Der Königliche Hof legt heute für Seine Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit den Erzherzog Wilhelm
on Oesterreich die Trauer auf vierzehn Tage an. Berlin, den 31. Juli 1894. 1 Der Ober⸗Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bei den durch meine Anordnungen vom 6. und 25. Juli 1893 errichteten Berggewerbegerichten zu Beuthen O.⸗S. und
Waldenburg i. Schl. sind ernannt worden:
Bei dem Berggewerbegericht zu Beuthen O.⸗S. I. Zum Vorsitzenden des Berggewerbegerichts unter gleich⸗
eitiger Betrauung mit dem ständigen Süd⸗Beuthen, sowie mit der Stellvertretung im Vorsitz ammer Ost⸗Beuthen des Gerichts: der Bergrath Sattig zu Beuthen O.⸗S.
II Zu S
orsitz der Kammer
der Dr.
tellvertretern des Vorsitzenden unter gleichzeitiger
etrauung mit dem Vorsitz bezw. der Stellvertretun Vorsitz der nachstehend bezeichneten Kammern des “ 8
im erg⸗
ergmeister Heinke in Beuthen O.⸗S., Erster Stell⸗
ertreter, Vorsitzender der Kammer Ost⸗Beuthen; Stellvertreter
m Vorsitz der Kammer Süd⸗Beuthen; 2) Bergmeister Jokisch in Zabhrze, ammer Zabrze;
Vorsitzender
der
3) Bergrath Pfeiffer in Königshütte O.⸗S., Vorsitzender
der Kammer Königshütte O.⸗S.; 4) Bergrath Dr. Pringsheim in Tarnowitz, mit
der
kommissarischen Wahrnehmung des Amts eines stellvertretenden
orsitzenden des Berggewerbegerichts und des Vorsitzes Kammer Tarnowitz beauftragt; 5) Bergrath Hoffmann in Kattowitz, Vorsitzender ammern Kattowi r Kammer Myslowitz⸗Kattowitz;
der
der
und Nicolai; Stellvertreter im Vorsitz
6) Amtsrichter Deutschmann in Rybnik, Vorsitzender
der Kammer Rybnik;
7) Bergwerks⸗Direktor, Berg⸗Assessor a. D. Sanner in attowitz, Vorsitzender der Kammer Mygslowitz⸗Kattowitz;
tellvertreter im Vorsitz der Kammer Kattowitz; 8) Amtsrichter Zimbal in Zabrze, Stellvertreter orsitz der Kammer Zabrze; 9) Amtsrichter vertreter im Vorsitz der Kammer Königshütte O.⸗S.;
im
empner in Königshütte O.⸗S., Stell⸗
10) Amtsrichter Anteß in Tarnowitz, Stellvertreter im
Vorsitz der Kammer Tarnowitz;
11) Amtsrichter Marcinek in Nicolai, Stellvertreter im
orsitz der Kammer Nicolai;
12) Amtsrichter Wenzel in Rybnik, Stellvertreter im
Vorsitz der Kammer Rybnik.
Bei dem Berggewerbegericht zu Waldenburg i. Schl. I. Zum Vorsitzenden des Berggewerbegerichts unter gleich⸗
ehe etrauung mit dem ständigen “ denburg i. Schl.
Vorsitz der Kammern eurode: der Bergrath Arlt zu Walden⸗
II. Zu Stellvertretern des Vorsitzenden des Berggewerbe⸗ E und im Vorsitz der nachstehend bezeichneten Kammern es
erichts:
1) Berg⸗Assessor Illner in Waldenburg i. Schl., Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Berggewerbegerichts und
Stellvertreter im Vorsitz der Kammer Waldenburg; 2) Amtsrichter Haver in Neurode, Stellvertreter Bi der Kammer Neurode. 1“ erlin, den 25. Juli 1894. 8 Der Minister für Handel und Gewerb. Freiherr von Berl
im
Auf Grund des § 58 der Anordnungen über die Ver⸗
hierdurch bestimmt:
füean⸗ Thätigkeit der Berggewerbegerichte zu Beuthen O. und Waldenburg i. Schl. vom 6. und 25. Juli 1893 wird
S.
Die vorbezeichneten beiden Anordnungen treten mit dem 1. September d. J. ihrem vollen Umfang nach in
Kraft. Berlin, den 25. Juli 1894. Der Minister für Handel und Gewerbe.
Freiherr von Berlepsch.
Dem Ober-⸗Bergrath Baur ist die Stelle eines technischen Mitglieds bei dem Ober⸗Bergamt zu Klausthal übertragen
worden.
Der Berginspektor Liebrecht ist zum Mitglied der Berg⸗
werks⸗Direktion zu Saarbrücken ernannt. Der Bergins
pektor Morsbach ist zum Salinen⸗Direktor
ernannt und mit der Verwaltung der Saline Neusalzwerk
sowie des Bades Oeynhausen betraut worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Privatdozenten und an der Technischen
soch ule zu Berlin Dr. Wilhelm Wedding ist rädikat Professor, und
dem Seminar⸗Musiklehrer Theodor Schmidt
as
zu
Marienburg W.⸗Pr. das Prädikat Königlicher Musidirektor bei⸗
8
gelegt worden
88 5 Königliche Bibliothek.
nach § 48 der
urücklieferung
In der Woche vom 6. bis auczcgga⸗ 11. August findet
8-hbe die
sämmtlicher aus der Königlichen Bibliothek Bücher statt. werden hiermit aufgefordert,
(9 bis 3 Uhr) zurü saleefeg.
liie in den
Alle, welche ür. Bücher in
entliehenen änden haben, eschäftsstunden ie Zurücknahme der Bücher
erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher:
von A— H am Montag und Dienstag, „ -R am Mittwoch und Donnerstag, „ 8—Z am Freitag und Sonnabend.
1“
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. S. 357) sind bekannt gemacht:
1) das am 6. Juni 1894 Allerhöchst vollzogene Statut der Fen eree e uelbecke im Kreise Altena durch Extrabeilage zum Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Nr. 27, aus⸗ gegeben am 7. Fe 1894;
9 die Allerhöchste “ vom 12. Juni 1894, betreffend den Uebergang des Unternehmens der Sheeee. esea⸗ Strasburger Eisenba nfselschaft auf die Mecklenburgische Friedrich Wilhelm⸗Eisenbahngesellschaft in Wesenberg, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 28 S. 296, ausgegeben am 13. Juli 1894; 1
3) der Allerhöchste Erlaß vom 13. Juni 1894, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Lichtenberg im Kreise Niederbarnim zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des zur Freilegung und Regulierung der in dem Bebauungsplane von den Umgebungen Berlins Abtheilung XIII Sektion 2 verzeichneten Straße Nr. 60 in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthums, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 28 S. 296, ““ am 13. Juli 1894;
4) das am 18. Juni 1894 Allerhöchst vollzogene Statut des Finower Meliorationsverbandes durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 27 S. 279, ausgegeben am 6. Juli 1894, der Königlichen v S zu Frankfurt a. O. Nr. 27 S. 207, ausgegeben am 4. Juli 1894.
Abgereist:
Seine Excellenz der Staatssekretär des Re⸗ ichs⸗Justizamts Nieberding, mit Urlaub.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 31. Juli
Seine Majestät der Kaiser und König haben an Bord der Yacht „Hohenzollern“ heute früh Bergen ver⸗ lassen und gedenke ditt in Wilhel ven einzutreffen. —
Gestern Vormittag unternahmen Seine Majestät der Kaiser und König, wie „W. T. B.“ meldet, von Bergen aus bei herrlichem Wetter eine Partie auf den Flöifjeld⸗ Gipfel und verweilten dort längere Zeit. Der Ausflug, der zum größten Theil zu Fuß zurückgelegt wurde, nahm mehrere Stunden in Anspruch.
Der General⸗Lieutenant von Schweinichen, Inspekteur der Jäger und Schützen, hat Berlin verlassen.
Der Regierungs⸗Assessor von Köller zu Hannover ist der Königlichen Regierung zu Koblenz zur weiteren dienstlichen Verwendung, und der neuernannte Regierungs⸗Assessor von Marées aus Hannover dem Höniglichen Polizei⸗Präsidium zu Berlin für einige Monate zur aushilfsweisen eschäftigung überwiesen worden.
Laut telegraphischer Mittheilung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See von Wietersheim, am 28. Juli in Stockholm eingetroffen und beabsichtigt am 2. August wieder in See zu gehen.
S. M. S. „Stosch“, Kommandant Kapitän zur See von Schuckmann, ist am 30. d. M. in Cowes eingetroffen.
S. M. Kanonenboot „Wolf“ Kommandant Korrvettten⸗ een. Kretschmann, ist am 26. Juli in Chefoo ange⸗ ommen.
Helgoland, 31. Juli. Das Manövergeschwader, das gestern Abend hier vor Anker gegangen ist, hat sich heute Vormittag wieder in See begeben, um Seiner ajestät dem Kaiser entgegenzufahren.
eine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat sich am Sonntag Vormittag mit Seiner Feniglichen Hoheit dem Prinzen Ludwig auf längere Zeit zu Jagden in das Hoch⸗ gebirge begeben.
8
OSODesterreich⸗Ungarn.
Nach den neuesten Bestimmungen trifft der Kaiser heute
von Nchl in Wien ein.
us Anlaß des Ablebens des Erzherzogs Wilhelm haben Seine Majestät der Kaiser Wilhelm und Seine Mafjestät der Kaiser von Rußland an die in Baden weilenden Näeiscber der Kaiserlichen Familie Beileids⸗Telegramme ge⸗ richtet.
Die Ueberführung der des Erzherzogs Wilhelm von Baden nach Wien findet am Donnerstag statt. Die Beisetzung wird am Freitag Nachmittag er⸗ 1 Auf den im Palais des Erzherzogs Wilhelm auf⸗ iegenden Bogen zeichneten sich im Laufe des gestrigen Tages außer zahlreichen bef und Staatswürdenträgern auch die in Wien anwesenden Mitglieder des “ Korps ein. Der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky ist anläßlich des Trauerfalls gestern Nachmittag aus Mähren nach Wien zurückgekehrt.
Sämmtliche Wiener Blätter widmen dem Erzherzog Wilhelm warme Nachrufe und heben hervor, daß alle Völker Oesterreich⸗Ungarns an dem Schmerze des Kaiserhauses theilnehmen. Eine Sonderausgabe der „Wiener Zeitung“ betont, daß der verewigte Erzherzog sich auf allen Gebieten seiner Wirksamkeit in hohem Grade hervorgethan und als Hoch⸗ und Deutschmeister zahllose Wohlthaten geübt habe. Als General habe er sich durch sein hohes militärisches Wissen und durch große Tapferkeit ausgezeichnet, bei König⸗
rätz habe er ruhmvoll samn Blut vergossen; als Genera In pekteur der Artillerie sei er stets bestrebt gewesen, diese nicht nur auf ihrer traditionellen Höhe zu erhalten, sondern ihr auch den Weg zur Vervollkommnung zu weisen. Der Erzherzog, ein Sohn des Siegers von Aspern, ein Bruder des Siegers von Custozza, reihe sich aufs würdigste den Helden seines erhabenen Hauses an. Das Volk schließe sich aufs innigste der Trauer an, weil der Erzherzog eine volksthümliche und überaus beliebte “ ge⸗ wesen sei. Das Wort „leutselig“ kennzeichne so recht das humane, gütige und menschenfreundliche Wesen des Erzherzogs. — Die aus der Protch einlaufenden Telegramme melden, daß sich überall große Theilnahme der Bevölkerung an der
Trauer des Kaiserlichen Hauses kundgebe. In Budapest
herrschte gleichfalls in allen Kreisen der Bevölkerung die leb⸗
hafteste Theilnahme an dem Trauerfall.
Großbritannien und Irland.
Das Oberhaus hat gestern die Budgetbill in dritter Lesung angenommen.
Im Unterhause erklärte der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey, daß die Unterhandlungen mit Rußland über die Pamirfrage einem befriedigenden Ab⸗ schluß nahe seien. Mit Japan sei innerhalb der letzten 14 Tage ein Handelsvertrag unterzeichnet worden. Die Unterhandlungen mit Frankreich bezüglich des englischen Vertrags mit dem Congostaat hätten noch nicht das Stadium erreicht, in dem eine Erklärung mög⸗ lich sei, doch habe die Regierung nie gezögert, auf irgend etwas, das innerhalb der von Lord Salisbury gezogenen Einflußsphäre liege, Anspruch zu erheben. Wenn die englische Regierung die Wichtigkeit geahnt hätte, welche die deutsche Regierung dem von ihr beanstandeten Theil des Congovertrags beigelegt habe, so würde dieser nie in den Vertrag aufgenommen worden sein. Er sei zurück⸗ gezogen worden, 11 England erkannt habe, daß ihm von deutscher Seite Wichtigkeit beigelegt werde. Eine Vermittelung zwischen China und Japan sei von der britischen Regierung nicht angeboten worden; sie habe nur in Uebereinstimmung mit anderen Mächten in Peking und Tokio im Interesse des Friedens freundlichen Rath ertheilt. Der ea zes gr Sir W. Harcourt kündigte an, er werde heute eine Resolution zur Beschleunigung der Bearkung des Gesetz⸗ entwurfs, über die ausgewiesenen irischen Pächter, beantragen
Frankreich.
Der Minister⸗Präsident Dupuy wird Paris demnächst G“ und drei Wochen in Evian verweilen. ie v“ Gruppe der Deputirten⸗ kammer hat ein Manifest veröffentlicht, worin die Radikalen sich gegen den Vorwurf verwahren, das Interpellationsrecht mißbraucht zu haben. Alle von ihnen vorgebrachten Interpellationen seien nothwendig gewesen. Die Kammer habe nichts zu Stande gebracht, da die Majorität über nichts eine bestimmte Meinung gehabt habe. Ferner wird darin das Bedauern ausgesprochen, daß nicht einer der ältesten Diener der Demokratie der Nachfolger des Präsidenten Carnot sei. Dadurch scheine sich die Lage verschlimmert zu haben.
Rußland.
Der bisherige Direktor der Kreditkanzlei des Finanz⸗ Ministeriums Pleske ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg zum Dirigenten der Reichsbangd nannt worden.
Italien.
Der von den französischen Behörden in Bastia an die italienischen Behörden ausgelieferte angebliche Mörder des Redakteurs Bandi Lucchesi ist gestern Abend in Livorno von Bord des . „Palestina“ in das Gefängniß gebracht 89 von dort sofort dem Untersuchungsrichter vorgeführ worden.
Rumänien. Der König ist gestern von Sinaja ins Ausland abgereist. Der Prinz und die Prinzessin “ begleiteten den
König, wie „W. T. B.“ berichtet, bis Predeal. Bulgarien. 8
Bei den vorgestern in mehreren Städten vorgenommenen Munizipalwahlen wurden überall die Kandidaten der Nationalpartei gewählt. b
Amerika.
In Paris eingetroffenen Meldungen aus Buenos Aires sufolge soll die .eI Gesandtschaft beim atikan wiederhergestellt werden. 8
“
Die chinesische Gesandtschaft in London erhielt eine Depesche, worin das Seegefecht zwischen Chinesen und Japanern bestätigt wird. Danach wären die Japaner die Angreifer gewesen und hätten zuerst gefeuert. Ein japanisches Kriegsschiff sei durch die Chinesen kampfunfähig gemacht worden, während das die britische Flagge führende chinesische Transportschiff „Kowshing“ mit seiner Mannschaft zum Sinken gebracht worden sei.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Shanghai hätten sich die Japaner bei dem Seegefecht bei Asan an Bord des chinesischen Transportschiffes „ 9 begeben und u daß das Scif nach Japan gehen solle. Der Kapitän des „Kowshing“ habe sich geweigert, dieser Auf⸗ forderung Folge zu leisten, worauf die Japaner an Bord ihrer Schiffe zurückgekehrt seien und das Feuer auf den „Kowshing“ eröffnet hätten. Unter den an Bord des „Kowshing“ ge⸗ tödteten Ausländern habe sich auch ein ehemaliger deutscher Offizier, Hauptmann von Sn. eken, befunden, der 25 Jahren eine wichtige Stellung in chinesischen Diensten be⸗ kleidet habe.
Weiter wird demselben Bureau aus Shanghai von gestern
emeldet, es verlaute daselbst, daß neazrete :inesif ch ampfer von 8217982 iffen bei Taku vernichtet
worden seien. Im Shaweishankanal und im Jang⸗tse⸗kiang
seien Torpedos gelegt.
Aus Calagaran auf Mindanao wird gemeldet, die SS. Truppen hätten am 24. d. M. die malaiischen
oh amedaner angegriffen und ihnen eine vollstän ₰ N sa 12geg beigebracht. 250 Malaien seien in dem Kampfe gefallen.
ausführlichen 2
lageverkehr, Veredlungsverkehr ꝛc. weniger häuffg
Britisch⸗Australien
Dänemark..
8
Die R
kommende Bark weggenommen und die ganze Ladung geraubt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Handelsstatistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1893.
Vom Statistischen Amt ist jetzt der erste Theil der earbeitung der Hendelgstot tik für 1893 (als Band 73, neue Folge, der „Statistik des Deutschen Reichs“) ausgegeben worden. Niachdem die Hauptergebnisse für den Spezialhandel mit vor⸗ läufigen Werthberechnungen bereits (im Dezemberheft 1893 der „Monatlichen Nachweise“) im Januar d. J. bekannt gegeben waren, bringt dieser Band die definitiven Zahlen für den Generalhandel, Gesammt⸗Eigen handel und Spezialhandel und die vollständigen Nac. weise des Verkehrs mit den einzelnen Ländern — Einfu
von und Ausfuhr nach 65 fremden Ländern — für 933 Waaren⸗
gattungen im 8Z““ und Spezialhandel nach Menge und Werth. Diese Nachweise über den Handel mit den einzelnen
Ländern, die früher im zweiten Bande und bedeutend später erschienen h jetzt in den ersten Band aufgenommen worden, da ch
erade na
hnen von seiten der Handelspolitiker und Handeltreibenden die
dringendste Nachfrage besteht, während die bisher im ersten Bande
gebrachten und jetzt in den zweiten verwiesenen Uebersichten der einzelnen Waarengattungen nach Herkunft und Bestimmung, über den Nieder⸗ gebraucht werden. Die jetzige Vertheilung des Inhalts der beiden Bände entspricht daher den Bedürfniffen der Praxi denen das Statistische Amt des Reichs in jeder Weise enö sucht, besser als die frühere.
An der Gesammt⸗Einfuhr 1893 im Werthe von 4 134070 000 ℳ waren folgende 17 Länder mit mehr als 1 % betheiligt:
1000 ℳ = % der gesammten Einfuhr CE1111“““ Oesterreich Ungarn 56580 244 .... “ Verein. Staaten von Amerika 458 094 Rußland 11A“
11111“1“ E 11“ Niederlande.. “ 8LE66* 18989 Britisch⸗Ostindien ꝛc.. 178 809 Italien. C11““ 1 E114““ 143 691. Brasilien.. 126 108 E1““ v1“ BAeeI““ 78 487. ““ Die Gesammt⸗Ausfuhr 1893 im Werthe von 3 244 562 000 ℳ vertheilt sich mit mehr als 1 % auf folgende 19 Länder:
1000 ℳ = % der gesammten Ausfuhr
Probbritiieen 166 IIo111ö1 Verein. Staaten von Amerika 354 316.. Niederlande ....299888 . EAA1“ “ EB11A1“ Rußland 8 184 595 . .. Belgien.. 1Wö
111“ 818
ö“ Schweden. y“ LbA4““ Britisch⸗Ostindien ꝛc. 46 936. .. Rumänien.. 43 573 Argentinien 42525. Türkei 1“ Norwegen .. ““ China “ oo1“
. Raiffeisen'sche Genossenschaften.
Der Zentralstelle des Raiffeisen'schen Genossenschaftswesens in Neuwied sind im eee. Jahre bereits 164 Vereine beigetreten: eine Zahl, wie sie seit Bestehen der Raiffeisen'schen Organisation noch nicht erreicht worden ist. Der General⸗Anwaltschaftsverband zu Neuwied umfaßt gegenwärtig 1335 Genossenschaften, die neben dem durch die Statuten vorgesehenen Geldverkehr auch noch die gemein⸗ schaftlichen Bezüge von Futter⸗ und Düngemitteln ꝛc. zum Vortheil ihrer Mitglieder pflegen. Der von Raiffeisen gegründeten Land⸗ vwierthfchaftkichen Zentral⸗Darlehnskasse für Deutsch⸗ land haben sich 1200 Vereine angeschlossen; sie hat im laufenden Jahre bereits einen Umschlag von über 16 Millionen Mark zu verzeichnen.
Das Sanitätswesen des Großherzogthums Baden.
Ueber das Sanitätswesen Badens im Jahre 1892 macht die „Bad. Korr.“ folgende Mittheilungen: Nach den bei dem Ministerium des Innern gesammelten Angaben betrug ohne die aktiven Militär⸗ Aerzte (in Konstanz 4, Freiburg 4, Kehl 1, Rastatt 10, Ettlingen 1, Karlsruhe 13, Durlach 1, Bruchsal 1, Mannheim 5, Schwetzingen 1, Heidelberg 1) und ohne die nicht praktizierenden Zivil⸗Aerzte (von 1883 bis 1890 einbegriffen) und Universitätslehrer (von 1883 bis 1889 einbegriffen) die Zahl der Aerzte in Baden zu Ende des Jahres 1892 688 (1891: 638, 1890: 623) jene der Zahnärzte 26 (bezw. 26 und 23), der Hebammen 2077 (2068, 2089), der Thierärzte ohne die aktiven 88— 126 (1891: 194, 1890: 193) und der Apotheken 216 (213, 210). Die Zahl der Aerzte vertheilt sich auf die einzelnen Kreise wie folgt: Konstanz 51, Villingen 21, Waldshut 24, — 103, Lörrach 37, Jn. 58, Baden 71, Karlsruhe 131, Mannheim 85, Heidelberg 68 und Mosbach 40. Das gesammte badische ärztliche Personal belief sich demnach Ende 1892 auf 3117 Köpfe. “
Es starben 8 den Angaben der Bezirksärzte) im Jahre 1892
in den Kreisen: Konstanz 2824 Personen (von 100 in ärztlicher Be⸗ handlung 67,7 %), Villingen 1662 (68,7 %), Waldshut 1508 (66,7 h. Freibung 4517 (73,4 %), Lörrach 1724 (7682 da4.OFg; zurg 3326 (64,3 %), Baden 2975 (61,3 %), Karlsruhe 7367 66,3 %), Mannheim 4191 (71,0 %), Heidelberg 3887 6694 %%), Mos⸗ ach 3503 (61,1 %); insgesammt starben in Baden im Jahre 1892 37 474 Personen (von 100 in ärztlicher “ estandenen im Durchschnitt 67,6 %) gegen 38 762 (66,4) im 18 1891 und 38 205 (67,9) im Jahre 1890. Die größte Sterbezahl wies 1892 der Landeskommissariats⸗Bezirk Mannheim mit 11 581 auf; es folgten die Landeskommissariats⸗Bezirke Karlsruhe mit 10 342, Frei⸗ burg mit 9567 und Konstanz mit 5984 Gestorbenen.
In den allgemeinen Krankenanstalten sind 1892 42 280 Kranke (25 782 männliche und 16 498 weibliche) behandelt worden, gegen 40 754 (25 074, 15 680) im Jahre 1891 und 38 846 (23 599, 15 247) i. J. 1890. Am Schlusse des Jahres 1892 betrug der
Bestand in den allgemeinen Krankenhäusern 1702 männliche und 1130 weibliche, insgesammt 2832 Personen. In den Entbindungsanstalten haben 1892 überhaupt 821 Entbindungen stattgefunden. Die Zahl der Neugeborenen betrug 825 (ohne unzeitige Ge⸗ 8-25 In den Irrenanstalten (Emmendingen, Freiburg, ee⸗ egenan Heidelberg) betrug die Zahl der verpflegten Kranken 264
ScgeocoeoE ŚSnUN
Argentinien 8 Rumänien. Schweden..
—
SPobo, bo
—
hiervon 1332 männliche und 1314 weibliche) gegen 2521 (1250, 271) im Jahre 1891 und 2277 (1074, 1203) im Jahre 1890. In den Kreis . betrug der Bestand am An⸗ fang des Jahres 2257 (hiervon 1234 männliche und 1023 weibliche), am Jahresschluß 2327 (1288, 1039). Mit Thierlymphe wurden geimpft 80 397; Impfung mit Menschenlymphe kam seit 1887 nicht vor.
g.
— ——— 3
iffkabylen haben, wie „W. T. B.“ aus Malaga berichtet, eine unter französischer Flagge segelnde, von Tanger
. ur Arbeiterb 8 8
Aus Witten schreibt man der „Köln. Ztg.“ über die Ver⸗ sammlung von Vertretern rheinisch⸗westfälischer Knappen⸗ vereine, die am Sonntag dort stattfand (vgl. die gestrige Nr. 177 d. Bl.): Am Sonntag fand hier eine Versammlung von Vertretern von Bergarbeitern und ein Knappen⸗Verbandsfest statt. Man hatte vorher keine Ahnung, daß der Vertretertag sowohl als das Fest sozialdemokratischen Zwecken dienen sollte, sonst hätte man die
ergleute früh genug warnen können. Einberufer der Versamm⸗ lung und Veranstalter des Festes war der Wittener Knappenperein Glückauf, der schon seit Jahr und Tag im sozialdemogkratischen Fahr⸗ wasser schwimmt. Der Vorsitzende, der sozialdemokratische Agitator Lehmann⸗Witten, tbeilte mit, daß man den Vertretertag angesetzt habe, um über die Gründung eines Knappenbundes, bei dem Religion und Politik ausgeschlossen sein solle, schlüssig zu werden. Der neue Bund solle sich gewerkschaftlich organisieren und die Gesammtinteressen des Bergarbeiterstandes vertreten. Im ganzen waren 48 Vereine durch 95 Abgeordnete vertreten. Die Geister platzten heftig aufeinander. Von verschiedenen Seiten wurde hervorgehoben, daß man für die Vertre⸗ tung der Bergarbeiterinteressen ja die bestehenden Knappschaftsvereine habe, während andere Redner behaupteten, die Knappschaftsvereine wären lediglich Unterstützungsvereine und könnten die berechtigten For⸗ derungen der Bergleute nicht vertreten oder zur Geltung bringen. Von der “ eines neuen Knappenbundes wollten schließlich alle Abgeordnete nichts wissen, dagegen empfahlen die meisten den engsten Anschluß an den bestehenden alten Bergarbeiterverband, andere b an die Knappschaftsvereine. Vorschlag, bei der Wahl der Knappschaftsältesten den Einfluß des alten Verbandes mehr zur Geltung zu bringen was auch bereits durch die Wahl von sieben Mitgliedern des alten Verbandes geglückt sei. Es wurde beschlossen, die Gründung eines Knappenbundes fallen zu lassen, dagegen dem alten Verbande treu zu bleiben. Dieser Beschluß wurde gegen sieben Stimmen gefaßt, doch enthielten sich viele Ver⸗ treter der Abstimmung.
Aus Stuttgart berichtet der „St.⸗A. f. W.“ 8 einer Stutt⸗ garter Korrespondenz: Eine von den Stuttgarter Bäckergehilfen einberufene Versammlung nahm einen stürmischen Verlauf. Auf der Tagesordnung stand die Frage: Wie stellen sich die Stuttgarter Bäcker⸗
ehilfen zur Gründung eines sozialdemokratischen Fachvereins? Schon i drei früheren Versammlungen war der Antrag auf sozialistische Organisation des Bäckergehilfenvereins worden, — immer ohne Erfolg. Auch diesmal leitete der Vorstand die Versammlung mit der Bemerkung ein, die Gründung des Fachvereins hätte nur die Folge, daß die Gehilfen einige norddeutsche 85 mehr zu unter⸗ alten hätten. In Süddeutschland lägen die Verhältnisse im Bäcker⸗ gewerbe immer noch so, daß es den meisten Gehilfen gelänge, ein eigenes Geschäft zu gründen, während allerdings im Norden 50⸗ bis 60jährige Gehilfen nicht zu den Ausnahmen zählten. deß man die zwölfstündige Arbeitszeit zum Gesetz erhebe, werde selbst von den Gehilfen nicht zu billigen sein. Ein Redner wies darauf hin, daß die Gründung eines sozialistischen Fachvereins in kurzer Zeit den Krieg im Frieden brächte. Von sozialistischer Seite wurde die Dauer der Arbeitszeit auf bis zu 21 Stunden angegeben, worauf Bäckermeister Kälberer sich zum Wort meldete. Unter großem Tumult beschloß aber die Versammlung mit Stimmenmehrheit, keinem Meister das Wort zu geben. Als nach weiterer Aussprache der Vorstand des Gehilfenvereins die Versammlung schloß, scharten sich die oppositionell gesinnten Theilnehmer, die weitaus die Mehrheit bildeten, zusammen und beschlossen einstimmig, eine Organisation anzubahnen.
Einem Bericht der sozialdemokratischen Berliner Ge⸗ werkschaftskommission über ihre Thätigkeit vom 1. Januar bis Ende Juni d. J. entnehmen wir nach dem „Vorwärts“ Folgendes: Das Gewerkschaftsbureau, für dessen Errichtung 72 Gewerbe stimmten, während sich vier dagegen erklärten und acht der Stimme enthielten, hatte mit dem Bestand eine Einnahme von 4104 ℳ, die Ausgabe betrug 2566 ℳ, demnach blieb ein Bestand von 1538 ℳ Unter den Ausgaben befinden sich 487 ℳ Ausstands⸗ unterstützung. Das Buͤreau ertheilte insgesammt 2233 Arbeitern Auskunft; darunter befanden sich 191 Frauen. Nach der von dem Bureau aufgenommenen Statistik waren an Berliner Ausständen oder Aussperrungen betheiligt 750 Brauereiarbeiter, 538 Droschken⸗ kutscher, 520 Arbeiter der Fabrik von Kunheim in Nieder⸗ Schönweide, 440 Schuhfabrik⸗Arbeiter, 55 Glasschleifer, 22 Bildhauer, 9 Zinkgießer, insgesammt 2324 Personen. Der Droschkenkutscher⸗Strike dauerte vom 1. bis 24. Januar und mußte für beendet erklärt werden, ohne daß die Ausständigen ihre Forderung durch⸗ gefochten hätten. Unterstützungsgelder gingen für sie 8300 ℳ ein unterstützt wurden sie mit etwa 8100 ℳ Ein Ausstand der in fünf mechanischen Schuhwaarenfabriken beschäftigten Arbeiter, an Fabl 224. Köpfe, dauerte neun Wochen. Die Arbeiter errangen in allen fünf Fabriken eine im Einverständniß mit ihnen hergestellte Arbeitsordnung und die Einrichtung besonderer Umkleideräume und Klosetts für beide Geschlechter. Die außerdem geforderte Lohnerhöhung von 15 bis 25 % wurde vollständig nur in zwei Fabriken, theilweise in einer durchgesetzt. Die 22 Bildhauer seßten ihre Forderung, Einführung des Zeitlohns an Stelle des Accordlohns und Mindestlohn von 6 ℳ täglich, nach zwölfwöchigem Ausstand durch. Sie nahmen die materielle Hilfe der Gewerkschaftskommission nicht in Anspruch. Die neun Zinkgießer wurden wegen ihrer Betheiligung an der Mai⸗ 22 flasten Dieser Ausstand it noch nicht beendet. Die 570 Ar⸗ eiter der Kunheim'schen Fabrik in Nieder⸗Schönweide legten die Arbeit nieder, um eine 10 bis 20 prozentige Erhöhung ihres zwischen 2,50 und 3 ℳ “ Tagesverdienstes und eine Verbesserung der in der Fabrik befindlichen Bade⸗ und Wascheinrichtung zu erreichen. Nach einwöchigem Ausstande nahm das Personal die Arbeit zu den alten Löhnen wieder auf, nur die Verbesserung der Bade⸗ und Wasch⸗ einrichtung wurde bewilligt. Die 55 Glasschleifer standen aus, weil der vereinbarte Lohntarif nicht mehr bezahlt werden sollte. Die weigerten sich, mit der Kommission der Arbeiter zu ver⸗ andeln. Dieser Ausstand schwebt noch. Der Ausstand der Schuh⸗ waaren⸗Arbeiter von Fürstenheim, dessen Ursache die Entlassung eines Theils der Arbeiter war, ist noch nicht entschieden.
Aus Manchester wird vom internatisnalen Kongreß der Textilarbeiter berichtet, daß der Kongreß sich in seinen weiteren Verhandlungen für eine internationale Verbindung der Textilarbeiter erklärt und beschlossen habe, daß nächstes Jahr in Gent eine internationale Konferenz abgehalten werden soll.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. 8
““ Portugal. v
Die Häfen der französischen Departements Finistore, Morbihan
und Cotes du Nord sind seit dem 20. Juni d. J. für rein von
Cholera erklärt worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 308 vom 28. De⸗ zember v. J. und Nr. 136 vom 12. Juni d. J.)
Cholera. .
Danzig, 30. Juli. Der Staatskommissar für das Weichselgebiet giebt 5Ä755 bekannt: Bei der in Thorn 1“ erkrankten Arbeiterfrau und der in Flatow (vergl. Nr. 177 d. Bl.) unter choleraartigen Symptomen erkrankten Frau wurde bakteriologisch festgestellt, daß nicht Cholera vorliegt; hingegen hat die Untersuchung das Vorhandensein von Cholera bei dem am Freitag in Thorn verstorbenen Schiffer (vergl. Nr. 176 d. Bl.) er⸗
eben. Der am Donnerstag bei Bohnsack an Cholera erkrankte dotöns ter ist am Sonnabend gestorben. Aus Schönsee (Kreis ulm) ist von gestern ein verdächtiger Todesfall gemeldet worden.
Lübeck, 30. Juli. Auf dem von St. Petersburg gestern in Travemünde eingelaufenen Lübeckischen Dampfer „Trave“ ist laut Meldung des „W. T. B.“ der Heizer Evers unter cholera⸗ verdächtigen Symptomen gestorben. Die Fahrgäste und die gesammte Besa zung sind zur Bevbachtun in die Cholerastation des allgemeinen Krankenhauses übergeführt worden. Der Dampfer wurde desinfiziert.
Kluge⸗Bickern machte den
Wien, 30. Juli. Der heutige Cholerabericht aus Galizien lautet: Am 28. und 29. d. M. sind im Bezirk Zalesczyki 43 Er⸗. krankungen, 19 Todesfälle, 4 Genesungen vorgekommen; im 89 ⸗ 1 Borszeéw 8 Erkrankungen, 6 Todesfälle; im Bezirk Horodenka 9 Er⸗ krankungen, 1 Todesfall. Im Bezirk öv wo die Seuche ver⸗ heimlicht worden ist, sind bisher 20 Erkrankungen und 5 Todesfälle u verzeichnen. Im Bezirk Buczacz, wo die Seuche ebenfalls ver⸗ heimlicht worden ist, kamen vom 16. bis 29. d. M. 18 Erkrankungen und 2 Todesfälle vor. Aus der Bukowina, Bezirk Kotzmann, werden 5 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet.
Sofia, 31. Juli. Der Sanitätsrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, für Reisende aus der Türkei eine fünftägige Quaran⸗ täne und Desinfektion des Gepäcks angeordnet. Die Reisenden des Orient⸗Expreßzugs unterliegen nur einer ärztlichen. Unter⸗ uchung, wenn sie aber auf einer burgarischen Station aus⸗ 58— einer fünftägigen Quarantäne. Die türkisch⸗bulgarische Grenze n den Departements Slivno und Haskowo ist durch einen Militär⸗ kordon gesperrt, der Verkehr ist nur über den Gr ort Zibeftsche gestattet. 1
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 88 An der Ruhr sind am 30. d. M. gestellt 11 060, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. — In Oberschlesien sind am 28. d. M. gestellt 2227, nicht recht⸗ zeitig gesteilt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 31. Juli die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Willi bald⸗Alexisstr. 31, Ecke Kloedenstr. 8, dem Kaufmann H. Hin gehörig, Nutzungswerth 18 200 ℳ; für das Ivr von 54 100 ℳ wurde die verehelichte Frau Baurath Kyllmann, Marie, geb. Spindler, Bendlerstr. 34, Ersteherin. — Beussel, straße 19, dem Zimmermeister Friedr. Nitz gehörig; Fläche 6,45 a; Nutzungswerth 8630 ℳ; für das Meistgebot von 114 500 ℳ wurde die Frau Rentier Bethke, eb. Beussel, Kaiserstr. 21, Ersteherin — Vertagt wurde das Verfahren wegen des Grundstücks Dorotheen srraße 89, der Frau Schlächtermeister F. W. Krause — Aufgehoben das Verfahren wegen der Grundstücke Alte Jakob⸗ straße 64 und 64 a, dem Kaufmann Ernst Wilhelmi gehörig.
Berlin, 30. Juli (Monatsbericht der ständigen Deputation der Wollinteressenten). Während in anderen Jahren im Juli das Ge schäft in deutscher Wolle ruht, zeigte sich im verflossenen Monat besonders in der ersten Hälfte, lebhafte 8 e für den Bedarf und führte zu von 3500 Ztr. ückenwäschen, 300 Ztr. ungewaschenen ollen, meistens nach inländischen Fabrik plätzen. In den Preisen zeigte sich eine Besserung von einigen Mark, die zwar durch die Austrocknung der Wollen Fresertest ist, gleichzeitig aber auch die gesunde Lage de Artikels kennzeichnet. Reich ⸗ Zufuhren haben die Läger gefüllt sodaß unser Platz eine gute Auswahl bietet. Kolonialwolle Infolge der günstigen Londoner Eröffnungsnachrichten stellte sich in der 8 Hälfte des Monats Frage ein und Preise waren in Ueber⸗ einstimmung mit den von London gemeldeten Werthen fest. Dagegen zeichneten sich die letzten vierzehn Tage des Monats durch große Ruhe aus, und die Umsätze belaufen sich daher insgesammt nur auf etwa 2000 Ballen, zum größten Theil Kapwollen.
— In der ordentlichen Generalversammlung der Berline Gußstahlfabrik und Eisengießerei Hugo Hartun Aktiengesellschaft vom 28. d. M. wurde die vorgelegte Bilanz nebst dem Gewinn⸗ und Verlust⸗Konto genehmigt dem Vorstande und Aufsichtsrath die Te-wheach. ertheilt und die Dividende auf 6 % festgesetzt. Es wurde sodann beschlossen, daß der Aufsichtsrath au 4 Mitgliedern bestehen soll. Die Dividende gelangt nach Ablauf des Sperrjahres, also am 4. August, zur Auszahlung. 8 8
— Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west fälischen Eisen⸗ und tahlmarkt: In der abgelaufene Woche hat der rheinisch⸗westfälische Eisenmarkt das Aussehen, d er in der ersten Hälfte des Monats zeigte, im .—* beibehalten. Die Nachfrage hält für die meisten Artikel an, hat sich sogar stellenweis etwas gesteigert, und man hält an den bisherigen Notierungen um so mehr fest, als man allgemein auf ein günstiges Herbstgeschäft rechnet. In Eisenerzen hat sich in den letzten Wochen verhältnißmäßig wenig eändert. Im Siegerlande ist das Erzgeschäft augenblicklich ruhig, doch 1 sich die Preise fest auf ihren Sätzen behauptet. In Luxemburg⸗ Lothringer Minette ist der Absatz im wesentlichen unverändert ge⸗ blieben. Die ves⸗ schwanken nur innerhalb kleiner Grenzen. Spa nische Erze haben sich auf ihren bisherigen Sätzen behauptet, sind jedoch in unsern Distrikten bis jetzt naen begehrt. Auf dem Roh⸗ eisenmarkt ist das Geschäft in seinen bisherigen Grenzen geblieben, die Hütten halten an ihren Sätzen sehr fest Die Nachfrage hält sich allerdings dem Vormonat — in bescheidenen Grenzen, doch sind die Symptome keineswegs ungewohnte und wirken durchaus nic beunruhigend auf den Markt ein. Im Siegerlande ist Roheisen, namentlich Spiegeleisen vom Auslande her andauernd lebhaft begehrt, sonst liegen über spezielle Marken keine besonderen Nachrichten vor. — Auf dem Walzeisen⸗ markt ist die Stimmung für diese Jahreszeit eine befriedigende zu nennen; im allgemeinen scheint sogar in der Woche die Rach frage etwas zugenommen zu haben. Das Stabeisengeschäft wa im ganzen iche als in der Seeee⸗ bei unveränderter Auslands⸗ nachfrage liefen vom Inland Anfragen in befriedigender Weise ein. Pa im übrigen die Walzwerke meist noch auf längere Zeit mit Aufträgen verseben sind, so ist nirgendwo Grund u ernstlicher Besorgniß wegen der Zukunft des Geschäfts, und die
reise haben entschieden festere Tendenz. Die andauernde Befestigung der Marktlage hat die süddeutschen Werke bereits veranlaßt, ihre 2— Wum 3 ℳ pro Tonne zu erhöhen. In Formeisen, be⸗ onders Trägern, ist das Geschäft leidlich. Bandeisen ist sowohl was die Nachfrage als was die Absatzverhältnisse an⸗ belangt, unverändert. Bestellungen gehen ziemlich flott ein und die größeren Werke sind bereits auf Monate hinaus mit Spezi⸗ fikationen versehen. Die Beschäftigung der Grobblechwalzwerke ist durchweg eine befriedigende. Anfragen und Aufträge laufen nach wie vor in günstigem Maße ein; im allgemeinen 5 och bleibt die Klage über die noch immer unlohnenden en bestehen. Im Fein⸗ blechgeschäft ist eine Aenderung gleichfalls nicht eingetreten; während sich die Werke, was den Absatz anbelangt, nicht zu sehr zu haben, liegen doch die Preisverhältnisse noch immer ungünstig. Den festen Rohstoffpreisen steht der Preisdruck auf die Fertigerzeugnisse entgegen. Der Fege von Walzdraht, dessen Erzeugung für das laufende Vierteljahr größtentheils jetzt bereits untergebracht ist, bleibt in ruhigem Zuge. Auf dem Auslandmarkt ist eine vermehrte Nachfrage von ord⸗Amerika zu verzeichnen. Der Begehr in Nieten hat ich im Verlauf der letzten -* etwas 8 die Preise sind jedoch nach wie vor unlohnend, der Wettbewerb ist in diesem Artikel ungewöhnlich groß, und es hält sehr schwer, die Hrtigene⸗ nisse anchesr um den estiegenen Rohstoffpreis zu erhöhen. iie Geschäftslage der Naschinenfabriken und Eisengießereien ist im unverändert geblieben; die Nachfrage ist stellenweise günstiger, ohne daß die Heehe irgend eine Neigung zum Anziehen verriethen. ie Generalversammlung der Karlsruher Pferdebahn enehmigte, wie „W. T. B.“ meldet, die veee. des elektrischen Betriebe. Vertreten waren 462 000 ℳ Aktienkapital. In den Auf⸗ sichtsrath wurden neu gewählt: Geheimer Rath Philipp Diffené, Regierungs⸗Rath —e (Nationalbank für Deutschland), General⸗ Direktor Rathenau (Allgemeine El — aft), Kommerzien⸗ Rath August Schneider⸗Karlsruhe, Stadtrath Schüssele⸗Karlsruhe, Graf Jerels-ense General⸗Konsul Leopold Wilstätter (Veit L. Homburger). Der fr —— Aufsichtsrath hatte sein Mandat nieder⸗
elegt. Der bisherigen waltung wurde der Dank der Versamm⸗ — ausgedrückt. 8