Berlin, 10. November. Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa bersky. Ia. Kartoffelmehl 17 ½ — 17 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 17 ¼ — 17 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärkemehl 13 — 16 ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin 9,30 ℳ, Frankfurter . Fabriken zahlen nach Werkmeisters Bericht fr. Fabrik 8,90 ℳ, gelber Syrup 19 — 19 ½ ℳ, Ke 20 ½ — 21 ℳ, Kap.⸗Export 21 ½ — 22 ℳ, Kartoffelzucker
elber 19 ½ — 20 ℳ, do. Kap. 20 ½ — 20 ℳ, Rum⸗Kouleur 33 — 34 ℳ, Bier⸗Koufeur 32 — 34 ℳ, Derxtrin, gelb und weiß, Ia. 24 — 24 ½ ℳ, do. sekunda 21 — 22 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 25 — 27 ℳ, Weizenstärke ger⸗ st 33 — 35 ℳ, Hallesche und Schlesische 34 — 36 ℳ, eisstärke (Strahlen) 49 — 50 ℳ, do. (Stücken) 47 — 48 ℳ, Maisstärke 32 — 34 ℳ, Schabestärke 30 — 31 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 16 —20 ℳ, Kocherbsen 13 ½ — 18 ℳ, grüne Erbsen 14 — 19 ℳ, Futtererbsen 12 — 13 ℳ, inländische diße Bohnen 20 — 22 ℳ, weiße Flachbohnen 23 — 25 ℳ, ungarische Bohnen 19 —20 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 — 19 ℳ, proße neue Linsen 30 — 42 ℳ, mittel Linsen 20 — 30 ℳ, kleine Linsen
4 — 20 ℳ, Mohn, blauer 32 — 40 ℳ, do. weißer 40 — 46 ℳ, Hirse, weiße 18 — 20 ℳ, gelber Senf 22 — 28 ℳ, Hanfkörner 19 bis 20 ℳ, Buchweizen 13 ½ — 14 ½ ℳ, Wicken 14 — 14 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 — 12 ½ ℳ, Leinsaat 20 — 21 ℳ, Mais loko 11 ½ — 13 ½ ℳ, Kümmel 54 — 60 ℳ, Leinkuchen 12 — 13 ℳ, Rapskuchen 11 ½ — 12 ½ ℳ, Roggenkleie 6 ¼ —7 ℳ, Weizenkleie 7 — 7 ½ ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 — 30 % 10 — 10 ½ ℳ, pa. Getreideschlempe 31 — 33 % 11 ½ bis 12 ½ ℳ, pa. Maisschlempe 40 — 42 % 12 ¾ — 13 ½ ℳ, pa. Malzkeime 8 — 9 ½ ℳ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
— In der vorgestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Preußischen Hypotheken⸗Versicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft wurde der von der Verwaltung vorgelegte neue Statutenentwurf genehmigt, der im wesentlichen die von der Königlichen Staatsregierung erlassenen Normativbestimmungen für die unter Staatsaufsicht stehenden preußischen Hypothekenbanken enthält. Ferner wurde beschlossen, die bisherige Gesellschafts⸗Firma,
f mit dem Inhalt des neuen Statuts nicht mehr deckt, aufzugeben und in Zukunft „Preußische Pfandbrief⸗Bank“ zu firmieren. Diese Beschlüsse bedürfen indeß der Genehmigung der Staatsregierung und treten erst nach Ertheilung dieser Genehmigung in Kraft. Von der erfolgten Ge⸗ nehmigung wird die Direktion den Aktionären, sowie den Besitzern von Emissionspapieren Kenntniß geben, bis dahin aber die Geschäfte in bisheriger Weise unter der alten Firma fortführen.]
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.“: Auf dem oberschlesischen Eisenmarkt ist die Stimmung infolge der ungeklärten Lage gedrückt; die Preise sind den Gestehungskosten gegenüber so ungünstig, daß einzelne Branchen bereits ohne Nutzen arbeiten. Die Hochofenwerke produzieren gegenwärtig mehr Roheisen, als die Werke aufzunehmen im stande sind. Vielleicht dürfte durch das Ausblasen eines Hochofens in Königs⸗ hütte dem Uebel einigermaßen abgeholfen werden. — In Walz⸗ eisen ist das Geschäft sehr matt, da die Aufträge infolge der abwartenden Haltung der Händler und Konsumenten nur spärlich eingehen. Es wird nur das Nothwendigste angeschafft, und vorläufig werden die Preise des Vorguartals dafür berechnet. Neue Schlüsse werden von den Werken nicht bewilligt; sie warten die Regelung der Verbandsfrage ab. Man ist daher auf das Ergebniß der am 12. d. M. in Berlin stattfindenden Sitzung der oberschlesischen Walzwerke ge⸗ spannt. Augenblicklich gehen sämmtliche Walzeisensorten nur sehr schwach. In Feinblechen hat das Geschäft ebenfalls nachgelassen; auch hier gehen neue Aufträge wesentlich schwächer ein. In Grobblechen blieb die bisherige ungünstige Lage weiter be⸗ stehen. Die Stahlwerke klagen nach wie vor über unzureichende Beschäftigung, und Maschinen⸗ und Kesselfabriken sind größten⸗ theils mit Anfertigung von kleineren Objekten und mit Reparaturen beschäftigt. Die Draht⸗ und Nä gelwerke arbeiten zwar noch ungeschwächt weiter, 1. größtentheils aufs Lager, und auch die Röhrenwalzwerke nd nicht mehr in der Lage, ihre 1’ schlank unterzubringen. — Im Betriebe der
ießereien hat sich gegen die Vorwoche wenig ge⸗ ändert. Die Herstellung von gußeisernen Wasserleitungsröhren hat infolge beendigter Lieferungen ziemlich stark nachgelassen, dagegen ist die Anfertigung von Handelsguß stärker aufgenommen worden. — Auf dem Zinkmarkte blieb die Tendenz auch in der letzten Woche weichend; der Preis für Walzzink ist um 3 ℳ per 100 kg herab⸗ gesetzt worden und beträgt nunmehr 39,50 ℳ ab Werk. Für Roh⸗ zink war wenig Nachfrage. Für Bleiröhren und Bleiplatten hat die fiskalische Friedrichs ütte den Preis um 2,50 ℳ pro 100 kg er⸗ mäßigt. Im allgemeinen liegt auch hier das Geschäft stark darnieder.
— In der Generalversammlung der Sächsischen Webstuhl⸗ fabrik (Louis Schönherr) vom 10. d. M. wurden die Anträge der Verwaltungsorgane einstimmig genehmigt; dem Vorstand wurde die Entlastung ertheilt und Vertheilung einer Dividende von 12 % = 36 ℳ für jede Aktie beschlossen.
— Die Deutsche Handels⸗Zeitung „Merkur“, München, Wochenschrift für kaufmännische, finanzielle und volkswirthschaftliche Angelegenheiten, sowie CE1“ enthält in der Nr. 45 des III. Jahrgangs vom 10. November d. J. u. a. folgende Artikel: Elektrizität. — Ausstellungskuriosa. Ueberspekulation in Werthpapieren; Uruguay⸗Anleihe; daded Goldfields; Die Staatsschuld der Schweiz; Egyptische An⸗ leihen; Oesterreichische Lokaleisenbahn⸗Gesellschaft. — Industrie⸗ Aktiengesellschaften: Jahresabschlüsse. — Volkswirthschaft, Handel Wund Gewerbe; Zahlungseinstellungen; Zur Verhütung des Schwindels bei der Verwaltung der nordamerikanischen Eisen⸗ bahnen; Zur Revision des Handelsgesetzbuchs; Handels⸗ und Gewerbekammer für Oberbayern; Volkswirthschaftliche Gesellschaft München; Deutscher Wirkwaaren⸗Export nach Spanien; Fleisch⸗ extrakt; Internationale Industrie⸗ und Handelsausstellung in Kairo ꝛc. — Verkehr: Neue elektrische Bahnen in Budapest; Geldsendungen an das Kaiserliche Patentamt ꝛc. — Aus der Technik: Auszug aus der Amtlichen Patentliste. — Versicherungswesen: Privat⸗Feuerver⸗
cherung in Bayern; Unfallversi Se. Deutsche Militärdienst⸗ ersicherungsanstalt in Hannover; Der Nachschuß in der Hagelver⸗ sicherung. — Marktberichte.
— Die Einnahmen der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn be⸗ trugen im Oktober 1894 nach vorläufiger Feststellung 452 507 ℳ egen 431 723 ℳ im Oktober 1893, mithin mehr 20 784 ℳ Die Eö“ vom 1. Januar bis Ende Oktober 1894 be⸗ trugen nach vorläufiger Feststellung 4 200 000 ℳ gegen 4 043 771 ℳ im gleichen Zeitraum des Vorjahrs, mithin mehr 156 229 ℳ
868v 10. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 % 10,30, neue 10,20 — 10,30. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 9,70 — 9,80, neue 9,70 — 9,85, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,00 — 7,85. Ruhig. Brotraffinade I 23,00. Brot⸗ raffinade II. 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22 — 23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 21,25. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hie i pr. November 9,67 ½ Gd., 9,72 ½ Br., pr. Dezember 9,92 ½
d., 9,97 ½ Br., pr. Januar⸗März 9,90 Gd., 9,95 Br., pr. April⸗ Mai 10,12 ½ Gd., 10,15 Br. Stetig.; Leipzig, 10. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ ee La Plata. Grundmuster B pr. November 2,87 ½ ℳ, pr. ezember 2,87 ½ ℳ, pr. Januar 2,87 ½ ℳ, pr. Februar 2,90 ℳ r. März 2,90 ℳ, pr. April 2,92 ½ ℳ, pr. Mai 9,95 ℳ, pr. Junl 97 ½ ℳ, pr. Juli 3,00 ℳ, pr. August 3,02 ½, per September —. Umsatz 105 000 kg.
Leipzig, 10. November. (W. T. B.) Das Reichsgericht hob das von dem Mannheimer Gericht am 27. Juni gefällte Urtheil auf, durch welches Kaufmann Traumann und die drei Inhaber der Firma alomon Maas von der Anklage der Untreue freigesprochen worden waren. Hingegen wurde die Revision des Staatsanwalts gegen die in Mannheim am 21. Juni erfolgte er” des Wilhelm Maas und des Dr. Max Maas von der
nklage der Untreue und der Unterschlagung verworfen. 68
— Banken und Finanzielles: Die Consoli⸗
Mannheim, 10. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Nov. 13,25, pr. März 13,45, pr. Mai 13,65. Roggen pr. Nov. 11,50, pr. März 11,90, pr. Mai 11,90. Hafer pr. Nov. 12,50, pr. März 12.60, pr. Mai 12,65. Mais pr. Nov. 12,10, pr. März 12,15, pr. Mai 12,20.
Bremen, 10. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 4,90 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 28 ¼ 3. Schmalz. Sehr fest. Wilcox 38 ½ ₰, Armour shield 38 ₰, Cudahy 38 ½ ₰, Fairbanks 32 ½ ₰. Speck. Höher. Short clear middl. loko —, per Dezember⸗Januar 35 ½. Taback. Umsatz: 3000 Packen St. Felix.
Pest, 10. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen v per Herbst 7,10 Gd., 7,11 Br., pr. Frühjahr 6,73 Gd., 6,74 Br., Roggen pr. Frühjahr 5,71 Gd., 5,73 Br., Hafer pr. Früh⸗ jahr 6,04 Gd., 6,06 Br., Mais pr. November 6,35 Gd., 6,45 Br., pr. Mai⸗Juni 5,95 Gd., 5,96 Br. Kohlraps pr. August⸗September 11,15 Gd., 11,25 Br.
London, 10. November. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗
ladungen angeboten. 96 % Javazucker loko 12 ¾ ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko
9 ⅜⅞ ruhig.
— 12. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 3. November bis 9. November: Engl. Weizen 1860, fremder 46 960, engl. Gerste 3953, fremde 32 524, engl. Malzgerste 13 611, fremde —, engl. Hafer 2354, fremder 30 535. Orts., engl. Mehl 20 355, fremdes 43 682 Sack und 1169 Faß.
Paris, 10. November. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Journal des Débats“ hat die Firma Busch und Compagnie, eine der bedeutendsten von Hapre, die Zahlungen eingestellt.
Amsterdam, 10. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 50 ½.. — Bancazinn 8
Brüssel, 10. November. (W. T. B.) Heute erfolgte die Konstituierung der „Zanque belge chemin de fer“ mit einem Aktienkapital von 10 Millionen Francs, welches demnächst auf 25 Millionen erhöht werden soll. Die Bank ist berechtigt, die dreifache Summe des Aktienkapitals in Prioritäten zu emiktieren. Zum Präsidenten ist der Direktor der „Banque de Bruxelles“ Jules Urban und zum Vize⸗Präsidenten der Direktor des Wiener Bank⸗ vereins Bauer gewählt worden.
New⸗York, 10. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in steigender Haltung, wurde im weiteren Verlauf lebhaft und im allgemeinen fest. Der Schluß war recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 190 000 Stück. 1
Weizen eröffnete schwach und blieb in durchweg schwacher Haltung auf Verkäufe für Rechnung des Kontinents und Realisierungen, sowie auf unerhebliche Nachfrage für den wöchentlichen Export. Schluß schwach. — Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge günstigen Wetters in den Mais⸗ gebieten und infolge der Mattigkeit der Weizenmärkte.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7 508 245 Dollars gegen 10 628 273 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 562 458 Dollars gegen 1 787 699 Dollars in der Vorwoche.
Trotz mehrseitiger Dementis gilt eine neue Emission von 5 pro⸗ zentigen Schatz⸗Obligationen für sicher. Die 5 prozentige Rente fiel heute um ⅛6 %.
Chicago, 10. November. (W. T. B.) Weizen fallend einige Zeit nach Eröffnung auf ausgedehnte Realisierungen, dann lebhafte Reaktion infolge besserer Kabelmeldungen, später wieder fallend auf erwartete Zunahme der sichtbaren Vorräthe. Schluß schwach. — Mais anfangs fallend entsprechend der Mattigkeit der Weizenmärkte, dann lebhafte Reaktion; später wieder fallend.
Verdingungen im Auslande.
CC11161“ Dänemark.
20. November, 11 Uhr, Statsbaneanlaegenes Contor, Revent- lowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung für den Bau einer Eisen⸗ bahn Hilleröd — Frederiksvark von:
34 300 Stück Schwellen und 16 500 laufenden engl. Fuß Weichenhölzern.
Bedingungen an Ort und Stelle, auf dem Borgermester⸗Kontor in Hilleröd, sowie beim „Reichs⸗Anzeiger“ (in dänischer Sprache).
20. November, 11 Uhr. Staatsbaneanlaegenes Contor, Re- ventlowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung für den Bau einer Eisenbahn Nörre Sundby- Fierritslev von:
72 000 Stück Schwellen und 20 000 laufenden engl. Fuß Weichenhölzern. 8 Bedingungen an Ort und Stelle, auf dem Borgermester-Contor in Aalborg, sowie beim „Reichs⸗Anzeiger“ (in dänischer Sprache).
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Zur Beförderung von Briefen und Postpacketen nach Deutsch⸗Südwest⸗Afrika bietet ein Dampfer, welcher am 30. November von Hamburg direkt dahin abgefertigt wird, eine günstige Gelegenheit. Die betreffenden Sendungen müssen mit dem Leitvermerk „über Hamburg mit direktem Dampfer“ versehen sein. Postpackete sind bis zum Gewicht von 5 kg zur Mitbeförderung zu⸗ lässig; für dieselben beträgt das Porto 3 ℳ 50 ₰, welches vom Absender vorauszubezahlen ist.
Bremen, 11. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „München“ hat am 9. November Abends die Reise von Vigo nach Southampton fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 10. November Morgens auf der Weser ange⸗ kommen. Der Postdampfer „Mark“ ist am 8. November von Buenos Aires nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Lancelot“ ist am 9. November in Montevideo angekommen. Der Postdampfer „Wittekind“ ist am 10. November Morgens in New⸗York angekommen.
Triest, 12. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Hungaria“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Nachmittag hier eingetroffen.
St. Petersburg, 10. Rovember. (W. T. B.) Auf der Newa ist starker Eisgang; die Schiffbrücken, auch die nach der Peter⸗Pauls⸗Kirche führende Troitzky⸗Brücke, sind ausgehoben; im finnischen Meerbusen sind reichliche Eismengen. Die Temperatur stieg Abends bis zu 3 Grad Kälte. —
London, 12. November. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Trojan“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von den Canari⸗ schen Inseln abgegangen.
“ 8
8 Mannigfaltiges.
Bezüglich der Einverleibung der Vororte hat der Magistrat, wie die „Nat.⸗Ztg.“ berichtet, folgende Beschlüsse gefaßt. Er schlägt der Stadtverordneten⸗Versammlung die Einver⸗ eibung desjenigen Nachbargebiets vor, welches begrenzt wird von einer Linie, die von den Miilltärschießständen bei Plötzensee sich hinzieht nach dem Damm der ““ Eisenbahn und von dort aus die Ringbahn entlang geht bis zu ihrem Schnittpunkt mit der Wetzlarer Bahn, sodaß die Kolonie Plötzensee und aus dem Charlottenburger Stadtgebiet das Pfefferluch, die Nonnenwiesen und Westend ausgeschlossen bleiben. Ferner soll die Südgrenze die Ring⸗ bahn entlang gehen bis zu deren Schnittpunkt mit der Rixdorf⸗Kanner Chaussee, alsdann diese Chaussee entlang bis zur Plantage und von da ab der Gemeindegrenze von Treptow folgend bis an die Schlesische Sg Weiterhin soll sie sich die Schlesische und Verbindungs⸗ bahn entlang ziehen und das gegenwärtige Weichbild wieder beim Bahnhof Friedrichsberg erreichen. 8
v““ “
Der erste Rettungs⸗ und Transportwagen für die Berliner Un⸗
fallstationen, ein Geschenk des Fabrikbesitzers Kühlstein, ist nun⸗ mehr der Unfallstation I, ö 10, überwiesen worden und in Thätigkeit getreten. Der Wagen hat die Form einer Equipage und zeigt ein elegantes, freundliches Aussehen. Die angestellten Probefahrten ließen keinen Zweifel darüber, daß der Transport des Verunglückten bezw. Kranken damit in der schonendsten Weise “ wird. Die Räder laufen auf Gummi und der Wagen selbst ist mit guter Federung versehen. Die darin befindliche Tragbahre ruht auf einem federnden Boden, welcher nach einer Idee des Direktors Merke konstruiert wurde. Das Gespann des Wagens ist ein Geschenk des Hoflieferanten Brauereibesitzers Julius Bötzow. Die Anfertigung des Geschirrs ist durch Vermittelung des Feuerwehr⸗ Direktoriums in der bei diesem Institut üblichen Form geschehen und ermöglicht das Bespannen des Wagens innerhalb einer Minute. Die Fuhrparke der Unfallstationen sollen in kürzester Frist mit einer weiteren Anzahl dieser Wagen versehen werden, die dem Verliner Publikum zur Verfügung stehen. Die Eröffnung der V. und VI. Unfallstation in der Nähe des Schloßplatzes und am Wedding soll in Verbindung mit den dort befindlichen Sanitäts⸗ wachen anfangs Dezember vor sich gehhehen.
11““
Schon haben die Bäume ihr Laub fast vollständig verloren, die schöne Herbstfärbung ist verschwunden, und überall scheint die Vege⸗ tation im Erlöschen begriffen zu sein. Daß es aber doch auch Pflanzen giebt, welche erst jetzt in dieser rauhen Jahreszeit ihre Hauptvegeta⸗ tionsperiode besitzen, davon kann man sich im Botanischen Garten überzeugen. Auch hier sind allerdings die meisten Stellen, welche den ganzen Sommer über mit prächtigem Pflanzenwuchs bedeckt waren, jetzt vollständig leer, hier und da kann man aber auch gerade das Gegentheil wahrnehmen, so z. B. in der Monokotylen⸗ abtheilung am Standort der Crocus⸗Arten, wo es sehr eigenthümlich berührt, ganze Beete (von einzelnen Arten) mit violetten oder weißen Blüthen übersäet 18 finden, obgleich man, doch gewöhnt ist, die reizenden Crocus⸗Arten als Boten des Frühlings zu betrachten. Doch würde man falsch gehen, wenn man etwa glauben wollte, daß diese Pflanzen ihrer normalen Blüthezeit vorausgeeilt seien. Die meisten ihnen verwandten Arten sind allerdings Frühlingsblüher, diese dagegen sind dadurch ausgezeichnet, daß sie in der blüthenleeren Zeit vor Eintritt des Winters erst ihre Knospen entfalten, unbeküm⸗ mert darum, daß sie jeden Tag einem einsetzenden Frost zum Opfer fallen können. Ganz anders liegt die Sache bei der in den Alpen heimischen Christblume (Helleborus niger), welche zwar auch jetzt schon ihre Blüthe entfaltet hat, aber ihre prächtigen großen weißen Sterne den ganzen Winter über, unbekümmert um den Frost, weiterentwickelt und mit denselben sehr häufig tiefen Schnee durch⸗ bricht, um das Tageslicht zu erreichen. Weshalb diese Pflanze nicht erfriert, weshalb sogar die zart erscheinenden Blüthen keinen Schaden durch den Frost nehmen, ist sehr auffallend. Erklären läßt sich dieses Verhalten auch nicht, man muß eben einfach annehmen, daß das Protoplasma der Zellen, das lebende Agens aller Lebewesen, bei diesen Pflanzen anders organisiert ist, als bei den meisten anderen. Die scheinbar so ungünstige Zeit vor Einbruch des Winters hat aber für die betreffenden Arten den großen Vortheil, daß sie von der übrigen Vegetation im Kampf ums Dasein fast gar keine Konkurrenten besitzen. Sie können sich so ungehemmt und frei entwickeln und brauchen um Boden und Licht nicht besorgt zu sein. Genau dieselben Ver⸗ hältnisse findet man auch bei zwei Wasserpflanzen, welche zwar den ganzen Sommer über gedeihen, sich jedoch in Bezug auf ihre Massen⸗ entwicklung und ihre Verbreitung in engeren Grenzen halten, jetzt aber, nachdem die übrigen Wasserpflanzen ihre Vegetation eingestellt haben und keine Konkurrenz mehr zu überwinden ist, sich in geradezu auffälliger Weise vermehren. Die eine dieser Pflanzen ist die berüchtigte Wasserpest (Elodea canadensis), ein kleines, grünes, ganz untergetaucht lebendes Gewächs mit wirteligen Blättern, welches ein ganz enorm schnelles Wachsthum und Vermehrungsvermögen besitzt. Noch vor wenigen Jahren befürchtete man, nachdem die Wasserpest erst vor wenigen Dezennien aus Nord⸗ Amerika zu uns eingewandert war, daß diese Pflanze Gräben und Kanäle verstopfen und dadurch für die Schiffahrt unbrauchbar machen könnte. Alle diese Vorhersagungen sind glücklicherweise nicht in Erfüllung gegangen, denn nachdem sich Elodea über ganz Europa verbreitet und auch in ihrer Masse einen gewissen Höhepunkt erreicht hatte, ging sie wieder auffallend zurück und jetzt wird niemand mehr von dieser Pflanze Gefahr fürchten. Sehr wahrscheinlich ist, daß sie die für ihre Entwickelung günstigen Substanzen während ihrer rapiden Ausbreitung verbrauchte und jetzt auf eine mäßigere Kost ö ist. Auch die andere dieser sich hauptsächlich im Spätherbst entwickelnden Pflanzen, die reizende Azolla caroliniana, stammt aus Nord⸗Amerika. Sie ist bei uns nicht winterhart, oder überdauert wenigstens nur sehr selten und an geschützten Orten den Winter. Diese mit den Farnen verwandte, aber in ihrem äußeren Ansehen durchaus ver⸗ schiedene Pflanze vermehrt sich in so ausgiebiger, ja rapider Weise, daß es genügt, im Sommer eine Hand voll der kleinen, zierlichen, auf dem Wasser flach aufliegenden Individuen in einem Weiher aus⸗ zusetzen, um im Spätjahr dessen ganze Oberfläche damit zu bevölkern. Im Botanischen Garten ist diese Art besonders schön in dem Teich um das Viktoriahaus entwickelt und bietet mit ihrer schön hellrothen Herbstfärbung einen reizenden Anblick dar.
Die große Weihnachtsmesse des Lette⸗Vereins und der Bazar des Armenbeschäftigungs⸗Vereins von St. Jakobi sind heute eröffnet worden. Die Messe befindet sich in den Parterre⸗ räumen des Abgeordnetenhauses. Der Bazar des Armenbeschäftigungs⸗ Vereins von St. Jakobi ist im kleinen Saale des Vereinshauses in der Oranienstraße eingerichtet. Beide Bazare bleiben drei Tage lang geöffnet.
Kiel, 11. November. Die Leiche des am 2. August 1893 bei der Katastrophe auf dem Panzerschiff „Baden“ verungluͤckten, später an der dänischen Küste angeschwemmten und dort beerdigten Lieute⸗ nants Elsner wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern durch den Panzer „Baden“ von dort hierher übergeführt. feut Nachmittag 3 Uhr erfolgte unter großer Betheiligung auf dem hiesigen Garnifon⸗ Kirchhof die Beerdigung. Die Kriegsschiffe hatten von 3 Uhr ab die Flaggen halbmast gesetzt.
Lübeck, 11. November. In zahlreich besuchter Versammlung erfolgte, wie „W. T. B.“ meldet, heute Mittag die endgültige Bildung des Comités für die „Deutsch⸗Nordische Handels⸗ und Industrie⸗Ausstellung in Lübeck von 1895“. Das Präsidium des Comités besteht aus dem Vorsitzenden der Handelskammer per mann Lange, dem Chef der Firma L. Possehl u. Co., Emil Possehl und dem Fabrikbesitzer Heinrich Thiel. Außerdem wurden ein ge⸗ schäftsführender Ausschuß und sieben Unterausschüsse eingesetzt. Der Garantiefonds von 300 000 ℳ wurde bedeutend überzeichnet.
Brügx, 12. November. Laut amtlicher Mittheilung verunglückten
in den „Plutoschächten“ der Dresdener Kreditanstalt in Wiesa Sonnabend Nacht 20 Mann durch schlagende Wetter. Bis jetzt sind 5 Leichen geborgen. Die Grube ist wegen d
folgenden Explosionen zum theil gesperrt.
Toulon, 11. November. Ein schwerer Zusammenstoß hat, laut Meldung des „W. T. B.“, zwischen zwei Güterzügen auf der Strecke zwischen La Ciotat und Saint⸗Cyr stattgefunden. Lokomotiv⸗ und Zugführer beider Züge wurden getödtet, 15 Beamte schwer verwundet. Der Materialschaden ist bedeutend. 8
1. Untersuchungs⸗Sachen. 8
2. vasgchot⸗ ustellungen u. derll.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verfäufe Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Ge
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene
ekanntmachungen.
Oeffentlicher Anzeiger.
) Untersuchungs⸗Sachen.
[47006] Steckbrief. Gegen den Kutscher Eugen Richard Tietz,
boren am 9. April 1870 zu Birnbaum,
welcher sich verborgen hält, soll eine durch Ürtheil des Königlichen Schöffengerichts I zu Berlin vom 5. Februar 1894 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten und einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern.
Berlin, den 3. November 1894.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 136.
n Uhrmacher Hermann Joseph Langen aus Köln a. Rh., geboren am 7. November 1869, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichts⸗Gefängniß zu
Hanau abzuliefern. Hanan, den 8. November 1894. Der Untersuchungsrichter G bei dem Königlichen Landgericht.
[47007] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der gegen den Arbeiter Georg Franz Felix Beger in den Akten I. J. 2012. 91 untern 13. Juli 1893 erlassene Steckbrief wird erneuert.
Potsdam, den 8. November 1894.
Königliche Staatsanwaltschaft.
[47019] 8
Der gegen den Schlossergesellen Karl Rückert von Schlüchtern, geboren den 11. Februar 1872 zu Halberstadt, am 14. Juli 1892 erlassene Steckbrief wird hiermit wiederholt erneuert. 1“
Hanau, den 5. November 1894.
Der Erste Staatsanwalt I. A. Kib.
[47008] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Handlungslehrling Moses Bier, geboren am 4. Mai 1877 in Mielec in Galizien, in den Akten J. I. C. 806/93 unter dem 14. Dezember 1893 erlassene Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen. Berlin, den 3. November 1894. ““ Königliche Staatsanwaltschaft I.
[46987] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Banquier Peter Hugo Albert Vetter, geboren am 1. November 1841 in Bonn, wegen Vollstreckung einer Gefängnißstrafe von einem Jahr in den Akten M. 60/76 Dep. II unter dem 26. November 1877 vom früheren Königlichen Stadt⸗ gericht Berlin erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgenommen.
Berlin, den 30. Oktober 1894. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[47012]
Der unterm 29. August 1894 gegen den Schneider⸗ gesellen Paul Unverricht aus Camen wegen Be⸗ trugs erlassene Steckbrief ist erledigt. Aktenz. D. 39 — 1894. 16
Camen, den 1. November 1894.
Königliches Amtsgericht.
146734]
Die Wehrpflichtigen:
1) Friedrich Otto Schade, unbekannten Aufent⸗ halts, 23 Jahre alt, geboren am 24. November 1870 zu Mednitz, Kreis Sagan, zuletzt in Weiß⸗ wasser, Kreis Rothenburg O.⸗L., aufhaltsam,
2) Ernst Richard Lucas, unbekannten Aufenthalts, 20 Jahre alt, geboren am 28. November 1873 zu Langenwolmsdorf, Amtshauptmannschaft Pirna in Sachsen, zuletzt in Förstgen, Kreis Rothenburg O.⸗L., aufhaltsam,
3) deteasis Merker, unbekannten Aufenthalts, 23 Jahre alt, geboren am 26. Juni 1871 zu Rauno, Kreis Kalau, zuletzt in Niemtsch, Kreis Hoyerswerda, aufhaltsam,
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter außerhalb des Bundes⸗ gebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 23. Januar 1895, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Görlitz, Postplatz 18, Zimmer 34, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5 472 der Strafprozeßordnung von den Zivil⸗Vor⸗ itzenden der Ersatz⸗Kommissionen der Aushebungs⸗ ezirke Sagan, Neustadt in Sachsen und Kalau II. zu Grunde liegenden That⸗
über die der “ rklärungen verurtheilt werden.
sachen ausgestellten M. 154/94.
Gpörlitz, den 31. Oktober 1894.
8
Königliche Staatsanwaltschaft. [47010]
In der Strafsache gegen den Wehrmann Franz Landowski, unbekannten Aufenthalts, geboren in Silberhof, Kreis Tuchel, am 23. März 1852, zuletzt in Braunsdorf wohnhaft gewesen, wegen unerlaubter Auswanderung, hat das Königliche 8öö zu Storkow in der Sitzung vom 7. November 1894 für Recht erkannt: .
Der Angeklagte, Wehrmann Franz Landowski, unbekannten Aufenthalts, geboren zu Silberhof, Kreis Tuchel, am 23. März 1852, ist schuldig, als Wehrmann ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein und wird deshalb mit 30 — dreißig — ℳ Geld⸗ strafe, im Unvermögensfalle mit 6 — sechs — Tagen Haft bestraft und hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen.
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Die mmer des K. Landger chts St bing hat am 8. November 1894 in geheimer Berathung, wobei zugegen waren: der K. Landgerichts⸗Direktor
Zimmermann, “ die Räthe Falco und Füisbg in der Untersuchungssache gegen Anna Venus, öldnerstochter in Geißing, wegen Vergehens des Diebstahls, auf den Antrag des Staatsanwalts vom 5. d. M., nach Einsicht der Akten und in der Er⸗ wägung, daß in Bezug auf die genannte, des Ver⸗ gehens des Diebstahls dringend verdächtige und flüch⸗ tige Anna Venus die Voraussetzungen des § 332 der St.⸗Pr.⸗O. gegeben sind, in Anwendung dieses § u. § 334 daselbst beschlossen: Das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Anna Venus, insbesondere deren Vaterguts⸗ forderung zu 1028 ℳ 57 ₰ gegen Johann Venus, Söldner in Geißing wird mit Beschlag belegt, und ist dieser Beschluß lediglich durch den „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ bekannt zu machen. (gez.) Zimmermann. Falco. Für den Gleichlaut:
Der K. Ober⸗Gerichtsschreiber: Hager, Ober⸗Sekretär.
Friedl.
(L. S.) [47020] Garnison Ulm. 8 Vermögensbeschlagnahme.
Durch Urtheil des Königlich Württembergischen Militär⸗Revisionsgerichts Stuttgart vom 31. Okto⸗ ber 1894 wurde der Kanonier der 5. Batterie Franz Paver Birkle aus Innaringen, Hohenzollern, eines Vergehens der Fahnenflucht in contumaciam für schuldig erklärt und das ihm gegenwärtig zustehende oder später anfallende Vermögen mit Beschlag belegt.
Den 9. November 1894.
ö“ Karl (1. Württ.)
Nr. 8.
2) Aufgebote, Zustellungen [46795]
In Sachen der Erben des Halbspänners Carl Bleckwendt in Engelade in actis benannt, vertreten durch den Kothsassen Carl Greune in Ildehausen, Kläger, wider den Mühlenbesitzer Robert Lindenberg in Herrhausen, Beklagten, wegen Hypothekforderung, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen, zu Herrhausen sub No. ass. 32 belegenen Kleinkothhofs nebst Zu⸗ behör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 2. Nopember 1894 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 2. November 1894 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 25. März 1895, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Seesen, am 2. November 1894.
Herzogliches Amtsgericht v. Rosenstern.
[46799] “ In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Hauses Nr. 13 c. p. hieselbst ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung Termin vor dem unterzeichneten Gerichte auf Sonn⸗ abend, den 1. Dezember 1894, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. 8 Fürstenberg, den 6. November 1894. Großherzoglich Meckl. Amtsgericht Giehrke...
[46794] Aufgebot. Es haben beantragt
1) der Gutspächter W. Düvel zu Kl. Bartels⸗ dorf, als Vormund des entmündigten Hauswirths Karl Krull zu Rieckdahl das Aufgebot der auf den Namen des Entmündigten lautenden Aktien der Rostocker Zuckerfabrik Nr. 316 und Nr. 317 erster Emission und der beiden zu diesen Aktien gehörenden
Talons, inhalts deren der Inhaber im Jahre 1895.
die zu den bezeichneten Aktien gehörende zweite Serie der Dividendenscheine empfängt.
2) der Hauswirth J. Jörn zu Rieckdahl das Aufgebot der auf seinen Namen lautenden Aktie Nr. 882 dritter Emission der Rostocker Zuckerfabrik mit Talon inhalts dessen der Inhaber im Jahre 1905 die zu solcher Aktie gehörige zweite Serie von Dividendenscheinen erhält und mit 10 Dividenden⸗ scheinen Nr. 1—10 Serie I, inhalts deren gegen Einlieferung derselben dem Inhaber am 15. August 1895 — 1904 die auf solche Aktie fallende Dividende der Geschäftsjahre 1894/5 bis 1903/4 ausgezahlt wird.
Der Inhaber der Aktien Nr. 316 und Nr. 317 wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. März 1896, Vormittags 11 Uhr, der Inhaber der Aktie Nr. 882 wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. März 1899, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Costock, den 6. November 1894. Großherzogliches Amtsgericht. Gaettens.
[46553] Aufgebot. b
Nr. 22 474. Der Schreinermeister Würmell, als Generalbevollmächtigter der Frau Elisabethe Schweizer Wwe. in Mannheim, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Bassermann in Mann⸗ heim, hat das Aufgebot nachstehender Urkunden, nämlich: 4 % Bad. Obligation von 1879 — 900 ℳ —
1) 10 ‧% D 7265, “ 8 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 1. Mai 1899, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Akademiestr. Nr. 2, II. Stock, Zimmer Nr. 14, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. 1
Karlsruhe, den 24. Juli 1894.
Rapp, Gerichtsschreiber des Grohherzoglichen Amtsgerichts.
Ludwig
[45668] Aufgebot.
Nr. 55 177. Auf Antrag des Uhrmachers Johann Franz Nagel in Mannheim, als des alleinigen Erben seiner Schwester, der ledigen Elise Nagel von da, vertreten durch Rechtsagent August Freytag daselbst, erläßt das Großh. Amtsgericht III hierselbft das Aufgebot des Abrechnungsbuches der Sparkasse der Stadt Mannheim, ausgestellt von der letzteren am 28. Dezember 1880 unter Litt. D., Einlage⸗Konto Nr. 17 353 auf den Namen der Elise Nagel und auf 1. Januar 1894 ein Einlageguthaben von 7360 ℳ 74 ₰ nachweisend. Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 31. Mai 1895, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und das Abrech⸗ nungsbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos⸗ erklärung erfolgen würde.
Mannheim, 30. Oktober 1894.
Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr.
[40432] Aufgebot.
Der Gastwirth Anton Jüngermann zu Düsseldorf, Rheinstraße 5, hat im Namen seiner bei ihm wohnenden minderjährigen Kinder 1) Max Jünger⸗ mann, 2) Käthchen Jüngermann, 3) Josef Jünger⸗ mann, das Aufgebot der Sparkassenbücher der städti⸗ schen Sparkasse zu Düsseldorf Nr. 31 234 für Max Jüngermann (irrthümlich lautend auf Max Pesch), Nr. 23 628 für Käthchen Jüngermann und Nr. 23 629 für Josef Jüngermann mit den Beständen von 77,52 ℳ, 107,75 ℳ und 119,02 ℳ vom 19. Juli 1894 beantragt. Die Inhaber der Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. April 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Marienstr. 2, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Sparkassenbücher erfolgen wird.
Düsseldorf, den 30. September 1894. Königliches Amtsgericht.,
1“
[34503 Der Gastwirth und Postagent L. Oetting in Neukloster hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Quittungsbuches Nr. 22 481 der Spar⸗ kasse zu Buxtehude über 2003 ℳ 03 ₰ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf den 3. April 1895, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Buxtehude, den 7. September 1894. Königliches Amtsgericht.
[46844] Aufgebot.
Auf Antrag der nachstehend zu I bis VI auf⸗ geführten Personen werden, zum Zwecke ihrer Löschung im Grundbuche, die zu I, II, III, V und VI näher beschriebenen Posten und behufs Kraftloserklärung die Hypothekenurkunden, welche über die zu II und IV bezeichneten Forderungen gebildet worden, hierdurch öffentlich aufgeboten:
I. Auf Antrag des Bleichers Friedrich Wilhelm I“ 18 Hollen genannt Austmann zu Steinhagen
82 :
Die im Grundbuch von Hollen Bd. VII Bl. 35 in Abth. III unter Nr. 1 eingetragene Post von 150 Thalern Kurant, als ein zur Ingrossation nicht angemeldeter, bei Berichtigung des tituli posses- sionis anerkannter Brautschatzrest für den Kolon Ramfort zu Niehorst Nr. 4 und für den Kolon Holl⸗ mann zu Holtkamp Nr. 1, welcher auf Grund der gerichtlichen Verschreibung vom 19. Mai 1798 in dem Konsensbuche des vormaligen Amts Brackwede bereits ingrossiert worden ist, eingetragen ex decreto vom 10. Juli 1820. 8
Die Post soll längst bezahlt sein. 1
II. Auf Antrag des Kolon Peter Heinrich Schalück genannt Ottomasing zu Kattenstroth:
Im Grundbuche von Kattenstroth Bd. I Bl. 45 steht Abth. III unter Nr. 7 eingetragen: Fünfund⸗ zwanzig Thaler Kaution für allen Schaden und Kosten, welche den minorennen Wilhelm Ottomasing zu Kattenstroth aus der vormundschaftlichen Verwaltung seines Vermögens durch den Kolon Christoph Otto⸗ masing erwachsen könnte. Eingetragen auf den Markotten Ottomasing zufolge Antrages des vor⸗
mundschaftlichen Gerichts vom 16. November 1844 laut Verfügung vom 28. November 1844.
Ueber die Post ist von seiten der Wittwe Maria Anna Venjacob in Camen guittiert worden, dieselbe hat jedoch nicht vermocht, ihr Verfügungsrecht über die Post nachzuweisen. Ein Hypothekendokument über die Post ist am 17. Dezember 1844 entworfen und am 11. Januar 1845 zu den Vormundschafts⸗ akten gebracht; dasselbe ist indessen abhanden ge⸗ kommen.
III. Auf Antrag der Wittwe Sägemüllers Wilhelm Rethage, Hanne Marie, geborne Becker, zu Hollen Nr. 55:
Die im Grundbuche von Hollen Bd. V Bl. 48 Abth. III unter Nr. 4 eingetragene Post, welche an⸗ dem Kommissionär Oberreindorf in Biele⸗ eld zediert worden ist: Zweihundert Thaler für ge⸗ lieferte Baumaterialien und geleistete Bauarbeiten, vom 1. Januar 1872 mit 5 % verzinslich, nach sechsmonatlicher Kündigung zu zahlen, eingetragen für den Mühlenbauer August Schröder Nr. 142 Feldmark II zu Bielefeld auf Grund der Schuld⸗ . vom 30. Dezember 1872 am 27. Januar
Die Pest soll vor 15 Jahren bezahlt worden sein.
IV. Auf Antrag des Kötters Heinrich Bussemaas zu Bornholte.
Im Grundbuche von Bornholte Band III Blatt 4 steht Abthl. III unter Nr. 2 eingetragen: 100 Thaler theils rückständige Kaufgelder theils Darlehn nebst 5 % Zinsen seit 28. Juni 1867 für den Kaufmann Simon Porta zu Neuenkirchen aus der Urkunde vom 28. Juni 1867, eingetragen am 6. September 1867.
Die Post ist am 19. September 1874 für eine den Kindern des Kötters Heinrich Hemschemeyer in Bornholte aus der Schichtungsverhandlung vom 11./31. Juli 1873 zustehenden Abfindung von 147 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf. verpfändet worden.
Die Post selbst sowie die Abfindung, für welche dieselbe verpfändet worden, sind bezahlt, das darüber gebildete Hypothekendokument ist abhanden gekommen.
V. Auf Antrag des Kolons Heinrich Ludwig Imkamp in Isselhorst:
Im Grundbuche von Isselhorst Bd. I Bl. 53 steht Abth. III unter Nr. 3 eingetragen:
Die den 4 Geschwistern Imkamp Nr. 116 zu Isselhorst laut Urkunde vom 6. Mai und 21. Juni 1862 gebührenden Abfindungen, nämlich:
a. 20 Thlr. für Heinrich August,
b. 20 Thlr. für Friedrich Wilhelm,
c. 20 Thlr. für
d. 20 Thlr. für Christine Louise, auf Nr. 1 bis 6 eingetragen zufolge Verfügung vom 23. Juni 1862.
Alle 4 Posten sollen längst bezahlt sein.
VI. Auf Antrag des Kolon Johann Heinrich Hornberg zu Nr. 11 Hollen:
Im Grundbuche von Hollen Bd. V Bl. 34 steht Abtheilung III unter Nr. 2 eingetragen: Siebenzig Thaler verschuldet Besitzer seiner Schwester Hee Louise, verw. Hülsmann, jetzt verehelichte Riewe, nach näherem Inhalt der Skätteverschreibung vom 16. Dezember 1817. Eingetragen ex decreto vom 12. August 1829.
Von dieser Post sind, wie urkundlich nachgewiesen ist, 36 Thlr. 5 Sgr. 7 Pf. am 29. Januar 1850 bezahlt; auch die Restforderung soll längst be⸗ zahlt sein.
Es ergeht hierdurch an die eingetragenen Gläubiger der vorstehend zu I, II, III, V und VI aufgeführten Posten sowie an die Rechtsnachfolger der eingetra⸗ genen Gläubiger die Aufforderung, ihre Rechte und Ansprüche auf diese bei dem unterzeichneten Gerichte, spätestens aber in dem auf den 2. März 1895, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗ stelle anberaumten Termine anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit allen Ansprüchen auf die Posten werden ausgeschlossen und die Forderungen im Grundbuche werden gelöscht werden. Zugleich werden die unbe⸗ kannten Inhaber derjenigen Hypothekenurkunden, welche über die vorstehend zu II und IV aufgeführten Posten gebildet worden sind, hierdurch aufgefordert, ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden und die Hypothekenurkunden vorzulegen, spä⸗ testens aber in dem auf den 2. März 1895, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine unter Vorlegung der Hypo⸗ thekenurkunden geltend zu machen, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos werden erklärt werden.
Gütersloh, den 3. November 1894.
Königliches Amtsgericht.
[46276]
1 . Bei den Grundbuchanlegungs⸗Verhandlungen für die Fekäfter he. Gerlinghausen haben die
in der nachstehenden Uebersicht genannten Personen, die im Kataster als
g. igenthümer der untenbezeichneten
Grundstücke eingetragen stehen, nicht ermittelt werden können. Gemäß § 58 Absatz 2 des Gesetzes vom
12. April 1888 werden diese Personen resp. deren unbekannten Erben hiermit auf Tonnerstag, den 10. Januar 1895, Vormittags 10 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht nach Much 8.
das
Gemeindehaus mit der Aufforderung geladen, etwaige Ansprüche an den bezeichneten Grundstücken spätestens in diesem Termin geltend zu machen, widrigenfalls diejenigen Personen, welche sich bisher als Eigenthümer
legitimiert haben, im Grundbuche als solche eingetragen werden.
Bezeichnung
euer⸗Mutterrolle
im Kataster eingetragenen
Artikel der
st
Eigenthümer
Bezeichnung der Grundstücke
— Laufende Nummer
8
offstadt, Peter, Ackerer e8 Bixnaafermühle
I16 Miebach, Peter, zu Abelsnaaf Tix, Gerhard, Ackerer zu rampenhöhe Krütt, Peter Fosef, Tage⸗ 171 löhner zu Henningen Fabricius, Josef, Ackerer 346
zu Kerzenhöhnchen November 1894.
Eitorf, den
„ 3274/72 377/76 544 165 280 60
188
unterm runden Feldchen im Rottbruch
oben auf der Heringsheide in der Strünkerwiese im Hesselsbüschelchen
am Flückenweier
1u“
Königliches Amtsgericht.
eter Adolf, und 1