Rumänien.
1. Februar, 3 Uhr. Victories 133 zu Bukarest: 15. Februar. Kriegs⸗Ministerium in
120 000 m Leinwand für Militärblusen. 17. Februar. einwand für Hemden und 40000 m für Stiefel. 19. Februar. Leinwand. Kaution 5000 Fr. 21. Februar. Betrieb der Beleu von 60 km (1500 von 12 km.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 18. Januar. Der Schnelldampfer „Spree“ New⸗York nach Genuag abgegangen. Bismarck“ hat am 16. Januar Der Postdampfer „Weimar“ New⸗York nach der Weser „Amerika“ ist am 17. Januar ekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“
Der Nachmittags S
abgegangen.
bends die Reise von Genua nach Neapel fortgesetzt. Der Post⸗ hat am 17. Januar Morgens die Antwerpen nach Corunna fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 17. Januar Morgens Lizard passirt. Der Schnelldampfer
dampfer „Mark“
„Werra“ ist am 17. Januar Vormittags von York abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer „H am 68 Sees
Hamburg, 18. Januar. (W. T. B.) H kanische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellsch dampfer „Rugia“ ist heute früh in
London, 18. Januar.
„Dunotter Castle“ hat heute auf der
Der Uniondampfer „Pretoria“ Madeira abgegangen.
Theater und Musik.
ist heute auf
Im Königlichen Opernhause wird am Sonntag
„Lohengrin“ mit den Damen Vierson, Sucher,
Stammer, Fränkel, unter Kapellmeister Sucher's
Herr Emil Götze 8 t den Lohengrin. Königlichen
um 8 Uhr. Im Viktoria⸗Theater hat die vagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“ funden, Sonntag
Nachmittag 3 Uhr eine Wiederholung gesetzt hat. 8 mne rholung
Im Neuen Theater gehen morgen Strindberg's „Gläubiger“ in Scene. Als Novität befindet sich „Der Amerikafahrer“.
von
und Sardou's „Flattersucht“ g Max Halbe's Scherzspiel Werke werden mit Aufführungen
„Sappho“ abwechseln. Der Violinvirtuose Emile Sauret wird Zwischenraum am 22. d. M. zum ersten Male (Sing⸗Akademie),
Direktion der Staatsmonopole, Calea Lieferung von 450 000 Jutesäcken. Bukarest: Lieferung von lit Kaution 26 000 Fr. Ebenda: Lieferung von 650 000 m amerikanischer
Ebenda: Lieferung von 63 000 m amerikanischer
Stadtverwaltung von Brarla: Einrichtung und tung der Stadt mit Gas in einer Ausde asbrenner) und mit Elektrizität in einer solche
(W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. ist am 16. Januar Nachmittags von
ist am 16. Januar Nachmittags von
orgens auf der Weser an⸗
Morgens in Genua angekommen.
Cuxhaven angekommen. (W. T. B.) E11 1 t usreise passiert. Der Uniondampfer „Spartan“ und der Uniondampfer „Arab“ sind auf der Ausreise gestern von Kapstadt abgegangen.
1 — Schauspielhause gelangt am Sonnta auf Allerhöchsten Befehl als Thédtre paré Heinrich von Kleistes Friedrich von Homburg' neueinstudiert zur Aufführung. Herr
atkowsky spielt den Prinzen, Herr Nesper den Großen Aagtarser Fräulein Poppe die Prinzessin Natalie. Die Vorstellung beginnt
Zauberposse „Lu
1 rlic so großen Beifall ge⸗ daß Herr Direktor Litaschy auf vielfache Ausporderun ecn sür
und zwar unter Mitwirkung des Phil⸗
Mackenzie’'s cioso von konzert (unter
„Pibroch“,
St. Saöns
Kaution 10 000 Fr. Solist auf. Außerdem gelangt ein neues,
nung
den sechsten wird im ersten Theil Werke skandinavischer und im dritten ponisten enthalten. aus Kopenhagen wird in dem „Nordische Heerfahrt⸗Ouvertüre“ Suite I, für Orchester
bringen. 3
ostdampfer „Graf t. Vincent passirt.
Der Postdampfer
hat am 16. Januar 8 Reise v nach dem Bericht der „N. A. Z 1 der Sattler, Maler, Barbiere, 6610 ℳ zu bewilligen.
Genua nach New⸗ ch Magistrat,
ohenzollern“ ist amburg⸗Ameri⸗ aft. er Post⸗
Madeira
der Ausreise von 8 c46“
vortragenden Räthe Horstmann, Wagner'’'s den Herren Bulß, Leitung gegeben.
flügel⸗Ausstellung des züchter „Fortuna“ hat
Sund König gewährten dem Rentier zuerkannt. Den vom Minister aci- Karl Schöne in Nieedderhaide vortreffhecher rebhuhnfarbiger
schild desselben Ministers wurde des Stücks an⸗ Orani Holländer, Spanier und Carl Plähn⸗Berlin, mit und
sich nach langem wieder in Berlin
„Jugend“
Theater⸗Anzeigen.
r sius .=40R.
Stationen.
emperatu —
T in ° Cel 5 ⁵ C
u. d. Meeressp. fred. in Milt
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7 bedeckt 1 balb bed.
stil Regen 744 2 bedeckt 745
— 753 SSO 2 Schnee 766 1 heiter
5 bedeckt 3 wolkig 3 wolkia 3 Dunst 6 bedeckr 18eS 2 bedeck²) 3Regen⸗] bedeckt bedeckt bedeckt4) bedeckts) bedeckté) heiter*) 757 bedeckt ⁵) 763 SO Schnee 758 SW 2 bedeckt 765 88 3 wolkig
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752 745 751
Aberdeen.. 1ö“] Kopenhagen. Stockholm Pendag;. Petersbg. Moskau... Cork, Queens⸗ “ Cherbourg E“ “ mburg.. winemünde Neufahrwasser Memel ...
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¹) Nachts Regen. ²) Nachm. Glatteis. ³) Nachts Schnee und Regen. ⁴) Gestern Regen. ⁵) Gestern Regen. ⁶⁵) Nachts Regen. ⁷) Nebel. ⁸³) Gestern anhaltender Regen.
Uebersicht der Witterung. 8
Das barometrische Minimum, welches gestern über der nördlichen Nordsee lag, ist ostnordostwärts nach dem mittleren Skandinavien fortgeschritten, während eine neue Depression westlich von Schott⸗ land erschienen ist, sodaß Fortdauer der milden feuchten Witterung für ganz Europa wahrscheinlich ist. Barometrische Maximallinien über Südwest⸗ und Südoft⸗Europa. Bei meist schwacher südwest⸗ licher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland mild und trübe; fast allenthalben ist Regen gefallen; anz Deutschland ist frostfrei; in den westlichen Ge⸗ bietstheilen liegt die Temperatur 2 bis 6 Grad ũ dem Gefrierpunkt. Sicie meldet 83, Nizza 63 mm Regen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 19. Vorstellung. Auf Allerhöchsten Befehl. Théâtre paré. Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der gleichnamigen Erzählung von August Apel). In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kape meister Dr. Muck. Anfang 8 Uhr.
Schauspielhaus. 20. Vorstellung. Schiller⸗Cyelus. 7. Abend. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Auf⸗ zügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 20. Vorstellung. Lohen⸗
rin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard
agner. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. (Lohen⸗ grin: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Auf Aller⸗ höchsten Befehl. Théatre paré. Neu einstudirt: Prinz Friedrich von V Schauspiel in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. In Scene gesaßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 8 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend: Faust. Sonntag: Der Herr Senator.
Montag: Der Herr Senator.
Dienstag: Das Käthchen von Heilbronn.
Berliner Theater. Sonnabend: Aus eigenem Recht. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Wallenstein's Lager. Die Piccolomini. Abends 7 ½ Uhr: Wallenstein’s Tod.
Montag: Zu Lessing's Geburtstag: Minna von Barnhelm.
In Vorbereitung: Das Recht auf Glück.
Lessing-Theater. Sonnabend und folg. Tage: Madame Sans⸗Géene. (Zweites Parquet 3 ℳ).
Wallner-Theater. blümchen.
Friedrich-Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25. „Sonnabend: Der Lieutenant zur See. Operette in 3 Akten von E. Schlack und L. Herrmann. Musik von Louig Roth. In Scene Feset von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 7 Uhr. 1“ Sonntag: Der Lientenaut zur See.
SFonntag: Mauer⸗
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Z. 27. Male: Der Mustergatte. (Ee premier mari de France.) Schwank in 3 Akten von Albin Valabrégue. Vorher: Im mMegligs. Plauderei in 1 Akt von Hans von Rein⸗ fels. Anfang 7 ½ Uhr.
harmonischen öe. hören lassen und bei dieser Gelegenheit Introduktion
Snss . 3 persönlicher Leitung des Komponisten) spielen. — Im nächsten Philharmonischen Konzert (unter Leitung des General⸗Musikdirektors Ernst Schuch) am 29. d. M ersten Mal an dieser Stelle — Die Symphonie des Abends ist Beethoven’'s „Pastorale“*.
noch im Manufkript befindliches Werk
Der Komponist Herr Professor Emil Heer
unter persönlicher Leitung zur Aufführung
8 1 In der gestrigen Stadtverordneten⸗Versammlung wurde, 2, beschlossen, für die Fachschulen , Stell⸗ und Rademacher, Schuhmacher, Tapezierer, Korbmacher und Schneider einen Gesammtbetrag von gen. Gleichzeitig ersuchte die Versammlung den ihr Abschlüsse über die Einnahmen von den Innungen vorzulegen, welche städtische Zuschüsse — Der Beitrag zur Feuersozietät wurde auf 5 ₰ für 100 ℳ festgesetzt. — Der Antrag der Stadtvv. Schwalbe u. Gen., betr. die Wiedereinführung des Betriebes der in⸗ struktiven Einrichtungen an den Uraniasäulen, wurde einem Aus⸗ schuß von zehn Mitgliedern überwiesen.
In der Nikolaikirche fand heute Vormittag eine Trauerfeier für den am 16. d. M. verstorbenen Geheimen Ober⸗Justiz⸗Rath a. D. Ludwig welcher der Justiz⸗Minister Dr. von Schelling, der Unter⸗Staatssekretär Nebe⸗Pflugstädt, der Ministerial⸗Direktor Droop, der Präsident der Justiz⸗Prüfungskommission Dr. Stölzel, sowie die
wohnten. Die Gedenkrede hielt Prediger Schmitz, die Beisetzung erfolgte auf dem alten Nikolaikirchhof.
Die Jury der heute im Andreashof eröffneten allgemeinen Ge⸗ Vereins den von Seiner Majestät dem Kaiser Ehrenpreis, Oskar Schauwecker⸗ Freienwalde für Gesammtleistung
Italiener;
Oranienburg zuerkannt, der gleichfalls Italiener, Langstans vorführt. Mit großen silbernen Staatsmedaillen wurden Steinsetzmeister Taubert⸗Rixdorf und Rentier 8 * mit großen bronzenen Staatsmedaillen der Fürstlich Fürstenberg'sche Geflügelhof zu Donaueschingen und Otto Haupt⸗Fürsten⸗ walde und mit einer kleinen silbernen Staatsmedaille der Kaufmann Friedrich Derge⸗Berlin ausgezeichnet. Provinzialverein gestifteten silbernen Medaillen erhielten Rentier M. Koppe⸗Berlin und Schwerbrook⸗Murendorf; die bronzenen Provinzial⸗ medaillen endlich errangen Malermeister Leuschner⸗Erkner und Wil⸗
2
und Rondo und ist aus
caprie- Moszkowski's
Violin⸗
b ist auf fünf tritt — zum geöffnet.
der Pianist Moritz Rosenthal als
Eröffnet wird das Programm wartet.
. Das Programm dieses Abends deutscher, im zweiten Theil Werke Theil Werke italienischer Kom⸗
zweiten (skandinavischen) Theil seine
1 avise durch Herrn und die „Skandinavische Volksmusik“
zu den Fachschulen empfangen. für das Geschäftsjahr 1892/93
helm Hner en.
tet. Wie die hervorragendsten Maler Verschönerung des Festes beigetragen, 5 es. b 8 General⸗Intendanten — ihre Mitwirkung zur Verfügung ge
Die Herren Bulß, Gudehus, Krolop 3 Seng, ge galt theilung der Damenspende mit einem a gesang auf die Frauen, einleiten.
Flensburg, 18. Januar. dungen zwischen Hoyerschleuse und Sylt, welche wegen des Eises eingestellt waren, sind laut Meldung des „W. T. B.“ gestellt, ebenso die Schiffsverbindung Husum — Nordstrand.
Ulm, 18. Januar. bau⸗Lotterie fiel nach Meldung des „ von 75 000 ℳ auf Nr. 175471.
Die Ausstellun umfaßt 955 Nu
allen Theilen Deuts lanbss 8 2Dämne Allein di t 679 Nummern. Die Dauer der Augstellnie Tage festgesetzt; sie bleibt also bis zum 23. Januar
8 nftgns —— Huldigungagruß X. die Damen wird die reiz⸗
2 8 vollste Ueberraschung sein, welche die Besucherinnen f
des Komponisten Wilhelm Berger, eine dramatische Orchesterphantasie des Vereins E Presse 8- 8 de., Bahlfestes
in Quvertürenform zur Aufführung.
durch eine Konzert⸗Quvertüre von Rietz. Im Konzerthause veranstaltet Kapellmeister Meyder morgen
„Internationalen Abend“.
morgigen Sonnabend er⸗ 2 und Bildhauer zu der so haben auch die hervorragend⸗ mit Genehmigung des Herrn
und Lieban werden die Ver⸗ coppella- 458 einem Lob⸗ Billets zu dem Ballfest werden
Redakteur Schweitzer, Stechbahn 3 — 4, noch morgen
zwischen 10 und 12 Uhr Vormittags verab olgt.
Vor dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller
Mannigfaltiges. 85 am Mittwoch, 24. Januar, Abends 8 Uhr,
Herr Professor Dr.
Lazarus im großen Saale des Kaiserhofes einen Vortrag über „Lebensdauer“
halten. Die Dampfschiffs⸗Verbin⸗
wieder her⸗
— ꝗOanÿn
Bei der Ziehung der Münster⸗ .T. B.“ der Hauptgewinn
Starke, Lisco, Vierhaus u. a. bei⸗
Berliner Geflügel⸗ nicht
die große Königs⸗Medaille, 1 . lde für ewirkt, für Landwirthschaft, Domänen und
bei Hoppegarten, der Züchter
der eiserne Ehren⸗ Kaufmann Georg Nosenhain⸗ sowie Bantams,
vsea den Stand
daß die
Die vom landwirthschaftlichen schaft bedacht.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 3—5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Flattersucht. Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou. Vorher: Gläubiger. Tragikomödie in 1 Akt von August Strindberg. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Viktoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8.
Sonnabend: Mit vollständig neuer Ausstattung: Die Kinder des Kapitän Grant. Aus⸗ stattungsstück mit großem Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, Lumpaci vagabundus, liche Kleeblatt. Zauberposse Ballet.
Theater Unter den Linden. Sonnabend: ☛ Zweiter Maskeuball. 2☚ Beginn des Balles 10 Uhr. Eintritt nur in Balltoilette oder eleganter Maske gestattet. Herrenkarten 8 ℳ (im Vorverkauf 7 ℳ), Damen⸗ karten 5 ℳ (im Vorverkauf 4 ℳ). Sonntag: Salon Pitzelberger und Brahma.
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum 125. Male: Charley’s Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die Bajazzi. vepeviftische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Charley’s Tante. Die Bajazzi.
Zentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Ein toller Einfall. Schwank in 4 Akten von Carl Laufs. Hierauf: Zum 28. Male: Berlin 1893. Revue in 2 Abtheilungen von L. Leipziger. Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr, der Revue 9 ¼ Uhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
ermäßigte Preise: oder: Das lieder⸗ mit Gesang und
Konzerte.
Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr:
Konzert der Sängerin Mary Howe⸗Lavin mit dem Philharmonischen Orchester (Dir.: Professor F. Mannstaedt) sowie unter Mitwirkung des Herrn William Lavin (Tenor).
Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7 ½ Uhr: Konzert von Elisabeth Jaensch (Sopran) und Margarete Liebig (Klavier), unter gefälliger Mit⸗ wirkung des Königlichen Kammervirtuosen Herrn Felix Meyer sowie des Königlichen Kammer⸗ mnsikers Herrn Engen Sandow.
Konzert⸗Haus. Sonnabend: Karl Meyder⸗ Konzert. VI. Internationaler Abend, unter freundlicher Mitwirkung des Komponisten Herrn Professor Emil Hartmann.
I. Theil: Deutsch. II. Theil: Skandinavisch.
Sonntag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
11“
— industriellem, lichem Gebiete möglichst berücksichtigt
nichts Bestimmtes die Wünsche freundliche Aufnahme gefunden hätten. der bayerischen Landwirthschaft werde des Hopfenzolles betheiligt sein. handelspolitischen Fragen auf
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
München, 19. Januar. (W. T. B.) Kammer der Abgeord⸗ neten. Bei der heutigen Berathung über den Antrag der Abgg. Daller und Genossen, betreffend den Handelsvertra gmit Ruß⸗ land und die Beibehaltung des Identitätsnachweises, erklärte der Minister des Aeußern, Freiherr von Crailsheim ‚das Festhalten an den gegenwärtigen Getreidezollsätzen auf den Vertrag mit Rußland bedeuten: die bayerische Regierung könnte unmöglich an dem Punkt ansetzen, wo sie von vorn⸗ herein die Ueberzeugung haben müßte, daß sie einen Erfolg erzielen würde. Die daß bei Forsten gestifteten bronzenen Ehrenschild erhielt der Landwirth 1e
würde einen Verzicht
Regierung den von Rußland bayerischen sondern auch
habe aber dahin zu gewährenden Interessen nicht nur auf landwirthschaft⸗ worden seien. Ueber erhandlungen könne er augenblicklich mittheilen, er könne aber sagen, Bayerns im Bundesrath bundes⸗ Ein namhafter Theil an der Ermäßigung Die Regierung sei bei allen das Interesse der Landwirth⸗
die
der
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten,
Dritten und Vierten Beilage.)
Birkus Renz (Karlstraße). Sonnabend, Abends
7 ¼ Uhr: ☛α‿ Ein Künstlerfest.
Vollständig neue und glänzende Ausstattung und Einlagen. Ueberraschende Licht⸗ und Wassereffekte. Außerdem: Der ostpreußische Hengst „Blondel“ und Tableaux von 60 Pferden, dressirt und vorge⸗ führt vom Direktor Fr. Renz. Das Schulpferd „Kandelaber“, geritten von Herrn R. Renz. „Masstoso“ und der Steiger „Alep“, geritten von 56 Oceana Renz. Die Akrobaten auf dem elephondraht Zalva, Espana und Alva. Der musikalische Clown Hermann mit seinem Sohn, dem kleinsten Clown der Welt. Der Handequtlibrist Nelson ꝛc.
Preise wie gewöhnlich.
Sonntag: Zwei Vorstellungen. Um 4 Uhr Nach⸗ mittags (1 Kind frei): Große Komiker⸗Vor⸗ stellung. Abends 7 ½ Uhr: Ein Künstlerfest.
]
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Kathi Röhll mit Hrn. Prem. ⸗Lieut Curt von Mengerssen (Berlin —Spandau). — Frl. Margarete von Treskow mit Hrn. Lieut. Wilhelm von Lewinski (Nieschawa). — Frl. Magda Siemienowski mit Hrn. Staatsanwalt Hans von Queis (Lyck). — Frl. Else Mooren mit Fmr. Lieut. Martin Oppen (Düsseldorf). —
rl. Ada Veith mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Eber⸗ hard Klausa (Breslau-—Kleinburg).
Verehelicht: Hr. Oberprediger und Super⸗ intendent Hermann Petrich mit Frl. Cecilie von Bonin (Plathe).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieut. Frhr. Leberecht von Eberstein (Berlin). — Hrn. Landgerichts⸗Rath Coch (Eisenach). — Hrn. Hauptmann Fischer (Namslau). — Hrn. Rittergutsbesitzer Conrad (Ober⸗Baumgarten). — Eine Tochter: Hrn. Lieut. Lothar von Westrell (Berlin). — Hrn. Hauptmann von Oven (Berlin).
Gestorben: Fr. Fteaengs. und Medizinal⸗Rath Marie Michelsen, geb. Schulz (Düsseldorf). — rn. Amtsrichter Lücke Tochter Luise (Berlin). — r. Friedericke Freifrau von Bethmann, geb. von hdeyder (Frankfurt a. M.). — Hr. General⸗
ieut. z. D. Frhr. Maximilian von Eynatten
(Karlsruhe)h. — Fr. Wirkl. Geh. Rath Hedwig
von Tschirschky und Bögendorff, geb. von Reiboldt
(Dresden).
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. L11 Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen
III. Theil: Italienisch
eeinschließlich Börsen⸗B
b sowie aus Dänemark Oesterreich⸗Ungarn, England und der Schweiz beschickt. . Taubenabtheilung enthäf chweiz beschi
s-Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Freitag, den 19. Januar
ßi
Deutscher Reichstag. 8 29. Sitzung vom Donnerstag, 18. Januar, 1 Uhr. 2
Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer vom Donnerstag berichtet worden. Die im gestrigen Bericht erwähnte Rede, mit welcher der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky die auf der Tagesordnung stehende erste Be⸗
rathung der Weinste uervorlage einleitete, hat folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Es ist selbstverständlich, daß die Frage der Be⸗ steuerung des Weins in Süd⸗ und Westdeutschland, wo der Wein produziert wird, wo er vielfach in harter Arbeit dem Boden ab⸗ gerungen wird, wo der Wein ein Volksgetränk ist und infolge dessen mit dem Volks⸗ und Kulturleben in ganz anderer Verbindung steht, — es ist selbstverständlich, sage ich, daß aus jenen Gründen die Frage der Weinbesteuerung in Süd⸗ und Westdeutschland eine ganz andere Beurtheilung findet, wie in Nord⸗ und Ostdeutschland, wo der Wein
überwiegend nur ein aus dem Inland oder Ausland importiertes Getränk ist. Es giebt aber auch in Deutschland, wie mir bekannt ist, eine Anzahl, ich möchte sagen, etwas weichherzige Seelen, die diesem edlen Sorgenbrecher als Steuerobjeckt zweifelhaft gegenüber stehen und jedenfalls sympathischer wie seinem etwas plebejischen Kollegen, dem Bier, namentlich so lange für letzteres eine neue Steuer von der Regierung nicht vorgeschlagen ist. In Geldsachen hört ja bekanntlich die Gemüthlichkeit auf, und ich glaube, vor allen Dingen in Steuersachen in dem Augenblick, wo dieselben zur Bilanzierung des klaffenden Defizits des Reichshaushalts⸗Etats absolut erforderlich sind. Die verbündeten Regierungen erachten die Weinsteuer als eine durch⸗ aus rationelle Steuer, weil sie eine Ergänzung unseres Getränksteuer⸗ systems überhaupt ist, weil sie in Abänderung des Zollvereinsgesetzes
den ausländischen Wein mit einer Inlandssteuer belegt, weil sie vor
allen Dingen eine Luxussteuer ist. (Widerspruch.) Ja, meine Herren, ich werde mir erlauben, das nachher weiter auszuführen — eine Luxussteuer, insoweit es sich um die Reichhssteuer 8 handelt. Der Herr Reichsrath Dr. Buhl, von dem Sie doch zugestehen werden, daß er mit der Materie des Weins durchaus vertraut ist, hat auf der Mainzer Versammlung gesagt: darüber könne ja kein Zweifel bestehen, daß die Weinsteuer in dem über⸗ wiegendsten Theil Deutschlands eine Luxussteuer ist. Es ist aus der Mitte des Hauses in früheren Jahren wiederholt die Anregung hervor⸗ gegangen, eine gesetzgeberische Aenderung dahin herbeizuführen, daß der Wein zur Kommunalbesteuerung herangezogen werden könne. Das war bis jetzt bekanntlich auf Grund der Bestimmungen des Zoll⸗ 1 vereinsgesetzes nicht möglich, und infolge dessen konnte auch das Bier nicht zur Kommunalbesteuerung herangezogen werden, weil diese beiden Getränke bei der Besteuerung, namentlich da sie vielfach gleichzeitig ausgeschänkt werden, durchaus pari passu gehen. Also nicht nur bezüglich des Vorschlags von Luxussteuern, sondern auch bezüglich der Kommunalbesteuerung des Weins wird somit einer früheren Forderung des Reichstags nachgekommen. Der Haupteinwand, der gegen das Weinsteuergesetz erhoben wird, ist der, die Weinsteuer würde auf die Winzer zurückgewälzt werden und damit indirekt die Landwirthschaft treffen, und zwar einen Theil der Landwirthschaft, der als ein ganz besonders schwieriger und riskanter bezeichnet wird. . 8 Das hohe Haus wird uns nicht bestreiten können, daß wir den Versuch gemacht haben in dem Gesetzentwurf, die Steuer so weit wie möglich vom Winzer abzulegen; wir konnten sie nicht weiter legen, wenn man nicht schließlich zu einer Reichs⸗Schanksteuer kommen wollte in Verbindung mit einer Flaschensteuer für den privaten Gebrauch. Wann tritt die Steuerpflicht nach dem Gesetzentwurf ein? Sie tritt ein stets für den Käufer, und zwar dann, wenn der Verbraucher oder Großhändler von dem Produzenten kauft, oder, wenn der Klein⸗ händler von dem Produzenten kauft. Wenn Sie aber nun bedenken, daß der Wein durch die Kellerbehandlung, durch die Pflege — der Wein wird ja nicht nur geboren, das ist nicht die Hauptsache, sondern er wird auch erzogen, ehe er den Preis erreicht, den er bei der Konsumtion erreicht — welche erhebliche Werthsteigerung der Wein durch eine verständige Kellerbehandlung bekommt; wie gering ist nachher der Ertrag der Weinsteuer, der auf der einzelnen Flasche liet? Wenn man bedenkt, daß der Kellerpreis pro Hektoliter fast ausnahmslos in Süddeutschland unter der Grenze von 50 ℳ pro Hektoliter liegt und schließlich auch die edelsten Flaschen⸗ weine hieraus erzeugt werden, — so wird man sagen können, daß die Gefahr nicht so nahe liegt, wie das von den Interessenten geschildert
vird: daß der kleine, auf die einzelne Flasche entfallende Betrag
schließlich auf den Winzer fällt, vom Großhändlerthum auf den Winzer abgewälzt wird. 2 Es ist ja mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit behauptet worden, aß gerade jetzt durch diese Steuer sich der Druck auf den Winzer vergrößern wird und er, als der schwächere Theil, die Steuer würde tragen müssen. Aus den Einwänden, die gerade von den Interessenten eegen die Gestaltung des Weinsteuerprojekts gemacht sind, möchte ich as Gegentheil folgern. 8 Meine Herren, es ist doch klar, daß sowohl der Großhändler, wie er Kleinhändler, wie der Konsument jetzt versuchen werden, um der Steuer zu entgehen, den Wein so billig wie möglich und deshalb aus rster Hand zu kaufen. Der Wein ist am billigsten, wenn er von der Kelter fortgekauft ist; er wird voraussichtlich durch die Kellerbehandlung die Grenze überschreiten, durch die er reichssteuerpflichtig wird. Wenn Sie die Tabelle, die dem Gesetzentwurf beigegeben ist, über die Kelter⸗ preise des Weins durchsehen, so werden Sie finden, daß z. B. in Württemberg nur in einem einzigen Jabre, ich glaube 1891, der Preis pro Hektoliter Wein über 50 ℳ betrug. Je mehr sich also der ndel und der Konsument der Reichs⸗Weinsteuer zu entziehen suchen ird, umsomehr wird er bestrebt sein, den Wein von der Kelter fortzukaufen, und desto mehr wird meines Erachtens die Konkurrenz gerade in der
Nachfrage des Weins beim Winzer steigen. Ich glaube, hierin liegt
8
ein gewisses Korrektiv gegen die Gefahr der Auswucherung des Winzers durch den Käufer.
Meine Herren, thatsächlich liegt aber in dem Weinsteuerprojekt, wie es von der Reichsregierung vorgelegt ist, auch eine Art Ent⸗ lastung des Weins. In Württemberg wird jetzt als Weinsteuer er⸗ hoben 11 % des Ausschanks, wobei bekanntlich die Grenze ist, daß nach dem Zollvereinsgesetz in keinem Fall mehr als 11 ℳ pro Hekto⸗ liter oder 11 ₰ pro Liter erhoben werden. Nach dem Reichs⸗Wein⸗ steuergesetz soll bei einem Wein, der die Demarkationslinie der Reichs⸗Weinsteuer erreicht, pro Liter eine Steuer von nur 7 ½ ₰ erhoben werden, also schon weniger, als jetzt in Württem⸗ berg von allem Wein als Einheitssteuer erhoben wird. Wie ich aber vorhin schon hervorgehoben habe, ist der Herbstpreis des Weins in Württemberg nur in einem einzigen Jahre eines zehnjährigen Zeitraums, und zwar 1891, höher gewesen als 50 ℳ Es trifft thatsächlich diese württembergische Einheitssteuer, dieses Umgeld, den Wein jetzt mit einer Steuer von 20 bis 25 %, wenn Sie die Einheitspreise anlegen auf die Kelterpreise. Die württembergische Regierung wird deshalb, wenn dieser Gesetzentwurf Gesetz würde, ihre Landessteuer bis zu 30 % thatsächlich herabsetzen müssen, und ich glaube, daß auf diesem finanziellen Gebiet einerseits der Zwang, die Landessteuer herabzusetzen, andererseits der Ausfall, den sie durch Heranziehung des Weins über 50 ℳ zur Reichs⸗Wein⸗ steuer erleidet, wesentlich der Grund ist für die württembergische Regierung, gegenüber dem Weinsteuerentwurf eine ablehnende Haltung anzunehmen, wie ja allgemein bekannt ist.
Meine Herren, in Baden ⸗wird bekanntlich vom Wein erst eine Accise von 3 ℳ und dann ein Ohmgeld von 2 ℳ, also ein Betrag von 5 ℳ pro Hektoliter, von 5 ₰ pro Liter erhoben. Im zehn⸗ jährigen Durchschnitt von 1882/92 hat der Kelterpreis in Baden pro Hektoliter 33,6 ℳ betragen; durchschnittlich beträgt also jetzt auch schon die Landessteuer in Baden 15 % des Werths, ganz denselben Satz, der für die Landessteuer für Wein unter 50 ℳ in Zukunft zu⸗ lässig sein wird, und der für die Reichssteuer, d. h. für Weine über 50 ℳ, in Aussicht genommen ist. Es folgt also daraus, daß in diesen beiden Ländern der billigste Wein schon jetzt eine gleiche, ja eine höhere Steuer getragen hat, als der Gesetzentwurf voraussetzt. Ich kann deshalb ohne weiteres nicht zugeben, daß in den Wein⸗ ländern, aus denen vorzugsweise die Opposition gegen die höhere Be⸗ steuerung des Weins hervorgeht, wirklich der Winzer durch die Be⸗ steuerung schlechter gestellt sein wird als jetzt.
Meine Herren, ein Haupteinwand gegen das Gesetz ist auch her⸗ geleitet worden aus der öö“ wenn ich mich so aus⸗ drücken darf, zwischen dem Landeswein und Reichswein, zwischen dem Wein als Volksgetränk und dem Wein als Gegenstand des Luxus⸗ genusses. Es ist namentlich hervorgehoben, daß diese ganze Steuer⸗ grenze für unseren inländischen Weinbau den Nachtheil mit sich bringen würde, daß eine Verschlechterung der Qualität eintreten würde; man würde dahin streben müssen, billigen Massenwein zu ziehen, der unter der Reichssteuergrenze liegt; den edleren Wein zu ziehen, der jetzt auch von kleineren Winzern gezogen würde, würde nicht mehr lohnen. Ich kann auch diesen Einwand für berechtigt nicht anerkennen. Zunächst unterschätzt man wohl den Vor⸗ zug, der darin in diesem Gesetz liegt, daß die billige Masseneinfuhr des ausländischen Weins jetzt zur Inlandssteuer herangezogen werden soll, und gerade die Besteuerung des ausländischen Weins, die Ver⸗ theuerung, die darin für den billigen ausländischen Wein liegt, dürfte vielleicht dahin führen, daß man sich gerade in Deutschland mehr darauf legt, edlere Gewächse zu ziehen. Denn der billige ausländische Wein — das ist ja wiederholt auf den Versammlungen der Inter⸗ essenten hervorgehoben — wird als der gefährlichste Konkurrent des billigen inländischen Weins überhaupt und namentlich des billigen süddeutschen Weins bezeichnet. Es liegt also meines Erachtens ein dringendes Interesse des inländischen Weinbaues, auch der billigeren Produktion, vor, daß dieser ausländische Wein auch zu ciner Inlands⸗ steuer herangezogen wird. 8
Wenn ferner gesagt ist, nicht die billigen Weine würden im Preise steigen, sondern die theuren würden im Preise fallen, so scheint mir das auch für die theuren Weine nicht nachgewiesen zu sein. Wenn Sie sich gütigst vergegenwärtigen wollen, daß ein Wein, der unter der Kelter 50 ℳ Fakturapreis kostet, also eine Steuer nur von 7 ½ ₰ pro Liter trägt, erst bei einem Fakturapreis, bei einem Kelterpreis von 70 ℳ eine Steuer von 10 ½ ₰ und bei einem Preise von 100 ℳ erst den vollen Steuersatz von 15 ₰ für das Liter trägt, — wenn Sie sich ferner vergegenwärtigen wollen, welche Wandlungen der Preis der Weine durch die Erziehung, durch die Kellerbehandlung erfährt, so, glaube ich, liegt gerade für die edleren Gewächse die Gefahr nicht vor, daß es infolge einer solchen Steuer wirklich unlohnend erscheinen könnte, überhaupt edlere Gewächse zu ziehen, und daß eine solche Steuer eine Einwirkung üben könnte nach der Richtung, daß der Preis der edleren Gewächse fällt.
Meine Herren, ich glaube aber auch, dieser Gesetzentwurf hat den Vorzug, daß der Wein, insoweit er wirklich Volksgetränk ist, in⸗ soweit er unter der Fünfzigmarkgrenze liegt, einheitlicher gefaßt wird. In Württemberg wird jetzt beispielsweise ja eigentlich nur der billige Wein besteuert; denn Württemberg erhebt nur eine Ausschanksteuer von dem in Wirthshäusern ausgeschänkten Wein und Sie werden mir zugestehen, daß in den Wirthshäusern vorzugsweise der billige Wein konsumiert wird; denn gerade das Wirthshauspublikum dürfte am wenigsten in der Lage sein, sich Wein in den Kellern auf Vorrath zu legen. Auch in Baden wird thatsächlich zu der Accise noch eine Aus⸗ schanksteuer, ein Weinohmgeld von zwei Drittel der Hauptsteuer erhoben. In Württemberg ist sogar der Wein für Privatkonsum, der sogenannte Arwein, soweit er in einem Quantum von über 20 1 ge⸗ kauft wird, von der Besteuerung ganz frei. Ich glaube also, durch dieses Weinsteuergesetz wird, entgegen dem bisherigen Zustande in Weinländern, auch theurer Wein, der den Charakter eines Luxus⸗ getränks hat, angemessen besteuert, und der billige Wein einheitlich von der Steuer gefaßt.
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Meine Herren, wenn das richtig wäre, daß die Steuer auf den Produzenten abgewälzt wird, dann müßte ja das Land, in welchem der ordinäre Wein bei weitem am höchsten besteuert ist, im Vergleich
mit anderen Ländern verhältnißmäßig den billigsten Wein haben.
Nun ist in Württemberg, wie ich die Ehre hatté Ihnen nachzu⸗ weisen, gerade der Wein jetzt am höchsten besteuert; durch die Ein⸗ heitssteuer im Vergleich mit dem Kellerpreise ist er besteuert mit 20 bis 25 % seines Werths. In Baden ist er schon niedriger besteuert, ebenso im Elsaß; in der bayerischen Rheinpfalz trägt er gar keine Steuer. Wenn Sie nun aber die Preise des Weins, wie sie sich beispielsweise in Baden gestalten, mit den Preisen des Weins in Württemberg vergleichen, so werden Sie finden, daß gerade in Würt⸗ temberg, wo der Wein zur Zeit die höchste Steuer trägt, verhältniß⸗ mäßig auch die Preise am höchsten sind, höher als in Baden, Bayern und Elsaß⸗Lothringen. Also die Schlußfolgerung ist nicht erwiesen durch die Thatsachen, daß eine höhere Besteuerung in diesem Umfange geeignet wäre, den Preis des Weins herabzudrücken.
Meine Herren, ich komme zu den Weingroßhändlern. Es ist ausgeführt worden, daß ja besonders die Großhändler durch diese Weinsteuer schwer bedrückt würden. Ich habe, soweit diese ganzen Bestrebungen sich gegen das Weinsteuergesetz geltend gemacht haben, das Gefühl, daß das Großkapital, wie es im Handel, und namentlich im Großhandel, angelegt ist, bei der ganzen Opposition eine recht erhebliche Rolle gespielt hat. Es ist ausgeführt worden, der Groß⸗ händler wäre ja jetzt gezwungen, sofort Kleinhändler zu werden, denn er könnte noch nicht Weinquanten unter 10 1 verkaufen, und jeder Großhändler wäre gezwungen, auch einmal in so kleinen Quantitäten zu verkaufen; wäre er aber Kleinhändler, dann müßte er sofort sein ganzes Lager versteuern, was sehr werthvolle Weine enthielte, die eine jahrelange Kellerbehandlung bekommen müßten, um wirklich zu ihrer vollen Blüthe gebracht, in ihrem Werthe vollkommen ausgebildet zu werden. Ich bemerke zunächst, daß das Gesetz ausdrücklich zuläßt, daß unter gewissen Umständen auch dem Großhändler gestattet werden kann, kleine Quanten, d. h. Quanten unter 10 1 zu verkaufen. Ich möchte mich aber bezüglich dieses Einwands auch berufen auf eine Erklärung, die der bayerische Landtagsabgeordnete Herr Dr. Deinhardt in Deidesheim abgegeben, und die wirklich außerordentlich charakteristisch und treffend ist. Herr Dr. Deinhardt hat auf der großen Versammlung der Weininteressenten esagt:
„Der deutsche Weinhändler ist im allgemeinen Großhändler in kleinen Weinen und Kleinhändler in großen Weinen.“
Dieselbe Auffassung ist uns mitgetheilt worden bei der Vor⸗ berathung des Gesetzes von den Vertretern der Hansastädte, als es sich um die Nachbesteuerung des eingekellerten Weins gehandelt hat.
Was will dieser Ausspruch des Herrn Dr. Deinhardt sagen? Er will sagen, daß auch unsere Großhändler überwiegend in ihren Kellern die billigeren Weine haben, die eine verhältnißmäßig kürzere Keller⸗ behandlung erfordern und schnell konsumiert werden, daß sie dagegen Kleinhändler in wirklich edlen Weinen sind, daß die Quote ihres Be⸗ standes, die die edlen Weine enthält, eine verhältnißmäßig kleine ist.
Wird also selbst der Großhändler durch die Geschäftsweise ge⸗ nöthigt, sich als Kleinhändler anzumelden, meine Herren, so wird der Steuervorschuß, den er zu leisten hat, kein so erheblicher sein. Zu⸗ nächst kann er den überwiegenden Theil seiner Weine auf steuerfreies Lager bringen; es tritt ja dann erst die Besteuerung ein, wenn er den Wein dem steuerfreien Lager entnimmt. Ferner ist in dem Gesetz stipuliert eine sechsmonatige Kreditfrist, und andererseits wird der Händler den überwiegenden Theil seines Weinbestandes schnell zum Verkauf bringen. Derjenige Wein, der lange im Keller lagert, der also lange den Steuervorschuß tragen muß, bildet nur, wie gesagt, eine verhältnißmäßig geringe Quote des Gesammtlagers.
Es ist auch gegen das Gesetz Front gemacht worden vom Wein⸗ handel und von der Weinproduktion deshalb, weil ausgeführt ist, die Preise würden gedrückt werden. Ich muß nun sagen: ich glaube, daß darin, daß der ausländische Wein der Inlandssteuer unterworfen ist und der Kunstwein auch einer energischen Steuer unterliegen soll, der deutsche Wein einen entschiedenen Schutz erhält. Nach dem Katalog, der von Deutschland aus in Bezug auf unsere Weinproduktion und unseren Weinhandel auf die Chicagoer Ausstellung geschickt ist, ergiebt sich, daß z. B. italienische Weine verzollt pro Hektoliter franko Pfalz nur 22 bis 25 ℳ pro Hektoliter kosten — darin kann ja unter Umständen eine sehr bedenkliche Konkurrenz liegen —, während unsere Weine nach diesem selben Katalog pro Hektoliter durchschnitt⸗ lich 57 ℳ kosten. In Frankreich wird angenommen, daß der Preis eines Hektoliters Wein durchschnittlich nur 16 ℳ kostet, und in Spanien durchschnittlich sogar nur 7 ℳ Wenn wir nun diese nur mit einem Zoll belegten billigen Weine auch noch mit einer inneren Steuer belegen wollen, so scheint mir hier in der That ein Schutz der heimischen Industrie vorzuliegen.
Ich möchte nun mit ein paar Worten auf die Frage der Besteuerung des Schaumweins und des Kunstweins kommen, un zwar besonders deshalb, weil es ja unter Mitgliedern des hohen Hauses, die im allgemeinen der Weinsteuer nicht freundlich gegenüber stehen, doch solche giebt, die vielleicht ein Kompromiß auf der Grund lage einzugehen geneigt sein würden, daß nur der Schaumwein und Kunstwein der Besteuerung unterworfen sein würde. Ich will mi der Erlaubniß des Herrn Präsidenten eine Aeußerung verlesen, die auf dem Mainzer Weininteressententage bezüglich der Besteuerung de 8 Schaumweins gemacht ist. Es wurde dort von einem Schaumwein interessenten Folgendes gesagt:
„Dem Schaumwein haftet — ich kann es vom rein geschäft lichen Standpunkt aus nicht anders nennen — ganz allgemein der Fluch an, als ein Luxusartikel zu gelten. Diesem Fluch, der an und für sich schon ein ganz empfindliches geschäftliches Hinderniß ist verdankt die Schaumwein⸗Industrie die Angriffe der Steuerpolitiker und er ist schuld daran, daß bei den neuen Reichs⸗Weinsteuerplänen für den Schaumwein eine Ausnahmestellung mit einer höheren Belastung vorgesehen ist.“
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