sprechend aufgefaßt und sehr solid in der Ausführung. — Endlich erhielt die Königliche Gemälde⸗Galerie durch Vermächtniß des Justiz⸗Raths Dr. Karl Bähr — der sich als Schopenhauer⸗Forscher einen Namen semacht hat — das Bildniß des bekannten Landschaftsmalers Kasper Havid Friedrich (1774 — 1842), der vermöge seiner eigenartigen Stimmungslandschaften eine gewisse Rolle als Professor an der Dresdner Kunst⸗Akademie spielte. Das Bildniß ist 1836 von dem Akademie⸗Professor Karl Johann Bähr in Dresden gemalt (1801 — 1869). 3
— Ee Dr. Czerny in Heidelberg hat, wie das „Neue Wiener Tagblatt“ meldet, die Berufung als Nachfolger Billroth's in Wien angenommen.
— Wie man dem „W. T. B.“ unter dem 22. d. M. aus Rom meldet, wird der Minister⸗Präsident Crispi den internationalen medizinischen Kongreß mit einer Rede eröffnen. Der König Humbert spendete für den Kongreß 2000 Lire.
Theater und Musik.
Konzerte.
Wie alljährlich, so wurde auch gestern von dem Chor der Sing⸗Akademie der Charfreitag durch die Aufführung einer Passionsmusik von J. S. Bach gefeiert. Es war die 63ste Aufführung der Matthäus⸗Passion, welche wiederum die Zuhörer in die Stim⸗ mung kirchlicher Andacht versetzte und mit tiefster Rührung ergriff. Die Choräle: „O Lamm Gottes“, „Was mein Gott will, das g'scheh' allezeit“, „O, Mensch, bewein’' dein' Sünde groß“, mit den kunstvollen Zwischenspielen „O Haupt voll Blut und Wunden“, „Wenn ich ein⸗ mal soll schelben⸗ sowie der Schlußchor „Wir setzen uns mit Thränen nieder“ sind in der S dieses mächtigen Chors von nach⸗ haltiger Wirkung. Die ganze Machtfülle des Chors und Orchesters trat noch besonders in dem Chor „Sind Blitze, sind Donner in Wolken verschwunden“ hervor. Die Sologesänge wurden von den Damen Helene Oberbeck (Sopran), Anna Stephan (Alt) und den Herren Th. Hauptstein (Tenor), Rudolf von Milde (Baß) und Georg Rolle (Baß) in würdigster Weise ausgeführt. Das Philharmonische Orchester, der Konzertmeister Eldering (Violine) und der Musikdirektor Kawerau (Orgel) trugen gleichfalls das ihrige zum Gelingen der Feier bei. Vor allem gebührt dem Direktor Herrn Professor Dr. Martin Blumner der Dank der Zuhörer, um so mehr, als derselbe, von einem ihn nahe berührenden Trauerfall erschüttert, seiner Berufspflicht sich so treu hingegeben hatte.
Der zweite Lieder⸗ und Balladen⸗Abend des Herrn Eugen Gura, welcher am Donnerstag im Saal der Philharmonie stattfand, war wiederum sehr zahlreich besucht. Bei der unüber⸗ trefflichen Kunst des Gesanges, die uns an diesem Sänger stets von neuem mit Bewunderung erfüllt, und vor allem bei der Vollendung
Vortragsweise ist es schwer, unter den achtzehn Ge⸗
ein oder das andere Lied mit besonderem Lobe her⸗ vorzuheben. Die Wiedergabe ernster Lieder, wie „Der Lindenbaum“, und „Gefrorne Thränen“ aus Schubert's „Winterreise“ und des frisch bewegten Liedes „Die Post“ gelang mit gleicher Sicherheit. Die ausdauernde Kraft der Stimme trat außerdem aufs glänzendste hervor, als er den fünf längeren Balladen von Löwe noch die Ballade „Douglas“ am Schluß des Abends hinzufügte. Sehr lebhafter Bei⸗ fall folgte allen Vorträgen. Die Klavierbegleitung befand sich in den bewährten Händen des Herrn Professors Schwartz.
Im Königlichen Opernhause gehen am morgigen Oster⸗ sonntag Leoncavallo's „Medici“ mit den Damen Sucher, Herzog, den Herren Sylva, Bulß in den Hauptrollen unter Kapellmeister Sucher’s Leitung in Scene. Am Ostermontag gelangt Verdi's „Falstaff“ unter Mitwirkung der Damen Götze, Leisinger, Rothauser, Dietrich, der Herren Betz, Fränkel, Sommer, Philipp, Lieban, Mödlinger unter Kapell⸗ meister Dr. Muck's Leitung zur Aufführung. In der Dienstagsvorstellung des freischütz treten die Damen Hiedler, Deetrich, die Herren Armbrecht, Mödlinger, Fränkel, Krolop, Betz unter Kapellmeister Weingartner's
Leitung auf. — Der nächste Novitäten⸗Abend im Königlichen Opern⸗ hause wird aus der Oper „Hochzeitsmorgen“ von Karl von Kaskel, Dichtung von Franz Koppel⸗Ellfeld, und dem Ballet „Karneval“ von Emil Graeb, Musik von Adolf Steinmann bestehen.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Goethe’s „Faust“, IJ. Theil, mit Frl. Lindner, Frau Schramm, den Herren Ludwig, Grube, Purschian in den Hauptrollen gegeben. Am Oster⸗ montag geht Shakespeare’s „Sommernachtstraum“ mit Mendelssohn's Musik in Scene. Am Dienstag tritt Herr Friedrich Haase als „Michel
eerrin“ in dem gleichnamigen Stück, sowie in dem Lustspiel „Der arr des Glücks“ auf. “
Im Deutschen Theater morgen die erste Wieder⸗ holung des neuen Lustspiels „Der Riegnitzer Bote“ von Hugo Lubliner statt. Am Ostermontag wird „Der 88” Senator“ gegeben. „Der Riegnitzer Bote“ kommt außerdem am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend zur Aufführung, während „Der Herr Senator“ noch am Mittwoch und Freitag in Scene geht.
Das Berliner Theater bringt am morgigen ersten Oster⸗ feiertage Nachmittags „Aus eignem Recht“, Abends „Narciß“. Am
Montag, dem zweiten Feiertage, geht Nachmittags „Nora“, Abends
„Hamlet“ in Scene, und am Dienstag kommt Nachmittags „Der Hüttenbesitzer“, Abends „Graf Waldemar’ zur Aufführung. An allen drei Tagen wird in den Abendvorstellungen Ludwig Barnay die Titel⸗ rolle des betreffenden Stücks spielen. Am Sonnabend geht das Schauspiel von Richard Voß „Eva“, das mehrere Jahre hindurch nicht auf dem Spielplan erschienen ist, in theilweise neuer Besetzung mit Auguste Prasch⸗Grevenberg, sowie den Herren Kraußneck, Formes und Stahl in den Hauptrollen in Scene. Für Mittwoch ist eine Wiederholung der „Jungfrau von Orleans“, für Donnerstag eine solche von „König Lear“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle angesetzt. Am Freitag (31. Abonnements⸗Vorstellung) kommt Blumenthal's Schauspiel „Ein Tropfen Gift“ mit Auguste Prasch⸗ Grevenberg als Hertha zur Aufführung.
Im Lessing⸗Theater ist der Oster⸗Wochenspielplan folgender⸗ maßen festgestellt: Am Sonntag zum ersten Male „Niobe“ und „Der Eisenfresser“; am Montag und Dienstag „Madame Sans⸗Gône“ mit Jenny Groß und Emanuel Reicher in den Hauptrollen; am Mittwoch und Donnerstag Wiederholungen von „Niobe“ und „Der Eisen⸗ fresser’; am Freitag und Sonnabend „Madame Sans⸗Goͤne“.
Im Wallner⸗Theater finden an den beiden Osterfeiertagen sowie am Dienstag und Mittwoch Gastspiele eines Theils der Gesell⸗ schaft des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters statt. Morgen geht Millöcker’s „Bettelstudent“, am Montag Offenbach's „Schöne Helena“, am Dienstag und Mittwoch Zeller's „Vogelhändler“ in Scene. Billets für alle Vorstellungen sind täglich von 10 bis 2 Uhr ohne Aufgeld an der Kasse des Wallner⸗Theaters zu haben.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird bis einschließlich nächsten Freitag „Der Vize⸗Admiral“, komische Operette in drei Akten von F. Zell und Rich. Genée, Musik von Carl Millöcker,
egeben.
8 Direktor Lautenburg hat ein neues deutsches Stück, das. Schau⸗ spiel „Zerstörtes Glück“ von Paul A. Kirstein zur Aufführung an⸗ enommen; dasselbe ist zunächst für eine Mittagsvorstellung in Aus⸗ sccht genommen und soll noch in dieser Spielzeit im Residenz⸗ Theater in Scene gehen. .
Im Theater Unter den Linden folgt, wie bereits gemeldet, der morgigen 59. Aufführung des „Obersteiger“ die erste Aufführung des einaktigen Ballets „Galathée“, von J. Holzer. Carolina Elia, Marietta Gobini, Greco Poggiolesi und der Autor J. Holzer sind in den Hauptrollen beschäftigt. Am Nachmittag geht zu halben Preisen „Der Mikado“ in Scene. Der Ostermontag bringt Wiederholungen des „Obersteiger“ und von „Galathée“. ““ 1“
Das Programm des Konzerts, welches die Pianistin Fräulein Dagmar Walle⸗Hansen aus Christiania am Mittwoch Abend 7 ½ Ühr unter Mitwirkung der Altistin Fräulein Adelina Herms im Saal Bechstein giebt, bringt von größeren Klavierwerken Beethoven’s Variationen in Cmoll und Liszt'’s große Polonaise in E-dur.
Die ⸗Gesellschaftder ODpernfreundezu Berlin⸗(Direktor⸗ C. A. Raida) veranstaltet am 7. April in der armonie zum Besten der Reichs⸗Fechtschule (Wohlthätigkeitsverein zum Zwech der Waisenpflege) eine einmalige bühnengemäße Aufführung der drei⸗ aktigen Volksoper „Der Jäger von Soest“, Text von Pirckern Musik von C. A. Raida, mit einem Chor von 60 Mitwirkenden und einem Orchester von 45 Mufikern. Die Solopartien sind durch tüchtige Kräfte besetzt. Die Inscenierung hat Herr Wilhelm Hoch übernommen.
Im Konzerthause wird Kapellmeister Meyder am Dienstag einen „Operetten⸗ und Walzer⸗Abend“ veranstalten.
Der Pianist und Lehrer Herr Kurt Müller veranstaltete am 20. März im Saal Duysen ein Prüfungs⸗Konzert mit seinen Schülern, welches ein zablreiches und bis zum Schluß ausharrendes Publikum angezogen hatte. Die Leistungen der Schüler waren sämmt⸗ lich erfreulich und bezeugten den künstlerischen Ernst, welcher Lehrer wie Schüler beseelt. Das Programm wies die Namen fol⸗ gender Komponisten auf: Weber (Variationen F-dur), Stephen Heller, Schubert⸗St. Heller („Die 8 „Die Forelle“), Beethoben (Sonate „Les Adieux*), Jensen, oszkowski, Field, Liszt, Mendelssohn, Chopin (Scherzo H-moll), Rubinstein (Valse Caprice).
Mannigfaltiges. “
Das Bureau des Stadt⸗Ausschusses für Berlin wird am 29. d. M. nach dem Hause Molkenmarkt 1, 1 Treppe, verlegt. Wegen dieses Umzugs bleibt das Bureau am 29. und 30. d. M. für das Publikum geschlossen. ö“
In der Kapelle des Augusta⸗Hospitals fand gestern eine weihe⸗ volle Trauerfeier für die Gräfin Klementine Schlippenbach, ehemalige Hofdame der Hochseligen Kaiserin Augusta, statt. Den mit den köstlichsten Kränzen geschmückten Sarg umstand eine kleine Gemeinde, in welcher sich der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele Graf Hochberg, der Staats⸗Minister Dr. von Friedberg, der General von Rauch u. a. befanden. Die Rede hielt der Chariteé⸗ pfarrer Schulze. Die Beisetzung erfolgte in dem Erbbegräbniß auf dem Invalidenkirchhof.
Die „Kaufmännischen Fortbildungsschulen zu Berlin“ beginnen am 2. April d. J. das Sommer⸗Semester. Die Anmeldungen dazu gehen schon jetzt sehr zahlreich ein. In dem abgelaufenen Halbiahr hat die Anstalt eine ganz außerordentliche Ausdehnung ge⸗ nommen: über 1300 junge Kaufleute wurden in 61 verschiedenen Kursen von 42 Lehrern unterrichtet. Dieser stets wachsende Erfolg hat das Kuratorium veranlaßt, eine dritte Schule zu errichten, für welche der Magistrat bereitwilligst die erforderlichen Räume zur Ver fügung gestellt hat. Es wird mithin von jetzt ab außer im Köll⸗ nischen und im Friedrichs⸗Werderschen⸗Gymnasium auch noch im Königstädtischen Gymnasium, Elisabethstr. 57 /58, unterrichtet. Die dritte Anstalt liegt inmitten eines für Kaufleute verkehrsreichen Viertels, sodaß damit die Wünsche vieler jungen Kaufleute erfüllt sind. Ganz besonderen Anklang fanden die neuer⸗ dings eingerichteten Lehrgegenstände „Spanisch und Kaufmännische Prozeßkunde“; mit großem Erfolg wurde ferner Unterricht auf der Schreibmaschine (System „Kalligraph“) gegeben. Auch für das bevor⸗ stehende Semester ist ein neues Fach in den Schulplan aufgenommen worden, nämlich das kaufmännische Fabrikwefen.
Jede Auskunft wird bereitwilligst von dem Vorsitzenden des Kuratoriums, Rechtsanwalt Dr. Haase, Alexanderstr. 16, dem stell⸗ vertretenden Vorsitzenden, General⸗Konsul Boas, Dorotheenstr. 38/39, von allen Mitgliedern des Kuratoriums sowie von dem Leiter der Schulen, Dr. Engelmann, Weinbergsweg 11 D, ertheilt. Daselbst sind auch unentgeltlich Prospekte zu haben.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 24. März, 8 Uhr Morgens.
Sucher.
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1
Wind. Wetter.
red. in M Temperatur in 0 Celsius
5 0 C. =40R.
Lindpaintner. Max Grube.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeress.
1 wolkenlos 1 wolkenlos 4 Nebel 1 U
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Belmullet.. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. randa
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wolkenl. /²) wolkenl. ³) heiter
wolkenlos wolkenlos wolkenl. ⁴) wolkenl. ⁵) heiter
heiters)
wolkenl.*) 772 NNO 2bedeut 765 ONO 2 wolkenlos 765 ONO 4 wolkenlos 767 ONO Zwolkenlos
¹) Früh Thau. ²*) Nachts Reif. ²) Nachts Reif. Reif. ³⁵) Nachts Thau. 6⁸) Nebel, Reif. ⁷) Reif. Uebersicht der Witterung.
Die Wetterlage zeigt auch heute wenig Aenderung. Die Witterung von fast ganz Europa steht unter Ni dem Einfluß eines umfangreichen Hochdruckgebiets, Montag: dessen Kern über der Nordsee lagert. In ganz West⸗ Europa herrscht stille, sonnige und trockene Witte⸗ rung mit verhältnißmäßig ziemlich hohen Tempera⸗ turen, deren Fortdauer für unsere Gegenden zu er⸗ warten ist. In Deutschland, wo vielfach Nachtfröste vorkommen, ist das Wetter nahezu wolkenlos; die Morgentemperatur liegt durchschnittlich etwas über dem Mittelwerthe. Nachtfröste sind wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
Fees.
809 ₰ 2
8
totosebaagnnatoleeteoeeäe
N Apel's).
NNO NNO NNO NO 772 NO 772 NO 771 O 774 NO 774 NO
771
des Glücks.
Wichert.
Die Medici. tag: Falstaff.
7 Uhr. neu einstudiert:
00 -102 11““;
Spieler.
Theater⸗Anzeigen. EeF. Aönigliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 73. Vorstellung. Die Medici. Historische Handlung in 4 Akten, Dichtung und Musik von Leoncavall Uebersetzung von Emil Taubert
“ “
Tanz von Emil Graeb. Ober⸗Regisseur Tetzlaff. nfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uhr. Montag: Opernhaus. Lyrische Komödie in 3 Akten von Giuseppe Text von Arrigo Boito, deutsch von Max Kalbeck. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 81. Vorstellung. 1 nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Felix Mendelssohn⸗Bartholdy. Anfang 7 ½ Uhr. Dienstag: Opernhaus. Romantische Oper in 3 Akten von larl Maria von Weber. Kind (nach der gleichnamigen Erzählung August ). Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 82. Vorstellung. Michel Perrin, der Spion wider Willen. zügen, nach dem Französischen der Mellesville und burg. Duveyrier. von Lonis Schneider. — Der Narr Lustspiel in 1 Aufzug von Ernst (Michel und Friedrich Haase, als G Opernhaus: Mittwoch: Mara. Puppenfee. Donnerstag: Lohengrin. Freitag: Sonnabend: Margarethe. Sonn⸗
Schauspielhaus: Donnerstag: Wilhelm Tell. Der Spieler. Posert: Herr Friedrich Haase, abend: Die Hermannsschlacht. Sonntag: Der (Hauptmann von Posert: Herr F Haase, als Gast.)
Deutsches Theuter. Sonntag: nitzer Bote. Anfang 7 ½ Uhr.
Der Herr Senator. Dienstag: Der Riegnitzer Bote. Mittwoch: Der Herr Senator.
Berliner Theater. Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr: Aus eignem Recht. — Abends 7 ½ Uhr: Narziß. Montag, Nachm. 2 ½ Uhr: 7 ½ Uhr: Hamlet. Dienstag, Nachm. 2 ½ Uhr: Der Hüttenbesitzer. — Abends 119 Graf Waldemar. lise
Mittwoch: Die Jungfrau von Orleaus.
Lessing-Theater. Niobe. — Der Eisenfresser
In Scene gesetzt vom Dirigent: Kapellmeister
Faust von
(Jenny Groß, Emanuel Reicher.)
80. Vorstellung. Wallner-Theater.
und von Peter Joseph von
Carl Millöcker. Regie:
— Fal⸗ C 4 Herr Kapellmeister Krones.
74. Vorstellung.
Ein Sommer⸗
Musik von Tanz von Emil
Der admiral.
75. Vorstellung.
von Carl Millöcker. Fritzsche. Anfang 7 ½ Uhr.
Dichtung von Friedrich
Genrebild in 2 Auf⸗ Sonntag: ball (Veglione).
d Theobald: Anfang 7 ½ Uhr. Bajazzi. Die
Herr von Benno Jacobson.
zast.) Vorher: Maximilian Bern.
Montag und Dienstag: Anfang 2 Freitag,
(Hauptmann von als Gast.) Sonn⸗
Mittwoch: Egmont.
Schauspielers Adolf Sonnenthal.
Friedrich Hierauf: Eine Bekehrung.
Jux will er sich machen. Ausstattungsstück mit Gesang 10 Bildern.
Nachm. 3 Uhr: preise.)
Abends 7 ½ Uhr: 1. Male: Galathée.
Nora. — Abends
(Marie
Sauer, Ludw. Barnay, Ferd. Obersteiger und Galathée.
Charley’s Tante.
Sonntag: Zum 1. Male. Brandon Thomas. —
““
Montag und Dienstag: Madame Saus⸗Géne. Mittwoch: Niobe. — Der Eisenfresser.
Gesammt⸗Gastspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters.
Sonntag: Der Bettelstudent. Operette in drei Akten von F. Zell und Rich. Genée. Herr Unger.
Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Die schöne Helena. Dienstag: Der Vogelhändler.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
Sonntag, Montag und Dienstag: Der Vize⸗
Komische Operette in 3 Akten und einem
Vorspiel von F. Zell und Rich. Genée.
In Scene gesetzt von Julius
Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann.
Residenz⸗-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Zum 32. Male. Der Masken⸗ Schwank von Alexandre Bisson und Albert Caré. Regie: Hermann Haack. — Vermischte Anzeigen. 1 Akt, nach dem Französischen des R. Dreyfuß, von Anfang 7 ½ Uhr.
ieselbe Vorstellung.
Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
burg. An allen 3 Feiertagen, Nachm. 3 Uhr: Ingend. Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel des K. u. K. Hofburg⸗ Sündige Liebe.
Viktoria-⸗Thegter. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Sonntag, Nachm. 3 Uhr (ermäßigte Preise): Einen
Abends 7 ½ Uhr: Die schöne öen. L.e-⸗ Vund Ballet in
Montag und Dienstag: Dieselben Vorstellungen.
Theater Unter den Linden. Der Mikado.
Der Obersteiger und zum Ballet in 1 Akt. Montag und Dienstag, Abends 7 ½ Uhr:
Adolph Ernst⸗Theater. Sonntag, 7 ½ Uhr:
Schwank in 3 Akten von Vorher: Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. 8 1 1“
Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Scene gesetzt von Ad. Ernst.
b “ Dienstag und Mittwoch: Dieselbe Vor⸗ tellung.
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Zum 19. Male. Ein gesunder Junge. Posse mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr.
Montag und Dienstag: Ein gesunder Innge.
Musik von Dirigent:
Konzerte.
Konzert-Hjaus. Karl Meyder⸗Konzert. Sonntag, Abends 6 Uhr: Fest⸗Konzert.
Montag, Abends 6 Uhr: Fest⸗Konzert.
Dienstag, Abends 7 Uhr: Operetten⸗ u. Walzer⸗
Musik Abend.
Birkus Renz (Karlstraße). Sonntag und Mon⸗ tag: Je 2 gr. Vorstellungen: Nachm. 4 Uhr (1 Kind unter 10 Jahren frei): Dirvertissement mit komisch⸗mimischer Handlung: Auf Helgoland, aus⸗ geführt v. ges. Personal. Auftr. sämmtl. Clowns in ihren besten Nummern. Freiheits⸗ u. Schulpferde. Abends 7 ½ Uhr: Auf, auf zur fröhlichen Jagd. Parforce⸗ u. Kaskadenritt, Ballet v. 100 Damen, Meute v. 40 Hunden. Außerdem: der ostpr. Hengst Blondel und Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Auftr. d. Schulreiterinnen Frau Renz⸗Stark u. Frl. Oceana Renz; d. Hand⸗ akrobaten Gebr. Detroit; d. ikar. Spiele in d. Luft, ausgef. v. d. Familie Dainef ꝛc.
Dienstag: Auf auf zur fröhlichen Jagd.
,,
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marie von Kessel mit Hrn. Lieut. riedrich von Waldenburg (Schweidnitz). — Frl. lene Stoeckel mit Hrn. Wehro von Sydon (Breslau). 1 ö Gestorben: Hr. Louis von Knobloch (Steglitz bei Berlin). — Hr. General⸗Superintendent und Hof⸗ prediger Herrmann Poetz .ö i. Pr). — Hr. Ludwig Graf von Bothmer (Schloß Bothmer). Fr. Oberst Therese Hübner, geb. w-he (Berlin). — Hr. Kreisgerichts⸗Direktor a. TX. Sonntag, b Philivp (Schweidnitz). — Hr. Kreis⸗ auinspektor Paul Rettig (Neisse).
in drei Akten Deutsch
Schwank in
(Halbhe Kassen⸗
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholn.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlass⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen enschlieslich Börsen⸗Beilage).
Der
Die Bajazzi.
1“
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi
Nℳo 71.
8
en Staats⸗Anzeiger.
1894.
Statistik und Volkswirthschaft.
Einfuhr und Ausfuhr im Februar 18941. Nach dem Handelsausweis des Kaiserlichen Statistischen Amts für Februar d. J. betrug im deutschen Zollgebiet in Mengen von 100 kg die Einfuhr
1894 1893 17 548 268 36 636 910, also 898 422 bezw.
im Februar. “ 18 446 690 „ Januar/ Februar. 40 644 557 im laufenden Jahre gegen das Vorjahr
4 007 647 mehr; die Ausfuhr
im v14246* 15 588 443 „ Januar/Februar. 32 371 310 29 377 194,
im laufenden Jahre gegen das Vorjahr also 359 757 bezw. 2 994 116 mehr.
Die Einfuhr von Getreide und anderen Erzeugnissen des
Landbaues betrug in den beiden ersten Monaten dieses Jahres 7 102 771 100 kg gegen 4 505 672 100 kg in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres; bei der Ausfuhr kommt die Zunahme hauptsächlich auf die Positionen: Material⸗Spezerei;
konditorwaaren (1 984 225 gegen 1 397 635), darunter: Mehl aus Getreide 165 549 gegen 89 802, Salz 214 449 gegen 83 135, Rohzucker 754 091 gegen 488 420, Kandis und Zucker in Broten 423 494 gegen 395 219; ferner auch die ö Erden, Erze ꝛc. und auf Kohlen ꝛc., darunter Koks mit 3 771 184 gegen 2 943 112.
Die russischen Eisenbahnen im Jahre 1891. Nach dem „Archiv für Eisenbahnwesen“ . sich in Ruß⸗ land Ende 1891 im Betriebe 30 463 Werst (1 Werst = 1066,78 m) Eisenbahnen, von denen auf das europäische Rußland 27 361 Werst, auf das Großherzogthum Finland 1759 Werst und auf die Trans⸗ kaspische Bahn 1343 Werst entfielen.
Von den erstgenannten 27 361 Werst waren 9977 in Verwaltung der Staatsbahnen, 17 384 in Verwaltung von Privatbahnen. Am Schluß des Jahres 1892 betrug das Eisenbahnnetz des europäischen Rußlands 27 899 Werst, wovon 10 396 Staats⸗ und 17 503 Privat⸗ bahnen waren. Von ersteren waren nur 593 Werst, von letzteren 5258 Werft zweigleisig. 3
Wie sich das Eisenbahnnetz vergrößert hat, zeigen folgende An⸗ gaben. Ende 1882 waren 21 593 Werst, Ende 1891 27 361 Werst in Betrieb. In Staatsverwaltung waren Ende 1882 957 Werst, Ende 1891 9977, in Privatverwaltung war die Zahl der im Betriebe befindlichen Werst in den Jahren 1882 und 1891 gleichgroß, nämlich 17,384. Im Jahre 1882 gab es auf den Eisenbahnen des euro⸗ päischen Rußland 5844 Lokomotiven (auf 1 Werst 0,27), im Jahre 1891 6996 (auf 1 Werst 0,26); Personenwagen 6966 (0,32) bezw. 7788 (0,28); Gepäck⸗ und Güterwagen 115 699 (5,35) bezw. 147 124 (5,38). Stellt man diesen Ziffern diejenigen der deutschen Bahnen gegenüber, so hatten diese 1882/83 11 362 Lokomotiven (auf 1 km 0,32), 1891/92 14 788 (0,35); 20 892 bezw. 27 512 Personen⸗ wagen; 235 546 bezw. 299 283 Güter⸗ und Gepäckwagen. In Ruß⸗ land wurden gefahren 1882: 714 964 Züge, 1891: 1 284 028 Züge, in Deutschland 1882/83: 3 927 759, 1891/92: 7 259 725 Züge. In Deutschland folgten Züge aufeinander im Jahre 1882/83 in Zwischen⸗ räumen von 84 Minuten, 1892/93: im Zwischenraum von 65 Minuten; in Rußland 1882: 115 Minuten, 1891: 109 Minuten.
v 1ö1““ gestaltete sich wie folgt:
In Rußland wurden 1882: 37 210 000 Personen befördert, in Deutschland 242 264 000; 1891 in Rußland 47 943 000, in Deutschland 464 013 000. Vereinnahmt wurden aus dem Personenverkehr in “] 1882: 44 862 987 Rubel, für eine Werst Bahnlänge 2104,17 Rubel, für eine Personenwerst 1,21 Kopeken, in Deutschland für das Kilometer Bahnlänge 6932 ℳ, für den Personen⸗Kilometer 3,46 ₰, im Jahre 1891 in Rußland 50 682 641 Rubel, für eine Werst Bahnlänge 1858,17 Rubel, für eine Personenwerst 1,02 Kopeken, in Deuts dn für das Kilometer Bahnlänge 8570 ℳ, für ein Personenkilometer 3,05 . In dem zehnjährigen Zeitraum ist der Personenverkehr in Deutsch⸗ land, wenn man die Personenwerste (Kilometer) als Maß⸗ stab zu Grunde legt, um mehr als noch einmal so viel gewachsen als der Personenverkehr in Rußland; denn die Verhältnißzahlen zeigen, daß der Personenverkehr Deutschlands um 65,3 %, der Rußlands um 26,1 % zugenommen hat.
In Deutschland hat während des zehnjährigen Zeitraums die Benutzung der ersten Klasse um 0,18 %, die der zweiten Klasse um 55,7 %, die der dritten um 84,6 % und die der vierten Klasse um 150,3 % zugenommen; in Rußland die Benutzung der ersten und zweiten Klasse abgenommen und zwar um — 26,9 % bezw. — 19,4 %; in der dritten und vierten Klasse um 26,4 % bezw. 9,3 % zugeneommen.
6 1“ Zur Arbeiterbewegung.
88— “
In Frankfurt stehen die Maler in einer Lohnbewegung und haben den Meistern ihre Forderungen zugestellt, auf die, wie die „Frkf. Ztg.“ mittheilt, bis zum 21. d. M. eine Antwort nicht ein⸗ gegangen war. Eine Malerversammlung beauftragte an diesem Tage die Lohnkommission, noch einmal mit den Meistern persönlich zu verhandeln.
Ign Hamburg⸗Eilbeck haben, wie der „Vorwärts“ mittheilt, die Bürstenmacher der Werkstatt von Finckler wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt.
In Augsburg soll nach demselben Blatt ein Ausstand der Arbeiter der Metallwaarenfabrik von Oskar Schuler infolge von Lohnabzügen nahe bevorstehen; vorläufig haben neun Arbeiter wegen Lohnkürzung die Arbeit niedergelegt. Es handelt sich dabei um Polierer, Gürtler und Metalldreher.
In Hof befinden sich die Tischler, Stuhlmacher und Drechsler der Möbelfabrik von Polsdorf wegen Lohnkürzung im Ausstand.
Die Brauer von Dresden und Umgegend haben an die Brauereien folgende, vom „Vorwärts“ mitgetheilte Forderungen gestellt; 1) Errichtung eines unentgeltlichen, Fegen. Arbeits⸗ nachweises, 2) Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit, Beschränkung er Sonntagsarbeit, 3) Abschaffung des Wohnens in den Brauereien,
Gewährung eines Minimallohnes von 100 ℳ für den Monat, vierzehntägige Lohnzahlung und Gewährung eines entsprechenden
ohnungsgeldes.
b Aus Fürich schreibt man der „Mgdb. Ztg.“ über die Ausstands⸗
ewegung unter dem 20. d. M.: Die seit einigen Tagen begonnene
Coitation unter den Bauarbeitern nimmt immer betzeren Umfang an.
8 haben sich deshalb auch die Arbeitgeber aufgerafft, um gemeinsam sägen die Forderungen und das ersats h. Vorgehen der Arbeiter⸗ 8 Stellung zu nehmen. Unter Vorsitz eines Mitgliedes des
tadtraths fand heute eine von 3—400 Mann besuchte allgemeine
8
Flammkohlen: Gaskohle
Meisterversammlung statt, in der alle Baugewerbe vertreten waren. Einstimmig wurde eine Entschließung in dem Sinne gefaßt, daß gegenwärtig auf die Hauptforderungen der Arbeiter — neunstündiger Arbeitstag und Minimallohn — nicht eingegangen werden könne. Die Versammlung erklärte sich in dieser Beziehung solidarisc(h.. — Dem „Vorwärts“ wird aus Zürich berichtet: Es striken jetzt außer den Bauarbeitern auch die Brauer und Schuhmacher, denen die Sattler, Schneider und die Buch⸗ drucker folgen werden. Von etwa 450 in Zürich beschäftigten Malern, von denen etwa 170 dem Fachverein angehören, legten 360 die Arbeit nieder; diese Zahl ist aber inzwischen auf über 400 angewachsen. Viele große Werkstätten sind ganz geschlossen. Vier Meister sollen bereits nachgegeben haben.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den Standesämtern in der Woche vom 11. März bis inkl. 17. März cr. zur Anmeldung gekommen: 993 Lebendgeborene, 291 Eheschließungen, 33 Todtgeborene, 566 Sterbefälle.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand'tn Rußlanr⸗
„Ueber den Stand der Wintersaaten in/Rußland läßt sich zur Zeit ein Urtheil noch nicht fällen. Beesgereaeerdc
Während im vorigen Monat in der Presse immer häufiger und bestimmter Nachrichten auftraten, wonach der Stand der Winterfelder zufolge des gegenwärtigen schneearmen Winters und schlechter Witterung ungünstiger sein sollte, lauteten die bei dem Finanz⸗ Ministerium seitens der Steuer⸗Inspektoren zu Mitte Februar. ein⸗ b“ Meldungen weniger pessimistisch. Hiernach läßt zwar der Stand der Saaten in einem bedeutenden Theile des europäischen Ruß⸗ lands zur Zeit zu wünschen übrig; allein der milde Winter und die Besserung der Wittecungsverhältnisse seit Anfang Februar, desgleichen die Widerstandsfähigkeit der Wintersaaten lassen nach den Erfahrungen früherer Jahre, im Verein mit den günstigen Ergeb⸗ nissen angestellter Proben über die Lebensfähigkeit der Saaten, vor⸗ Fäütig besondere Befürchtungen für die künstige Ernte nicht auf⸗ ommen. b
Aus einzelnen Gouvernements gehen uns über den Stand zu Ende vorigen Monats noch folgende Mittheilungen zu:
In Liv⸗ und Kurland, sowie in Polen wird der Stand der Saaten im allgemeinen als befriedigend bezeichnet. Auch in 11 land haben sich die Aussichten infolge reichlichen Schneefalls während des vergangenen Monats gebessert. In den Gouvernements Wilna, Kowno und Grodno begannen die Saaten bei frühlingsartiger Witterung und warmem Regen sich anfangs Februar stark zu entwickeln. Später eintretender Frost ohne Schnee mit starken Winden ist wieder milderer Witterung gewichen und hat, soweit sich bis jetzt beurtheilen läßt, keinen Schaden angerichtet. In den Südwestprovinzen hegte man infolge des Schneemangels im Februar ernste Befürchtungen für die Saaten; doch da seit Januar milde Witterung herrschte, scheinen diese Befürchtungen unbegründet. Auch der starke Frost im Januar scheint dort bei weitem nicht so viel Schaden angerichtet zu haben, als anfänglich angenommen wurde. Nur Weizen hat hier und da, Roggen garnicht gelitten; Raps ist allerdings großentheils zu Grunde gegangen.
Saatenstand in der Türken. In der europäischen Türkei und Kleinasien ist der Stand der Saaten andauernd günstig. Auch in Syrien stehen die Saaten überall gut und bieten die besten Aussichten auf eine reiche Ernte, voraus⸗ gesetzt, daß in den Monaten März und April die normale Regen⸗ menge nicht ausbleibt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Italien. 8
Einer seesanitätspolizeilichen Verordnung vom 15. d. M. zufolge
sen die s. Z. für Herkünfte aus tunesischen Häfen angeordneten ge⸗
undheitspolizeilichen Maßnahmen aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 196 vom 17. August 1893.)
Paris, 23. März. Die Sanitätskonferenz genehmigte, wie „W. T. B.“ meldet, endgültig sämmtliche Kommissionsarbeiten und nahm alle Vorschläge der Delegirten an. Darauf vertagte lich die Konferenz, um das diplomatische Schriftstück, welches ihre Resolutionen enthalten wird, vorzubereiten und zu unterzeichnen. Dieses Schrift⸗ stück wird die Bezeichnung „Pariser Konvention“ erhalten.
Haäandel und Gewerbe. G
Tägliche Wagengestellung für Kobhlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 11 497, nicht rechtzeitig
gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3856, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 8
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 22. März das Grundstück Weißenburgerstr. 77, dem Töpfermeister
Leo Banket gehörig, zur Versteigerung; Nutzungswerth 6880 ℳ;
für das Meistgebot von 119 001 ℳ wurde die Frau Wittwe E. Berlin, geb. Schley, Weißenburgerstr. 77, Ersteherin.
Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter. (Preise im Berliner Großhandel zum Wochendurchschnitt per komptant.) per 50 kg. Hof⸗ und Genossenschafts⸗Butter la. 109 ℳ, II a. 102 ℳ, III a. —,—, do. abfallende 98 ℳ, Land⸗, Preußische 90 — 93 ℳ, Netzbrücher 90 — 93 ℳ, Pommersche 90 — 93 ℳ, Polnische —,— ℳ, Bayerische Sennbutter 98 — 100 ℳ, do. Landbutter 88 — 90 ℳ, Schlesische 90 — 93 Galizische 80 — 85 ℳ, Margarine 36— 68 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 87 — 90 ℳ, Bayerischer 60 — 68 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer 1a. 68 — 75 ℳ, do. II a. 58 — 62 ℳ, Holländer 83— 88 ℳ, Limburger 39 — 42 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗ käse TLa. 23 — 28 ℳ, do. II a. 12 — 15 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Tara 45 — 46 ℳ, reines, in Deutschland raffiniert 47 — 48 ℳ, do. Berliner Bratenschmalz 49 — 50 ℳ — Fett, in Amerika raffiniert 39 — 40 ℳ, do. in Deutschland raffiniert 36 — 37 ℳ Tendenz: Butter: fest. Schmalz: fest.
— Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher “ vom 22. März 1894.) — Der Kohlenmarkt ist fest bei genügendem Absatz. Der Roheisenmarkt ist lebhaft, auch für Fertigfabrikate herrscht vermehrte Nachfrage. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) — Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ und
Berlin, 22. März.
8 11u1““ 8— 8 8* 1 28
für Leuchtgasbereitung 10 —11,00, Generator⸗
kohle 8,50 — 9,50, Gasflammförderkohle 8,50 — 9,50; 2) Fett⸗ kohlen: Förderkohle 7,50 — 8,50, melierte beste Kohle 839-—Fe. Kokskohle 6—7,00; 3) Magere Kohlen: 7—8, melierte Kohle 8 — 10, Nußkohle Korn II nthracit) 18,00 — 20,00; 4) Koks: Gießereikoks 13,40 — 14,50, Hochofenkoks 11, Nußkoks, sebsochen 11 —15; 5) Briquetts 8,50 — 11,00. — Erze: 1) Roh⸗ path 7,50 — 7,80, 2) Gerösteter Spatheisenstein 10,50 — 11,00, 3) So⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Rotheisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,50 — 9,00, 5) Rasenerze franco —,—. — Roheisen: 1) Spiegeleisen la 10 — 12 % Mangan 51, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rheinisch⸗westfälische Marken 46,00,
Legrcader 43, 3) Stahleisen 46—47, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 1u1“ Bessemereisen Marke Mudela cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen frei Verbrauchsstelle 46,00, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 35,20, 9) Englisches Roheisen Nr. III ab Ruhrort 55,00, 10) Luxem⸗ barger Gießereieisen Nr. III ab Luxemburg 43,00, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. I 62, 12) do. Nr. II —, 13) do. Nr. III 53, 14) do. ämatit 62, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela ab Ruhrort 9 — 70. — Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 105 — 110. — Bleche: 1) Gewöhnliche Bleche 120 — 135, 2) Kesselbleche 150 — 165, 3) Fein⸗ bleche 125 — 135. — Draht: 1) Eisenwalzdraht —,—, 2) Stahl⸗ walzdraht —,—.
— Die “ des Gersdorfer Steinkohlen⸗ bau⸗Vereins vom 21. d. M. genehmigte die vorgelegte Jahres⸗ rechnung, ertheilte dem Vorstand Entlastung und erklärte sich mit der orseschlagenen Gewinnvertheilung einverstanden; ebenso fand der An⸗ kauf der Schwalbe'schen Feldparzellen die Zustimmung der General⸗ versammlung.
— Die Königlich bayerischen Staatsbahnen verein⸗ nahmten im Februar d. J. 7 409 513 (+ 29 668) ℳ; seit dem 1. Januar d. J. betrugen die Einnahmen 14 980 320 (+ 731 995) ℳ
Magdeburg, 22. März. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —,—, neue 13,75, Kornzucker exkl. 88 % Rendement —,—, neue 13,15, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 10,25. Ruhig. Brotraffinade I. —,—, Brotraffinade II. —,—, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis I., mit Faß 24,62 ½. Ruhig. Rohzucker. I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. März 12,85 bez., 12,87 ½ Br., pr. April 12,80 Gd., 12,82 ½ Br., per Mai 12,85 bez. und Br., vr. Juni 12,87 ½ Gd., 12,90 Br. Stetig. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 117 000 Ztr. Zuckermarkt bis Dienstag, 27. d. M., geschlossen.
Leipzig, 22. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗
handel. La Plata Grundmuster B. per März 3,37 ½ ℳ, per April 3,40 ℳ. per Mai 3,40 ℳ, per Juni 3,45 ℳ, per Juli 3,47 ½ ℳ, per August 3,50 ℳ, per September 3,52 ½ ℳ, per Oktober 3,55 ℳ, per November 3,57 ½ ℳ, per Dezember 3,50 ℳ, per Januar — b2 Umsatz 62—, g bs n Bremen, 22. März. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Börse.) Fest. Loko 4,80 B. — Baumwolle. Ruhig. Upland middling, loko 38 ½ 4. — Schmalz. Fest. Unverändert. — Speck. Fester. Short clear middl. loko 33 ½. — Taback. Umsatz 150 Packen Türkei, 180 Seronen Carmen. „Hamburg, 22. März. (W. T. B.) Die heutige außerordent⸗ liche Generalversammlung der hiesigen Waaren⸗Kreditanstalt genehmigte die Herabsetzung des Aktienkapitals durch den Umtausch von fünf Interimsscheinen zu 240 ℳ gegen eine vollgezahlte Aktie zu 1000 ℳ Ferner genehmigte die Generalversammlung die Ausgabe von 256 neuen Aktien zu 1000 ℳ, auf die keine Gründerrechte geltend gemacht wurden, da dies bereits bei der früheren Kapitalserhöhung geschehen ist.
Wien, 23. März. (W. T. B.) Die Unionbank erzielte für das Jahr 1893 einen Reingewinn von 1 382 450 Gulden. Der Ver⸗ waltungsrath beantragte, eine Dividende von 16 Gulden zu vertheilen. Dem Reservefonds wurden 121 289, dem Pensionsfonds 20 000 Gulden
zugeführt, auf neue Rechnung wurden 220 516 Gulden — Die Unionbank übernahm die von der anleihe der Valsuganabahn im Nominalbetrage von 9 Millionen
Kronen. 8 London, 22. März. (W. T. B.) Die New⸗English Bank ““ ein⸗
of River Plate kündigt an, daß sie ihre gestellt habe; die Bank ist eine Wieder frühberen
einstellte. Ster
Bank dieses Namens, die im Juli 1891 ihre Das autorisierte Kapital beträgt 1 ⅜ Millionen Pfd.
Unter den früheren Direktoren der New⸗Zealand⸗Loan⸗ Company, deren Vernehmung auf Grund des Resultats der Bücher⸗ revision der Gerichtshof angeordnet hat, befindet sich außer Sir J. Ferguson, Sir J. Gorst und Sir G. Russel auch der jetzige Unterrichts⸗Minister Mundella. Die Direktoren haben sich bereit erklärt, auf das ausführlichste Auskunft zu geben.
London, 22. März. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗ ladungen angeboten.
96 % Javazucker loko 15 8 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 12 ¼ ruhig. — Chile⸗Kupfer 413⁄16, pr. 3 Monat 41 ⅜.
Liverpool, 22. März. (W. T. B.) (Baumwollen⸗ Wochenbericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 44 000 1-8vg,5 Woche 63 000), do. von 1I.““ 37 000 (54 000), do. für Speku⸗ lation 1000 (2000), do. für Export 4000 (2000), do. für wirklichen 32 000 (50 000), do. unmittelb. ex. Schiff 53 000 (67 000), wirklicher Export 3000 (7000), Import der Woche 72 000 (98 000), davon amerikanische 48 000 (64 000), Vorrath 1 840 000 (1 825 000), davon amerikanische 1 542 000 (1 534 000), schwimmend 6 28 ritannien 145 000 (146 000), davon amerikanische 125 000
Glasgow, 22. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen 5 auf 315 909 Tons gegen 344 208 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 67 gegen 70 im vorigen Jahre.
Bradford, 22. Februar. (W. T. B.) Wolle ruhig, fester. Garne thätig, geringes Geschäft; Stoffe sich bessernd. Paris, 22. März. (W. T. B.) Die Produktenmärkte fallen wegen des Osterfestes am Freitag, Sonnabend und Montag aus.
„St. Petersburg, 22. März. (W. T. B.) Der Finanz⸗ Minister hat zu der Erhöhung des Kapitals der 1ö Kommerzbank um drei Millionen Rubel die erbetene Genehmigung
ertheilt.
St. Petersburg, 23. März. (W. T. B.) Produkten markt. Talg loko 58,00, pr. August —. eizen loko 9,75. Roggen 6,30. Hafer loko 4,00. Hanf loko 45,00. Leinsaat oko 13,50.
Amsterdam, 22. März. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51 ¾¼. — Bankazinn 45.
„New⸗York, 22. März. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge, im weiteren Verlaufe gaben die Kurse etwas nach. Der Schlu war unregelmäßig. Der Umsatz der Aktien betrug 148 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 185 000 Unzen geschätzt.
Weizen eröffnete fest und etwas steigend infolge großer Käufe und kalten Wetters, sowie auf Deckungen der Baissiers. Später nachgebend auf das Fallissement einer Londoner Bankfirma. Schluß chwach. — Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt auf Abnahme der Ankünfte im Westen. Schluß stetig. Morgen Feiertag.
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