1894 / 67 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater gelangt am Sonnabend nach jahrelanger Pause Carl Millöcker's Operette „Der Vize⸗Admiral“, von Herrn Direktor Julius Fritzsche neu insceniert und in neuer Besetzung, zur Aufführung.

Fräulein Felicia Kirchdorffer aus Frankfurt a. M. spielt an ihrem zweiten Klavierabend, morgen Abend 7 ½ Uhr, im Saal Bechstein Werke von Bach, Beethoven und Chopin, ferner „Thome original et Variations“ von Tschaikowsky, die D-moll-Phantasie von Mozart, ein Pastorale von Scarlatti, sowie Stücke von Schubert und Schumann. Fräulein Margarethe Petersen hat in das Programm ihres dritten und letzten Liederabends im Saal Bech⸗ stein am Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr, außer Arien und Lieder⸗ kompositionen auch noch eine Gruppe norwegischer und dänischer Lieder von Grieg, Gade und Berg aufgenommen. In dem nächsten, letzten dieswinterlichen Quartett⸗Abend der Herren Professor Josef Joachim und Genossen am 3. April in der Sing⸗Akademie elangen Streichguartette von Mozart und Beethoven, sowie Mende

sohn Oktett für Streichinstrumente, op. 20, zur Ausführung.

Mannigfaltiges.

Der Präsident des Reichs⸗Versicherungsamts Herr Dr. Bödiker stattete letzten Donnerstag in Begleitung des Direktors Pfarrius und des Geheimen Regierungs⸗Raths Isenbart der berufsgenoft ö Unfallstation Nr. 1 in der Wilhelmstraße 10 einen Besuch ab. Die Besichtigung erstreckte sich zunächst auf die Operations⸗, Verband⸗ und Warteräume, welche mit besonderer Berücksichtigung der Asepsis versehen sind, ferner die Wirthschaftsräume und die stationäre Klinik, in welcher zur Zeit alle Betten belegt waren. Die Klinik enthält eine Reihe größerer Säle und auch Zimmer für Kranke mit bereits infizierten Wunden, die vollständig desinfizierbar sind. Es wurde darauf auf⸗ merksam gemacht, daß das Kuratorium den Bau eines sogenannten Rettungswagens in Aussicht genommen habe, welcher eine komplett eingerichtete Verbandstätte enthalten soll. Dieser Wagen soll dem Zwecke dienen, den Arzt mit Asfsistenz an die Unfallstelle zu führen und ihm dort die Möglichkeit zu schaffen, dem Verunglückten an Ort und Stelle im Innenraum des Wagens unter aseptischen Kautelen die zweckentsprechende chirurgische Hilfe zu leisten. Herr Präsident Bödiker gab seiner Befriedigung über diese berufsgenossenschaftliche Heilstätte Ausdruck.

Der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehende Hauptverein für Knabenhandarbeit hielt am Sonnabend im Rathhause unter Vorsitz des Schulinspektors Dr. Zwick seine Generalversammlung ab. Dem Jahresbericht zufolge ist die Mitgliederzahl von 275 auf 248 zurückgegangen. Die Schüler⸗ zahl in den Werkstätten sank im Sommerhalbjahr von 355 auf 298, stieg dann aber im Winterhalbjahr, nachdem eine neue fünfte Werk⸗ statt in der Gneisenaustraße eröffnet worden war, auf 930 gegen 630. im Winter des Vorjahres. Von diesen 930 waren 13 Lehrer, 109 besuchten Gymnasien, 83 Realgymnasien, 74 höhere Bürgerschulen, 21 Privatschulen 500 Gemeindeschulen und 130 waren Pfleglinge der 6 Knabenhorte; 759 waren unter 14 Jahren. Von den 800 eigentlichen Schülern ohne die Pfleglinge der Knabenhorte besuchten 309 die Vorstufen, 162 die Kurse für Papparbeit, 220 die für Holzschnitzerei und 109 die für Hobelbankarbeit. Die Werkstätten verursachten 12 232 Unkosten, die allgemeine Vereinsleitung erforderte außerdem 1871 An Unterrichtsgeld gingen 7381 ein. Das Ministerium der geistlichen c. Angelegenheiten gewährte 2000 ℳ, die Stadt Berlin 1800 Beihilfe; die Mitgliederbeiträge erbrachten 1559 und an Zinsen wurden 80 vereinnahmt. Zur Deckung des Defizits mußten Effekten ver⸗ kauft werden, und es stehen zur Zeit dem Verein nur noch 806

baar und 600 Konsols zur Verfügung, sodaß er seinen Aufgaben.

nicht weiter wird genügen können, wenn es nicht gelingt, neue Ein⸗ nahmequellen zu erschließen. Neu in den Vorstand wurden die seren Prefecten Lessing und Dr. Jessen gewählt und zwar an Stelle des

räsidenten Dr. Schultz und des Stadtraths a. D. Ebertz, welche beide eine Wiederwahl abgelehnt hatten. In längerem Vortrag be⸗ richtete sodann Professor Wätzold über die Ausstellung von Erzeug⸗ nissen des Handfertigkeitsunterrichts in Chicago. 16“

.

Jetzt im Frühjahr, wo nach langem Winterschlaf die Natur wieder zu erwachen beginnt, zeigen sich auch die Pflanzen der Gewächs⸗ häuser in ihrer vollen Schönheit. Wer jetzt das Palmenhaus des Botanischen Gartens betritt, wird erstaunen und frrachg über⸗ rascht sein über das Bild tropischer Fülle und Ueppigkeit, welches sich hier bietet. Gleich beim Eintritt stehen dem Besucher die mächtigen Exemplare der Livistona chinensis vor Augen, welche vor kurzem mit ihren riesigen Kübeln versenkt werden mußten, da sie das Dach des Hauses erreicht hatten und dasselbe einzudrücken drohten. An ihnen kann man den hervorstechendsten Charakter der Palmen bewundern, der gerade sie in hervor⸗ ragendem Grade schmückt: den kerzengeraden unverzweigten, elegant aufstrebenden Stamm, der an der Spitze die mächtige Krone riesiger Fächerblätter trägt. Neben ihnen sieht man andere Arten, deren Stamm für sich allein viel zu schwer wäre, um eine solche Höhe zu erreichen und die Fülle von Blättern zu stützen, wenn er nicht in der sinnreichsten Weise durch die holzharten, ausdauernden Scheiden der abgefallenen Blätter zusammengehalten würde. Wird der. Stamm mit zunehmendem Alter stärker, so platzen diese Blattscheiden an ihrem dem Stamm ansitzenden Grunde; ihr oberer Theil ist dagegen in einer so mächtigen Weise verstärkt und verholzt, daß der Riß sich nur eine kurze Strecke nach oben ausdehnen kann und so die Blatt⸗ scheiden zuletzt wie riesige Klammern den Stamm an seiner ganzen Oberfläche umfassen und dadurch dessen Festigkeit hervorrufen. Zahl⸗ reiche Palmenarten blühen jetzt gerade, und man kann besonders schön an den niedrigeren Exemplaren den großen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Blüthen und Blüthenständen beobachten. Die Palmen sind durchgehends eingeschlechtlich, d. h. der eine Baum bringt nur männliche Blüthen hervor, während der andere nur weibliche produziert. In der freien Natur wird der Pollenstaub durch den Wind auf die weibliche Blüthennarbe gebracht und so die Befruchtung bewirkt. Im Hause dagegen muß bei der unbewegten Luft der Pollen durch den Menschen übertragen werden, und daß dies hier zum theil geschehen ist, bezeugen die zahlreichen fruchttragenden Exemplare. Den broßen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Blüthenständen

emerkt man besonders auffallend an den zahlreichen Blüthen⸗ pflanzen der Gattung Chamaedorea. Hier bilden die männ⸗ lichen Blüthenstände dichtgedrängte, schön weiße, kätschenartige Wedel, welche frei beweglich hängen und bei jeder Berührung Wolken weißen Blüthenstaubs fallen lassen. Die weiblichen Blüthen dagegen stehen in starren, dick walzenartigen, grünen Aehren oder Zapfen, aus welchen bei erfolgter Befruchtung schwarze oder meist prächtig zinnoberrothe Fruchtstände hervorgehen. Neben den Palmen fallen durch nicht geringere Schönheit die Farnbäume auf, deren Stamm zwar bei uns nicht die Höhe der Palmen erreicht, deren zarte, vielfach getheilte Riesenblätter dagegen einen wunderbaren Reiz besitzen. Einen merk⸗ würdigen Gegensatz zu Palmen und Farnen bilden die zahlreich vertretenen Pandanusarten, deren Stamm immer und immer wieder gabelig ver⸗ zweigt ist, und wo von den obersten Endtrieben jeder für sich eine kleine Krone produziert. Neben diesen auffallenden Formen erheben sich, bis zum Dache des Hauses reichend, mächtige Exemplare des Bambus, welche schon seit längerer Zeit in kolossaler Menge Blüthen produzieren: ein Zeichen, daß ihre Vegetationszeit bald vorbei ist. Denn der Bambus kommt nur einmal zum Blühen und stirbt darauf allmählich ab. Doch ist deshalb für den Bestand des Palmenhauses keine Gefahr zu befürchten, da die jungen Sprosse mit einer erstaunlichen Schnelligkeit heranwachsen und bald die Stelle der alten Exemplare einnehmen werden. An zahlreichen Säulen des Hauses findet man aufsteigend die prächtige Freycinetia insignis, welche gerade jetzt ihre wunderbaren großen, zartrosa gefärbten, wie aus Wachs gebildeten Blüthen in reicher Menge hervorbringt, in einer Form, wie sie von keiner anderen Pflanze bekannt ist. Noch viel des Interessanten wäre hier zu nennen; es soll jedoch nur noch, um das Bild zu vollenden, hingewiesen werden auf die prächtigen Exemplare der Cycadeen, deren Blätter als „Palmzweige“ häufig Verwendung finden, ferner auf die zahlreichen Arten von Carludovica, aus deren Blättern die „Panamahüte“ hergestellt werden und deren bald er⸗ scheinende Blüthen einen auffallend starken, fast betäubenden Wohl⸗ geruch besitzen, dann auf die Bananen mit ihren einfachen, ungetheilten Riesenblättern und endlich auf das Riesenexemplar einer kaktusartigen Luphorbia, welche durch ihre starre, groteske Gestalt einen merkwürdigen Gegensatz bildet zu dem frischen Grün und den

zarten, feinen Formen der übrigen Tropen.

hier vertretenen Pflanzen n

Für die kommende Sommer⸗ und Reise⸗Saison mäch wir auf ein Unternehmen hinweisen, welches bei Künstlern und Laie mit Freuden begrüßt werden dürfte. Es ist dies die Eröffnung de Frühjahrskurse in der f teshesa otographie für Herren 8. Damen seitens der Holzschnitzerschule für Frauen, Friedrun straße 49 II. Geleitet von einem künstlerisch und wissenschaftlih gebildeten Fachmann, sind diese Kurse bei mäßigem Honorn. in circa einem Monat bestimmt, die Freunde und Freur⸗ dinnen der Lichtbildkunst mit allen den Fertigkeiten be kannt zu machen, welche sonst nur durch mühe⸗, jzeit⸗ ng geldraubende autodidaktische Versuche zu erlangen waren. Der Lehr plan für den im März beginnenden nächsten Kursus wird von genannten Atelier auf Wunsch gern an Interessenten übersandt. Wi. machen hierauf besonders Herren und Damen aus den Lehrer⸗, Be⸗ amten⸗ und Künstlerkreisen aufmerksam, die die Sommerferien in 8 schönen Natur zu verleben gedenken, wie auch Bautechniker ind Industrielle, denen die Verwerthung der Photographie im Geschäfts interesse gar manche Vortheile zu erschließen geeignet ist.

Ueber starken Schneefall und dadurch hervorgerufene Ver, kehrsstörungen sind folgende Meldungen eingegangen:

Breslau, 17. März, Abends. Der Schneefall im Gebirg⸗ dauert jetzt sechzig Stunden; der Schnee liegt durchweg einen Meter heq. Die Bahnzüge Hirschberg —Schmiedeberg Sprottau- Sagan sind im Schnee stecken geblieben, die Maschine des Personen, zuges Liegnitz Goldberg ist entgleist; verunglückt ist niemand.

Hirschberg. Der „Schl. Ztg.“ wird gemeldet: Die Schneelag ist hier so dick, daß der Verkehr auf den Straßen zu Fuß und zu Wagen mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Auch zu Schlitten ist um⸗ schwer fortzukommen, da der Schnee sehr naß ist. Kräftige Aeste und Baumwipfel sieht man in Gärten und in den Anlagen vielfach an Boden liegen; das niedrige Strauchwerk ist vollständig zerwürg. Namentlich für die Forsten wird sehr großer Schaden befürchtet. Die Telephon⸗ und Telegraphendrähte sind an zahlreichen Stellen gerissen. Der direkte telegraphische Verkehr nach Breslau muß über Liegnitz geleitet werden. Die Eisenbahnzüge haben theilweise be⸗ deutende Verspätungen.

Bunz lau. Auch aus Bunzlau wird demselben Blatte starke Schneefall gemeldet, der schwere Störungen des telephonischen Verkehr in der Stadt wie nach außerhalb zur Folge hatte. 1

Görlitz. Hier ist so viel Schnee niedergegangen, daß er frif⸗ hoch liegt und die Wege kaum passierbar sind; auch ist großer Schaden an den Fernsprechleitungen angerichtet worden.

Dresden, 18. ärz. Die Königliche Eisenbahn⸗Direktion macht bekannt: Von den vom 16. zum 17. d. M. durch Schnee ver wehten diesseitigen Bahnlinien sind noch die Strecken Bienen⸗ mühle Moldau und Seifhennersdorf Warnsdorf für den Gesammtverkehr bis auf weiteres unfahrbar. 1

Prag, 17. März. Infolge starker Schneestürme ist der Eisen⸗ bahnverkehr auf zahlreichen Linien der Süd⸗norddeutschen Ver⸗ bindungsbahn, der Böhmischen Nordbahn und der Oester⸗ reichischen Nordwestbahn eingestellt. Mehrere Eisenbahn⸗ züge sind im Schnee stecken geblieben, auch verschiedene Land⸗ straßen sind unpassierbar. In der Stadt Reichenberg wume der Verkehr durch die großen Schneemassen gestört. Die Stadt Rumburg ist vollständig isoliert. In den Forsten wude vielfach ein bedeutender Schaden angerichtet. Wenn der Orkan an⸗ dauert, befürchtet man noch weitere Verkehrsstörungen. Dem Separat⸗ zuge, welcher den Kaiser von Oesterreich von Mentone nach Wien führte, mußte auf der Strecke über den Brenner wegen anhaltender Schneewehen ein Schneepflug vorangehen.

Rom, 18. März. Wie man dem „W. T. B.“ aus Rom meldet, wird Seine Majestät der König Humbert zu Ehren der Mitglieder des bevorstehenden medizinischen Kongresses ei Fest in den Gärten des Quirinal geben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater⸗Anzeigen.

burg. Dienstag:

Restdenz⸗Thenter. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Zum 29. Male. Der Masken⸗

memoria“ für Cello von Servais (Herr Smilk). „An Alexis“ für Piston von Hartmann

in drei Akten Werner).

3.

Wind. Wetter.

Temperatur V n ° Celsiu 5 ° C. = 40R.

g 1

red. in Mi im.

u. d. Meeressp.

bedeckt wolkig wolkig wolkig¹) bedeckt wolkig wolkig bedeckt

SSW WSW

W WSW WSW W SSW SO

NW SSO 771 SSW 768 W

769 WSW 767 WNW 766 SW 764 WSW

770 NNO 769 769 769 767 770 769 766 767 766 762 763

Belmullet.. Aberdeen.. en Kopenhagen. Stockholm.

St. Petersbg. Moskau... Cork, Queens⸗ tommn . .. Cherbourg. b Ser. . . . Sylt mburg.. winemünde MNeufahrwasser Memel... ünster... Karlsruhe .. Wiesbaden München .. Wie Breslau. Ile d'Aix ..

¹) Dunst. ²) Nachts Reif. ³) Reif. *) Dunstig, Nachts Reif. ³) Nachts Regen. 6) Reif. ¹⁷) Nachts Reif. ⁸) Nachts Schnee. ³) Nebel, Reif, Rauh⸗ frost. ¹⁰) Reif. 1 Uebersicht der Witterung. 8 Ein Hochdruckgebiet liegt über Mittel⸗Europa, mit einem Maximum des Luftdrucks über 770 mm über der Kanalgegend; ein tiefes Minimum über Lapp⸗ land. Ueber Deutschland sowie überhaupt im Be⸗ reich des Hochdruckgebiets ist das Wetter rubige meist heiter und trocken. In Deutschland ist die Tempe⸗ ratur durchschnittlich herabgegangen und liegt fast überall unter dem Durchschnittswerth, am meisten, 5 ½ Grad, zu Cassel; im Binnenlande fanden allent⸗ halben, an der Küste vielfach Nachtfröste statt; noch jeßt um 8 Uhr Morgens herrscht noch größtentheils eichter Frost; auch aus dem Innern Frankreichs werden Nachtfröste gemeldet. Skandinavien dagegen ist frostfrei bis zum hohen Norden. Deutsche S

AbSOSeenShdne

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bedeckt halb bed. wolkenlog halb bed. ²) halb bed. ³) wolkig—) vee.

eiter wolkenlos wolkenlos halb bed. 6) wolkenl. ¹) Schnee ⁵) wolkig) wolkig¹⁰) wolkig Schnee halb bed. halb bed. 5 wolkig

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Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 71. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Kapellmeister Weingartner. Anfang 2 r.

Schauspielhaus. 78. Vorstellung. Narziß. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Emil Brachvogel. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Mar Grube. Uanß: Herr Friedrich Haase, als Gast.) Anfang

r.

Mittwoch: Opernhaus. 72. Vorstellung. Die Medici. Historische in 4 Akten, Dich⸗ tung und Musik von R. Leoncavallo. Uebersetzung ööu6e“ Tanz von Emil Graeb. Anfang

Schauspielhaus: 79. Vorstellung. Neu einstudiert: Egmont. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolf⸗ gang von Goethe. Musik von Beethoven. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Dentsches Theater. Dienstag: Der Herr Senator. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Der Herr Senator.

Donnerstag: Der Herr Senator.

Berliner Theater. Dienstag: König Lear. (Marie Pospischil Elise Sauer, Ludw. Barnay, Arthur Kraußneck, Ludw. Stahl, Paul Nollet.) Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Das Käthchen von Heilbronn.

Donnerstag: 30. Abonnements⸗Vorstellung. Der Kaufmann von Venedig.

Lessing⸗Theater. Dienstag u. folgende Tage: Madame Sans⸗Geéne. 8 1“

Wallner-Theater. Ensemble⸗Gastspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters. Sonntag, 25. März. Der Bettelstndent. Montag, 26. März. Die schöne Helena.

Dienstag, 27. März. Der Vogelhändler.

riedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Dienstag: Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten nach Meilhac und Halevy bearbeitet von C. Haffner. Musik von Johann Strauß. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Krones. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Die Fledermans.

Sonnabend: Neu in Scene gesetzt. Der Vize⸗

admiral. Operette in 3 Akten von Carl Millöcker.

8 1“] 8*

aus „Die verkaufte

ball (Veglione). Schwank von Alexandre Bisson und Albert Caré. Deutsch von Benno Jacobson. Regie: Hermann Haack. Vorher: Vermischte Anzeigen. Schwank in 1 Akt, nach dem Französischen des R. Dreyfuß, von Maximilian Bern. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Nenes Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Dienstag: Ingend. Ein Liebesdrama in 3 Akten von Max Halbe. Anfang 7 ½ Uh

Mittwoch: Ingend.

Viktoria-Thegter. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Dienstag: Mit vollständig neuer Ausstattung. Die

Kinder des Kapitän Grant. Anfang 7 ½ Uhr.

Theater Unter den Linden. Dienstag: Der Obersteiger und Ballet. Grd. Ballabile und Pas de deux aus „Brahma“ (2. Akt). Die

rima Ballerina Carolina Elia und der Primo Ballerino Sign. Poggiolesi. Anfang 7 ½ Uhr.

u6“

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag, 7 ½ Uhr: Charley’o Tante. Schwank in 3 Akien von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Scene gesetzt von Avd. Ernst.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Dentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Dienstag: Zum 15. Male. Novität! Ein ge⸗ sunder Junge. Vhae mit Gesang in 3 Alten von Jean Kren. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Ein gesunder Junge.

““

Konzerte.

Konzert-Haus. Dienstag: Karl Meyder⸗ Konzert. Ouv. „Preciosa“ von Weber. „Wilhelm Tell’' von Rossint. „Stradella“ von Flotow. Prolog aus „Die Bajazzi“ von Leoncavallo. Sere⸗ nade für Flöte und Horn von Titl. Phantasie aus „Die Stumme von Portici“ von Auber. Phantasie Braut“ von Smetana. „O cara

1“ 85 8 8

Saal Bechstein. Dienstag, Abends Uhb II. Klavier⸗Abend von Felicia Kirchdorffer aut Frankfurt a. M. 1) Präludium und Fuge A-moll von Bach, 2) Sonate G-dur op. 14 von Beethoven. 3) Thêöme original et Variations von Tschar⸗ kowsky. 4) Phantasie D-moll von Mozart; Pasto⸗ rale von Scarlatti; Andante D-dur von Schuber.. 5) Andante spinato und Polonaise Es-dur ven

Chopin.

Birhus Renz (Karlstraße). Dienstag, Abende 7 ½ Uhr: Auf anf zur fröhlichen Jagd. Per⸗ force⸗ und Kaskadenritt. „Ballet von 100 Damen. Meute von 40 Hunden. Außerdem: Grandeè Quadrille de la haute équitation, geritten von 6 Damen und 6 Herren; der ostpreußische Hengf Blondel, vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; die Pof⸗ mit 12 Pferden, geritten von Herrn Gustav; der kaukasische Jockey Mr. Wassiliam; die Hand⸗ akrobaten Gebr. Detroit; Mr. Lavater Lee ꝛc.

Mittwoch: Auf auf zur fröhlichen Jagd.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Katharinck von Douglas mit Hrn. Prem. ⸗Lient. Erik Freiherrn von Barnelew ee0. Frl. Hedwig Scupin mit Hrm. Amtsrichter Hermann Langner (Mankerwit— Oppeln).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Karl Diehl mit Frl. Anna Berger (Witten).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rechtsanwalt und Notar Gustav Schulz (Goldberg). Ein⸗ Tochter: Hrn. Hauptmann Ervin von Kleift (Osnabrück). 1

Gestorben: Verw. Fr. Ober⸗Appellationsgerichte⸗ Rath Therese von Criegern, geb. Fleck (Dresden, Hr. Lieut. Otto von Zangen (Gießen). v.

Schuldirektor a. D. DDr. Alexander Steinhau

(Breslau). Hr. Domänenpächter Heinric

Schnabel (Schloß Ujest). Hr. Ober⸗Amtmam

Ernst Latzel (Meran). Verw. Fr. Geheim

Justiz Rath Helene Dobert, verw. gew. Gad⸗

geb. Heffter (Berlin).

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor

Berlin: —— 2 Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagh⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

88

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und

Erste Be

Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

189

No. 67.

Berlin, Montag, den 19. März

Königreich Preußen. Landwehr⸗Bezirk I Berlin.

rovinzial⸗Infanterie, Namens⸗Anfangsbuchstaben Bekanntmachung,

betreffend die Frühjahrs⸗Kontrolversammlungen im Jahre 1894.

Die diesjährigen Frühjahrs⸗Kontrolversammlungen der in Berlin wohnhaften und von dem unterzeichneten Kommando kontrolierten Mannschaften werden in der Zeit vom 2. bis 17. April cr. an folgenden Tagen und Stunden abgehalten, und zwar:

I. Für die Mannschaften der Reserve der Provinzial⸗

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 1 (Namens⸗Anfangsbuchstaben A und B). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Montag, den 2. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Montag, den 2. April, Vormittags 10 Uhr, in der Kaserne des Franz⸗Regiments, Eingang: Urbanstraße 10— 19.

IFeldwebel⸗Meldeabtheilung 3 8 (Namens⸗Anfangsbuchstaben G und H). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 10 Uhr, in der Kaserne des Franz⸗Regiments, Eingang: Urbanstraße 10—19.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 2 (Namens⸗Anfangsbuchstaben C, D, F und I). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Montag, den 2. April, Vormittags 8 Uhr,

Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Montag, den 2. April, Vormittags 10 Uhr, in der Kaserne des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments,

S Eingang: Bärwaldstraße. 16 Feldwebel⸗Meldeabtheilung 4 8 (Namens⸗Anfangsbuchstaben E und K). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Dienstag, den .April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 10 Uhr, 86 in der Kaserne des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, Eingang: Bärwaldstraße. II. Für die Mannschaften der Landwehr I. der Provinzial⸗Infanterie. Feldwebel⸗Meldeabtheilung 6 (Namens⸗Anfangsbuchstaben A, B, C, D, E, F und I). Jahrgang 1885 am Mittwoch, den 4. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1884 und 1883 am Donnerstag, den 5. April, Vor⸗

mittags 8 Uhr,

Jahrgang 1882 *) und 1881 **) am Freitag, den 6. April, Vor⸗

mittags 8 Uhr,

in der Kaserne des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, Eingang: Bärwaldstraße.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 7 (Namens⸗Anfangsbuchstaben G, H und K). Jahrgang 1885 am Sonnabend, den 7. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1884 und 1883 am Montag, den 9. April, Vor⸗ mittags 8 Uhr,

Jahrgang 1882 *) und 1881 **) am Dienstag, den 10. April, Vormittags 8 Uhr, in der Kaserne des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, Eingang: Bärwaldstraße.

III. Für die Mannschaften der Ersatzreserve der Provinzial⸗Infanterie. 1

„Feldwebel⸗Meldeabtheilung 5 (Namens⸗Anfangsbuchstaben A, B, C, D, E, F und I). Jahrgang 1894, 1893, 1892, 1891 und 1890 am Mittwoch, den 11. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1889 und 1888 am Donnerstag, den 12. April, Vor⸗

mittags 8 Uhr, 1887 und 1886 am Freitag, den 13. April, Vor⸗

Jahrgan mittags 8 Uhr, Jahrgang 1885, 1884, 1883, 1882 und 1881 am Sonnabend, den 14. April, Vormittags 8 Uhr, in der Kaserne des Franz⸗Regiments, Eingang: Urbanstraße 10—19. Feldwebel⸗Meldeabtheilung 10 (Namens⸗Anfangsbuchstaben G, H und K).

Jahrgang 1894, 1893, 1892, 1891, 1890, 1889 und 1888 am Montag, den 16. April, Vormittags 8 Uhr,

„Jahrgang 1887, 1886, 1885, 1884, 1883, 1882 und 1881 am Dienstag, den 17. April, Vormittags 8 Uhr,

in der Kaserne des Franz⸗Regiments, Eingang: Urbanstraße 10—19.

IV. Für die Offizier⸗Aspiranten der Provinzial⸗ Infanterie.

Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890, 1889, 1888, 1887, 1886, 1885, 1884, 1883, 1882 *v) und 1881 **) am Mittwoch, den 4. April, Vormittags 10 Uhr,

in der Kaserne des Franz⸗Regiments, Eingang: Urbanstraße 10—19.

Die vorbezeichneten Mannschaften werden Küfgcsorbert zu den

festgesetzten Stunden pünktlich zu erscheinen, wobei bemerkt wird, daß e Beorderung nur durch die gegenwärtige Bekanntmachung erfolgt

und besondere Gestellungsbefehle nicht erlassen werden.

d Welchem Jahrgang jeder Einzelne angehört, ist auf dem Deckel es Militärpasses angegeben.

Wer die Kontrolversammlung versäumt, wird mit Arrest und went, auf Grund des § 67 Reichs⸗Militärgesetzes mit Versetzung in die nächst jüngere Jahresklasse, woraus Verlängerung der Gesammt⸗

ienstzeit um 1 Jahr folgt, bestraft. Ferner wird bekannt gemacht, daß Fußmessungen stattfinden und

haben da 28 8 8 5 scheinen, her die Mannschaften mit reingewaschenen Füßen zu er

*) Ausschließlich der in der Zeit vom 1. April bis 30. Sep⸗ vader 1882 eingetretenen Mannschaften, welche zur Frühjahrs⸗Kontrol⸗ rsammlung nicht zu erscheinen brauchen. II. A ) Diejenigen Mannschaften, welche noch nicht zur Landwehr Aufgebots übergeführt worden sind.

Königliches Kommando des Landwehr⸗Bezirks

Landwehr⸗Bezirk II Berlin.

zial⸗Infanterie, Namens⸗Anfangsbuchstaben L bis Z.)

Bekanntmachung, betreffend die Frühjahrs⸗Kontrol⸗Versammlungen im Jahre 1894.

Die diesjährigen Frühjahrs⸗Kontrolversammlungen der in Berlin wohnhaften und von dem unterzeichneten Kommand kontrolierten Mannschaften werden in der Zeit vom 2. bis 17. Apri d. J. an folgenden Tagen und Stunden abgehalten, und zwar:

(Provi

1. Reservisten der Provinzial⸗Infanterie.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 11. (Namens⸗Anfangsbuchstaben S, X, X). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Montag, den 2. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Montag, den 2. April, Vor⸗ mittags 10 Uhr, in der Kaserne des 3. Garde⸗Regiments z. F., 8 Wrangelstraße Nr. 102 104. 8

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 12 (Namens⸗Anfangsbuchstaben L, M, O). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Montag, den 2. April, Vormittags 8 Uhr,

„Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Montag, den 2. April, Vor⸗ mittags 10 Uhr, im Exerzierhause am Landwehr⸗Dienstgebäude,

Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 13. (Namens⸗Anfangsbuchstaben N, P, Q, R, U). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 8 Uhr, 1 Jahrgang 1888, 188è7 und 1886 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 10 Uhr, in der Kaserne des 3. Garde⸗Regiments z. F., Wrangelstraße Nr. 102 104.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 14 (Namens⸗Anfangsbuchstaben T, V, W, 2). Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890 und 1889 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 8 Uhr, Jahrgang 1888, 1887 und 1886 am Dienstag, den 3. April, Vormittags 10 Uhr, im Exerzierhause am Landwehr⸗Dienstgebäude, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12. eute I. Aufgebots der Provinzial⸗Infanterie. Feldwebel⸗Meldeabtheilung 15 1 (Namens⸗Anfangsbuchstaben L, R, S). Jahrgang 1885 am Mittwoch, den 4. April, Jahrgang 1884 und 1883 am Donnerstag, den 5. April, Jahrgang 1882*¼*) und 1881**) am Freitag, den 6. April, Vormittags 8 Uhr, im Exerzierhause ꝛc. am Landwehr⸗Dienstgebäude Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 16

(Namens⸗Anfangsbuchstaben M, N, O, P, 0, T, U, V, W, X, X, Z).

Jahrgang 1885 am Sonnabend, den 7. April, Jahrgang 1884 und 1883 am Montag, den 9. April, Jahrgang 1882*) und 1881**) am Dienstag, den 10. April, Vormittags 8 Uhr, im Exerzierhause ꝛc. am Landwehr⸗Dienstgebäude, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

III. Ersatz⸗Reservisten der Provinzial⸗Infanterie.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 19

(Namens⸗Anfangsbuchstaben L, M, N, O, P, Q, R, T, U, V, W, X, X, Z).

Mahrgang 1894, 1893, 1892, 1891 und 1890 am Mittwoch, den 11. April,

Jahrgang 1889 und 1888 am Donnerstag, den 12. April,

Jahrgang 1887 und 1886 am Freitag, den 13. April,

Jahrgang 1885, 1884, 1883, 1882 und 1881 am Sonnabend, den 14. April, 1

Vormittags 8 Uhr, im Exerzierhause ꝛc. am Landwehr⸗D Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

Feldwebel⸗Meldeabtheilung 20 (Namens⸗Anfangsbuchstabe S). Jahrgang 1894, 1893, 1892, 1891, 1890, 1889 und 1888 am Montag, den 16. April, 1 Jahrgang 1887, 1886, 1885, 1884, 1883, 1882 und 1881 am Dienstag, den 17. April, 1 Vormittags 8 Uhr, im Exerzierhause ꝛc. am Landwehr⸗Dienstgebäude, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

IV. Offizier⸗Aspiranten der Provinzial⸗Infanterie.

Jahrgang 1893, 1892, 1891, 1890, 1889, 1888, 1887, am Mitt⸗ woch, den 4. April, Vormittags 10 Uhr, im Exerzierhause am Land⸗ wehr⸗Dienstgebäude, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

Jahrgang 1886, 1885, 1884, 1883, 1882*) und 1881 **) am Mittwoch, den 4. April, Vormittags 10 Uhr, im Exerzierhause am Landwehr⸗Dienstgebäude, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 11/12.

Die vorbezeichneten Mannschaften werden aufgefordert, zu den fest⸗ gesetzten Stunden pünktlich zu erscheinen, wobei bemerkt wird, daß die Beorderung nur durch die gegenwärtige Bekanntmachung erfolgt und besondere Gestellungsbefehle nicht erlassen werden.

Welchem Jahrgange jeder Einzelne zugehört, ist auf dem Deckel des Militärpasses vermerkt. 8

Wer die Kontrolversammlung versäumt, wird mit Arrest und event. auf Grund des § 67 Reichs⸗Militärgesetzes mit Versetzung in die nächst jüngere Jahresklasse, woraus Verlängerung der Gesammt⸗ dienstpflicht um ein Jahr folgt, bestraft.

Es finden Fußmessungen statt und haben daher die Mannschaften mit reingewaschenen Füßen zu erscheinen.

*) Ausschließlich der in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1882 eingetretenen Mannschaften, welche zur Frühjahrs⸗Kontrol⸗Ver⸗ sammlung nicht zu erscheinen brauchen.

**) Diejenigen Mannschaften, welche noch nicht zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden sind.

Königliches Kommando des Landwehr⸗Bezirks 8 1 Berkut 8

nstgebäude,

Statistik und Volkswirthschaft.

Etwas über das Herkommen unserer Studenten. (Aus der „Statist. Korr.“)

Unter den 12 630 reichsangehörigen Studierenden, welche im Durch⸗ schnitt der zehn Studien⸗Semester von Michaelis 1886 bis dahin 1891. auf preußischen Universitäten vorhanden waren, befanden sich 3244, deren Väter selbst eine Hochschulbildung genossen hatten. Mehr als der vierte Theil aller Studenten stammt also aus Schichten der Gesell⸗ schaft, in denen von akademischer Familienüberlieferung gesprochen werden kann; fast drei Viertel aber kommen aus nicht edaesch gebildeten Kreisen und dürfen, wenn man das Bild brauchen will, als Bluterneuerung für die eine Hochschulbildung voraussetzenden Berufsschichten und Berufsthäthigkeiten angesehen werden. Ob das eine oder das andere für das Gemeinwohl das Vortheilhaftere, ob das segenwäͤrtige Zahlenverhältniß zwischen Beiden gut oder nicht gut sei, ist hier nicht zu erörtern. Interessant aber ist die Thatsache an sich, und mehr noch, wenn man sie durch die einzelnen Fakultäten verfolgt. Da ergiebt sich dann manche Abweichung von dem oben angegebenen Verhältniß; denn im Durchschnitt der genannten Semester hatten Hochschulbildung die Väter von .“

709 = 27,67 % der 2 562 evangelischen Theologen,

22 3,79 581 katholischen

873 97,18 2 348 Juristen,

831 23,94 3 471 Mediziner,

809 22,06 3 668 Angehörigen der philosophischen

327

Fakultät, 20,16 1 622 Philologen und Historiker insbesondere, 230

1 076 Mathematiker und Naturwissen⸗ schaftler.

„Am meisten steht also die juristische Fakultät und damit die künftige Beamten⸗ und Richterwelt unter dem Einflusse akademischer Familientrahition und dessen, was damit zusammenhängt. Der größten

ufuhr frischen Bluts erfreut sich dagegen die 1hh Theologie, und es scheint, daß die gebildetsten Schichten der katholischen Be⸗ völkerung ihre Söhne nicht gern dem geistlichen Beruf zuführen. Die jungen evangelischen Theologen stammen zwar, nächst den Juristen, am zahlreichsten aus Kreisen mit Hochschulbildung; es ist dies aber vornehmlich eine Folge der oft beobachteten Thatsache, daß Söhne

gern dem Beruf des Vaters folgen, und 477 von obigen 709 evangelischen Theologen sind Söhne von Geistlichen; werden diese ausgeschieden, so bleiben als vergleichsfähig mit den 3,79 % der katho⸗ lischen Theologen nur 11,12 % der evpangelischen Cheologen, deren Väter anderen als geistlichen Kreisen mit Hochschulbildung angehörten. Die Mediziner kommen, ihrem Herkommen aus akademisch oder nicht akademisch gebildeten Kreisen nach, dem Gesammtdurchschnitt aller Fakultäten ziemlich nahe; Philologen und Mathematiker zählen merk⸗ lich weniger an solchen, deren Väter Hochschulbildung besaßen. Den Berufsgruppen nach stammten

dieevan⸗ die ka⸗ aus der Berufs⸗ gelischen tholischen die Ju⸗ die Me⸗ die Phi⸗ gruppe: Theo⸗ Theo⸗ risten logen logen der Land⸗ und Forst⸗ 362 166 360

wirthschaft ... des Bergbaues u. der

405 160 343 363 514

IUU!

1 l

die Ma⸗ thema⸗ diziner lologen tiker

443 621

160 1 284 279

2

2₰

Industrie ... des Handels und

Verkehrs. der häuslichen

I“ der Hof⸗, Staats⸗,

Gemeinde⸗ c. Ver⸗

waltung ꝛcc. 1 255 859 1 094 darunter: 8

Heer und Flotte 18. 66 36

u Hof⸗, taatsdienst ꝛc. 216 311 170 81

Kirche u. Gottes⸗ 488 74 306 249

dienstit Erziehung und Un⸗

tetricht 69 156 2 Gesundheitspflege 29. 69 255 28 28 Schriftstellerei . 6. 10 10. 11 2 Musik, Theaterꝛc. 7 6 6 9 3

der unbestimmten 272 338 158 129

Ver11“ 40 zusammen 2 562 581 2 348 3 471 1 622 1 076

Wohlthätigkeit.

In Frankenthal in der Pfalz ist der durch seine Arbeiter⸗ fürsorge bekannte Leiter der Zuckerfabrik, Kommerzien⸗Rath Philipp Karcher, gestorben. Der Vorstand und Aufsichtsrath des Unter⸗ nehmens haben anläßlich dieses Todesfalls den Arbeitern 20 000 gespendet und die von Philipp Karcher gelegentlich seiner silbernen Hochzeit mit 100 000 begründete Karcher⸗Stiftung, aus welcher jedes Jahr am 1. August alle Arbeiter, die mindestens fünf Jahre in der Fabrik gearbeitet haben, je 25 erhalten im Jahre 1892 erhielten die Prämie 425 Arbeiter mit weiteren 100 000 dotiert.

Zur Arbeiterbewegung.

In Görlitz ist, wie im „Vorwärts“ berichtet wird, in der Ringfabrik von Hugo Stiller ein Strike ausgebrochen, weil den Arbeitern eine 20 bis Lohnkürzung angekündigt wurde. 8 Stuttgart ist der Ausstand der Feingoldschläger

eendet.

Aus Zwickau wird dem „Vorwärts“ gemeldet, daß die dortigen Steinmetzgehilfen zur Erzielung höherer Löhne in diesem Fabre in einen Ausstand einzutreten beabsichtigen. . 1

In Wien sind die Arbeiter des Etablissements für Elektro⸗ technik von Eggeru. Co. in einen allgemeinen Ausstand eingetreten. Betheiligt sind dabei Mechaniker, Schlosser, Dreher, Gießer, Schmiede, Tischler und Hilfsarbeiter. Die Forderungen beziehen sich auf die Entfernung des Werkstättenchefs, auf die Lohnsätze u. s. w.

Aus Zürich berichtet der Berner „Bund“ unter dem 17. d. M.: Die Lohnbewegung scheint nicht nur das Bau⸗ und Brauergewerbe zu ergreifen, sondern auch die Buchdrucker, Sattler, Schneider und Schuhmacher. Soviel sich jetzt über⸗ blicken läßt, werden sich am Montag zu den 450 strikenden Maler⸗ gehilfen nun noch die Gipser, Zimmerleute und Sattler ge⸗ sellen, da die Meisterschaft ihren Forderungen nicht entsprechen will. Die Zahl der Ausständigen steigt damit auf 1000 Mann an. 350 zur Entgegennahme der Antwort der Meisterschaft ver⸗ sammelte Maurer erklärten diese Antwort als usheebicene und beschlossen, den Meistern bis nächsten Dienstag eine Frist zur erneuten Erwiderung einzuräumen. 1

Aus Paris schreibt man der „Köln. 3 In den Ziegel⸗ fabriken von St. Henry sind 15 000 Arbeiter ausständig; sie ver⸗ langen einen zehnstündigen Arbeitstag ohne Lohnverminderung.

Aus Rom wird der „Voss. Ztg.“ telegraphisch gemeldet, daß einige Pinder⸗ Bauarbeiter, die seit Freitag wegen Erhöhung der ü eitszeit Sonnabend die Straßen durchzogen.

Trupp Schutzl