einen wohlbegründeten Vorzug iebt.
ling des deutschen Volks geworden; und wenn
chiller hat in seiner Egmont besprechung alles, was über diese Frage im besonderen und über das Trauerspiel im allgemeinen zu sagen ist, so reif und klar dargelegt, daß kaum noch etwas hinzugefügt werden kann. Trotz der Schwächen im Charakter des Helden, der mehr liebenswürdig und menschlich gut als groß ist, 8 der frohsinnige, ritterliche Ee. doch zum Lieb⸗
gmont im schicksals⸗ schweren Augenblick dem Tode kühn ins Auge schaut, jauchzt ihm das
Fuge mit Präludium, den kleineren
Beethoven Fünha vortrefflich 5 ein
Herz der Zuschauer entgegen. Der Musik Beethoven's, die das Stück Beifall wurde allen Vorträgen zu
nicht nur symphonisch begleitet und die wechselnden Stimmungen mu
Der glückliche Erfolg, der nicht ganz mit dem gleichen Gelingen.
einleitet und abschließt, sondern auch häufig ikalisch erläutert, wurde ein weiter Raum in der Gesammtvorstellung zugemessen. mit dem „Sommernachtstraum“ errungen wurde, ermuthigte zu diesem neuen Versuch, aber wohl Wenn in der märchen⸗ haften Dichtung Shakespeare's die Musik sich wie eine schöne Ergänzung, wie eine vollendete harmonische Ausgestaltung einfügt,
Fräulein Margarethe Peterse klangvolle Altstimme, die in allen
in drei Liedern von Schubert und Leben“ höchst wirksam hervor,
weil der übersinnliche Reiz des Elfenspuks das melodische Singen noch zwei Lieder von Franz
und Klingen der zierlichen Luft⸗ und Blüthengeister höchst natürlich erscheinen läßt, so wirkt im „Egmont“ die enge Verschmelzung der Musik mit dem Dichterwort häufig nicht so glücklich, obwohl jedes
für sich
vollendet ist. „Egmont“ 8 in und in der Charakterzeichnung der zahllosen
mit Musik durch Kerker. Im Sinne des
wort konzentrieren. 1 1 Die Darstellung bot viel Treffliches.
dung, und Herr 1
den weichherzigen ohn des düsteren Herzogs.
Konzerte.
Fräulein Felicia Kirchdorffer aus Frankfurt a. M. legte 8 5 8 8 Saal Bechstein von neuem Zeugniß ab von ihrer technischen Sicherheit, sowie ihrer
Das Programm enthielt, den Kräften der Spielerin angemessen, nicht zu schwierige Piscen, die meist auch von Dilettantinnen recht hübsch ausgeführt werden. Bei den zahlreichen Klavier⸗Abenden dieser Saison drängt ich die Bemerkung auf, daß es eigentlich nur drei Virtuosen in unserer Fch. giebt, die es wagen könnten, dem Beispiel Liszt's und
an ihrem vorgestrigen zweiten Klavierabend im
verständniß⸗ und geschmackvollen Art des Vortrags.
t vom 22. März, Morgens.
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Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. [◻☚ u. d. Meeressp. red. in Millim. Temperatur in ° Cel⸗
heiter wolkenlos bedeckt Nebel wolkenlos halb bed. bedeckt wolkenlos
bedeckt wolkenlos wolkig Dunst bedeckt Nebeli) Nebel bedeckt wolkenlos Nebel wolkenl. ²)
Belmullet .. 771 Aberdeen .. 769 Christiansund 766 Kopenhagen . 771 Stockholmw . 764
paranda . 749
t. Petersbg. 767 Moskau 767
Cork, Queens⸗ Cton 1“ 18 erbourg. EWe 77³ ylt 1 bk. mburg .. 771 winemünde 768. Neufahrwasser 769 Memel 768
Heris 1668 77675 Karlsruhe. 768 Wiesbaden 769 wolkenl. ³) München. 767 O 1 wolkenlos Chemnitz. 769 SO 1 wolkig Berlin ... 768 NW 2 heiter Wien.. 767 NW wolkenlos Breslau .. 767 NW bedeckt Ile d'Aix. 764 NO 2heiter I168633 still wolkig Triest 764 ONO L4 bhalb bed. 10
¹) Nachts Reif, früh Nebel. ²) Reif. ³) Nachts Reif, Thau. .
Uebersicht der Witterung.
Die Wetterlage hat sich im allgemeinen wenig verändert. Ueber ganz Mittel⸗Europa ist der Luft⸗ druck hoch und gleichmäßig vertheilt, während über Lappland eine tiefe Depression erschienen ist, welche aber die Witterung unserer Gegenden nicht beein⸗ füußt. In Deutschland dauert die ruhige, im Süden
eitere, im Norden vielfach neblige Witterung ohne meßbare Niederschläge fort; die Temperatur ist außer im Süden, wo fast überall Nachtfröste stattfanden, allenthalben gestiegen, am meisten im nordwestlichen Deutschland, wo sie bis 5 ½ Grad über Null und bis 3 Grad über dem Mittelwerthe liegt. Eine Aende⸗ rung der herrschenden Witterungszustände ist dem⸗ nächst noch nicht zu erwarten.
Deutsche Seewarte.
ArEEENHʒxcHxRAHaEFErMxRETSRü Mn esf7ImANbHr Sr-e Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele.
Freitag bleiben die Königlichen Theater geschlossen. Sonnabend: Opernhaus. Keine Vorstellung. —
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einzelnen Personen von allem Uebersinnlichen so fern gehalten, er steckt so voll kräftiger, frischer Natürlichkeit, daß die musikalische Illustration ein⸗ zelner Secenenschlüsse sich wie ein fremdes Element in diese realistische sinnliche Welt einschiebt. Freilich wurde dadurch der „salto mortale in die Opernwelt“, wie Schiller die Traumerscheinung im Schlußakt nennt, mit gelungener Absicht vorbereitet, besonders stark durch den 8 Monolog vor dem Einschlafen im
dichters, der im letzten Aufzug vielfach musikalische Sätze eingefügt wissen will, ist jedenfalls von der Regie gehandelt worden. — Die Inscenierung, besonders die der Volks⸗ . 3 scenen war mit Sorgfalt und großem Eifer gehandhabt worden, so⸗ Das Gastspiel der Gesellschaf daß manchmal fast des Guten zu viel gethan schien, denn die Auf⸗ merksamkeit der Zuschauer soll sich doch vorzüglich auf das Dichter⸗
Herr Matkowsky als Egmont brachte die frohe, sorglose Genußfreudigkeit, das liebens⸗ 1 würdige, glückliche Temperament in der scherzhaften Leichtigkeit der Im Rede, in der selbstbewußten Kraft und Geschmeidigkeit seiner Be⸗ wegungen natürlich zum Ausdruck; die mit Feuer und Ueberzeugung gesprochene Rede auf dem Todeswege trug dem Künstler be⸗ ein. Herr Ludwig sprach als Oranien ernst und mit ; Gestalt des Herzogs Alba, die Herr Molenar bot, war düster genug anzusehen, aber es fehlte ihr das Dämonische im Wort und esen. Der Brackenburg des Herrn Purschian zeigte eine warme Empfin⸗ er spielte mit vielem Gefühl den Ferdinand, 8 Von den Dar⸗ stellern der humoristischen Rollen blieb Herr Hartmann als Schneider Jetter zumeist trocken im Vortrag, und als Vansen entwickelte mehr gallige als spitzbübisch Fräulein Lindner (Clärchen) gefiel besonders in d 1 und Frau Schramm spielte die Mutter einfach und zurückhaltend sowohl in der weinerlichen Stimmung wie in den Augenblicken ehr⸗ erbietiger Dienstfertigkeit gegen den Grafen. Frau Stollberg fand als Margarethe von Parma wie immer warmen Beifall.
geisterten Beifall
e Schadenfreude. er Aufruhrscene,
der Handlung
verdienten Beifall erntete. Die
Im Neuen Theater wird Zewegung. Die
Herr Kahle Das Viktoria⸗Theater,
vorbereitete Ausstattungsstück „Die zur ersten Aufführung bringen.
feier für L. van Beethoven.
X. Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle. Dirigent: Herr Felix Weingartner. 1) Suite für Streich⸗Orchester und Flöte von Bach. (Flöten⸗ solo: Herr Prill.) 2) Symphonie G-dur, (Orford⸗ Symphonie) von Haydn. 3) 9. Symphonie D-moll mit Soli und Chören von Beethoven. Anfang
7 ½ Uhr. 1 Ahr spielhaus. Keine Vorstellung.
Sonntag: Opernhaus. 73. Vorstellung. Die Medici. Historische Handlung in 4 Akten, Dich⸗ tung und Musik von R. Leoncavallo. Uebersetzung vesh snal Kang ert. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 80. Vorstellung. Fanst von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten adziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Thenter. Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Zum 1. Male. Der Riegnitzer Bote. W in 4 Aufzügen von Hugo Lubliner. Anfang 7 ½ Uhr. 3 1X“
Sonntag: Der Rieguitzer Bote.
Montag: Der Herr Senator.
Dienstag: Der Riegnitzer Bote.
Berliner Theater. Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Neu einstudiert: Der Hütten⸗ besitzer. Anfang 7 ½ Uhr.
Feiertags⸗Spielplan:
Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr: Aus eignem Recht. — Abends 7 ½ Uhr: Narziß.
Montag, Nachm. 2 ½ Uhr: Nora. — Abends 7 ½ Uhr: Hamlet.
Dienstag, Nachm. 2 ½ Uhr: Der Hüttenbesitzer. — Abends 7 ½ Uhr: Graf Waldemar. (Marie Bofpäschil⸗ Elise Sauer, Ludw. Barnay, Ferd. Suske.
Lessing⸗Theater. Fréitag: Geschlossen. Sonnabend: Madame Sans⸗Gene. Sonntag: Zum 1. Male. Niobe. — Der Eisen⸗ fresser. Montag: Madame Sans⸗Gene. Dienstag: Madame Sans⸗Geéne. Nittwoch: Niobe. — Der Eisenfresser.
Wallner-⸗Theater. Gesammt⸗Gastspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters
Sonntag: Der Bettelstudent.
Montag: Die schöne Helena.
Dienstag: Der Vogelhändler. * Mittwoch: Der Vogelhändler.
Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
Feetg. Geschlossen. 1 onnabend: Neu in Scene gesetzt. Der Vize⸗ admiral. Komische Operette in 3 Akten und einem
Vorspiel von F. Zell und Rich. Genée. Musik
von Bülow's zu folgen und den ganzen Abend mit Klavierspiel allein auszufüllen: d'Albert, Rubinstein und Rosenthal. Von Virtuosinnen würden sogar nur zwei anzuführen sein, welche auf Erfolg rechnen dürften. Immerhin verdienen jedoch die Leistungen der Künstlerin Anerkennung; die G-dur-Sonate, op. 14 Nr. 2, von
ariationen von Tschatkkowsky und den
f rt. Rei langte n ficen öoa Maart, Ceflaftt und Schubert. Reicher 28. ersucht den Magistrat, für die Vermehrung der Bedürfniß⸗
anstalten für Frauen Sorge zu tragen und speziell die Auf⸗ stellung einer solchen im Humboldthain zu veranlassen.“ Bei dem Etat der Polizeiverwaltung ersuchte die V vorgesetzten die bei der Feuerwehr anzustellenden Mannscha durch den städtischen Vertrauensarzt auf ihre Gesundheit untersucht würden. Zu dem Titel „Verschiedene Einnahmen und wurde auf Antrag des Ausschusses beschlossen, eine neue Ausgaben⸗
Position in Höhe von 1 169 067 ℳ einzustellen für den durch Ein⸗
führung des Systems der Alterszulagen etwa erforderlichen Mehr⸗
Für das Kaiser und Kaiserin Friedrich⸗
theil.
Am Mittwoch gab in demselben Saale die dänische Sängerin n ihr drittes Konzert. Ihre sehr Lagen gleichmäßig leicht anspricht, sowie die zu Herzen gehende, tief empfindende Vortragsweise, traten
Sängerin stets einen wunderbaren Reiz ausübt. 2 1 windung einer momentanen Indisposition sang die Künstlerin
originelles, doch mehr harmonisch als melodisch fesselndes, auch etwas zu lang ausgeführtes Lied von Leßmann „An die Nacht“. Diesem folgten drei norwegische Lieder von Grieg, Gade und Berg, von denen Gade's „Lebewohl, liebes Gretchen“ auf Wunsch wiederholt wurde. Nach rauschendem Applaus und Hervorruf fügte die Sängerin noch Grieg's „Ich liebe Dich“ hinzu. Unterstützt wurde das Konzert durch vortreffliche Klaviervorträge Sobell, die besonders durch die große Cdur-Sonate (op. 53) von 2 Beethoven, welche sie präzis und 8 Reimann verdient gleichfalls lobend erwähnt zu werden.
Das Deutsche Theater bringt am Ostersonntag und Dienstag Wiederholungen des Lustspiels „Der Riegnitzer Bote“; am Montag wird „Der Herr Senator“ gegeben.
Moskau hat, wie dem Bureau des Theaters telegraphiert wird, auch am Montag und Dienstag bedeutenden Erfolg gehabt. Hermann Sudermann’s Drama „Sodom's Ende“ und das Lustspiel „Mauer⸗ blümchen“ von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg wurden vor ausvexkauften Häusern gegeben. Wallner⸗Theater findet auch am Mittwoch der Oster⸗ woche ein Gastspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters statt. Zur Aufführung gelangt Zeller’s „TW 8 als Nachmittags⸗Aufführung zu gang ermäßigten Preisen an den beiden Feiertagen und dem darauf fol⸗ genden Dienstag Halbe’s „Jugend“ Im Theater Unter den Linden geht am O neues einaktiges Ballet „Galathee“ 1 1 den Hauptrollen wirken Signorina Carolina Elia und Signor Greco Poggiolesi mit. Am Sonntag⸗Nachmittag geht Sullivan’'s „Mikado“ bei halben Kassenpreisen in Scene.
Wintersaison seine Pforten schließt, wird das schon seit längerer Zeit schöne Melusine“ am Ostersonntag
Dienstag geht Nachmittags 3 Uhr (zu bedeutend ermäßigten Preisen) † — die Resttohssche Posse „Einen Jux will er sich machen; und Abends in dem Augenblick, 7 ½ Uhr „Die schöne Melusine“ in Scene. 1 hatte. Die
Im Konzerthause findet morgen ein geistliches Konzert mit Gesangvorträgen statt. Fräulein M gsjeph von Méhul und das „Ave Maria“ von Bach⸗Gounod, Fräulein Sennhausen eine Arie aus dem Oratorium „Paulus“ von Mendels⸗ sohn und beide Damen zusammen ein Duett aus „Stabat Mater“ von vor neuen Explosionen Rossini singen. Außerdem wird der Mohr'sche Gesangverein (Dirigent: Herr Otto Schmidt) den Pfalm sohn, das „Ave verum“ von Mozart, zwei Motetten von Grell und einen Psalm von Blumner zur Aufführung bringen. — Am Sonn⸗ abend veranstaltet Kapellmeister Meyder eine musikalische Gedächtniß⸗
kKeyer wird eine
einigen 1 wie wir dem
gleiches gilt von Bach's A-moll- vorgenommen.
folgende
bei den
in Schumann's „Frauenliebe und daß
zumal das duftige piano der ge glach Ueber⸗
und ein sehr schwieriges und
der Frau Agathe Fischer⸗ e Gehör brachte, wohl⸗ gefördert worden. Klavierbegleitung des Herrn Dr.
werden. ür
t des Lessing⸗Theaters in artens von den
zur Aufführung ter⸗Sonntag ein zum ersten Mal in Scene. In
können.
werden.
das als solches mit Ende der
An beiden Feiertagen und am gefunden hat.
Richte mich Gott“ von Mendels⸗ kungen gebeten.
n
von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Zum 31. Male. Der Masken⸗ ball (Veglione). Schwank in drei Akten von Alexandre Bisson und Albert Caré. Deutsch von Benno Jacobson. Regie: Hermann Haack. — Vorher: Vermischte Anzeigen. Schwank in 1 Akt, nach dem Französischen des R. Dreyfuß, von Maximilian Bern. Anfang 7 ½ Uhr.
.“ Montag und Dienstag: Dieselbe Vor⸗ tellung.
Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Geschlossen. 8
Sonnabend: Erstes Gastspiel des K. K. Hofburg⸗ Schauspielers Adolf Sonnenthal. Zum ersten Male: Sündige Liebe. Schauspiel in 3 Akten von Giacinto Giacosa. Hierauf: Eine Bekehrung. Lustspiel in 1 Akt von Charles de Courcy.
An allen drei Feiertagen, Nachm. 3 Uhr: Jugend.
Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel des K. u. K. Hofburg⸗ Schauspielers Adolf Sonnenthal. Sündige Liebe. Hierauf: Eine Bekehrung.
Viktoria-Thegter. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Freitag und Sonnabend geschlossen.
Sonntag: Zum 1. Male. Die schöne Melusine. Großes Ausstattungsstück mit Ballet von Ernst Pasqui. Musik von Langner. 1
Feiertags⸗Programm: An allen drei Feiertagen, Nachm. 3 Uhr sermäßigte Preise, Parquet 1 ℳ): Einen Jux will er sich machen. 8
Abends 7 ½ Uhr: Die schöne Melusine.
Freitag:
Theater Unter den Linden. Geschlossen. 8
Sonnabend: Der Obersteiger und Ballet. An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachm. 3 Uhr: Der Mikado.
Abends 7 ½ Uhr: Der Obersteiger und zum 1. Male: Galathée. Ballet.
Freitag: Keine
Adolph Ernst⸗Theater. Vorstellung.
Sonnabend: Charley’s Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die Bafazsi. Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Seene gesetzt von Ad. Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Freitag: Geschlossen.
Sonnabend: Zum 18. Male. Ein gesunder Junge. Posse mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr.
berathung fortgesetzt. — Etats (Straßen⸗ und Brückenbau) wurden verschiedene Streichungen
betrag an Besoldungen. Kinderkrankenhaus städtischen Zuschuß von 50 000 ℳ, der jedoch von der Versamm⸗ lung abgelehnt wurde.
mission verlassen Arbeiten wurden, feltktrischem r rt Arie aus „Joseph“ letzten Informationen sollen Personen getödtet und 27 ver⸗ “ wundet sein; mehrere Personen wurden vermißt. Die Gebäude haben keinen Schaden gelitten. Die
Sonntag: Ein gesunder Junge
Mannigfaltiges.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde, Bericht der „Tägl. Rdsch.“ entnehmen, die Etats⸗
An dem Extraordinarium des Spezial⸗
dem Etatstitel „Bedürfnißanstalten“ ge⸗ Resolution zur Annahme: „Die Versamm⸗
Behörden dahin
vorstellig zu werden, schasten vorher
Ausgaben“
eantragte der Etatsausschuß wiederum einen
Die Arbeiten am hiesigen Dom sind nach einem längeren zericht des „Centralbl. d.„Bauv.“ im zweiten Halbjahr 1893 emsig
Für die Zwecke des Baubureaus wurde anfänglich
das bisher als Küsterhaus dienende frühere „Königliche Waschhaus“ benutzt. Da dieses jedoch innerhalb der Baufluchtlinie des neuen Doms steht, so soll es demnächst geräumt und abgebrochen die fernere Unterbringung des Baubureaus ist das Dampfmaschinenhaus an der Friedrichsbrücke in Aussicht ge⸗ nommen, sobald die von dort aus betriebene Bewässerung des Lust⸗
Städtischen Wasserwerken übernommen sein wird.
a das Dampfmaschinenhaus für seine neue Bestimmung noch her⸗ gerichtet werden muß, so soll das Baubureau für einige Monate in einem Privathause in der Nähe des Bauplatzes untergebracht werden. Bei den Abbruchsarbeiten sind an Erde etwa 14 000 chm ab⸗ gefahren, an Grundmauerwerk etwa 4600 cbm abgebrochen worden. Der aus dem Abbruch gewonnene Kalkstein, etwa 4000 cbhm, wurde zur Wiederverwendung bei der Betonierung auf dem Bauplatz ge⸗ Zogelhändler“. lagert. Trotzdem die geringe Ausdehnung des Bauplatzes den Fort⸗ der Arbeiten erheblich behindert, sind diese doch so weit vor⸗ geschritten, daß die in Aussicht genommenen Vollendungsfristen für die Gründungsarbeiten im allgemeinen werden eingehalten werden fs ist mit Sicherheit anzunehmen, daß im Laufe des Jahres 1894 die Bauarbeiten zum Gruftgeschoß beendet und die zum Erd⸗ und Emporengeschoß zu einem großen Theil zur Ausführung kommen
Madrid, 22. März. Aus Santander wird dem „W. T. B. gemeldet, daß bei den Hebungsarbeiten an dem Wrack des Schiffes „Machichaco“, welches s. Zt. die für die Stadt so verhängnißvolle Explosion veranlaßte,
gestern wieder eine Explosion statt⸗ Diese ereignete sich gester, Abend 9 Uhr
als der Gouverneur die technische Kom⸗ Ursache ist unbekannt. Die bei elektrischem Licht ausgeführt. Nach den
von Angst und Furcht
ergriffene Bevölkerung durchlief die
Straßen und klagte die Behörden laut des Mangels an Vorsicht an. Die benachbarten Städte wurden um Truppen⸗ und Polizeiverstär⸗ Die Posten wurden verstärkt, Patrouillen durchziehen die Straßen. Um 3 Uhr Morgens herrschte Ruhe.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Konzerte. 1
Konzert-Haus. Karl Meyder⸗Konzert. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Geistliches Konzert, unter gütiger Mitwirkung der Opernsängerin Frl. Wilh. Meyer vom Theater Pagliana in Florenz, Opernsängerin Frl. Adele Sennhausen, Organist Herr Federtorf⸗Möller und Mohr'scher Gesangverein (Dir. Herr Otto Schmidt).
Sonnabend, Abends 7 Uhr: Beethoven⸗Feier.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:
V. Lieder⸗Abend Selma Nicklaß⸗Kempner. Mit neuem Programm.
Birkus Renz (Karlstraße). Charfreitag: Keine Vorstellung.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Zum letzten Male: Ein Künstlerfest. Neue Einlagen. Ballet von 100 Damen. Großes Pracht⸗Feuerwerk. Außerdem: Grande Quadrille de la haute équitation; 4 arab. Schimmelhengste, als Fahnenpferde vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; Auftreten der Clowns Lavater, Warne, YBbbs ꝛc.; die Handakrobaten Gebr. Detroit; die ikarischen Spiele in der Luft von der Familie Daineff ꝛc.
An den beiden Oestertagen je 2 gr. Vorstellungen: Nachm. 4 Uhr (1 Kind frei): Gr. Divertissement mit komisch⸗mimischer Handlung: Auf Helgoland. Abends 7 ½ Uhr: Anf, auf zur fröhlichen Jagd.
v Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Käthe Ramm mit Hrn. Ritter⸗ gutsbesitzer Max Holtz (Berlin— Neuendorf i. d. Neumark). 3
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Alexander Heye (Köln). — Hrn. Lieut. Lehmann (Halber⸗ stadt). — Hrn. Gutsbesitzer Paul Wackwitz (Ober⸗ Leisersdorf bei Goldberg i. Schl.).
Gestorben: Ehrenstiftsdame Helene Gr hard von Gneisenau (Hohennauen). —
Gräfin Clementine Schlippenbach, ge⸗
zu Solms⸗Sonnewalde (Hannover). — Hr.
von Decker (Berlin). — Hr. Oberst Magnus von Natzmer (Insterburg). — Fr. General⸗Konsul Julie Schramm, geb. Bauendahl (Genua). 5 Hr. Hauptmann z. D. Paul Köpke (Tannhause
i. Schles.).
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: ————— Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr 8— Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), d die Besondere Beilage Nr. 1.
ersammlung den Magistrat,
Berlin, Donnerstag, den 22. März
Ist eine in einem Konkurs angemeldete Forverung vom
Gerichtsschreiber in der Konkurstabelle nicht eingetragen worden
und demzufolge auch im Prüfungstermine nicht erörtert und ebenso bei der Vertheilung der Masse nicht berücksichtigt worden, so haftet, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Zivilsenats, vom 14. De⸗ zember 1893, im Gebiete des Preußischen Allgemeinen Landrechts der Gerichtsschreiber für den dem Gläubiger dadurch erwachsenen Schaden. Auch der Konkursrichter haftet für diesen Schaden, wenn er im Prüfungstermine die durch das Versehen des Gerichts⸗ schreibers in die Tabelle nicht mit aufgenommene Anmeldung übersah, obwohl diese Anmeldung zur Zeit des Prüfungsgeschäfts als Bestand⸗ theil der Akten vorlag.
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Die nach § 59 der Städteordnung vom 30. Mai 1853 zur dauernden Verwaltung oder Beaufsichtigung einzelner Geschäftszweige aus Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung und aus Büngerdeputirten eingerichteten besonderen Deputationen sind, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungsgerichts, 1. Senats, vom 28. Oktober 1893, öffentliche Behörden, ihre Mitglieder sind öffentliche Beamte, jedoch unterstehen die Stadtverordneten und Bürgerdeputirten als Mitglieder einer städtischen Deputation nicht dem Disziplinargesetz; Verweise und Ordnungs⸗ strafen können gegen sie nicht verhängt werden. Die Be⸗ stimmung des § 75 Abs. 2 der Städteordnung, wonach die zu den Deputationen gewählten stimmfähigen Bürger (Stadtverordnete und Bürgerdeputirte) durch einen übereinstimmenden Beschluß des Magistrats und der Stadtverordneten auch vor Ablauf ihrer Wahlperiode von ihrem Amt entbunden werden können, hat keinen disziplinaren Charakter. „Die städtischen Deputationen be⸗ arbeiten als organische Bestandtheile einer öffentlichen Behörde, näm⸗ lich des Magistrats, öffentliche Angelegenheiten selbständig, die dienst⸗ liche Stellung der Deputationen und ihrer Mitglieder kann deshalb in rechtlicher Beziehung nicht anders als die des Magistrats und seiner „Mitglieder beurtheilt werden. Während dem Kläger als M itglied der Stadtverordneten⸗Versammlung die Eigenschaft eines Beamten nicht beiwohnt, ist er also als Mitglied der städtischen Baudeputation zu den Beamten zu rechnen. — Die Frage indessen, ob er als Mitglied der städtischen Baudeputation dem Disziplinar⸗ gesetze untersteht, war zu verneinen.. Wenn im § 27 Abs. 3 Nr. 2 der in der Ministerialinstruktion vom 20. Juni 1853 in Bezug ge⸗ nommenen Instruktion für die Stadtmagistrate vom 25. Mai 1835 von einer Disziplin des Vorsitzenden der städtischen Deputationen über deren Bürgermitglieder insoweit die Rede ist, als er an sie die nöthigen Erinnerungen und Zurechtweisungen zu erlassen hat. so sind darunter lediglich geschäftsleitende Maßnahmen zu verstehen, deren der Vorsitzende nicht entrathen kann. . . .“
—, Der eine Versammlung überwachende Polizeibeamte ist, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungsgerichts, I. Senats, vom 21. Februar 1894, nicht befugt, behufs Verhinderung oder Ver⸗ folgung der Strafthat eines Theilnehmers oder behufs Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung die Versammlung aufzulösen, wenn ein Einschreiten ausschließlich gegen die Person des Störers des Rechts oder der Ordnung genügen dürfte, um die gedachte Störung abzustellen. Nur in dem Fall, wenn in der Versammlung Anträge erörtert werden, die eine Aufforderung oder Anreizu ng zu strafbaren Handlungen enthalten, hat das Vereinsgesetz die sofortige Auflösung der Versammlung ohne weiteres für zulässig erklärt. — In einer von dem Partikulier B. zu Hannover angemeldeten und geleiteten, von etwa 300 Personen besuchten Welfen⸗Versammlung hielt der Kammerherr von X. eine Rede, in welcher er den Tag als nahe bevorstehend ankündigte, an welchem Hannover vom preußischen Staat getrennt werden und das frühere Königshaus zurückkehren werde. Wegen dieser Aeußerung löste der überwaächende Polizeikommissar die Versammlung auf. B. erhob über das angeblich gesetzwidrige Vorgehen des Polizeikommissars Be⸗ schwerde beim Regierungs⸗Präsidenten und gegen dessen Bescheid weitere Beschwerde beim Ober⸗Präsidenten, welcher gleichfalls die Be⸗ schwerde als unbegründet zurückwies. Auf die Klage des B. wider den Ober⸗Präsidenten setzte das Ober⸗Verwaltungsgericht den Bescheid des Ober⸗Präsidenten außer Kraft und erklärte die geschehene polizei⸗ liche Aufloͤsung der Versammlung für ungerechtfertigt, indem es be⸗ gründend ausführte: „In der gedachten Aeußerung des Redners würde eine Aufforderung oder Anreizung zu strafbaren Handlungen nicht zu erblicken sein; aus dem Vereinsgesetz vom 11. März 1850 und ins⸗ besondere aus dessen § 5 ist die Auflösung der Versammlung daher nicht zu rechtfertigen. Wie ferner in der Verwaltungspraxis und Rechtsprechung stets angenommen, kann das Einschreiten der Polizei gegen eine Menschenmenge, sofern es lediglich aus dem Grunde erfolgt ist, weil jene von ihrem Versammlungsrecht Gebrauch macht, zwar nur aus den im Vereinsgesetz vorgesehenen Gründen gerechtfertigt werden; andererseits wird jedoch — da die Versammelten allen Straf⸗ und sonstigen Gesetzen unterworfen bleiben — das nach solchen anderen gesetzlichen Vorschriften gebotene oder zulässige Einschreiten gegen die Menge oder gegen einzelne aus derselben nicht schon um deswillen zu einem rechts⸗ widrigen, weil von dieser oder diesen gerade das Versammlungsrecht ausgeübt wird. Vorliegend hätte daher die Berechtigung der Polizei zu der hier streitigen Maßnahme hergeleitet werden können sowohl aus ihrer gesetzlichen Befugniß, strafbare Handlungen zu verfolgen oder solchen vorzubeugen, als auch aus ihrer, im § 10, 17 II. A. L.⸗R. umschriebenen, allgemeinen Aufgabe, die zur Aufrechthaltung der öffent⸗ lichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung nöthigen Anstalten zu treffen. Die Nothwendigkeit, in das Recht der Versammlung einzugreifen, kann aber so lange, als das strafbare Handeln, die behauptete Störung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung, lediglich in dem Verhalten eines Theilnehmers, und nicht in dem der übrigen Ver⸗ sammelten hervortritt, im allgemeinen nicht anerkannt werden. Denn unter dieser Voraussetzung ist in der Regel und beim Mangel aus⸗ nahmsweiser besonderer Umstände nicht abzusehen, weshalb die Störung des Rechts oder der Ordnung nicht schon dadurch mit Erfolg sollte abgestellt werden können, daß die polizeilichen Maßnahmen aus⸗ chließlich gegen die Person des Störers gerichtet werden.“
Statistik und Volkswirthschaft.
Deutschlands Roheisenproduktion.
Eif Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher
isen⸗ und Stahlindustrieller belief sich die Roheisen⸗ Moduktion des Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Vögnat Februar 1894 auf 403 374 t; darunter Puddelroheisen und Toziegeleisen 127 499 t, Bessemerroheisen 31 189 t, Thomasroheisen 18 856 t, Gießereiroheisen 59 830 t. Die Produktion im Februar 8898 betrug 364 284 t, im Januar 1894 426 418 t. Vom 1. Januar bis 28. 2. 1894 wurden produziert 829 792 t gegen 751 510 t in gleichen Zeitraum des Vorjahresrs. 8 8
Gewinnung der Bergwerke, Salinen und Quellen
im Jahre 1893.
In der ersten Beilage zu Nr. 67 des „Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeigers“ vom 19. März d. Js. hat das Kaiserliche Statistische Amt eine Zusammenstellung über die Gewinnung der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reich und in Luxemburg während des Jahres 1893, soweit hierüber bis Mitte März d. Js. Berichte vor⸗ lagen, veröffentlicht; diese Berichte werden von den Werkbesitzern selbst durch die Ausfüllung von Fragebogen geliefert und sind, soweit sich aus der Zusammenstellung entnehmen läßt, für 1893 mit verhältniß⸗ mäßig geringen Ausnahmen schon vollständig eingegangen. Unter den angegebenen Werthen sind die beim Verkauf der einzelnen Erzeugnisse ab Werk erzielten Erlöse zu verstehen.
An Steinkohlen sind 1893 im ganzen 73 908 999 t (zu 1000 kg) gewonnen worden, 3,6 % mehr als im Jahre 1892, in dem 71 372 193 t erzeugt worden sind. Füos dieser Mehrgewinnung ist der Gesammt⸗ werth der erzeugten Steinkohlen von nahezu 527 Millionen Mark im Jahre 1892 auf 498,5 Millionen Mark im Jahre 1893 zurück⸗ gegangen, da durchschnittlich für 1 t 1893 nur 6,74 ℳ, gegen 1892 2,38 ℳ, erlöst worden sind. An der Steinkohlengewinnung im Jahre 1893 waren der Ober⸗Bergamtsbezirk Dortmund mit 52,2 %, Breslau mit 28 % und Bonn mit 10,6 %, das Königreich Sachsen mit 5,9 % betheiligt.
Die Braunkohlen⸗Förderung betrug 1893: 21 567 218 t. gegen 1892: 21 171 857 t, der Gesammtwerth dieser Förderung ist für 1893 mit 55 Millionen Mark und für 1892 mit 58,5 Millionen Mark angegeben, was für 1 t einem Durchschnittswerth von 2,55 ℳ im Jahre 1893 und von 2,76 ℳ im Jahre 1892 entspricht. Etwa der Braunkohlen⸗Förderung entfällt auf den Ober⸗Bergamtsbezirk Halle. Auch die Förderung von Steinsalz (669 042 t), Kainit (664 986 t) und anderen Kalisalzen (861 162 t) war 1893 größer als 1892 (662 577, 548 445 und 802 630 t); der Durchschnittspreis dieser Erzeugnisse stellte sich im letzten Jahre etwas höher als im Jahre 1892. Gestiegen ist ferner die Erzeugung von Kochsalz (505 023 t gegen 1892: 504 687 t) und Chlorkalium (137 216 t gegen 1892: 123 962 t), und für das erstere Erzeugniß wurden 1893 etwas höhere, für das letz⸗ tere etwas geringere Preise erzielt als im Vorjahr. Was die Hüttenerzeugnisse betrifft, so ist die Gewinnung von Roh⸗ eisen (4 986 003 t) gegen 1892: 4 937 461 t), und Zink (142 956 t gegen. 139 938 t) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, dagegen von B lei (94 659 t gegen 1892: 97 742 t), Kupfer (24 011 t gegen 24 781 t), Silber. (449 gegen 489 t) und Gold (3,0 gegen 3,8 t) zurückgeblieben. Bei sämmtlichen Metallen sind die Preise zum theil recht erheblich zurückgegangen; als Durchschnittswerthe für 1 t sind 1893 gegen 1892 verzeichnet: beim Roheisen 43,39 ℳ gegen 46,44 ℳ, Zink 330,78 ℳ gegen 393,47 ℳ, Blei 194,78 ℳ gegen 210,22 ℳ, Kupfer 976,30 ℳ gegen 999,06 ℳ und beim Silber für 1 kg 104,74 ℳ gegen 116,95 ℳ
Deutscher Innungs⸗ und allgemeiner Handwerkertag.
Am 9. und 10. April findet in den Sälen des Gewerkshauses der Germania⸗Bäcker⸗Innung (Chausseestraße 103) ein deutscher Innungs⸗ und allgemeiner Handwerkertag statt, um zu den Vorschlägen des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe Freiherrn von Berlepsch, betreffend die Organisation des Handwerks, Stellung zu nehmen. Die ist unterzeichnet von dem in Berlin domizi⸗ lierten Zentral⸗Ausschuß der vereinigten Innungsverbände Deutschlands, von dem zu München domizilierten engeren Vorstand des allgemeinen deutschen Handwerkerbundes, sowie von dem Zentralverbande deutscher Bäcker⸗Innungen und den Innungsverbänden deutscher Böttcher⸗, Buchbinder⸗, Dach⸗, Schiefer⸗, Blei⸗ und Ziegel⸗ decker⸗, Drechsler⸗, Färber⸗, Fleischer⸗, Klempner⸗, Korbmacher⸗, Kürschner⸗, Maler⸗, Sattler⸗, Schlosser⸗, Schmiede⸗, Schneider⸗, Schornsteinfeger⸗, Schuhmacher⸗, Ftentegene Stellmacher⸗ und Wagenbauer⸗, Tapezierer⸗ und Tischler⸗Innungen. Nur Ver⸗ treter des Handwerks und wirklich selbständige Handwerks⸗ meister, welche eine Eintrittskarte gelöst haben, dürfen an den Be⸗ rathungen theilnehmen. Stimmrecht üben nur Delegirte aus. Diese haben sich durch besondere Vollmachten ihrer Vorstände ausdrücklich auszuweisen. — Die Vorstände des „Zentral⸗Ausschusses“ und des „Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes“ haben, unter Hinzuziehung von Reichs⸗ und Landtags⸗Abgeordneten, in einer vom 11. bis 13. Fe⸗ bruar d. J. abgehaltenen Konferenz Gegenvorschläge festgestellt, welche den Berathungen als Grundlage dienen sollen.
in den Gruppen
Die württembergischen Staatsbahnen
hatten am 31. März 1892 eine Länge von 1647,67 km (gegen 1632,56 km im Vorjahre). Davon waren doppelgleisig 315,96 km. Es waren vorhanden 390 Lokomotiven (gegen 368 im Vorjahre), 1003 (bezw. 908) Personenwagen, 221 (166) Gepäckwagen, 6418 (5751) Güterwagen. Die Zahl der geförderten Züge betrug in 1891/92: 174 776.
Es wurden befördert 17 592 078 Personen gegen 15 829 279 im Vorjahre; die Zunahme betrug 11,04 %. In der ersten Klasse wurden 1891/92 95 607 Personen = 0,54 %, in der zweiten 1 718 323 Per⸗ sonen = 9,77 %, in der dritten Klasse 15 778 148 = 89,69 % be⸗ fördert. Die Einnahme aus der ersten Klasse betrug 448 412 ℳ 8* en 461 8- = 23,4 %, aus der dritten
Llasse 8 567 03 = 72,79 %, insgesammt 11 769 906 ℳ gege 11 .““ im . ie Gesammteinnahme aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr betrug 1891/92 = 12 188 631 ℳ gegen 12 181 173 ℳ ee also + 7458 ℳ = 0,06 %; die Gesammteinnahme aus dem Güter⸗ und Viehverkehr betrug 21 691 959 ℳ gegen 21 329 127 ℳ im 1’ 3 8 das finanzielle Ergebniß war im Jahre 1891/92: Betriebs⸗ einuahmen 36 219 190 ℳ, Betriebsausgaben 24 841 748 ℳ, sodaß der Ueberschuß betrug 11 377 442 ℳ gegen 12 969 953 ℳ im Vorjahre. Das Anlagekapital stellte sich für 1891/92 auf 489 417 818 ℳ; es verzinste sich 1891/92 mit 2,41 %, 1890/91 mit 2,76 %.
Die Fabrikarbeiterzählungen vom 1. Oktober 1892 und 1893 im Großherzogthum Baden.
1. Oktober 1893 ist im Großherzogthum Baden eine Statistik der nach der Novelle zur Gewerbeordnung vom 1. Juni 1 einer besonderen Beaufsichtigung unterliegenden ge⸗ werblichen Anlagen aufgenommen worden, die man nach dem Vorgange Sachsens kurzweg als Fabrikarbeiterzählung bezeichnen kann, wenn sie auch bezüglich des Umfangs der erfragten Thatsachen nicht unwesentlich über die im Königreich Sachsen übliche Zählung hinausgeht. Die Erhebung wurde nämlich ausgedehnt auf die Fabriken, die Werkstätten, in welchen durch elementare Kraft bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Verwendung kommen, oder in welchen regelmäßig mindestens zehn Arbeiter beschäftigt werden, die Werften, Zimmerplätze und andere Bauhöfe, die Ziegeleien — ausgenommen diejenigen, welche wie Feld⸗ ziegeleien nur vorübergehend und in geringem Umfang betrieben werden —, die Berg⸗ und Hüttenwerke, Salinen und Aufbereitungs⸗ anstalten, sowie auf die oberirdisch betriebenen Brüche und Gruben, wieder ausgenommen diejenigen, welche nur vorübergehend oder in geringem Umfang betrieben werden.
Bei den Ziegeleien sowie bei den oberirdisch betriebenen Brüchen und Gruben wurde, sofern sie nicht durch elementare Kraft bewegte Triebwerke verwenden oder sofern in den ersteren keine Ringöfen vor⸗ handen sind, angenommen, daß sie dann nur vorübergehend oder nur in geringem Umfange betrieben würden, wenn sie nicht mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigen. Ebenso wurde bezüglich der Zimmerplätze und anderen Bauhöfe die gleiche Grenze für die Ein⸗ beziehung der betreffenden Anlagen angenommen.
Die Erhebung wurde durch Fragekarten vorgenommen, welche durch Vermittelung der Bezirksämter und der Orts⸗Polizeibehörden an alle Betriebe ausgegeben wurden, die möglicherweise in Betracht kamen. Die Fragekarten wurden unter Benutzung eines vom Groß⸗ herzoglich badischen statistischen Bureau ausgearbeiteten Entwurfs hergestellt; sie verlangen Auskunft über den Sitz des Betriebes, den Namen und Wohnort des Besitzers, die Art des Gewerbes, die genaue Angabe der etwa verwendeten Triebkraft, bezüglich der Arbeiter die Gesammt⸗ zahl, die Anzahl der Jugendlichen nach den beiden Klassen, die Zahl der 16 — 20, 21—50 und 51 Jahre alten und älteren Arbeiter, jeweils getrennt nach dem Geschlecht, sowie die Zahl der verheiratheten und verwittweten Arbeiterinnen. Die Angaben haben sich auf den Stand am Erhebungstage (1. Oktober) zu beziehen, sind aber bezüglich der Arbeiter außerdem auch für den Zeitpunkt zu machen, an dem sie regelmäßig im Jahre ihren höchsten Stand erreichen.
Die Ergebnisse dieser Erhebungen, nach den Gruppen, Klassen und Ordnungen der Gewerbe⸗Statistik von 1882 geordnet, sind in den Jahresberichten der Großherzoglich badischen Fabrikinspektion für die Jahre 1892 und 1893 — letzterer ist vor kurzem erschienen — ver⸗ öffentlicht worden; wir stellen im Folgenden die wichtigsten Zahlen
daraus zusammen. Es wurden ermittelt:
darunter
Betriebe beschäftigte Personen jugendliche
weibliche
1892 1893 1892 1893 1892 1893 1892 1893
Bergbau, Hütten⸗ und Salinenwesen . Industrie der Steine und Erden Metallveraa 6* Maschinen, Werkzeuge, Apparate .. “ Industrie der Heiz⸗ und Leuchtstoffe 4““ Papier⸗ und Lederindustrie . . . .. Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe.
10 19 395 490 8 40 15 1
Erstmals am 1. Oktober 1892 und zum zweiten Mal am
323 350 608 652 309 335 47 47 107 121 183 189 202 210 854 911
Nahrungs⸗ und Genußmittel . . .. .1111“n“ 2 283
1. IvII 8211ZZZZ11141464*“ I I38 1851́ Z3“ Künstler und künstlerische Betriebe für gewerbliche Zwecke
75 91 73 169 112 122 12 10
10 378 15 404 15 297 4 253 1 213 23 431 10 172 7 238 31 673 2 666 1 673 2 369 134
10 286 15 358 15 580 4 577 1 532 24 480 11 448 7 439 33 809 2 325 4 203 2 481 123
614 607 523
3 714 3 835 1 431 748 811 744 985 1 287 302 11³ 117 52 14 036 14 488 2 692 2 328 2 530 698 714 781 406 16 623 18 156 4 097 1 271 1 309 209 Sgn 5 66 299 3190 239 38 7 6
524 1 303
3 859 217 154 228
9
I1“ “ 8 1
Hiernach ist vom 1. Oktober 1892 bis ebendahin 1893 die Zahl der Betriebe um 650, die der beschäftigten um 7935 ge⸗ stiegen. Das Mehr von 650 Betrieben rührt nur zum theil von der in jedem Jahre eintretenden Vermehrun derselben her; in der Hauptsache hat sich diese größere Zahl von nlagen dadurch ergeben, daß die untere Grenze, bei welcher Gewerbebetriebe noch einer be⸗ sonderen Aufsicht unterliegen, schärfer eingehalten wurde als im Vorjahre. So wurden z. B. bei der ersten Aufnahme etwa 250 kleine Getreidemühlen und 40 kleine Sägemühlen, die entweder nicht das ganze Jahr im Betrieb sind, oder die nicht regelmäßig wenigstens einen Ge⸗ hilfen halten, irrthümlich nicht aufgenommen, obgleich die in dieser Beziehung ertheilten Anweisungen eigentlich ein solches Mißverstehen nicht wohl zuließen. Auch wurde eine Anzahl von Gewerbebetrieben mit weniger als 10 Arbeitern, vermuthlich von einer subjektiven Beurtheilung derselben als Handwerksbetriebe ausgehend, nicht auf⸗ enommen und es hat sich beim Baugewerbe bei strenger Inne⸗ Ha der festgesetzten Grenze ergeben, daß 1893 eine mehr als doppelt so große Zahl von Betrieben hier Aufnahme zu nden hatten, als im Vorjahre einbezogen worden waren. Endlich hat die Prüfung der vorjährigen Aufnahme an der Hand der diesjährigen ergeben, daß bei derselben übersehen worden war, einer Anzahl kleinerer oder mittlerer Betriebe Fragekarten zuzustellen, über deren Zugehörigkeit zu der hier in Betracht zu ziehenden Kategorie von Anlagen gar kein Zweifel obwalten konnte. Bei einer erstmaligen statistischen Aufnahme sind dergleichen Lücken aber wegen Fehlens des
zusammen ... 4 859 5 509
zustellen.
126 296
134 231
41 491 44 283 11 480
11 204
Vergleichungsmaterials durch Prüfung des Urmaterials nicht fest⸗
Der Zuwachs von 7935 beschäftigten 88 onen ist nur zum geringsten Theil in der Weglassung gewerblicher2
Statistik begründet, da dies — abgesehen vom Baugewerbe, wo die Zunahme allerdings 2530 Köpfe betrug — ganz vorwiegend Betriebe
nlagen aus der vorjährigen
mit nur einem oder zwei Arbeitern waren; die meisten Veränderungen in der Arbeiterzahl entsprechen einer thatsächlichen Vermehrung in den schon vorhandenen oder wirklich neu entstandenen Anlagen. Dies war z. B. der Fall in Gruppe VI (Maschinen u. s. w.) mit einer Zunahme von 283, in Gruppe VII. (chemische Industrie) mit 324, in Gruppe IX (Eextilindustrie) mit 1049, Gruppe X. (Papier und 6 mit 1276, in Klasse d etkn der Gruppe XII. ahrungs⸗ und Genußmittel) mit 178, in Gruppe XV. Polpgrapht che Gewerbe) mit 112 Arbeitern; ferner erklärt sich auf diese Weise in Gruppe IV. (Steine und Erden) die Abnahme von 92 und in Gruppe XIII (Bekleidung und Reini⸗ gung) eine solche von 341 Arbeitern. Im ganzen ergiebt sich eine mit ziemlicher Sicherheit Veränderungen in der Industrie zuzu⸗ schreibende Zunahme von rund 4800 Arbeitern, so daß neben den 2530 obenerwähnten Bauarbeitern nur rund 600 Personen übrig bleiben, welche den in der 1892 er Auf icht
angehören.
ählten Betrieben