1894 / 82 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Kopenhagen 8 Stockholm . 772 bedeckt

Moskau 778 Cork, Queens⸗

Cherbourg . 759 Helder. 111““

Theater und Mufik.

Königliches Opernhaus.

Gestern Abend gelangte das neue Ballet „Karneval“ unter den glücklichsten Anzeichen zur ersten Aufführung. Die choreographische Novität, deren Schöpfer Emil Graeb ist, wird sehr zutreffend als Ballet⸗Burleske bezeichnet, denn nicht sowohl die einfache aber nicht besonders inhaltreiche „Handlung“ des Ballets, als vielmehr das Groteskkomische in den verschiedenen Tänzen und im mimischen Spiel brachte die lustigsten und kräftigsten Wirkungen hervor. Den musikalischen Theil hat der Musik⸗Direktor Steinmann geschaffen und ist dabei den humoristischen Absichten des Ballets durch⸗ aus gerecht geworden. Die reiche Melodik ist überall geschmackvoll, nirgends trivial, aber auch wohl nicht gerade bedeutend; zuweilen er⸗ läuterte die Musik treffend die Stimmung, und die Tanzweisen fielen zumeist gefällig ins Ohr. Von den beiden scenischen Bildern, die das Ballet 1“ dient das erste fast nur als Einleitung. Zwei muntere junge Mädchen, die inmitten ihrer Karnevalsvorberei⸗ tungen von ihren Verehrern überrascht werden, treiben erst allerhand Possen mit den jungen Herren und vertrösten sie dann auf ein Wiedersehen beim Maskenscherz, zu dem sich in drolligen Verkleidungen auch die beiden hübschen Zofen und der alte Vormund der Mädchen einfinden. Nach fröhlichem Suchen und Erkennen beginnt der große Karnevalszug und die lange Reihe drolliger Tänze und Spiele. Der Markusplatz in Venedig im Sonnenlicht und bei Mondesschimmer bildet den malerischen Schau⸗ platz des Mummenschanzes. Vielfarbige und eigenthümliche Scherz⸗ masken, die von dem ausgeprägten Sinn des Balletverfassers für das Komische zeugen, durchziehen das bunte Menschengewühl; der Blumenwagen des Prinzen Karneval, der von vielen kleinen Pierrots gezogen wird, rief laute Bewunderung hervor, die bei vielen der nun sich entwickelnden Tanzdivertissements sich mit herzlicher Heiterkeit npaarte. Sehr komisch, wenn auch weniger graziös, wirkte das Zopfspiel der Chinesen und der von einförmigem Gesang begleitete Niggertanz, und fröhliches Lachen rief die Bébé⸗ Polka des kleinen zierlichen Amord, von Felicitas Cerigioli kindlich anmuthig dargestellt, hervor. Die Anmuth wurde aber in noch höherem Grade durch einen Pas de deux der Damen Stoßmeister und Deleliseur und besonders durch die Colombine des Fräulein dell⸗Era in der eingefügten „Commedia dell'arte“ vertreten. In tollen ausgelassenen Sprüngen und Scherzen entwickelten in dieser volks⸗ thümlichen commedia die Herren Burwig, Müller, Wtorzyck und Quaritsch eine bemerkenswerthe Kraft und Beweglichkeit. Von diesem karnevalistischen lärmenden Jubel hob sich merkwürdig der Farbenspieltanz (Serpentintanz) des Fräulein Urbanska ab; die Bühne verdunkelte sich und aus den Schatten trat in farbig wechselnder Beleuchtung das wallende Wogen und wellengleiche Schweben und Flattern der weiten, langen Gewänder hervor, die die anmuthige Künstlerin in steter Bewegung umrauschten; hier nahm auch die Musik plötzlich einen geheimnißvollen Charakter an, der dem nächtlichen, magisch beleuchteten Zauberbilde entsprach; als Begleitung zu diesem Tanz hatte der Komponist einen Walzer von Chopin eingefügt.

Konzerte.

Der zweite Lieder⸗Abend des Kotzolt'schen Gesangvereins, welcher am Donnerstag in der Sing⸗Akademie stattfand, war sowohl durch die vollendeten Leistungen des Chors, wie durch die kunstsinnige Wahl des Programms von ganz besonderem musikalischen Interesse. Eröffnet wurde der Abend durch ein 4⸗ bis 8 stimmiges Chorlied „Der Wächter, der blies an den Tag“ von dem zu Altona lebenden Felix von Woyrsch, das, in G-moll beginnend, durch seine

Steigerungen bis zur Achtstimmigkeit eine mächtige Wirkung übt, und am Schluß bei den Worten „der Tag

cheint durch den rünen Wald“ in die helle Dur ⸗Tonart übergeht. Dem irigenten Herrn Leo Zellner gebührt Dank für die treffliche

Ausführun dieses hier noch nicht bekannten Werks. Als zweite

Novität erschien ein sechsstimmiges Madrigal „Mein Lieb', was hab' ich dir gethan“ von Martin Grabert, das sich durch seine kunstvolle Be⸗

Wetterbericht vom 7. April, 8 Uhr Morgens.

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Wetter. Leoncavallo.

in 9 Celsius

Temperaͤtur 0 C. = 4⁰

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim

Dr. Muck.

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2 heiter 3 halb bed. 770 still Nebel 768 2 bedeckt

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aranda. 774 wolkig t. Petersbg. 777 wolkenlos wolkenlos

Dunst halb bed. wolkenlos bedeckt wolkig heiter!¹) heiter²) heiter wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos heiter²) wolkenlos heiter bedeckt

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Wiesbaden 764

München. 764

Chemnitz. 766

Berlin... 766

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Troubadour.

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¹) Nachts Reif. ²) Nachts Reif. ²) Thau. Uebersicht der Witterung. Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig ge⸗

Europa, am niedrigsten im Südwesten. Indessen Lufthewegung schwach aus vorwiegend östlicher Mittwo Richtung. In Deutschland ist das Wetter heiter,

nur im Nordwesten neblig, durchschnittlich etwas

ratur 8 fast allenthalben über dem Mittelwerthe, am meisten, um 5 Grad, zu Memel. An der deutschen Ostseeküste wurde stellenweise Reif beob⸗ achtet, sonst werden Nachtfröste nicht gemeldet.

Deutsche Seewarte. Gene. (cCetzte Montag: 8

Theater⸗Anzeigen. Königliche Schanspiele. Sonntag: Opern⸗

raeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Mar Musik von Car Grubs. Dirigent: - gisseur Mar

Montag: Opernhaus. 88. Vorstellung. Caval- leria rusticana. Oper m 1 Aufzug von 1“ Text nach dem gleichnamigen Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. EEEb“ Zum

er askenba Veglione). ; 8 . 1 Schwank in 3 Akten von Wifsch und Ca0). Birkus Renz (Karlstraße). us. 95. Vorstellung. Der Königs., Deutsch von Benno Jacobson. GastPie in IX“ ben Karl Negligée. Plauderei in 1 Akt von Hans don

ö. g ne: Herr Friedri inf als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. Friedrich Haase, Reinfels. Anfang 7 ½ Uhr.

Pietro Mascagni.

Banessäse vgn . Verga. böö urleske in ufzügen von Emil Graeb. usik

von Adolf Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr. 1“ Schauspielhaus.

Deutsches Theater.

8 . 2 8 8 „Senator. Anfan ändert, am höchsten ist der Luftdruck über Nordost Montag: Der Nichter von Zalamea

sind die Luftdruckunterschiede gering, und daher 88 die enstag.

nn Ufsst ecceha etwa „ver ser Theater. Sonntag, Nachm. Uhr:

rmer, ohne meßbare Niederschläge, nur in Wil⸗ arziß. (Ro 1 Ludw. L 1

helmshaven ist 1 m Regen gefallen; die Tempe⸗ Narzi;, 8 c SFree1eande. Sndg. Lcncg) Zum 71. Male. Der Obersteiger, Operette, und Montag: Maria Stuart. 1

Dienstag: Narziß. (Ludwig Barnay.)

Sonntags⸗Aufführung.)

handlung des Kanons auszeichnet. Weniger gefiel das in etwas ge⸗ gezwungenen Modulationen sich ergehende Chorlied „Sonnen⸗ untergang“ von dem zu Innsbruck lebenden Musikdirektor Pembaur. Zündend wirkte dagegen Löwe's „Ganymed“ durch seine Lebendigkeit und seine natürlich fließende Melodik, die in den Hörern den Wunsch nach einer Wiederholung hervorrief. Den Beschluß der Chorgesänge machten Mendelssohn's bekannte und beliebten Lieder „Ruhe, Thal“ und „Tage der Wonne.“ Unter⸗ stützt wurde das Konzert durch die mit großem Beifall aufgenommenen Liedervorträge des Fräulein Adelina Herms und die ausgezeichneten Cellosolt des Königlichen Kammermusikers Hugo Dechert. Die Cellosonate von Corelli (1653 geb.) ist ein Werk, das heutzutage noch als eine Zierde in jedem Konzert erscheinen könnte. Beide Solisten erfreuten ferner durch einige Zugaben. Sämmtliche Chorgesänge wurden mit musterhafter Präzision und feinster Schattierungsweise ausgeführt.

Im Königlichen Opernhause werden morgen Leoncavallo's „Medieci“ mit den Damen Hiedler, Herz, den Herren Sylva, Bulß in den Hauptrollen unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung gegeben. Am Montag wird das neue Ballet „Carneval“ wiederholt. Vorher⸗ geht Mascagni's „Cavalleria rusticana“. 1

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Shake⸗ speare's „Sommernachtstraum“ mit Mendelssohn’'s Musik in Seene. Vollmer giebt nach seiner Genesung wieder den Zettel. Am Montag tritt Friedrich Haase noch einmal als Graf Thorane im „Königslieutenat“ auf.

Das Deutsche Theater bringt in nächster Woche Wieder⸗ holungen von dem Lustspiel „Der Herr Senator“ morgen, am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Am Montag geht, neu einstudiert „Der Richter von Zalamea“ in Scene. Am Mittwoch kommt „Romeo und Julia“ mit Josef Kainz und Teresina Geßner in den Hauptrollen zur Aufführung. Für Freitag ist „Der Talisman“ angesetzt. Das Berliner Theater bringt Wiederholungen des Lindau⸗ schen Schauspiels „Maria und Magdalena“ morgen Abend, am Mitt⸗ woch und Freitag (33. Abonnements⸗Vorstellung). Für den morgigen Sonntag Nachmittag und für Dienstag ist Brachvogel's „Narciß“ angesetzt; am Montag kommt „Maria Stuart“ mit Marie Pospischil in der Titelrolle zur Aufführung. Mit Ludwig Barnay in der Titel⸗ rolle geht am Donnerstag Shakespeare's „König Richard III.“ in Scene. Am Sonnabend wird Benedix' Lustspiel „Die relegierten Studen'en“ zum ersten Mal gegeben.

Von „Madame Sans⸗Göne“ finden im Lessing⸗Theater Wiederholungen morgen, am Montag, Dienstag, Donnerstag und

reitag statt. Am Mittwoch und Sonnabend gelangt in Oskar freier Bearbeitung der Schwank „Niobe“ zur Dar⸗

ellung.

„Im Wallner⸗Theater bringt das morgige Gastspiel des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters Offenbach's „Orpheus in der Unterwelt“. Die Hauptrollen befinden sich in den Händen der Damen Zimmer, Kluge, Rhoden, Delmar, Graichen, Prinz und der Herren Hanno, Bausewein, Sommer, Tachauer, Unger und Schlüter. 8

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird bis ein⸗ schließlich nächsten Freitag „Der arme Jonathan“, am Sonnabend, 14. April „Die Fledermaus“ gegeben.

Im Viktoria⸗Theater findet infolge vielfachen Verlangens morgen Nachmittag 3 Uhr eine nochmalige (und zwar die letzte) Auf⸗ führung der Nestroy'schen Posse „Lumpacivagabundus“ zu ermäßigten Preisen (Parket 1 ℳ) statt.

. „Adolf Sonnenthal hat sich zu einer Verlängerung seines Gast⸗ spiels am Neuen Theater bewegen lassen. Er tritt in der nächsten Woche noch einmal in allen Stücken auf, deren Hauptrollen er bisher in seinem diesjährigen Gastspiel dargestellt hat, und wird sich in einer neuen Rolle, als Fürst Liebenau in Bauernfeld's Lustspiel „Aus der Gesellschaft“, von dem hiesigen Publikum verabschieden.

Nach einem im Adolph Ernst⸗Theater eingetroffenen Tele⸗ gramm aus Rom ging dort „Charley’'s Tante“ mit großem Erfolge

Uebersetzung von Emil Taubert. Offenbach. Regie: Herr Unger.

Wallner⸗Theater. Gesammt⸗Gastspiel des T111 nn Ope onntag: Orpheus in der Unterwelt. Burleske Posse mit Gesang in 3 Akten von Leopold Ely haus. 87. Vorstellung. Die Medici. Historische Oper in 4 Bildern von Hector Cremi be⸗ k von Julius Einö 2 6 Nenng in 4 Akten, Dichtung und Musik von arbeitet von Ed. 1“ Musik von JFeüan eg Näheeeson Fttsachis ücfe a r.

1 Dirigent: Herr Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Kapellmeister Federmann. 2 7 ½ Tetzlaff. Dirigent: Kegfefemersten 8 ““ 1 1 8 nfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 94. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von William Shakkespeare, übersetzt 18 Au 88 mhichelmm vonSchlcgel. Musik von. Witt d Fulius B

elix endelssohn⸗Bartholdy. anz von Emil in en von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Mozart. „Figaros Hochzeit“ von Mozart, Unvoll⸗ 8 1 Mildöcker. Regie: Herr Epstein. endete Symphonie Nr. 8 H-moll Schubent

in Scene; der ersten Aufführung wohnte die Königin vo Italien bei. . 1

Das Programm des zweiten Liederabends der Frau Lillian am Dienstag, Abends 7 ½ Uhr, im Saal Bechstein ringt u. A. eine Gruppe Brahms'scher Lieder, eine Reihe alt⸗ englischer und altirischer Gesänge, drei Lieder aus ihres Gatten Geor Henschel „Waterbabies“ und ferner das Koloratur⸗Kuplet der Mrsol aus 5. David's „Perle du Brésil“. Frau Agathe Fischer⸗Sobell hat ihre Mitwirkung zugesagt.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat, wie wir der „N. A. Z.“ entnehmen, in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, dem Ausschuß zur Vorberathung der Gewerbe⸗Ausstellung 1896 nunmehr dahin Mittheilung zu machen, daß der Magistrat die Frage wegen einer deutsch⸗nationalen Ausstellung als völlig erledigt erachte und jetzt nur noch die Orga⸗ nisation für eine spezielle Berliner Ausstellung zur Berathung zu stellen sei. Der Ausschuß der Stadtverordneten⸗Versammlung zur Vorberathung des Magistratsantrags wegen Errichtung eines neuen Verwaltungsdienstgebäudes hatte beantragt, den Magistrat zu ersuchen, vorerst durch Zahlen die Nothwendigkeit nachzuweisen und das Raumbedürfniß aller innerhalb und außerhalb des alten Rathhauses untergebrachten Verwaltungszweige bei einem mäßigen Anwachsen der Geschäfte anzugeben. Der Magistrat beschloß, den Baurath Blankenstein mit der Ausarbeitung der gewünschten Pläne und Angaben der Größe, soweit dies angängig, zu beauftragen. Dem Entwurf einer Polizeiverordnung, wonach für die Bebauung der sogenannten Schöneberger Wiesen, des früheren Albrechtshofer und Hofjägerterrains, sowie der Hohenzollern⸗, Regenten⸗ und Landgrafen⸗ straße besondere Bedingungen festgesetzt werden, stimmte der Magistrat zu. Die Bestimmungen schließen sich an diejenigen Festsetzungen an, welche bei der Genehmigung der betreffenden Straßen⸗ anlagen seiner Zeit von den Polizeibehörden getroffen worden sind. Endlich wurde beschlossen, den bestehenden Vertrag mit der Urania⸗Uhren⸗ und Säulen⸗Gesellschaft in einigen wesentlichen Punkten zu ändern. Insbesondere soll die Gesammtzahl der der Gesellschaft zu genehmigenden Säulen von 100, zu deren Errichtung die Geselischaft verpflichtet ist, auf 50 herabgesetzt werden. An jeder zweiten Säule soll der Aspirations⸗Meteorograph in Betrieb gesetzt werden, an allen Säulen aber soll auch das Ziffer⸗ blatt der Uhr beleuchtet, und es sollen die Nachweisungen der Polizei⸗, Post⸗ ꝛc. Aemter angebracht sein. Dagegen sollen der Gesellschaft von der Stadtgemeinde die Kosten des Betriebes der vorgedachten Anlagen an 50 Säulen, diejenigen des Meteorographen jedoch nur an 25 Säulen erstattet werden; auch soll die Konzessionsdauer auf 40 Jahre verlängert werden.

Schiltach i. Baden, 6. April. Gestern Abend 9 ¾ Uhr ent⸗ gleiste, laut Meldung des „W. T. B.“, der aus Württemberg kommende Personenzug an der Einfahrtsweiche des hiesigen Bahn⸗ hofes. Drei Reisende wurden leicht verletzt, ein Personenwagen ist zertrümmert worden.

Wien, 6. April. Der Präsident des Comités der inter⸗ nationalen Ausstellung für Volksernährung wurde, wie „W. T., B.“ berichtet, heute davon verständigt, daß Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph in Person die Ausstellung am 20. d. M. Vormittags eröffnen werde.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Zum 1. Male. Novität: Der neue Kurs.

Montag und folgende Tage: Der neue Kurs.

r Konzerte. Konzert-Haus. Karl Meyder⸗Konzert.

Kriedrich f e ahische⸗ Theater. Sonntag Anfang 6 ½ Uhr, Montag Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Der arme Jonathan.

Schubert⸗Beethoven⸗Mozart⸗Abend. Ouvr. Operette „Rosamunde“ von Schubert. zxee Zauberflöte“ von

usikdirektor Wegener. Anfang Hirjsent: Herr Kapellmeister Krones. Anfang Symphonie Nr. 6 (Pastorale) von Beethoven.

seppe

96. Vorstellung.

Julius Hoffory und Dr. Paul

Montag: Der arme Jonathan.

1 Schauspiel in 3 Akten von iuseppe Giacosa. Hierauf: Aus der komischen

Viktoria-Thegter. Belle⸗Alliancestraße 7/8. r, bedeutend ermäßigte

Schluß der Konzert⸗Saison am 29. April cr.

Saal Bechstein. Montag, Abends 7 ½ Uhr Konzert der erblindeten Pianistin Jenny Behrens.

8 Sonntag: Zwei Vorher: Im Vorstellungen, Nachm. 4 Uhr (ein Kind unter

10 Jahren frei): Gr. Divertissement Auf Helgo⸗ land. Außerdem u. a. Auftreten sämmtl. Clowns

Montag: Letzte Woche. Zum 49. Male. Der in ihren besten Nummern. Abends 7 ½ Uhr: Auf

Dienstag: Opernhaus. 89. Vorstellung. Der N ꝗwWeemit ; 1eeöö1“ Giu Maskenball. Vorher: Vermischte Anzeigen.

Verdi. Text nach dem Italienischen des Salvatore Camerano. (Manrico: Herr Szirowatka, vom König⸗ lichen Theater in Budapest, als Gast.) Carneval. burg. Sonntag: Gastspiel des Ballet⸗Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb. Schauspielers Adolf Sonnenthal. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus.

auf zur fröhlichen Jagd. Parforce⸗ u. Kaskaden⸗ ritt. Ballet von 100 Damen. Meute von 40 Hunden. Außerdem: Hippol. Potpourri von

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ 40 Pferden, vorgeführt von Herrn R. Renz: K. K. Hofburg. Masstro, geritten von Frl. Ozeana Renz; die Luft⸗

Sechszehnter gomnastiker Gebr. Wortley; der kaukasische Jockey

Abend. Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten Wassili 2 Feam n ie Tüeilen ven eer deht Harsnens.. eente Serhrüceher deüoh Ii ,v-.

1 on Gerhart Hauptmann. ontag: Sonnenthal⸗Gastspiel. ige Liebe. ——————— Musik von Max Marschalk. Meister Gert Tristi amori.) Feotr es . ehenzae inn 9n aus Dänischen es Ludwig Holberg. Für t in⸗ 12 8

8 überg e deutsche Bühne ein. Oper. Lustspiel von Henry Murger. 5 12 Sie 82 fr n Original⸗Lustspiel

UAnf i Vnn- zug von F. Silesius (G. Kruse.) Anfang Sonntag, Nachmittags 3 Uh

Familien⸗Nachrichten.

mit Hrn. Rittmeister Hans von Carlowi o⸗ delwitz Rochlitz). 8 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Ru⸗

Preise (Parquet 1 ℳ): Lumpaci vagabun- dolph (Marienwerder). Todtgeboren Hern.

Sonntag: Der Herr Posse mit Ballet in 6 Bildern.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Sonntag: Galathée. Ballet. Anfang 7 ½ Uhr.

b abh ErnstThrater. Sonntag, 73⅛ Uhr: Berlin: er. S Tharley’ 8 16“ 1 Lessing⸗Theater. Sonntag: Madame Sans⸗ Brandon rhs 3 Akten von adame Sans⸗Gene Pefl⸗ mit Gesang in ; 9 *. C 0 Dienstag: Madame Sans⸗Gene. Ner bbson und Benno Jacobson. Mittwoch: Niobe.

dus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Große 6 Ernst Bluth (Wulfflatzke). Eine

ochter: Hrn. Prem.⸗Lieutenant Mautz (Mar⸗

Abends 7 ½ Uhr: Mit vollständig neuer Ausstattung. burg). Die schöne Melusine. Großes A östück Gestorben: Verw. Fr. ichts⸗ 1“ 9 ngsstück erw. Fr. Stadtgerichts⸗Rath Therese

Montag: Die schöne Melnsine.

Gottschau, geb. Oswald (Berlin). Hr. Königl. Fpf nester Axt (Letzlingen). Hr. Königl. öö vnd Mitematser der Sg.

r⸗Kavallerie Max Hensche unitz). Hr. Oberst z. D. Emil Loeser EEhrschun 6

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. Verlag der Expedition (Scholz).

Die Bajazzi. Druck d 1 2 Akt vnh⸗ 88 ruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags

Musik vo Seene gesent von Ad. Must .“

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 33. Sieben Beilagen keinschließlich Börser age

Verlobt: 85 Hertha von Reiswitz und Kade in

zu 82.

Berlin, Sonnabend, den 7. April

en

Personal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Abbazia, 31. März. Riese, Hauptm. und Komp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, und Wischer, Hauptm. u. Battr. Chef vom Holstein. Feld⸗Art. Regt. Nr. .24, kommandiert zur Dienstleistung als Referent bei der Art. Prüfungskommission, unter Stellung à la suite der betreff. Regtr., zu etatsmäß. Mit⸗ gliedern der Art. Prüfungskommission ernannt. v. Etzel, Hauptm. à la suite des 2. Garde⸗Feld⸗Art. Regts. und Gouverneur der Herzöge Adolph Friedrich und Heinrich von Mecklenburg⸗Schwerin Hoheiten, nach erfolgtem Ausscheiden aus dieser Stellung als Battr. Chef in das Holstein. Feld⸗Art. Regt. Nr. 24 versetzt. v. Alt⸗ Stutterheim I., Pr. Lt. vom Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regt. Nr. 89, unter Stellung à la suite dieses Regts., dem Groß⸗ herzoge von Mecklenburg⸗Schwerin Königliche Hoheit auf zwei Jahre behufs Verwendung als Gouverneur des Herzogs Heinrich von Mecklenburg⸗Schwerin Hoheit zugewiesen. v. Aster, Hauptm. z. D., kommandiert zur Dienstleistung bei dem Artillerie⸗ Depot in Spandau, unter Belassung der Uniform des 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., zum Vorstand des Art. Depots in Brandenburg a. H. ernannt. Eltester, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 33, kommandiert als Assistent bei der Art. Prüfungskom⸗ mission, vom 1. April d. J. ab in eine etatsmäß. Assistentenstelle bei der gedachten Kommission kommandiert. Amelung, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 15, dessen Kommando zur Dienstleistung als Assist. bei der Art. Prüfungskommission um ein Jahr verlängert. Appelmann, Major und Bats. Kommandeur vom Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, unter Stellung à la suite des Regts., zum ersten Art. Offizier vom Platz in Mainz ernannt. Bartolo⸗ maeus, Pr. Lt. von demselben Regt., in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11 versetzt. Stützke, Sec. Lt. vom Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. Brennecke, Oberst und Kommandeur des Fuß⸗Art. Regts. Encke (Mageburg.) Nr. 4, in gleicher Eigenschaft in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 10 versetzt. Schau⸗ bode, Pr. Lt. à la suitedes Fuß⸗Art. Regts. Encke (Magdeburg.) 4, unter Belassung in seinem Kommando als Adjutant bei der 5. Fuß⸗Art. Insp., zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, befördert. Schmidt, Pr. Lt. vom Westfäl. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 7, unter Be⸗ förderung zum Hauptm. und Komp. Chef, vorlänfig ohne Patent, in das Fuß⸗Art. Regt. Nr. 10 versetzt. Vockrodt, Oberst⸗Lt. und Kom⸗ mandeur des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 10, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuches mit Pension und seiner bisherigen Uniform zur Disp. gestellt und gleichzeitig zum Vorsitzenden der Schießplatz⸗Verwalt. Thorn, Bialonski, Oberst⸗Lt. à la suite des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 10, unter Entbindung von der Stellung als erster Art. Offizier vom latz in Mainz, zum Kommandeur des Fuß⸗Art. Regts. Encke (Magdeburg.) Nr. 4, ernannt. Richter, Hauptm. und Komp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 10, in gleicher Eigenschaft zur Fuß⸗ Art. Schießschule, Illiger, Sec. Lt. von demselben Regt., unter Beförderung zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, in das Westfäl. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 7, Schultz, Major vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei der Gen. Insp. der Fuß⸗Art., als Bats. Kommandeur in das Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, Philipp, Pr. Lt. vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, unter Beförderuug zum Hauptm. und Komp. Chef, vorläufig ohne Patent, in das Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, versetzt. Helms, Pr. Lt. à la suite des Bad. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 14, unter Belassung in seinem Kommando als Adjutant bei der 6. Fuß⸗Art. Insp., zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, be⸗ fördert. Rothkehl, Hauptm. und Komp. Chef von der Fuß⸗Art. Schießschule, als Adjutant zur Gen. Insp. der Fuß⸗Art. kommandiert. von Pfister, Oberst z. D., zuletzt Kommandeur des Fuß⸗Art. Regts. von Dieskau (Schles.) Nr. 6, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des gedachten Regts., zum Vorsitzenden der Schießplatz⸗Verwaltung Wahn ernannt. Nagel I., Feuerwerks⸗Pr. Lieut. von der Ober⸗Feuerwerkerschule, Abendroth, Feuerwerks⸗Pr. Lt. vom Feuerwerks⸗Laboratorium, zu Feuerwerks⸗Hauptleuten; Barg, Feuerwerks⸗Lt. vom Art. Depot in Thorn, Wegner, Feuerwerks⸗Lt. vom Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, Kretschmer, Feuerwerks⸗Lt. von der 7. Feld⸗Art. Brig., zu Feuerwerks⸗Pr. Lts.; die Ober⸗Feuerwerker: Hoffmann vom Niederschles. Fuß⸗Art. Regt. Nr. 5, Schulz, Hagemeister vom Fuß⸗Art. Regt. Encke (Magdeburg.) Nr. 4, Schuhmacher vom Großherzogl. Hess. Feld⸗Art. Regt. Nr. 25 (Großh. Art. Korps), aent vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 11, zu Feuerwerks⸗Lts., be⸗ ördert. Abbazia, 1. April. v. Schwerin, Pr. Lt. vom 2. Thür. Inf. Regt. Nr. 32, auf sechs Monate, v. Amann, Sec. Lt. vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, auf ein Jahr, zur Dienstleistung bei der Schloß⸗Garde⸗Komp., v. Zastrow, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, zur Dienstleistung bei dem General⸗Kommando des Garde⸗Korps, kommandiert.

Abbazia, 3. April. v. Stutterheim, Major mit dem Range eines Regts. Kommandeurs, à la suite des 1. Hess. Hus. Regts. Nr. 13 und Präses einer Remonte⸗Ankaufskommission, mit Belassung seiner bisherigen Uniform, zu den Offizieren von der Armee versetzt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 29. März. Ebelt, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Königsberg i. Pr., zum Art. Depot in Wittenberg, Ressin, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Bromberg, zum Art. Depot in Königsberg i. Pr., Franke, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Küstrin, zum Art. Depot in Straßburg i. E., Hübener, Zeug⸗Lt. von der 2. Art. Depot⸗Insp., zum Art. Depot in Küstrin, Riedel, Zeug⸗Lt. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Art. Depot in Glogau, Wendt, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Küstrin, unter Entbindung von dem Kommando nach Frankfurt a. O., zum Art. Depot in. Spandau, Gronert, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Hannover, zum Art. Depot in Küstrin, unter Kommandierung nach Frankfurt a. O., zur Verwalt. des Filial⸗Art. Depots daselbst, Winter, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Metz, zum Art. Depot in Hannover, Ebeling, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Graudenz, zur Depotverwalt. der Art. Prüfungskommission, Däumig, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Magdeburg, zum Art. Depot in Berlin, versetzt. 1

Durch Verfügung der General⸗Inspektion der Fuß⸗ Artilleric. 3. April. Reuter, Feuerwerks⸗Hauptm. vom Stabe der 8. Feld⸗Art. Brig., zur Kommandantur des Truppen⸗Uebungs⸗ platzes Döberitz, Gnädig, Feuerwerks⸗Hauptm. vom Stabe des Rhein. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 8, zur Kommandantur des P h.szcts⸗ platzes bei Elsenborn, versetzt; derselbe ist bis zur Errichtung der letzteren dem General⸗Kommando VIII. Armee⸗Korps zur Verfügung ge⸗ stellt. Rogge, Feuerwerks⸗Hauptm. vom Art. Depot Spandau, zum Stabe der 8. Feld⸗Art. Brig., Doberg, Feuerwerks⸗Pr. Lt. von der Art. Prüfungskommission, zum Stabe des Rhein. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 8, Fülling, Feuerwerks⸗Lt. vom Art. Depot Rastatt, Großer, Feuerwerks Lt. vom Art. Depot Wittenberg, zur Art.

Prüfungskommission, versetzt. Die Feuerwerks⸗Lts.: Hoffmann

dem Art. Depot Rastatt, Schulz III. dem Art. Depot Wittenberg, agemeister dem Art. Depot Brandenburg, Schumacher dem

Art. Depot Neubreisach, Kalff dem Art. Depot Spandau, zugetheilt. Maetschke, Feuerwerks⸗Hauptm. vom Art. Depot Köln, zur Schießplatz⸗Verwalt. Wahn übergetreten.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 16. De⸗ zember. Leist, Rechnungs⸗Rath, Lazareth⸗Ober⸗Insp. in Rastatt, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

27. Dezember. Hodorff, Lazareth⸗Insp. in Küstrin, nach Spandau versetzt.

17. Februar. Hausadowski, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Neubreisach, zur Wahrnehmung der Lazareth⸗Ober⸗Inspektorstelle nach Rastatt, Darimont, Lazareth⸗Insp. in Trier, nach Neubreisach, Sprick, Lazareth⸗Verwalt. Insp. in Kosel, zur Wahrnehmung der Lazareth⸗Ober⸗Inspektorstelle nach Wesel, Schmidt I., Lazareth⸗ Insp. in Thorn, nach Kosel, Hanne, Lazareth⸗Insp. in Magdeburg, nach Osnabrück, versetzt.

20. März. Haas, Ronge, Reiser, Foege, Lazareth⸗Ver⸗ waltungs⸗Inspektoren bezw. in Saarlouis, Münster i. W., Graudenz und Hagenau, zu Lazareth⸗Ober⸗Inspektoren ernannt.

21. März. Grundstedt, Blanck, Schütte, Blüthner, Besser, Griebel, Ulrich, Koppmann, Graumann, Höhne, Gragert, Reinert, Nakonz, Lazareth⸗Inspektoren auf Probe, bezw. bei den Garn. Lazarethen in Magdeburg, Köln, Berlin I., Diedenhofen, Metz, Berlin II., Straßburg i. E., Mainz, Straß⸗ burg i. E., Berlin I., Koblenz, Metz und Berlin II., zu Lazareth⸗ Inspektoren ernannt.

23. März. Heckhaus, Zeughaus⸗Büchsenmacher vom Art. Depot Feste Boyen, Büchel, Zeughaus⸗Büchsenmacher vom Art. Depot Glatz, vom 1. April 1894 ab mit probeweiser Wahr⸗ nehmung von Ober⸗Büchsenmacherstellen bei den Gewehrfabriken zu Erfurt bezw. Spandau beauftragt. Stetzelberg, Ober⸗ Büchsenmacher von der Gewehrfabrik Spandau, zur Gewehrfabrik Danzig, Klose J., Ober⸗Büchsenmacher von der Gewehrfabrik Erfurt, zur Munitionsfabrik Spandau, vpersetzt.

28. März. Saigge, Garn. Bauinsp. in Köln, mit Wahr⸗ nehmung der Geschäfte des Intend. und Bauraths bei der Intend. V. Armee⸗Korps beauftragt und zum 1. Juli 1894 nach Posen, Schmid, Garn. Bauinsp. in Koblenz, nach Köln, Schultze, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter der Bau⸗Abtheilung des Kriegs⸗ Ministeriums, in die Lokal⸗Baubeamtenstelle nach Koblenz, Kund, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter der Intend. des IX. Armee⸗ Korps in Altona, in gleicher Eigenschaft zur Bau⸗Abtheil. des Kriegs⸗ Ministeriums, zum 1. Juli 1894 versetzt.

Königlich Bayerische Armee. 8

Offiziere, Portepeefähnriche ꝛc. Ernennungen, Be⸗ förderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 27. März. Lukinger, Sec. Lt. vom 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, zum 8. Inf. Regt. vakant Pranckh versetzt.

28. März. v. Stetten, Rittm. à la suite des 3. Chev. Regts. vakant Herzog Maximilian, das Kommando zum Auswärtigen Amt bis 1. November d. Js. verlängert. 1

29. März. Sauthoff, Pr. Lt. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg, unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Komp. Chef in diesem Regt. ernannt. 1

1. April. Die Unteroffiziere bezw. Oberjäger: v. Kiliani im 4. Chev. Regt. König, Fürst, Herrmann im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Lutzenberger im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Oppelt im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Bourier im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Geiller im 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, Louis im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Schneider im 8. Inf. Regt. vakant Pranckh, Gries im 1. Jäger⸗Bat., Schemmel im 9. Inf. Regt. Wrede, Oegg. im 2. Jäger⸗Bat., Frhr. v. Riedel im 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, Keller im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, Schleich im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Frhr. v. Malchus im 1. Train⸗Bat., Stempel im 2.S Bat., Strobel im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Bayer im 1. Inf. Regt. König, zu Port. Fähnrs. in ihren Truppentheilen befördert. . 8

Im Beurlaubtenstande. 28. März. Die Sec. Lts.: Frhr. v. Truchseß v. Wetzhausen in der Res. des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, Kempf in der Res. des 1. Chev. Regts. Kaiser Alexander von Rußland, Christoph, Meuschel, Reisert (Würzburg) in der Landw. Inf. 1. Aufgebots, zu Pr. Lts., Pauschinger (Erlangen), Vize⸗Feldw. der Res. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum Sec. Lt., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 29. März. Gruber, Hauptm. und Komp. Chef im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. 2

Im Beurlaubtenstande. 28. März. Hoffmann (Augs⸗ burg), Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Freudenberger (Aschaffenburg), Pr. Lt. der Landw. Feld⸗Art. 1. Aufgebots, beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform; den Pr. Lts.: Grimm (üZweibrücken) von der Inf., Stumpf (I. München) von der Kav., Mayring (I. München) von der Feld⸗ Art.; den Sec. Lts.: Kimich (Ludwigshafen) von der Kav., Vogel (Augsburg) von der Feld⸗Art., sämmtlich von der Landw. 2. Auf⸗ gebots der Abschied bewilligt. 1

Im Sanitäts⸗Korps. 28. März. Dr. Richter (Hof), Stabsarzt, Dr. Zizold (Kaiserslautern), Assist. Arzt 1. Kl., Beide von der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Durch Verfügung des General⸗Stabsarztes der Armee. Haas, einjährig⸗freiwilliger Arzt des 19. Inf. Regts., zum Unterarzt in diesem Regt. ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

24. März. Göbel, Garn. Bauinsp. von der Intend. 1. Armee⸗ Korps, zum Kriegs⸗Ministerium versetzt. Hertlein, Regierungs⸗ Baumeister, zum Garn. Bauinsp. beim Garn. Baudistrikt Ingol⸗ stadt II. ernannt. 8 1 8

27. März. Schmidt, Assist. vom Proviantamt Würzburg, zu jenem in Bayreuth versetzt. 1“

28. März. Feist (Zweibrücken), Veterinär 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Abbazia, 31. März. Dr. Huethe, Marine⸗Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Stationsarzt, unter Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., mit Pension und seiner bisherigen Uniform der Abschied bewilligt.

Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika.

Langheld, Komp. Führer à la suite der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika, mit dem 1. April d. J. in die Schutztruppe wieder⸗ einrangiert.

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5. Sitzung vom Freitag, 6. April, 1 Uhr.

Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer

vom Freitag berichtet worden. 8 Die auf der Tagesordnung stehende Interpellation der Abgg. von Kardorff (Rp.) und Graf Mirbach (dkons.) lautet: 1) Soll die vom Herrn Reichskanzler im Bundesrath beantragte Neuausprägung von 22 Millionen Mark Reichs⸗Silber⸗ münzen trotz des Rückganges des Silberpreises auf etwa 80 für das Kilogramm nach den Vorschriften des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 stattfinden, wonach aus dem Kilogramm 200 ge⸗ prägt werden, oder ist eine Abbänderung des Münzgesetzes in Aus⸗ sicht genommen? 2) Sollen die beantragten Neuprägungen statt⸗ finden, ehe die Berathungen der Kommission beendet sind, welche der Herr Reichskanzler wünschte, um Mittel zur Ke nng und Fest⸗ legung des Silberwerthes zu finden, obwohl die Ergebnisse dieser Kommissionsberathungen zu einer sofortigen Umprägung der bean⸗ tragten Neuprägungen führen können? 3) Aus welchen Silber⸗ beständen sollen die Neuprägungen hergestellt werden?

Nachdem der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit er⸗ klärt hat, bemerkt zur Begründung der Interpellation der

Abg. von Kardorff (Rp.): In dem deutschen Münzgesetz ist die Ausprägung von silbernen Scheidemünzen analog dem Vorgange Englands vorgesehen; sie darf in ihrem Gesammtbetrage den Satz von 10 pro Kopf der Bevölkerung nicht übersteigen. Nun ist ent⸗ sprechend der gestiegenen Bevölkerungsziffer eine weitere Ausprägung von silbernen Scheidemünzen im Betrage von 22 Millionen in Aussicht ge⸗ nommen. Die Voraussetzungen für diese Ausprägung sind aber seit 1873 ganz andere geworden. Niemand dachte damals an eine Silberentwerthung, wie sie seitdem eingetreten ist und Folgen der allerschlimmsten Art gezeitigt hat. Außerdem ging man damals von der Voraussetzung aus, daß die Thaler entweder in Silberscheidemünzen umgeprägt oder aus dem Verkehr gezogen und gegen Gold eingewechselt werden würden. Das ist nicht geschehen. Die Reichsregierung war gewiß damals fest ent⸗ schlossen, die Goldwährung durchzuführen; es müssen also sehr schwer⸗ wiegende Gründe gewesen sein, welche sie gleichwohl davon zurück⸗ gehalten haben. Die Thaler sind als vollwerthige Zahlungsmittel beibehalten worden. Man glaubte an den Bestand der Werthrelation von Silber und Gold, und nahm das allmähliche Ver⸗ schwinden der Thaler als selbstverständlich an. Beide Voraus⸗ setzungen sind also nicht eingetroffen. Offenbar fürchtete man, den Preis des Goldes durch Umtausch von 450 Miillionen Mark silberner Thaler zu hoch hinaufzutreiben oder den Silberpreis zu sehr zu drücken. 1873 sistierte Frankreich seine Silberausprägungen; die Nachfrage nach Silber hörte auf. 1876 wurde von der Reichs⸗ regierung der Plan verfolgt, die Thaler durch Umprägung in Scheide⸗ münzen abzustoßen; sie wollte 15 pro Kopf Silberscheidemünzen prägen lassen, ein Plan, welcher von Bamberger, Soetbeer und den übrigen Autoritäten der Goldwährung am heftigsten bekämpft wurde. Es wurde aus diesem Vorschlage nichts; aber 1879 suspendierte die Reichsregierung die Silberverkäufe vollständig. Die Thatsache fiel zusammen mit den Tagen des Pariser Kongresses. Wir glaubten, die Frage würde dahin gelöst werden, daß das Silber in seine alten Rechte wiedereingesetzt würde. Anders die Goldwährungs⸗ parteien, welche mit dieser Suspendierung sehr unzufrieden waren. 1880 wollte man die Bestände dadurch reduzieren, daß man die Ausprägung auf 12 pro Kopf steigern wollte. Jetzt war Herr Soetbeer dafür. Die Thalerbestände würden dadurch um 90 Millionen Mark vermindert worden sein. Wir haben dem Projekt opponiert und es wurde fallen gelassen. 1886 entledigte sich die Re⸗ gierung eines Theiles ihrer Silberbarren und ⸗Vorräthe durch den Verkauf nach Egypten. Auch damals hat der Abg. Graf Mirbach sich entschieden gegen diese Maßregel ausgesprochen. Der frühere Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums Dechend verfolgte gerade im Interesse der Goldwährung eine sehr vorsichtige Politik; er zog die Zehnmarkstücke mög⸗ lichst aus dem Verkehr, um den Goldbesitz der Bank zu vergrößern, und gab Thalerstücke in den Verkehr. Und mit Recht! Unsere ländlichen Arbeiter wollen nicht kleine Goldmünzen, sondern grobe Silbermünzen in der Hand haben. Seit 1889 aber, seit dem Tode Dechend's sind große Mengen Zehnmarkstücke geprägt und in den Ver⸗ kehr gebracht worden. Die neue Maßnahme wird mit dem gestiegenen Bedürfniß nach silbernen Mark⸗, Zweimark⸗ und Fünfmarkstücken begründet. Wie kann man solche Argumente verwenden angesichts der kolossalen Silbervorräthe in den Kellern der Bank? Von den 797 Millionen Bankbestand Ende 1893 waren nur 338 Millionen Gold; 460 Millionen sind Silber, Thaler und Scheidemünze. Man theilt uns ja leider nicht mit, wie sich der Vorrath jedesmal auf Gold und Silber vertheilt. Wird diese Geheimnißkrämerei nicht endlich aufhören? Ist unter solchen Umständen heute eine Vermehrung der Scheidemünzen nothwendig? Es ist bereits amtlich auf die Ueberhandnahme der Falschmünzerei hingewiesen worden. Die Prägung falscher Silber⸗ scheidemünzen aus gutem vollwerthigem Silber wirft ja bei der heutigen Entwerthung kolossale Prämien ab. In Amerika ist die Nachprägung fremder Münzen kein Münzverbrechen, wir können uns davor also garnicht bewahren. Ein Fünfmarkstück zu prägen, welches in Wirklichkeit 2 werth ist, das ist ein Zustand, der noch in keinem Jahrhundert erhört war! Und zu derselben Zeit beruft die Reichs⸗ regierung eine Währungsenquste! Daß das Silber remonetisiert werden wird, ist meine unumstößliche Ueberzeugung. Wird die Umwandlung vorgenommen, werden Thaler in Scheidemünze verwandelt, so ist diese Maßregel dasselbe, als wenn für 13 Millionen Papiergeld ausgegeben wird. Die heutigen Zustände lassen sich unter keinen Umständen aufrecht erhalten. Entweder wird das Silber wieder zum Münz⸗ metall gemacht oder diese Möglichkeit wird definitiv beseitigt, und dann muß die Silberscheidemünze erst recht abgeschafft werden. Die Landwirthschaft hat die Berufung der Enquötekommission als einen Sonnenstrahl angesehen, obwohl ihre Zusammensetzung zu Gunsten der Goldwährungspartei vorgenommen ist; wenn die Landwirthschaft aber gleichzeitig diese neueste Maßregel sieht, so wird sie das bisherige Vertrauen auf den Ernst der Regierung verlieren. Nur durch inter⸗ nationale Vereinbarungen kann wirkliche Abhilfe geschehen. Daß die Regierung den Professor Wagner nicht in die Kommission berufen hat, bedauere ich aufs lebhafteste.

Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky:

Ich kann mir die Interpellation gegenüber der Absicht der Reichs⸗ regierung, zweiundzwanzig Millionen Scheidemünzen auszuprägen, nur dadurch erklären, daß die Vertreter der bimetallistischen Partei hinter dieser Maßregel die Absicht vermuthen, in schnellerem Tempo die Thaler umzuschmelzen und damit auch schneller zur reinen Goldwäh⸗ rung überzugehen. Ich kann den Herren die Versicherung geben, daß bei diesem Antrage des Herrn Reichskanzlers an den Bundesrath jeder programmatische Gedanke in der angedeuteten Richtung fern lag, und daß man lediglich dem praktischen Verkehrsbedürfnisse folgte. Die Herren Vertreter der bimetallistischen Partei haben die formale Be⸗ rechtigung der Reichsregierung, zweiundzwanzig Millionen Scheide⸗ münzen auf Grund des Art. 4 des Münzgesetzes jetzt neu auszu⸗