1894 / 74 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Mai⸗Juni

11,50 11,60. London, 43 infolge der

das Baring⸗ vermuthlich 43. welche das Syn London, 28. März. ladungen angeboten. avazucker loko Kupfer 40 ⅞, pr. 3

96 % J

12 ¾ fest. Chile⸗ Amsterdam, 28. März.

4,99 Gd., 5,01 Br.

28. März. (W. T. B.) Uruguay stiegen heute auf Nachricht, daß eine 5 3 Kauf in Uruguay⸗Bonds, welche die Bank von England für onto hielt, abgeschlossen Es verbleiben noch

habe.

(W. T. B.)

(W. T. B.)

ordinary 51 ½3. Bankazinn 44

New⸗Y

Baissiers und umfangrei Schluß recht fest. Börsenverlaufs au

Mais, entsp

des ganzen Börsenverlaufs.

Ottawa, 28. März. wird nach dem von Zucker bis zur Numm

eingelassen.

von 2 auf 3 Dollars per Tonne erhöht

ork,

rechend

4 Dollars betragen.

10. April, 3 Uhr. möllestraede 4) Kopenhagen: A. für das „Almindelig Hospital“

Verdingungen im Auslande.

b 28. März fest und lebhaft und schloß na 8 höchsten Tageskursen. Der Umsatz der Aktien betrug 168 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf nzen gef

Weizen anfangs fest, dann steigend auf reichliche Deckungen der iche Käufe auf Schätzung einer schlechten Ernte. Mais allgemein fest während des ganzen f reichliche Deckungen d 4 Eingänge und auf Berichte von Ernteschäden in den Südstaaten.

Chicago, 28. März. . reichliche Deckungen der Baissiers und inf der Festigkeit des Weizens,

Wie „W. T. B.“ nach „Reuter“ meldet, neuen Zolltarif

der Regierung vorgelegten 8 malskala zollfrei

ner 16 der holländischen Nor s - Der Zoll auf bearbeitetes und Stück⸗Eisen wird und soll von 1896 ab

günstigem

(W.

T. B.)

Dänemark.

Lieferung von

650 Pfund Brandsohlenleder, 8 Scohlenleder, 220 Stück braunen Schaffellen,

600 300

Pfund

8 Kalbfellen,

160 Stück schwarzen Ziegenfellen, 800 Pfund Plattleder. . für „St. Johannes Stiftelsen“:

200 Pfund Brandsohlenleder, 00

hlenleder,

20 Stück braunen Schaffellen, 75 Pfund

250 Bedingun

Plattleder. gen zur Ansicht im „Budvoerelse“,

No. 4, wochentäglich

mit der Aufschrift: 16. April. Eisenbahnverwaltung Kairo:

Instrumenten

15. Mai. Alexandrien:

Teakholz u. s.

Kalbfellen,

10—3 Uhr. Egypten.

für Schienenleger.

General⸗Direktion der Lieferung der zum

Häfen

ynamomaschinen,

beim „Reichs Anzeiger.“

London,

28. März.

Verkehrs⸗Anstalten. .) Der

Trojan“ ist gestern auf der Ausreise von Lissab

Die Philharmo Gedenktage be⸗ populären Konzer

währter ders tam Dienstag zum Gedächtnißd

Theater und Mufik.

Konzerte.

(26. März) eine Beethoven⸗Feier veranstaltet.

Kohlraps pr. August⸗September

iergruppe einen größeren

Der Kaufkurs beträgt Bonds im Betrage 600 000,

dikat die Wahl hat, noch später zu übernehmen. An der Küste 7 Weizen⸗

15 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko Monat 41 ⅞. Java⸗Kaffee good

W. T. B.) Die Börse eröffnete Verlauf recht fest zu

185 000 Unzen geschätzt.

n der Baissiers,

Weizen steigend auf olge kalten Wetters. allgemein fest während

Magistrat (Bogholderikontoret, Heste-

und „Ladegaarden“:

Hestemellöstraede Schriftliche versiegelte Angebote

„Leverancçe af Laeder og Skind 2 Lieferung von Nivellier⸗

und Bau neuer Leuchtthürme im Rothen Meere benöthigten Pg behnte wie Eisenblech, Winkelträger,

eiserne Schienen, elektrische on w. Näheres in französi

Motoren, indisches scher und englischer Sprache

Union⸗Dampfer

nie, deren Direktoren es nie unterlassen, die Meister besonders zu feiern, hatte in ihrem es Todestages Beethoven's Unter Professor

Symphonien aus.

gestalten.

Gestern erschien Dagmar Walle⸗ Publikum.

schlags, die auch im

zwei kleineren

E-dur-Polonaise.

Abnahme der Rückauf, Löwe,

und Zugaben. Di wie immer eine sehr

„Medici“

Herr Friedrich Haase Im Deuts

Berlin niemals Gel spiels „Die große Gl Herrschaften sprachen

sehr befriedigt aus.

hiesigen Klavierabend Schumann'’s

der nächsten,

ing⸗Akademie

Genossen. Im Konzertha

abgegangen. dramen „Rheingold“,

„Kaiser⸗Marsch“ enth

Auf Allerhöchsten

Konzert eröffnete, folgten die Beethoven's schnell fort keit des Stils erkennen lassen.

Mit einer auf's keit vereinigt die begabte

D-dur, op. 28, und Variation Liszt, Chopin, Scarlatti und L letzten, dieswinterlichen Leuchtthürme Prof. Jos. Joachim

Nannstädt's Leitung führte das Orchester der

den verschiedenen Schöpfung ngehö Auf die erste (C-dur), eine Jugendarbeit, die das

die vierte (B-dur) mol- schreitende Entwickelung in der Selbständig⸗ Dem Dirigenten, der in seiner Auf⸗ fassung derjenigen Hans von Bülow'’s folgte, gelang es, im Verein mit dem vortrefflichen Orchester die Feier zu einer sehr würdigen zu

im Saal Bechstein die norwegische Pianistin zum vielseitigste entwickelten technischen Fertig⸗ Künstlerin eine bedeutende Kraft des An⸗ Fortissimo ohne Härte ist, und eine feinsinnige,

Hansen

weich schattierende Ausdrucksweise. Beethoven's C-moll-Variationen Stücken von

Lehrer, vortrefflich zur Geltung. Spiels etwickelte sie noch

f 6

Fräulein

ganz besonders gefiel und auf erh Künstlerinnen erfreuten außerdem noch durch eini Die Klavierbegleitung der Frau lobenswerthe.

Im Königlichen Opernhause werden morgen Le mit den Damen Sucher, Herzog, den Herren Sylva, Bulß in den Hauptrollen unter Kapellmeister Sucher's Leitung gegeben. den g ge sn and's Schauspiel „Der ieler“ 7 spielt 88 Hauptmann von Posert als Gast. (Geburtstag). P chen Theater b 6 Schauspiels „Der Talisman“ am 8 Direktor Oskar Blumenthal wurde in Mos kau von dem Groß⸗ fürsten Sergius Alexandrowitsch in einer längeren Audienz empfangen, in der Seine Kaiserliche Hoheit lebhafte Freude 1 das Lessing⸗Theater nun in Moskau kennen zu lernen, da er in egenheit dazu gefunden habe. wohnten der Großfürst und die Großfuürstin der Vorstellung des Lust⸗ ocke“ im Theater Korsch bei. nach dem Schluß des Lustspiels das in den Hauptrollen von Franz Schönfeld, Marie Reisenhofer und Franz Guthery gespielt wurde über

Am Sonntag Nachmittag 3 Max Halbe's „Jugend“ zu ermäßigten gegeben. Der Königliche Konzertmeister u . elade worden, bei dem diesjährigen Schlesischen Musikfest in Görlitz als Solist mitzuwirken.

Mademoiselle Clara Janic da im Saal Bechstein am Sonnabend, 7 ½ Uhr, Sonate in G-moll, op. 22, Beethoven's Sonate in en in G-moll, ferner Werke von Bach, eschetitztzy zu Gehör bringen. In

gelangen

Beethoven’'s Quartett in Cis-moll und Mendelssohn's Oktett für Streichinstrumente, op. 20, zur Ausführung, letzteres wirkung des Streichquartetts der Herren

use veranstaltet Kapellmeister Meyder morgen den neunten „Wagner⸗Abend“. Das Programm wird die Ouvertüre“, die Tannhäuser⸗Ouvertüre, sowie Stücke aus den

„Die Walküre“, „Lohengrin“, den Trauermarsch aus der „Götterdämmerung“

„Siegfried“

alten.

Mannigfaltiges. Befehl wird das für die G nadenkirche be⸗

stimmte Geläut vom 1. April ab im Lichthofe etwa zehn Tage ausgestellt werden.

sperioden

Schumann

am Schluß des Abends in der Liszt'schen Adelina

und Genossen am

Majestäten

hilharmonie drei] Majes Kaiserlichen

des Meisters angehörende und die fünfte (C-moll),

Kränzen und romanischen

ersten Mal vor dem hiesigen e 8 männern sind in

einzelnen Glo Diese Vorzüge brachte sie in wie in Chopin’s und Leschetitzky, ihrem Den vollen Glanz ihres virtuosen

nd dem

hauer Professor

Herms unterstützte das modelliert.

Wunsch wiederholt wurde. Beide e Wiederholungen

g Bielenberg war 88

Offenb. 14, (darunter das 11. Juni lich in

Leoncavallo's

gelangt morgen Iff⸗

zur Aufführung. Wappen des

neueinstudiert findet die nächste Aufführung des Sonnabend statt.

darüber ausdrückte, Am Donnerstag

London.

Die großfürstlichen

das Stück wie die Darstellung sich gespendet hat.

Hoheit

stellten Gußstahlglocken Inschriften versehen.

Baustil der Gnadenkirche. ausgerüsteten Glocken waren zunächst mit während der Weltausstellung in Chicago 1893

Bochumer Verein errichteten, an das Verwaltungsg angebauten Thurm aufgehängt. ber die Ausschmückung der Glocken, sowie über den und den reinen Ton der Anerkennung abgegeben worden. Ausstellungs⸗Jury prämiiert. Die den Vorderflächen der Glocken Mirbach, Ober⸗Hofmeisters Die Kränze sind vom Bild⸗ nach seinen eigenen Entwürfen ns nach dem Gusse ist von den Die Glocken

II., Kaiser und König (darunter das „7. Jannar 1890 Menschen, die Dich für ihre erzen Dir nachwandeln. Mortuos plango, und Königin

Reichs als S hicago ü

harmonischen Häsantess ssn des Geläuts een Urtheile größter

Die Glocken wurden auch seitens der A F-moll-Phantasie, en zu den drei Wappen auf i heraldischen Werk des Freiherrn von

Ihrer Majestät der Kaiserin, entnommen. P. Fuchs in Köln Die Arbeit des Ziselierene Konzert durch den seelenvollen Vortrag mehrerer Lieder von Horwitz, Ziseleuren der Gußstahlfabrik ausgeführ Brüll und O. Leßmann, dessen neues Lied arren“

1829 Hoffnung, Fulgura frango, *

s. 43, 3: Sende Dein e mich leiten und bringen zu De

im Jahre des Her für Bergbau und Die drei Gl Durchmesser von 1885, 1570 un Gesammtgewicht von 6800 kg.

Der „Köln. Ztg.“ wird aus London gemeldet, daß ilhelm für das Genesungs⸗

Seine Majestät der Kaiser W 1t cher Lehrerinnen 3000

heim des Londoner Vereins deuts

dem Kronprinzen

tragen die folgenden Inschriften:

Vorderseite: „Wilhelm Wappen Seiner (Todestag). Ps. Stärke halten! vh von

Majestät), Kaiserin Augusta

84, 6: Wohl den

Victoria, Majestät), Römer 12,

Auguste Wappen Ihrer (Hochzeitstag). geduldig in 93

Gußstahlfabrikation in Bochum, Westfalen.“ ocken haben die Tonfolge B Des Fe⸗ d 1385 mm und mit Zube

für

t worden.

Kaiserin

Trübsal, haltet „4. Wilhelm, Kronprinz (darunter das Kronprinzen), Kaiserin Augusta, 30. September 1811 Licht und Deine Wahrheit, daß inem heiligen Berge. Vivos voco, uc. 14, 17. Rückseite: „Der Gnadenkirche in Berlin gewidmet rn 1894. Geg. in der Fabrik des Bochumer Vereins

dem Kaiser und der Kaiserin sowie Seiner die zum An⸗ denken an die Hochselige Kaiserin Augusta errichtete Gnadenkirche gestiftet. Alle diese in der Glockengießerei des Bochumer Vereins herge⸗ sind mit reichen Verzierungen W Die Kränze entsprechen dem Die mit dem Läutzubehör Allerhöchster Genehmigung in einem von dem gebäude des Deutschen Von zahlreichen Fach⸗

Kaiserin 12

an am Gebet.

Uhr wird im Neuen Theater

err Struß ist eingeladen

zewska aus Paris wird an ihrem

wagens

bringt ist überhaupt

Quartett⸗Soirée der 3. April in der Mozart’s E“ C-dur, unter Mit⸗

Prof. Carl Halir und chleudert

aust⸗ Kusik⸗ das Vorspiel zu und den

bekannt. des Zeughauses auf Das Geläut ist von Ihren

Wetterbericht vom 29. März,

8 Uhr Morgens.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Mill

im

Wind. Wetter.

in 0 Celstus 5 0 C. = 4 °R

Temperatur

Belmullet. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aranda.

t. Petersbg. Moskau ...

A&

765 761 772 766 750 762 768

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heiter heiter wolkig halb bed. wolkenlos bedeckt heiter Schnee

SW SSW WSW SSW W

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Cherbourg . W

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767 767 770 771 771 771 772 772

Nebel bedeckt wolkenlos wolkenl. ¹) wolkenl. ²) halb bed. ³) wolkenlos heiter

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künster... Karlsruhe .. Wiesbaden. München „. Chemnitz.. 11““] Wien.. Breslau ...

Ile d'Aix.. Wimn 11F 1“

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¹) Früh Reif. 9,5 v—h Reif.

767 769 769 769 768 772 772 771 772 762 768 769

2²) Reif. 5) Reif.

wolkenlos wolkenlos wolkenl. ⁴) wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenl.) wolkenlos Dunst

NO wolkenlos ONO 1 beiter O 2 wolkenlos

³) Nachts Reif, Morgens

².g eeeegeeee

SO

+ 22Seoeo

Uebersicht der Witterung. Der Kern des barometrischen Maximums hat sich nach Südwest⸗Rußland verlegt, während über kordwest⸗Europa der Luftdruck abgenommen hat. In ganz Mittel⸗ und Süd⸗Europa dauert die ruhige,

heitere

und trockene Witterung allenthalben fort.

In Deutschland, wo wieder vielfach Nachtfröste statt⸗ fanden, ist die Morgentemperatur durchschnittlich

normal bei heiterer, stellenweise nebliger Witterung. Die Nachmittagstemperaturen erhoben sich in Deutsch

land vielfach auf 15 Grad und darüber, in West⸗ rankreich auf 20 bis 25 Grad. Nur aus dem ohen Norden Europas werden Niederschläge

meldet.

0 Grad unte

Kiew meldet 4 ½, Moskau 9, Null

Deutsche Seewarte.

e⸗ 95

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schanspiele. haus. 78. Vorstellung. Die Medici. Handlung in 4 Akten, Dichtung und R. Leoncavallo. Tanz von Emil Graeb. Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Sucher. Anfang 7 ½ Uhr.

In Scene

Freitag: Opexn⸗

istorische usik von

Uebersetzung von Emil Taubert.

gesetzt vom

Dirigent: Kapellmeister

Schauspielhaus.785. Vorstellung. Michel Perrin,

der Spion wider Willen. zügen, Duvpeyrier, von Louis Schneider. des Glücks. Lustspiel in 1 Aufzug Wichert. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Opernhaus. garethe. Text nach Goethe’'s Michel Carré. 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. mannsschlacht. Heinrich von Kleist.

86. Vorstellung.

Deutsches Theater.

Senator. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Sonnabend: Der Talisman. Sonntag: Der Herr Senator.

Freitag 3

Genrebild in 2 Auf⸗ nach dem Französischen der Mellesville und

Der Narr von Ernst

79. Vorstellung. Mar⸗ Oper in 5 Akten von Charles Gounod. aust, von Jules Barbier und Ballet von Emil Graeb.

Anfang Die Her⸗

Ein Drama in 5 Aufzügen von Anfang 7 ½ Uhr.

Der Herr

Montag: Der Misanthrop. In Zivil.

Berliner Theater. Freitag: E.“ Ein Tropfen Gi 7 b

Sonnabend: Graf Waldemar. schil, Elise Sauer, Ludwi

Sonntag, Nachm. 2 ½ Uhr:

Abends 7 ½ Uhr: Othello. (

31. Abonne⸗ ft. Anfang

(Marie Pospi⸗ Barnay, Ferd. Suske.) Die Journalisten. dwig Barnay.)

Lessing-Theater. Freitag: Madame Sans⸗ Gene. (Jenny Groß, Emanuel Reicher.)

Sonnabend: Madame Sans⸗Geê Groß, Emanuel Reicher.)

11 Niobe. Vorher: a. D.

Wallner-Theater. Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters.

Sonntag: Der Bettelstudent. Akten von F. Zell und Rich. Genée. Carl Millöcker. Anfang 7 ½ Uhr.

Ein

ne. (Jenny

Millionär

8—

Gesammt⸗Gastspiel des Operette in drei

Musik von

Friedrich-Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25.

Freitag: Der Vizeadmiral. Komische Ope⸗ rette in 3 Akten und einem Vorspiel von F. Zell und Rich. Genée. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt⸗ von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Der Vizeadmiral.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Zum 39. Male. Der Masken⸗ ball (Veglione). Schwank in 3 Akten von Bisson und Carré. Vorher: Das Recht der Frau. Studie in 1 Akt von Eduard Kraemer. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Der Maskenball. Vorher: Ver⸗ mischte Anzeigen.

Nenes Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Gastspiel des K. K. Hofburg⸗Schau⸗ spielers Adolf Sonnenthal. Siebenter Abend. Ein Volksfeind. Schauspiel in 5 Akten von Henrik bser Deutsch von J. C. Poestien. Anfang 7 ½ Uhr. .

Sonnabend: Gastspiel des K. K. Hofburg⸗Schau⸗ spielers Adolf Sonnenthal. Achter Abend. Sündige Liebe. Schauspiel in 3 Akten von Giäacosa. Hierauf: Aus der komischen Oper. Lustspiel in 1 Akt von Henry Murger.

Sonntag, Nachmittags, zu halben

Iüsent⸗ M ends: Sonnenthal⸗Gastspiel. Ein Volksfeind.

Preisen:

Piktoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Freitag: Mit vollständig neuer Ausstattung. Die schöne Melusine. Großes Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 10 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.

Theater Unter den Linden. Freitag: Der Obersteiger, Operette, und Galathée, Ballet. Anfang 7 ½ Uhr.

Adolph Ernst-⸗Theater. Freitag, 7 ½ Uhr: Charley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Perod fäisch Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. acobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Scene gesetzt von Ad. Ernst. 8 Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Magdeburg, liche Eisenbahn⸗ der „Braunschweigischen Landeszeitung den Vorfall, in Vienenburg beim Einrangieren Seiner Albrecht in den Schne übertriebene

bahnverwaltung 1 Königliche Hoheit durch den Anpr worden sei. in Vienenburg aus dem Braunschweiger Zuge über die Ursache des Vorfalls Verfolgung ist daher von der Eis beantragt worden.

Wien, 29. März. (W. T. B.) gemeldeten Einreichung eines Demission Minister⸗Präsidenten Dr. Wekerle, oder auch nur der Ab⸗ sicht einer solchen ist in hiesigen un

Depeschen. 29. März. (W. T. B.)

Königlichen Hoheit

ü Angaben. Eine nicht vorgekommen,

nicht bekannt geword

Die ist nur durch

Verspätung

entstanden.

auch ist

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Die hiesige König Direktion macht bekannt: Der Artikel „vom 28. d. M. über des Salon⸗ Prinzen llzug Berlin —Aachen am 27. d. M. Wagenbeschädigung der Eisen⸗ daß Seine all von seinem Lager ge⸗ Schnellzugs Umsetzen des Salonwagens Die Untersuchung schwebt noch, eine strafrechtliche enbahnverwaltung noch nicht

des

en,

des

Von der nach auswärts sgesuchs des ungarischen

terrichteten Kreisen nichts

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

Bentral⸗-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Novität! Posse mit Gesang und Tanz von

Freitag: Zum 24. Male. sunder Junge. Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Ein gesunder

Junge.

Kornzert-Haus.

Konzert. Eintritt.

Saal Bechstein. Klavier⸗Abend von Marie Fron

Freitag: 9. Wagner⸗Abend. Hof, Krausenstraße 48. Hotel⸗Gäste haben freien

Konzerte.

Freitag, Abends 7 ½ Uhr:

unm.

Karl Meyder⸗ Hotel Kölnischer

Birkus Renz (Karlstraße) 7 Uhr force⸗ u. Kaskadenritt. Meute von 40 Hunden.

well und der Steiger Alep,

Außerdem:

. Frreeitag, Abends Auf auf zur fröhlichen Jagd. Ballet von 100 Damen. der ostpreuß. Hengst Blondel u. Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgef. vom Dir. Fr. Renz; das Schulpferd Crom⸗ eritten von Frl. Ozeana Renz; die großen Tremplinsprünge über 10 P die ikarischen Spiele in der Luft,

der Familie Dainef; Mr. Lavater Lee ꝛc.

Sonnabend: Auf auf zur fröhlichen Jagd. Sonntag: Zwei Vorstellungen, um 4 un

7 ½ Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe

Kamprath

Pastor Fritz Polte (Neuenklitsche).

von Studnitz mit Hrn. General⸗Ma (Breslau). Frl. Liese Krebs mit Hrn. L

Georg . Liegnitz). Frl. Hedwig Weid⸗ Georg Grießdorf (Liegnitz) Fee- 8 blu-=

lich mit Hrn. Pastor Beuthen). Geboren:

Groeben (Berlin). Ei

eorg K.

Ein Sohn: Hrn. Landrath von ha. Tochter: H

Kontre⸗Admiral von Reiche (Kiel).

FF]* Johann Gestorben: Hr. Geh. Ober⸗ Forstrath Dr. Jghan

Friedrich Judeich (Tharandt). Hr.

mann Fechner (Unterwalden)

ausgeführt von

Major von Naso

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

(Schol—). druckerei und Anstalt, Berlin SW., Wi helmstraße N.

Berlin: Druck der Norddeutschen Bu⸗

Verlag der Expedition

Fünf Beilagen

cänschlielich Barse

n⸗Beilage).

gang aufweist, 35

zum Deut

zeiger und Königlich Preußi

29. März

schen Staats⸗Anzeiger.

Königreich Preußen.

3 ½ % Anlehen der vormals Freien Stadt Fra

nkfurt a. M.

von 5 000 000 Fl., d. d. 12. Mai 1846.

Bei der am 9. d. M. stattgefundenen 41. Verloo

sung des An⸗

lehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. vom 12. Mai 1846

wurden nachverzeichnete Nummern gezogen: A. Zur Rückzahlung auf den 1. Juli

1894.

43 Stück Litt. E. à 1000 Fl. = 1714 ℳ%ℳ 29 ₰. Nr. 17 50 54 174 178 208 346 388 451 459 477 598 631 640 8112653662 G79 744 839 866 933 980 1003 1022 1029 1114 1137 1201 1281 1306 1312 1367 1368 1399 1444 1462 1505 1624 1702 1725 1761 1783

= 43 000 Fl. = 73 714 47 ₰.

24 Stück Litt. E. à 500 Fl. = 857 14 ₰. Nr. 1814 1844 1911 1949 1957 2022 2051 2094 2095 2188 2256 2291 2304 2363 2383 2402 2429 2461 2475 2492 2592 2682 2755 2781 = 12 000 Fl.

= 20 571 36 ₰.

10 Stück Litt. E. à 300 Fl. = 514 29 ₰J. Nr. 2833 2887

2917 2929 2964 2995 3022 3032 3053 3253 = 5142 90 ₰.

3000 Fl. =

11 Stück Litt. E. à 100 Fl. = 171 43 ₰. Nr. 3457 3475

3536 3569 3573 3580 3604 3613 3649 3771 3782 =

1885 73 ₰.

1100 Fl. =

88 Stück über 59 100 Fl. = 101 314 46 ₰.

B. Zur Rückzahlung auf den 1. Janua 43 Stück Litt. F. à 1000 Fl. =

r 1895.

1714 29 J. Nr. 22 23

30 35 60 95 151 152 168 196 237 344 353 449 496 517 558 628

684 688 705 764 804 865 888 928 998 1016 1040.

1113 1203

1216 1240 1337 1347 1382 1384 1398 1424 1445 1523 1620 1791.

= 43 000 Fl. = 73 714 47 ₰. 24 Stück Litt. F. à 500 Fl. = 857 14 ₰.

Nr. 1851 1853

1862 1879 1885 1905 2005 2028 2081 2107 2123 2133 2147 2160 2179 2221 2255 2272 2427 2492 2580 2619 2751 2777 = 12 000 Fl.

= 20 571 36 ₰.

10 Stück Litt. F. à 300 Fl. = 514 29 ₰. Nr. 2833 2843

2849 2866 2919 5142 90 ₰. 11 Stück Litt. F. à 100 Fl. = 171 43 ₰.

3051

3081 3184 3229 3235 =

3000 Fl. =

Nr. 3316 3347

3367 3424 3467 3485 3523 3601 3735 3771 3797 = 1100 Fl. =

1885 73 ₰. 88 Stück Litt. F. über 59 100 Fl. = 88 Stück Litt. E. über 59 100 Fl. =

101 314 46 ₰. 101 314 46 ₰.

Zusammen 176 Stück über 118 200 Fl. = 202 628 92 ₰.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei der

Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a.

Königlichen

M., Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin

bei der

und bei jeder Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse gegen

Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen, n.

icht verfallenen

Zinsscheinen und den Zinsschein⸗Anweisungen, und zwar bei den Obli⸗

gationen Litt. E. mit 1— schließlich Nr. 8 nebst der Anweisung zur Abhebung

den Zinsscheinen Reihe III Nr. 3 bis ein⸗

der Zinsscheine

Reihe IV und bei den Obligationen Litt. F. mit den Zinsscheinen

Reihe 111 Nr. 4 bis einschließlich 8 und der Anweisun der Zinsscheine Reihe IV erheben können.

g zur Abhebung

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden

Zinsscheine wird an dem Kapitalbetrage der Obligation Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht

zurückbehalten. bei der König⸗

lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. oder bei der Königlichen Regie⸗

rungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sondern bei einer der

C&

anderen Kassen

bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen mit Zinsscheinen

und Zinsschein⸗Anweisungen vierzehn Tage vor dem bei diesen Kassen einzureichen, von welchen dieselben zahlung an den Unterzeichneten und zur Prüfung einzu Rückständig sind noch au „Verloosung: E. 3798. 3 2. Verloosung: F. 1818. Verloosung: F. 3645. 33. Verloosung: E. 2725. 39. Verloosung: E. 3316, F. 768 250 40. Verloosung: E. 1221 1875 2765 3048

3268

Verfalltermin vor deren Aus⸗ senden sind.

8

3568 3752,

P. 1362 1831 2038 2143 2423 2626 2668 3671 3763 3782.

Die Inhaber dieser deren Einlösung aufgefordert. Wiesbaden, den 14. März 1894. 8 Deer Regierungs⸗Präsident. In Vertretung: Freiherr von Reiswitz.

Schuldverschreibungen werden wiederholt

zu

Statistik und Volkswirthschaft.

ländlichen Bezirken des Sachsen 1884—90.

(Aus der „Stat. Korr.“)

den vorwiegend

Die Verschuldung des Grund⸗ und Gebäudebesitzes in .

Königreichs

Aehnlich wie in Preußen, Baden und Hessen werden auch im König⸗ reich Sachsen seit 1884, hier sogar auf wesentlich breiterer Grundlage, amts⸗

gerichtsweise Erhebungen über die Hypothekenbewegung des

Grund⸗und Ge⸗

bäudebesitzes veranstaltet. Die Ergebnisse für einen siebenj ährigen Zeitraum sind in der „Zeitschrift des Königlich sächsischen Statistischen Bureaus“

(XXXVIII. Jahrgang, 1892. getheilt, die hypothekarische von der des übrigen Grund⸗ Eintragungen und Löschungen in ldt. in den ländlichen Bezirken nicht scharf geschieden.

Heft I und II) sehr ausführlich mit⸗ Verschuldung der Rittergüter und Gebäudebesitzes, leider den städtischen Bezirken von denen Um einen Einblick

getrennt aber die

in die ungefähre hypothekarische Belastung des landwirthschaftlich be⸗

nutzten Bodens zu erhalten, sind aus der

Zusammenstellung

nach Landgerichtsbezirken die Amtsgerichtsbezirke, welche eine Stadt

mit mehr als 10 000 Einwohnern enthalten, ausgeschieden.

stellte sich die Summe der Hypothekenschulden der

Danach übrigen Amts⸗

gerichtsbezirke mit Einschluß der Kredit⸗ und Kautionshypotheken

a. bei Land⸗ und Stadt⸗

gemeinden in den Landgerichtsbezirken 1884 1885

8988 96 1672 171

Se

eipzig.. 8

Chemnitz . 97 100 Bautzen 1 120 122 v 125 130

1886 98 178 105 124 128

1887 100 182 110

127 132

wEI11“ b. bei den Rittergütern des Landes. . . 120,8 122,3 124

Die Verschuldungszunahme, n. 8 beträgt bei Land⸗ und Stadtgemeir 28, 20, 18, 24 Millionen

1“

126

rund 14

oder

auf Millionen Mark 1888 1889 1890 103 108 187 116 1J1 1.““ EEEqCCCCCC65 82 86 8 9 51 53 56 57 60 65 69

126,7 welche einen ziemlich stetigen Fort⸗

107 195 121

202 125 140 143 103

139 129 131

uden 1884 90 im ganzen

Berlin, Donnerstag, den

139 Millionen Mark, bei den Rittergütern insgesammt 10,4 Millionen Mark. Diese Statistik würde noch erheblich werthvoller erscheinen, wenn sie möglichst von Jahr zu Jahr wiederkehrenden Werths⸗ ermittelungen des gle Grundbesitzes bei Unterscheidung von Besitzklassen gegenübergestellt werden könnte. Die vorhandenen Angaben beschränken sich auf die Ziffern der in den Jahren 1884, 1886, 1888 und 1890 ermittelten Grundsteuer⸗ (Reinertrags⸗) Einheiten; dieselben beliefen sich 1884 auf 71 333 130, 1886 auf 73 156 795, 1888 auf 75 799 109, 1890 auf 79 501 720, was innerhalb des sechsjährigen Zeitraums einer aufs Hundert berechneten Zunahme von 11,45 oder einer jährlichen von 1,91 entspricht. Damit diese Zahlen mit der Verschuldungszunahme des ganzen Staats, auf welchen sie sich ja be⸗ ziehen, verglichen werden können, erwähnen wir, daß die Hypotheken⸗ schulden Ende 1884 auf insgesammt 2204 und 1890 auf 3018 Mill. Mark angegeben sind, deren Zunahme also 36,9 vom Hundert betrug. Angaben über die persönliche Verschuldung, sowie darüber, ein wie großer Antheil der Gesammtsumme der Mehrverschuldung in Boden⸗ meliorationen, Anlage von landwirthschaftlichen Nebenbetrieben u. a. beruhte fehlen mit Rücksicht auf die Schwierigkeit der Erhebung gänzlich.

Zu der Beurtheilung der Frage, ob die stetige Verschuldungs⸗ zunahme in Sachsen bereits eine bedenkliche Höhe erreicht habe, bieten die in unserer Quelle veröffentlichten Zusammenstellungen des Einkommens aus dem Grundbesitz, welche nach dem Einkommen⸗ steuergesetz alle zwei Jahre erforderlich werden, schätzbare Anhalts⸗ punkte. Danach hat 1890 gegen 1884 die Einkommensvermehrung der Landgemeinden in den Kreishauptmannschaften Dresden etwa 2,94, Leipzig 4,56, Zwickau 2,44, Bautzen 0,06 Millionen Mark oder 6,77, 10,07, 5,91, 0,29 % vom Gesammteinkommen betragen; vermindert hat sich letzteres innerhalb der Beobachtungszeit in den Amtshauptmannschaften Großenhain, Pirna, Döbeln, Grimma, Oschatz, Kamenz und Zittau, also vorwiegend in den durch Boden⸗ verhältnisse weniger begünstigten Theilen des Landes. Das Gesammt⸗ ergebniß, welches eine absolute Zunahme von etwa 10 Millionen Mark und eine prozentuale von 6,56 nachweist, dürfte die hypothekarische Verschuldungszunahme in einem wesentlich milderen Lichte erscheinen

8

lassen.

Im Mühlenlagerverkehr wurden im Januar und Februar 1894 211 519 (100) kg Weizen, 220 636 (100) kg Roggen, 39 870 (100) kg Gerste und 31 507. (100) kg Raps⸗ und Rübsaat zum Einfuhrkonto angeschrieben und 68 713 (100) kg Mühlenfabrikate aus Weizen, 106 561 (100) kg aus Roggen, 5230 (100) kg aus Gerste und 16 695 (100) kg Oelfabrikate aus Raps⸗ und Rübsaat zur Ausfuhr angemeldet.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Keula bei Muskau berichtet man dem „Vorwärts“, daß der Ausstand der Former des dortigen Eisenhüttenwerks unver⸗ ändert fortdauert.

Hier in Berlin haben auf einem Bau in der Elshornstraße die Töpfer des Meisters Deusing wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt. Eine Versammlung aller im Kürschnergewerbe thätigen Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigte sich auch mit der Organisations⸗ frage und nahm eine Entschließung an, in der ausgesprochen wird, daß sich für die Zukunft nur auf dem Boden der Zentralisation günstige Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen erzielen lassen. Die Ver⸗ sammlung beschloß ferner, für Organisation der Arbeiterinnen ein⸗ zutreten und h Gegenbestrebungen zu bekämpfen. Der inter⸗ nationale Kürschnerkongreß in Brüssel soll nicht beschickt werden. Die Seiler, Reepschläger und Hänfer Deutschlands hielten am 24. und 25. März hier einen Kongreß ab, auf welchem beschlossen wurde, die Unterstützung 1e.ö Seiler einzuführen und auch Arbeiterinnen in die Seiler⸗Organisationen aufzunehmen. Ein Antrag, den Verband der Seiler mit dem der Textilarbeiter zu verschmelzen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Aus Wien berichtet „W. T. B.“ vom Parteitage der österreichischen Sozialdemokraten: Der Parteitag erklärte sich gestern vor der Abstimmung über die Resolution auf den Antrag der czechischen Delegirten für das Prinzip eines eventuellen General⸗ strikes und nahm sodann eine Resolution Adler's an, wonach die Arbeiterschaft die von der Regierung vorgeschlagene Wahlreform zurückweist und erklärt, das Wahlrecht mit allen Mitteln, auch dem des Massen⸗Strikes, anzustreben. Ferner wurde ein Zusatz⸗ antrag Adler's angenommen: die Bergarbeiterschaft Oesterreichs mit allen Mitteln zu unterstützen, sobald sie den Zeitpunkt des Kampfes für den Achtstundentag für gekommen erachte. Bei der General⸗ abstimmung über die Resolution und den Zusatz wurden diese unter Beifall mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Ein weiterer Zusatzantrag, bei einem eventuellen Massen⸗Strike die Zahlung der Wohnungsmiethen zu verweigern, wurde mit großer Mehrheit ab⸗ gelehnt. Der „Voss. Ztg.“ ist noch zu entnehmen, daß dem Partei⸗ tage 150 Vertreter und über 700 Gäste beiwohnten. Bei der Ab⸗ stimmung über die Ausstandsfrage sprach sich der Parteitag mit allen gegen eine Stimme grundsätzlich für den allgemeinen Ausstand aus Uund nahm ferner mit 66 gegen 42 Stimmen folgenden Antrag an: Der Parteitag erklärt, das allgemeine direkte Wahl⸗ recht mit allen Mitteln erkämpfen zu wollen; dazu gehört neben den bereits angewendeten Mitteln, wie Agitation und Organisation, der Massenausstand. Die Parteivertretung wird beauftragt, alle Vorkehrungen zu treffen, um den Massenausstand als letztes Mittel im geeigneten Zeitpunkt anordnen zu können. Sodann wurde mit 82 gegen 16 Stimmen ein Antrag angenommen, 8 der Kampf um den Achtstundentag, und zwar in erster Reihe au von der organisierten Bergarbeiterschaft, bei der am meisten Aussicht auf Erfolg vorhanden sei, zu führen ist.

In Newcastle beriethen sich am letzten Sonnabend die Kohlenbergwerksbesitzer und⸗Bergleute von Northumber⸗ land, um einen gemeinsamen Ausschuß ehnzusehen der alle drei Monat die Löhne bestimmen soll. Der Ausschuß soll, wie die Londoner „Allg. Korr.“ berichtet, auch vollberechtigt sein, entstandene Streitigkeiten zu schlichten, damit in Zukunft Ausstände und Arbeits⸗ sperren vermieden werden.

Aus Rive de Giers „H. T. B.“, daß in den dortigen Glasfabriken der allgemeine Ausstand beschlossen wurde und bereits in den nächsten Tagen be⸗ ginnen solle.

Aus Solothurn wird dem Berner „Bund“ berichtigend ge⸗ meldet, daß dort kein Ausstand der Messerschmiede zum Ausbruch gekommen sei. (Vergl. Nr. 72 d. Bl.)

In Zaür f⸗ hat, wie der Berner „Bund’ mittheilt, am Diens⸗ tag der Sattlerausstand begonnen.

———

Nr. 4 der „Zeitschrift des Königlich bayerischen statistischen Bureaus“, herausgegeben von Carl Rasp, Ober⸗ Regierungs⸗Rath im Staats⸗Ministerium des Innern, Jahrgan 1893, enthält u. a.: Die Bewegung der Bevölkerung im Konigeich Bayern während des Jahres 1892; die Hauptergebnisse der Unter⸗ richtsstatistik in Bayern für das Schuljahr 1891/92; die Statistik der öffentlichen Stiftungen in Bayern für 1891; die Morbidität in den Heilanstalten Bayerns während des Jahres 1892.

meldet ein Pariser Telegramm des

Literatur.

Dichtkunst.

Das deutsche Drama in den literarischen Bewegungen der Gegenwart, Vorlesungen, gehalten an der Universität Bonn von Berthold Litzmann, Professor der neueren deutschen Literatur⸗ Fichichte. Preis 4 Hamburg und Leipzig, Verlag von Leopold 5 oß. Nur wenige, die nicht gerade darin ihren Beruf finden, sind im stande, die Entwickelung einer Periode, die sie selbst miterlebt haben, zu übersehen und im einzelnen zu würdigen. bür alle aber, die Zeuge dieser Entwickelung waren und sind, ist es ein Genuß, wenn ihnen von kundiger Hand eine Uebersicht eben dieser Entwickelung eboten wird, welche die Hauptmomente zusammenfaßt, das Nebensächliche als Ballast ausscheidet und so das eigentlich Bemerkenswerthe und Charakteristische kennzeichnend in den Vordergrund stellt. Das ist in diesem Buche mit der Entwickelung der Literatur in den letzten zwanzig Jahren ge⸗ schehen, und zwar in einem Geiste, der von Unbefangenheit und Sicherheit in Urtheil und Geschmack Zeugniß ablegt. Vieles, was man in dieser Entwickelungsperiode miterlebt hat, erscheint einem bei diesem kritischen Rückblick vielleicht in einem anderen Lichte als damals, wo es einem zuerst entgegentrat; aber bald findet man, daß es hier wohl den rechten Platz gefunden. Wir finden die patriotische Lyrik des großen Kriegsjahres durchaus zu⸗ treffend charakterisiert, die Stellung von Freytag, Ebers, Spiel⸗ hagen, Paul Lindau, Richard Wagner, Wildenbruch, die Be⸗ deutung der „Meininger“ im ganzen richtig gekennzeichnet. Der Verfasser schreibt keine Literaturgeschichte, sondern er sucht das Bedeutende zu gruppieren und zu kritisieren. Und eben

diese Kritik ist es, die, wenn auch nicht allgemeinerer Anerkennung sicher, doch mindestens anregend wirkt und einen Pfad öffnet, der durch die Wüste führt und den man getrost beschreiten kann, ohne sich für immer an ihn binden zu müssen. Der Verfasser ist kein literarischer Reaktionär, im Gegentheil, er hat volles Verständniß für die Ursache und die Bedeutung der in den achtziger Jahren in der Literatur ein⸗ getretenen Revolution; indem er aber auf der einen Seite ihre Be⸗ rechtigung anerkennt, deckt er auf der anderen Seite auch ihre Ver⸗ fehlungen und Irrthümer auf, hoffend, daß aus dem gährenden Most doch noch zuletzt (wie Goethe sagt) „e' Wein“ werde. Seine Stellung zu der neuesten Literatur ist im allgemeinen in der zehnten Vorlesung (S. 126 138) dargelegt, und man wird ihm hierbei im ganzen beipflichten können: diese Vorlesung bildet die Quint⸗ essenz des ganzen Buchs. Was er im einzelnen von Ibsen, Gerhart Hauptmann und Sudermann sagt, ist allenthalben tiefer begründet und in keiner Weise oberflächlich, und wenn man auch nicht alles acceptieren kann, so kann doch dieser Versuch, diesen modernen Dichtern ihre Stellung im Rahmen der Literaturgeschichte anzuweisen und das Stadium der Entwickelung der Literaturgeschichte, wie es sich in den dichterischen Produkten dieser Männer kundgiebt, festzuhalten und zu charakterisieren, als gelungen bezeichnet werden. Die sechzehn Vorlesungen, die zunächst für Studenten berechnet waren, werden zweifellos in weitesten Kreisen Anklang und volle Beachtung finden; sie sind besonders denen zu empfehlen, die sich über die Gegenwart und ihre Bedeutung orientieren wollen.

Schiller's Briefe. Kritische Gesammtausgabe herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Fritz Jonas. Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt. Diese Briefsammlung ist nicht nur für das immer Eindringen in die dichterischen Werke Schiller's, seine Lebensgeschichte und die Geschichte jener Zeit bedeutsam; es darf vielmehr hier eine besondere Empfehlung ausgesprochen werden in sprach⸗ licher Beziehung, denn die überwiegende Zahl der Briefe können als mustergültige Vorbilder bezeichnet werden.

Gesundheitswesen.

Zentralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. Herausgegeben von Dr. Finkelnburg, Dr. Lent, Dr. Volff. berg. Bonn, Emil Strauß. Jahrg. 13, Heft 1, 2, enthält: Die Cholera in Tilsit 1893. Von Dr. Wolffber Bericht über die am 14. Oktober 1893 in Bonn abgehaltene Generalversammlung des Niederrheinischen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. Von Dr. Lent, Sekretär des Vereins. J. Mäurer (Elberfeld): Der Kafill⸗ Desinfektor in Spandau. II. Dr. Sticker (Köln): Die Nothwendig⸗ keit von Verbrennungsöfen für Seuchenkadaver. III. Professor Dönitz (Bonn): Ueber die Arbeiten der bakteriologischen Untersuchungsstation in Bonn im Jahre 1893. Anomalien und Verfälschungen des Biers vom sanitätspolizeilichen Standpunkt. Von Dr. med. Otto Paulisch in Bergen a. D. (Prov. Hannover). Den Abschluß macht ein ein⸗ gehender Literaturbericht.

Friedreich's Blätter für gerichtliche Medizin und Sanitätspolizei. Herausgegeben von Dr. Otto Meßner, a. ö. Professor der gerichtlichen Medizin. Nürnberg, Friedrich Korn. Jahrgang 45 Hest 2 enthält: Beiträge zur Kasuistik der ärztlichen Kunstfehler von Dr. Moritz Hofmann⸗Nürnberg; zur Geschichte der gerichtlichen Sektion von Professor Dr. Wilh. Reubold⸗Würzburg; Unter⸗ suchung von Blut in gerichtlichen Fällen von Dr. Niederstadt⸗Ham⸗ burg; Delinquente nato von Dr. Josef Graßl⸗Vilshofen.

Unterhaltung.

Das soeben erschienene 9. Heft bringt den 2. Band 1893/94 der Oktav⸗Ausgabe von „Ueber Land und Meer“⸗ (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt) zum Abschluß. An Reichhartigket des Inhalts nimmt es, wie das Register ausweist, diese Zeitschrift mit allen anderen deutschen illustrierten Blättern auf und gewährt mit ihren gediegenen, abwechslungsreichen Gaben in Bild und Wort ein buntes Gemälde von dem Leben und Streben der Gegenwart auf allen Gebieten. Auch in diesem Bande von „Ueber Land und Meer“ findet man neben einer großen Zahl aufstrebender Talente viele bereits wohlbekannte Namen, von denen nur einige angeführt seien: Neben Ida Boy⸗Ed mit ihrem vortrefflichen Roman „Die Schwestern“ sind auch Moritz Jökai, Rudolf Lindau, Isolde Kurz mit guten Er⸗ zeugnissen ihrer Feder vertreten. Außerdem bieten zahlreiche kleinere Artikel, welche die verschiedensten Seiten des menschlichen Lebens be⸗ handeln, den Lesern Unterhaltung und Belehrung zugleich. Eine sehr I“ Zugabe endlich ist der reiche Bilderschmuck, darunter vollendet ausgeführte Kunstblätter. Der in Anbetracht dieser künst⸗ lerischen Ausschmückung und des Unterhaltungsstoffs sehr niedrige Preis (1 für das Heft) hat die immer weitere Verbreitung dieser Ausgabe von „Ueber Land und Meer“ als Familienzeitschrift besonders begünstigt.

Verschiedenes.

Zeitschrift für deutsche Sprache, herausgegeben von Stas Dr. Daniel Sanders (Altstrelitz). E Ferdinand ningh.) reis vierteljährlich 3 Mit den vorliegendem Märzheft schließt der 7. Jahrgang dieser Zeitschrift ab; ein ausgiebiges alphabetisches egister weist den reichen Inhalt des Bd. VII. aus. Möge es dem greisen Begründer dieser Zeitschrift, dessen Umsicht es zu verdanken ist, daß sie weit über das Iu“ Reich hinaus Verbreitung gefunden hat, vergönnt sein, noch lange mit rühriger Kraft nicht nur zu leiten, sondern auch mitzuarbeiten. Aus dem Inhalt des vorliegenden Hefts sei hervorgehoben: Das Ohr in Hoess. lichen Bildern und Gleichnissen. Eifernde Liebe. Die Kerker⸗ in Goethe's Faust. Sonntagskind. Zu Emil Ertl'’ Novelle: „Miß Grant“. Infinitive mit „zu“.