1894 / 69 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4 50 ₰. Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

für Berlin außer den Post-⸗Anstalten auch die Expedition

S8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Einzelne NNummern kosten 25 ₰.

Insertiongpreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰. Inserate nimmt an:

die Königliche Expedition des Beutschen Reichs-Anzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers

Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

en 21. März,

Abends.

No. 69.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff, à la suite des Großherzoglich Mecklen⸗ burgischen Grenadier⸗Regiments Nr. 89, den Schwarzen Adler⸗ Orden zu verleihen. 8

2 8 Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem emeritierten Kirchschullehrer und Organisten Bo⸗ rowski zu Usdau im Kreise Neidenburg, dem emeritierten Lehrer, Organisten und Küster Steffen zu Langwalde im Kreise Braunsberg und dem emeritierten Lehrer Rowecki zu Ostrowo, Regierungsbezirk Posen, den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern, sowie dem Schutzmann a. D. Rohr zu Frankfurt a. M., dem Wirthschaftsvogt Franz Urbansky zu Trembatschau im Kreise Groß⸗Wartenberg und dem Gutsarbeiter Gottfried

Löffler zu Ober⸗Tscheschendorf im Kreise Goldberg⸗Haynau

das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur An⸗

legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Insignien zu ertheilen, und zwar:

des Kommandeurkreuzes erster Klasse des Groß⸗ herzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen: dem ordentlichen Professor an der Universität zu Berlin und beständigen Sekretar der Akademie der Wissenschaften daselbst Dr. Mommsen zu Charlottenburg;

des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens: dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Spinola, Ver⸗ waltungs⸗Direktor des Charité⸗Krankenhauses zu Berlin;

des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich sachsen⸗ernestinischen Haus⸗Ordens:

em Geheimen Regierungs⸗Rath und ordentlichen Professor

an der Universität zu Halle Dr. Maercker;

ferner: des Großherrlich türkischen Medschidje⸗Ordens erster Klasse: dem Schloßhauptmann von Rheinsberg Grafen von Königsmarck; des Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ungari⸗ schen goldenen Zivil⸗Verdienstkreuzes mit Krone und der sechsten Klasse des Kaiserlich japa⸗ nischen Ordens der aufgehenden Sonne: dem preußischen Staatsangehörigen, Musikdirektor Eckert zu Tokio; des Kommandeurkreuzes des Königlich spanischen DOrdens Isabella's der Katholischen: dem preußischen Staatsangehörigen, Päpstlichen Geheim⸗ kämmerer Monsignore Dr. Joseph Wilpert zu Rom; des Großkreuzes des Königlich norwegischen St. Olafs⸗Ordens: dem Professor und Vorsteher eines akademischen Meister⸗ Ateliers in Berlin Gude; des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens:

dem Professor Dr. med. Weigert, Lehrer am Dr. Senken⸗ berhäschen pathologisch⸗anatomischen Institut zu Frankfurt a. M.; owie

des Päpstlichen St. Gregorius⸗ Ordens:

dem Ingenieur und Lehrer der Perspektive, preußischen Staatsangehörigen Weeser⸗Krell, z. Z. in Weidling bei Wien.

des Komthurkreuzes

Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Am 1. April d. J. werden 1“ b im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Brom⸗ verg die Personen⸗Haltepunkte Dubelno und Jezewo für den Stückgut⸗ und Eilstückgut⸗Verkehr, sowie b im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Erfurt ereswischen den Stationen Leipzig⸗Thüringischer Bahnhof und Gohlis⸗Möckern neu errichtete Haltepunkt Gohlis⸗Eutritzsch für den Personenverkehr eröffnet werden. Berlin, den 20. März 1894. 1 Der Präsident des Reichs⸗Eisenbahnamts

mit der

Berlin, Mittwoch,

Bekanntmachung.

Verlegung der Post⸗Agentur in Grunewald und Umwandlung derselben in ein Postamt III. Klasse.

Vom 1. April ab wird die Post⸗Agentur in Grunewald aus dem Hause Herthastraße Nr. 16 nach dem Hause Hubertus⸗Allee Nr. 3 verlegt und in ein Postamt III. Klasse umgewandelt.

Die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum werden festgesetzt: b

an Wochentagen von 7 (im Winter⸗Halbjahr von 8) bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 8 Uhr Nachmittags,

an Sonn⸗ und gesetzlichen Feiertagen, sowie am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers von 7 (bz. von 8) bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 6 Uhr Nachmittags, außerdem von 12 bis 1 Uhr Mittags für den Telegraphenbetrieb.

Ferner ist das Postamt verpflichtet, außerhalb der vor⸗ bezeichneten Dienststunden Telegramme vom Publikum anzu⸗ nehmen und zu befördern, sofern ein Beamter ohnehin in den Diensträumen anwesend ist. Von dem genannten Zeitpunkt ab tritt bei dem Postamt in Grunewald auch eine Unfall⸗ meldestelle in Wirksamkeit.

Berlin C., den 16. März 1894.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor,

Geheime Ober⸗Postrath Griesbach.

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Betonyym h

Am 1. April tritt in der Marburgerstraße Nr. 12 eine Postanstalt mit Telegraphenbetrieb in Wirksam⸗ keit, welche die Bezeichnung „Berlin W. 50 (Marburger⸗ straße)“ erhält.

Bei dieser Postanstalt können Postsendungen jeder Art, mit Einschluß von Rohrpostsendungen, jedoch mit Ausschluß von Geldfässern, Geldkisten und Geldbeuteln eingeliefert werden.

Die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum werden festgesetzt:

an Wochentagen von 7 (im Winter⸗Halbjahr von 8) Uhr Vormittags bis 8 Uhr Nachmittags,

an Sonn⸗ und gesetzlichen Feiertagen sowie am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers von 7 bz. 8 bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags, 88 von 12 bis 1 Uhr Mittags für den Telegraphen⸗ betrieb.

Ferner ist das Postamt verpflichtet, außerhalb der vor⸗ bezeichneten Dienststunden Telegramme vom Publikum anzu⸗ nehmen und zu befördern, sofern ein Beamter ohnehin in den Diensträumen anwesend ist.

Die Annahme gewöhnlicher Packete erfolgt täglich nur bis 7 Uhr Nachmittags. Dagegen findet die Annahme von Telegrammen täglich bis 9 Uhr Abends statt.

Berlin C., den 17. März 1894.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor. In Vertretung: Schulze.

Königreich Preußen. Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Dem praktischen Arzt, Sanitäts⸗Rath Dr. Boleslaw 114““ zu Posen ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Der praktische Arzt Dr. Ledermann in Gammertingen ist zum Ober⸗Amtsphysikus des Ober⸗Amtsbezirks Gammer⸗ tingen ernannt worden.

Der Kreis⸗Thierarzt Dopheide zu Hamm ist in die Kreis⸗Thierarztstelle des Kreises Steinfurt mit dem Amtssitz in Burgsteinfurt zurückversetzt worden.

Königliche Kunstschule zu Berlin. Klosterstraße Nr. 75. Das Sommer⸗Semester beginnt am 2. April und schließt mit dem 28. Juli 1894. Die Unterrichtskarten werden ausgegeben: vom 27. bis 31. März 9 bis 2 Uhr in der Kanzlei der Anstalt. Die Direktion. Professor Ernst Ewald.

von

Unterrichts⸗Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗-Museums, SW. Prinz Albrechtstraße Nr. 7. Die Ausgabe der Unterrichtskarten für das Sommer Quartal 1894 (vom 2. April bis 30. Juni cr.) erfolgt: vom 27. bis 31. März cr. in der Kanzlei der Unterrichtsanstalt zwischen 9 und 2 Uhr. Ddie Aufnahme⸗Prüfungen beginnen am 2. April. Der Direktor der Unterrichts⸗Anstalt. Professor Ernst Ewald.

Universität Göttingen. Beneke'sche Preisstiftung. .“

Für das Jahr 1897 stellt die philosophische Fakultät folgende Aufgabe:

„Die Untersuchung der Mischbarkeit krystallisierter Stoffe hat vor kurzem eine erhöhte Bedeutung gewonnen, einmal durch die von J. H. van tHoff aufgestellte Hypothese, der zufolge Mischkrystalle sich nicht wie mechanische Ge⸗ menge verhalten, sondern „feste Lösungen“ bilden, auf welche sich die für lüfstge Lösungen erkannten Gesetz⸗ mäßigkeiten übertragen lassen; andererseits durch die von H. W. B. Roozeboom durchgeführte Anwendung der allgemeinen, von Willard Gibbs aufgestellten thermo⸗dyna⸗ E Gesetze über die Gleichgewichtszustände eines aus mehreren Phasen bestehenden Systems auf das Gleichgewicht zwischen mischbaren krystallisierten Stoffen und ihren ge⸗ sättigten Lösungen. Das Interesse, welches sich an diesen Gegenstand knüpft, beruht darauf, daß sich jetzt eine Me⸗ thode zur Bestimmung der Molekulargröße fester Stoffe darbietet. Ist die Analogie zwischen verdünnten festen und flüssigen Lösungen vorhanden, so muß in allen Fällen, in welchen der gelöste Stoff in beiden Zuständen dieselbe Molekulargröße besitzt, zwischen den Konzentrationen dieses Stoffs in den Mischkrystallen und in den gesättigten Lösungen derselben ein konstantes von der Konzentration selbst unabhängiges Verhältniß bestehen. Da die II telle Prüfung dieses Satzes von hervorragender Bedeutung für die Kenntniß der Molekularkonstitution fester Stoffe ist, so wünscht die Fakultät eine sorgfältige Bestimmung der Löslichkeit von Mischkrystallen, welche einen sicheren Schluß auf den Bereich der Gültigkeit der oben erwähnten

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theoretischen Betrachtungen gestattet“. Bewerbungsschriften sind in deutscher, lateinischer, franzõ sischer oder englischer Sprache abzufassen und bis zum 31. August 1896, auf dem Titelblatte mit einem Motto versehen, an uns einzusenden, zusammen mit einem versiegelten Briefe, der auf der Außenseite das Motto der Abhandlung, innen Name, Stand und Wohnort des Verfassers anzeigt. In anderer Weise darf der Name des Verfassers nicht angegeben werden Auf dem Titelblatte der Arbeit muß ferner die Adresse ver zeichnet sein, an die die Arbeit zurückzusenden ist, falls sie nicht preiswürdig befunden wird. 8 Der erste Preis beträgt 3400 ℳ, der zweite 680 8 Die Zuerkennung der Preise erfolgt am 11. März 1897, dem Geburtstag des Stifters, in öffentlicher Sitzung der philo⸗ sophischen Fakultät su Göttingen. Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum

der Verfasser. Göttingen, den 12. März 1894. Ddiee philosophische Fakultät. Der Dekan F. Kieihorrn..

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Lehbmertbscha t, Domänen und Forsten von Heyden, nach esien;

Seine Excellenz der Staats⸗ und Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff.

Preußen. Berlin, 21. März.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen estern über Breslau und Oderberg Abends um 11 ÜUhr 0 Minuten auf dem Fsrh. in Wien ein und setzten nach einem Aufenthalt von 3 Minuten die Weiterfahrt uͤber Mürzzuschlag, Laibach und Mattuglie nach Fiume fort, wo die Ankunft heute Nachmittag um 2 Uhr 20 Minuten erfolgen

sollte. Von Fiume aus gedachten Seine Majestät Sich an