sidenten des Staats⸗Ministeriums Grafen zu Eulenburg und um 2 ½ Uhr die Gesandten Graf von Lerchenfeld, Graf von Hohenthal, von Varnbüler und Dr. von Jagemann. Seine Majestät haben wegen dringender Regierungs⸗ geschäfte die Reise nach Blankenburg aufgegeben.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind heute früh um 6 ³¾i Uhr von Allerhöchstihrer Reise nach Glücksburg und Schleswig auf der Wildparkstation bezw. im Neuen Palais wieder eingetroffen.
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Plenar⸗
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Die Abendausgabe der „Neuen Preußischen Zeitung“ vom 25. Oktober Nr. 501 bringt in einem Artikel „Zur Börsenreform“ unter anderem folgende Mittheilung:
„Wie wir nämlich aus sicherster Quelle in Stettin erfahren, ist dort vor einigen Tagen ein jüngerer Assessor aus dem Land⸗ wirthschafts⸗Ministerium gewesen, der sich nun erst, d. h. im Jahre 1894, überhaupt über die Art der Preisnotierung informieren soll.“
und knüpft hieran weitere Ausführungen, welche darauf ab⸗
zielen, die landwirthschaftliche Verwaltung als im Widerspruch
mit den Allerhöchsten Intentionen betreffs der Fürsorge für ie Landwirthschaft befindlich darzustellen.
Die Unrichtigkeit obiger Mittheilung erhellt aus dem Umstand, daß in dem Landwirthschaftlichen Ministerium über⸗ haupt kein Assessor beschäftigt wird und somit auch nicht in Stettin gewesen sein kann.
Der einzige Vorgang
schaftlichen Verwaltung, welcher vielleicht zu der falschen Mittheilung gegeben haben kann, be⸗ steht darin, daß im August dieses Jahres, auf Antrag des Herrn Professors Dr. Sering als Leiter eines staatswissen⸗ schaftlichen Seminars, einem hhee ar Dr. W., welcher An⸗ gehöriger des Seminars ist, eine Reisebeihilfe zur Ausführung einer Studienreise gewährt ist, um in verschiedenen Theilen des Staatsgebiets an Ort und Stelle Informationen und 8 8e ür eine Arbeit über Getreidehandel und Absatz zu
ammeln. 8 b ““
landwirth⸗
innerhalb der - Veranlassung
Für die Zeit vom 1. April 1894 bis zum Schluß des Monats September 1894 sind im Deutschen Reich von Einnahmen (einschließlich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemein⸗ schaftlichen Verbrauchssteuern sowie von anderen Ein⸗ nahmen zur Anschreibung gelangt: Zölle 183 977 270 ℳ (gegen denselben Zeitraum des Vorjahrs + 15 588 825 ℳ), Tabacsseecer 4 713 291 ℳ (+ 143 830 ℳ), Zuckersteuer 36 644 790 ℳ (+ 6 986 409 8 Salzsteuer 20 203 350 ℳ (+ 313 983 ℳ), Maischbottich⸗ und Branntwein⸗ materialsteuer 1 065 875 ℳ (+ 665 637 ℳ), Verbrauchs⸗ abgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 60 723 946 ℳ (+ 1 622 005 ℳ), Brausteuer 13 241 810 ℳ (— 205 766 ℳ), Uebergangsabgabe von Bier 1 751 428 ℳ — 20 428 ℳ): Summe 322 321 760 ℳ (+ 25 094 495 ℳ). — Spielkartenstempel 543 630 ℳ (+ 6745 ℳ), Wechsel⸗ stempelsteuer 4 045 567 ℳ (— 12 583 ℳ), Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 3 411 842 ℳ (+ 1 922 540 ℳ), b. Kauf⸗ und sonstige Anschaffungsgeschäfte 6 710 300 ℳ (+ 2 605 799 ℳ9. c. Loose zu: Privatlotterien 1 353 369 ℳ (+ 253 619 ℳ), Staatslotterien 3 325 432 ℳ (+ 351 157 ℳ). Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung 127 796 231 ℳ (+ 5 531 768 9. Reichs⸗Eisenbahn⸗Verwaltung 32 667 000 ℳ (+ 1 040 000 ℳ Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende September 1894: Zölle 165 749 757 ℳ (+ 16 152 741 ℳ), Tabacksteuer 4 377 044 ℳ (+ 451 069 ℳ), Zuckersteuer 40 791 139 ℳ (+ 4 788 974 ℳ), Salzsteuer 19 581 862 ℳ (+ 274 729 ℳ), Maischbottich⸗ und Branntweinmaterialsteuer 7 467 515 ℳ (+ 694 716 ℳ), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu der⸗ selben 50 226 675 ℳ (— 599 015 ℳ), Brausteuer und Ueber⸗ gangsabgabe von Bier 12 741 835 ℳ (— 190 993 ℳ); Summe 300 935 827 ℳ (+ 21 572 221 ℳ). — Spielkartenstempel 571 781 ℳ (+ 12 610 ℳ). 1
1“ 88 8 1“ 8
In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenhahnen für den Monat September d. J. veröffentlicht, auf welche am Mitt⸗ woch an dieser Stelle auszüglich hingewiesen wurde.
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Der Regierungs⸗Assessor de la Fontaine zu Aachen ist der Königlichen Regierung zu Wiesbaden zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.
Dem Regierungs⸗Assessor Dr. von Beckerath zu Magde⸗ burg ist die kommissarische Verwaltung des Landrothsamis im Kreise Simmern, Regierungsbezirk Koblenz, übertragen worden.
Der Strafanstalts⸗Inspektor Windemuth zu Diez ist an die Strafanstalt zu Celle versetzt worden.
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S. M. Kanonenboot „Loreley“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Grolp, ist nach einer telegraphischen Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine am 24. Oktober in Batum angekommen und beabsichtigt am 31. Oktober nach Sinope in See zu gehen
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chleswig, 25. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin traf heute Vormittag in v Ihrer Hoheiten des Herzogs Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein und des Herzogs und der Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig⸗ Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksbur von Glücks⸗ burg hier ein und wurde am Bahnhof von dem kom⸗ mandierenden General des IX. Armee⸗Korps Grafen von
Waldersee, dem Ober⸗Präsidenten von Steinmann und dem Bürgermeister Heiberg empfangen. Vor dem Bahnhofe war eine Eskadron des Husaren⸗Regiments Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn (Schleswig⸗ Holsteinsches) Nr. 16 mit dem Trompeterkorps aufgcestellt. Der Bürgermeister Kaberg begrüßte⸗ wi. C. T. B. berichtet, Ihre Majestät als Vorbild einer Frau, Gattin und Mutter. Die Wiederherstellung des Domes sei eine Gnadenbezeugung dreier Herrscher des Königshauses; die Schleswig⸗Holsteiner seien stolz und glücklich in dem Bewußt⸗ sein, sich als Unterthanen des Kaisers preisen zu können, ihre Treue zum Königshause werde jede Probe bestehen. Auf der Fahrt in die festlich geschmückte Stadt wurde 858 Majestät, Allerhöchstderen Wagen eine halbe Eskadron Husaren voran⸗ ritt, während die andere halbe Eskadron folgte, enthusiastisch begrüßt. An einer in der Friedrichstraße errichteten Ehren⸗ pforte überreichten zwölf Jungfrauen Ihrer Majestät Blumen; Fräulein Panchita Heiberg hielt eine Ansprache, worauf Ihre Maäjestät huldvollst dankte. Vom Bahnhof bis zum Dome bildeten Truppen des Infanterie⸗Regiments von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84, Vereine, Schulen und Gewerk⸗ schaften Spalier, die Glocken des Domes und der übrigen Kirchen läuteten. Am Westportal der Domkirche war eine Ehren⸗Kompagnie des Infanterie⸗Regiments von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84 unter dem Hauptmann Kunau aufgestellt, deren Front Ihre Majestät unter Begleitung des Obersten Pachur abschritt, während die Musik das schleswig⸗ holsteinsche Nationallied spielte. Am Domportal wurde Ihre Majestät von dem Minister der geistlichen ꝛc. bTöö DDr. Bosse und dem Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, von den kirchlichen Würdenträgern, von den Spitzen der Behörden, dem Regierungs⸗Rath Steinhausen aus Berlin u. a. empfangen. Vor der Ueberreichung der Schlüssel wurde Ihre Majestät durch den General⸗Superinten⸗ denten Kaftan begrüßt, worauf der Hauptpastor Schnittger den Dom mit den Worten öffnete: „Oeffnet, so spricht der Herr, thut auf das Thor, daß das SS Volk eingehe, welches Glauben bewahrt.“ „Auf dieses Wort schließe ich auf die Thüre im Namen Gottes; der Herr segne den Eingang und Ausgang!“ Darauf erfolgte der Eintritt Ihrer Necse tht⸗ neben Allerhöchstwelcher der General Graf von Waldersee schritt. Der Kirchenchor sang einen Psalm. Die Weiherede, das Weihegebet und die Liturgie hielt der Hauptpastor Schnittger; die Gemeinde sang: „Zion, gieb dich nur zufrieden“, worauf der Propst Ziese über Luc. 19, V. 1 bis 11 predigte. Dann folgten der Schlußgesang und die vom Dompastor Heinrich ge⸗ haltene Schlußliturgie und der Segen. Ihre Majestät begrüßte hierauf huldvollst die Frau Ober⸗Präsident von Steinmann, die Frau von Liliencron, die Priorin! von Scheele, sowie die Priorinnen von Itzehoe und Preetz. Am Ausgange dee Domes fand dann noch eine Begrüßung Ihrer Majestät durch die Ritterschaft, die Kloster⸗Prälaten von Reventlow, Graf Rantzau und von Moltke, sowie durch den General⸗Superintendenten Ruperti und die beim Anwesenden statt. Unter Glockengeläute und großem Jube der Bevölkerung geleitete die Ehren⸗Eskadron Ihre Majestät dann wieder zum Bahnhof. Allerhöchstdieselbe dankte dort noch dem Bürgermeister Heiberg und kehrte um 2 Uhr nach Flens⸗ burg zuruͤck. Der Oberst und die Stabsoffiziere des Füsilier⸗ Regiments „Königin“ (Schleswig⸗Holsteinsches) Nr. 86 waren gleichfalls am Bahnhof erschienen. Im Anschluß an die Feierlichkeit gab der Ober⸗Präsident von Steinmann ein Diner, woran die Staats⸗Minister DDr. Bosse und Thielen, der kommandierende General Graf Waldersee, die Geistlichkeit, der EP die Ritterschaft und Mitglieder der Behörden theilnahmen. Graf Waldersee gab in längerer Rede dem Danke Seiner Majestät des Kaisers und Königs für jegliche Mitwirkung an der Wiederherstellung des Domes Ausdruck. Der Ober⸗Präsident von Steinmann brachte den Trinkspruch auf Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin aus.
Flensburg, 25. Oktober Ihre Majestät die Kaiserin trat heute Abend 7 Uhr mittels Sonderzugs von hier die Rückreise an. Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig⸗ Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg hatten Ihrer Majestät das Geleit bis hierher gegeben. Auf dem Bahnhof waren die Generalität, das Offizierkorps des Infanterie⸗Regiments Königin (chsesahig H r. 8n) Nr. 86, sowie die Spitzen der Behörden anwesend. Die Regimentsmusik spielte die preußische National⸗ hymne, der Sängerchor des Regiments sang das Lied völugüsta Victoria“. Unter den stuͤrmischen Hochrufen der zahlreichen Volksmenge setzte sich der Zug in Bewegung.
Cassel, 24. Oktober. Der 20. Kommunal⸗Landtag des Regierungsbezirks Cassel wurde heute durch den Ober⸗ Präsidenten Magdeburg eröffnet. Der Alters⸗Präsident, Bürger⸗ meister Winter aus Homberg gab in seiner Erwiderung den ehr⸗ furchtsvollen Gesinnungen des Kommunal⸗Landtags gegenüber Seiner Majestät dem Kaiser und König Ausdruck und die Versammlung schloß sich dieser Kundgebung in einem auf Seine Majestät ausgebrachten Hoch lebhaft an. Nachdem hierauf der Königliche Kammerherr und Vize⸗Marschall von der Malsberg auf Escheberg zum Vorsitzenden und der Geheime Justiz⸗Rath Hupfeld zu Cassel zum stellvertretenden Vorsitzenden durch Zuruf gewählt waren, wurde die Sitzung
eschlossen. gesch Mecklenburg⸗Schwerin. Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog und Ihre Lrhen die Herzogin Alexandrine haben sich gestern von werin zum b
Braunschweig.
Ueber das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des
Prinzen Albrecht von Preußen, Neg des Herzog⸗ thums Braunschweig, ist den amtlichen „Braunschweigischen Anzeigen“ von zuständiger Seite folgende Mittheilung zu⸗ gegangen: Obgleich die Genesung des Prlör hegenten sehr günstige Fortschritte gemacht hat, bedarf Seine Königliche Hoheit doch noch fortgesetzter Schonung, namentlich mit Rück⸗ sicht auf die Gefahr einer neuen Erkaͤltung bei dem rauhen Herbstwetter.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser empfing gestern Na d Merreichisch angarischen Botschafter in Berlin von Szögyénny⸗ Marich in Audienz. Der Botschafter begab sich gestern Abend nach Wien und gedenkt Sonnabend nach Berlin zurückzukehren.
interaufenthalt nach Cannes begeben.
mittag in Budapest den
Der König von Serbien empfing im Laufe des gestrigen 8
Tages den bayerischen Gesandten Grafen von Bray⸗Stein⸗ burg sowie den päpstlichen Nuntius Agliardi und stattete dem Präsidenten des Tö Freiherrn von Chlumecki einen Besuch ab. Am Abend reiste der König nach Belgrad ab. Gestern fand wiederum eine mehrstündige Besprechung zwischen Vertrauensmännern der koalierten Parteien und Mitgliedern der Regierung in Angelegenheit der Wahlreform statt. Die Besprechung hatte, wie alle voran⸗ gegangenen, einen streng vertraulichen Charakter. Alle von einzelnen Blättern gebrachten Mittheilungen über das bis⸗ herige Ergebniß der Berathungen stellen sich daher lediglich als jeder Grundlage entbehrende Kombinationen dar. Die Konferenz tritt in den allernächsten Tagen wieder zusammen Großbritannien und Irland.
Der Premier⸗Minister Lord Rosebery hielt gestern in
Sheffield bei einem Bankett der Messerschmiede⸗Gilde eine längere Rede, worin er dem „W. T. B.“ zufolge zunächst mit warmen Worten des Kaisers von Rußland gedachte, der für den europäischen Frieden während der letzten Jahr⸗ jehnte eine der wichtigsten Stützen gewesen sei. Lord Rosebery estritt sodann, daß der Kabinetsrath die Frage einer Inter⸗ vention in dem chinesisch⸗japanischen Kriege er⸗ örtert habe, daß eine Zirkularnote erlassen worden sei oder daß England in seiner Politik eine Niederlage erlitten habe. Allein die englische Regierung habe nicht ohne Beunruhigung auf die Möglichkeit der Auflösung der Zentral⸗Regierung von China blicken können, da eine solche Auflösung das allerschlimmste Chaos herbeiführen würde. Nach dem ersten Siege der Japaner habe die englische Regierung aus der maß⸗ gebendsten Quelle die Nachricht erhalten, daß China bereit sei, annehmbare Friedensbedingungen zu bewilligen, die noch beträchtlich über die von Japan zu Beginn des Krieges estellten Forderungen hinausgegangen seien. Die Regierung S es daher für ihre Pflicht erachtet, die europäischen Maͤchte und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu befragen, ob sie einen Friebensschluß unter diesen Bedingungen für möglich hielten. Die Antworten der europäischen Mächie hätten außerordentlich Fettseic gelatih allein eine oder zwei Regierungen hätten den Augenblick noch nicht für ge⸗ kommen gehalten, um Friedensbedingungen vorzuschlagen. Die Regierung habe Japan die genannten Bedingungen nicht unabhängig für sich unterbreitet, weil es bei internationalen “ besonders werthvoll sei, in voller Ueberein⸗ stimmung mit den übrigen Mächten vorzugehen. Lord Rose⸗ bery erwähnte sodann die madagassische Frage und hob hervor, sie sei keineswegs in der letzten Sitzung des Kabinets besprochen worden. England habe trotz aller seiner Interessen auf Madagaskar sich dem Vertrage anpassen müssen, der das französische Protektorat anerkenne. Er könne nicht in Abrede stellen, daß es während der beiden letzten Jahre Augenblicke gegeben habe, wo man eine gewisse Unruhe über die Beziehungen Englands zu Frankreich gefühlt habe, aber diese Beziehungen hätten durch Ausgleichung gebessert werden können. Er könne sich keines einzigen Falles der letzten Jahre erinnern, in welchem England beschuldigt werden könne, sich irgendwie aggressiv Frankreich gegenüber verhalten zu haben. Man dürfe nicht aus den Augen lassen, daß es nicht die Regierung allein sei, die die Ehre der Nation aufrecht erhalte, daß auch das Land einiger als je hinsichtlich der auswärtigen Politik sei und daß die Zeit vorbei sei, in der England in den Hintergrund habe gedrängt werden können.
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer gelangte der Antrag auf Erhöhung des Eingangszolles auf trockene Früchte zur Berathung. Im Einver⸗ ständniß mit der Kommission beantragte der Deputirte Brousse, den Zoll auf getrocknete Weintrauben, Feigen und Datteln im Interesse des Weinbaues auf 25 und 40 Fr. bö Der Deputirte Roux bekämpfte die Erhöhung der Eingangszölle, behauptete, die Einfuhr getrockneter Weintrauben habe bedeutend abgenom⸗ men, und gab ein trübes Bild von den durch das Schutzzoll⸗ system erzielten Resultaten. Der Handels⸗Minister Lourties befürwortete die vorgeschlagenen Zölle. 1 mit 350 gegen 181 Stimmen, in die Berathung der einzelnen Artikel einzutreten, worauf der Ackerbau⸗Minister Viger erklärte, die b verlange im Namen der Weinbauer die Festsetzung des Zolls auf 25 Francs. Nachdem mehrere Amendements abgelehnt worden waren, nahm die Kammer mit 309 gegen 190 Stimmen die Erhöhung des Zolls für getrocknete Weintrauben, Feigen und Datteln auf 25 und 40 Francs an. 1—
Dem „Matin“ zufolge wurde die Polizei davon in Kenntniß gesetzt, daß drei aus Poitiers, Lyon und Lille kommende Anarchisten ein Attentat gegen die Depu⸗ rsuchen würden.
Rußland.
Gestern Fehttte 11 Uhr ist in St. Petersburg folgen⸗ des Bulletin über das Befinden des Kaisers aus⸗ gegeben worden:
Der Kaiser hat wenig geschlafen und ist heute Vormittag, wie gewöhnlich, aufgestanden. en Appetit war wie gestern. Das Oedem hat nicht zugenommen.
Das gestern Abend 8 Uhr ausge ebene Bulletin lautet:
Im Laufe des Tages traten weder Plafrigkeir noch spasmatische Erscheinungen auf. Der Appetit war befriedigend. Das Dedem hat sich nicht vermehrt.
Dem „W. T. B.“ wird aus St. Petersburg gemeldet, es lägen daselbst, obwohl angenommen werde, daß die erfolgte Berufung des Professors Grube von der Universität Charkow nach Livadia mit einer bevorstehenden Operation zur Erleichterung des beim Kaiser vorhandenen Oedems zusammenhänge, noch keine Nachrichten vor, daß eine solche Operation vorgenommen worden sei. In der Reservehälfte des Winterpalais würden eiligst die für den Großfürsten⸗Thronfolger reserviert Ferehlernn Zimmer in Stand gesetzt und Tag und Na
aran gearbeitet. Ueber die Kaiserin verlauteten wieder ungünstigere Nachrichten; Allerhöchstdieselbe solle angeblich nur täglich einige Male auf einem Rollstuhl in das Kranken⸗ zimmer gefahren werden können. 1
Wie aus Livadia gemeldet wird, wohnten der Groß⸗ fürst⸗Thronfolger und die Prinzessin Alix⸗ 8 Hessen vorgestern im Schlosse Orianda der Seelenmesse f den verstorbenen Großfürsten Konstantin Nikolajewits 7 Das hohe Brautpaar besuchte darauf den Wasserfall vo Utschunssu.
Die Kammer beschloß
schließung beantragten.
In der Typographie des „Regierungsboten“ soll dem „W. T. B.“ zufolge aus Anlaß der 5czeit des Groß⸗ fürsten⸗Thronfolgers bereits ein Manifest in ungefähr 200 000 Exemplaren gedruckt vorliegen, das zur Vertheilung am Hochzeitstage bestimmt ist. 11“ 1
Italien.
Nach einer Meldung des „Univers“ aus Rom wird der Moniteur de Rome“ in nächster Zeit unter Leitung fran⸗
2
zösischer Journalisten wieder erscheinen.
Rumänien.
Gestern fand in Bukarest ein Bittgottesdienst für die Genesung des Kaisers von Rußland statt, dem der russische Gesandte mit dem Gesandtschaftspersonal, sämmtliche fremdländischen diplomatischen Vertreter, Vertreter des Königs, der Regierung und der Kammer sowie die Mitglieder der russischen und der griechischen Kolonie beiwohnten
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Der König Milan ist zur Begrüßung des Königs Alexander gestern von Nisch in Belgrad eingetroffen und auf dem Bahnhofe von sämmtlichen Ministern, zahlreichen Würdenträgern und dem Bürgermeister von Belgrad empfangen ““
Asien.
Das „Reuter'’sche Bureau“ meldet aus YVokohama von gestern, daß das Armee⸗Korps, das Hiroshima unter dem Kom⸗ mando des Marschalls Oyama verlassen habe und mit den Chinesen bei Port Arthur zusammengestoßen sein solle, einem Gerücht fufolge bei Seikiosso auf chinesischem Gebiet gelandet worden sei. Die japanischen Truppen in Nordkorea hätten den Nalufluß überschritten und seien in die Mandschurei einmarschiert. — Aus Shanghai erfährt dasselbe Bureau weiter, es verlaute daselbst gerüchtweise, die Chinesen hätten Port Arthur geräumt. Ein weiteres Gerücht besage, die Japaner seien auf Ta⸗lien⸗hoan im Osten von Port Arthur gelandet. Das Gerücht sei 5 nicht offiziell bestätigt worden, finde aber Glauben, da es feststehe, daß die Expedition des Marschalls Oyama eine Landung in Port Arthur oder Wei⸗Hai⸗Wei oder vielleicht an diesen beiden Punkten habe bewerkstelligen sollen.
Aus Shanghai von heute meldet ferner das „Reuter'sche Bureau“, nach einer daselbst eingetroffenen amtlichen De⸗ pesche habe am 24. d M. auf der chinesischen Seite des Yaluflusses ein Gefecht stattgefunden. Nähere Nach⸗ richten fehlten.
Die heutigen Londoner Morgenblätter veröffentlichen eine Depesche aus Tokio von gestern, wonach General Dama⸗ gata dem Kriegs⸗Minister telegraphisch gemeldet habe, daß eine Abtheilung von 1600 Mann Infanterie am Morgen des 24. d. M. den Nalufluß überschritten und den Feind, dessen Stärke auf 600 Mann Kavallerie und 100 Mann In⸗ fanterie angegeben werde, angegriffen habe. Die Chnn Jer hätten sich mit einem Verlust von 20 Todten und Verwun⸗ deten zurückgezogen.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus okohama von heute, die japanische Vorhut habe die chinesischen Truppen am 24. d. M. aus den Verschanzungen im Norden des Nalu⸗ flusses vertrieben. Man glaubt in Yokohama, daß augen⸗ blicklich zwischen der japanischen Armee und den die Man⸗ dschurei vertheidigenden chinesischen Truppen bei Kiuren (2) eine große Schlacht ausgefochten werde.
Afrika.
Wie die „Times“ aus Kairo von vorgestern meldet, 8 der Khedive es zurückgewiesen, eine Einmischung Frankreichs zuzulassen, die gegen seinen Plan, einen eng⸗ lischen Unter⸗Staatssekretär im egyptischen Ministerium des Innern einzusetzen, gerichtet sei. Der Khedive betrachte die Frage als eine rein enesche die nur zwischen ihm und der englischen Regierung zu lösen sei. e“
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung. “
Aus Frankfurt a. M. wird vom sozialdemokrati⸗ schen Parteitag weiter berichtet: Ighn der gestrigen Sitzung wurde die Berathung über die Bewil⸗ ligung des bayerischen Gesammtbudgets durch die bayerischen sozialdemokratischen Landtags ⸗Abgeordneten beendet. Bei der Abstimmung wurde mit 141 gegen 93 Stimmen ein Antrag, der Vollmar's Standpunkt vertrat, abgelehnt. Stadthagen zog sein Amendement zu dem Antrage Bebel zurück und chlug dagegen die Worte vor: „insoweit die Bewilligung des Gesammtbudgets eine Anerkennung der Klassenherrschaft und ein Vertrauensvotum für die Regierungen darstellt“. Dieses Amendement wurde in namentlicher Abstimmung mit 131 gegen 103 Stimmen angenommen, der so veränderte An⸗ trag Bebel jedoch mit 164 gegen 64 Stimmen abgelehnt. Es folgte alsdann die Berathung der Agrarfrage, zu der die Referenten von Vollmar und Dr. Schönlank eine gemeinschaftliche Ent⸗ Aveb .
Kunst und Wifsenschaft.
Der Verein für deutsches Kunstgewerbe veranstaltete am Mittwoch einen Fachabend für dekorative Malerei und gab in einer reich vccten Ausstellung ein erfreuliches Bild von den jetzigen Tendenzen dieser Kunst in Berlin. Entwürfe und Kartons 8 die Ausmalung des Reichstagsgebäudes hatten Professor Max Koch und
ax Seliger ausgestellt. Die Maler Gußmann, Klingner,
W. ayer und Unger versuchten in stimmungsvollen IEntwürfen die Figuren und Ornamente im Sinn der modernen Kunstrichtung auszubilden. Außerdem hatten Hendorf, Senft, Sutterlin und Waller verschiedenartige Arbeiten ausgestellt. Direktor Dr. P. Jessen machte Mittheilungen über dekorative Malerei in Frankreich, England und Deutschland, und führte an der Hand zahl⸗ reicher Photographien als Beispiele der französischen Monumental⸗ malerei die Arbeiten von Victor Galland, und als Bei⸗ piele der englischen präraphaelitischen. Schule das Werk des genialen Burne⸗Jones vor. Um in der Innendekoration die Malerei richtig zur Geltung zu bringen, sei es nöthig, daß chon beim Entwurf der Maler mit dem Architekten zusammen⸗ arbeite und nicht erst später herangezogen werde, um die vom Bau⸗ meister leer gelassenen Flächen zu füllen. Nur durch das gemeinsame Arbeiten und gegenseitiges Verständniß und Studium könne die ver⸗ oren gegangene Einheit der Künste wiedergewonnen werden. Vorher hatte brofessor E. Doepler d. J. die interessante Monatskonkurrenz zEntwärfe für eine Fahne“ besprochen. Eine Auswahl der Arbeiten
jeses Fachabends wird im oberen Vestibül des Königlichen Kunst⸗
gewerbe⸗Museums ausgestellt werden⸗
—. In der gestrigen gemeinsamen Jahressitzung der fünf Pariser Akademien widmete, wie „W. T. B.“ berichtet, der Vorsitzende Maurice Loewy, Präsident der Akademie der Wissen⸗ schaften, den verstorbenen Akademiemitgliedern, darunter Geheimem
Rath Professor von Helmholtz, einen warmen Nachruf.
Land⸗ und Forstwirthschaft. “
Verbot der Einfuhr von Rindvieh nach Oesterreich Die „Wiener Zeitung“ von heute veröffentlicht eine Bekannt⸗ machung, nach welcher die Einfuhr von Rind vieh nach Oester⸗ reich aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Hildesheim und Köln, sowie aus den Kreishauptmannschaften Leipzig und Zwickau und aus dem Großherzogthum Sachsen⸗Weimar bis auf Widerruf verboten wird.
Ernteergebnisse und Stand der Wintersaaten in Rußland. 8
Ueber das Ergebniß der diesjährigen Getreideernte und den Stand der neuen Saaten in Rußland gehen uns aus einzelnen Gouvernements folgende Nachrichten zu:
In Kur⸗ und Livland ist die Roggenernte im allgemeinen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die ungünstigen Be⸗ dingungen während der Blüthe⸗ und Reifezeit und auch schon der vorangegangene schneearme Winter dürften mehr geschadet haben, als angenommen wurde. Das Korn ist vielfach vn klein und leicht, der Körnerertrag kaum ein mittlerer, bei reichlichem Stroh. Winterweizen hat meist befriedigendes Ergebniß geliefert, obwohl auf einzelnen Gütern auch über mißrathene Ernte und Rost und Brand geklagt wird. Die Sommergetreideernte hat durch un⸗ günstige Witterung zu leiden gehabt, indem 18 den rechtzeitigen Schnitt verhinderte. Hafer dürfte noch recht befriedigend ausfallen, während das Ergebniß von Gerste sehr zu wünschen übrig läßt. Klee scheint überall vorzüglich gediehen zu sein. Die Aussaat des Winterroggens wurde in Livland durch häufige und starke Regen ge⸗ stört. Die Aussaat des Weizens war des ungünstigen Wetters wegen bis zum 1. v. M. größtentheils noch unterlassen worden.
In Polen wurden während der ersten Hälfte des September die auf den Feldern noch übrig gebliebenen Reste von Sommer⸗ getreide bei günstiger Witterung eingebracht. Die Dreschproben haben im allgemeinen ein befriedigendes Resultat ergeben. In der zweiten Hälfte September ist unter günstigen Bedingungen mit der Winter⸗ bestellung der Felder begonnen worden. Kartoffeln und Zuckerrüben versprechen ein befriedigendes Ergebniß, dagegen ist der zweite Heu⸗ und Kleeschnitt mittelmäßig ausgefallen.
In den Gouvernements Wilna, Kowno und Grodno haben Hafer und Gerste eine gute Ernte ergeben, sind aber der Witterung wegen schlecht eingebracht worden. Letzterer Umstand hat auch die Heu⸗ und Klecernte beeinträchtigt und den Kartoffeln bedeutenden Schaden zugefügt. Die Bestellung der Wintersaaten ist wegen schlechter Witterung vielfuch bedeutend später als gewöhnlich erfolgt und selbst da, wo die Bestellung rechtzeitig geschah, sind die Saaten infolge der herrschenden Kälte zum großen Theil schlecht oder noch garnicht auf⸗ gegangen. Dagegen sind die reichlichen Niederschläge während der Monate August und September den Wintersaaten in den Südwest⸗ Provinzen sehr förderlich gewesen. Besonders gut stehen die früh⸗ zeitig gemachten Aussaaten. In dem Gouvernement Jekaterinos⸗ law übertrifft das Ergebniß von Roggen und Gerste dasjenige einer Normalernte, dagegen bleiben Hafer, Buchweizen, Hirse und Mais hinter einer solchen zurück. Nach Angabe des Hofmaklers in Odessa hat der Bezirk, welcher den Odessaer Markt versorgt, folgendes Er⸗ gebniß geliefert: 8
Pud pro Dessjatine u 8 1894 1893 Ghirka (Sommerweizen) 30 80 Ulka 8 11686 80 Azima (Winterweizen) 100 40 Arnaut (harter Weizen)) . 100 8
Poggen “ 80 111111X“] 130
Im Gebiet von Kars ist die Ernte mittelmäßig ausgefallen. Im Gouvernement Kutais hat Mais infolge anhaltenden Regens bedeutend gelitten. 1“
Ernteergebnisse in Manitoba (Canada). 8 Ueber das diesjährige Ernteergebniß in der Provinz Manitoba gehen uns folgende Nachrichten zu: Die Anbauflächen haben gegen das vorige Jahr um ein Geringes zugenommen. Sie betragen: .“ für Roggen “ 122 A. Sommerweizen. 1 010 18s6 „ Gerste. 8 119528 111414“““ Das Ergebniß stellt sich angestellten Schätzungen zufolge in Roggen auf I“ 53 074 Bushel, Sommerweizen auf ““ 88 Gerste auf 8 182 „ tirns tss aser auß u. 8 Hiernach würde eine Mittelernte zu erwarten sein, doch glaubt man, daß das definitive Ergebniß diese Schätzungen übersteigen werde.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Breslau, 25. Oktober. Nach den gestern bei der Regierung zu Oppeln eingegangenen Meldungen ist je ein Fall von Erkrankung an Cholera in Siemianowitz und Alt⸗Berun bhakteriologisch fest⸗ gestellt worden.
Wien, 25. Oktober. Nach den gestern hier eingetroffenen Nach⸗ richten über den Stand der Cholera kamen in der Bukowina eine Erkrankung, in Galizien 71 Erkrankungen und 38 Todesfälle vor.
Mährisch⸗Ostrau, 25. Oktober. „W. T. B.“ meldet: Am 22. Oktober sind hier zwei Fälle von Erkrankung an Cholera vor⸗ gefommen; heute wurde eine weitere choleraverdächtige Erkrankung fest⸗ gestellt.
St. Petersburg, 25. Oktober. Gestern Mittag wies, laut Meldung des „W. T. B.“, die Stadt keinen Cholerakranken mehr auf. Die Gouvernements Plock, Grodno, Lomsha, Mohilew, Esthland, Radom, Sjedletz, Kostroma, Olonetz, Pskow und die Stadt Warschau werden amtlich als cholerafrei erklärt
8. Handel und Gewerbe.
Durch Königlich dänisches Dekret vom 10. September 1894 ist zu Angmagssalik in Grönland unter 65 ° 36⸗ nördlicher Breite und 37 ° 30“ westlicher Länge eine Handels⸗ station errichtet worden. Das Dekret enthält zugleich ein für die Schiffe sowohl dänischer wie fremder Nationalität geltendes Verbot, ohne zuvor eingeholte Erlaubniß der dänischen Regie⸗ rung die den dänischen Kolonien und Stationen zugehörigen Küsten und Inseln Grönlands, abgesehen von Fällen der Noth, anzufahren und mit den Küsten⸗ und Inselbewohnern Handel zu treiben. Zuwiderhandlungen sollen nach Lage des 8. mit Beschlagnahme von Schiff und Ladung bestraft werden.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 11 511, nicht recht⸗ zeitig gestellt 1044 Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 4561, nicht rechtzeitig gestellt 537 Wagen.
ebe5ns „ 25. Oktober. (W. T. B.) t. Korn zucker exkl., von 92 % —, neue 10,60 — 10,75. Kornzucker „ 88 % Rendement 10,10 — 10,20, neue 10,10 — 10,25, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,20 — 8,85. Stetig. Brotraffinade I 23,25. Brotraffinade I 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 22,50 — 23,50. Gem. Melis 1 mit Faß 21,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Oktober 10,07 ⅛ bez., 10,12 ½ Br., pr. November 10,07 ½ Gd. 10,10 Br., pr. Dezember 10,15 Gd., 10,20 Br., pr. Januar⸗Mär 10,32 ½ Gd., 10,37 ½ Br. Stetig.
Siegen, 25. Oktober. (W. T. B.) Wie verlautet, hat die Grube „Neue Haardt“ in der heutigen Sitzung des Eisenstein⸗ Syndikats den Beitritt zu demselben abgelehnt.
Leipzig, 25. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. November 3,02 ½ ℳ, pr. pr. Dezember 3,05 ℳ, pr. Januar 3,05 ℳ, pr. Februar “ pr. März 3,10 ℳ, pr. April 3,12 ½ ℳ, pr. Mai 3,15 ℳ, pr. Juni 3,20 ℳ, pr. Juli 3,20 ℳ, pr. August —,—. per September —,— Umsatz 155 000 kg.
Kämmlingsauktion. Gute Käuferzahl. Gute und mittlere Australier und Buenos Aires unverändert, zuweilen 5 ₰ billiger, fehlerhafte Australier und Buenos Aires waren 10 ₰ billiger. Von 430 000 kg wurden 200 000 kg verkauft.
Bremen, 25. Oktober. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 4,95 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 380 ½ . Schmalz. Niedriger. Wilcox 38 ½ ₰ Armour shield 37 ½ ₰, Cudahy 39 ₰, Fairbants 32 ½ 4. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 37 ½. Taback. Umsatz: 184 Faß Virginy, 922 Packen St. Felix. 1 „Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Generalrath der österreichisch⸗ungarischen Bank hat sich dahin geeinigt, daß Nothwendigkeit zur Aenderung des Zinsfußes nicht vorliege. . „London, 26. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Times“ erfahren, wird die Bank von England das im vergangenen Jahre von den Garanten der Baring⸗Masse gemachte Anerbieten annehmen, die Er⸗ streckung der Garantie auf ein weiteres Jahr zu verlängern. Diese Verlängerung erfolge, weil die Liquidation der Baring⸗Masse noch nicht beendet ist. 1
London, 25. Oktober. (W. T. B.) 96 % Javazucker loko 13 ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 10 ½ ruhig. — Chile⸗Kupfer 409⁄16, pr. 3 Monat 4115⁄16. 1
Liverpool, 25. Oktober. (W. T. B.) Offizielle Notie⸗ rungen. American good ordin. 2³1⁄2, do. low middling 3 ¾2, do middling 3 ⁄2, do. good middling 311 22, do. middling fair 323⁄22, Pernam fair 32⁄16, do. good fair 3 ¾, Ceara fair 3 316, do. good fair 3 ¾, Egyptian brown fair 315/16, do. do. good fair 4 ⁄16, do. do. good 411/16, Peru rough good fair 5 3⁄16, do. do. good 511 ⁄16, do do. fine 6 ⅛, do. moder. rough fair 4 ¼, do. do. good fair 48, do. do. good 51⁄16, do. smooth fair 3 ½, do. do. good fair 3 v½., M. G. Broach good 21 ⁄16, do. fine 3 ⁄16, Dhollerah good 2 v⅜, do fully good 2 ¾, do. fine 2 7⁄16, Oomra good 2 ⅜, do. fully good 2 ¾ do. fine 215⁄16, Scinde good fair 21⁄16, do. good 2 ¼, Bengal full good 2718, do. fine 211⁄16.
Bradford, 25. Oktober. (W. T. B.) Wolle thätiger, bsere Begehr; Garnspinner beschäftigt, namentlich für Botany⸗ arne. „St. Petersburg, 25. Oktober. (W. T. B.) Der aus wärtige Handel stellte sich für die Zeit vom 1. Januar bis zu 1. September 1894 an Ausfuhr auf 420 031 000 Rubel gegen 332 924 000 in dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres, an Ein⸗ fuhr auf 332 984 000 Rubel gegen 273 069 000 im Vorjahre. Der „Regierungsbote“ schreibt: Die in der letzten Zeit stark ent wickelte Börsenspekulation, die den Markt unserer Staats papiere und unserer Kreditvaluta hier und im Auslande ergriffen hat, wird von verschiedenartigen, nicht zutreffenden oder gänzlich falsche Nachrichten unterstützt, die von den an der Kursschwankung nach dies oder jener Seite interessierten Personen verbreitet werden; u. wurden Gerüchte über eine Erschöpfung oder Verminderung de zur Verfügung der Regierung stehenden Metallbestands ausge streut. Das Finanz⸗Ministerium erachtet es daher für an ezeigt, 3 erklären, daß keine Verminderung des Quantums des der gehörenden Goldes erfolgte. Nach einer Tabelle, di veröffentlicht, betrug der Baarbestand an Gold im Reichsschatz und in der Reichsbank am 31. August 189 603 685 Millionen Rubel, am 1. Januar 1893 605 054, an 8. e 1894 609 111 und am 10. Oktober 1894 646 291 Millione ubel.
Die Krementschuger Kommerzbank und ihre Filialen in Poltawa und Nikolajew haben vorläufig ihre Kassen gesperrt. Der Grund ist die plötzliche, durch ungünstige Gerüchte über die Ban veranlaßte Zurückforderung der Einlagen.
Amsterdam, 25. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee goo ordinary 50. — Bancazinn 40 ¾.
New⸗York. 25. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffne sehr fest, verblieb im weiteren Verlauf in fester Haltung und schlo ruhig. Der Umsatz der Aktien betrug 89 000 Stück.
Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab infolge all gemeiner Liqguidation, schwächerer Kabelberichte sowie großer Ankünft im Nordwesten und Verkäufe des Auslands, erholte sich aber spät entsprechend der Festigkeit in Mais. Schluß stetig. — Mais gin nach Eröffnung infolge günstigen Wetters im Westen und entsprechen der Mattigkeit in den Weizenmärkten im Preise zurück, stieg aber theilweise wieder anläßlich umfangreicher Kassakäufe für den Export. 888 sehr fest.
hicago, 25. O 8 eine kleine Abschwächung auf Grund großer Ankünfte im Nordweste und günstiger Ernteberichte aus Argentinien, erholte sich aber spät infolge eingelaufener Nachrichten über Trockenheit in den Weizen distrikten. — Mais fallend infolge großer Verkäufe und Verkaufs ordres und Verringerung der Engagements der Haussiers. .“
Verkehrs⸗Anstalten.
Im 5 Langensalza wird der Bau einer Kleinbahn von der Stadt Langensalza nach Ebeleben im Fürstenthu Schwarzburg⸗Sondershausen und außerdem eine Kleinbahn durch den ganzen Kreis beabsichtigt.
London, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer “ Castle“ hat gestern auf der Ausreise Madeira passiert. 8
Theater und Musik.
“ Königliches Opernhaus.
Die einaktige Oper „Der kleine Haydn 3 Cipollini, die gestern zum ersten Male aufgeführt wurde, be⸗ handelt eine historisch unverbürgte Begebenheit aus den Lehrjahren des Tonmeisters. Der junge Haydn, der den Unterricht des be⸗ rühmten Komponisten Nicolo Porpora um jeden Preis genießen will, läßt sich als Diener anwerben, wobei ihm Porpora's Schülerin Anzoletta hilfreich zur Seite steht. Die List kommt aber endlich an den Tag. Haydn soll das Haus seines Meisters in Unfrieden Sr. kann aber vorher seinem Lehrer einen Ahr⸗ sden Dienst durch die Erfindung einer Melodie erweisen, die dem Meister Schwierigkeiten bereitet und die einzige Lücke einer großen Oper ist, die nach einem Abkommen gerade heute fertig werden muß. Der Meister bekränzt das Haupt des jungen Haydn mit dem Lorbeer und will selbst der Kunst entsagen. — Cipollini hat den für die musikalische Bearbeitung wenig geeigneten Text geschickt verwerthet. Ist die Musik auch nicht so bedeutend, wie es der Gegen⸗ stand, die Entdeckung eines aufgehenden Gestirns am Kunsthimmel, erwarten läßt, so enthält sie doch musikalisch sehr ansprechende und interessante Einzelheiten. Im besondern gewinnt der oft trockene