1894 / 135 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Jun 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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das Humme

Am Sonntag, 17. Juni, kommt ein Sonderzug zuermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Dresden und Schandau über Elsterwerda zur Beförderung. Der Zug fährt 7,05 Vm. vom Anhalt⸗Dresdener Bahnhof ab und trifft in Dresden⸗Altstadt 11,50 Vm., in Schandau 1,03 Nm. ein. Die Fahrkartenpreise betragen: von Berlin Dresden 9 II., 6 III. Klasse, von Berlin nach Schandau 11,40 II., 7,60 ℳ. III. Klasse. Für Kinder im Alter von 4 bis 10 88 werden Fahrkarten zum halben Preise veraus⸗

abt. Die Rückfahrt kann innerhalb 8 Tagen, bei Schnellzügen gegen ösung von Zuschlagkarten, beliebig über Röderau oder Zossen er⸗ Peg. Freigepäck wird nicht gewaäͤhrt. Fahrtunterbrechung ist nur eei der Rückfahrt in Dresden zulässig. Der Fahrkartenverkauf erfolgt vom 13. Juni ah an den Fahrkarten⸗Ausgabestellen auf dem Anhalt⸗ Dresdener Bahnhofe, den Bahnhöfen Friedrichstraße und Alexander⸗ Platz von 9 bis 1 Vormittags und 3 bis 6 Uhr Nachmittags. Bei der Fahrkarten⸗Ausgabestelle des Anhalt⸗Dresdener Bahnhofs wird der Verkauf bis zur Abfahrt des Zuges fortgesetzt, bei den übrigen Ausgabestellen dagegen am 16. Juni, 6 Uhr Nachmittags,

geschlossen.

Bremen, 10. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Mark“ hat am 9. Juni Vormittags East⸗ bourne Ferr Der Dampfer „Lancelot“ hat am 9. Juni Morgens Bahia passiert. Der Postdampfer „Straßburg“ ist am 8. Juni von Buenos Aires nach der Weser abgegangen. Der Post⸗ dampfer „Pfalze ist am 3. Juni in Buenos Aires angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“ hat am 9. 8 Morgens die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“ ist am 9. Juni Abends auf der Weser angekommen.

amburg, 9. Juni. (W. T. B.) amburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Scandia“ ist heute in New⸗York eingetroffen.

9. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer „Dania“ hat

eestern Abend Lizard passiert. Der Schnelldampfer „Augusta Plekorla⸗ und der Postdampfer „Moravia“ sind heute Morgen in Cuxhaven eingetroffen.

Triest, 11. Juni. 8 Der 15252 ist, von Konstantinopel kommend, Püstern Nachmittag hier eingetroffen.

London, 9. Juni. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Gaul“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. Ferdinand Hummel's einaktige Oper „Angla“, nach einer von Axrel Delmar komponiert, wurde am Sonnabend um ersten Mal hierselbst aufgeführt. Nach der von dem Dichter selbft gegebenen Inhaltsübersicht macht der auf einem Kriegszug gegen Kaiser Karl den Großen begriffene Sachsenherzog Widukind Rast im Wotanshain, um das Orakel der heiligen Eiche zu befragen. Angla, seine Geliebte, die ihn vor der Macht des Kaisers warnt, kündigt ihm zugleich an, daß die A Sachsens mit der Vertreibung der falschen Freer durch das Christenthum erreicht werden würde. Nach langem Widerspruch nimmt der als Mönch verkleidete Kaiser die ver⸗ folgten Christen in Schutz. Die von den Ungläubigen geheiligte Eiche wird

mit Schwertern umgehauen, und über dem niedersinkenden Baum erhebt

e das in hellem Sonnenlichte strahlende Kreuz als Triumph des hristenthums. Diese an und für sich schöne Ide würde vielleicht, länger ausgeführt, recht dramatisch wirksam behandelt werden können; in dieser kurzen been (die Oper dauerte nur 36 Minuten) spinnt

sich jedoch alles ohne Hervorhebung der kriegerischen Konflikte in mehr idyllischer Weise ab. Dieser gemüthliche Charakter ist auch der Kom⸗ position vorzugsweise eigen.

ie Chöre, die den Schwerpunkt aus⸗ machen, sind se r wohlklingend und mit dem großen Geschick komponiert, mehreren kleineren Chorwerken bewiesen

schon in hat, die in . Konzerten zu Gehör gekommen sind. Auch dieses Werk dürfte mehr für eine Konzert⸗Kantate Pegaet erscheinen.

Schließli⸗ wurde als

er komponiert

ist zu erwähnen, daß die Oper „Angla“ frü Oper

die jüngst mit großem Erfolg aufgeführte

„Mara“ desselben Tondichters. Die Ausführung unter Leitung

Eva: Fräulein Leisinger,

des Kapellmeisters Dr. wohlgelungene zu nennen. Schmidt (Balduin), Herr (Wotanspriester), trefflich in ihren e G Königlichen Kapelle trugen gleichfalls zum Gelingen des wesentlich bei.

Muck war eine in jeder Beziehung Herr Stammer (Karl der Große), Herr hilipp (Widukind), Herr Fränkel owie Fräulein Hiedler (Anglo) waren ganz vor⸗ ollen. Die Leistungen des und der anzen sehr

Im Königlichen Opernhause gehen Meistersinger von Nürnberg“ unter Kapellmeister Weingartner's tung mit folgender Besetzung in Scene: Stolzing: Herr Gudehus, agdalena: Frau Goetze, David: Herr Lieban,

morgen Wagner's

Pogner: Herr Stammer. Den Hans Sachs singt Herr Bachmann

Stockholm . 752 O 4 Regen

Cherbourg. . 760

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e vom 11. Juni, 8 Ubr

orgens.

den Alpen

Stationen. Wind. Wetter.

Westen

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liegt

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Haranda . 757 8 19 kenlos scheinlich.

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v in 4800 m.

bundes vom Berliner Rathhaus nach dem Anha

und Ostseegebiete, gegenüber einem barometrischen Maximum über Südwest⸗Europa. Im ganzen Um⸗ F .“ kreise der Depression, von Mittelskandinavien bis zu und von gebieten bis nach dem Innern Rußlands herrscht trübe, kühle mit Regenfällen,

frische nördl 1 schwache südliche bis westliche Winde vorwiegen. In Deutschland, wo allenthalben Regen gefallen ist, die Temperatur Magdeburg ruhe hatten Gewitter 1 bei heiterer Witterung ungewöhnlich hohe Wärme. Fortdauer der trüben,

vom Stadt⸗Theater in Halle als Gast. Der Tenorist Herr Kraus vom 19 und Stadt⸗Theater in Mannheim wird erst nach überstandener Indisposition ein drittes Mal auftreten. Die Abschiedsvorstellungen von Fräulein Elisabeth Leisinger nehmen morgen in den „Meistersingern“ ihren Anfang. Alsdann wird die Künstlerin noch als Donna Elvira, Pamina, Margarethe und Agathe auftreten.

Im Königlichen Schauspielhause gelangen morgen die „Der Tugendwächter“ und „Die Hienseboten⸗ (Frau

ramm, Herr Vollmer) zur Aufführung. Im Adolph⸗Ernst⸗Theater ist für der Schluß der diesjährigen Spielzeit festgesetzt; es können daher nur noch fünf Auf führungen von „Charley’'s Tante“ stattfinden.

Mannigfaltiges.

Die Trauerfeier für den verstorbenen Kommandanten S. M. Schiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, Kapitän z. S. Valette hat am Sonnabend, Nachmittags um 6 Uhr, in der Leichenhalle des Französischen Kirchhofs in der Liesenstraße stattgefunden. Seine Majestät der Kaiser hatte, der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge, Allerhöchst⸗ seinen Admiral à la suite, Kontre⸗Admiral Pre eres von Senden⸗ Bibran entsandt, Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich hatte einen kostbaren Kranz gewidmet. Für das Reichs⸗Marineamt erschien der Staats⸗Sekretär, Vize⸗Admiral Hollmann. Die Offiziermesse, die Deckoffiziermesse und die Unteroffiziere des „Kurfürst Friedrich Wilhelm“ hatten den Sarg mit kostbaren Kränzen geschmückt. Andere Kränze trugen die Widmungen der nach Berlin kommandierten Offiziere der Kaiserlichen Marine, der Offiziere der Ostsee⸗ und der Nordsee⸗ station, der Sanitäts⸗Offiziere der Nordseestation, der Offiziermessen S. M. Schiffe „Baden“, „Deutschland“ und „König Wilhelm“, des Stabs des Manövergeschwaders, des Offizier⸗Korps der I. und II. Matrosen⸗Division, der II. Werft⸗Division und der Marine⸗In⸗ fanterie. Die Gedenkrede hielt Superintendent Steinbach von der Friedrichs⸗Werderschen Kirche. Die Beisetzung erfolgte auf dem Kirch⸗ hof am Oranienburger Thor, wohin die Leiche in feierlichem Zuge überführt wurde. Eine militärische Trauerfeier hatte bereits in Kiel stattgefunden.

Der Ballon „Phönix“, unter Führung des Premier⸗Lieute⸗ nants Sperling und unter Theilnahme der Assistenten am Meteoro⸗ logischen Institut Berson und Baschin, ist, wie dem „W. T. B.“ aus Schmolz gemeldet wird, am Sonnabend nach siebenstündiger Fahrt Mittags 12 Uhr bei Breslau glatt gelandet; er erreichte eine Höhe

ie Ueberführung des Banners des Schützen⸗

ter Bahnhof zur Fahrt nach Mainz hat gestern um 12 Uhr Mittags in feierlicher Weise stattgefunden. Die Berliner Schützengilde und die Vereine des Berliner Schützenbundes mit achtzehn Fahnen und vier Musik⸗ korps sammelten sich in den Höfen des Rathhauses, von wo aus als⸗ dann der Zug mit klingendem Spiel nach der Front an der König⸗ straße marschierte und hier in zwei Gliedern Aufstellung nahm. Der Vorstand der Gilde und des Bundes begab sich nunmehr nach dem strahlend erleuchteten Festsaal, wo der Ober⸗Bürgermeister Zelle, Stadtrath Borchardt, der Präsident des Deutschen Schützen⸗ dundes Diersch u. a. zum Empfange versammelt waren. Nach der Be⸗ grüßung ergriff der Vorsteher der Berliner Schützengilde Bank⸗ Assessor Wolf das Wort zu einer Dankesrede an den Ober⸗Bürger⸗ meister und schloß mit der Versicherung, daß alle deutschen Schützen sich in der feierlichen Stunde mit dem einen Woüshe vereinigten: Gott erhalte, schüge und segne des mächtigen Deutschen Reichs Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin! Ober⸗Bürgermeister Zelle dankte namens der Stadt für die freund⸗ lichen und ehrenden Worte und zugleich für das schöne Fest, welches vor vier Jahren nicht bloß dem Bunde, sondern auch Berlin zur Ehre und Freude gereicht habe. Eine Freude und Ehre sei es auch für Berlin gewesen, das Banner eines Bundes aufzubewahren, der so viel dazu beitrage, den Gedanken an Kaiser und Reich aufrecht zu erhalten, zu mehren und weiter zu pflanzen. Unter Hinweis auf die den Festsaal schmückende Kaiserbüste, die ein Geschenk des Bundespräsidenten Diersch ist, schloß der Ober⸗Bürgermeister mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König. Alsdann übergab er das Banner mit den Worten: „Nehmen Sie das von uns gut bewahrte Banner und bringen Sie es dahin, wo die Wacht am Rhein steht.“ Die Ueberführung des Banners nach dem Bahnhof erfolgte in einem reich geschmückten vierspännigen Wagen, der sich hinter der Gilde in den Zug einreihte. Der Zug be⸗ wegte sich durch die Spandauer⸗, Kaiser Wilhelmstraße, durch die Linden, die Wilhelm⸗ und Prinz Albrechtstraße nach dem Anhalter Güterbahnhof, wo die Verladung erfolgte.

8 8

Im großen Vogelhause des Zoologischen Gartens, das in seiner östlichen Hälfte einem Umbau unterzogen wird, befinden sich augenblicklich viele exotische Vogelarten, die in J⸗ Gärten noch niemals bisher , worden sind. Besonderes Interesse erregt die japanische Rothbauch⸗Meise, eine der größten Meisenarten, nech. in der Färbung unserem Kleiber sehr ähnlich ist. Es ist dies eine für das ostastatische Inselreich charakteristische Form, die in unseren zoologischen Gärten zu den außerordentlichsten Seltenheiten gehört. Ebenso interessant ist die Jagd⸗Elster, einer jener farbenprächtigen Rabenpögel, welche in vielen mit den prunkpollsten Kleidern gezierten Arten Vorder⸗ und Hinter⸗Indien, den Himalaya und die chinesischen Ge. birge bewohnen. Auch diese Art ist lebend noch niemals hier ein⸗ geführt worden. Die Prunkelstern oder Kittas haben einen ziemlich langen Schwanz und einen bald roth, bald gelb gefärbten Elsterschnabel. Sie ersetzen in Asien die Blauraben Amerikas, haben in ihrer Lebens⸗ weise große Aehnlichkeit mit unserer Elster, gleichen jedoch in mancher Beziehung wieder den Hehern.

Bamberg, 10. Juni. Die Malzfabrik von Dessauer ist laut Meldung des „W. T. B.“ vollständig niedergebrannt. Der Schaden wird auf eine halbe Million Mark geschätzt.

Stuttgart. Zu der großen Ausstellung von Erzeugnissen und Bedarfsartikeln der Bäckerei, reüh. und Kochkunst des In⸗ und Auslands, welche in der städtischen Gewerbehalle zu Stutt⸗ Prt gelegentlich des 3. Zentralverbandstags des „Freien Deutschen

äckerverbands“ in den Tagen vom 9. bis 16. September 1894 unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs von Württemberg stattfindet, sind bereits zahlreiche Anmeldungen eingegangen. Die Königliche Zentralstelle für Gewerbe und Handel wird be der Ein⸗ richtung und beim Pretssgrsenh mitwirken. Auch eine Ausstellungs⸗ Lotterie ist genehmigt. Der Garantiefonds beträgt 50 000 „Eisenach, 9. Juni. Die Wittwe des Dichters Fritz Reuter ist heute Mittag gestorben. Sie hat ihren Gatten, der am 12. Juli 1874 verstarb, um nahezu zwanzig Jahre überlebt. Die Villa am Fuße der Wartburg, welche dem Dichter im Jahre 1864 als Ehren⸗ abe geschenkt worden ist und in der er auch die letzten zehn Jahre seines Lebens zubrachte, ist der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge, von der Wittwe testamentarisch sammt Inhalt der Deu schen Schiller⸗ Stiftung vermacht worden.

Hamburg, 11. Juni. Der frangzfische Dreimastschooner „Louise“ (vergl. Nrn. 122 u. 134 d. Bl.) hat der „Hamb. Börsen⸗ halle“ zufolge unter dem Kommando des Zweiten Offiziers vom Schnelldampfer zffte Bismarck“ Ruser heute früh 9 ½ Ühr wohl⸗ behalten Lizard passiert.

Rogeredo, bei Mailand, 11. Juni. Für die große inter⸗ nationale Rad⸗Wettfahrt Maliland⸗Brenner⸗München starteten, wie „W. T. B.“ berichtet, von 49 Gemeldeten (nämlich 16 Deutschen, 7 Oesterreichern, 2 Schweizern und 24 Italienern) heute früh in drei Gruppen 46 Mann: Die erste Gruppe um 7 Uhr 35 Minuten, die zweite um 7 Uhr 39 Minuten und die dritte um 7 Uhr 45 Minuten.

Colombo, 11. Juni. Der Forschungsreisende Dr. Otto Ehlers, welcher wohlbehalten hier eingetroffen war, hat, wie „W. T. B.“ meldet, heute die Reise nach den Samoa⸗Inseln fort⸗

MNach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rom, 10. Juni. (W. T. B.) In einer Encyeclika, deren Erscheinen unmittelbar bevorsteht, wird der Papst, nach einem Hinweise auf die großen Kundgebungen der Katholiken anläßlich seines jüngsten Jubiläums, in vier oder fuͤnf Funda⸗ mentalpunkten die leitenden Ideen über den friedlichen und wohlthätigen Einfluß des Papstthums entwickeln. Die ganze Encyclica ist vom Geist des Friedens getragen und geeignet, einen tiefen Eindruck hervorzurufen. Eine politische Frage wird darin nicht behandelt werden.

Madrid, 11. Juni. (W. T. B.) Privatdepeschen aus Tanger fufolge verlautet gerüchtweise, daß der Sultan von Marokko gestorben sei. Die spanische Regierung hat bisher keine offizielle Meldung erhalten, und die Nachricht ist daher mit Vorsicht aufzunehmen.

8.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Senator. Anfang 7 ½ Uhr.

den westeuropäischen Küsten⸗

Freitag: Zum letzten Male.

wobei im lichingen.

e bis westliche, im Osten

1 bis 5 Grad unter dem Grünberg und Karls⸗ n Nordzch mnope herrscht

Graf Waldemar.

Mittwoch: Zum letzten Male. fresser.

kühlen Witterung wahr⸗

Deutsche Seewarte.

wolkig halb bed. bedeckt wolkig Regeni) heiter²) wolkig) Regen ⁴)

towo 762 büeen b1 u111’ 8 burg. 750 winemünde 752 Neufahrwasser 752

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Meme Rürnberg.

Theater⸗Anzeigen. Aönigliche Schanspiele. Dienstag: O

haus. 151. Vorstellung. Große Oper in 3 Akten von Richard In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur

——— —.

Madame Saus⸗Gene.

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êne. Die Meistersinger von Hee⸗

Deutsches Theater. Dienstag: Der Herr

Mittwoch: Zum letzten Male. Kollege Crampton. Donnerstag: Der Herr Senator. Götz von Ber⸗

Berliner Theater. Dienstag: Zum letzten Male. (Marie Pospischil, Stefanie ildburg, Ludw. Barnay, Ferdinand Suske.) Anfang

Der Veilchen⸗

Donnerstag: Othello. (Marie Pospischil, Charl. Boch, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Lessing⸗Theater. Dienstag: Zum 100. Male. (Jennv Groß.)

Mittwoch, Donnerstag, Freitag: Madame Sans⸗ (Jenny Groß.) Letzte Wiederholungen.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung 8 Schluß der Saison: Freitag, 15. Juni.

Konzerte.

Kroll’s Etablissement. Dienstag: Neues Orchester: 8 Prill. Kapelle des Leib⸗Husaren⸗ ein.) Kai erin Nr. 2. Dirigent: J. Schöppe

osen).

Mittwoch: Im Saal: III. Symphonie⸗Abend. Neues Orchester: P. Prill. Im Garten: Phil⸗ harmonisches Blas⸗Orchester. Dirigent: L.

Lehmann. Auf der bedeckten Terrasse am Königsplatz: Restaurant, Café, Wein⸗ und Bier⸗Ausschank bei

freiem Entrée.

Familien⸗Nachrichten.

18* 1 Verlobt: Frl. Helene Wottrich mit Hrn. Predigt⸗ amts⸗Kandidaten Albert von Schaewen (Heils⸗ berg Königsberg). Frl. Johanna Tenge mit Hrn. Lieut. Joachim von Zitzewitz (Schloß Holte

aris.

NRünster.. 751 Karlsruhe. 757 755 758 754 752 757 756

282 759 760

2Regen ¹0)

Regen bedeckt⁵) halb bed. 3) wolkig:6) Regen ³) wolkig Regen) Regen

Gestern und Nachts Regen. 2 Bis gestern

Abend egen.

*) Nachmittags und Nachts Regen. ) Nachmittags Gewitter und Regen, *) Gestern Mittag und Nachts

egen. ²⁹) Gestern bis Nach⸗

Morgens Regen. Regen. ⁵) Nachts mittags anhaltend. Regen.. Nachts Regen.

1⁰)

³) Nachmittags und Nachts Regen.

28 regnerisch. achts und

Nachmittags

Uebersicht der Witterung. Eine umfangreiche Depression liegt über dem Nord⸗

Wagner. Petkaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner.

Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 159. Vorstellung. Der Tugend⸗ wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de

Uebersetzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen bent In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗In⸗ spektor Brandt. Die Dienstboten. Genrebild in 1 Aufzug von Roderich 756983 In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 152. Vorstellung. eent; Oper in 2 Akten und einem Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Lud⸗ K.evne: Carneval. Ballet⸗Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr. 1 Schauspielhaus. 160. Vorstellung. Der Biblio⸗ thekar. Schwank in 4 Aufzügen von G. von Moser. Anfang 7 ½ Uhr. 1 M“

Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels'schen

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Dienstag: Zu volksthümlichen Preisen. Zum 171. Male. Ingend. Ein Liebesdrama in 3 Akten von Max Halbe. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Parquet 2 Anfang 7 ½ Uhr. ittwoch und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Hannover). Verehelicht:

Tochter:

Theater Unter den Linden. Dienstag:

Zum 109. Male. Der Obersteiger. Operette don C. Zeller. Hierauf: Großes Fecht⸗Turnier

zu Münster Osnabrück)

Hr. Professor Dr. Albert Köster

mit Frl. Laura Jebens (Marburg i. H Geboren: Ein Sohn: Hrn. M der Lancken⸗Wakenitz

(Leuchtenburg bei

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Kalte Frh (Klevenow). in. Hauptmann Frhrn. von mann (Flensburg). Gestorben: Hrn. Cuno Frhrn. von Olders Sohn Werner (Oldershauf

rn

von Eine Ucker⸗

haufen en). Caroline Grä⸗

Essen, Reg⸗Bez

zwischen dem Massterscha tegcen Caval. Eugenio ini und den ersten Fechtmeistern Deutschlands

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

esterreichs und Italiens. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Berlin:

Adolph Ernst⸗Theater. Letzte Woche. Dienstag: Charley’s Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. 8 Herozüftic Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. 8

acobson und Benno Jacobson. Musik von 8 Roth. Anfang 7 ½ Uhr.

Verlag der Expedition (Scholl).

Druck der Norddeutschen Buchdrucker Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstr

Sechs Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

ei und Vetlag’⸗ aße Nr. 32.

(984)

Berlin, Montag, den 11. Juni

Königreich Preußennä.

Auf den Bericht vom 30. April d. J. will Ich gemäß § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 dem Provinzialverbande der Pro⸗ vinz Westpreußen zur Ausstellung auf den Inhaber lautender Anleihescheine bis zum Betrage von 10 Millionen Mark und der erforderlichen Zinsscheine und Anweisungen auf Grund der hierneben zurüͤckfolgenden Bedingungen durch gegenwärtiges Privilegium die landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgehenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu ein. Uebrigens wird dieses Privilegium vorbehaltlich der Rechte Dritter und ohne dadurch für die Befriedigung der Inhaber der An⸗ leihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats zu übernehmen, ertheilt.

Neues Palais, den 12. Mai 1894.

Wilhelm R. Graf zu Eulenburg. Miquel. von Heyden. An die Minister des Innern, der Finanzen und für Land⸗ wirthschaft, Domänen und Forsten. 8

1“

Bedingungern für die Ausgabe verzinslicher Anleihescheine durch den Provinzialverband der Provinz Westpreußen für Zwecke der Provinzial⸗Hilfskasse. § 1. Der Provinzialverband der Provinz Westpreußen ist befugt, für Zwecke der Provinzial⸗Hilfskasse (Reglement vom 14. März/29. April 1889, veröffentlicht in den Regierungs⸗Amtsblättern zu Danzig Nr. 24 pro 1889 und zu Marienwerder Nr. 25 pro 1889) nach volltändi er Begebung der auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 2. Mai 1887 auszufertigenden Provinzial⸗Anleihescheine bis zum Betrage von 8 Millionen Mark anderweit Geld anzuleihen und darüber auf den Inhaber lautende, seitens der Gläubiger unkündbare Schuld⸗ verschreibungen unter der Bezeichnung: „Anleihescheine des Provinzialverbandes Provinz Westpreußen VI. Ausgabe“ auszustellen und auszugeben.

der

Der Gesammtbetrag der auszugebenden Anleihescheine darf den

Betrag derjenigen Darlehen nicht übersteigen, welche aus dem Pro⸗ rinziaf Hilfokassenfonds nach Maßgabe des vorbezeichneten Reglements gewährt sind. Er darf den Betrag von zehn Millionen Mark nicht überschreiten.

§ 2.

Die Anleihescheine werden in Abschnitten von 500, 1000, 2000 und 3000 nach dem beigefügten Muster (A) ausgefertigt.

Die Ausfertigung geschieht unter der Aufsicht des Landes⸗Direk⸗ tors, welcher insbesondere darüber zu wachen hat, daß die im §1 vor⸗ gezeichnete Grenze nicht überschritten wird.

Die Anzahl der ausgefertigten Stücke und deren Betrag sind öffentlich bekannt zu machen.

§ 3.

Die Anleihescheine werden jährlich mit 3 ½ oder 4 % verzinst. Die Zinsen werden halbjährlich am 1. April und 1. Oktober gezahlt. Den Anleihescheinen werden zu diesem Zweck Zinsscheine auf je 20 halbe Jahre nebst Anweisungen nach den beigefügten Mustern (B und C) beigegeben.

Die Zahlung der Zinsen erfolgt gegen Rückgabe der betreffenden Zinsscheine vom Verfalltage ab aus der Landes⸗Hauptkasse.

Das Forderungsrecht aus einem Zinsschein erlischt, wenn derselbe innerhalb vier Jahren, vom Ablauf des Kalenderjahres, in welchem er fällig geworden, nicht zur Zahlung präsentiert worden ist.

Mit dem Ablauf des zehnjährigen Zeitraums werden nach vor⸗ heriger öffentlicher ö1“ die neuen Zinsscheine dem Ein⸗ lieferer der Anweisung ausgereicht. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe nach Ablauf der für die Umwechselung bestimmten Frist an den Inhaber des Anleihescheins.

§ 4.

Die Tilgung der Anleihescheine geschieht aus einem zu diesem Zweck gebildeten Tilgungsstock durch allmähliche Einlösung mit sährlich wenigstens einem Prozent des Nennwerths der ausgegebenen Anleihescheine unter Zuwachs der auf die eingelösten Anleihescheine ersparten Zinsen. Sie beginnt nach Ablauf des auf die erste Aus⸗ gabe folgenden Etatsjahres.

Die Einlösung wird, wenn sie durch Ankauf nicht vortheilhafter bewerkstelligt werden kann, im Wege der Aufkündigung nach vor⸗ gängiger Bestimmung durch das Loos vorgenommen.

Die Ausloosung Feat in diesem Falle alljährlich im Monat April, die Bekanntmachung der ausgeloosten und zu kündigenden Anleihescheine, welche die letzteren nach Ausgabe, Buchstabe, Nummer und Betrag bezeichnen muß, in den Monaten Mai bis Juli, die Ein⸗ lösung vom 1. Oktober desselben Jahres an.

„Der Provinzialverband hat das Recht, den Tilgungsstock zu ver⸗ stärken, sowie sämmtliche noch umlaufende Anleihescheine mit einer Frist von mindestens sechs Monaten zur Einlösung zu kündigen, in welchem Falle die Kündigung sofort öffentlich bekannt zu machen und die Bekanntmachung in den beiden nächsten Monaten je einmal zu wiederholen ist. Auch die durch Ankauf behufs der Tilgung er⸗ worbenen Anleihescheine sind bekannt zu machen.

§ 5.

Die Auszahlung des Kapitals für die ausgeloosten Anleihescheine erfolgt nach dem Nennwerth derselben aus der Landes⸗Hauptkasse an den Vorzeiger der Anleihescheine gegen Rückgabe derselben. Mit den Anleihescheinen sind zugleich die ausgereichten, nach dem Zahlungs⸗ termin n werdenden Zinsscheine einzuliefern.

Der Betrag der fehlenden Zinsscheine wird am Kapital gekürzt und zur Einlösung dieser Scheine verwendet. Die Nummern der aus⸗ geloosten, nicht zur Einlösung eingereichten Anleihescheine sind in den nach § 4 zu erlassenden Bekanntmachungen in Erinnerung zu bringen. Werden die Anleihescheine dessen 1en binnen 30 Jahren nach dem Zahlungstermin weder zur Einlösung präsentiert, noch der Be⸗ timmung unter § 7 gemäß als verloren oder vernichtet behufs Er⸗ theilung neuer Anleihescheine angemeldet, so werden sie nach Ablauf der Frist zum Besten der Provinzial⸗ Hilfskasse als getilgt angesehen.

Alle die Anleihescheine betreffenden öffentlichen Bekanntmachungen erfolgen durch die „Danziger Zeitung“, die „Danziger Allgemeine eitung“, den „Graudenzer Geselligen“, die „Regierungs⸗Amtsblätter der Provinz Westpreußen“ und den „Deutschen Reichs⸗ und 88 grg Preußischen Staats⸗Anzeiger“. 5 1 ollte eines dieser Blätter eingehen oder die Kommission für die Westpreußische Provinzial⸗Hilfskasse andere Blätter für die Ver⸗ öffentlichung wählen, so muß (im ersten Falle) ein anderes Blatt ge⸗ Mühlt und (in beiden Fällen) die erfolgte Aenderung durch die übrig eibenden bezw. durch die bisher benutzten Blätter öffentlich bekannt gemacht werden.

it Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ Föpeter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der 8 838 ff. der Zivilprozeßordnung für das Peutsche Reich 30. anuar 1877

(R.⸗G.⸗Bl. S. 83), beziehungsweise § 20 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (G.⸗E. 8 291). Zinsscheine und Anweisungen können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch kann nach dem Ermessen der Kommission für die Westpreußische Provinzial⸗Hilfskasse demjenigen, welcher vor Ab⸗ lauf der vierjährigen Verjährungsfrist 3) den Verlust eines Zins⸗ scheins bei der Kommission anmeldet, der Betrag des Zinsscheins, wenn letzterer bis zum Ablauf der Verjährungsfrist nicht präsentiert worden ist, nach Ablauf derselben h aechhes werden.

„Für die Sicherheit der ausgegebenen Anleihescheine und deren Zinsen haften in erster Reihe die der Provinzial⸗Hilfskasse gehörigen, auf Grund des oben bezeichneten Reglements erworbenen Darlehens⸗ forderungen, der Reservefonds und das Stammvermögen der Pro⸗ vinzial⸗Hilfskasse, in zweiter Reihe aber auch das übrige Vermögen des Provinzialverbandes.

§ 9. Der Provinzial⸗Ausschuß überwacht die Befolgung der vorstehenden Vorschriften.

(Muster zu den Anleihescheinen des Provinzial⸗ verbandes der Provinz Westpreußen für Zwecke der Provinzial⸗Hilfskasse.)

Anleiheschein

des Provinzialverbandes der Provinz Westpreußen für Zwecke der Provinzial⸗ Hilfskasse. (Wappen der Provinz.) VI. Ausgabe, Buchstabe . Nr. . über Der Provinzialverband der Provinz Westpreußen schuldet dem Inhaber dieses Anleihescheins. Mark, verzinslich zu zent jährlich.

Diese Darlehnsschuld ist auf Grund des Beschlusses des XVII. Westpreußischen rovinzial⸗Landtags vom 2. März 1894 und auf Grund des Allerhöchsten Privilegtums vom 12. Mai 1894 auf⸗ genommen worden.

Die umseitig abgedruckten Bedingungen wendung.

Saä 121212 1 (Siegel des Landes⸗Direktors.) Die Kommission für die Westpreußische Provinzial⸗Hilfskasse.

(Unterschriften.) 1 Landes⸗Direktor. Mitglied. Eingetragen in das Register, Blatt Der Kontrolbeamte. (Unterschrift)

finden auf sie An⸗

11“

6 Muster B. (Muster zu den Zinsscheinen) Provinz Westpreußen. Erster (bis zwanzigster) Zinsschein te Reihe zum Anleihescheine des Provinzialverbandes der Provinz Westpreußen für Zwecke der Provinzial⸗Hilfskasse.

VI. Ausgabe, Buchstabe Nr FexE zu Prozent Zinsen über ... 1 Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe

am .. ten 18. (bezw. 19..) und späterhin die

Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom

II mit (in Buchstaben) Pfennigen bei der Landes⸗ stpreußen in Danzig. (Stempel.) Die Kommission für die Westpreußische Provinzial⸗Hilfskasse. (Faksimile der Unterschriften.) Landes⸗Direktor. Mitglied. Der Kontrolbeamte. Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht

bis zum 31. Dezember .. .. erhoben wird. ““ 8

Muster C. (Muster zu den Anweisungen) Provinz Westpreußen. Anweisung un Anleihescheine es Provinzialverbandes der P für Zwecke der Provinzial⸗ ilfskasse. VI. Ausgabe, Buchstabe .. .. Mark zu Prozent Zinsen.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem vorbezeichneten Anleihescheine die. . . te Reihe Zinsscheine ür die zehn Jahre 18 ..bis 19. bei der 88ö der

rovinz Westpreußen in Danzig, sofern von dem Inhaber des An⸗ eihescheins nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben ist.

Danzig, im 18 . (bezw. 19..

1 Stempel.) 1 1

Die Kommission für die Westpreußische Provinzial⸗Hilfskasse.

(Faksimile der Unterschriften.) Landes⸗Direktor. Mitglied. Der Kontrolbeamte.

Anmerkung: Jeder Zinsschein und jede Anweisung ist mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten zu versehen.

. Statistik und Volkswirthschaft.

Waldbestand und Besitzverhältnisse der Forsten Preußens 1893.

Die im Jahre 1893 zum dritten Mal im Deutschen Reich vor⸗ genommene Erhebung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung ergab, wie wir der „Statist. Korr.“ entnehmen, für Preußen, daß von der Gesammtfläche des Staats 8 192 503 ha beforstet waren. Die letzte im Jahre 1883 vorgenommene gleiche Aufnahme berechnete einen Waldbestand von 8153 947 ha, sodaß sich in dem zehnjährigen Zeit⸗ raum ein Mehr von 38 558 ha Waldfläche herausstellte, und zwar betrug die lediglich auf die Kron⸗, Staats⸗ und Gemeindeforsten ent⸗ fallende Zunahme 109 283 ha, während die Instituten⸗, Genossen⸗ schafts⸗ und Privatforsten eine Abnahme von 70 725 ha zeigen. Das Anwachsen der Waldfläche dürfte neben anderen forstlichen und kul⸗ turellen Gründen wesentlich darin zu suchen sein, 97 die Land⸗ wirthschaft in ihrer augenblicklichen schwierigen Lage, besonders bei den hohen Arbeitslöhnen und den Anbau nicht lohnenden viel⸗ fach Böden siebenter und achter Klasse an die Staats⸗Forstverwaltung, der in den Etats größere Summen als früher zur Aufforstung zur Verfügung stehen, zu diesem Zweck abgegeben hat. Die üee Um⸗ stände dürften die Besitzer von Privatforsten theilweise veranlaßt haben, Waldflächen nach dem Abtriebe der Bestände anderweit zu benutzen oder unbebaut liegen zu lassen. Demgemäß minderte ich der Priwatzorstbesits welcher für 1883 einen Flächeninhalt von

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4 382 252 ha nachwies, um 50 740 ha. Den größten Privatforst⸗ besitz umfaßte im Jahre 1893 der Regierungsbezirk Frank⸗ furt mit einer Fläche von 447 262 ha. Hieran schlossen sich Liegnitz und Potsdam mit 395 354 bezw. 317 315 ha. m Regie⸗ rungsbezirk Arnsberg nahmen die Privatforsten eine Fläche von 214 215 ha ein; hieran reihten sich Breslau mit 201 240, Magde⸗ burg, Münster mit 162 862 bezw. 132 246, Bromberg und Merse⸗ burg mit 121 932 bezw. 104 747 ha. In den Regierungsbezirken Stettin, Köln, Cassel, Schleswig einschl. Helgoland, Gumbinnen, Minden, Koblenz und Trier befand sich eine Waldfläche von 98 416, 95 527, 82 499, 77 318, 67 355, 63 881, 60 725 und 53 712 ha im vee Am F vertreten waren die Privatforsten in den Regierungsbezirken Stade, Wiesbaden, Sigmaringen und Aurich. Hier bestockten sie 1893 nur eine Fläche von 19 518 bezw. 18 897, 17 488 und 20 670 ha. Vergleichen wir die Besitzstandverhältnisse von 1893 mit denen von 1883, so gehörten von den Forsten an 1883 1893 der bbb——¹.] 65 246 dem Staat (einschl. Staatsantheilforsten) 2 409 738 2 465 331 den Gemeinden 68616 den Gis 88 445 83 101 den Genossenschaftme 237 006 222 364 den Privaten ..4411.4** „Der größte Theil der Forsten (52,9 %) befand sich mithin im Privpatbesitz. Die Staatsforsten umfaßten 30,1, die Gemeinde⸗ forsten 12,5, die Genossenschaftsforsten 2,7, die Stiftungsforsten 1,0 und die Kronforsten 0,8 Hunderttheile. Die Staatsforsten befinden sich vornehmlich in Brandenburg, Ost⸗ und Westpreußen mit einem Flächeninhalt von 387 154 bezw. 368 598 und 302 572 ha; demnächst folgen Hessen⸗Nassau mit 261 965 und Hannover mit 238 722 ha. Gar keine Staatsforsten befanden sich in Hohenzollern. Der größte Antheil von Gemeinde⸗ forstbesitz entfiel auf das Rheinland und Hessen⸗Nassau mit 329 538 bezw. 219 766 ha. Der Forstbesitz der Genossenschaften (nesn⸗ derjenigen, an denen der Staat betheiligt ist) erreichte 1893 mit 79 528 ha in Hannover seinen größten Umfang; hieran schlossen sich Westfalen mit 46 900 und Hessen⸗Nassau mit 30 023 ha. Die Stiftungen traten als Eigenthümer von Forsten und Holzungen im Jahre 1893 vornehmlich vor in Brandenburg und Schlesien mit 15 302 bezw. 13 617 ha.

Zur Arbeiterbewegung. 8 Die Meinungsverschiedenheiten, die zwischen dem Ver⸗ trauensmann der Schuhmacher, dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Bock, und den Ausständigen in Burg sich eingestellt haben, sucht der Vertrauensmann durch eine längere Erklärung im „Vorwärts“ zu heben. Inzwischen dauert der Ausstand fort. In Magdeburg wurde in einer zahlreich besuchten Versammlung eine Entschließung eingebracht und angenommen, in der, wie die „Magdb. Ztg.“ mittheilt, die Anwesenden sich mit den Strikenden in Burg für solidarisch erklären und fordern, daß Bock vor das Forum eines Arbeiterausschusses gestellt werde, um sich wegen seiner Handlungsweise zu verantworten. Das Burger „Tgbl.“ schreibt: Vom Schuhmacherausstand verlautet, daß trotz des Beschlusses, der Ausstand solle fortgeführt werden, die Meldungen in den einzelnen Fabriken sich mehren. Die Arbeiter gehen davon aus, daß für sie der Strike beendet sei, und sie sind auch der Ansicht, daß damit die Ver⸗ pflichtung, die erhaltenen vee e⸗ zurückzuzahlen, aufgehoben ist.

Aus Stettin wird dem „Vorwärts“ berichtet: Der Ausstand der Stettiner Se dauert nun bereits zehn Wochen (seit 1. April); von keiner Seite ist bis jetzt die geringste Nachgiebigkeit gezeigt worden. Die Innungsmeister erklären, überhaupt von den Aus ws b, keinen Mann mehr beschäftigen zu wollen, und die Stri⸗ kenden haben bis jetzt noch jeden Zuzügler wieder abgeschickt.

Aus Leipzig wird der „Lpz. Ztg.“ mitgetheilt, daß der Aus⸗ stand der Dreher bei Swiderski nicht friedlich beigelegt werden zu können scheine. Die Fabrikleitung habe die Forderung der Arbeiter, die Ausständigen alle wieder einzustellen, 2 Die Fabrik wird boykottiert, die nicht ausständigen Arbeiter werden von den Strikenden belästigt und thätlich angegriffen, worfen u. s. w.

In Burgstädt haben die 32 Arbeiter des Lindner'schen SrrnEö die Arbeit niedergelegt. Am Freitag hatte nach einer Meldung des „Vorwärts“ die Betriebsleitung Lohn⸗ kürzungen angekündigt. Das Geschäft wollte sich ver⸗ pflichten, die Arbeitszeit voll aer. zu erhalten und für volle Be⸗ schäftigung Sorge zu tragen. Die Arbeiter beantworteten diese Vor⸗ schläge mit einem Schriftsatz, worin sie die Lohnkürzungen ablehnten, dagegen sich zu einer Verkürzung der Arbeitszeit verstehen wollten. Die Betriebsleitung kündigte nun 8 Arbeitern und setzte die Arbeits⸗ zeit auf täglich 6 Stunden herab. Gegen diese verkürzte Arbeitszeit hatte niemand etwas einzuwenden. Die Ursache des Ausstandes ist in der Entlassung der 8 Kameraden zu suchen. Die weiblichen Arbeiter des Geschäfts arbeiten weiter.

In ldenburg droht ein großer Arbeiterausstand am 1. Juli auszubrechen. Die Verwaltung der Oldenburger Glashütte, die etwa 570 Arbeiter beschäftigt. hat, wie die „Frkf. Ztg.“ berichtet, ihren Glasmachern (316 an der Zahl) eine mit dem 1. Juli in Kraft tretende Lohnherabsetzung an⸗ gekündigt. Die Direktion begründet diese Maßregel damit, daß die maßgebenden Flaschenfabriken in Deutschland nicht höhere Löhne, sondern theilweise noch niedrigere zahlen, als die Oldenburger Glas⸗ hütte nach dem 1. Juli zahlen will, und daß die Durchschnittspreise der Fabrikate gegen das Vorjahr um etwa 5 % zurück⸗

egangen sind. Nach Mittheilung der Direktion würde der monat⸗ biche Lohnausfall für einen Glasmacher zwischen 2,70 und 9 schwanken. Für die nicht allein, sondern mit einem Gehilfen arbei⸗ tenden Glasmacher würde der Ausfall allerdings 15 bis 30 be⸗ tragen; diese würden jedoch immer noch über 200 monatlich ver⸗ dienen, wovon sie dem Gehilfen höchstens 45 abzugeben 1 Die Glasmacher haben nun auf die Ankündigung der Lohnherab etung hin mehrere Versammlungen abgehalten und beschlossen, am 1. Juli die Arbeit niederzulegen. Mit der Ausführung dieses Beschlusses se auch die 250 übrigen Arbeiter der Hütte ihre Arbeit ver⸗ ieren.

Aus Braunschweig schreibt man der „Frkf. Ztg.“: Die Lage des Brauerei⸗Boykotts ist unverändert, die Verhältnisse liegen hier ähnlich wie in Berlin. Das kühle Wetter kommt auch hier dem Gelingen des Boykotts zu gute; bei eintretenden heißen Ser. wird es wohl anders sein, da die Brauereibesitzer Feschlossen und einig vor⸗ gehen. Die von sozialdemokratischer Seite veranlaßte Ueberwachung der kleinen Wirthe und Bierhändler, Veröffentlichung der Namen solcher, die „boykottiertes“ Bier führen u. s. w. schädigt zwar einzelne dieser Leute sehr, wird aber 8 den Ausgang des Kampfes ebenso wenig von weeige. sein, wie die Drohung einer Anzahl Flaschenbierhändler, von jetzt ab nur noch auswärtiges Bier zu wollen. Wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, hat eine erneute Be peschung der Brauerei⸗ besitzer deren völliges und entschiedenes Festhalten an der bisher eingenommenen Haltung ergeben. Danach werden also nur dann,

mit Steinen be⸗