etzes vor dem Patentamt stattfindenden Verfahren, sowie in
den das Zeichen betreffenden bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und zur Stellung von Strafanträͤgen befugt. Für die das Zeichen betreffenden Klagen gegen den eingetragenen Inhaber ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk der Vertreter seinen Wohnsitz hat, in dessen Ermangelung das Gericht, in dessen Bezirk das Patentamt seinen Sitz hat. Wer ein ausländisches Waarenzeichen zur Anmeldung ringt, hat damit den Nachweis zu verbinden, daß er in dem Staat, in welchem seine Niederlassung sich befindet, für dieses Zeichen den Markenschutz nachgesucht und erhalten hat. Die Eintragung ist, soweit ni t Staatsverträge ein anderes estimmen, nur dann zulässig, wenn das Zeichen den Anforde⸗
rungen dieses Gesetzes entspricht, 1
Auf die in Gemäßheit des Gesetzes über Markenschutz om 30. November 1874 in die Zeichenregister einge⸗ ragenen Waarenzeichen finden bis zum 1. Oktober 1898 ie Bestimmungen jenes Gesetzes noch ferner Anwendung. ie Zeichen können bis zum 1. Oktober 1898 jeder Zeit ur Eintragung in die Zeichenrolle nach Maßgabe des
gegenwärtigen Gesetzes angemeldet werden und unterliegen alsdann dessen Bestimmungen. Die Eintragung darf nicht ersagt werden hinsichtlich derjenigen Zeichen, welche auf rund eines älteren landesgesetzlichen Schutzes in die Zeichen⸗ register eingetragen worden sind. Die Eintragung geschieht unentgeltlich und unter dem Zeitpunkt der ersten Anmeldung. Ueber den Inhalt der ersten Eintragung ist ein Zeugniß der bisherigen Registerbehörde beizubringen.
Mit der Eintragung in die Zeichenrolle oder, sofern eine solche nicht erfolgt ist, mit dem 1. Oktober 1898 erlischt der den Waarenzeichen bis dahin ö Schutz.
Die zur Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Be⸗ über zfüheung Meese und den Geschäftsgang des Patentamts sowie über das Verfahren vor demselben werden durch Kaiserliche Verordnung unter Zustimmung des Bundes⸗ raths getroffen. 8
8 26. Dieesses Gesetz tritt mit dem 1. Oktober 1894 in Kraft. Von dem gleichen Zeitpunkt ab werden Anmeldungen von Waarenzeichen auf Grund des Gesetzes über Markenschutz vom 30. November 1874 nicht mehr angenommen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift nd beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. 8 Gegeben Neues Palais, den 12. Mai 1894. (L. S “ von Boetticher.
Nr. 4 des „Ministerial⸗Blatts für die gesammte innere Verwaltung in den Königlich, preußischen Staaten“, herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern, vom 30. April, hat folgenden Inhalt: I. Allgemeine Verwaltungs⸗ sachen. Erkenntniß, betr. die Zuständigkeit der Hinterlegungsstellen zur Entscheidung über die Herausgabe einer hinterlegten Geldsumme.
— II. Organisationssachen. Behörden und Beamte. Zirkular und Denkschrift, betr. die Regulierung der Gehälter der etatsmäßigen höheren Beamten nach ienstaltersstufen. — Zirkular, denselben Gegenstand betr. — Zirkular, betr. die Berechnung des für die Ge⸗ haltsbemessung nach Dienstaltersstufen maßgebenden Dienstalters der mittleren ꝛc. Beamten. — Zirkular, betr. die Militärpensionen der⸗ jenigen Militärpensionäre, welche im Staatsdienst eine Zivilpension erdient haben. — Bekanntmachung, betr. die akademische Vorbildung und die Prüfung der Archiv⸗Aspiranten. — III. Verwaltung der Staatssteuern und Abgaben. Zirkular, betr. die Kostenfreiheit der Ursprungszeugnisse für nach Italien bestimmte Waarensendungen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Eisenbahnen der Erde 1888 —- 1892 (vgl. den entsprechenden Artikel in Nr. 42 des „R.⸗ u. St.⸗Anz.“ vom 17. Februar 1894).
Die Gesammtlänge der Eisenbahnen der Erde ist nach dem „Archiv für Eisenbahnwesen“ am Schluß des Jahres 1892 auf 653 937 km angewachsen. Diese Länge übertrifft das Sechzehnfache des Erdumfangs am Aequator (40 070 km) noch um 12 800 km und kommt nahezu dem 1 ¾ fachen der mittleren Entfernung des Mondes von der Erde (384 420 km) gleich. Von den 5 Erdtheilen hat Amerika den größten Antheil an der Gesammtlänge; es besitzt allein 352 230 km Eisenbahnen, also etwa 50 000 km mehr als die übrigen vier Erd⸗ theile zusammen. An zweiter Stelle kommt das an Flächenraum weit kleinere Europa mit 232 317 km Eisenbahnen. Asien hat dagegen nur 37 367 km Eisenbahnen, Afrika nur 11 607, Australien 20 416 km.
Der Zuwachs, den das Eisenbahnnetz der Erde in dem Zeitraum vom Schluß des Jahres 1888 bis Ende 1892 erfahren hat, beziffert sich auf 80 135 km oder 14 % der zum ersteren Zeitpunkt in Betrieb gewesenen Länge. Gegenüber dem Zuwachs in den früheren Jahren seit 1879 macht sich indessen eine Abnahme bemerkbar. In dem Zeit⸗ raum von 1885 bis 1889 nahm das Eisenbahnnetz noch um 22,3 % zu, von 1886 his 1890 um 19,6 %, von 1887 bis 1891 nur um 15,4 %. Am stärksten ist die prozentuale Abnahme des Zuwachses in den Vereinigten Staaten.
Was die Eisenbahnen in Europa anbetrifft, so seien folgende Zahlen hervorgehoben.
Es betrug die Länge der Eisenbahnen Ende 1892:
In Deutschland 44177 km (auf je 100 dkm 8,2 km und auf je 10 000 Einwohner 8,8 km);
in Großbritannien und Irland 32 703 km (auf je 100 qkm 10,4 km und auf je 10 000 Einwohner 8,6 km);
in Belgien 5438 km (auf je 100 qkm 18,4 km und auf je 10 000 Einwohner 8,8 km);
in Oesterreich⸗Ungarn 28 357 km (bezw. 4,2 und 6,6 km);
in Frankreich 38 645 km (bezw. 7,2 und 10,1 km);
in Rußland 31 626 km (bezw. 0,6 und 3,2 km);
in Italien 13 673 km (bezw. 4,8 und 4,4 km);
in den Niederlanden 3079 km (bezw. 8,7 und 6,4 km);
in der Schweiz 3350 km (bezw. 8,1 und 11,4 km);
in Spanien 10 894 km (bezw. 2,1 und 6,2 km);
in Portugal 2293 km (bezw. 2,5 und 4,9 km);
in Dänemark 2065 km (bezw. 5,2 und 9,0 km);
in Norwegen 1562 km (bezw. 0,5 und 7,8 km);
in Schweden 8461 km (bezw. 1,8 und 17,6 km);
Serbien 540 km (bezw. 1,1 und 2,5 km);
in Rumänien 2611 km (bezw. 2,0 und 5,2 km);
n Griechenland 915 km (bezw. 1,4 und 4,2 km);
in der europ. Türkei, Bulgarien und Rumelien 1818 km (bezw. 0,7 und 2 km);
in Malta, Jersey und Man 110 km.
Zusammen also in Curopa 232 317 km, und zwar im Durch⸗ schnitt auf je 100 qkm 2,4 km und auf je 10 000 Einwohner
6,4 km. 4 5 Deutschland
Von den 44 177 km Eisenbahnen in ent⸗ Preußen 26 187 km (bezw. 7,5 und 8,5 km)
fallen auf:
Bayern 5787 km (bezw. 7,6 und 10,2 km),
Sabhsen 2549 km (bezw. 17 und 7,1 km), “
Württemberg 1557 km (bezw. 8 und 7,6 km),
Baden 1609 km (bezw. 10,6 und 9,6 km), 1
Elsaß⸗Lothringen 1618 km (bezw. 11,2 und 10 km),
auf die übrigen deutschen Staaten 4870 km (bezw. 9,3 und 9,4 km). 8 .
Das Gesammtanlagekapital der Eisenbahnen in Deutschland beträgt 10 850 851 000 ℳ (auf 1 km 253 195 ℳ0), in Oesterreich⸗ Ungarn 6 340 793 000 ℳ (auf 1 km 245 701 ℳ), in Groß⸗ britannien und Irland 18 887 146 000 ℳ (auf 1 km 577536 ℳ), in Frankreich 11 926 357 000 ℳ (auf 1 km. 339 633 ℳ), in Rußland 6 798 700 000 ℳ (auf 1 km 232 880 ℳ), in Italien 3 084 433 000 ℳ (auf 1 km 295 161 ℳ), in Belgien 1 096 148 000 ℳ (auf 1 km 337 380 ℳ), in der Schweiz 850 029 000 ℳ (auf 1 km 267 053 ℳ6), in ganz Europa überschläglich insgesammt rund 72 553 Millionen Mark (auf 1 km 312 337 ℳ), das Gesammtanlagekapital der Ende 1892 in Betrieb gewesenen Eisenbahnen der Erde überschläglich rund 139 ½ Milliarden Mark (durchschnittlich für 1 km rund 213 300 ℳ).
Evangelisch⸗sozialer Kongreß in Frankfurt a. M.
Der Kongreß trat am Mittwoch zusammen. Am Tage vorher fand eine Delegirten⸗ Versammlung des Gesammt⸗ verbandes der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands statt. Im Vereinshause des Ervangelischen Arbeitervereins in Frankfurt a. M. hatten sich dazu etwa 130 Vertreter und Theilnehmer eingefunden. Den Vorsitz führte Pfarrer Werth⸗Schalke; vom Vor⸗ stande waren Agent Fischer⸗Gelsenkirchen, Pfarrer Lic. Weber⸗München⸗ Gladbach, Pfarrer Naumann⸗Frankfurt a. M, Günther⸗Breslau, rofessor Krieg⸗Kaiserslautern u. a. anwesend. Vom Zentralausschuß 8 innere Mission in Berlin war Pastor Fritzsche delegiert. Ver⸗ treten waren gegen 200 evangelische Arbeitervereine. Nach dem vom Pfarrer Lic. Weber erstatteten Jahresbericht ist die Sache der evan⸗ gelischen Arbeitervereine in erfreulichem Wachsthum begriffen. Selbst im äußersten Osten, in Tilsit, auch in Schlesien hat sie Wurzel ge⸗ faßt, im allgemeinen aber mehr im Westen von der Elbe. Neuer⸗ dings haben sich in Brandenburg verschiedene Vereine angeschlossen. Auch Berlin ist durch eine Erklärung des Evangelischen Männer⸗ vereins der Zionsparochie in den Verband eingetreten. — Nachdem hierauf über eine Eingabe wegen Anstellung von Enqusten über die Beschaffenheit der Arbeiterwohnungen Mittheilung gemacht und ein Antrag auf Statutenänderung einer Kommission zur Vorberathung überwiesen worden war, nahm Pastor Richter⸗Leipzig das Wort zu einem Vortrag über Arbeitslosigkeit und die Mittel da⸗ egen. Letztere unterschied der Vortragende in vorbeugende und ab⸗ elfende. Unter den abhelfenden Mitteln bezeichnete der Vor⸗ tragende die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit als den einzi möglichen praktischen Weg. Wenn in dieser Beziehung au die staatliche oder kommunale Zwangsversicherung als erstrebenswerthes Ziel betrachtet werden müsse, so scheine doch als der erste Schritt dazu die freiwillige 1“ durch die evangelischen Arbeitervereine empfehlenswerther als die ortwährende Wiederholung der Forderungen an den Staat. Die Regelung dieser Angelegenheit liege durchaus innerhalb der Sphäre der Arbeitervereine. Ohne einen Kredit, ohne einen Zuschuß seitens der Kommunen werde eine solche Versicherung allerdings nicht lebensfähig sein. Endlich legte er der Versammlung vier Fragen vor: 1) Sollen die evange⸗ lischen Arbeitervereine sich im Prinzip darüber schlüssig machen, ob sie praktisch soziale Arbeit innerhalb ihrer Sphäre treiben wollen oder ob sie nur theoretisch diskutierend, petitionierend vorgehen wollen? (Der Referent wollte beides.) 2) Sollen die evangelischen Arbeiter⸗ vereine unter sich eine Statistik über Arbeitslosigkeit bei ihren Mit⸗ gliedern veranstalten? 3) Sollen sie in Verhandlung treten mit den städtischen Behörden, um einen Kredit, einen Zu⸗ schuß für eine zu planende Arbeitslosenkasse nach Art der Schweizer in Bern zu erhalten? 4) Soll den Vereinen ein Statutenentwurf vorgelegt werden nicht nur zur Diskussion, sondern zu praktischen Versuchen? Der Vortragende bezeichnete schließlich die Frage der Arbeitslosigkeit als die Grundfrage der sozialen Frage und empfahl ein thatkräftiges Vorgehen. — Nach längerer Debatte wurden auf Antrag des Pfarrers Lic. Weber ein⸗ stimmig folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Versammlung stellt den Vereinen, die sich dazu gedrungen fühlen, die Einführung einer Versicherung gegen Arbeitslosigkeit mit dem Wunsche anheim, daß der Versuch gelingen möge. Jedenfalls empfiehlt sie den Vereinen, die Arbeitslosigkeit nach Gründen und Erscheinungsform im Auge zu behalten, durch Vorstellungen an den zuständigen Stellen von Fall zu Fall die mög⸗ lichste Abhilfe der Arbeitslosigkeit zu erstreben, ihre Arbeitslosen aber nach besten Kräften materiell zu unterstützen. 2) Die Ver⸗ sammlung bittet den Ausschuß, die Vereine zu einer Statistik der in ihnen vertretenen Berufszweige aufzufordern. 3) Die Versammlung legt den Vereinen ans Herz, behufs Anlegung einer geordneten Arbeitslos enstatistik mit allen Kräften für Errichtung städtischer Arbeitsämter einzutreten. — Eine längere Diskussion veranlaßte noch die Regelung der Wander⸗ Unterstützung. Es wurde beschlossen, ein Wanderbuch für die Mit⸗ glieder einzuführen, die Frage der Wanderunterstützung dagegen vertagt. — Schließlich erklärte sich die Versammlung mit mehreren Anträgen auf Erweiterung der Sonntagsruhe einverstanden und beschloß, dahin lautende Eingaben mit beigefügtem statistischen Material abzusenden. 8
Gestern Vormittag wurde alsdann der evangelisch⸗soziale Kongreß durch den Ehren⸗Präsidenten Oekonomie⸗Rath Nobbe⸗ Berlin eröffnet. Wie „W. T. B.“ berichtet, waren in der ersten Versammlung weit über 1000 Personen anwesend. General⸗Superintendent Lohr⸗Cassel sprach nach dem Gesang eines Chorals das Weihegebet. Oekonomie⸗Rath Nobbe legte in längerer Rede die Ziele des Keehe. dar und schloß mit einem be⸗ geistert aufgenommenen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König. Auf Antrag des Professors Adolf Wagner wurde der Ehren⸗Präsident Nobbe zum Präsidenten des Kongresses gewählt. Sodann wurden die an das Präsidium erichteten Schreiben mehrerer Minister verlesen und der Ober⸗Präsident Magdeburg sowie der Ober⸗Bürgermeister Adickes, welche zu der Versammlung erschienen waren, durch den Vorsitzenden begrüßt. In den erweiterten Ausschuß des Kongresses wurden Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Hagens, Stadt⸗ rath Varrentrapp und Direktor Veit⸗Frankfurt berufen. General⸗ Sekretär Pastor Göhre erstattete hierauf den Jahresbericht. Da Pastor Göhre mit Rücksicht 8 seine Amtsthätigkeit die Stellung als General⸗Sekretär niedergelegt hat, wurde Kandidat Völter⸗ Württemberg für die Zeit vom 1. Juli d. J. ab zum General⸗ Sekretär des Kongresses gewählt. Dem Pastor Göhre wurde auf Antrag des Hesprseesess a. D. Stöcker der Dank für seine Thätigkeit als General⸗Sekretär ausgesprochen. Die Frage, ob der Beschluß des Ausschusses aufrechtzuerhalten sei, wonach Frauen bei dem Kongreß zum Wort und zur Stimmabgabe sügelassen werden sollen, wurde nach kuͤrzer Berathung an den Ausschuß für die Herbstsitzung des Kongresses überwiesen. Konsistorial⸗Rath, Professor Cremer be⸗ richtete hierauf über das Thema „Die soziale Frage und die Predigt“. Daran schloß sich eine Debatte, an welcher sich u. a. Hofprediger a. D. Stöcker, Naumann⸗Frankfurt, Weber⸗ ünchen⸗Gladbach, von Nathusius⸗Greifswald, von Reitzenstein⸗Freiburg und Professor Harnack betheiligten. Nach einem S lußwort des Bericht⸗ erstatters stellte der das Einverständniß des Kongresses mit den allgemeinen rundzügen des Berichts fest. Als⸗ dann wurde eine Resolution angenommen, die sich mit den Aus⸗ führungen des Referenten deckt. Hierauf referierten Pastor Göhre und Weber eüber die Lage der Landarbeiter’. Der erstere wandte sich gegen die Großgrundbesitzer des Ostens; die Herren Weber und Professor Wagner bekämpften diese Ausführungen. Eine Resolution wurde nicht gefaßt.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den weiteren Verlauf der Berathungen d. versammelten fünften internationalen kongresses entnehmen wir den Berichten die nachstehenden Mittheilungen:
In der gestrigen Vormittagssitzung kam es zu Streitigkeiten wegen des von Wilson (Schottland) übernommenen Vorsi es, die dadurch beigelegt wurden, daß Wilson das Präsidium niederlegte und Lamendin (Frankreich) zum Vorsitzenden gewählt wurde. Während der Debatte rief ein deutscher Bergarbeiter Wallstein aus Ober, schlesien mit kräftiger Stimme in den Saal hinein: „Ich protestier gegen die sozialdemokratische Einmischung. Wir Bergleute Ober⸗ schlesiens halten treu zu Kaiser und Papst, wir wollen unsere be. rechtigten Forderungen auf ordnungsgemäßem Wege erreichen. Wir stimmen mit den Engländern überein.“ Zum Schluß berichtete Abraham, Mitglied des englischen Unterhauses, über die Bera⸗ arbeiter in Wales. Dieselben richten ihre Bestrebungen hauptsäͤch⸗ lich auf die Vervollkommnung der Bergwerksinspektion. Die Wal. liser Bergarbeiter befinden sich im großen und ganzen in Ueber⸗ einstimmung mit den anderen englischen Bergarbeitern, die Mehrzahl. ist für den Achtstundentag. Es giebt aber auch eine Anzahl. Bergarbeiter, welche sich dieser Forderung entgegenstellen, jedoch sind auch diese mit einer gesetzlichen Regelung der Arbeitzzeit einverstanden. Unangenehm wurde es empfunden, daß neuer⸗ dings die Zahl der „ungelernten“ Arbeiter in den Gruben sich er⸗ heblich vermehrt habe. In dem Berichte der Föderation sei von den Bergarbeitern in Wales gesagt worden, daß sie in dem großen Lohn⸗ kampf im Jahre 1893 den Engländern in den Rücken gefallen seien, was vpöllig haltlos sei.
Nachmittags erhielt Sachse (Zwickau) das Wort zur Bericht, erstattung über die sächsischen und schlesischen Bergwerks⸗ verhältnisse. In dem Bezirk, über welchen er zu berichten habe, werden 30 100 Bergarbeiter beschäftigtl, wovon 517 Kinder, 666 jugendliche Arbeiter, 740 Frauen sind, welche besonderz Verwendung in den Erz⸗ und Silberbergwerken finden. Die Verhältnisse liegen bezüglich der Löhne und der Arbeitzzeit sehr ungünstig; in Freiberg verdienen die Männer durch⸗ schnittlich 747 ℳ In den Steinkohlengruben — jene Zahl bezog sich auf die Erz⸗ und Silbergruben — erreiche der Lohn eine etwas höhere Ziffer, es werden in Zwickau 984 ℳ, im Dresdener Bezirk 1081 ℳ im Durchschnitt bezahlt. In den Braunkohlengruben be⸗ tragen die Löhne 560 bis 720 ℳ, und es herrschen dort sehr traurige Verhältnisse. Da man trotzdem versuchte, die Löhne herabzudrücken, entstand in Zwickau im vorigen Jahre ein Lohnausstand. Gegenwärtig be⸗ fänden sich die Förderleute, welche eine Lohnerhöhung von 60 AX verlangen, im Strike. Nur zum geringen Theil beträgt die rbeitszeit in Sachsen 8 Stunden, in den Erzbergwerken wird 10 bis 11 Stunden gearbeitet ebensolange in Schlesien; in den altenburger Braunkohlengruben wird sogar 14 bis 15 Stunden gearbeitet. Ueber die Behandlung der Arbeiter, namentlich in den schlesischen Bezirken, wird lebhafte Klage geführt. Dadurch daß in manchen Bezirken ewöchentlich eine Feierschicht eingeführt sei, werde die ungünstige Lage der Bergarbeiter noch erhöht. In einzelnen Werken herrsche eine uner⸗ trägliche Temperatur, welche bis zu 50 Gr. C. steige, Abhilfe werde trotz wiederholter Klagen nicht geschaffen. Das sächsische Berg⸗ gesetz sei für die Arbeiter sehr ungünstig. Der Organisation lege man große Schwierigkeiten in den Weg. Man habe an den Landtag eine Petition gerichtet um Aufbesserung der gesetzlichen Schutzbe⸗ stimmungen, man sei aber abgewiesen, nur nebensächliche gee seien berücksichtigt. Zu den Forderungen gehörte: 1) Anstellung von Inspektoren in den Bergwerken, welche von den Arbeitern gewählt und von dem Staat bezahlt werden sollten; 2) sollte verboten werden, daß bei einer Temperatur von 26 Grad Celsius in den Gruben länger als 6 Stunden gearbeitet werde; 3) Abschaffung des Arbeitsbuch für erwachsene Personen. Auf dem gütlichen Wege durc freie Vereinbarung sei nichts zu erreichen, darum hätten sich die Bergarbeiter Sachsens der Sozialdemokratie angeschlossen. — Der Delegirte Marville⸗Désiré berichtet über die Verhält⸗ nisse in Belgien, welche die traurigsten in ganz Europa seien. In Belgien würden die Arbeiter mehr als anderwärts als Maschinen behandelt. Es gebe in Belgien vier Kohlenbezirke von ziemlich gleicher Ausdehnung: Lüttich, Charleroi, Borinage und Centre. Der Schutz für Frauen⸗ und Kinderarbeit bestehe nur dem Namen nach. Minderjährige Frauen sollen nicht länger als 12 Stunden beschäftigt werden, Kinder nicht länger als 10 Stunden. Diese Bestimmungen
Papier, niemand kümmere sich darum. Die
ständen nur auf dem
Löhne seien die niedrigsten von ganz Europa, sie betrügen zwischen
2,40 und 2,60 ℳ, für Kinder bei einer Arbeit bis zu 12 Stunden mittlere Arbeits⸗
0,70 bis 1,60 ℳ durchschnittlich, die Stunden. Es bestehe schon
es hier Bergarbeiter⸗
der „Nat⸗ Zig.⸗
zeit wäöhre 10 bis 12 seit langem eine Bewegung für den Achtstundentag und für das Lohn⸗ minimum, dieselbe sei bisher von Erfolg nicht gekrönt gewesen. Jetzt schöpfe man aber Hoffnung, vermittels des Wahlrechts auf politischem Wege Besserung zu erlangen. Zu erwähnen sei noch die übergrofe Zahl der Unfälle bei schlagenden Wettern ꝛc., die größer sei als anderswo, eine Statistik darüber werde nicht vorgenommen. Schuld daran sei die mangelhafte Berginspektion. Bessere Zustände seien nur auf dem Wege der internationalen Vereinigung sämmtlicher Bergarbeiter zu erreichen. Ein englischer Delegirter wünscht von dem Referenten nähere Angaben über die Arbeitszeit und die Löhne in den belgischen Bezirken. Déösiré ertheilt folgende Auskunft: In Lüttich beträgt der Lohn 2,80, in Charleroi 2,40, im Borinage⸗Gebiet 2,10 ℳ Die Arbeitszeit währt überall. durchschnittlich 12 Stunden, Ein⸗ und Ausfahrt nicht eingerechnet. Nur bei auserordentlich schwierigen Arbeiten be⸗ trage die Arbeitszeit 8 Stunden. F. Cavrot erklärt hierauf, daß in seinem Bezirk der Lohn durchschnittlich 3,50 bis 4 ℳ, die Arbeits⸗ zeit 8 bis 10 Stunden betrage. — Die sozialdemokratische Partei in Oesterreich hat ein Begrüßungstelegramm sozialistischen Inhalts entsendet. Die Deutschen applaudieren bei der Verlesung desselben lebhaft, die Engländer nehmen es kühl auf, nur vereinzelten Beifall hört man bei den Franzosen. — Hierauf kommt Bunte (Dortmund) zur Berichterstattung über die Verhältnisse in Rheinland und Westfalen zum Wort. In seinem Beiitk seien die Verhältnisse nicht so günstig wie in England. Der Durchschnittslohn betrug im Saarrevier 1891: 1137 ℳ 1892: 1042 ℳ, 1893: 980 ℳ, im Dortmunder Revier 1086 ℳ, 976 und 980 ℳ, im Aachener Revier 948, 865 und 884 ℳ, im Ober⸗ schlesischen Revier 693, 669 und 694 ℳ, im Niederschle ischen Revier 759, 747 und 748 ℳ Die Zahl der Unglücksfälle sei secgend. Die Regierungsvorschläge für die Bergwerksgesetzgebung seien im Parlament stets zu Ungunsten der Bergarbeiter abgeaͤndert. Die Wünsche der Arbeiter lasse man unberücksichtigt. Redner beklagte sich dann darüber, daß gegen die Bergarbeiter „schwarze Listen“ Anwendung fänden. So⸗ dann bemängelte der Bericht die Knappschaftskasse, welche für h Arbeiter eine Wohlfahrtseinrichtung sein sollte, diesen aber in ihrer Bewegung nur hinderlich sei. Der Arbeiter habe nur Beiträge zu zahlen und habe nichts zu sagen, verliere auch leicht die Anrechte auf seine langjährigen Einzahlungen. Statt einer Vereinfachung des Kassen⸗ wesens habe man die kostspielige Oberältesten⸗Einrichtung getroffen, welche jährlich 26 — 27 000 ℳ koste. Die Unternehmer kümmerta sich nicht um die geseplichen Vorschriften, achteten auch nicht 89 Koalitionsrecht der Arbeiter. Die Unternehmer wüßten das Erscheinen der Bergmeister iu den Gruben schon 24 Stunden vorher. Die den schen Bergarbeiter ständen sämmtlich auf dem Boden der Hes demokratie. — Fritsche (Staßfurt) macht einige Mittheilunga über die Lage der Arbeiter in den fiskalischen Salzgrubemen Staßfurt. Die Lohnverhältnisse seien nicht besser als bei 9 andern Bergarbeitern. Die Gruben hätten große Erträgnisse erziel, im letzten Jahre beispielsweise 1764 000 ℳ Deshalb läge kein 1e vor, die Arbeiter zu drücken. Trotzdem sei am 1. März das Gedinge für Wagen von 27 ₰ auf 17 ₰ herabgesetzt worden. dmg Listen, Maßregelungen existierten auch hier. Hilfe könne nur die
lerichtet:
Orten die Arbeit wesentlich schwerer sei,
verhängt worden ist, zu einer Verschärfung des Streits zwischen
Namen des Fräuleins Martha Wende hierselbst ein⸗
Sozialdemokratie bringen. — Dullens (St. Johann) giebt einen Hn aus dem Saarrevier und befürwortet eine Eingabe des Kon⸗ gresses an den Minister des Innern, in welcher verlangt wird, daß den sei Gelegenheit des Strikes im Saarrevier abgelegten etwa 1500 Bergleuten mit 1. Juli d. J. entweder Arbeit oder Brot in Form von Pension gegeben werde oder der Betrag nebst Zinsen, den sie um Pensionsfonds haben beisteuern müssen, zuruückerstattet werde. Eine Bes lußfassung fand hierüber nicht statt. Heute sollten die Berathungen über den Achtstundentag beginnen. um Tages⸗Präsidenten für heute wurde Schroeder (Dortmund) Bunmnmt.
Zum Bergarbeiterausstand im hente folgende Nachrichten vor:
Aus Mährisch⸗Ostrau wird der Der sägebniglofe Verlauf des
Kongresses veranla wieder aufzunehmen.
Ostrauer Revier liegen
„Voss. Ztg.“ von gestern lose .s Berliner Bergarbeiter⸗ te die hiesigen Arbeiter, die Unterhandlungen 1 Am Vormittag erschien eine Abordnung, welche erklärte, von dem Achtstundentag abzustehen und sich auch mit einer geringeren Lohnerhöhung als die ver⸗ langten 25 % zufriedenzustellen. Hauptsächlich verlangte die Abordnung gleichmäßige Vertheilung des Verdienstes, da an einzelnen schn ferner Zurücknahme der Entlassungen und Wohnungskündigungen. Die Gewerke wollen von der Wiederaufnahme der entlassenen Rädelsführer nichts wissen. Wie „W. T. B.“ meldet, sind gestern auf dem Tiefbauschachte zu Mährisch⸗Ostrau 72 %, auf dem Karolinen⸗Schachte 89 % und auf dem Salomon⸗Schachte 70 % der Belegschaft an⸗ gefahren. Die Bezirkshauptleute verhandeln mit den Deputationen der Arbeiterschaft pectn Wiederaufnahme einzelner Arbeiter. Die Situation in dem westlichen Theil des schlesischen Kohlenreviers blieb nach einem Wolff'schen Telegramm vom gestrigen Tage aus Tro ppau beim Nachtschichtenwechsel unverändert.
Auch in Braunschweig hat, wie der Berl. „Volks⸗Ztg.“ be⸗ richtet wird, der Boykott, der über eine der dortigen Brauereien
Arbeitgebern und Arbeitern geführt. Die Brauereien Braunschweigs haben sich wie diejenigen Berlins aus Anlaß des Bovkottbeschlusses für solidarisch erklärt und ihr gesammtes Personal, etwa 800 Personen, entlassen. Von den Entlassenen werden nur diejenigen wieder ein⸗ estellt werden, welche der Strikebewegung ferngeblieben sind. Die Feuereien sollen große Biervorräthe besitzen, sodaß sie eine Zeit lang ihren Betrieb auf ein ganz geringes Maß einschränken können,
Der Ausstand in der chemischen Fabrik von Kunheim in Niederschön weide ist der „Voss. Ztg.“ zufolge im wesentlichen u Ende. Die meisten Arbeiter haben sich wieder einstellen lassen, sodaß der volle Betrieb wieder aufgenommen ist.
Aus Stettin wird der „Ostsee⸗Ztg.“ berichtet: Die strikenden 1131. (vergl. Nr. 113 d. Bl.) sammelten ich gestern Nachmittag in größeren Trupps am Bollwerk bei der Baumbrücke in, um die Lage des Strikes zu besprechen, verhielten sich sonst aber im aͤllemeinen ruhig. Zu einem Zwischenfall kam es am unteren Dampf⸗ schifbollwerk bei dem Dampfer „Dronning Lovisa“, wo ein Strikender die orbeitenden Leute belästigte, aber von diesen auf das nachdrücklichste zurückgewiesen wurde. Auf den Schiffen ist die Lage unverändert. Auf sämmtlichen Stettiner Dampfern wird mit den eigenen
Luten die Arbeit fortgesetzt, während die Mehrzahl der 1. Untersuchungs⸗Sacven.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. ersicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosuna ꝛc. von Werthpapieren.
fremden Dampfer zum “ att
Abgesandte des Stettiner Strike⸗Comités dort er
mit den dortigen Arbeitern zu unterhandeln; der Empfang der Ab⸗
foll aber kein besonders freundlicher gewesen sein, sodaß
diese Swinemünde sehr bald wieder verlassen haben.
V — einer Meldung des „W. T. B.“ gestern
Vormittag fast sämmtliche strikenden Maurer (vergl. Nr. 109 und
die Arbeit wieder aufgenommen. Wie dem „Vorwärts“ mitgetheilt wird, ist in Brünn ein Buch⸗
münde wird demselben
gesandten
In Wien haben nach 112 d. Bl.)
d ruckerstrike ausgebrochen.
Das Bundescomité des schweizerischen Gewerkschaftsbundes macht
Aus Swine⸗ am Dienstag 1. ri schienen seien, um iese in Strike.
ezwungen ist. erichtet, 8
wurde,
„Aus London wird heute dem meisten Droschkenkutscher (vergIl. Nr. 111 und 112 d. Bl.) haben gestern den Strike begonnen. park eine zahlreich besuchte Versammlung ab, solange im Auss Droschkenbesitzer zu zahlende Miethsgeld herabgesetzt werden würde. Die Droschke eines nichtstrikenden Kutschers wurde von den Strikenden umgeworfen, wobei der Kutscher einen Beinbruch erlitt.
bekannt: Mit voriger Woche haben die Küfer großer Faßfabriken in und Rheinfelden (70 Mef ergßer Faßf oche treten die Schmiede und Wagner in Winterthur
die Arbeit niedergelegt.
„W. T. B.“ gemeldet: Die Die Strikenden hielten im Hyde⸗ in welcher beschlossen
tand zu verharren, bis das von ihnen an die
8
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗Maßregeln
Nieder⸗Oesterreich .. 1
Böhmen ö 4
Komitate:
Maul⸗ und Klauenseuche 15 Lungenseuche . 8
88 Schweiz. aul⸗ und Klauenseuche. 16.— 31. März. Zahl der verseuchten u. verdächtigen
Kantone: “ Basel⸗Landschaft. Appenzell a. Rh. St. Gallen .. Thurgau Wallis.. W Neuenburg. Genf
Lungenseuche 1 Maulfeuche 3
Oeffentlicher Anzeiger.
über die Verbreitun
aul⸗ und Klauenseuche Lih se. Maul⸗ und Klauenseuche Lungensenche .. Maul⸗ und Klauenseuche Lungenseuche. “
Orte: Höfe:
Nachrichten
8 Oesterreich. 7. April.
Höfe: Orte:
Ungarn.
20. März. 27. März
14. April.
g von Thierkrankheiten im Ausland
21. April. ahl der verseuchten fe: :
3 Höfe Orte: 3 1
11. April.
Zahl der verseuchten
Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: 27 108 14 27 108 13 26 898 285 8 89 236 8 85
1.— 15. April. Ställe: Orte: tälle:
von trockenem
Zahl der verfeuchten I 8 Gemeinden:
7 nach Eröffnung
Höfe: 107
Amsterdam, ordinarv 51 ½. — Bankarinn 45 ½. Christiania, 16. Mai. munal⸗Anleihe im Betrage von 6 Millionen ist von einem Kon⸗ sortium, bestehend aus der Bank und Kreditkasse und der Der Kurs ist noch nicht bekannt gegeben. New⸗York, 16. Mai. ruhig, im späteren Verlauf herrschte träge Tendenz vor. regelmäßig. Der Umsatz der Weizen anfangs schwach Realisierungen, günstiges Wetter im Westen und auf Verkäufe der Haussiers, schlos sedoch auf Deckungen der Baissiers und auf Nachricht
Erwerbs⸗ und 8. Niederlafsung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch he
Komitate: Orte: Höfe: Komitate: Orte: Höfe: 1 14 32 108 12 24 105 229 8 85 229 9 113 279
Handel und Gewerbe. 16. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good
(W. T. B.) Die neue 4 % Kom⸗ resdner Bank Berlin, der Christiania Handelsbank Kopenhagen übernommen.
Die Börse eröffnete Schluß un⸗ Aktien betrug 228 000 Stück.
auf Verkäufe für auswärtige Rechnung,
(W. T. B.)
eetter in Kansas fest. — Mais schwächte sich nach
Eröffnung etwas ab auf reichliche Ankünfte und günstige Ernteberichte, d der Festigkeit des Weizens 8 Chicago, 16 1 schwächere ausländische Märkte und reichliche Verkäufe, 10 fest auf Berichte von ungünstigem Wetter. — Mai
erholt. Schluß stetig.
(W. T. B.) Weizen abgeschwächt auf schloß kedach
chwächte si
16. Mai.
ais etwas ab, später erholt. Schluß stetig.
irthschafts⸗Genossenschaft
8
91 2 an Gerichtsstelle, 1) Untersuchungs⸗Sachen. 1 [11384] Erledigung des Strafvollstreckungsersuchens. Das hinter den Militärpflichtigen, Schiffer Theodor Eduard Röthke aus Landsberg a. W., geboren am . Januar 1855 zu Magdeburg, unterm 12. März 1880 in Nr. 67 für 1880 dieses Anzeigers erlassene Strafvollstreckungsersuchen ist erledigt. M. ¹1 18./79. Landsberg a. W., 8. Mai 1894. Der Erste Staatsanwalt.
— des MEMMMHRETEUEexSsencFerweum nneace. — 2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 91 Blatt Nr. 3699 auf den
Das Grundstück
treffende Eingang
[11366] widerspricht,
theilung des
getragene, in der Stephanstraße Nr. 28 belegene Grundstück am 4. Juli 1894, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit 10 950 ℳ Nutzungswerth zur Gebäude⸗ leuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ slubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige bschätzungen und andere das Grundstück be⸗ trefeende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ ldingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, ügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle kalberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ prüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ teigerungsvermerks nicht hervorging, der⸗ nniige orderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ ehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ teigerungsrermin vor der Aufforderung zur Abgabe un Geboten anzumelden und, falls der betreibende läubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Pengften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei ert eilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten 8 prüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden uüfgefordert, vor Sclus des Versteigerungstermins nn Einstellung des S herbeizuführen, immer disgenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgelb 8. ör Uug auf den Anspruch an die Stelle des 86 stücks tritt. Das Ürtheil über die Ertheilung mitt uschlags wird am 4. Juli 1894, Nach⸗ 8 ags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben gegeben, verkündet werden. erlin, den 8. Mai 1894. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
111365)
[11367] Im
Band 16 Rentiers Georg Schönhauser
von 8 8 b
das sowie
andere gen,
42,
buche zur
Forderungen
Fwangeversteigerun X“ Zwangsvollstreckung soll das im den Umgebungen Band 114 Blatt
n Namen der verehelichten Rentier
geb. Jacoby „der Heinersdorferstraße Nr. 5 be⸗
ck am 19. Juli 1894, Vor⸗ 1
0 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht,! die
as
Einstellung
gang C., Erdgesch
des Kau Ansprüche im Range zurücktreten. das Eigenthum des Grund aufgefordert, vor Schluß des Ver die Einstellung des Verfahrens herbei falls nach erfolgtem Zus auf den Anspruch an die Das Urtheil über die Ertheil am 19. Juli 1894, M. Gerichtsstelle, wie oben angeg Berlin, den 10. Mai 1894. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
Allee 12. Juli 1894, dem unterzeichnete Friedrichstr. 13, Ho versteigert werden.
vermerks nicht hervorging,
boten anzumelden und,
hierselbst, eingetragene, sprüch⸗ im Range zurücktreten. igenthum des Grundstücks beanspruchen, werden
aufgefordert, vor Schluß des Veiste . . 2 V erbeizuführen,
Neue Friedrichstraße 13, Hof, Ein⸗ oß, Saal 40, versteigert werden. 4 a 17 am und ist mit 7600 ℳ Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug a beglaubigte Abschrift des Grundb Abschätzungen und andere, kachweisungen, dingungen können in der Gericht D, Zimmer
hat Fläche
eine von
sowie
42,
Zwangsversteigerung. Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Nieder⸗Schönhausener Parzellen Blatt Nr. 625 auf den Namen des hierselbst eingetragene,
gtück am Vormittags 10 ½ Uhr, vor i Gericht an Gerichtsstelle, Neue f. Eingang C., Erdgeschoß, Saal 40, Das Grundstück hat eine Fläche ist mit 24 600 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. zug aus der Steuerrolle, des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und Grundstück betreffende besondere in der Gerichtsschreiberei, eingesehen erechtigten werden aufgefordert, selbst auf den Ersteher übergehenden An deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu ma widrigenfalls dieselben bei Gebots nicht berücksichtigt wer 1 lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ Diejenigen, welche
Krams 152 belegene Grund
qm und
Kaufbedingungen ebenda, Eingang werden. Alle
des erfahrens
us der Steuerrolle, uchblatts, etwaige das Grundstück be⸗ besondere Kaufbe⸗ sschreiberei ebenda, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher überge deren Vorhandensein buche zur Zeit der
enden Ansprüche, oder Betrag aus dem Grund⸗ — Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Fensen⸗ wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, späte
termin vor der Aufforderun boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger — dem Gerichte glaubhaft zu widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge Gebots nicht berücksichtigt werden und bei fgeldes gegen die berücksichtigten Diejenigen, welche stücks beanspruchen, werden steigerungstermins zuführen, widrigen⸗ chlag das Kaufgeld in Bezug Stelle des Grundstücks tritt. ung des Zuschlags wird ittags 12 Uhr, an eben, verkündet werden.
ttens im Versteigerungs⸗ g zur Abgabe von Ge⸗
machen, ringsten
Aus⸗ beglaubigte Abschrift
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Real⸗ die Uaghrade,
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Feststellung des geringsten werden und bei Verthei⸗
widrigenfalls nach erfolgtem uschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüccs tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 12. Juli 1894, Nach⸗ mittags 12 ⅛ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben an⸗ gegeben, verkündet werden. 8
Berlin, den 11. Mai 1894.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
[11302] In Sachen des Kreismaurermeisters Hermann Bosse zu Bad Harzburg, Klägers, wider 1) den Waldarbeiter und Kleinköther Wilhelm
Rusack,
2) dessen Ehefrau, Louise, geb. Pfannenschmidt, beide in Bad Harzburg, Beklagte, wegen Hypothek⸗ zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Hegchlognhachne des den Versagten gebörigen Klein⸗ kothhofes No. ass. 42 zu Bad Harz urg sammt Zu⸗ behörungen zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 6. Mai cr. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Mai cr. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Montag, den 16. Inli 1894, Morgens 9 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amts erichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hypot ekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. 1
Harzburg, den 8. Mai 1894. 8
Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.)
[11300]
„In dem Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Harburg Band 58 Blatt 2291 auf den Namen des Zimmermeisters Anton Johann Westermann zu Wandsbeck und dem Maurermeister Carl Werber zu Hamburg eingetragenen Grund⸗ stücks ist zur Belegung und Vertheilung des Kauf⸗ eldes auf Grund des am 9. Mai 1894 verkündeten Zuschlagsurtheils Termin auf den 27. Juni 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amts⸗ gericht hierselbst — im Gerichtsgebäude am Kanal⸗ platze — anberaumt worden.
Harburg, den 9. Mai 1894.
Königliches Amtsgericht. VII.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird vor⸗ stehende Ladung dem Schuldner Westermann, dessen Aufenthalt z. Z. unbekannt ist, hiermit öffent⸗ lich zugestellt.
Harburg, den 9. Mai 1894. G
Gerichtsschreiberei Königlichen Amtsgerichts.
[11305]
In Sachen, betreffend die Fwangsversteigerung der im Sägeschlage hiesiger Feldmark sub 2 r. 10 und 11 belegenen Ackerstücke hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Se⸗ questers, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Freitag, den 8. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Abtheilung für Zwangsvollstreckungen und Konkurse, nieder⸗ gelegt sein. 8 Kröpelin, den 12. Mai 1894.
[11296] Aufgebot.
Folgende auf den Inhaber lautenden rioritäts⸗ Obligationen der ehemaligen Oberschlesischen Eisen⸗ bahngesellschaft Litt. D. Nr. 19883, 22025 und 24078 über je 100 Thaler = 300 ℳ, ausgegeben auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 24. Mai 1853, sind zur baaren Rückzahlung am 1. Oktober 1889 gekündigt worden. Die diesbezügliche Bekannt⸗ machung des Herrn Finanz⸗Ministers vom 7. Juni 1889 ist unter dem 19. Juni 1889 durch die im § 11 des obengedachten Privilegiums vorgeschriebenen Zeitungen veröffentlicht worden, ohne 8g die be⸗ zeichneten Obligationen bis jetzt zur Einlösung vor⸗ Plkat worden sind. Auf Antrag der Königlichen
11“ zu Breslau foles die oben be⸗ zeichneten Prioritäts⸗Obligationen nunmehr für kraftlos erklärt werden. Die gegenwärtigen Inhaber dieser Obligationen werden daher aufgefordert, ihre Rechte auf dieselben bei dem “ Gericht spätestens in dem auf den 10. Dezember 1894, Vormittags 412 Uhr, an Gerichtsstelle, am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer 89, des II. Stocks, anberaumten Aufgebokstermine anzu⸗ melden und die Obligationen vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklarung derselben erfolgen wird.
Breslau, den 10. Mai 1894.
Königliches Amtsgericht.
[4496305 Aufgebot.
Der Kaufmann Hermann Berne zu Wittkowo, vertreten durch den Rechtsanwalt Manheimer zu Posen, hat das Aufgebot der nachstehend bezeichneten, angeblich bei einem in der Nacht zum 15. Dezember 1890 zu Wittkowo stattgehabten Brande vernichteten Se 3 ½ „%igen Pfandbriefe der Posener Land⸗
aft:
Serie VIII. Nr. 15826 35884 42564 43166
43261 45169 47522 über je 600 ℳ, Serie XII. Nr. 9331 über 2000 ℳ, Serie XIII. Nr. 18660 19296 19297
19342 31914 31915 über je 1000 ℳ,
Serie XV. Nr. 2050 über 300 ℳ, einschließlich der zugehörigen Talons und Kupons beantragt. Der Inhaber der vorbezeichneten Pfand briefe wird aufgefordert, spätestens in dem auf de 3. Januar 1895, Vormittags 11 Uhr, vo dem unterzeichneten Gerichte, Sapiehaplatz Nr. 9. immer Nr. 26, anberaumten Aufgebotstermine sein Rechte anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen bJʒx die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Posen, den 6. April 1894.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
19341
[11293] Aufgebot. 3
Auf Antrag der Frau Gutsbesitzer Charlotte Beek zu Hardersho wird der Inhaber des angeblich ver⸗ loren gegangenen, zu der Aktie Nr. 823 über 300 ℳ der Genossenschaftlichen Kreditbank für die Provinz Preußen zu Fenhehe i. Pr. gehörenden Talons aufgefordert, seine Rechte auf diesen Talon spätestens im Aufgebotstermine den 29. küe. 1894, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 62) anzumelden und den Talon vorzu⸗ legen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. b Königsberg, den 7. Mai 1894.
Großherzogliches Amtsgerichts.
Königliches Amtsgericht. VIII.