1894 / 210 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

eine römische Befestigung nachzuweisen. Dieffenbach hatte zwar

geglaubt, bei einer Reparatur der Burgmauern an einem von ihm

drei

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icht näher bezeichneten Ort ein römisches Thor gesehen zu haben, allein sein Sohn Gustav und viele andere nahmen an, 826 ein Kastell von so großer Bedeutung auch eine große Ausdehnung sehabt hätte und sich über den e Wallgraben hinaus aus⸗ ledehnt haben müsse. Nachdem Kofler nun zu Beginn seiner Grabungen innerhalb der Burg Theile eines römischen Thores ge⸗ funden hatte, das er für die porta decumana hielt, ist es ihm un⸗ längst geglückt, dicht vor der Nordostecke der Burgmauer im ehe⸗ igen Zwinger die gleichnamige Ecke des Kastells zu finden, während er am Schlusse der Woche die südöstliche Abrundung unter den Mauern der Südostecke nachwies. Hiermit i der Beweis erbracht, a die Umfassungsmauern der Burg sich auf denen des Kastells er⸗ heben und für dieses eine Ausdehnung von 244 m Länge und 154 m Breite ergeben, ein Maß, das hinter der Schätzung weit zurückbleibt. Nachdem die berührten drei Punkte fest⸗ gestellt sind, wird es nicht schwer halten, auch die übrigen Thore aufzufinden. Bei den Grabungen innerhalb der Burg wurden auch die Fundamente der ehemaligen Burgkapelle freigelegt, die genau an der Stelle stand, wo man in andern Kastellen das Prätorium nachgewiesen hat. Die Ausbeute an Fundstücken war bisher sehr gering und bestand namentlich in Ziegelstempeln der 11. Legign, Claudia, der 14. Legion und der 21. Legion, Rapax. Das ö Vorkommen dieser Stempel spricht für eine sehr frühe nlage und weist auf das erste Jahrhundert nach Chr. Geb. hin. An Kohortenstempeln wurden gefunden: Coh. I Aquitanorum, Coh. I Flavia Damascenorum und Coh. III Vindelicorum.

Das berühmte Purpurgewebe im Schrein Karl's des Großen (in Aachen), bei dessen Datierung die Kunstgelehrten um etwa 400 Jahre von einander abwichen, ist nunmehr durch Ueberein⸗ stimmung einer größeren Zahl hervorragender Archäologen in das Ende des 12. Jahrhunderts gesetzt worden. Dr. Fr. Bork, der Gelegenheit fand, eine zuverlässige Durchpausung des kostbaren Musters vorzunehmen, veröffentlicht dieses in recher Farbendruck in der „Zeitschrift des bayrischen Kunstgewerbevereins“ unter Bei⸗ gabe der neugriechischen Inschrift. Diche besagt, daß die Arbeit entstanden sei unter Michael, dem Oberstkämmerer und Rechnungs⸗ Rath der Kaiserlichen Privatschatulle während des Petrg Ver⸗ waltung des „Zeuxippos“. Der Zeuxippos war ein großer Gebäude⸗ komplex von Werkstätten, Fabriken, Webereien ꝛc., in denen im 10. Jahrhundert in Byzanz die Prunkgewänder und kostbaren Schmuckgegenstände für den Kaiserlichen Hof gefertigt wurden. Für die zeitliche Fefteng des Gewebes im 12. Jahrhundert spricht es, daß dieses wahrscheinlich um 1180 oder bald nach 1210 bei einer den Schrein Kaiser Karl'’s betreffenden Feier als Bahrtuch gedient hat. Das werthvolle byzantinische Stück wurde auch als „Elephantenstoff“ weil sein Muster in großen Kreisen vortrefflich stilisierte Elephanten mit Edelstein besetzter Satteldecke aufweist.

Von dem Observatorium zu Arizona kommen schon Nachrichten über Beobachtungen des Mars, obwohl die günstigste Zeit zur Beobachtung dieses Planeten, seine Opposition zur Sonne, erst Mitte Oktober stattfindet. Der „Nat.⸗Ztg.“ gehen darüber folgende Mittheilungen zu: Der Südpolarfleck, dessen Durch⸗ mesfer im Juni nahezu 3000 km betrug, ist im Abschmelzen be⸗ griffen. Dabei trat, ähnlich wie im Jahre 1892, inmitten dieser weißen Fla⸗ ein dunkler Fleck auf, der sich rasch ausdehnte und schließlich als dunkler Streifen fast die ganze Fläche durchschnitt. Den 1 leck umgab ein dunkler Saum von wechselnder Breite. as Auftreten des dunklen Streifens ist vielleicht durch die Annahme eines Höhenzuges zu erklären, auf dessen Kamm der Schnee der den weißen Fleck hervorruft weniger hoch liegt als in dem Thal zu beiden Seiten, sodaß er, von den Sonnenstrahlen getroffen, schneller wegschmilzt. Die von Schiaparelli entdeckten Kanäle konnten auch bereits wahrgenommen werden. Da der Mars uns noch beträchtlich näher kommt, so dürfen wir uns wohl auf interessante Beobachtungen gefaßt machen, zumal die Fernrohre der ganzen Welt auf diesen Nrbneten ger ichtet sein werden. Vielleicht gelingt es auch diesmal, der räthselh aften Erscheinung der Verdoppelung einzelner Kanäle näher zu kommen, für die bis jetzt eine aus⸗ reichende Erklärung noch nicht vorliegt. Der von Finlay auf der Kap⸗Sternwarte am 8. Mai d. J. wiedergefundene zweite Tem⸗ pel'sche Komet wird, wie das ge nannte Blatt weiter meldet, auf dem Lick⸗Observatorium noch immer beobachtet. Er stellt sich nur noch als ein schwacher Nebel dar, seine Beobachtung dient nur noch dazu, seine Bahn möglichst genau zu besti mmen. Denn für die Bahn⸗ bestimmung ist es wünschenswerth, daß die Himmelskörper möglichst lange verfolgt werden. Für die Untersuchung der physischen Be⸗ schaffenheit dieses Kometen wird seine nächste, im Jahre 1899 zu er⸗ wartende Wiederkehr günstigere Bedingungen dar bieten.

6“

Militärisches. des Soldaten, den Kameraden gewidmet von Paul von Schmidt, General⸗Major z. D. Berlin 1894, Verlag der Liebel'schen Buchhan dlung. Preis 2,50 Der General⸗Major von Schmidt hat bereits seit längerer Zeit die ihm im Rubestande zu Gebote stehende Muße benutzt, um seine lang⸗ jährigen militärischen Erfahrungen in Schriften niederzulegen, die sich als wertbvolle Rathgeber für die Ausbildung und Erziehung des Soldaten erwiesen hab en. In dem jetzt vorliegenden Werk hält der Verfasser eine Umschau auf dem weiten Gebiet der Ausbildung und zeigt, daß es keinen Zweig des militärischen Dienstes giebt, der nicht zugleich eine erziehende Wirkung übt oder zuläßt. und daß auch die Friedens⸗ übungen Gelegenheit in Fülle bieten, Umsicht, Willenskraft und Ent⸗ schlossenheit zu bethätigen. Das äußerst fesselnd geschriebene Buch liest sich leicht und ange nehm, und enthält viele lehrreiche Auseinander⸗ setzungen über ecna ige Behandlung des Soldaten bei allen dienst⸗ lichen Verrichtungen, wie im außerdienstlichen Leben. Jüngere und ältere Kompagnie⸗Chefs sowie höhere Offiziere werden die treffliche Schrift mit Interesse und Nu en für ihre dienstliche Thätigkeit lesen. „Deutsche Kriegertugend in alter und neuer Zeit“ von Paul von Schmidt, General⸗Major z. D., Berlin 1894. Verlag der Liebel'schen Buch handlung. Preise für das 329 Seiten umfassende Buch: geheftet 2.50 ℳ, in Pappband 2.70 ℳ, in Lein⸗ wandband mit vierfarbigem Aufdruck 3 ℳ, bei Abnahme von 10 Exemplaren kostet das Werk 2,10 bezw. 2,30 und 2,60 Das Buch bildet eine Ergä nzung zu desselben Verfassers Werk „Die Kriegsartikel, für den Dienstunterricht erklärt und durch Beispiele erläutert“, welches den wohlverdienten Beifall und große Ver⸗ breitung gefunden hat, und ist der Jugend gewidmet, der heran⸗ wachfenden, wie der Jugend in Wehr und Waffen. Es soll sein ein Lesebuch für die deutsche Jugend, ein Lese⸗ und Lehrbuch für den Soldaten, ein Hilfsbuch für den Offizier oder Unteroffizier, der den Dienstunterricht durch anregende Beispiele beleben und würzen möchte. „Deutsche Kriegertugend“ ist demnach bestimmt für Offiziere und Unteroffiziere, für Kadetten, für die Mannschaftsbibliotheken und dürfte auch in Leinwandband, reich ausgestattet, als Prämie will⸗ kommen sein. 1 Kriegserinnerungen aus 1870/71. Soldatengeschichten von O. Elster. Berlin, Verlag der Liebel'schen Buchhandlung. Preis 1 In elf kurzen Erzählungen werden in höchst an⸗ sprechender Form Erinnerungen aus der großen Zeit des französischen Krieges mitgetheilt, die zwar zumeist traurigen Inhalts sind, aber trotzdem viel Interesse erregen, weil sie in lebenswahren Schilderungen den Mitkämpfern ihre eigenen Erlebnisse ins Gedächtniß zurückrufen, und denen, die noch keinen mitgemacht haben, anschauliche Kriegsbilder vor die Augen führen. 1 Ueber Verfolgung, von Liebert, Oberst und Kom⸗ mandeur des Grenadier⸗Regiments Prinz Karl von Preußen 2. Brandenburgisches) Nr. 12. Zweite durchgesehene und erweiterte uflage, Berlin 1894. E. S. Mittler und Sohn. Preis 1,20 Die vorliegende Schrift bildete den Gegenstand

Literatur.

Die Erziehun

7 8.

eines Vortrags

1t Militärischen Gesellschaft“ am 9. März 1882. Nachdem dieser im Druck erschienen war, hatte er sich so leb⸗ haften Anklanges und so weiter Verbreitung zu erfreuen, daß der Verfasser 88 entschloß, das Material noch einmal zu überarbeiten, erheblich zu erweitern und nach neueren Forschungen, die besonders den Feldzug 1806/7 betreffen, zu berichtigen. Die in diesem Werke ausgesprochenen Ansichten des Verfassers sind um so werth⸗ voller, als sie nicht nur in Uebereinstimmung mit den neuesten Vor⸗ schriften sich befinden, sondern weil inzwischen seine am Schluß der ersten Ausgabe gemachten Vorschläge in die betreffende amtliche In⸗ struktion aufgenommen worden sind.

Otto Handtmann: Die wichtigsten Bestimmungen für die im Auslande sich aufhaltenden deutschen Militär⸗ pflichtigen. 20 . E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof⸗ buchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68/70. Die kleine Schrift giebt auf alle Fragen bezüglich der Militärpflicht für die im Ausland lebenden deutschen Reichsangehörigen erwünschte und genaue

Auskunft. Unterhaltung.

Unter dem Titel „Für Alle Welt’ läßt das „Deutsche Verlagshaus Bong u. Co.“ hierselbst seit kurzem eine neue illustrierte Familien⸗Zeitschrift erscheinen. Der durch die weit verbrei⸗ teten und vorzüglich ausgestatteten Halbmonatspublikationen „Moderne Kunst“ und „Zur guten Stunde“ wohlbekannte Verlag bietet hiermit auch den breiteren Volksschichten ein dem Auge wie dem Geist ge⸗ fälliges Unterhaltungsblatt. Auf den bildlichen Schmuck sind alle Mittel der verbesserten modernen Holzschnitt⸗ und Farbendruck⸗ Technik verwandt, und eine Reihe namhafter Künstler arbeiten daran mit. Für die Unterhaltung sorgen spannende Romane und Novelletten beliebter Erzähler; illustrierte Artikel berichten über be⸗ merkenswerthe Tagesereignisse, Erfindungen und Entdeckungen aus den Gebieten der Wissenschaft und Industrie ꝛc.; ebenso gelangen die mannigfachen Erscheinungen des modernen Kultur⸗ und Gesellschafts⸗ lebens in Wort und Bild zur Darstellung. Auch dem Humor und der Plauderei am häuslichen Herd ist ein besonderer Abschnitt zugewiesen. Als Probe des von der Zeitschrift Gebotenen möge der Inhalt des kürzlich erschienenen 3. Heftes dienen. In diesem findet man an größeren Illustrationen einen meisterhaften doppelseitigen Holzschnitt nach dem figurenreichen Gemälde „Bojaren⸗ Hochzeit“ von K. J. Makowski und drei ganzseitige vorzügliche Holz⸗ schnitte: „Angriff einer Karawane durch ein Nashorn“ von W. Kuhnert, „Zu Thal“ von Emil Rau, „Niederlage der Kieler Turner und Studenten bei Bau“ von Georg Bleibtreu. Zwei Farben⸗ drucke „Der Kampf um den Mammon“ von A. Malm⸗ strom und „Heimgekehrt ins Elternshaus’- von W. Pape bekunden deutlich die Fortschritte, die in der Technik des polychromierten Holzschnitts in neuester Zeit gemacht worden sind. Auch der große doppelseitige Tondruck⸗Holzschnitt nach Andreas Achenbach's Gemälde „Bei Sturm einfahrender Dampfer“ ist ein Meisterstück der Verviel⸗ fältigungskunst: er bringt den wüthenden Kampf der Meereswogen im Kontrast zu der friedlichen Mondscheinstim mung ganz vortrefflich zum Aus⸗ druck. Der Text bietet fesselnde Romane, wie „Polypenarme“ von Hans Richter, „Eine Todsünde“ von H. Conway und „Die Thierbändigerin“ von Fedor von Zobeltitz. Neben diesen fortlaufenden bringt jedes Heft erner auch noch eine abgeschlossene Erzählung: das dritte Heft die stimmungsvolle Novelle „Ein versäumter Zug“ von P. G. Heims. Die Tagesereignisse spiegeln sich in den Aufsätzen: Der Kranz Kaiser Wilhelm's für Sadi Carnot, das Erdbeben in Konstantinopel, Pro⸗ fessor Wellner’'s Flugapparat, Die begnadigten französischen Offiziere, Jackson’s Nordpol⸗Expedition ꝛc., sämmtlich mit Abbildungen. Ein besonders interessanter, gut illustrierter Artikel handelt von dem „Luftballon im Kriegsdienst“ und zieht die in dieser Hinsicht gemachten neuesten Erfahrungen in Betracht. Auch dem Humor wird in er⸗ heiternden Bilderserien sein Recht, und die Rubrik „Kreuz und Quer“, sowie die Spielecke mit Räthsel⸗ und anderen Aufgaben sorgen für leichtere Unterhaltung und Zeitvertreib. In Anbetracht dieser Reichhaltigkeit und der vortrefflichen künstlerischen Ausstattung ist der Preis von 40 für das Heft (jährlich 28) ein sehr niedriger zu nennen; diese Wohlfeilheit wird dem Unternehmen gewiß förderlich sein und der Zeitschrift „Für alle Welt“ den Weg in die Kreise bahnen helfen, für die b bestimmt ist. .

Die neueste Nummer (2670) der „Illustrierten Zei⸗ tung“ vom 1. September (J. J. Weber in Leipzig) kennzeichnet sich in ihrem ersten Theil als Sedan⸗Nummer. Eröffnet wird sie von einer trefflichen Wiedergabe des am 4. September in Königsberg zu enthüllenden monumentalen Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmals. Es folgen zwei Scenen aus dem Kriege von 1870/71: „Ein Hoch auf den König“; nach einem Gemälde von Th. Rocholl und „Auf dem Marsch nach Paris“; nach einem Gemälde von Georg Koch (doppelseitig). Eine weitere Illustration „Umzug nach der Parade in Mkwadja“ führt uns nach Deutsch⸗Afrika und vergegenwärtigt uns, in welcher Weise dort das Sedanfest gefeiert wird. Der andere Theil der Zeitung gehört der unmittelbaren Tagesgeschichte an die betreffenden Illustrationen stellen dar: Dr. Georg Ignaz Komp, der neue Bischof von Fulda; Ernst Curtius' Marmorbüste für das Museum in Olympia, ferner Porträt⸗Tableau: Deutsche Geographen und Anthropologen: R. Andree, A. Bastian, M. A. Kirch⸗ hoff, G. Radde, J. Ranke, F. Ratzel, W. Reiß, F. Richthofen, G. Rohlfs, G. Schweinfurth, K. von den Steinen, R. Virchow, H. Wagner; Die japanische Kreuzerflotte, nach der Skizze eines japanischen Marine⸗Offiziers; Das neue Königliche Hof⸗Theater in Wiesbaden, erbaut von den Architekten Fellner und Helmer, und die Panthergruppe auf dem neuen Königlichen Hof⸗Theater in Wiesbaden, modelliert von Gustav Eberlein; Hassan Ali, der größte Mensch der Welt, im Panoptikum zu Berlin, und „Strazini, der Mann mit dem Löwengebiß und dem Straußenmagen“ u. s. w

in der Berliner

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebnisse in Rumänien.

Nach den von dem Königlich rumänischen Ackerbau⸗Ministerium

angestellten Erhebungen betrug die Anbaufläche in Rumänien in diesem

Jahre für heten 19 90 hn 8 öö160981-— 111“ 262 680 1 23 489 Hiervon wurden abgeerntet an Weizen 15 360 050 hl oder 11,03 hl per Hektar öööö15— 8 Gecsge . 5958 140 . . 10/5 Hasfer 3 5891 060 138, 14 EEE 11

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 5. d. M. gestellt 11 077, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 4239, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am

4. September das Grundstück Alte Jacobstraße 48a, dem Restau⸗

rateur Alex Deigmüller gehörig, zur Nutzungs⸗

werth 11 900 ℳ; Mindestgebot 106 000 ℳ; für das Meistgebot von

173 500 wurde die Wittwe Adelheid Loewenthal, geborene Ellenburg, Potsdamerstraße 27, Ersteherin.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen zur

Versteigerung: das im Grundbuch von Steglitz Band 31 Blatt

Nr. 972 auf den Namen des Schlossermeisters Friedrich Thiele

zu Berlin, Kottbuserdamm 39, eingetragene, zu Steg litz, Berliner straße 53, belegene Grundstück; Flache 9,86 a; Nutzungs⸗ werth 270 ℳ; mit dem Mindestgebot von 850 blieb die „Deutsche Hypotheken⸗Aktiengesellschaft“ zu Berlin, Am Hegelplatz 2, Meistbietende. Das im Grundbuch von Steglitz Band 38 Blatt Nr. 1163 auf den Namen des Kauf manns Albert Krause zu Steglitz, Straße 15 a Nr. 10, ein getragene, zu Steglitz an der Straße 15 belegene Grundstück; Fläch 6,98 a; Mindestgebot 510 ℳ; für das Meistgebot von 8000 wurde der Eigenthümer Richard Schröder zu Berlin Ersteher.

Der Direktorialrath der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier wird, wie „W. T. B.“ aus Aachen meldet, der Generalversammlung die Vertheilung einer Divi⸗ dende von 4 % vorschlagen.

Magdeburg, 5. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 % —,—, neue —,—, Kornzucker exkl., 88 % Rendement —,—, neue —,—, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,70 9,50. Ruhig. Brotraffinade 1 25,25. Brotraffinade II1 —,—. Gem. Raffinade mit Faß 24,00 —25,25. Gem. Melis I mit Faß 23,25. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Ham⸗ burg pr. September 11,90 Gd., 11,97 ½ Br., pr. Oktober 10,95 bez. u. Br., pr. November⸗Dezember 10,72 ½ bez., 10,75 Br., pr. Januar⸗ März 10,80 Gd., 10,85 Br. Stetig.

Leipzig, 5. September. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Grundmuster B pr. September 3,32 ½ ℳ, pr. Oktober 3,35 ℳ, pr. November 3,37 ½ ℳ, pr. Dezember 3,40 ℳ, pr. Januar 3,40 ℳ, pr. Februar 3,42 ½ ℳ, pr. März 3,42 ½ ℳ, pr. April 886 88 pr. Mai 3,47 ½ ℳ, pr. Juni 3,47 ½ ℳ, pr. Juli —,—, pr. August —,—. 1

Bremen, 5. September. (W. T. B.) (Börsen⸗Schluß⸗Bericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Sehr fest. Loko 4,75. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 36 ¼ 4. Schmalz. Animiert und steigend. Wilcox 44½ ₰, Armour shield 4 ½ ₰, Cudahy 44 ½ ₰, Fairbanks 34 ½ . Speck. Höher. Short clear middl. loko 41. Taback. Umsatz: 37 Faß Maryland, 17 Faß Ohio, 31 Faß Kentucky.

Wien, 6. September. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 27. August bis 2. September 938 404 Fl., Mehreinnahme 11 722 Fl. 1

London, 5. September. (W. T. B.) Die bööe— beschloß, die Entscheidung über die Forderung der portugiesischen Regierung, die dreiprozentige portugiesische Rente von 1892 an der Londoner Börse zu kotieren, um 3 Monate zu verschieben.

Ein falscher Check von 4800 Pfd. Sterl., gezogen vom Crédit Lyonnais in Paris, wurde gestern bei der Bank Glyn Mills, einer Succursale des Crédit Lyonnais, einkassiert. Der Check, der von einem unbekannten Individuum präsentiert wurde, trug den Vermerk: „Angenommen vom Crédit Lyonnais“. Die Polizei hat von dem Thäter keine Spur. .

London, 5. September. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten. 1

96 % Javazucker loko 13 ¾ ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko pr. September 11 ruhig. Chile⸗Kupfer 3915⁄16, pr. 3 Monat 40 ⁄16. 88

Amsterdam, 5. September. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. Bankazinn 44 ½.

New⸗York, 5. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete etwas niedriger und schloß nach durchweg trägem Geschäftsverlauf ruhig. Der Umsatz der Aktien betrug 159 000 Stück.

Weizen eröffnete träge und stieg dann einige Zeit; später trat auf Berichte von nicht eingetretener Kälte, auf Verkäufe des Aus⸗ landes und Schätzung der sichtbaren Vorräthe der Welt wieder Ab⸗ schwächung ein. Schluß träge. Mais einige Zeit nach Eröffnung steigend in Erwartung eines unbefriedigenden Regierungsberichts, später Reaktion. Schluß träge.

Weizen⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlanti⸗ schen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 134 000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Konti⸗ nents 67 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 19 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Chicago, 5. September. (W. T. B.) Weizen fallend einige Zeit nach Eröffnung, dann lebhafte Reaktion entsprechend der Festigkeit in Mais und auf Abnahme der Ankünfte im Nordwesten, später wieder fallend auf Schätzung der sichtbaren Vorräthe der Welt. Mais fest auf ungünstige Ernteberichte.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Bauarbeiten an dem Schiffahrtskanal von Dortmund

nach den Emshäfen haben im vergangenen Jahr unter der Wirkung günstiger Witterungsverhältnisse und bei den anhaltend niedrigen Wasserständen einen befriedigenden Fortgang genommen. Nach dem „Zentralbl. d. Bauverw.“ waren von den rund 22 000 000 cbm zu verbauenden Erdmassen am 1. Juli 1893 5 Millionen und am 1. April d. J. 8,87 Millionen bewegt und vper⸗ baut. Gleichen Schritt mit den Erdarbeiten hat die Ausführung der Kunstbauten gehalten. Die massiven Brückenkanäle an den Thal⸗ übergängen der Lippe und Stever sind bis zu den Gewölbeanfängen hochgeführt; auch ist beim Lippe⸗Brückenkanal mit der Her⸗ stellung der Gewölbe begonnen worden. Bei dem gleich⸗ artigen Bauwerk an der Ems sind die Rammarbeiten beendet und die Betonierungsarbeiten in Angriff genommen. Von den drei kleineren massiven Brückenkanälen, die im Lippe⸗ und Stever⸗Thal zur Unterführung von Landstraßen 1 werden, ist einer fertig⸗ estellt, während bei einem anderen die Widerlager und Flügel in der Rusführung begriffen sind. Weit vorgeschritten im Bau sind auch die Straßen⸗ und Wegebrücken, die infolge der vielfachen Unterbrechung der Straßen⸗ und Wegezüge zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs und zu Zwecken der Bewirthschaftung der angrenzenden Län⸗ dereien in großer Zahl vorgesehen werden mußten. Von den zur Ausführung kommenden 128 und Wegebrücken mit cisernem Ueberbau (sämmtlich von 31 m Lichtweite) sind 28 fertiggestellt, bei weiteren 23 dieser Brücken wird z. Zt. der Ueberbau aufgebracht. Von den 6 Eisenbahnüberführungen ist eine dem Verkehr bereits übergeben, eine zweite ist im Bau begriffen. Die Durchlässe und Düker, welche in Verbindung mit zahlreichen Seitendurchlässen die vorhandenen Bäche und kleineren Rinnsale unter dem Kanal und dessen Neben⸗ anlagen hindurchzuführen haben, sind nahezu zur Hälfte fertiggestellt. Zu den beiden wichtigsten der hierher gehörigen Bauwerke, nämlich der Unterdükerung der Plüffe Emscher und Stever, ü69 die Entwurfs⸗ bearbeitungen abgeschlossen. Der Emscher⸗Düker kostet 200 000 ℳ, der Stever⸗Düker 180 000 Der größte Theil der Schleusen wird in diesem Jahr in Angriff genommen. Im Bau bereits begriffen ist die Schleppzugschleuse bei Hanekenfähr. Für drei weitere derartige Schleusen und eine Kammerschleuse sind die Baugruben ausgehoben und zum theil die Betonierungsarbeiten vorbereitet, ebenso die Erdarbeiten zur Ausführung der Häupter der ersten Schleppzugschleuse auf der zu kanalisierenden Emsstrecke. Zur Herstellung der Wehranlagen auf der letzteren ist vorzugsweise das Baujahr 1895 pestimmt. Die an der Kanallinie vorgesehenen Hochbauten sind in ihrer Ausführung hinter den Kunstbauten nicht zurückgeblieben. Von 38 sind 16 Dienst⸗ gehöfte hergestellt. Am 1. April d. J. belief sich die Zahl der beim Baubetrieb beschäftigten Personen auf 2857 Arbeiter, 344 Hand⸗ werker sowie 122 Schachtmeister und Poliere. Diese Zahl hat sich seitdem annähernd verdoppelt. Bei der Bauleitung waren im Juni beschäftigt 58 höhere Baubeamte, 4 höhere Verwaltungsbeamte und 236 Ingenieure, mittlere Verwaltungsbeamte, Techniker, Bauau sehen, Zeichner, Schreiber und Bureaudiener. Der Grunderwerb ist für den Bau des neuen Schiffahrtsweges auf rund 180 km abgeschlossen und steht auf etwa 22 km noch aus. Die Gesammt⸗Geldausgabe betrug am 1. April 22 455 575 ℳ, wovon auf den Grunderwerb 4 562 085 entfielen.

anantel, grünes Wollkleid mit gelbem Besatz.

selben zu verhaften, in das nächste Gerichtsgefängniß

lich. Zähne: vollzählig.

339251]

von Hanau am 20. September 1893 von dem Unter⸗ suchungsrichter dahier erlassene Steckbrief wird bier⸗

[33738]

werden. Termin

beraumt, auch dem zum Seguester bestellten Refe⸗ rendar Saling hierselbst und den bei dieser Zwangs⸗

Termine zwecks endlicher Regulierung der Verkaufs⸗ bedingungen, die zu ihrer Einsicht vom 29. k. M. ab auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein werden, zu erscheinen, sowie Vorschläge für dieselben bis zum 10. November d. J. einzureichen. termine sind auch unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses alle dinglichen Ansprüche an das Grundstück unter den von der Meldungspflicht anzumelden, die Originalien

* NRershrbh s⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Berrause Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

e

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Le sen 8 8 Kectes. egen die unten beschriebene verehelichte Amida Wally Schulze, geb. Harmuth, welche flüchtig ist —, sich verborgen hält —, ist die Unterfuchungshaft wegen emeinschaftlicher wiederholter Unterschlagung ver⸗ hängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, abzuliefern. Berlin, den 4. September 1894. „Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. 1 Beschreibung: Alter 31 Jahre, geb. 5. Juni 1863, Größe 1,60 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn oval, Augenbrauen dunkelblond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe bleich, Sprache deutsch. Kleidung: gelben Strohhut, roth garniert mit rosafarbenem Schleier, dunkl. Stofs⸗

[33184] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Melker Samuel Seiler (welcher sich auch Josef Seidler nennt), geb. am 2. Oktober 1872 oder 2. Dezember 1871 zu Zweisimmen, Kanton Bern (Schweiz), evangelisch, zuletzt in Neuteichsdorf aufhaltsam gewesen, welcher flüchtig ist oder sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Urkundenfälschung und Betruges (Objekt 409 ℳ) verhängt. Es wird ersucht, den⸗

abzuliefern und hierher zu den Akten V J. 607. 94 Mittheilung zu machen. Der geschädigte Käferei⸗ pächter Bernit aus Schönhorst hat eine Prämie von 50 auf die Ergreifung des Seiler und Wieder⸗ der 409 oder eines Theils derselben etzt. 8 Elbing, den 29. August 1894. 8 Der Erste Staatsanwalt. Beschreibung. Alter: siehe oben. Statur: mittel. Haare: dunkelblond. Stirn: frei. Bart: dunkler Schnurbart. Augenbrauen: blond. Augen: braun. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhn⸗ Kinn: oval. Gesicht: oval, blaß. Sprache: deutsch.

[33730] K. Württ. Amtsgericht Welzheim. Steckbrief.

Der Untersuchungsgefangene Matthäus Fellinger, Nagelschmied von Wäschenbeuren, ein gefäbrlicher Einbrecher, ist aus dem Amtsgerichtsgefängniß dahier entsprungen.

Es wird ersucht, denselben festzunehmen und hieher einzuliefern.

Den 3. September 1894.

Ober⸗Amtsrichter Schabel.

ꝛc. Fellinger ist 41 Jahre alt, 1,65 m roß. hat dunkle Haare und solchen Schnurbart. esonderes Kennzeichen: Auffallend große Ueberbein beiden Handgelenken. 1

Der gegen den Kaufmann Robert Ledergerber

mit erneuert. ¹ Hanau, den 31. August 1894. Der Erste Staatsanwalt: Schumann.

In der Strafsache gegen den Robert Kruse, Sohn des Engelbert Kruse und Maria Anna, geb. Rinder⸗ mann, geboren am 11. Juli 1873 zu Heuthen, zuletzt wohnhaft zu Steinhaus, Kreis Fulda, wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß des Königlichen Landgerichts, Strafkammer, dahier, vom 22. August 1894, auf Grund der §§ 480, 326 der Strafprozeßordnung und des § 140 des Strafgesetz⸗ buchs das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicher⸗ weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des § 326 Abs. 1 der Straf⸗ prozeßordnung veröffentlicht wird.

Hanau, den 2. September 1894. Der Erste Staatsanwalt: chumann.

Die durch Beschlu defhnes Fohe vom 22. August 1894 erfolgte Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des wegen Fahnen⸗ in Untersuchungshaft befindlichen Robert

zulius Hubert Deußen, geboren am 4. Oktober 1867 zu Viersen, Dekorationsmaler, wird aufgehoben. Viersen, den 5. September 1894. eu

Königliches Amtsgericht. I. V.: Fusbahn.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 1

[33746] Zwangsversteigernnng.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das hier⸗ selbst am Pfaffenhaus belegene, auf den Pungen⸗ fahrer Heinr. Schwanbeck verlassene Hausgrundstück Nr. 438 vor dem unterzeichneten Gericht versteigert Dazu wird ein Verkaufstermin auf den 14. November 1894, Vorm. 9 Uhr, und ein zum Ueberbot auf den 5. Dezember 1894, Vorm. 9 Uhr, an Gerichtsstelle an⸗

versteigerung Betheiligten freigelassen, im ersteren

In dem Verkaufs⸗

Größe: 1,75 m.

auf diese Wechsel und Protesturkunden spätestens in

und sonstige schriftliche Beweismittel vorzulegen sowie etwaige Prioritätsausführungen vorzunehmen. Parchim, den 1. September 1894. Großherzogliches Amtsgericht.

[29471] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Pilchowitz Band 1 b. auf den Namen des Gutsbesitzers Hugo Hammer zu Lenkau einge⸗ tragene, zu Pilchowitz belegene Rittergut am 22. Oktober 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle versteigert werden. Das Gut ist mit 1336,06 Thaler Rein⸗ ertrag und einer Fläche von 465,43,48 ha zur Grund⸗ steuer, mit 1494 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Gut betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, Zimmer Nr. 55, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebols nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Gutes beanspruchen, werden auf⸗ gefordert, vor Schluß des bZ11““ die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Pr. [auf den Anspruch an die Stelle des Gutes tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

wird am 23. Oktober 1894, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Rybnik, den 31. Juli 1894. Königliches Amtsgericht.

[33938]

In der Zwangsvollstreckungssache der National⸗ Aktien Bierbrauerei Braunschweig, vorm. F. Jürgens in Braunschweig, Klägerin, wider den Bierhändler und Zimmermann Heinrich Brennecke in Duttenstedt, Beklagten, wegen Forderung, werden die Gläubiger auf⸗ gefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Aus⸗ schlusses hier anzumelden. Zur Erklärung über die Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 26. September 1894, vor dem unterzeichne⸗ ten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Vechelde, den 3. September 1894.

Herzogliches Amtsgericht. Dr. Schilling.

““ Auf Antrag der Firma Kühne u. Nagel hierselbst wird der unbekannte Inhaber des von der Bremer Lagerhausgesellschaft hierselbst unterm 13. Januar 1893 an Order ausgestellten Lagerscheins Nr. 2858 über von der Antragstellerin eingelieferte 4 Kisten Pfeffermünzöl, 74 Kisten Spermaceti, 8 Bll. Sassa⸗ parilla und 27 Bll. Senegalwurzel, worauf 1 Kiste Pfeffermünzöl, 33 Kisten Spermaceti, 4 Ballen Sassaparilla und 13 Ballen Senegalwurzel ab⸗ eschrieben sind, hiermit aufgefordert, die bezeichnete rkunde unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselbe spätestens in dem hiermit auf Freitag, den 22. März 1895, Vormittags 11 Uhr, unten im Stadthause, Zimmer Nr. 6, anberaumten Auf⸗ gebotstermin dem Gericht vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 3. September 1894.

Das Amtsgericht.

(gez.) Völckers. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber. [33747 Aufgebot. Auf Antrag der Wittwe des Photographen Gustav Adolf Arneke, Helene, geb. Embruch, hierselbst wird der unbekannte Inhaber der Police Nr. 5710 der Bre⸗ mischen Sterbekasse auf Gegenseitigkeit, gegründet 1877, ausgestellt am 5. Novbr. 1884 auf den Namen des genannten verstorbenen Ehemannes der Antrag⸗ stellerin, hiermit aufgefordert, die bezeichnete Urkunde unter Anmeldung seiner Rechte auf dieselbe spätestens in dem hiermit auf Freitag, den 22. März 1895, Vormittags 11 Uhr, unten im Stadt⸗ hause, Zimmer Nr. 6, anberaumten Aufgebotstermine dem Gerichte vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 3. September 1894. Das Amtsgericht.

(gez.) Völckers.

Zur Beglaubigung:

Stede, Gerichtsschreiber.

8 [33745] Aufgebot. Folgende Wechsel: 11“ 1) d. d. Sorau i. L., den 6. Juli 1891 über 1000 ℳ, zahlbar am 10. Oktober 1891 bei dem Kaufmann P. Freydel zu Sorau, ausgestellt von dem Rentier A. Albert zu Sorau, acceptiert von dem Landwirth Ferdinand Hentschel zu Gebersdorf bei Triebel, mit dem Blanko⸗Indossament des A. Albert versehen, 2) d. d. Sorau i. L., den 12. Juli 1891 über 1000 ℳ, zahlbar am 10. Oktober 1891 bei dem Kaufmann P. Freydel zu Sorau, ausgestellt von P. Freydel, acceptiert von dem Landwirth Ferdinand Hentschel zu Gebersdorf bei Triebel, und die beiden Protesturkunden vom 10. Okto⸗ ber 1Sen 8 ind angeblich verloren gegangen. Auf den S des Kaufmanns P. Freydel zu Sorau werden die Inhaber der beiden Wechsel und Protesturkunden hierdurch aufgefordert, ihre Rechte

gesetzlichen Ausnahmen

dem Aufgebotstermine den 19. März 18985,

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien

10. Verschiedene

Aktien⸗Ge

ekanntmachungen.

7. Erwerhs⸗ und Wirthschafts⸗Genoffenschaften 8. Niederlassung ꝛc. von Re 11.“ r Anzeiger. 9. Beneahuch u“

——=VV=yV=y=ygö.=

Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten

Gericht, Terminszimmer Nr. III anzumelden und

die Wechsel und Proteste vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. 8 Sorau, den 29. August 1894. 8 Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

33743)5) Beschluß.

In Sachen das Aufgebotsverfahren bezüglich des Gläubigerrechts der im Grundbuche von Scado Nr. 4 Abtheilung III Nr. 1 für die unverehelichte Marie Michalk eingetragenen Post von 200 Thaler und dem dazu gehörigen Dokument wird auf Antrag der Grundstücks⸗Eigenthümer Büdner Christian Müller'schen Eheleute für zulässig erklärt. Es werden diejenigen, welche Ansprüche oder Rechte an der gedachten Post zu haben behaupten, sowie der Inhaber des dazu gehörigen Hypothekendokuments aufgefordert, spätestens in dem unten angegebenen Termine bei Gefahr der Kraftloserklärung dieser Rechte sowie des Dokuments und Löschung der Post im Grundbuche ihre Ansprüche in gesetzlich vorge⸗ schriebener Weise anzumelden. Die Gläubigerin Michalk, auch genannt Reschk, ist laut Todtenschein am 1. November 1852 verstorben. Erben waren ihre zur Zeit ebenfalls verstorbenen Eltern, welche nach einer eidesstattlichen Versicherung des derzeitigen Gemeindevorstehers von Scado vom 27. Februar 1883, von der in Frage stehenden Post 150 Thaler von dem damaligen Grundstücks⸗Eigenthümer Dom⸗ maschk bis zum Jahre 1866 gezahlt erhalten haben, während demselben 50 Thaler erlassen sind. Termin zum Aufgebot wird auf den 28. Jaunar 1895, Vorm. 10 Uhr, anberaumt.

Senftenberg, den 31. August 1894.

Königliches Amtsgericht.

[3374312 Anufgebot. X“ Das Eigenthum des Grundstücks Groß⸗Nimsdorf Nr. 94, 2n 8 Besitztitel gegenwärtig für die Johann und Johanna Juretzko'schen Eheleute zu Hinterdorf berichtigt ist, soll für den Auszügler Franz Gold⸗ mann in Fröbel eingetragen werden. Auf den An⸗ trag des letzteren werden deshalb alle unbekannten Eigenthumsprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Auf⸗ gebotstermine am 20. November 1894, Vor⸗ mittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht Zimmer Nr. 7 anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grund⸗ stück werden ausgeschlossen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Gnadenfeld, den 25. August 1894. Königliches Amtsgericht.

[15591 Anfgebot. 11“

In Sachen Hiltner, Teodor. Apotheker in Tann, gegen Hiltner, August, landesabwesend, wegen Auf⸗ gebots, hier Todeserklärung, wurde mit Beschluß vom heutigen auf Antrag des Apothekers Teodor Hiltner von Tann vom 27. ds. Mts. die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Todes⸗ erklärung des obigen August Hiltner beschlossen und ergeht demgemäß folgendes Aufgebot:

1) August Hiltner, geboren 1. Oktober 1856 zu Hofberg bei Landshut, Sohn des Kgl. Bezirks⸗ amtmanns Hiltner zu Beilngries, hat sich spätestens im unten bezeichneten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Gericht anzu⸗ melden, widrigenfalls er für todt erklärt wird,

2) die Erbbetheiligten haben ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) alle diejenigen, welche über das Leben des obigen August Hilktner Kunde geben können, haben S unterfertigten Gericht Mittheilung hierüber zu machen,

4) als Bö“ wird bestimmt Dienstag, der 7. Mai 1895, Vormittags 9 Uhr, vor dem Kgl. Amtsgericht Beilngries. Beilngries, den 30. Mai 1894.

Amtsgericht. Wiesbeck. 8 Vorstehendes Aufgebot bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Beitägries, den 1. Juni 1894. 1 (L. S.) Schweiger, K. Amtsgerichts⸗Sekretär.

11“

[33933] Aufgebot.

Auf des Universalerben der unverehelicht verstorbenen Arbeiterin Catharina Christina Mar⸗ garetha (Margarethe) Paulsen, nämlich des Assistenten der Senats⸗Kanzlei Hermann Paul. Friederich (eiebri Wittenburg, hieselbst, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

Es werden 1) alle, welche an den abseiten des Antragstellers ausweise Bescheinigung des Amtsgerichts Ham⸗ burg vom 16. August 1894 mit der Rechts⸗ wohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß der hierselbst am 16. Juli 1894 unverehelicht verstorbenen Arbeiterin Catharina Christina

Margaretha (Margarethe) Paulsen Erb⸗ oder

sonstige Ansprüche zu haben vermeinen;

alle diejenigen, welche den Bestimmungen des

von der genannten Erblasserin am 11. November

1893 hierselbst errichteten, am 16. August 1894

hierselbst publizierten Testaments, insbesondere

der Ernennung des Antragstellers zum Universal⸗ erben, widersprechen wollen, hiermit aufgefordert, solche An⸗ und Widersprüche bei der Gerichts⸗ schreiberei des unterzeichneten vetee Hesetra 19, 2. Stock, Zimmer Nr. 51, pätestens aber in dem auf Freitag, den 9. No⸗ vember 1894, Nachmittags 1 Uhr, an⸗ beraumten Aufgebotstermin, im Justizgebäude,

Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer

Nr. 7, anzumelden und zwar Auswärtige

thunlichft unter Bestellung eines hiesigen Pe.

E“ bei Strafe des

sschlusses und unter dem Rechtsnachtheil, daß die nicht ““ Ansprüche gegen den oben

[33763] Bekanntmachung. . Durch heute verkündetes Ausschlußurtheil sind die Hypothekenurkunden über das auf dem Grundstück Band III Blatt Nr. 102 (früher VI 26) des Grundbuchs von Mienken Abth. III Nr. 7 bezw. Nr. 8 für die Geschwister Johanne Louise und Karl Friedrich Beier haftende Vatererbe von je 200 Thlr. nebst einem Bett, und Muttererbe von je 400 Thlr. für kraftlos erklärt. Neuwedell, den 25. August 1894. Königliches Amtsgericht

[33762] Bekanntmachung. „Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Ge⸗- richts vom 19. Juli 1894 sind die Inhaber der nachstehenden Hypothekenposten: 6

1) der für Ernestine Edler in Groß⸗Ballhausen Band 7 Artikel 310 des Grundbuchs von Groß⸗ Ballhausen eingetragenen 30 Thaler = 90 Dar⸗ lehn nebst 5 % Zinsen aus der Schuldverschreibung vom 10. April 1842,

2) der für die Geschwister Karoline Friederike, Ernst Emil, Anna Sosie Wilhelmine und Bertha Volland zu Erfurt im Grundbuch von Groß⸗Ball- hausen Band 8 Artikel 359 und Band 12 Artikel 9 8 eingetragenen 100 Thaler = 300 Darlehn nebst 5 % Zinsen aus der Schuldverschreibung vom 14. Sep⸗ tember 1870,

3) der für die Wittwe Martha Benigna Freuden⸗ berg, 85 Wüstemann, in Erfurt im Grundbuch von Groß⸗Ballhausen Band 8 Artikel 359 eingetragenen 450 Darlehn nebst 4 ½ % Zinsen aus der Schuld⸗ verschreibung vom 11. Januar 1845,

mit ihren Ansprüchen auf diese Posten aus⸗ geschlossen. 1

Durch Ausschlußurtheil desselben Gerichts vom 25. August 1894 ist:

der Grundschuldbrief über die Grundschuld von 62,50 ℳ, eingetragen im Grundbuch von Groß⸗ Vargula auf dem Grundbesiß⸗

a. des Handarbeiters Johann Wilhelm Theodor Ernst zu Groß⸗Vargula Band 4 Artikel 44 Abthei⸗ lung III Nr. 3,

b. des Handarbeiters Johann Friedrich Ernst da⸗ selbst Band 5 Artikel 46 Abtheilung III Nr. 3,

c. des Landwirths Theodor Lehmann daselbst Band 8 Artikel 48 Abtheilung III Nr. 3,

d. der verehelichten Weber Spiegel, Christiane Wilhelmine, geb. Eckardt, daselbst Band 14 Ar⸗ tikel 6 Abtheilung III Nr. 1,

e. des Landwirths Karl Wilhelm Ludwig Werner daselbst Band 11 Artikel 9 Abtheilung III Nr. 9,

für kraftlos erklärt.

Tennstedt, den 27. August 1894.

Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 29. August 1894. Medenus, Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Besitzers Leopold Mickinn in Nemonien, vertreten durch Rechtsanwalt Kohn in Labiau, erkennt das Eee Amtsgericht zu Labian durch den Amtsrichter Mollner für Recht:

Die Hypothekenurkunden

a. über 685 und

b. über 215 ℳ, eingetragen in Abtheilung III Nr. 2 des den Besitzer Leopold und Erdmuthe, geb. Heymann, Mickinn’'schen Eheleuten gehörigen Grund⸗ stücks Nemonien Nr. 51 für die Geschwister Friedrich Albert, Ferdinand Rudolph und Heinriette Auguste Jacobeit auf Grund des Vertrages vom 5. Dezember 1872 am 7. Dezember 1872, gebildet a. aus dem Hypothekenbrief vom 7. Dezember 1872, den Ueberweisungsvermerken vom 24. Februar 1882 und 28. November 1883 der Verhandlung vom 5. Dezember 1872,

b. aus der als Zweigdokument ertheilten Abschrift des Hypothekenbriefs vom 7. Dezember 1872 über 300 Thaler nebst dem Ueberweisungsvermerk vom 24. Februar 1882 und der Verhandlung vom 5. De⸗ zember 1872,

werden für kraftlos erklärt.

Die Kosten des Aufgebotsverfahrens hat der Be⸗ sitzer Leopold Mickinn in Nemonien zu tragen.

[335863 Im Namen des Königs!

Verkündet am 29. August 1894.

Medenus, Gerichtsschreiber.

In der Szember'’schen Aufgebotssache erkennt das Amtsgericht zu Labiau durch den Amts⸗ richter Mollner für Recht: Die etwaigen Berechtigten werden mit ihren An⸗ sprüchen auf die Hypothekenpost von 50 Thlrn. Darlehn, im Grundbuche des den Schmiedemeister Friedrich und Auguste, geb. Blechert, Szember'schen Eheleuten ee. Grundstücks Krakan Nr. 39 Abth. III Nr. 2 für die unverehelichte Marie Leh⸗ mann ausgeschlossen. Die Kosten des Aufgebots⸗ verfahrens hat der Schmiedemeister Friedrich Szember in Krakau zu tragen.

[33587] Bekanntmachung.

Die Rechtsnachfolger des verstorbenen Ober⸗Gerichts⸗ advokaten Schenk in Elmshorn, für welchen im Grundbuch von Hartenholm Band I Blatt 19 Ab⸗ theilung III Nr. 1 aus der Obligation vom 9. August 1867 600 Darlehn eingetragen sind, sind dur Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Abthl. II in Segeberg vom 27. August 1894 mit ihren Ansprüchen auf diese Post ausgeschlossen. Segeberg, den 27. August 1894.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

[33571] liche

[33585]

Oeffentliche Zustellung.

Der Schlossergeselle Wilhelm Beier zu Breslau, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Max Korpulus hier, klagt gegen seine Ehefrau Martha Beier, geborene Biakowsky, früher zu Chicago, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, die Beklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihr sämmtliche

genannten Benefizialerben nicht geltend gemacht werden können. 6 Hamburg, den 27. August 1894. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdor

Pr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe

Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die Erste Zivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Breslau in deren Sitzungssaal am Schweidnitzerstadtgraben 2/3, Zimmer 81, im II. Stock, auf den 11. Dezember 1894, Vor⸗