1894 / 73 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4 50 ₰.

Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

für Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expedition

SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Einzelne NNummern

kosten 25 ₰.

Insertionspreis für den Kaum einer Druchzeile 30 ₰. Inserate nimmt an:

die Königliche Expedition des Beutschen Reichs-Anzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers

Berlin, Mittwoch, den 28. März, Abends.

Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

11“

Bestellungen auf den Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger für das mit dem 1. künftigen Monats beginnende Vierteljahr nehmen sämmtliche Post⸗Aemter, für Berlin auch die Expedition dieses Blattes, SW. Wilhelmstr. 32, sowie die Zeitungs⸗Spediteure entgegen.

Der vierteljährliche Bezugspreis des aus dem Deutschen Reichs⸗Anzeiger und dem Königlich Preußis und des Central⸗Handels⸗Registers für das Deutsche Reich beträgt im Deutschen Reichs⸗Postgebiet 4 50 ₰.

chen Staats⸗Anzeiger bestehenden Gesammtblattes einschließlich des Postblattes

Bei verspäteter Bestellung kann eine Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur soweit erfolgen, als der geringe Vorrath reicht. 1

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Geheimen Rechnungs⸗Rath und Bureau⸗Vorsteher Reimann beim Evangelischen Ober⸗Kirchenrath den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem praktischen Arzt, Sanitäts⸗Rath Dr. Bertelsmann zu Bielefeld den Rothen Adler⸗Orden vierter Fsc. dem im Auswärtigen Amt beschäftigten Bauinspektor Schran, dem Rentier Julius Starck zu Stettin und dem Kirchenkassen⸗Rendanten Rosenthal zu Landsberg a. W. den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse, sowie dem Kanzleigehilfen Vogt bei dem Landgericht zu Elber⸗ feld und dem in der Verwaltung der Königlichen Hausfidei⸗ kommißherrschaft Gramenz angestellten Gärtner August e zu Gramenz das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver⸗ eihen.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem Vorsteher des Zoll⸗ und Steuer⸗Rechnungsbureaus

des Reichs⸗Schatzamts, Geheimen Rechnungs⸗Rath Arndt bei⸗

seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Kaiser⸗ licher Geheimer Regierungs⸗Rath zu verleihen.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: ddem Inspektor der direkten Steuern von Engelbrechten in Straßburg aus Anlaß seiner Versetzung in den Ruhestand den Charakter als Kaiserlicher Steuer⸗Rath zu verleihen.

rnement Impérial Allemand et le Gouvernement Impérial de Russie, animés du désir de régler la question du rapatriement des ressor- tissants d'un des deux pays qui se trouvent dans le territoire de l'autre, sont convenus de ce qui suit.

Article 1.

Chacune des deux parties contractantes s'engage

à recevoir ceux de ses anciens ressortissants qui, après avoir perdu leur nationalité, soit par un séjour à l'étranger, soit par un acte d'expatriation. soit par une autre raison quelconque, n'en ont pas acquis une autre. Il est cependant entendu que la réception ne sera pas accordée pour des individus n'ayant jamais possédé la nationalité perdue par leurs parents. Article 2. Les individus devant étre rapatriés seront recçus à la suite d'une correspondance directe entre les autorités frontières Allemandes et Russes. Le renvoi d'un individu sera annoncé préalablement à Pautorité frontiére dans le district de laquelle la ré- ception doit avoir lieu, et celle-ci, d'après le résultat d'un examen des circonstances et des papiers de légiti- mation, donnera son consentement à la réception de cet individu à un endroit indiqué. Article 3. DUne correspondance préalable ne sera pas nécessaire si l'individu à rapatrier est muni de papiers valables ou expirés seulement depuis une année ou qu'il n'y ait aucun doute qu'il ne possède la nationalité ou qu'il ne l’ait possédée auparavant. 1 Dans tous ces cas, les autorités frontières seront tenues de le recevoir sans autre formalité. Article 4.

La correspondance par voie diplomatique aura lieu

dans le cas les autorités frontiéres ne parviendront pas à un accord sur le rapatriement, ainsi que dans les cas la décision des autorités frontières sera dés- approuvée par les autorités supérieures du pays d'origine. 1

Les localités la réception des individus à rapatrier s'effectuera exclusivement, seront fixées par les parties contractantes.

Article 6.

Chacune des parties contractantes désignera à l'autre les autorités frontières chargées des négociations sur le rapatriement.

Article 7.

Les deux Gouvernements s'engagent à aviser leurs

autorités frontières de donner une solution aussi prompte

que possible à toutes les demandes de rapatriement qui

leur seront adressées. Article 8. Cet arrangement restera en vigueur aussi longtemps qu'il n'est pas dénoncé d'une part ou d'’'autre. En ce cas, il restera valable encore pendant trois mois à partir du jour la dénonciation par une des parties aura été communiquée à l''autre. Article 9 1 La présente convention sera exécutoire 7 du 20 6me jour après sa promulgation dans I prescrites par les lois des deux Empires. Berlin, le 10 Février/29 Janvier 1894. Ben de Marschall. Comte Paul Schouvaloff.

8

(Uebersetzung.)

Die Kaiserlich deutsche Regierung und die Kaiser⸗ lich russische Regierung haben sich zur Regelung der Frage, nach welchen Grundsätzen jeder Theil zur Wieder⸗ Uebernahme seiner auf dem Gebiete des anderen Theils lebenden Angehörigen verpflichtet sein soll, über folgende Punkte geeinigt.

8 Artikel 1.

Beide Theile verpflichten sich, diejenigen ihrer früheren Angehörigen, welche ihre Staatsangehörigkeit durch Abwesen⸗ heit im Auslande oder durch förmliche Entlassung oder auf andere Weise verloren haben, zu übernehmen, falls jene nicht eine andere Staatsangehörigkeit erworben haben.

Diese Uebernahmevpflicht soll sich jedoch nicht erstrecken auf Personen, welche die von ihren Eltern verlorene Staats⸗ angehörigkeit ihrerseits niemals besessen haben.

Artikel 2. Die heimzuschaffenden Personen sollen übernommen werden Grund eines unmittelbaren Schriftwechsels der deutschen und russischen Grenzbehörden.

Die Heimschaffung ist jedesmal der Chrenbehölde desjenigen Bezirks, in welchem die Uebernahme geschehen soll, vorher an⸗

zeigen, worauf diese nach Prüfung der Verhältnisse und der Ausweispapiere ihre Zustimmung dazu zu geben hat, daß die Person an einem bestimmten Ort übernommen werde. Artikel 3.

Ein vorgängiger Schriftwechsel ist nicht eejordehlich wenn die heimzuschaffende serson mit Papieren versehen ist, die noch gültig oder doch erst seit einem Jahre abgelaufen sind, oder wenn kein Zweifel darüber besteht, daß sie dem übernehmenden Staat angehört oder früher angehört hat.

In allen diesen Fällen sollen die Grenzbehörden die be⸗ treffende Person ohne v v übernehmen.

8 rtikel 4.

Eine diplomatische Verhandlung soll stattfinden in den Fällen, in denen die Grenzbehörden sich über die Uebernahme⸗ pflicht nicht einigen können, oder wenn die Entscheidung der Grenzbehörden von den höheren Behörden des Heimathsstaats

nicht Tbilig

8

v“ Artilel 5.. 8 Ueber die Grenzorte, wo die Uebernahme der heim⸗ zuschaffenden Personen stattzufinden hat, werden sich die beiden Regierungen verständigen.

Artikel 6.

Die beiden Regierungen werden einander die Grenzbehörden bezeichnen, in deren Hand die Uebernahmeverhandlungen gelegt werden sollen.

Artikel 7.

Die beiden Regierungen verpflichten sich, ihre Grenz⸗ behörden anzuweisen, alle Uebernahme⸗Anträge mit größl⸗ möglicher Beschleunigung zu erledigen.

Artikel 8.

Dieses Uebereinkommen soll so lange in Kraft bleiben, als es nicht von einer oder der anderen Seite gekündigt wird. In diesem Fall soll es noch drei Monate über den Tag hinaus bestehen, an welchem die Kündigung des einen Theils dem andern Theil angezeigt sein wird.

Artikel 9.

Gegenwärtiges Abkommen tritt in Wirksamkeit 20 Tage, nachdem es in beiden Staaten vorschriftsmäßig veröftentlicht worden ist. 1

Berlin, den 10. Februar/29. Januar 1894. 8

Den nachbenannten Krankenkassen: 1) Kranken⸗Unterstützungskasse der Arbeiter in Leeste

dem Allgemeinen Kranken⸗ und Sterbe⸗Unterstützungs⸗

Verein der Schneider zu Hannover, Linden, Limmer

und Döhren (E. H.),

der „Einigkeit“, eingeschriebenen Hilfskasse für die Kirch⸗

spiele Neuenfelde und Estebrügge,

dem Kranken⸗Unterstützungsbund der vereinigten

Maurer und Zimmerer der Stadt Biesenthal (E. 8)

der Kranken⸗ und Sterbekasse zu Ginnheim (E. H.),

der Männer⸗Kranken⸗Unterstützungskasse der Gesell⸗

schaft zur Einigkeit, gegründet 1857 (E. H.) in Frank⸗

furt a. M.,

der Kranken⸗ und Sterbekasse der Bandwirkermeister

zu Elberfeld (E. H.),

der Männerkrankenkasse „zur Beständigkeit“ (E. H.)

in Frankfurt a. M., 1t

der Kranken⸗ und Sterbekasse der Maurer, Zimmerer

und Berufsgenossen im Saalkreise (E. H.) in Oppin, 10) der Zentral⸗Kranken⸗ und Sterbekasse „Colonia“ (E. H.) in Köln 1 ist auf Grund des § 752 des Krankenversicherungsgesetzes in der Fassung vom 10. April 1892 (R.⸗Ges.⸗Bl. S. 379) die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des § 75 a. a. O.

Berlin, den 21. März 1894.

Der Minister für Handel und Gewerbe.

. In Vertretung: Lohmann.

Auf Ihren Bericht vom 19. Februar d. J. will Ich dem Kreise Löwenberg im Regierungsbezirk Liegnitz, welcher den Bau zweier Chausseen, und zwar: 1) von Lähn über Waltersdorf, Tschischdorf bis zur Grenze des Kreises Hirsch⸗ berg in der Richtung auf Bober⸗Röhrsdorf, 2) von der Grenze des Kreises Hirschberg bei Neu⸗Flachenseiffen über Langenau bis zur Grenze des Kreises Schönau in der Richtung auf Johnsdorf zur Ausführung gebracht hat, gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des Chausseegeldtarifs vom 29. Februar 1840 Gesetz⸗Samml. S. 94 ff.) einschließlich der in demselben ent⸗ altenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der onstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen vorauf⸗ Pführten Bestimmungen verleihen. Auch sollen die dem

ausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 angehängten Be⸗ stimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die ge⸗ dachten Straßen zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgh anbei zurück. vI

erlin, den 28. Februar 1894.

Wilhelm R.

Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

““

Auf den Bericht vom 16. Februar d. J. will Ich der politischen Gemeinde Klein⸗Wanzleben, Kreis Wanzleben, auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetz⸗Samml. S. 221) hiermit das Recht zur Anlage eines neuen Begräbnißplatzes das Grundstück Kartenblatt 1 P 371/28 der Gemarkung Klein⸗Wanzleben im Wege der Enteignung zu erwerben. Die eingereichte Handzeichnung folgt zurück

Berlin, den 28. Februar 1894.

Wilhelm R. Graf zu Eulenburg. Bosse.

An den Minister des Innern und den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

J. will Ich der

Auf Ihren Bericht vom 8. März d. Gemeinde Schnathorst im Kreise Lübbecke, welche den Bau einer Gemeinde⸗Chaussee von Schnathorst bis zum so⸗ genannten Holser Rott im Anschluß an die von Rott nach Nettelstedt bereits hergestellte Chausseestrecke und deren künftige Unterhaltung beschlossen hat, das Enteignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlichen g. verleihen und

zugleich genehmigen, daß die dem Chausseegeldtarif vom