1894 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Jul 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Der Direktor des Königlichen Statistischen Bureaus, Ge⸗ heime A“ Blenck ist mit mehrwöchigem Urlaub nach der Inse

Rügen gereist.

1, 23. Juli. Die Manöverflotte, mit Ausnahme von S. M. S. „Sachsen“, welches Seine Königliche Hoheit den Prin 68g Heinrich Mitte dieser Woche nach Kopenhagen bringen soll, ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“, heute . Vormittag um 9 Uhr nach Brunsbüttel in See gegangen.

Wernigerode, 23. Juli. Der General der Infanterie z. D. Graf von Bose, Ritter des Schwarzen Adler⸗Ordens und Chef des 1. Thüringischen Nr. 31, früher kommandierender General des XI. Armee⸗Korps, ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend hier gestorben.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die 88 rin ist gestern aus Madonna di Campiglio zu mehrtägigem Aufenthalt in Mendelhof eingetroffen. Das „Armee⸗Verordnungsblatt“ H⸗ einen Kaiserlichen Erlaß vom 27. Jüuni, wodurch die Aufstellung von vier weiteren bosnisch⸗herzegowinischen In⸗ fanterie⸗Kompagnien zum Herbst 1894 genehmigt wird. Entgegen der Meldung einiger Blätter, daß der öster⸗ reichisch⸗ungarische Botschafter beim Päpstlichen Stuhl Graf Revertera nach Ablauf seines Urlaubs nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren werde und daß er bei den Verhandlungen mit dem Vatikan über das ungarische Ehegesetz Mangel an Geschick bekundet habe, erfährt das „Fremdenblatt“ von kompetenter Seite, daß diese von Budapest ausgegangenen Nachrichten in jeder Beziehung erfunden seien. Graf Revertera sei niemals in die Lage gekommen, über das ungarische Ehegesetz mit dem Vatikan zu verhandeln, da die ungarische Regie⸗ rung sich in dieser Sache mit dem ungarischen Episkopat in direkte Beziehungen gesetzt habe. Auch sei kein Grund bekannt, warum Graf Revertera nicht mehr auf seinen Posten zurück⸗ kehren sollte. Ferner erklärt das „Fremdenblatt“ die Buda⸗ pester Nachricht, daß der österreichisch⸗ungarische Gesandte in Bukarest Graf Goluchowski wegen seiner zu wenig energischen Haltung gegenüber der rumänischen Be⸗ wegüng seinen Posten verlassen und in dem Botschafts⸗ rath Grafen Theodor Zichy einen Nachfolger erhalten werde, für unbegründet. Wenn Graf Goluchowski nach achtjähriger Dienstleistung in Bukarest den Wunsch haben sollte, aus Familienrücksichten einen längeren Urlaub zu er⸗ halten, so könne dies mit seiner Amtsführung keineswegs in ö gebracht werden, um so weniger, als Graf Zoluchowski erst jüngst eine hohe Ordensauszeichnung als Be⸗ weis der Allerhöchsten Anerkennung erhalten habe.

Frankreich.

In der vorgestern Vormittag abgehaltenen Sitzung der Deputirtenkammer vertheidigte bei der weiteren Berathung der Vorlage über die Unterdrückung des Anarchismus der Deputirte Flandin den Artikel 2 des Gesetzes, den er in Uebereinstimmung mit der Kommission dahin abgeändert wollte, daß die strafrechtliche Verfolgung 5 die Anklage einer einzigen Person hin unmöglich emacht werde. Der Deputirte Millerand (Sozialist) be⸗ ämpfte die Vorlage, die er für ein gefährliches und verab⸗ scheuungswürdiges C 18 und für eine politische Waffe erklärte; die Vorlage sei dazu bestimmt, eine heute einflußreiche Koterie zufrieden zu stellen, die, da sie in alle Skandalgeschichten ver⸗ wickelt sei, sich an der Presse, die der Schrecken aller Schurken sei, rächen wolle. (Widerspruch im Zentrum; Beifall auf der äußersten Linken.) Der Minister⸗Präsident Dupuy erklärte, die Angriffe Millerand’s träfen keinen Minister, denn kein Minister sei bei den Skandalgeschichten betheiligt gewesen (Beifall). Hierauf wurde der erste Theil des Art. 2, der die auf anderem Wege als dem der Presse begangenen Ver⸗ 89 der Aufreizung vor die Zuchtpolizeigerichte weist und die Strafen festsetzt, mit 330 gegen 176 Stimmen angenommen. In der Nachmittagssitzung wurden mehrere Amendements, welche bezweckten, dem Text des Art. 2 einige erklärende Worte hinzuzufügen bezw. einzelne Worte abzuändern, nacheinander abgelehnt und sodann der Paragraph des Art. 2, der die Verherrlichung des Anarchismus mit Strafe belegt, mit 309 gegen 166 Stimmen angenommen. Nach kurzer Berathung nahm die Kammer dann mit 466 gegen 28 Stimmen ein von der Regierung genehmigtes Amendement an, demzufolge diejenigen strafbar sein sollen, welche Militärs dazu aufreizten, die Verfassung nicht zu vertheidigen. Ein Amendement des Deputirten Pourquery, worin beantragt wird, daß die Be⸗ strafung auch dann erfolgen solle, wenn es sich nicht um anar⸗ chistische Bestrebungen handele, wurde in Feesang gezogen und an die Kommission verwiesen. Der Paragraph, welcher bestimmt, daß eine Verurtheilung nicht lediglich auf die Angabe einer einzigen Person hin erfolgen könne, wurde angenommen. Sodann wurde das von der Kommission angenommene Amendement Pourquery berathen; mehrere Mitglieder fanden jodoch, daß das Amendement im Widerspruch 8 dem Geist des Gesetzes stehe. Nach einer ziemlich verwirrten Diskussion wurde die Weiterberathung auf Montag vertagt.

Gestern Nachmittag wurde im Elysée ein Ministerrath abgehalten, der sich mit der Gesetzesvorlage über die Unter⸗ drückung des Knarchiamu⸗ beschäftigte. Der Justiz⸗ Minister wurde beauftragt, wegen der Fe anen Abände⸗ rungen mit der . . zu berathen. Gestern Abend machte g. der Justiz⸗Minister Guérin in der Kommission die Mittheilung, daß die Regierung heute von der Kammer die un veränderte Annahme des zwischen ihr und der Kom⸗ mission vereinbarten Textes verlangen werde; die Regierung werde alle von der Kommission nicht angenommenen Amende⸗ ments ablehnen und die Vertrauensfrage stellen.

Vorgestern Vormittag fand in Paris eine Trauerfeier vn den verstorbenen belgischen Gesandten Baron Beyens statt, der mehrere Minister und das diplomatische Korps bei⸗ wohnten und zu der auch der Präsident Casimir⸗Perier einen Vertreter entsandt hatte. Die Leiche wird nach Belgien übergeführt.

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Italien.

Der Senat setzte am Sonnabend die Berathung über die Finanzmaßnahmen fort. Bei Artikel 2, der sich auf die Frage der Ricchezza mobile bezieht, wurde nach langer De⸗

batte die von der permanenten Finanzkommission des

Senats vb und von der Regierung nicht ge⸗

nehmigte änderung, wonach die im Regierungs⸗

entwurf enthaltene Erhöhung der Riecheza mobile auf 20 Proz. durch eine allgemeine einheitliche Erhöhun dieser Steuer auf 16 Proz. ersetzt werden solle, durch kag stehen und Sitzenbleiben mit großer Majorität abgelehnt un eine Tagesordnung angenommen, die von den Erklärungen der Regierung Akt nimmt. Der Schatz⸗Minister Sannino erklärte bezüglich des Amendements Antonelli: 1) daß es weder als eine Aufhebung noch als eine Beschränkung jener speziellen Privatabmachungen aufgefaßt werden dürfe, die dem Schuldner ausdrücklich die Verpfli . auferlegten, jede künftige Erhöhung der Steuer auf bewegliches Vermögen zu tragen oder dem Gläubiger eine bestimmte Interessenhöhe garantierten; 2) daß die in dem obgenannten Amendement enthaltene Dispositivvorschrift einzig und allein in dem Falle zur Anwendung komme, wenn der Schuldner im

allgemeinen die Verpflichtung, die Steuer zu bezahlen,

auf sich genommen habe, in welchem Fa e die Ver⸗ muthung bestehe, daß der Wille der kontrahierenden sich nur auf die am Tage der Vertragschließung in Geltung stehende Steuerquote beziehe. Der Minister machte sich sodann verbindlich, für die Fälle, wo noch weitere Er⸗ klärungen in diesem Sinne erforderlich seien, ein inter⸗ pretierendes und ausführendes Geset im November vorzulegen. Sodann wurde der Art. 2 in der von der Regierung vorge⸗ schlagenen und von der Kammer genehmigten Form ange⸗ nommen. F wurde in geheimer Abstimmung die Gesetzesvorlage über die Finanzmaßnahmen, in der Form, wie sie von der Kammer angenommen worden war, mit 146 gegen 51 Stimmen angenommen. Die Sitzung wurde darauf aufgehoben. In der gestrigen Sitzung erwiderte der Minister⸗Präsident Crispi auf eine Anfrage des Senators Parenzo: die Einnahme von Kassala habe, abgesehen von den getödteten und verwundeten tapferen Soldaten, keine anderen Opfer gekostet. Kassala habe den Derwischen als Operationsbasis gegen Keren gedient bei ihren Zügen, auf denen sie alles niedergebrannt und die Sicherheit der Handel und Industrie treibenden Personen gefährdet hätten. Solche Zustände hätten nicht ötthe⸗ können. Der General Baratieri habe erkannt, daß es hoch an der Zeit sei, ihnen ein Ende zu bereiten. Der Sieg von Kassala habe günstige Verhältnisse zur Folge gehabt, da der Feind vollständig geschlagen sei. Es sei weder nothwendig, neue Truppen zu entsenden, noch weitere Ausgaben zu machen. Die allgemeine italienische Politik in Afrika werde dieselbe bleiben wie bisher. Die Besetzung von Massowah im Jahre 1885 sei kein besonders nützliches und glückliches Unternehmen ge⸗ wesen, doch sei er überzeugt, daß, nachdem einmal die italienische Flagge an der afrikanischen Küste gehißt worden sei, es sich nicht mehr gezieme, sie wieder ein⸗ zuziehen. Man muͤüsse in Afrika bleiben und die Stellung Italiens daselbst verbessern. Italien besitze gegenwärtig ein ausgedehntes Gebiet in Afrika; es sei zu wünschen, daß es die Mittel besäße, dieses Gebiet zu koloni⸗ sieren. Es würde eine große sein, wenn man die Auswanderung von Amerika ablenken und unter italienischer Flagge nach Afrika auf italienisches Gebiet leiten könnte. Der Minister⸗Präsident versicherte ferner, daß die Einnahme von Kassala an den Beziehungen Italiens zu den anderen Mächten nichts geändert habe; in Afrika sei Italien der Nachbar Englands, mit dem es ausgezeichnete Beziehungen unterhalte, es habe also einen außerordentlichen Vortheil ohne besondere Lasten errungen. Der Senator Parenzo erklärte, daß die Antwort des Minister⸗Präsidenten den Senat befriedige. Der Senat beendigte hierauf durch Erledigung sämmtlicher Gegenstände der Tagesordnung seine Arbeiten. Der Senator Davaleto dankte namens der Senatoren dem Vorsitzenden für die um⸗ sichtige Leitung der Verhandlungen und wünschte dem Minister⸗ Präsidenten Crispi, dessen Leben dem Vaterlande geweiht sei, Kraft und Gesundheit für lange Zeit. Der Minister⸗Präsident Crispi schloß sich namens der der Dankeskundgebung für den Präsidenten des Senats an und sprach dem Senat in warmen Worten seinen Dank aus für die seiner Person dargebrachten Wünsche, sowie besonders für die ihm in der letzten Zeit gewährte Unterstützung, ohne die das Werk, das man lange vergebens angestrebt habe, nicht hätte vollendet werden können. Der Senat habe Anspruch auf den lebhaften Dank der Regierung; Italien könne stolz sein 25 seinen König und sein Parlament. (Lang anhaltender lebhafter Beifall. Das Haus erhob sich von den Sitzen.) Nach warmen Worten des Dankes seitens des Präsidenten schloß dieser unter lebhaften Kund⸗ gebungen der Ergebenheit für den König und die Dynastie die Sitzung. Der Senat vertagte sich darnach auf unbestimmte Zeit zum Antritt der Sommerferien.

Eine Note der „Agenzia Stefani“ erklärt die Meldung, daß das Kolonialbudget infolge der Einnahme von Kassala eine Erhöhung erfahren werde, für unbegründet. Ferner dementiert die „Agenzia Stefani“ die Nachricht, daß der Minister des Auswärtigen Baron Blanc über die Einnahme von Kassala ein Zirkular an die Mächte ge⸗ richtet habe, indem sie erklärt, daß der Marsch auf Kassala in dem englisch⸗italienischen Protokoll von 1891 vorgesehen sei.

Belgien. Die „Indépendance Belge“ erklärt die Nachricht der „Etoile Belge“, daß General Brewer in seiner Eigenschaft

als öer des Generalstabs seine Demission gegeben habe,

für unbegründet. 8

Serbien.

Der König Milan hat am Freitag Belgrad verlassen

und sich über Wien nach Paris begeben. Wie die Wiener Presse“ meldet, wird sich der König nach der Auflösung eines Pariser Haushalts zu einer drei⸗ bis vierwöchigen

Kur nach Karlsbad begeben, worauf dann die Rückkehr nach

Nisch erfolgen soll. Bulgarien.

In der Kathedrale zu Sofia fand gestern anläßlich des

fünfzigsten Jahrestages des Erscheinens der ersten bulgarischen Zeitung eine Feierlichkeit statt, welcher der Minister⸗Präsident Stoilow und zwei andere Minister beiwohnten. Der Minister⸗Präsident Stoilow tritt dem „W. T. B.“ zufolge heute eine einmonatige Rundreise durch das Land an.

Wie das Journal „Swobodno Slowo“ meldet, ist Stambulow dieser Tage wegen einer polizeilichen Uebertretung zu 25 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.

Amerika.

Der „Times“ wird aus Philadelphia gemeldet, daß das Repräsentantenhaus die Vorlage über die konsula⸗

g von Auswanderern nach den

Vereinigten St den Einschiffungshäfen angenommen

am Sonnabend ai wäre dort das

Nach einem dem „Reuter’'schen Bureau“ zugegangenen Telegramm aus Shangh Geruͤcht verbreitet, daß der Krieg zwischen China und apan erklärt sei. Die Chinesen blockierten die nördliche ufahrt des Jang⸗tse⸗Kiang und nöthigten die Schiffe, beim Fort Wusung zu passieren. Die telegraphische Verbindung f von Ueberschwemmungen unter⸗ heute wird demselben Bureau aus Shanghai von Ta⸗ku 12 000 Mann chinesischer Truppen in Begleitung von acht Kanonenbooten abgegangen, die Befehl sich die Japaner der Landung widersetzen sollten, das Feuer Außerdem würden Truppen nach den Lu⸗tschu⸗ Für den Fall des Ausbruchs der Feindseligkeiten sollten die Flotten von Nanking und Canton nach den japanischen Küsten abgehen. Jede chinesische Provinz Mann stellen.

Aus YNokohama wird vom Sonnabend gemeldet, daß Marinesoldaten Schutze der Gesandtschaften in Söul an Land gegangen seien. Die japanische Regierung weigere sich, das Chinas anzuerkennen, wona

ätten, falls

u eröffnen. Inseln gesandt werden.

solle 20 00 Einkommensteuer selb

amerikanische

den japanischen Kriegsschiffen der Zugang zu den chinesischen durch Vertrag geöffneten Häfen ver⸗ Die Stimmung der Bevölkerung sei kriegerisch. Unter dem gestrigem Datum meldet das „Reuter’'sche Bureau“ weiter: die Regierung von Korea weigere sich, die von inneren Reformen t seine Truppen aus nehme an,

wehrt sein solle.

eforderten herbeizu⸗ o lange Japan ni

Korea zurückziehe.

Gesandtschaft mitgetheilt, Vermittelung sandten Japan gewisse Vorschläge gemacht habe. Der Gesandte habe Japan angerathen, eine friedliche Lösung des Konflikts mit China herbeizuführen, Japan habe die Vorschläge Chinas abgelehnt, worauf China Japan erklärt habe, wenn Japan die Truppen nicht aus Söul und Chemulpo zurückzöge, würden die Unterhandlungen und die japanische Gesandtschaft in London halten das Ge⸗ rücht von der Kriegserklärung zwischen China und Japan für unbegründet.

Dem spanischen Kolonial⸗Minister ist vorgestern Abend ein Telegramm des Gouverneurs der Philippinen zu⸗ Abtheilung der spanischen Kolonialtruppen sei auf Mindanao von muhamedanischen Von den spanischen Truppen seien 14 Mann, darunter ein Offizier, getödtet und 47, darunter 2 Offiziere, verwundet Die Malayen seien zurückgeschlagen worden und hätten 27 Todte zurückgelassen.

Auftralien.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Honolulu vom 13. Juli wurde Hawaii am 4. Juli defi⸗ neue Konstitution

zuzuschreiben

„Reuter'schen Bureau“

Regierung englischen

abgebrochen

gegangen,

Malayen überfallen

erklärt und die zum Präsidenten das Kabinet bleibt das provisorischen

Republik verkündet. Jahre gewählt, der von Dole die Partei der Königin protestierte dagegen. Deputation Washington, die eine Antwort auf i bliebenen Gesuche und Einsprüche, sowie bezüglich des zukünftigen Verhaltens der Vereinigten Staaten zu erlangen strebt.

egierung; Die Königin Unionsregierung re unbeantwortet ge⸗ estimmte Erklärungen

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Nach § 70 des Gerichtsverfassungs ohne Rücksicht auf den Werth des zuständig für die Anspr schreitung ihrer amtlichen2 lassung von Amtshandlungen. das Reichsgericht, IV. Zivilsenat, durch ausgesprochen, daß die Landgerichte für derartige Klagen auch dann zuständig sind, wenn der wegen einer Pflichtwidrigkeit inzwischen seine Beamten⸗

esetzes sind die Land treitgegenstandes ausschließlich e gegen Reichsbeamte wegen Ueber⸗ efugnisse oder wegen pflichtwidriger Unter⸗ auf diese Bestimmung hat rtheil vom 12. März 1894

ausschließli in Anspruch zu nehmende Beamte

eigenschaft verloren hat.

Der Distanzkauf einer Waare mit der Abrede, daß Verkäufer den Preis, ohne die Grenzen des Billigangemessenen zu überschreiten, selbst bestimmen solle, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Zivilsenats, vom 21. März 1894, bindend. Billigt Käufer die Preisfestsetzung des Verkäufers nicht, so darf er deshalb nicht die Empfangnahme der Waare ablehnen, vielmehr muß er die vertragsmäßige Waare in Empfang nehmen und die Ermitte⸗ einem besonderen „Eine Rechtsnormverletzun ein Kauf dieser Art rechtsgi

Annahme, da tig sei, nicht erkennen, da das Ergebniß eines billigen Ermessens in dem Falle, wenn der Käufer die Schätzung des Verkäufers nicht anerkennen will, durch 1 und so eine sichere Grundlage für die Bestimmtheit des Wenn der Kauf, wie angegeben, zu stande ehlerhaftigkeit des entsprechend ge⸗

Sachverständige zu

gegeben ist. ekommen war, so hatte der Beklagte, da er die nicht alsbald dem 3 Verpflichtung, die Klägerin gestellt hatte, nicht billigte, das Vieh in nehmen und die Ermittelun zu überlassen, widrigenfalls Art. 343 Abs. 2 H.⸗G.⸗B. dem eingeräumten Rechte zustand

Klägerin den

Kaufpreises

347 H.⸗G.⸗B. er auch den

des Preises einem besonderen erin die Geltendmachung der im erkäufer in einem solchen Falle

Der Beklagte haftet, da die öffentlichen (Selbsthilfe⸗) Verkauf nach Art. 343 H.⸗G.⸗B. gehörig bewirkt hat, der Klägerin wegen der Zahlung des⸗ jenigen Betrages, um welchen der billig Erlös aus jenem Verkauf übersteigt.“

angemessene Kaufpreis den

Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

chläge zu den von dem Einkommensteuerpflichtigen chuldenzinsen, welche die Tilgung des Kapitals

der aus dem Darlehn restierenden gestundeten ion oder die Deckung der dem Gläubiger

einer Entscheidung rbammer, vom 24. Januar ugsfähig. „Für das von der Vereinsbank in J. n von 8000 sind die Verzinsung die Zurückzahlung des Kapitals durch Zinsbeischläge von ½ %, een Darlehnssumme fest r das Steuerjahr 18

zu zahlenden oder die Tilgun Abschlußprovi erwachsenden Spesen bezwecken, sind, na Ober⸗Verwaltungsgerichts, V. Senats, 1. 1894, nicht ab gewährte Darle nlit 4 % gee 5 Hiernach stellen die

2/93 eine Kapitalabtragung

elche nach § 9 II Nr. 1 des Eink.⸗St.⸗Ges. nicht abzugsfähig i ; abzusetzen bleiben nach § 9 I1 2 a. a. O. nur die Zinsen 199 Pci; Der in der Schuldurkunde auf 4 ½ % festgesetzte Zinsfuß der Schuld von 1 000 000 ist auf 4 % ermäßigt; in dieser hat sich ensit außerdem zu Zinsbeischlägen von ½ % verpflichtet, und ist be⸗ kimmt, daß die Tilgung des Kapitals erst mit Entrichtung der am 1. Juli 896 fällig werdenden Annuitätsrate beginnt, bis wohin die Zins⸗ eischläge zur Tilgung der aus dem Darlehn noch restierenden gestundeten Abschlußprovision und zur Deckung der der Gläubigerin erwachsenden Spesen des Disagios, der Zinsdifferenz, der Gebübr an das Reich verwendet werden. Die hier besondere Festsetzung es Zinsfußes und der Zinsbeisch äge, sowie der von dem Zensiten in er Urkunde selbst angegebene, die Annahme, daß es sich um Zinsen, „h. den Preis für die Kapitalsnutzung handle, ausschließende Ver⸗ endungszweck stehen nach der besonderen Lage des Falls der Sub⸗ sumierung der Zinsbeischläge unter § 9 1 2 des Einkommensteuer⸗ gegc * egen. Zum Abzuge gelangen nur die Zinsen mit 40 000 ℳ“ A .

Die Rechtsnachtheile wegen Versäumung der Frist zur Abgabe der erforderten Steuererklärung (8 30 desri kommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891) können, nach einer Ent⸗ scheidung des Ober⸗Verwaltungsgerichts, V. Senats, vom 5. Februar 1894, niemals den enigen treffen, welcher gesetzlich überhaupt nicht zur

tändig zu veranlagen ist (z. B. eine Ehefrau, welche nicht dauernd vom Ehemann getrennt lebt; § 11 Abs. 3 E⸗St.⸗G.) und trotzdem zu einer Steuererklärung aufgefordert worden ist. Die angefochtene Entscheidung stützt sich lediglich auf die Ver⸗ säumung der * zur Abgabe der erforderten Steuererklärung und läßt die Frage, ob der Beschwerdeführerin deren Einreichung

obgelegen habe, 7 unberücksichtigt. Nur unter dieser Voraus⸗

setzung droht aber der § 30 den Verlust der gesetzlichen Rechtsmittel gegen die Einschätzung für das betreffende 8 Sollte die Berufungskommission davon ausgegangen sein, daß eine Person, von der die Steuerer lärung erfordert wird, damit unter Ausschluß jeder Nachprüfung zugleich in die Lage einer solchen versetzt werde, der eine Steuererklärung obliegt, so wäre das rechtsirrig.“ (39/93.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Stettin berichtet der „Vorwärts“ zum Ausstand, der dortigen Steinsetzer, daß 14 Lehrlinge, die jüngst ihre Lehrzeit veebe heage zu den Ausständigen gesellt und die Arbeit sofort nieder⸗ gelegt hätten.

Aus Burg schreibt man der „Madb. Ztg.“ über den Schuh⸗ macherausstand: Das Ausstandscomité soll beabsichtigen, gegen solche Gehilfen, die nach erhaltener Ausstandsunterstützung die Arbeit wieder aufgenommen haben, auf Grund der unterschriebenen Wechsel gerichtlich vorzugehen. Trotzdem der Ausstand nun schon mehrere

onate gewährt hat und, da die Fabrikanten jetzt genügend Arbeitskräfte haben, völlig aussichtslos ist, erhalten am Ort immer noch ungefähr 200 Arbeiter und Arbeiterinnen ihre regelmäßige Unterstützung, die gegen früher um etwas erhöht sein soll. Der Ausstand ist übrigens in⸗ zwischen vom Ausstandscomité für beendet erklärt worden. Den Arbeitern, die bis jetzt im Ausstand verharrt haben, wird die Unter⸗ 85 ung aber noch so lange gewährt, bis sie anderweit Arbeit erhalten

aben.

Aus Stuttgart wird dem „Vorwärts“ gemeldet: Die Sperre über Krämer's Seidenhutfabrik ist aufgehoben.

In Nürnberg ist nach demselben Blatt ein Lohnstreit in der Fabrik von Jean Schönner ausgebrochen.

„In Dresden ist der Ausstand bei Arnold u. Comp. beendet, weil alle Ausständigen wieder in Arbeit sind.

Aus Leipzig berichtet die „Lpz. Ztg.“: Eine Versammlung der Met allarbeiter beschäftigte sich am Freitag mit der Frage der Arbeits⸗ losen⸗Unterstützung, gelangte aber zu keinem entscheidenden Beschluß. Sodann wurde eine Arbeitseinstellung in der Maschinenfabrik von Sperling besprochen. Veranlassung des Ausstandes sollen ungleich⸗ mäßige Accordlöhne und schlechte Behandlung durch einen Werk⸗ meister gewesen sein. 11 Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt, nach⸗ dem ihre Beschwerde zurückgewiesen worden war. Die Versammlung billigte den Ausstand nicht durchweg, erhielt aber von den Aus⸗ g die Antwort, ein eigentlicher Strike liege gar nicht vor.

us Chicago berichtet die Londoner „A. K.“ nach einer Mel⸗ dung des „R. B.“: Die Großjury hat weitere Anklagen gegen die Arbeiterführer Debs und Genossen wegen Uebertretung der Bundesgesetze während des letzten Ausstandes anhängig gemacht.

Aus Grenoble wird der „Köln. Ztg.“ berichtet: Der Ausstand der französischen Ziegelarbeiter von Eybers ist beendet, da ein stalienischer Werkführer, dessen Anwesenheit den Ausstand verursacht hatte, auf Ersuchen der Ortsbehörde seine Stelle freiwillig auf⸗ gegeben hat. 1“] Kunst und Wissenschaft.

J In der Königlichen Gemäldegalerie sind in den

beiden Oberlichtsälen, in denen die Bilder der deutschen und

niederländis gen Schule hängen, in den letzten Wochen wesentliche und sehr glückliche Aenderungen vorgenommen worden. Die Ankäufe der letzten Jahre, namentlich die neu erworbenen Bilder von Dürer, 84 sich in die bisherige Ordnung nicht mehr einreihen. Es war daher nothwendig, die beiden Säle gänzlich umzugestalten. Gleich⸗ zeitig und das ist das wichtigere wurde der Genter Altar der Brüder van Eyck neu aufgestellt. Von diesem der altniederländischen Malerschule besitzt die emäldegalerie bekanntlich die sechs lügel, gewiß ihre populärsten und geschätztesten Stücke. Diese Flügel bestehen aus Holz⸗ tafeln, die auf beiden Seiten bemalt waren, sodaß also der ge⸗ schlossene und der offene Altar verschiedene Bilder zeigen. In der bis⸗ herigen Aufstellung waren die Flügel in eine durchbrochene Wand ingf ch um beide bemalten Seiten zu zeigen. Um aber diese zwölf Bilder leichzeitig und nebeneinander vorführen zu können, hat man jetzt die seche Holztafeln mittels einer eigens zu diesem Zweck konstruierten Maschine zersägt. In der neuen Aufftellung an einer Längswand des zweiten Oberlichtsaals kommen die zwölf Tafeln jetzt zu ungleich besserer Wirkung als an ihrem früheren Standort in einem der seitlichen Kabinette. Seiner Bedeutung entsprechend, ist dem Genter Altar allein eine ganze Wand eingeräumt worden. Der sonstige Besitz der Gemälde⸗ galerie an altniederländischen Bildern ist an den übrigen Wänden dieses Saals neu arrangiert worden. Im ersten Saal 8 die deutschen Bilder des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts vereinigt worden. Von besonderem Interesse in diesem Saal ist die Wand, an der die Bilder von Albrecht Dürer hängen. Die Galerie besitzt sehe sieben Bilder von Dürer, vier Bildnisse und drei Marien⸗ bilder. Alle sieben sind von dem gegenwärtigen Direktor der König⸗ lichen Gemäldegalerie, Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Bode binnen wenigen Jahren erworben worden. Als Hauptstück hängt an der hürerwand in der Mitte die prächtige Madonna mit dem Zeisig, die Dürer während seines venetianischen Aufenthalts 1506 emalt hat. Noch ein zweites Bild Dürer's aus derselben eit besitzt die Galerie in dem kleinen Porträt einer unbekannten rau, nicht datiert, aber mit dem echten Monogramm Dürer's versehen. Das kleine, sehr reizvolle Bild ist ein äußerst charakteristisches Beispiel seiner Malerei während des Aufenthalts in Venedig, die urch italienische Vorbilder und bestimmt ward. Ein ganz leuerdings erworbenes Bild Dürer's aus seiner späteren Zeit ist jetzt Ver zum ersten Mal ausgestellt. Es ist das Brustbild einer Zeadonna (ohne Kind), mit dem Monogramm und der ahreszahl 1518 bezeichnet. Für die späte Zeit ist die es Färbung merkwürdig. In die durch das Umhängen frei ge⸗ ordenen seitlichen Kabinette ist jetzt die niederländische Schule des

XVII. Jahrhunderts nach beiden schönen gr dael's Waldlands

In dem einen Kabinet hängen die ften jetzt einander gegenüber, Jacob Ruis⸗ aft mit dem Teich und die weite holländische Flach⸗ landschaft von Philips Koning: schöne Beispiele zeitlich naturkreuer Sn. in der Auffassung doch so ganz verschiedener landschaftlicher

J. S. Am 15. Juli erlag in München einem schweren, unheil⸗ heilbaren Leiden der Maler Professor Bruno Piglhein, den die junge Münchener Schule als ihren

ü hre bewährtest Kraft geschätzt hat. ührer und ihre bewährteste

6 Wie die Mehrzahl der Maler, die die moderne Richtung in München begründen halfen, ist auch P deutschland nach Bayern eingewandert, und wie viele von ihnen, hat er erst nach langem Schwanken seinen eigentlichen Beruf erkannt. 1848 geboren und er erlernte die Bildhauerkunst inem geringeren als bei Schilling. Zu nennens⸗ werthen Erfolgen soll er es in der Plastik nicht gebracht haben. seiner besonderen Begabung für das Dekorative Bildhauerkunst

Die wenn auch zunächst

lhein aus Nord⸗

Er ist in Hambur in Dresden bei

eigene Erkennt

lente in der Malerei noch kein Raum. erfolglose Erlernung der Bildhauerei ist aber ohne Zweifel für die Entwickelung dieser Seite seiner Begabung von bestem Einfluß ge⸗ wesen. Das Handwerk der Malerei lernte Piglhein bei Pauwels in mar Diez in München; beide Lehrer haben den Schüler aber nicht in ihre Richtung zu zwingen vermocht. Diese frühe und in der damaligen Zeit besonders auffällige Selbständigkeit gegenüber der Malweise seiner Lehrer ist doch wohl der voran⸗ gegangenen Beschäftigung in einer anderen Kunst zu danken. möchte daher die kurze Thätigkeit als Bildhauer in der Erziehung Piglhein's keineswegs missen.

Weimar und später bei W.

glhein 3 im Jahre 1879, also als ähriger, hat Piglhein seinen ersten Erfolg erzielt. In diesem re stellte er in München ein großes religiöses Bild aus: Moritur n sterbenden Heiland schwebt vom Himmel ein Engel herab, um ihn im Tode zu küssen. ernstes Bild von wirklich frommem Gehalt hatte man doch lange nicht des großen Erfolgs blieb Piglhein nicht bei der nächst vielmehr recht weltlichen

am Kreuz

religiösen Malerei, er wandte sich zu Gegenständen zu. Er malte elegante Damen, ja mit Vorliebe Dämchen in allen möglichen Stellungen, und er malte sie in Pastell, das ist das Wichtige und Wesentliche, und diese Technik hat die Auswa . In der Wiederbelebun Deutschland liegt einmal Piglhein’s kunsthi Pastellmalerei wurde damals nicht ernst genommen und wohl gar verachtet, sie wurde von dilettierenden Damen geübt und von Malern, die professionsmäßig für den Dutzendpreis Kinderporträts zusammen⸗ färbten, heruntergebracht und diskreditiert. Die Technik war sehr unent⸗ fleißigem Stricheln und Zustreichen. Für Deutschland rte Er meistert die Pastellstifte geistreich und kapriziös, bald mit flotten Strichen fest uͤber das Papier fahrend, bald mit nervösen Fingern leise darüberhuschend. . - chten Stoffe, die der flüchtigen, improvisierenden Technik entsprechen: die Diva auf dem Sopha, die Tänzerin, die Darin liegt sein zweites Verdienst: er behandelt seine ü 1 Er hat sich nie zur Novellenmalerei herbei⸗ gelassen, selbst zu einer Zeit, als die Gedankenmalerei in Deutschland 1 1 So war er früher modern als die, die si jetzt dafür ausgeben. Seine Pastelle verschafften Piglhein namentli im Auslande Ruhm. Er selbst ging aber bald zu ernsthaften Arbeiten Nach einer Reise nach Palästina malte er 1888 sein g Panorama, die Kreuzigung Christi. Ueber die ästhetische Berechtigung, e Stoffe in großen Rundbildern dar⸗ zustellen, mag man streiten können, jedenfalls aber wurde eine solche große Fläche nie besser gefüllt, mit einem künstlerische Wirkung erzielt als in der besondere dekorative Begabung glückte es Piglhein, den verderblichen Gefahren der Panoramenmalerei zu entgehen. kürzlich leider in Wien verbrannt ist, war eine Zeit lang auch in Berlin ausgestellt. Hier war Piglhein in den letzten Jahren besonders durch zwei Bilder bekannt geworden, die auf den hiesigen Ausstellungen zu sehen waren: Das blinde Mädchen, das über ein blühendes Mohnfeld geht, und die Landschaft mit dem nackten Menschen Bildern, die uns aus München zuge von seinen Bildern und Zeichnungen in die Oeffentlichkeit kam, konnte nur einen kleinen Theil seiner Kunst offenbaren. enug, um i

hl der Gegen⸗ der Pastellmalerei in lische Bedeutung.

stände bestimmt.

wickelt, sie bestand in änderte das Piglhein.

1 Dafür braucht er seine besonders lei⸗

Stoffe immer malerisch.

noch herrschend war.

Schlachten und gar religiös

anorama nie eine feinere Durch seine

Dieses Rundbild, das

gar. Sie gehörten zu den besten schickt wurden. Aber alles, was

Es war im merhin hm den Namen eines unserer ersten Künstler zu ver⸗ chaffen. In seinem Atelier barg er eine Fülle von Studien und Entwürfen, die denen, die sie zu sehen bekamen, die höchste Meinung von Piglhein's Bedeutung beibrachten. Gerade vor diesen Entwürfen ließ sich seine einzige und geniale Veranlagung für die malerische Dekoration erkennen. Man wird es bedauern dürfen, da sterben mußte, bevor er eine künstlerische Aufgabe lös

er diese seine besondere Gabe hätte zeigen können.

Land⸗ und Forstwirthschaft

Saatenstand in Bayern.

nd in Bayern war, wie „W. T. B.“ berichtet, um die Mitte des Monat Juli günstig: Winterweizen 1,89, r 2 Winterroggen 1,81, Gerste 2, Hafer 2,08, Kartoffeln 2,33, Futterrüben 2,07, Wiesen 1,88, Wie die staatliche Ha Jahre bis jetzt ein

Der Saatensta aus München

Sommerweizen Sommerroggen Taback 1,86. ist in diesem

lversicherung

echstel aller

durchschnittlich ggen zeigt kräftige Kornbildung und ver⸗ Ig. Von den Sommer⸗ Die Kleeheuernte, welche

festgestellt hat, bayerischen Gemeinden verhagelt.

1 Saatenstand in Dänemark. Der Stand der Saaten ist andauernd als ein guter zu bezeichnen. Der Ro spricht ebenso wie Weizen einen guten Ertrag. saaten steht die Gerste besonders gut. namentlich der Qualität nach einen guten Ertrag liefert, ist fast überall beendigt, während die Ernte des Wiesenheues zur Zeit im vollen Gange ist und einen Mittelertrag verspricht.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Polizeiverordnung des Regierungs⸗Präsidenten zu Gumbinnen

Der Uebertritt von Personen aus Rußland in den Re⸗ gierungsbezirk Gumbinnen ist bis auf weiteres längs der Grenze des Kreises Tilsit und des nördlich der Memel bel⸗ Kreises Ragnit nur auf den die Landesgrenze b Schmalleningken überschreitenden Zollstraßen sowie auf der Memel bei Schmalleningken gestattet.

§ 2. Zuwiderhandlungen werden, Strafgesetze eine härtere Strafe angedro 60 ℳ, im Unvermögensfall mit entsprechender Haft bestraft.

Dänemark. eine sofort in Kraft getretene Bekanntmachung des König⸗ en Justiz⸗Ministeriums vom 19. d. M. sind die Vorschriften setzes vom 2. Juli 1880 über die gesundheitspolizeiliche Unter⸗ ng für alle Schiffe in Wirksamkeit gesetzt worden, die von Danzig kommen oder mit von dort kommenden in Berührung gewesen sind.

Gleichzeitig ist Danzig in die Zahl der Häfen aufgenommen worden, denen gegenüber das Einfuhrverbot von Lumpen und nicht vorschriftsmäßig desinfizierter Kratzwolle, sowie von gebrauchten nicht u Reise⸗ oder Umzugsgut gehörenden Kleidungsstücken, Bettzeug und eibwäsche zur Anwendung gelangt.

Uruguay.

Durch Verfügung der Regierung zu Montevideo sind die iens für rein erklärt worden. Infolge hörde in Montevideo die bisher gegen portu⸗

nen Theiles des Laugszargen und

weit nicht dur t ist, mit Geldstrafe bis zu

scchiffen auf der Reise

ortugals und Bra at die Gesundheits

Bezüglich der aus brasilianischen Häfen kommenden Schiffe bleibt die Bestimmung der Desinfektion der schmutzigen Wäsche der Passagiere gg. eeeschaßt in Kraft. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 129 vom

bün Cholera.

Danzig, 21. Juli. Nach einer Meldung des Staatskommissars ist bei folgenden Verstorbenen: einem Flößer in Schillno, einem Schiffer in Thom, einem Fischer in Krakau (Kreis Danzig), einem Kinde in Dirschau und einem Kinde in Christfelde durch die bakteriologische Untersuchung Cholera als Todesursache festgestellt worden. Ferner wurde bei einem in Krakau erkrankten Arbeiter Cholera konstatiert. 1 . 1

St. Petersburg, 21. Juli. An Cholera erkrankten bezw. starben nach dem Bericht des „W. T. B.“ in der Zeit vom 15. bis 21. Juli in St. Petersburg 1292 bezw. 584 Personen, vom 14. bis 19. Juli in Kronstadt 58 bezw. 18, vom 8. bis 14. Juli in Warschau 63 bezw. 25, in den Gou vernements St. Peters⸗ burg 247 bezw. 34, Warschau 157 bezw. 77, Kowno 76 bezw. 27, Nowgorod 1 bezw. 1, Tula 1 bezw. ). Vom 1. bis 14. Juli in den Gouvernements Grodno 32 bezw. 15, Radom 243 bezw. 103, vom 1. bis 7. Juli in Kurland 10 bezw. 8, in Livland 2 bezw. 1, in Petrikau 10 bezw. 3, in Ploßt 47 bezw. 16.

Stockholm, 21. Juli. on dem schwedisch⸗norwegischen General⸗Konsulat in Helsingfors ist, wie „W. T. B.“ meldet, die telegraphische Mittheilung hierher gelangt, daß an verschiedenen Stellen im Gouvernement Wiborg 4 Cholera⸗Erkrankungen fest⸗ gestellt worden sind.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 11 588, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 20. d. M. gestellt 4187, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, soll die Absicht bestehen, in der am 23. d. M. stattfindenden Beirathssitzung des Kohlen⸗ syndikats für das dritte Quartal die Beibehaltung der 5 prozentigen Umlage zu be ühesen mit der Aussicht auf eine spätere Ermäßigung.

erner soll die Erhöhung des Preises für Förderkohlen von 8,50 auf I sein. „Die Königlich bayerischen Staatsbahnen haben im Juni d. J. vereinnahmt 9 584 603 oder 159 629 mehr als im Vorjahre; seit dem 1. Januar d. J. betrug die Einnahme über⸗ haupt 52 237 328 (+ 1 096 762)

Die Königlich württemibergischen Staats⸗Eisen⸗ bahnen hatten im Juni d. J. eine Gesammteinnahme von 2 972 018 ℳ, d. i. gegen die endgültige Einnahme des Vorjahrs mehr 8640 ℳ; vom 1. April bis Ende Juni betrugen die Ein⸗ nahmen überhaupt 9 135 069 ℳ,. d. i. gegen die endgültige Einnahme in 1893 weniger 39 975 3

Ueber den belgischen Kohlen⸗ und Eisenmarkt schreibt man der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ unter dem 18. d. M. aus Brüssel: Auf dem belgischen Kohlenmarkt hat die feste Haltung der Preise für sämmtliche Sorten weiter angehalten. Die

Zahl der einlaufenden Neubestellungen ist zwar nicht groß, aber weder machen die Käufer einen Versuch die Preise zu drücken noch bemühen sich die Grubenbesitzer um eine Hausse. Es ist ein sehr günstiges Zeichen, daß sich nach einem Jahr ohne eigent⸗ lichen Winter für Hausbrand kein ernstlicher Preisrückgang ergeben hat. Im übrigen läßt sich für sämmtliche Kohlensorten nur der un⸗ veränderte e „f verzeichnen. Im Monsdistrikt hat das zweite 4 enfalls ohne jede Aenderung der Marktlage begonnen.

ie Preise bleiben unverändert auf 7,50 Fr. für Staubkohle, 9,50 Fr. für Kleinkohle und 11,50 Fr. für Förderkohle. Koks kann sich jetzt auch gut behaupten, obgleich die ersten Monate des Syndikats für viele Produzenten sehr schwierige waren. Einerseits hatten die Deutschen bedeutende Abschlüsse bis Ende 1895 gemacht, andererseits hatten die belgischen Fabrikanten größere Auf⸗ träge übernommen. Der belgische Eisenmarkt war in der letzten Woche, was die Preise anbelangt, fest, ohne daß in⸗ dessen von einer Besserung die Rede war. Am besten gefragt sind e. die auch im Preise etwas höher gehalten werden. Letzthin hat in Brüssel eine Vereinigung der Produzenten stattgefunden; man hat beschlossen, die zur Zeit der früheren Ver⸗ einigung vereinbarten Grundpreise beizubehalten. Die vergleichende -. von Juli und Juni zeigt im wesentlichen nur für Bleche

enderung.

Das Comité der Vereinigung von Besitzern von Northern Pacific 6 % General III. Mortgage Gold Bonds macht im Inseratentheile bekannt, daß der Vereinigung die absolute Majorität sämmtlicher ausstehenden Bonds beigetreten ist, und daß infolge dessen die kostenfreie Annahme von Bonds am 15. August geschlossen wird. Nach diesem Tage kann die Annahme von Bonds entweder überhaupt abgelehnt oder von der Zahlung eines noch festzusetzenden Kostenbeitrags gemacht werden.

21. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl.,, von 92 % —, neue —, Kornzucker exkl., 88 % Rendement —, neue 11,60 —- 11,80, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 9,20. Ruhig. Brotraffinade I. 25. Brotraffinade II. —. Gem. Raffinade mit Faß 24,25 25,50. Gem. Melis I., mit Faß 23,25 23,50. Ruhig, stetig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli 11,35 Gd., 11,42 ½ Br., pr. August 11,45 bez. u. Br., pr. September 11,10 bez., 11,12 ½ Br., pr. Oktober⸗Dezember 11,77 ½ Gd., 10,82 ½ Br. Schwächer.

Leipzig, 21. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 3,27 ½ ℳ, pr. August 3,30 ℳ, pr. September 3,30 ℳ, pr. Oktober 3,32 ½ ℳ, pr. Ko⸗ vember 3,35 ℳ, pr. Dezember 3,35 ℳ, pr. Januar 3,37 ½ ℳ, pr. Februar 3,40 ℳ, pr. März 3,40 ℳ, pr. April 3,40 ℳ, pr. Mai 3,40 ℳ, pr. Juni —. Umsatz 25 000 kg.

Mannheim, 21. Juli. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Juli 13,50, pr. Nov. 13,65, pr. März 14,25. en pr. Juli 12,25, pr. Nov. 12,00, pr. März 12,50, Hafer per Jult 13,70, pr. Nob. 12,35, pr. März 12,75. Mais pr. Juli 10,15, pr. Rov. 10.50, pr. März 10,75.

Bremen, 21. Juli. (W. T. B.) (Börsen⸗Schluß⸗Bericht Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 4,65 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 37 ½ 4. Schmalz. Ruhig. Wilcox 37 ₰, Armour shield 36 ½ Cudahy 37 ₰, Fairbanks 31 ½ ₰J. Speck. Fef Short clear middling loko 35. Taback. Umfatz 79 Seronen Carmen 181 Kisten Seedleaf, 30 Faß Kentucky.

Pest, 21. Juli. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen flau, per Herbst 6,68 Gd., 6,69 Br., pr. Frühjahr 7,04 Gd 7,05 Br., Roggen pr. Herbst 5,05 Gd., 5,06 Br., pr. Herbst 88n Her 89† F 8 LKee. Br.

ai⸗Juni 5, 5 r., Kohlraps pr. August⸗ tember 5,860 Sd., 9,65 Br. 881““ London, 21. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Preise unverändert. An der Küste 1 Weizenladung angeboten. 96 % Javazucker loko 13 ½ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 11 ¼ ruhig. Weitere Meldung Rübenrohzucker 11 . 23. Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be 8 in der Woche vom 14. Juli bis 20. Juli: Enal⸗ Weizen 2797, fremder 43 315, engl. Gerste 525, fremde 18 799, engl. Malzgersi⸗ 8 20 217, fremde 94, engl. Hafer 87, fremder 33 528 Qrts., engl. Mehl 13 696, fremdes 53 096 Sack und 150 5e

Amsterdam, 21. Juli. (W. T. B.) ava⸗Kaffee good

giesische und brasilianische Häfen angeordnete Quarantäne aufgehoben.

ordinary 52 ½. Bankazinn 41.