1894 / 78 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Friedrichstr. 131, Ersteher. Aufgehoben wurden die Termine wegen der nachbenannten Grundstücke: Beußelstr. 39, der Frau Aug. Kussin gehörig; Tempelhofer Berg 3, dem Rentier C. F. W. Stolle gehörig, Stephanstr. 27 b., dem Schlosser⸗ meister A. Proeschel gehörig; und endlich Reinickendorferstr. 47, der Frau Anna Zimmermann gehörig.

In der Hauptversammlung der Vaterländischen Lebens⸗ versicherungs⸗Aktiengesellschaft zu Elberfeld vom 2. April berichtete der Vorstand, daß in 1893 1937 Anträge über 8 358 751 Kapital und 5202,43 jährliche Rente zur Prüfung einliefen, daß hiervon 1565 Anträge über 6 648 319 Kapital und 5202,43 jähr⸗ liche Rente Annahme fanden. Der Reinzuwachs beziffert sich auf 977 Versicherungen über 4 001 1835 Kapital und 2625,03 jährliche Rente. In der Unfallversicherungs⸗ Abtheilung stieg die Jahres⸗Prämieneinnahme auf 292 530,96 Die Gesammteinnahme an Prämien und Zinsen belief sich auf 3 202 804,60 ℳ; an Versicherte und ihre Hinterbliebenen kamen da⸗ gegen zur Auszahlung 1 283 142 und in den ersten 22 Geschäfts⸗ jahren zusammen 9 082 22 Daneben sind an Gewinn⸗ antheilen an die Versicherten in 1893 192 379 und in den ersten 22 Geschäftsjahren zusammen 979 552 ausgezahlt. Die Prämienreserven und Ueberträge sind auf 11 799 611 angewachsen, die Gewinnreserven auf 1 112 764 und die Ge⸗ sammt⸗Garantiemittel betrugen Ende 1893 22 252 94 (+ 1 379 336 ℳ). Der Jahresüberschuß beziffert sich auf 88 641 ℳ, hiervon entfallen auf die Aktionäre 72 000 ℳ, gleich 4 % der ge⸗ leisteten Baareinzahlung; die Ueberschußvertheilung wurde nach dem sürage des Aufsichtsraths genehmigt, auch dem Vorstande Entlastung

eilt.

Nach einer von „W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der „Kölnischen Zeitung“ aus Athen ist die in der Athener Depesche der „Times“ vom 23. März enthaltene Angabe, die griechische Regierung beabsichtige die Aufnahme einer inneren Anleihe von 30 000 000 Drachmen für den Ausbau der Piräus⸗Larissa⸗Eisen⸗ bahn durch eine griechische Gesellschaft, unbegründet. Die Regie⸗ rung beabsichtigt vielmehr, für diesen Ausbau mit einem etwaigen Anschluß an das europäische Netz mit einer deutschen Gruppe zu unterhandeln.

Paris, 3. April. Das Syndikat der Inhaber portu⸗ giesischer Werthe acceptierte die von der portugiesischen Regierung vorgeschlagene Transaktionsziffer unter der Bedingung, daß die Ver⸗ tretung der Inhaber in dem Verwaltungsrath erweitert werde. Der Vertreter der portugiesischen Regierung wird über diese Bedingung nach Lissabon berichten.

Belgrad, 2. April. (W. T. B.) Die Bilanz der serbischen Kreditbank in Belgrad weist, ebenso wie im Vorjahre, einen Reingewinn auf, der einer zwölfprozentigen Verzinsung des Kapitals gleichkommt.

Vertreter des Handels⸗Ministeriums, der Staatsbahnen und der 11.“ sind nach Odessa abgereist, um auf Ein⸗ ladung Rußlands an den Berathungen über die Vereinbarung eines serbisch⸗russischen Verkehrs⸗Kartells theilzunehmen.

Verdingungen im Auslande.

8 Belgien. 11. April, 11 Uhr 45 Min. Börse in Brüssel: Lieferung Gasbeleuchtungsgegenständen in Mecheln in fünf Abtheilungen. Kaution für die einzelnen Abtheilungen 50, 200, 30, 160 und 120 Fr. Spezielles Lastenheft Nr. 65 im Zentral⸗Auskunftsbureau (Musée commercial), Rue des Augustins 17, in Brüssel erhältlich.

82 5

Verkehrs⸗Anstalten.

Aus Bremen wird gemeldet, daß der überfällig gewesene Dampfer „Ems“ des Norddeutschen Lloyd mit einer Be⸗ schädigung in Horta auf der Azoren⸗Insel Fayal angelangt ist. Boesmann'’s Telegraphisches Bureau erhielt über die Einschleppung der „Ems“ folgendes Privat⸗Telegramm: Die „Ems“ ist gestern Vor⸗ mittag 9 Uhr durch den englischen Dampfer „Wild Flower“, der von

Wetterbericht vom 3. April, 8 Uhr Morgens.

in 0 Celsius

Stationen. R. Leoncavallo.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim 56 C. = 40 R

Temperatur

42

wolkig bedeckt wolkig bedeckt Regen halb bed.

Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen.

Stockholm. 8 Max Grube.

Theater⸗Anzeigen.

88 E“ CSö 1 5—— 1 . Histori . S J Handlung in 4 Akten, Dichtung und Musik von Bülenn A64*“

Philadelphia kam, nach Fayal (Azoren) eingeschleppt worden. Die

„Ems“ hat den Schraubenrahmen gebrochen. Die Passagiere warten zur Weiterfahrt die Ankunft des Lloyddampfers „Kaiser Wilhelm II.“ ab, der am 5. April von Genua abgeht. lensburg, 2. April. (W. T. B.) Die für den Winter ein⸗ geste te Dampfschiffahrt zwischen Flensburg Sonderburg Korsör wurde heute wieder eröffnet. Bremen, 2. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Lloyddampfer „Roland“ ist am 1. April Nachts in New⸗

Theater und Musik

Konzerte.

Im Konzerthause fand gestern zur Feier des Geburtstages des Fürsten Bismarck ein Fest⸗Konzert statt, an welchem sich außer der Kapelle des Hauses noch der Otto Schmidt'sche Gesang⸗ verein und bewährte Solokräfte betheiligten. Lachner’s Ouvertüre „Das ist der Tag des Herrn“ und das Königsgebet aus „Lohen⸗ rin“ eröffneten die Vorträge. Dann folgte die Arie der

lisabeth aus dem „Tannhäuser“ „Dich, theure Halle“, die von der Opernsängerin Fräulein Wilhelmine Meyer aus Florenz sehr ausdrucksvoll gesungen wurde. Der Konzertmeister Herr Carnier (Violine) spielte hierauf die F-dur-Romanze von Beethoven mit ge⸗ wandter Technik und zartem Ausdruck. Den Beschluß des ersten Theils machte die bereits bekannte und gern gehörte „Kaiser⸗ hymne“ für Chor und Orchester von Otto Schmidt, welche unter Leitung des Komponisten von seinem Gesangverein vortrefflich aus⸗ geführt wurde. Der zweite Theil des Konzerts wurde mit den „Fest⸗ klängen“ für Orchester von Lifzt eingeleitet. Fräulein Meyer sang hierauf die Schmuck⸗Arie aus Gounod’'s „Faust“, in der nur das Uebermaß des Tremolierens die Wirkung etwas beeinträchtigte. Nach einem Konzertstück für Klavier und Orchester von Adolf Schultze, dem früher hier thätigen Lehrer an der Kullak'schen Akademie der Tonkunst, das, fließend gearbeitet und melodiös gehalten, dem Vorbilde Mendelssohn’'s folgt und von dem Komponisten trefflich ausgeführt wurde, folgten noch drei Chorgesänge von Méhul, E. E. Taubert und Mendelssohn, die, gleich den anderen Vorträgen des Abends, mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen wurden. Die Kapelle unter Herrn Meyder'’s Leitung verdient noch besonders lobend erwähnt zu werden. Zu bedauern war es, daß ein dem Fürsten Bismarck gewidmeter Festmarsch von Tappert wegen des Fehlens einiger Orchesterstimmen nicht ausgeführt werden konnte. Der Ertrag des Konzerts ist zum Besten der Hinterbliebenen der bei der Katastrophe auf dem Panzer⸗ schiff „Brandenburg“ Verunglückten bestimmt.

Im Königlichen Opernhause gehen morgen Leoncavallos „Medici“ mit Frau Herzog, den Herren Sylva, Bulß in den Hauptrollen unter Kapellmeister Sucher's Leitung in Szene. Fräulein Hiedler singt zum ersten Mal die Fioretta.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake⸗ speare's „Sommernachtstraum“ gegeben. Die Mendelssohn'sche Musik wird von der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung ausgeführt.

„Am nächsten Montag findet im Deutschen Theater eine Wiederaufnahme von Calderon’'s „Richter von Zalamea“ in neuer Einstudierung statt.

„Im Berliner Theater kommt am nächsten Sonntag⸗Nach⸗ mittag Brachvogel’'s ‚Narciß“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und Marie Pospischil als Pompadour zur Darstellung; auch diese Sonntags⸗ E“ findet zu ermäßigten Preisen statt.

„Im Wallner⸗Theater bringt das Gastspiel des Friedrich⸗

Wilhelmstädtischen Theaters am Sonntag in neuer Ein⸗ studierung und theilweiser Neubesetzung der Hauptrollen Offenbach's „Orpheus in der Unterwelt“ zur Aufführung. —Der Spielplan des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters ist dahin abgeändert worden, daß morgen Millöcker's „Vize⸗Admiral“, am Donnerstag und Freitag die Strauß'sche Operette „Der lustige Krieg“ in Scene geht, während am Sonn⸗ abend „Der arme Jonathan“ zur Darstellung gelangt.

Uebersetzung von Emil Taubert.

V Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Mittwoch: Zum 44. Male. Der Masken⸗ IV. Kammermusik⸗Abend. Carl Halir, Carl Markees. Schwank in 3 Akten von Ad. Müller, H. Dechert, unter güt. Mitw. des Herrn 88 Im L u“] 7 ½ Uhr. 2. C 8 Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom onnerstag: Zum 45. ite. he Maskenball. Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 ½ Uhr. L“ nih bic burg. nachtstraum von iam Shakespeare, übersetzt Schauspielers Adolf Sonnenthal.⸗ 189 haast Wichelgg 188 ne leger. CG und Sohn. Lencbn in 5 Akten von - . Tanz von Emi 1 1 Frlir In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur NIrdt. en .

Bisson's lustiger Schwank „Der Maskenball“, der im Residenz⸗ Theater noch immer seine Zugkraft übt, wurde von Herrn Direktor Lautenburg auch für sein Ensemble, Gastspiel in Hamburg erworben.

Adolf Sonnenthal hat sich auf Bitten seiner zahlreichen Verehrer entschlossen, auch bei seinem diesjährigen Gastspiel zwei seiner älteren Rollen zu spielen, und zwar den Grafen de la Rivonnièére in Dumas' „Vater und Sohn“ und den Bolz in den „Journalisten“. „Vater und Sohn“ geht morgen und am Freitag in Scene; „Die Journalisten“ kommen am Sonnabend und Sonntag zur Aufführung. Am Donnerstag wird auf Verlangen Ibsen’'s „Volksfeind“ gegeben, und zwar zum letzten Mal.

Die großen Philharmonischen Konzerte wird auch in Zukunft Herr Richard Strauß dirigieren, der jetzt als Hoftkapell⸗ meister an die Hofoper in München engagiert ist. Für die Berliner Konzerte hat er von der Münchener General ⸗Intendanz auf Jahre hinaus Urlaub erhalten. Frau Lillian Henschel wird in ihrem ersten hiesigen Liederabend am Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr, im Saal Bechstein eine Kolboratur⸗ Arie aus Händel's „Acis und Galatea“, eine Gruppe Schubert'scher Lieder, Liszt's „Mignon“, Schumann’'s „Nußbaum“, Gesänge von Thomas, Massenet, R. Kahn, ein altenglisches Lied (aus Shakespeare’s „Wie es euch gefällt“) und von französischen Kompositionen Massenet's „Sérénade du Passant“, A. Thomas' „Le soir“ und das alt⸗ französische Lied „La charmante Marguérite“ zu Gehör bringen.

Die diesjährige Generalversammlung des Deutschen Bühnen⸗ vereins findet, wie das Stuttgarter „Neue Tgbl.“ meldet, un⸗ mittelbar nach dem großen Musikfest in den Tagen vom 7 9. Juni in Stuttgart gaatt. vW“

11“

Mannigfaltiges.

Mit Rücksicht auf einige bauliche Veränderungen und wegen Wiedereinreihung der in Chicago ausgestellt gewesenen Modelle und Apparate wird das Post⸗Museum von heute ab auf etwa 10 Tage für das Publikum geschlossen sein.

Der Arbeitsausschuß des Comités für die Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung 1896 hat infolge des (in Nr. 76 d. Bl. mitgetheilten) Magistratsbeschlusses in Betreff der gewünschten Förderung der ge⸗ planten Ausstellung durch die städtischen Behörden, ein Schreiben an den Magistrat gerichtet, worin die Bitte ausgesprochen wird, der Magistrat möge das nach Ansicht des Arbeitsausschusses in der Oeffentlichkeit entstandene Mißverständniß beseitigen, als ob der B schluß vom 30. März die Tendenz hätte, die Erledigung der Aus⸗ stellungsangelegenheit, soweit die Betheiligung der Stadt Berlin in Frage kommt, zu verzögern, und diese Betheiligung, falls einer deutsch⸗

nationalen Ausstellung Schwierigkeiten begegnen, abzulehnen. 1

Paris, 2. April. Heute Abend fand im „Hötel Continental anläßlich der Jubelfeier des Deutschen Hilfsvereins (vergl. Nr. 77 d. Bl.) ein Ball statt, dessen Ertrag zu wohlthätigen Zre bestimmt war und der einen glänzenden Verlauf nahm. Während der Tanzpause wurde das Souper serviert, bei dem nach dem Bericht des „W. T. B.“ der Vereins⸗Präsident, der bayerische Geschäftsträger Freiherr von Tucher, einen enthusiastisch 1 genommenen Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm, den großherzigen Schutzherrn des Vereins“, ausbrachte. Vize⸗Präsident Sachs toastete auf den Präsidenten Carnot, das Ober haupt des gastlichen Frankreich“, der Sekretär der deutschen Bot⸗ schaft, Legations⸗Rath von Schoen auf den mit dem deutschen Verein lange Jahre hindurch gemeinsam wirkenden österreichisch⸗ungarischen

ilfsverein. Der Botschafts⸗Rath der österreichisch⸗ungarischen Bot⸗ chaft, Graf Zichy erwiderte mit einem Hoch auf den deutschen Hilfs⸗ verein. Ballpatronessen waren u. a. die Gemahlinnen der Bot⸗

schafter Lord Dufferin, Graf Hoyos und Castillo, die Gemahlin des

russischen Militär⸗Attachés Baron Fredericks, die Prinzessin Lynar die Comtesse Marie Münster und die Gemahlin des Legations⸗Raths von Schoen. Das Erträgniß des Balles beläuft sich auf 20 000 Fr.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr

7 ½ Uhr: Auf auf zur fröhlichen Jagd. Par

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ f 8 1ee- 16“” 8 orce⸗ und Kaskadenritt. Ballet von 100 Damen.

kittwoch: Gastspiel des K. K. Hofburg⸗ Meute von 40 Hunden. Fuderden: 6 Rarhe.

Zwölfter Abend. und Karoussel von 30 Pferden, vorgeführt von Hrn

R. Renz; Cromwell und der Steiger Alep, geritten von Frl. Ozeana Renz; der kaukasische Jockey Wassi⸗

ene ges Donnerstag: Sonnenthal⸗Gastspiel. Dreizehnter liams; die unübertrefflichen Luft Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Abend. Ein Volksfeind. Schauspiel in 5 Akten Wortley; die dlggswasten e 1 8

eiger und Königlich Preuß Berlin, Dienstag, den 3. Aprih 6

88

ischen Staats⸗Anzeiger 8 1894.

Literatur.

Vaterländisches. Am Kaiserhofe zu Berlin von Paul Lindenberg. Berlin 1894. Verlag von Karl Siegismund. Preis 1.20 Der Verfasser hat in dem vorliegenden Werke sich mit Erfolg bemüht, das Leben in der Familie des Monarchen vom rein menschlichen Standpunkt aus zu schildern. Für die vielen interessanten und in weiteren Kreisen noch unbekannten Züge aus dem Familienleben wird das Werkchen die allgemeinste Theilnahme finden, doch muß für die Richtigkeit der mit⸗ etheilten Thatsachen dem Verfasser allein die Verantwortung überlassen leiben. Daß das Buch nicht frei ist von leicht zu vermeidenden Irrthümern, geht z. B. daraus hervor, daß von Seiner Hoheit dem Erbprinzen von Sachsen⸗Meiningen angeführt ist, er habe seiner Zeit das 2. Garde⸗Regiment z. F. befehligt, während er in Wirklichkeit Kommandeur des Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2

gewesen ist und mit dem erstgenannten Regiment niemals in irgend⸗

welchen dienstlichen Beziehungen gestanden hat. Im übrigen kann die kleine Schrift besonders als belehrendes Unterhaltungsbuch für die Jugend wärmstens empfohlen werden. Militärisches.

Tagebuch des deutsch⸗ französischen Krieges

1870/71, in Zeitungsberichten aus jenen Jahren von Paul von Elpons, Oberst z. D. Verlag von H. Klingebeil in Saarbrücken nd St. Johann an der Saar. Zur kommenden fünfundzwanzig⸗

ährigen Jubelfeier der Erhebung Deutschlands hat der Herausgeber aus den verschiedensten deutschen, französischen und englischen, während des Krieges erschienenen Blättern die damaligen Berichte über die für das eutsche Heer so ruhmvollen Kriegsereignisse geschickt zusammengestellt und

amit ein anschauliches Bild des Krieges geschaffen, das um so inter⸗

ssanter ist, weil es die Stimmung der Bevölkerung beider kriegführenden Länder lebhaft in Erinnerung bringt. Das schnell hintereinander in ünfzig Lieferungen zu je 20 oder in zehn Bänden zu je 1 er⸗

scheinende Werk ist nun soweit gefördert, daß der sechste, die Ereignisse bis zum 5. September 1870 behandelnde Band bereits vollendet es nn⸗ Mit besonderem Interesse wird vie Einrichtung begrüßt werden, wonach außerhalb des Textes, auf den Umschlägen der einzelnen Lieferungen, aus der Abtheilung des Werks „Selbsterlebtes“ Episoden aus dem Kriege mitgetheilt werden, die von Mitkämpfern erzählt worden sind.

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Handel und Gewerbe.

Magdeburg, 2. April. (W. T. B.) Fu öhhßhr Kornzucker exkl., von 92 % —,—, neue 13,70, Kornzucker exkl. 88 % Rendement —,—, neue 13,05, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 10,10. Schwächer. Brotraffinade I. —,—, Brotraffinade II. —,—, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis I., mit Faß —,— Ruhig. Rohzucker. I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. pr. April 12,62 ½ bez. u. Br., per Mai 12,45 bez., 12,67 ½ Br., pr. Juni 12,72 ½ Gd., 12,75 Br., pr. Juli 12,77 ½ Gd., 12,80 Br. Matt. Leipsig, 2. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. a Plata Grundmuster B. per April 3,40 ℳ, per Mai 3,40 ℳ, per Juni 3,45 ℳ, per Juli 3,47 ½ ℳ, per August 3,50 ℳ, per September 3,52 ½ ℳ, per Oktober 3,55 ℳ, per No⸗ vember 3,57 ½ ℳ, per Dezember 3,60 ℳ, per Januar Karlsruhe, 2. April. (W. T. B.) Serienziehung der Badischen 100 Thaler⸗Loose: 52 107 141 211 225 240 413 529 551 555 556 600 668 705 735 870 886 1036 1059 1081 1118 1135 1138 1147 1152 1297 1440 1531 1578 1625 1639 1677 1685 1705 1715 1772 1782 1811 1823 1840 1944 1948 2004 2008 2011 2048 2061 2220 2333 2350 2352 2381. Bremen, 2. April. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Stetig. Loko 4,80 Br. Baumwolle. Fef. Upland middling, loko 39 ½ 34. Schmalz. Niedriger. ilcox 38 ₰, Armour shield 37 ½ ₰, Cudahy 38 ₰, Fairbanks 33 ₰4.

Speck. Ruhig. Short clear middling loko 33 ½. Wolle. Umsatz: 47 Ballen. Tabak. Umsatz: 50 Faß Maryland, 44 Packen Karmen.

„Wien, 2. April. (W. T. B.) Gewinnziehung der österreichischen 1854er Loose: 100 000 Fl. fielen auf Ser. 1977 Nr. 37, 10 000 Fl. auf Ser. 751 Nr. 40.

London, 2. April. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.

96 % Javazucker loko 15 ½ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 12 ruhig. Chile⸗Kupfer 4011⁄16, pr. 3 Monat 41 ½.

Glasgow, 2. April. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4273 Tons gegen 5925 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. . Bradford, 2. April. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, in Garnen mäßiges Geschäft; Stoffe unverändert.

„Amsterdam, 2. April. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52 ½. Bankazinn 44 ¼.

„New⸗York, 2. April. (W. T. B.) Die Börse eröffnete ruhig, im Verlaufe gaben die Kurse nach; Schluß lustlos. Der Umsatz der Aktien betrug 171 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 185 000 Unzen geschätzt.

Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, weil die Ab⸗ nahme der sichtbaren Vorräthe geringer war als erwartet wurde, später erholt auf schlechte Ernteberichte. Schluß stetig. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs auf bedeutende Ankünfte in den westlichen Plätzen.

Visible supply an Weizen 71 536 000 Bushels, do. an Mais 18 539 000 Bushels.

Chicago, 2. April. (W. T. B.) Weizen schloß fest nach vielen Schwankungen auf Abnahme der Vorräthe und auf Wetter⸗ berichte über Trockenheit. Mais fest und etwas steigend nach Er⸗ öffnung, dan Keak auf Verkäufe, darauf wieder steigend.

Schluß fest

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Birkus Renz (Karlstraße). Mittwoch, Abends

.Untersuchungs⸗Sachen. 5 .Aufgebote, Zustellungen u. 8 . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. SeehceetJen aften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen. 8

irthschafts⸗Genossenschaften.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[475] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebene unverehelichte Agnes Henriette Adolfine Sommerburg, welche sich ver⸗ borgen hält, ist in den Akten U. R. I. 50. 94 die Untersuchungshaft wegen Beihilfe zum betrüglichen Bankerutt und wegen wissentlichen Meineides ver⸗ hängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit Nr. 12 a., abzuliefern.

Berlin, den 29. März 1894. .

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgerich I.

Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. am 21. Sep⸗ tember 1867 in Berlin, Größe 1 m 66 ecem, Statur schlank, Haare hellblond, Stirn hoch, Augen⸗ brauen blond, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe blaß, Sprache deutsch, Kleidung elegant. Be⸗ sondere Kennzeichen: Sommersprossen im Gesicht. Trägt Puder auf. Sie reist vermuthlich mit dem Heinrich Helms (alias Hellwig) zusammen.

[476] Steckbriefr.

Gegen den unten beschriebenen Zimmermeister Jo⸗ hann Heinrich Friedrich Helms, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist in den Akten U. R. I. 50. 94 die Untersuchungshaft wegen betrüglichen Bankerutts verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 12 a., abzuliefern.

Berlin, den 29. März 1894.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

ee. . t. Petersbg. Moskau . .. Cork, Queens⸗

h Cherbourg . 756

7171760

161762

mburg.. 761

winemünde 762 Neufahrwasser 763 Memel 765 188 758 759 Wiesbaden. 759 München. 759 Chemnitz 761 Berlin.... 761 Wien 760 Breslau. 760

8* d'MNix .. 754 82“ 759 Est 760

¹) Nachts Regen. 2²) Nachts, Morgens Regen. ³) Reif.

bedeckt bedeckt

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höcstg halb bed. Nebel wolkig wolkig halb bed. bedeckt¹) Regen⸗) wolkenlos heiter wolkenl. ³) wolkenlos 1

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Uebersicht der Witterung.

„Ein hohes barometrisches Maximum über 784 mm

liegt über Nordost⸗Europa, während der Luftdruck vorm Kanal am niedrigsten ist. Die Luftbewegung ist allenthalben schwach, über Zentral⸗Curopa aus meist südöstlicher bis nordöstlicher Richtung. In Deutschland ist das Wetter vorwiegend heiter, trocken und durchschnittlich etwas kälter, die Temperatur liegt an der Küste über, im Binnenlande meist unter dem Mittelwerthe, Nachtfröste werden nur aus Süddeutschland gemeldet. Fortdauer der bestehenden Witterungsverhältnisse zunaͤchst noch wahrscheinlich.

Deutsche S eewarte

Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 84. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Zweiter Abend: Siegfried in 3 Akten. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 91. Vorstellung. Neu ein⸗ studiert: Der Königslientenant. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Gutzkow. (Graf Thorane: Herr Friedrich Haase, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Herr Senator. Anfang 7 ¼ Uhr. 6

Dounerstag: Der Riegnitzer Bote.

Der Herr Senator

Sonnabend: Der Talisman.

Berliner Theater. Mittwoch: Narziß. (Ludwig Barnay.) Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Aus eignem Recht.

Freitag: 32. Abonnements⸗Vorstellung. Othello. (Ludwig Barnay.)

Lessing⸗Theater. Mittwoch: Niobe. Vorher: Ein Millionär a. D.

Donnerstag: Madame Sans⸗Géene. (Jenny Groß, Emanuel Reicher.)

Freitag: Madame Sans⸗Géne. (Jenny Groß, Emanuel Reicher.)

Wallner-Theater. Gesammt⸗Gaftspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters.

Sonntag: Orpheus in der Unterwelt. Ope⸗ rette in 3 Akten von Jaques Offenbach.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 22.

Mittwoch: Der Vizeadmiral. Komische Ope⸗ rette in 3 Akten und einem Vorspiel von F. Zell und Rich. Genée. Musik von Carl Millöcker. In Seene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag und Freitog: Der lustige Krieg.

Sonnabend: Der arme Jonathau.

von Ibsen. 1

Voranzeige! Die nächste Nachmittags⸗Aufführung von Jugend zu halben Preisen findet Sonntag, den 8. d. M., statt.

Niktoria-Thegter. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Mittwoch: Mit vollständig neuer Ausstattung. Die schöne Melusine. Großes Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 10 Bildern. Anfang 7 Uhr.

Theater Unter den Linden. Mittwoch:

Zum 67. Male. Der Obersteiger, Operette, und Galathée. Ballet. Anfang 7 ½ Uhr.

Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch, Uhr: Charley’s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Vajazzi.

arodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Seene gesetzt von Ad. Ernst.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Letzte Woche. Mittwoch: Ein gesunder Junge. Posse mit Gesang in 3 Akten von S Kcr. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Ein gesunder Junge.

In Vorbereitung: Novität! Der neue Kurs. Posse mit Gesang in 3 Akten von Leopold Ely. Musik von Jul. Einödshofer.

Konzerte.

Konzert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder⸗ Konzert. Ouv. „Richard III.“ von Volkmann. Mignon“ von Thomas. Romanze von Major. Balletmusik „Egyptien“ von Luigini. „Unser Fritz“, Walzer von Loepke. Phantasie aus „Die Medici“ von Leoncavallo. Phantasie aus Donizetti's „Regi⸗ 1 8 ste Pe (Herr Smit). „Bergmadel und der Mond“ für Piston von Phili (Herr Werner). 1 Vi Philipp

8 .

Müllerstraße Eugène und Äbbs ꝛc.

Donnerstag: Auf auf zur fröhlichen Jagd. vember 1852 zu Lentzen a. E., Größe 1 m 60 cm, Statur mittel, Haare dunkelblond, etwas meliert, Stirn hoch, Bart;: kleiner blonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkelblond, Nase spitz, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht Verlobt: Frl. Ida von Jahn mit Hrn. Ritter⸗ länglich, Gesichtsfarbe Fend. Sprache vegtsch

gutsbesitzer Carl von Valtier (Berlin —Radzyn). Besondere Kennzeichen: Reist vermuthlich mit der

Frl. Editha von Schenk mit Hrn. Lieut. Curt Agnes Sommerburg zusammen, führt auch den Namen 14“ MKafsenh „Hellwig⸗.

Perehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Leo von Gottberg 6 b

mit Frl. Else von Berg (Markienen). Hr. Gra [480] Steckbrief.

Hartwig Reventlow mit Frl. Ella von Frankt Gegen den Stage Leopold Brach⸗

(Celle). Hr. Lieut. Eberhard von Giese mit haus, zuletzt in Ohra bei Danzig, welcher flüchtig

Frl. Helene Kroll (Kampehl). Hr. Prem.⸗Lieut. ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffen⸗

von Stechow mit Frl. Louise von Buchwaldt 3 erichts zu Tilsit vom 8. September 1891 erkannte

(Neudorff in Holstein). Geldstrafe von 12 Zwölf Mark —, an deren Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Arnim⸗Baer⸗ Stelle im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe

walde (Wiepersdorf). Hrn. Rittmeister Frhrn. von 4 Vier Tagen tritt, vollstreckt werden.

von Buddenbrock (Strehlen). Eine Tochter: Es wird ersucht, denselben zu verhaften, in das

Hrn. Lieut. von Forcade de Biaix (Potsdam). nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und dem unter⸗

Hrn. Landrath von Negelein (Melsungen). zeichneten Gericht zu den Akten D. 498/91 von der

Hrn. Pastor Panitzka (Vetschau). Hrn. Haupt. Verhaftung Mittheilung zu machen.

mann Kurt von Weber (Bautzen). Hrn. Pro⸗ Ei. de 18. März 1894.

fessor Dr. Georg Schnedermann (Leipzig). 1 Königliches Amtsgericht. II. Gestorben: Hr. Rittmeister a. D. und Landes. vs ah eöse

ältester Frhr. Emil Durant de Bonne de Sonégas [ĩ479] Steckbriefs⸗Erledigung.

(Langendorf). 1 Der gegen den Schneidergesellen Hermann Le⸗

ginski wegen versuchter vorsätzlicher Tödtung unter

dem 27. Oktober 1893 in den Akten U. R. I. 380

Redakteur: uI“X 1893 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. r. Dr. H. Klee, Direktor. Berlin, den 30. März 1894.

Berlin: n 111“ Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht I.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ 565] Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. b In der Strafsache gegen den Redakteur (Zigarren⸗

Sieben Beilagen Arbeiter) Karl Friedrich Wilhelm Schröder zu (einschlieflich Börsen⸗Beilaae), Berlin, geboren am 6. November 1861 zu Altona,

1 evangelisch, wegen Beleidigung, hat die VII. Straf⸗ sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ 3

Familien⸗Nachrichten.

kammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin

lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf 8 am 12. Februar 1894 für Recht erkannt: Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche 8 1 Der Angeklagte Schröder wird wegen Beleidigung vom 27. bis 31. März 1894. durch die Presse zu einer Geldstrafe von 1000

und das Verzeichni kündi tausend Mark, der im Nichtbeitreibungsfalle für laurschanischc; Seh . N h je 10 zehn Mark 1 ein Tag Gefängniß

89

Beschreibung: Alter 41 Jahre, geb. am 19. No⸗

zu substituieren, verurtheilt. Ferner wird dem Be⸗ leidigten, dem Königlich Sächsischen Kriegs⸗Ministe⸗ rium und dem Kommando des Königlich Sächsischen 1. (Leib⸗) Grenadier⸗Regiments Nr. 100 die Be⸗ fugniß zugesprochen, die Verurtheilung des Angeklag⸗ ten auf Kosten desselben durch einmalige Einrückung des verfügenden Theils des Urtheils in den „Reichs⸗ Anzeiger“ und in die Zeitschrift „Vorwärts“, und zwar an hervorragender Stelle, binnen vier Wochen nach Zustellung einer Ausfertigung des rechtskräftigen Urtheils öffentlich bekannt zu machen. Auch sind alle vorfindlichen Exemplare der Nr. 171 der Zeitung „Vorwärts“ vom 23. Juli 1893 einzuziehen, sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen und zwar letzteres, soweit es den „Typhus in den Ferienkolonien“ über⸗ schriebenen Artikel betrifft. .

r. Fetten des Verfahrens werden dem Angeklagten auferlegt.

Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urtheils bescheinigt.

Berlin, den 23. Februar 1894. 1

(L. S.) ltrichter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. Strafkammer 7.

[477] Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Johann Junges, Sohn von Mathias Junges und Catharina, geb. Strouvel, geb. zu Busen⸗ dorf am 24. April 1871, zuletzt zu Merzig wohnhaft gewesen, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Wehrpflichtiger, in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter ö des Bundesgebietes sich aufzu⸗ halten ergehen gegen § 140 ¹1 Str.⸗G.⸗Bs., das Hauptver ahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Zugleich wird die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des Beschuldigten bis zum Betrage von 3000 angeordnet.

Trier, den 17. März 1894.

Königliches Landgericht. See nmg⸗ Dr. Schneider. Kiel. rings.

1478] Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Colmar vom 28. März 1894, ist in der Strafsache gegen den Marie Paver Husson, eboren den 30. April 1872 zu Urbeis, wegen Ver⸗ etzung der Wehrpflicht, die durch Beschluß genannter Strafkammer vom 13. 1894 angeordnete

Vermögensbeschlagnahme hiermit aufgehoben.

er Erste Staatsanwalt: f. d.: Schroeder, Staatsanwalt.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[6922) Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 95 Nr. 3820 auf den Namen 1) des Maurermeisters Albert Minkfitz zu Berlin, 2) des Maurermeisters August Sprenger zu Berlin eingetragene, zu Berlin in der Straße Nr., nach dem Kataster angeblich Rostocker⸗Straße Nr. 14, be⸗ legene Grundstück am 22. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts⸗ stelle, Neue Friedrichstr. Nr. 13, Hof, Flügel C., Erd⸗ eschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stac ist mit 1,89 Reinertrag und einer Fläche von 8 a5 qm zur Grundsteuer, dagegen nicht zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗

glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Frügen D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle

ealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Vhr auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des uschlags wird am 25. Mai 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 27. März 1894.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[693] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 18 Nr. 1156 auf den Namen des Tischlermeisters Hermann Julius Millarg zu Berlin eingetragene, in der Brandenburg⸗ straße Nr. 23 belegene Grundstück am 1. Juni 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friegrich straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, dessen Größe nicht bekannt, ist nicht zur Grundsteuer, da⸗ gegen mit 10 100 Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige

bschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda,

lügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle⸗ Realberechtigten werden ö die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des SS Gebots nicht berücksichtigt werden und bei V. theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den F’ö ie Stelle des Grundstücks tritt. Das Ürtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. 1

Berlin, den 27. März 1894.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[694] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 85 Nr. 3526 auf den Namen des Schlossermeisters August Proeschel zu Berlin

eingetragene, in der Stephanstraße Nr. 27 b., Ecke Salzwedelerstraße Nr. (—), belegene Grundstück in einem neuen Termin am 1. Mai 1894, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 10 a 11 qm nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 16 930 Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzun⸗ een und andere das Grundstück betreffende Nachwei⸗ sore sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei 1“ des h gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Mai 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 29. März 1894. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[701]

In Sachen des Rentners Anton Cuers zu Oelper, Klägers, wider die Ehefrau des Steinhauers Hein⸗ rich Peters, Marie, geb. Kappe, daselbst, Beklagte, wegen Hypothekkapitals und Zinsen wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen Theilstückes vom Plane 164 in Oelper Feldflur zu 6 a 25 qm nebst darauf er⸗ richtetem Anbauerwesen No. ass. 136 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 16. 888 Monats verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuch an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. Juli 1894, Nachmittags 4 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Riddagshausen in der Gastwirthschaft zum Oelper Thurme zu Oelper an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 27. März 1894. 1

Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. ☚.I

Raabe. 44

8

[707] In Sachen 1) der Wittwe des Bankdirektors Frteärih Bodenstedt, Hedwig, geb. Meyer, in Berlin, ür sich und als Vormünderin ihrer Kinder Kurt Adolf Emanuel Gottfried, Friedrich Arnold und Waldemar Arno, 2) der Ehefrau des Premier⸗ Lieutenants Esche, Else, geb. Bodenstedt, in Posen, Klägerinnen, wider den Maurermeister Eduard Japke, früher in Klein⸗Zerbst b. Elsnigk, jetzt zu Braun schweig, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird nachdem auf Antrag der Klägerinnen die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen Nr. 1 XIII. Blatt VI. der Innenstadt an der Bammelsburger straße zu Braunschweig belegenen Grundstüks zu 5 a 97 qm zum Zwecke der Zwangsversteigerun

durch Beschluß vom 20. März 1894 verfügt, au

die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 21. ärz 1894 erfolgt ist, Termin zur