Abschiedsbewillig: 1 tober. Frhr. v. Rotberg, Sec. willigt.
21. Oktober. Keller, Port. berzog Albrecht von Oesterreich, zur Res. beurlaubt.
23. Oktober. Sondinger,
17. Inf. Regts. Orff, Feser, 8
11. Inf. Regt. Chef im 17.
See e . der Uniform der Abschied bewilli Im Beurlaubtenstande. 13. Oktober.
pr. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Müller (Kitzingen
r. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Aufgebots, Beyerlein (Nürn⸗ berg), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Blum (II München), der Abschied
Sec. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Aufgebots, —
bewilligt. Beamte der Militär⸗Verwaltung. 11. Oktober. Dr. Donle,
selbst befördert. 16. Oktober.
treten. b ur General⸗Militärkasse, Geys, Depot Fürstenfeld,
1 19. Oktober. vakant Herzog Maximilian, in den erbetenen Ruhestand getreten.
XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Korps. Offiziere, Portepee ⸗Fähnriche zc. Beförderungen und Versetzungen. 30. September. 0 Nr. 12, zum Port. Fähnr. ernannt.
— diese gegenseitig, — versetzt.
24. Oktober. Moritz, Pr. Lt. à la suite des 2. Ulan. Regts. Pr. 2Q ) r. Lt. vom Karab. Regt., Tridon, Pr. Lt. vom Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, — zur See. zum Fähnrs:
Nr. 18, bei diesem Regt. wieder einrangiert. Jahn Scheffel,
Dienstleistung zum Generalbstabe kommandiert. 107,
Lt. vom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. Premier⸗Lieutenant, vorläufig ohne Patent; die Port. Stark, v. Wurmb vom 2. Grenadier⸗Regiment
Nr. 101
Kaiser Wilhelm, König von Preußen, v. Harling, Zeidler vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, Rottka vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich
„
August Nr. 104, v. Schimpff vom 1. Jäger Bat. Nr. 12, v. Bréza⸗ Köhler vom 3. Feld⸗Art. Hildebrand, Knabe,
Goray vom Karab. Regt., Sickel, Regt. Nr. 32, — zu Sec. Lts., — befördert. Unteroffe. vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, Höhne, Unteroff. von der 7. (Königl. Sächs.) Komp. des Königl. Preuß. Eisenbahn⸗Regts. Nr. 2, — zu Port. Fähnrs. ernannt. Im Beurlaubtenstande. 24. Oktober. v. Lüttichau, Pr. Lt. von der Res. des Garde⸗Reiter⸗Regts., zum Rittm.; die Sec. Lts. der Res.: Böhmert des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Dr. Ackermann des 4. Inf. Regts. Nr. 103, Zähringer des 6. Jnf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Knoll I. des 9. Inf. Regts. Nr. 133, Metzger, Hofmann des 2. Jäger⸗Bats. Nr. 15, v. Leiziger des Garde⸗ Reiter⸗Regiments, Grimm des 1. Königs⸗Husaren⸗Regts. Nr. 18, Köthen, Bernhard des 2. Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 28, Göllnitz des Pion. Bats. Nr. 12, Hoffmann, Kramer, Meine, Bienert, Müller, Brendel, Fischer II. des Train⸗ Bats. Nr. 12, — zu Pr. Lts., List, Pr. Lt. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Plauen, Wanckel, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Borna, — zu Hauptleuten; die Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots: Hodermann, Milde des Landw. Bezirks Zittau, Dr. Große, Hagemann, Encke, Wernz des Landw. Bezirks Plauen, Rosenbaum, Petermann des Landw. Bezirks Schneeberg, Fikentscher des Landw. Bezirks Lantzsch des Landwehr⸗Bezirks Dresden⸗Altstadt, Röder, Sec. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Pirna, Sachße, Sec. Lt. von den Jägern 1. Auf gebots des Landw. Bezirks Wurzen, Mathe, Sec. Lt. von der Feld⸗ Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Döbeln. — zu Pr. Lts, d. Abendroth, Pr. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden⸗Altst., zum Hauptm., Lorenz, Sec. Lt. vom Train 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Döbeln, zum Pr. Lt., Chevalier, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Borna, d. d. Decken, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden⸗Altst. — zu Hauptleuten, Dr. Steglich, Sec. Lt. von 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden⸗Altst, — zum
Pr. Lt., — befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Ok⸗ tober. Hupfeld. Pr. Lt. vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18, mit Pension
der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. 24. Oktober. Frhr. v. Bieder⸗ mann, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, mit Pension, v. Lürtichau, Pr. Lt. von der Kav. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Freiberg, Ackermann, Pr. Lt. von den Kionieren 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, diesem behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Schiege, Sec. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Freiberg, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, — der Abschied bewilligt. Im Sanitäts⸗Korps. 24. Oktober. Dr. Romberg, Dr. Dollinger, Assist. Aerzte 1. Kl. der Res. des Landw. Bezirks Leipzig, zu Stabsärzten, Rietschel, Unterarzt vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 rinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Dr. Westphal, Unter⸗ arit der Res. des Landw. Bezirks Plauen, — zu Assist. Aerzten 2. Kl., — befördert.
Richtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 31. Oktober.
Seine Majestät der Kaiser und König geleiteten,
wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend um 9 Uhr Seine
Königliche Hoheit den Kronprinzen von Schweden und Nor⸗
wegen mit Höchstdessen Söhnen bei der Abreise zur Wild⸗ on.
Heute Morgen nahmen Allerhöchstdieselben im Neuen
Palais den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets entgegen. Um 11 Un. hatte das Präsidium der General⸗Synode die Ehre,
von Seiner Majestät empfangen zu werden. lerhöchste Kabinetsordre:
den Mir ten Vortrag bestimme Ich, daß Offiziere,
melche à la suite befinden, im Sinne des Schlußsatzes der Heere vom 2. Mai 1874 nicht als Mitglieder der⸗ 8, deren Uniform sie tragen, zu betrachten sind, finden hat. Berlin, den 13. Oktober 1894. gs⸗Ministerium.
Das „Armee⸗Verordnungs⸗Blatt“ veröffentlicht folgende Truppentheile stehen und sich im Etat von
und Anstalten des § 6 der Verordnung über die Ehrengerichte der Offiziere dieselben die Bestimmung des § 10 Absatz 2 der
Fürtig sln ae
öktober. Dr. Bokorny, Gymnasiallehrer an den Militär⸗Bildungsanstalten, zu Gymnasial⸗Professoren dort⸗
Breininger, Zahlmstr. des 5. Chev. Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, in den erbetenen Ruhestand ge⸗ Wittig, Buchhalter von der Zahlungsstelle II. Armee⸗Korps,
Verwalt. Assist. vom Remonte⸗ depot Benediktbeuern, Hutzelmann, Verwalt. Assist. vom Remonte⸗
Schiesl, Stabsveterinär des 3. Chev. Regts.
Ernennungen, Im aktiven Heere. Gerhardt. Unteroff. vom Fuß⸗Art. Regt.
maktiven Heere. 20. Ok⸗ v. Rotber t. des 2. Ulan. Ragts. König, behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militärdienste der Abschied be⸗
ähnr. des 5. Chev. Regts. Erz⸗
Oberst und Kommandeur des berst und Kommandeur des 11. Jnf. Regts. von der Tann, Kiener, Major und Bats. Kommandeur im von der Tann, Trottmann, Hauptm. und Komp. . 17. Inf. Regt. Orff, unter gleichzeitiger Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, — mit Pension und mit der
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platz 11, zu einer Sitzung zusammen.
— .
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Archiv⸗Assistent beigelegt worden.
Cassel, Geehrte Herren!
gestellten Entwürfe einer Städteordnun ordnung für die Provinz Hessen⸗Nassau
wärtige Zustand des Gemeindeverfassungsrechts in der Provinz Hessen⸗ Nassau nicht mehr haltbar sei. Die Vielgestaltigkeit der in der Pro⸗ vinz neben der Frankfurter Städteordnung und der Städteordnung für den Regierungsbezirk Wiesbaden in Geltung stehenden sechs ver⸗ schiedenen Gemeindeverfassungs⸗Gesetze erschwert nicht nur die Ver⸗ waltung und die Ausübung der Verwaltungsgerichtsbarkeit, sondern entbehrt auch der inneren Berechtigung. Die gesammten älteren Ge⸗ meindegesetze in den ehemals baverischen, Großherzoglich hessischen, hessen hom urgischen und Frankfurter Gebietstheilen sind überdies zum theil gänzlich veraltet und bedürfen dringend der Umgestaltung. Aber auch die für die Zeit ihrer Entstehung mit Recht als muster⸗ gültig anerkannten Bestimmungen der kurhessischen Gemeinde⸗ ordnung vom 23. Oktober 1834 und die Vorschriften des nassauischen Gemeindegesetzes vom 26. Juli 1854 beruhen in wesentlichen Theilen auf Grundlagen, welche mit der neueren Staats⸗ und Reichs⸗ Gesetzgebung nicht vereinbar sind, und haben so einschneidende Veränderungen erfahren, daß ihr innerer Zusammenhang gestört und ihre Anwendung sowie die Uebersichtlichkeit des geltenden Rechts in kaum noch erträglichem Maße er⸗ schwert worden sind. Auf der Absicht, diesen Uebelständen abzuhelfen und der kräftigen Entwicklung des Gemeindelebens neue Anregung und Förderung zu geben, beruhen die Ihnen zugegangenen Entwürfe einer Städteordnung und einer Landgemeindeordnung, die, wie ich hoffen darf, in ihren Grundlagen und Grundzielen Ihre Zu⸗ stimmung finden werden.
Außer durch diese wichtige Vorlage wird Ihre Thätigkeit nament lich auch noch in Anspruch genommen werden durch die Gesetzentwürfe über die Verwaltung der Strom⸗, Schiffahrts⸗ und Hafenpolizei in den Provinzen Hannover und Hessen⸗Nassau, sowie über die Auf⸗ hebung älterer, im Regierungsbezirk Cassel geltender feuerpolizeilicher Bestimmungen. 1
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung eröffne ich den sechsten Provinzial⸗Landtag der Provinz Hessen⸗Nassau.
Der Alters⸗Präsident, Bürgermeister Winter aus Hom⸗ berg gab in seiner Erwiderung den ehrfurchtsvollen Ge⸗ sinnungen des Provinzial⸗Landtags gegenüber Seiner Majestät dem Kaiser und König Ausdruck, und die Versammlung schloß sich dieser Kundgebung in einem auf Seine Majestät ausgebrachten dreimaligen Hoch an. Nachdem sodann der Geheime Justiz⸗Rath, Rechtsanwalt Hilf aus Limburg zum Vorsitzenden und der Geheime Justiz⸗ Rath Hupfeld aus Cassel zum stellvertretenden Vorsitzenden, sowie die Schriftführer gewählt worden waren, wurden die Vorlagen mitgetheilt und über deren geschäftliche Behandlung Beschlüsse gefaßt.
Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. findet morgen statt.
Fulda, 30. Oktober. Von dem Minister des Innern und dem Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten wurde unter dem 24. d. M. genehmigt, daß von der Missions⸗ gesellschaft der Oblaten zu Volkenburg in Holland zum Zweck der Ausbildung deutscher Missionare für die Heiden⸗ mission, namentlich in Deutsch⸗Südwestafrika, eine Niederlassung in Fulda errichtet werde. .“
Sachsen⸗Altenburg.
Gestern hat in Altenburg die Verlobung Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Luise von Sachsen⸗Alten⸗ burg, Herzogin zu Sachsen, Tochter Seiner Durchlaucht des Prinzen Moritz von Sachsen⸗Altenburg, mit Seiner Durch⸗ laucht dem Prinzen Eduard von Anhalt stattgefunden. Schwarzburg⸗Sondershausen.
Seine Durchlaucht der Füns empfing gestern Nachmittag den bisherigen preußischen Gesandten von Derenthall zur Entgegennahme des Abberufungsschreibens in Audienz. Nach dem Empfang fand zu Ehren des Gesandten eine Galatafel statt, woran auch Seine Durchlaucht der Prinz Leopold theilnahm. “
Die nächste Sitzung
Oesterreich⸗Ungarn.
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In dem volkswirthschaftlichen Ausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses stellte gestern der Abg. Stefanowicz eine Reihe Anträge über die Fleischversor⸗ gung der größeren österreichischen Städte, darunter den Antrag, die Regierung aufzufordern, die Marktverhältnisse in Wien und anderen größeren österreichischen Städten nach dem Berliner Muster zu ordnen, wobei die Errichtung von Zentral⸗ und Detail⸗Markthallen gefordert wird.
Bei der Ersatzwahl zum ungarischen Reichstag ist gestern in Körmend der Unterrichts⸗Minister Freiherr von Eötvös gewählt.
Im Unterhause brachte gestern der Handels⸗Minister von Lukacs über die staatliche Unterstützung der ungarischen Fluß⸗ und Seeschiffahrts⸗Gesellschaft, den Aus⸗ bau der Szeklabahnen bis zur rumänischen Landesgrenze und die staatliche Unterstützung des Baues von Seeschiffen ein. Von dem Finanz⸗Minister Dr. Wekerle wurden Vorlagen eingebracht über die Verwendung von 9 Millionen Gulden für Bahn⸗ investitionen, von 2 ½ Millionen für Stromregulierungen und von 13 Millionen für den Ausbau der Bahn Sziget galizische Grenze. Alle diese Aufwendungen sollen aus den Staats⸗ kassenbeständen entnommen werden, die gegenwärtig 34 Mil⸗ lionen betragen und durch verschiedene Fonds, die dem Staat als Privateigenthümer zufließen, verstärkt werden sollen. Der Finanzausschuß des Unterhauses erledigte gestern die Berathung des gesammtes Budgets.
Der neulichen Erklärung Franz Kossuth'’s, daß er die Loyalität gegenüber der Krone bewahren und die politischen
Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst im Dienstgebäude, Leipziger⸗
Dem Archiv⸗Hilfsarbeiter Dr. phil. Louis Erhardt beim Gebheimen Staats⸗Archiv in Berlin ist der Amtstitel
el, 30. Oktober. Der VI. Provinzial⸗Landtag der Provinz Hessen⸗Nassau ist heute vöon dem Ober⸗ Präsidenten Magdeburg mit folgender Rede eröffnet worden:
Nach zweijähriger Unterbrechung ist Ihre Berufung außer zur Vornahme nicht aufschiebbarer Wahlen hauptsächlich zu dem Zweck nothwendig geworden, um über die von der Staatsregierung auf⸗
und einer Landgemeinde⸗ g für hr Gutachten zu erfordern. Die Staatsregierung geht von der Ansicht aus, daß der gegen⸗
stehenden Rechtszustände als Grundlage anerkennen werde (siehe Nr. 255 d. B.), wird dem „W. T. B.“ zufolge vielfach die Bedeutung beigemessen Kossuth werde auf die künftige Haltung der äußersten Linken umgestaltend und reformierend einwirken. v1“
Großbritannien und Irland.
Auf das dringende telegraphische Ersuchen der Kaiserin von Rußland sind der Prinz und die Prinzessin von Wales sowie der Herzog von York heute nach Livadia abgereist. Die Reise wird Tag und Nacht ohne Aufenthalt fortgesetzt werden. Die Herzogin von Connaught hat sich gestern Abend über Ostende nach Dresden begeben.
Lord Salisbury erkärte gestern in einer in Edinbur gehaltenen Rede als Antwort auf die Erklärungen Lor Rosebery's über die Abschaffung des Oberhauses, Lord Rosebery habe in keiner Weise das Recht, an ein Referendum zu appellieren. Die Resolution Lord Rosebery’'s würde ohne Zweifel gegen den Willen der Mehrheit Englands und Schottlands von dem Unterhause angenommen werden sie würde aber kein moralisches Gewicht haben, weil alle Resolutionen, die auf eine Aenderung des Oberhauses hinausliefen, niemals vom Oberhause genehmigt werden würden. Unzweifelhaft stehe der Nation das Recht zu, alle großen politischen Fragen zu entscheiden, er glaube aber nicht, daß die n das Oberhaus stürzen werde, um Irland Homerule zu geben.
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Frankreich.
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath wurde ein von dem Handels⸗Minister Lourties vorgelegtes Dekret unterzeichnet, wodurch Favette seiner Stellung als Direktor im Handels⸗Ministerium enthoben wird. Der Justiz⸗Minister Guérin theilte mit, daß die Akten in der Sache Favette der 8I1“ übergeben seien.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer verlas der Präsident Burdeau eine Mittheilung des Kriegs⸗ Ministers, daß der sozialistische Deputirte Mirman, der sein Lehramt verlassen habe, vom 1. November d. J. ab seiner militärischen Dienstpflicht genügen müsse. (Lebhafte Protest⸗ rufe auf der äußersten Linken.) Der Minister⸗Präsident Dupuy wies die Unmöglichkeit nach, militärischen Dienst zu thun und zugleich seinem Abgeordneten⸗ Mandat nachzukommen. Mehrere Redner von der äußersten Linken traten für die entgegengesetzte Ansicht ein. Der Kriegs⸗Minister General Mercier unterstützte die Ausführungen des Minister⸗Präsidenten und sagte, wenn man die Armee von der Politik unberührt lassen wolle, so könne man auch keine Deputirten in sie einführen. Darauf wurde die Diskussion geschlossen. Mehrere Tagesordnungen wurden eingebracht. Die von dem Deputirten Gotteron beantragte Tagesordnung, worin das Vertrauen zu den Erklärungen der Regierung ausgesprochen wird, wurde mit 307 gegen 215 Stimmen angenommen. Die Sitzung wurde sodann unter heftigen Protestrufen der äußersten Linken geschlossen. Rußland.
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uͤber das Befinden des Kaisers lautet: Im Zustande des Kaisers ist eine wesentliche Verschlechte⸗ rung eingetreten. Das Blutspeien, das gestern Abend anfing, hat sich bei anhaltendem Husten Nachts vergrößert; es zeigte sich eim beschränkte Entzündung der linken Lunge. Per Zustand ist gefährlich. Gestern Abend 10 Uhr ist folgendes Bulletin aus⸗ gegen worden: Im Laufe des Tages dauerte der blutige Auswurf fort, der Patient fröstelte, die Temperatur war 37,8. Der Puls ist schwach, 90 Schläge in der Minute, die Athmung ist erschwert, der Appetit sehr schwach, die Schwäche hat zugenommen, das Oedem hat sich be⸗ deutend vermehrt. Wie der „Regierungsbote“ mittheilt, äußerte der Kaiser vorgestern, als am Jahrestage der ihm bei Borki erwiesenen ö“ Gnade, den Wunsch, zu kommunizieren. Der Priester Joann Ssergijew (genannt Kronstadtskja) reichte dem Kaiser die heiligen Sakramente. Der „Regierungsbote“ von heute veröffentlicht eine Mit⸗ theilung aus Livadia vom 26. d. M., in welcher die Ent⸗ wickelung der Krankheit des Kaisers von dem Aufent⸗ halt in Spala an dargelegt wird. Die in Spala aufgetretenen beunruhigenden Erscheinungen hätten sich in Livadia zunächst abgeschwächt, sodaß der Kaiser stehend dem Gottesdienst habe beiwohnen und Aus⸗ fahrten machen können. Später seien Symptome der Schwäche, Rückgang des Appetits und des Schlafs, Abschwächung der Herzthätigkeit, Zunahme des Eiweißgehalts und Anschwellung der Extremitäten aufgetreten. Am 19. Oktober habe sich wieder der nothwendige Appetit gezeigt; am 20. Oktober sei der erforderliche Schlaf eingetreten, der eine merkliche Stärkung und eine Abnahme des Eiweißgehalts herbeigeführt habe. Am 20. Oktober sei mit der Königin von Griechenland der Protohierei Johann aus Kronstadt in Livadia eingetroffen, der Gebete abgehalten habe. Am 21. Oktober habe der Kaiser das Abendmahl ge⸗ nommen, das ihn sehr beruhigt habe. Am 22. Oktober habe der Kaiser mit dem Protohierei Johann gebetet. Abends sei die Prinzessin Alix in Livadia eingetroffen. Auf Be⸗ fehl des Kaisers sei Höchstdieselbe feierlich mit einer Ehrenwache und Musik empfangen worhen. Die Be⸗ grüßung des Kaisers mit der Prinzessin, welche er längst her⸗ beigesehnt hatte, habe den Patienten troß einer freudigen Stimmung in hohem Maße erregt. Die Aerzte hätten dies befürchtet. Die Nacht sei indessen glücklich verlaufen. Seitdem sei der Verlauf der Krankheit von Erscheinungen besgleitet, die zwar eine Hoffnung aufrechthalten, allein die schweren Pesorgnisse nicht beseitigt hätten. Einerseits berechtigten das Vorhandensein des Schlafs und des Appetits sowie hie Verstärkusng des Pul und die hoffnungsvolle Gemüthsstimmung des Kaisers 5 Hoffnungen, andererseits beunruhige dahss anhaltende Dedem der Füße, das die freie Beweg erschwert, die Aerzte. Alle lebten im Wechsel Furcht und Hoffnung. Der Kaiser vernachlässige serner Krankheit die Regierungsgeschäfte nicht; auf gen der Aerzte würden die laufenden Angelegenheiterh und die emne Prüfung erfordernden Vorträge dem Thronfthlger übergeben. Der Kaiser entscheide über die wichtigsten dasbon und umer⸗ zeichne die Akte. Das „Journal de St. Pétersbourg“ schr Die Sympathiebeweise im Auslande aus Anl des Kaisers, unseres vielgeliebten Harrscheree
en
Theorien seines Vaters nicht befolgen wolle, sondern die be⸗
laß. Diese Vecbale die uns von a bei uns nach Gebühr geschätzt und mit aufrichtige 1
genommen. Kundgebungen, wie die Theil
Majestät des Deutschen Kgisers, d
Deputirten haben in dem Programm für die Parla⸗
Das gestern Vormittag in Livadia ausgegebene Bulletin
t Königlichen und der Femien, offiziellen Welt an dem Bitt⸗ gottesdienst in unserer Botschaft zu Berlin und die Vertretun der Staatsoberhäupter und Regierungen bei den aus demselben Anla zelebrirten Gottesdiensten in den anderen Hauptstädten, die jüngste Rede des britischen Premier⸗Ministers, die Bittgebete, die in den Tempeln aller Kulte allerorten verrichtet werden — diese Sym⸗ pathiebezeugungen sind ebensoviele Huldigungen, dargebracht dem großen Friedensfürsten, dessen baldige Wiederherstellung sein treues Rußland vom Himmel erfleht. Unseren Schmerzen und Ge⸗ beten sich anschließen, heißt das nicht zugleich die Solidarität aller Völker kundthun in ihrem Streben nach einem festen und wohlthätigen Frieden?
In ganz Rußland wurden, wie berichtet wird, vorgestern anläßlich der Errettung der Kaiserlichen Familie bei Borki Dankgebete ahgehalten, mit denen Bitten um die Genesung des Kaisers verbunden waren. 1 .
Aus Jalta wird die Ankunft des Ober⸗Zeremonien⸗ meisters Fürsten Dolgorucki gemeldet. Außer den Mit⸗ gliedern des Kaiserhauses und der Königin von Griechen⸗ land nebst deren Kindern befinden sich jetzt theils in Livadia, theils in dessen Nähe der Hof⸗Minister Graf Woronzow⸗Daschkow und die nächste Suite der hohen Herrschasten, sowie der Ober⸗Prokurator des heiligen Synod Pobjedonoszew, der täglich nach Livadia kommt. Das Wetter in Livadia war in der vorigen Woche frisch, jetzt ist es warm und sonnig.
Prinzen
Spanien.
Das gesammte Kabinet hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, demissioniert. Nach einer Aeußerung Sagasta's dürfte die Krise langwierig sein. Die Königin wird wahrscheinlich Sagasta mit der Neubildung des Ka⸗ binets beauftragen. In Madrid hat die Demission des Kabinets große Erregung hervorgerufen.
Belgien. Die gestern in Brüssel versammelten sozialistischen
mentssession folgende Forderungen aufgestellt: Allgemeine Amnestie, Regelung der Arbeitsdauer, rganisierung der Kranken⸗, Unfall⸗ und Invaliditäts⸗Versicherung der Arbeiter, Revision der Steuergesetze, Organisation der landwirthschaft⸗ lichen Versicherung und der Arbeitsinspektion, sowie unver⸗ zügliche Berathung der Regierungsentwürfe über die Gewerbe⸗ syndikate und die Arbeitskontrakte. b Rumänien. 8 zm Schlosse Pelesch fand gestern unter großem Zeremoniel die Löö Prinzessinstatt. Anwesend waren der König und die Königin, die Herzogin von Sachsen⸗Coburg und Gotha, die Minister, die Vertreter der fremden Mächte und viele Würdenträger. Taufpathin war die Königin, den Taufakt vollzog der Erzbischof⸗Metro⸗ polit Ghenadius. Serbien.
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Der König hat dem Metropoliten Michael anläßlich dessen Jubiläums den Weißen Adler⸗Orden in Brillanten, dem bisherigen Minister⸗Präsidenten Nikolajewic den Takova⸗Orden erster Klasse, dem früheren Minister Djord⸗ jewic den Sava⸗Orden erster Klasse und den früheren Ministern Andonowic und Jovanowiec den Takowa⸗Orden zweiter Klasse verliehen.
Die in Belgrader Telegrammen eines Theiles der aus⸗ ländischen Presse enthaltene tendenziöse Darstellung der Ur⸗ sachen des serbischen Ministerwechsels, insbesondere der Versuch, den König Milan mit dieser Angelegenheit in Verbindung zu bringen, begegnet, wie „W. T. B.“ berichtet, in maßgebenden Kreisen einem entschiedensten Dementi. Der Ministerwechsel sei ausschließlich aus rein inneren Grün⸗ den unabweislich geworden, um die Wahrung der Disziplin in der Verwaltung samac die öffentliche Sicherheit im Lande in erfahrenere, bewährtere Hände zu legen.
2 Asien. —
Aus Yokohama meldet das „Reuter’'sche Bureau“, die zweite japanische Armee sei oberhalb der Talienbai F. landet und rücke gegen Port Arthur vor. Die chinesische Armee in Kinchow, Port Arthur und Talienbai betrage 13 000 Mann, worunter sich 4000 Rekruten befänden. Die zweite japanische Division sei von Sendaia an der Ostküste von Niphon abgegangen. Unter den Truppen und der Bevölkerung herrsche großer Enthusiasmus. — Nach dem Siege bei Kulientscheng hätten die Japaner erobert, wo sie 20 Kanonen und eine Menge Gewehre und Munition vorgefunden hätten. — Eine japanische e habe Tatungkao eingenommen. — Auf die Nachricht, daß die chinesischen Schiffe Wei⸗hai⸗wei verlassen hätten, habe sich das japanische Geschwader zur Verfolgung aufgemacht.
Aus Tientsin von gestern erfährt dasselbe Bureau, Kapitän von Hanneken sei nach Peking abgereist. Er solle dort vom Kaiser empfangen werden, der von 85 den gegenwärtigen Zustand der chinesischen Armee und Flotte zu erfahren wünsche. Kapitän von Hanneken werde dem Kaiser eine Denkschrift überreichen, worin er Reformen des Heeres und der Marine empfehle. G
Die heutigen Londoner Morgenblätter veröffentlichen eine Depesche aus Shanghai, wonach ein soeben erlassenes Dekret den Dampfern gestatte, Reis nach chinesischen Häfen zu bringen. Die Erlaubniß komme indessen zu spät und man befürchte in⸗ folge Reismangels für den Winter eine Hungersnoth. — Die Generale Yeh und Weh seien degradiert worden, weil sie durch den Vefehl zum Rückzug die Niederlage von Ping⸗jang verschuldet hätten.
Afrika.
In Madrid eingetroffenen Meldungen zufolge ist eine italienische S von marokkanischen Barken in der Nähe des Vorgebirges Tres Forcas angegriffen worden; die Bemannung der Brigg konnte entfliehen und sich nach Almeria retten.
„Zentralblatts der Bauverwaltung“, im Ministerium deröffentlichen Arbeiten,
hat folgenden Inhalt: Das neue Königliche Theater in Wiesbaden. — Zur Baugeschichte des Reichstagshauses. Fontsetzung). — Bau eines Fischereihafens in Hela. — Vermischtes:
röffnung des neuen Reichstagsgebäudes. — Wettbewerb für das Jahr 1895 um den großßn Staatspreis auf dem Gebiete der Architektur. — Peilung in Gewässern mit aufschlickender Sohle. — Eiserne Querschwellen in — .]⸗Ferm. — Ueberwindung der Gefälle beim Donau⸗Moldau⸗Elbe⸗Kanal. ““
Nr. 43 des herausgegeben vom 27. Oktober,
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das letzte Ausstellungsunternehmen im Juni zu Berlin der Gesellschaft
8 Statistik und Volkswirthschaft.
““ Zur Arbeiterbewegung. In Bielefeld dauert der Ausstand der Seidenweber fort, da, wie den..Ne⸗a h2 5v wird, weder die Ausständigen noch die Arbeitgeber nachgeben wollen. .
in Berlin wurde einer Mfirung der Berliner „Volksztg.“ zufolge am vorigen Freitag in einer Versammlung der der Zentralorganisation angehörigen Töp f er festgestellt, daß der 88à strike“ in 8258 Jahre günstiger als früher verlaufen sei. Die enster⸗ verglasung sei so weit vorgeschritten, wie es sonst erst Ende November der Fall gewesen sei. Von 70 Bauten seien 40 vollständig, 18 mangel⸗ haft und 12 garnicht verglast. Unter den letzteren be⸗ fänden sich zwei Bauten, auf denen die Töpfer die Arbeit nieder⸗ gelegt hätten, und 12, auf denen bei unverglasten Fentan gearbeitet würde. — In einer Versammlung der der Lokalorganisation ange⸗ hörigen Maurer, die am Sonntag stattfand, wurde nach erregten Debatten beschlossen, zu der Gewerischaftskom mission, in welcher die Anhänger der Lokalorganisation bisher nicht vertreten waren, Delegirte zu entsenden. In Wien ist der Ausstand der dortigen Lederzurichter be⸗ endet. Von sämmtlichen Fabrikanten wurden, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, die Forderungen der Arbeiter bewilligt; im ganzen bleiben 40 Mann zu unterstützen. 8
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Land⸗ und Forstwirthschaft. der Rechnungsabschluß der letzten Wanderausstellung der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft zu Berlin.
In der Oktober⸗Versammlung des Gesammtausschusses der Deut⸗ schen Landwirthschafts⸗Gesellschaft hierselbst wurde berichtet, daß durch
ein Defizit erwachsen sei von nahezu 54 000 ℳ, und zwar 33 000 ℳ aus der eigentlichen Ausstellung und 21 000 ℳ aus den die Aus⸗ stellung begleitenden Unternehmungen, den Maschinenprüfungen, den Thierabbildungen, dem Thiermessen u. s. w. Es wurde berichtet, daß der Betrieb der Berliner Ausstellung, einschließlich der genannten damit eng zusammenhängenden Unternehmungen. 115 000 ℳ Mehrausgaben verursacht habe als die bisher umfangreichste Wanderausstellung der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft v im vorigen Jahre, daß dagegen die Mehreinnahmen gegen München sich nur auf 63 000 ℳ belaufen haben. Die Leitung der Gesellschaft konnte wohl voraus⸗ setzen, daß ein so hervorragender Platz wie Berlin größere Einnahmen und namentlich größere Einnahmen an Eintrittsgeldern bringen mußte. Zweifellos wäre diese Voraussetzung eingetroffen, wenn nicht die Aus⸗ stellung vollständig verregnet wäre. Während der Ausstellungstage fielen 50 mm Regen, mehr als die Hälfte des im Juni 1894 über⸗ haupt gefallenen Regens, der überdies in diesem Jahre um den dritten Theil höher war als sonst der Durchschnitt des Regenfalls im Monat Juni zu Berlin. 1
Wenn nur an drei Tagen das Wetter günstig gewesen wäre, so wäre zweifellos ein Defizit der Ausstellung nicht eingetreten und S gutes Wetter hätte einen erheblichen Ueberschuß zur Folge gehabt. 16 1“
Uebrigens steht die Deutsche Landwirthschafts⸗Gesellschaft nicht auf dem Standpunkt, mit ihren Ausstellungen ein Geschäft zu machen. Sie hält den Nutzen, den ihre Ausstellungen bringen, größerer Opfer für werth. 1
Es darf wohl als zweifellos hingestellt werden, daß in der heutigen Zeit, in der durch die Verbesserung der Transportmittel und andere von Land zu Land gehende Verbindungen der Landwirthschaft eine fast erdrückende Konkurrenz ge⸗ macht wird, Veranstaltungen wie Ausstellungen, welche den Verkehr zwischen den Faktoren, die das Erträgniß der heimischen Landwirth⸗ schaft zu steigern in der Lage sind, begünstigen und den Landwirth aus 8 Vereinsamung seiner Bestrebungen herausheben, nur nützlich wirken önnen.
In dieser Zeit des Niedergangs der landwirthschaftlichen Rente ist es sehr bedeutsam, daß die Landwirthschaft nicht nur bestrebt ist, auf dem Gebiet der Gesetzgebung ihre Interessen zu wahren, sondern auch alle Mittel anzuwenden sucht, um die Technik zu heben. 8
Wir sahen in Berlin, daß man auf dem Gebiet der Viehzucht namhafte Fortschritte gemacht hat. Ueberall besteht das Bestreben, die einzelnen Thierschläge mit Bezug auf ihren Nutzungszweck zu züchten; vielfach sucht man eine derartige zielbewußte Züchtung auf dem Wege der genossenschaftlichen Arbeit zu erreichen. Ebenso sahen wir lebhafte Fortschritte auf dem Gebiet des Ackerbaues und Melio⸗ rationswesens. 1 3
Hier hat die Wissenschaft mit einer rationellen Praxis gewett⸗ eifert, um eine richtige Düngerwirthschaft, den Anbau der Felt früchte die Wasserwirthschaft u. s. w. zu pflegen und vorwärts zu bringen.
Auch auf dem Gebiete des landwirthschaftlichen Maschinenwesens kann man bemerken, daß durch die Anforderungen, welche einerseits durch die höhere landwirthschaftliche Kultur, andererseits durch das scharfe Hervortreten des Arbeitermangels an die Mechanik gestellt werden, merkbare Fortschritte angebahnt wurden. 8
Der aufmerksame Besucher der Wanderausstellungen der Deut⸗ schen Landwirthschaftsgesellschaft sieht, daß offenbar von Ausstellung zu Ausstellung diese geschilderten Merkmale einer gesunden Vorwärts⸗ bewegung mehr und mehr gewachsen sind, und so lange dies beobachtet werden kann, ist die Aufgabe der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesell⸗ schaft vorgezeichnet: mit ihren Wanderausstellungen fortzufahren und, falls die Ausstellungen sich nicht selbst bezahlt machen, auch Opfer für dieselben zu bringen. . 4
Bislang hat die Gesellschaft 270 000 ℳ für die Ausstellungen aufgewendet, also durchschnittlich für jede Ausstellung fast 34 000 ℳ: eine Summe, die in Anbetracht der Erfolge eine geringe genannt werden kann. Für die Gesellschaft und alle Bestrebungen derselben ist aber die regelmäßig wiederkehrende Ausstellung und Wander⸗ versammlung geradezu ein unentbehrliches Mittel geworden, der Land⸗ wirthschaft die großen und fruchtbaren Lehren des tech ischen Fort⸗ schritts nahe zu bringen. 4
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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
An der 8“ Charité sind im Interesse des Unter⸗ richts auch für die beiden medizinischen Universitätskliniken jetzt Poli⸗ kliniken (Ambulatorien) eingerichtet worden, in welchen bei inner⸗ lichen Krankheiten unentgeltlich ärztlicher Rath ertheilt und den⸗ jenigen Patienten, welche ihre Bedürftigkeit durch eine behördliche Bescheinigung nachweisen, freie Arznei aus der Charité⸗ Apotheke verabfolgt wird. Beide Polikliniken werden ab⸗ gehalten in dem Geschäftshause des Instituts für Infektionskrankheiten gegenüber dem Hauptportal der alten Charité, und zwar: a. die Poliklinik der 1. medizinischen Klinik unter Leitung des Geheimen Medizinal⸗Raths, Professors Dr. Leyden resp. seines Vertreters durch den Stabsarzt Dr. Thiele Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 10 ½ bis 12 Uhr; b. die Poliklinik der II. medizinischen Klinik unter Leitung des Geheimen Ober⸗ Medizinal⸗Raths, Professors Dr. Gerhardt durch den Oberarzt Dr. Weintraud Montags, Mittwochs und Freitags von 8 ½ bis 10 Uhr. Der Beginn ist auf nächsten Monta feftgesett. 1 Außerdem finden in der Charité, wie schon bisher, im Winter⸗ Semester noch folgende Polikliniken statt: c. für Nervenkrankheiten unter Leitung des Geheimen Medizinal⸗Raths, Professors Dr. Jolly durch den Oberarzt Dr. Laehr Montags, Mittwochs und Freitags von 10 bis 11 ⅛ Uhr, d. für Kinderkrankheiten unter Leitung des Geheimen Medizinal⸗Raths Heubner durch die Oberärzte DDr. Hauser und Keiler an jedem Wochentage von 12 bis 1 Uhr, e. für Hautkrank⸗ heiten unter Leitung des Professors Dr. Schweninger durch den Ober⸗ arzt Dr. Eisenberg Dienstags und Freitags von 12 bis 1 Uhr.
Die Wiederholung der Vorträge der Herren Professor Dr. P.
Fsasbe dem Hauptportal der alten
Werthbestimmung und Verwerthung des Sietbere
WF wird am nächsten Freitag, Abends 7 ½
harité, und zwar im Hörsaal des Instituts Infektionskrankheiten Charité, stattfinden. Im nschluß an diese Vorträge werden in demselben Lokal am Sonntag, Mittags 12 Uhr, die Herren Ehrlich und Wassermann, sowie die Herren Sanitäts⸗Rath Dr. Boer, Oberarzt Dr. Beck und Oberarzt Dr. Kossel bereit sein, über besondere Fragen der Serumt Auskunft zu geben und letztere durch Demonstrationen, auch an Kranken, zu erläutern. Karten werden weder für den Freitag noch für den Sonntag ausgegeben. Der Eintritt steht, soweit die Plätze reichen, jedem frei; doch können Damen nicht zugelassen werden.
Cholera. Königsberg, 30. Oktober. In der Stadt Königsber Lee. heute zwei Cholerafälle, in Labiau gestern ebenfalls zwei E⸗ fälle festgestellt worden.
Danzig, 30. Oktober. In Tolkemit sind sieben neue Cholera⸗ fälle 1I“ worden. 1
reslau, 30. Oktober. Bei der Regierung zu Oppeln ist
heute eine bakteriologisch festgestellte Erkrankung an Cholera aus Burowietz, Kreis W gemeldet worden⸗
Wien, 30. Oktober. Nach den gestern hier ein enen Nach⸗ richten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 150 Er⸗ krankungen und 88 Todesfälle, in der Bukowina weder eine Er⸗ krankung noch ein Todesfall vor. Brüssel, 30. Oktober. Wie der „Courrier de Bruxelles meldet, sind neuerdings in Lüttich, Jupille und Herstal Cholerafälle vorgekommen, von denen einige einen tö Verlauf genommen haben.
In der Berichtswoche vom 14. bis 20. Oktober blieb der Ge⸗ sundheitsstand in Berlin ein günstiger und auch die Stert
war eine geringe (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jat
berechnet, 14,2). Insbesondere kamen unter den Todesursachen akute Darmkrankheiten noch seltener zum Vorschein als in der Ver⸗ woche, und führten in 23 Fällen (gegen 45 der Vorwoche) zum Tobe. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterbl eine kleine; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 38 Säuglinge. Auch akute Entzündungen der Athmungsorgane traten seltener zu Tage, und behielten meist ihren milden Verlauf. Sterbefälle an Grippe sind nicht gemeldet worden. — Vaen den Infektionskrankheiten blieben iwyphöse Fieber selten; Er⸗ krankungen an Masern und Diphtherie wurden etwas mehr,
an Scharlach etwas weniger als in der Vorwoche x⸗ bracht und zwar zeigten sich Erkrankungen S im
Viertel, Erkrankungen an Diphtherie in der jenseitigen im Stralauer Viertel, in der Rosenthaler vr e t e 8 ber
in dem Wedding am zahlreichsten. Erkrankungen an Kindbettsieber wurden 7 bekannt. Rosenartige —2,⸗ Zellgemedes Haut wurden seltener beobachtet. Etwas häufiger als in der Barmache traten Erkrankungen an Keuchhusten zu Tage und endeten auah in mehreren Fällen tödtlich. Akate Gelenkrheumatismen —2
tische Beschwerden aller Art zeigten im Vergleich zur wesentliche Veränderung in ihren Vorkommen.
äͤgliche Wagengestellang für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 30. d. M. gestellt 12 198, nicht miht⸗ zeitig gestellt 57 n 8 In Oberschlesien sind am 29. d. M. gestellt 5486 6, nucht maüss. zeitig gestellt keine Wagen. Zwangs⸗Ver
88 8ZI1 Amts 8 2
ö; die nachbenanten df Grenadierstraße 24, dem Zi ister Herm. Jamsen gihünige Nutzungswerth 14 450 ℳ, für das Meistgehut num . 3880 brnshe der ber g Simon Labisch, Kl. Prüfüädemtenstraße 3. Ersttesser. — Schliemannstraße 22, dem Klempnermeister P. Truhm gesünig⸗ Flace 10,19 79 füs, es eee Enen —Zeeigergen8e Joh. Tr. Rohn, Lonisenstr — Danzigerstraße 1. Ecke Tresckowstraße, dem Maurermeister K Sierig ☛ Fläche 9,90 a; für das Mei von 170 000 ℳ marnde der Memer
oh. Tr. Rohn und der ber Jacob Appelbaum, beihe vn — unter mg ig bergis Finanz⸗ isteriums
über den Nennbetrag von abgeschlossen. 18 N 8
Königsberg, 30. Oktober. (W. T.B) Getreidemarkt Wezen unverändert. Roggen unverändert, do. pr. 2000 Pfd. 105— Gerste unverändert. Hafer unverändert, loko 1 gewicht 106,00. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd Spiritus pr. 100 1 100 % loko 31, pr. ber. 8
Danzig, 30. Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. g-e. loko fester, Umsatz 50 t, do. inländ. hochbunt umd e⸗s 126, do. inländ. hellbunt 119 — 123, do. Tranfit hochbant und mef 92 — 95, do. hellbunt 90 — 92, do. Termin iu freiem Verkedr. ver April⸗Mai 130,00, do. Transit per April⸗Mat 97,50 — 98,00, Ne⸗ gulierungspreis zu freiem Verkehr 123,00. Roggen loko behaugtrr. do. inländ. 106,00, do. russischer und HFIumm Tranfit 72.50. do. Termin pr. April⸗Mai 110,00, do. Termin Transit pr. Apeil. Mai 77,50 — 77, do. Regulierungspreis B Verkehr 106,00. Gerste große (660—700 g) 119—131. ste kleine 100 — 110. Hafer inländischer 99 — 104. Erdsen inländische 1 Spiritus loko kontingentiert 50,00, nicht kontingentiert 30,00.
Magdeburg, 30. Oktober. (W. T. B.) Juckerdericht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 % —, neue 10,45 — 10,65. 88 90 Rendement 10,00 — 10,05, neue 10,00 — 10,10, Nachproduktr exkl 78 vsg Rendement —,—. Matt. Brotraffinade 1 23.25. 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 22,50 — 23,50. Gem. mit Faß 21,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Tranfito . a. B. Hamburg pr. Oktober 9,85 Gd., 9,87 ½ Br., pr. November 9,87 9,90 Br., pr. Dezember 9,95 Gd., 10,00 Br., pr. J 10,22 ½ Gd., 10,27 ½¾ Br. Stetig. .“
Leipzig, 30. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. November 8,00 ℳ pr. pr. Dezember 3,02 ½ ℳ, pr. Januar 3,02 ½ 9 pr. Februar 3,05 ℳ pr. März 3,07 ½ ℳ, pr. April 3,07 ½ ℳ, pr. 3,10 ℳ, pr.
3,15 ℳ, pr. Juls 3,17 ½ ℳ, pr. August 3,17 ½. ℳ. per September —— Umsatz 55 000 kg.
Bremen, 30. Oktober. (W. T. B.) Bre .JG Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung Bremer Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 5,00 Br. Baumwolls. Rubag. Üpland middl. loko 30 ₰. Schmalz. Fest aber ruhig. Wiltor 38 ₰9 Armour shield 37 ₰, Cudahy 38 ₰, Fairbanks 32 4. Spec. Fest aber ruhig. Short clear middl. loko 37. 1
London, 30. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 12 Weizen⸗ ladungen angeboten.
96 % Javazucker loko 13 ruhig.
9 ⅞ ruhig. — Chile⸗Kupfer 40 11¼6.
Manchester, 30. Oktober. (W. 30r Water Taylor 6 ½, 32r Mock Brooke 5 ⅞, 40 r Mavoll 6 %,
Ehrlich und Oberarzt Dr. A. Wassermann über „Gewinnung,
32r Warpcops Lees 5 ⅛⅞, 36r Warpcops Rowland 6 ½, 36 8 Wellington 6 ¼, 40r Double Weston 7, 60r Double courante Duss⸗