in Stücken von Bach⸗Busoni, Schubert, Beethoven, und Liszt wieder trefflich zur Geltung; nur machte sich, wie bei seinem eisten Auftreten, so auch gestern mitunter eine gewisse 5 des An⸗
Das Publikum spendete ihm reiche Beifalls⸗
m Konzertsaal des Klubhauses der *
e schlags bemerkbar. ungen.
Felix Blaesing (Teno
eestern ein Lieder⸗Abend von 8 Mimi Fern r Mal vor dem hiesigen Publikum erschienen.
Organ wenig klangvoll ist, singt fast alles mit der Kopfstimme, sodaß man einen frei ausströmenden Brustton vergeblich erwartet, auch läßt Außer einer Arie von Händel 1t Hiller, Brahms und anderen Der Tenorist besitzt eigentlich nur eine Baritonstimme, die von weicher und angenehmer Klangfarbe ist, die Höhe kann aber nur mit großer Vorsicht angewandt werden; seinem Vortra Beide trugen no Der Königliche Kammermusiker 8* O. mann (Cello) erfreute durch den wohlgelungenen 2
die Ausdrucksweise viel zu wünschen. brachte sie Lieder von Cornelius, Rietz, zu Gehör.
die Wärme der Empfindung. einige Duette vor. Soli von Schumann, Thomé und Popper.
Im Königli 8 Opernhause gelan Wagner's „Tannhäuser“ 8
Au Henn Im Königlichen Schauspielhause
egel, gegeben.
Herr Ludwig, Graf Paris: Herr Purschian, Montague:
Capulet: Herr Klein, Mercutio: Tybalt: H Vollmer, Gräfin Capulet: Frau AB Lindner spielt zum ersten Ma owsky giebt den Romeo.
Uhende aximilian Sohn: Gustav Kadelburg, als Gast; Schönfeld; Hannah Stephenson: Jenny Cno6⸗ Frans Guthery; Marxy, seine Tochter: Rosa
übermorgen die Strauß'sche Operette „Meißner Porzellan“ in Scene. en
Binder, Broda, Bruch, Meyer, Schulz besetzt.
„Meißner Porzellan“ wird Fräulein Carolina Elia zum ersten Male die vom Balletmeister Herrn Louis Gundlach entworfene „Pizzicato⸗
Polka“ tanzen.
Das achte und letzte Programm des Klavier⸗Cyelus der Mme.
1 welches nüshsn im Saal Bech⸗ stein zur Ausführung gelangt, bringt ausschl eßlich Kompositionen Chabrier, Widor, Bérnard, Zarzycki, Schütt, Leschetitzki, Programm e
Berthe Marx⸗Goldschmidt, welch
moderner Meister, darunter Dubois, St. Saëns, Brahms, von Schlözer,
Moszkowski und Rubinstein. — Das
ersten Abonnement⸗Konzerts der Herren Flori Heinrich Grünfeld (am Freitag in der Sing⸗A in welchem die Altistin Fräulein Catharina Zimdars und der Klavier⸗
Schumann, Weber
tsdamerstraße fand aber (Sopran) und statt, mit welchem dieselben zum ersten
sch gemeinschaftlich
n
1 iuser“ mit folgender Besetzung der Hauptrollen zur Aufführun : Tannhäuser: Herr Sylva, Venus: Frau Sucher, Elisabeth: Frebse. Wolfram: Herr Betz, Landgraf: Herr Stammer, apellmeister Wein artner dirigiert. — Das Vorspiel der soeben vollendeten Oper. Ghismonda“ von Eugen d'Albert gelangt in einem der nücsften Symphonie⸗Abende der Königlichen Kapelle zur ersten
1 wird morgen nach Eperer Pause Shakespeare’s „Romeo und Julia“, übertragen von 1 Die Hauptrollen sind wie folgt besetzt: Escalus:
Herr Arndt, Benvolio: Herr Hertzer err Keßler, Bruder Lorenzo: Herr Oberländer,
Amme: Frau Schramm. die Julia. 8
Im Lessing⸗Theater wird am Sonnabend das Lustspiel wei Wappen“ von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg in esetzung der Hauptrollen zur ersten Aufführung gelangen:
Freiherr von Wettingen: Karl Waldow; Rudolf, sein Dietrich von Vinck:
Thomas Forster: etty; Hofmarschall raf Dornstett: Ferdinand Suske; Charlotte von Wettingen: Louise
von n 1 im Theater Unter den Linden geht, wie bereits gemeldet, „Die Fledermaus“ vor dem
Damen Cornelli, Jerg, Kluge und den Herren Steinberger, au
Kompositionen von Ha
Saal
und neuerer Meister zum
Sängerin, deren des Mendelssohn⸗
einer eigenen „Fuge“.
Freita Stelldichein: am Saugarten.
9
fehlt
üde. ortrag einiger
rorgen Richard 7 Uhr,
die Chaussee⸗ Linie „Moabit, Küstrinerplatz“
err Plaschke,
Peter: Herr von die Invaliden⸗, Chausseestra Königsplatz durch die Karlstraße, straße geführt.
Herr Mat⸗
Franz
eim a. Rh.,
berichtet, der Sturm
In dem Ballet hohen Pfeilern,
Lübeck, 13. November. sturm wurde hier an den
8 Dampfer „Straßburg“ es und Hamburg, 13. November. a de mie),
Fenstern und unter
virtuose Herr Max Pauer mitwirken, ist, wie G-dur von Raff, Lieder von Schubert, Brahms und ydn, Simonetti, Popper, Klavierstücke von Liszt und Rubinstein, Ries'sche Violinwerke, Lieder von Ries, Hennig, Schulz und Schumacher, Die Sängerin Fräulein Estella Linden wird in ihrem echstein an demselben Tage u. a. „Josua“ und Schumann'’s „Paradies und Peri“, sowie Lieder klassischer ortrag bringen. eises ausgezeichnete Schäfer übernimmt die Mitwirkung mi sérieuses“, kleineren Werken von Brahms, Tausig, Moszkowski und
findet Königliche Parforce⸗Jagd siatt. ittags 1 Uhr Jagdschloß Grunewald, 1 ¼ Uhr
In der nächsten öffentlichen Sitzung des Vereins für die Geschichte Berlins, am Sonnabend, den 17. November, Abends im Bürgersaal des Rathhauses, Dr. Brecher über „Berlin im Jahre 1806“ sprechen.
Von morgen ab wird, wie die hiesigen Bhätter melden, der Endpunkt der Pferdebahnlinie Wilhelmshavenerstraße“, nach der Rathenower⸗ und Perlebergerstraßen⸗ Ecke verlegt und gleichzeitig die Linie von der Friedrichstraße aus nicht mehr durch die Karlstraße, Königsplatz, und Invalidenstraße
Perlebergerstraße⸗ demselben Tage ab der Werftstraße gelegenen “ betrieben und nicht mehr durch
e, sondern durch Alt⸗Moabit über den
1 Die Linie „Lützowplatz —Alexanderplatz“, die bisher nur in den Abendstunden verkehrte, wird aufgehoben. farbe für die anderweite Linie „Moabit- Werftstraße Karlstraße — Küstrinerplatz“ ist weiß mit grünem Strich
Ueber den heftigen Sturm, der in der Nacht vom Montag Wum Dienstag b etl ten 6 eerungen angerichtet hat, sind folgende Meldungen eingegangen:
Mürh 8 1. 13. November. katholischen Kirche in Buchheim hat, wie die „Köln. Ztg.“ 1 in vergangener Nacht arge Verwüstung Die Hauptrollen sind mit Ev Gegen 2 Uhr warf der Orkan die an der Südseite
geführte Mauer, welche das Dach tragen sollte und eine Aus⸗ dehnung von 120 qm hatte, um; sie stürzte in das Innere der Kirche und zertrümmerte alles dort Aufgebaute. steht nur noch ein Torso von etwa 5 m. Andere liegt auseinandergeschlagen umher. Die schönen, Blattwerk geschmückten Kapitäle 1 zerbrochen.
ur
en Häusern großer Schaden angerichtet. Der Glockenthurm der Marienkirche gerietb ins Schwanken. wurde ein Matrose durch den Sturm vom Mast herabgeschleudert und schwer verletzt.
hier ein orkanartiger Südweststurm, der an Dächern, Schornsteinen, den kleinen
folgt, festgesetzt: Trio öwe, Cello⸗ bei der durch die Trio G-dur von ydn. — onzert im ändel's
letzungen von
Arien aus unterbrochen. Der durch Verleihun junge Klaviervirtuose Dietri
t Mendelssohn’'s „Variations
Bremen
deten E durch das Südwest.
wird Herr
Professor
den Vororten
„Schlesisches Thor — Moabit,
Alt⸗Moabit, sondern durch geführt. Ferner wird die und Rathenowerstraßen⸗Ecke — nur bis zu der in
gesprochen. Friedrichstraße und Oranienburger⸗
Die Signal⸗
Ver⸗
An dem Bau der neuen
eherrscht und viele „Scotia“, von
eingeschleppt.
Von acht, je 8,50 m Alles mit gothischem
einen orkanartigen Südwest⸗ brach dem
Seit heute Nacht 3 Uhr wüthet Fahrzeugen auf der Elbe
o vielen Schaden anrichtete. Werft Gewalt Schaden “
ersonen sind bis jetzt nicht bekannt geworden. Sturm dauert noch an. Lübeck gestört, nach anderen Richtungen ist er erschwert, jedoch nicht
Bremen, 13. November. wardersiel telegraphiert: Station Fedderwardersiel während eines heftigen Südweststurms sieben Personen aus Fischerbooten gerettet worden.
„14. November. Die Rettungsstation Dorumer⸗ tief telegraphiert:
ettungsboot Neubauer⸗Magdeburg gerettet.
Paris, 13. November. dem furchtbaren Sturm, der gestern bis in die späte Nacht hier wüthete und drei Menschenleben vernichtete, am Eiffelthurm um 5 Uhr Nachmittags 43 m Geschwindigkeit in der Sekunde und versagte dann, als der Sturm noch heftiger wurde.
Brüssel, 13. November. Nacht ein furchtbarer Sturm. nische Verkehr sind fast ganz unterbrochen.
New B““ ns, 13. November. Pacifie'Gisenbahn Feuer aus, durch welches 28 000 Ballen
Auf dem aumwolle vernichtet wurden.
Liverpooler Firma
Der Lloydda der von Blohm u. V. lag, ch des Sturmes losgerissen und mehrfacen ist selbst aber unbeschädigt geblieben. Ver⸗
Der Fernsprechverkehr ist bisher
Die Rettungsstation Fedder⸗ Heute sind durch das Rettungsboot der
: Heute wurden von der bei Dorumertief gestran⸗ Tjalk „Einigkeit“, Kapitän von Horn, zwei Personen Sturm aus
Der „Voss. Ztg.“ wird gemeldet: Bei
maß der Windmesser
In ganz Belgien herrschte heute Der telegraphische und der telepho⸗ In der ganzen Stadt und hat der Orkan beträchtlichen Schaden angerichtet.
Zahlreiche im Bau befindliche Häuser sind eingestürzt, Anpflanzungen verwüstet und viele Menschen verwundet. Menschen durch den Einsturz eines Gebäudes um.
Cassel, 13. November. „W. T. B.“* wegen der Straßenkrawalle vom Mai d. J. wurde heute nach zweitägiger Verhandlung das Urtheil gesprochen. wurde des Aufruhrs und zwei Angeklagte der Gefangenenbefreiung und des Widerstandes schuldig befunden und zu je einem Jahre Ge⸗ fängniß verurtheilt.
In Ath kamen drei
meldet: In dem Prozeß Ein Angeklagter
Die beiden anderen Angeklagten wurden frei⸗
Elberfeld, 14. November. In der vergangenen Nacht brach in der Kipdorfstraße Feuer aus. meldet, sind dabei acht Bewohner des betroffenen Hauses und ein bei den Rettungsarbeiten thätig gewesener Schutzmann erstickt. Feuer entstand in einem in dem Hause befindlichen Zigarrengeschäft.
Hamburg, 12. November. Der „Hamb. Börsenh.“ zufolge hat der Dampfer der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft
Wie die „Elberfelder Zeitung“
Das
Hamburg nach New⸗Orleans bestimmt, den eng⸗
lischen, 1725 Tons grocen, mit Baumwolle beladenen Dampfer „Mayfield“ mit ge
rochener Schraube in Ponta Delgada (Azoren)
London, 13. November. Die amtliche Untersuchung hat ergeben, daß die Bombe (vergl. Nr. 268 d. Bl.), welche gestern vor dem Gerichtsgebäude am Strand gefunden wurde, keinen Explosivstoff enthielt; es handelt sich nur um einen schlechten Scherz.
In der vergangenen Nacht
T. B.“ zufolge auf der Werft der Texas⸗
Ein srober Theil war für eine i
bestimmt; wahrscheinlich liegt Brandstiftung vor.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Icges gs
Morgens.
161“ vom 14. November, 8 Uhr
eelsius 4 °ℳ
—
Stationen. Wind. Wetter.
Temperatur in 0 Cel 50 C.
1
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres p
9 red. in Millim
— 88
3 wolkig
3 halb bed. wolkenlos en bede bedeckt Nebel
Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. rranda. oskau 761
22ö2ö2 SgEogg. SS2ES
SUOSEU;EUS
Cork, Queens⸗ 71735 Cherbourg.. 746 11925 750 755 758 759 755
wolkig Regen Regen Nebel bedeckt wolkig heiter
wolkig
— —₰½ ρ
Neufahrwasser Memel. fhe
756 756 762 760 763 762 760 765 764
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bedeckt heiter
nürfig ed. ¹) wolkenl. ²)
heiters) heiter still wolkenlos 3 Dunst bedeckt WSW 2 wolkig
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ünster... Karlsruhe. Wiesbaden München. Chemnitz. Berlin... Wien.. Breslau..
762
. Triest ... 762 SS l bedect
¹) Abends Regen. ²) Reif. ³) Reif.
Uebersicht der Witterung. „„Begleitet von stürmischer Luftbewegung ist das Minimum, welches gestern an der jütischen Küste lag, nordostwärts nach Finland fortgeschritten, während ein neues Minimum unter 727 mm nord⸗ westlich von den Hebriden erschienen ist, welches am Kanal und im südlichen Nordseegebiet stür⸗ mische südwestliche Winde hervorruft, welche sich demnächst ost⸗ und südostwärts weiter ausbreiten dürften. In Deutschland ist bei südlicher und südwestlicher Luftströmung das Wetter kälter, im Nordwesten trübe, sonst 12 heiter; in Süd⸗ deutschland liegt die Teraperatur bis zu 3 Grad unter dem Mittelwerthe; Regenfälle haben insbesondere im nordwestlichen Deutschland stattgefunden. Bei Weiterausbreitung des Depressionsgebiets nach Osten hin, dürfte für ganz Deutschland trübes, windiges Wetter mit Regenfällen und Erwärmung demnächst
zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.
— — to SoaEESSSESE;NOUOOUNS;SNISS
— Ꝙ
Theater⸗Anzeigen.
Königliche S spiele. Donnerstag: Opern⸗ v. 240. Vorstellung. Tannhäuser und der ängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper
in 3 Akten von Richard Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Hrangt. .*.“ Kapellmeister Weingartner. An⸗ ang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 251. Vorstellung. Romeo und
ulia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William
hakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗ Inspektor Brandt. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Opernhaus. 241. Vorstellung. Hänsel Uund Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. — Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 252. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Donnerstag: Hamlet. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag (10. Abonnements⸗Vorstellung): Der Kaufmann von Venerdiirig.
Sonnabend: Die Weber.
Berliner Theater. Donnerstag: Die Karls⸗
schüler. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag (11. Abonnements⸗Vorstellung): glückliche Tage. Sonnabend: Die Hexe.
Zwei
Lessing- Theuter. Donnerstag: Madame Sans⸗ Geéene. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Madame Saus⸗Gene. “
Sonnabend: Zum ersten Male: Zwei Wappen. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. “
Friedrich -Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26.
Donnerstag: Mit vollständig neuer Ausstattung: Jabuka. (Das Apfelfest.) Operette in 3 Akten von Max Kalbek und Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Jabuka. (Das Apfelfest.)
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4./5.
161 Komödianten! (Cabotins!) Lust⸗ spiel in 4 Akten von Eduard Pailleron. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
Fpteitzg und Sonnabend: Figaros Hochzeit. Lustspiel in 5 Akten von 1““ Neu über⸗ setzt und bearbeitet von Ludwig Fulda. Sonntag: Zum ersten Male: Das nenue Stück. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Lubliner. Die Sonntags⸗Nachmittags⸗Vorstellung ist für den Verein für Volksunterhaltung reserviert.
Residenz⸗Theater. Blumenstraße Nr. 9.
Gaudillot. Deutsch von Max Schönau. — Vorher: Villa Vielliebchen. Lustspiel in 1 Akt von Benno Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag und folgende Tage: Der Unter⸗ präfekt. — Villa Vielliebchen.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. — Donnerstag: Der Obersteiger. Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Eduard Binder. Diri⸗ gent: Herr Kapellmeister Ferron. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Mit neuer Meißner Porzellan. Pantomimisches Ballet in einem Auf⸗ zuge von J. Gellinelli. Musik von J. Hellmes⸗
berger junior.
Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Donnerstag: Zum 74. Male. O, diese Berliner! Große Losse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's „Reise durch Berlin“) von Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst⸗Theater. Donnerstag: Char⸗ ley’s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die ewige Braut. Lieder⸗ spiel mit Tanz in 1 Akt von W. Mannstädt und Kren. In Scene gesetzt von Ad. Ernst. Anfang
r.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
h“ Mittwoch, den 21.
Elisabeth: Frau Sucher. Landgraf Hermann: Herr Stammer.
Konzert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder⸗ giaf eee Gesellschafts⸗Abend.
Mittwoch, den 21. November, Abends 7 ½ Uhr: Geistliches Konzert, unt. Mitwirk. d. Konzert⸗ haus⸗Chors. „Stabat Mater“ von Rossini. Entrée: 1 ℳ, nummeriert 1 ℳ 50 ₰, I. Rang nummeriert 3 ℳ, unnummeriert 2 ℳ, II. Rang 75 ₰.
Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 8 Uhr:
Konzert des Terzetts der Holländischen Sängerinnen Jeannette de Jong, Anna Carver, Marie Suyyders.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Donnerstag,
Anfang 7 ½ Uhr: Marx⸗Goldschmidt⸗Zyklus. VIII. Programm: Compositions mo- dernes.
Birkus Renz (Karlstraße). Donnerstag: T 0
Ni En. Die Manoͤge in 2 Minuten zur Bühne verwandelt. Sensationelle Tänze, u. a. les grelots vivants, jeu des barbichons ꝛc. Außerdem: d. ostpr. Hengst Blondel und Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Colmar, ger. v. Herrn Ernst Renz; Hurdle⸗Race von 20 Pferden; Mr. Clark als Jongleur; der sensation. and⸗Equilibrist Mr. Jules Keller; die Clowns Gebr. illaud ꝛc. Anfang 7 ½ Uhr.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Der Unterpräfekt. Schwank in 3 Akten von L
Se O ovember (Bußtag), Abends 7 ½ Uhr: Konzert des Königlichen Opernchors.
Legende von der heiligen Elisabeth von Franz Lifzt.
Dirigen: Felir Weingartner. W“
Landgräfin Sophie: Frau Goetze. ngarischer Magnat: Engel⸗Quartett: die Damen Frl. Rothauser, Frl.
Orcheste: Königliche Kapelle. Billets bei Ed. Bote & G. Bock, Leipzigerstr. 37, von 9— 6.
Freitag: Tjo Ni En.
Konzerte.
ernhaus.
Landgraf Ludwig: Herr Bulß. err Betz. Seneschall: Herr Mödlinger. eitz, Frl. Dietrich, Frl. Deppe.
Sonntag, Nachmittags 4 Uhr (ermäßigte Preise): Ffmnsker Horstelnng. Abends 7 ½ Uhr: T.jo n.
111; Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth Beutler mit Hrn. Haupt⸗ mann Richard Billig (Hamburg⸗Uhlenhor 9. — Frl. Hertha von Reinersdorff mit Hrn. Lieut. Wolf von Flotow (Ober⸗Stradam). — Frl. Toni Kühn⸗Schuhmann mit Hrn. Prem. Lieut. W. von der Hardt I. (Frankfurt a. O. — Posen). — Frl. Charlotte von Sigsfeld mit Hrn. Lieut. von Schuckmann (Wersingawe —Liegnitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Cranz (Gnesen). — Hrn. Prem.⸗Lieut. von Rosenberg (Ober⸗Glogau).
Gestorben: Hr. Amtsgerichts⸗Rath Theodor Ober⸗ über (Stallupönen). — Hr. Polizei⸗Assessor Arno Fesdir (Leipzig). — Hr. Kammerherr Carl Ludwig Nlver von Treuenfels (Neuhof bei Zarrentin in
eckl.).
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ nstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
8
Berlin, Mittwoch, den 14. November
Deutsches Reich.
Nach wlIu 8 eich für die Zeit vom 1. April 1894 bis zu
3.
2.
n Schluß des Monats Oktober 1894. 6.
Einnahme im Monat
Ober⸗Postdirektions⸗Bezirke Oktober
ℳ 12 ℳ
Hierzu Einnahme in den Vormonaten
Einnahme in dem⸗ In 1894
elben Zeitraum 8 Vorjahres † mehr (Spalte 4) — weniger
ℳ . ℳ —
I. Im Reichs⸗Postgebiet. ) Königsberg 3 2) Gumbinnen .. 3) Danzig.... 4) Berlin. 5) Potsdam . . . 6) Frankfurt a. O. 7) Stettin 9 Fößlin “ 9) Posen.. 10 Posen eg 1 11) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln.. 14) Ma eg 8 19) 85 k 3 1 t. Hannover. 19) Münster 29 Minden 21) Arnsberg.. e; 23) Frankfurt a. M. v1e*“ 29 Aachen. 26) Koblenz. 27) Düsseldorf. 28) Trier. 39 30) Leipzig. 31 Karlguhe b 32) Konstanz. 33) Darmstadt. 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg. 36) Braunschweig 37) Bremen “ 38) Hamburg. 39) Straßburg i. E. IIö“
12 300 — 4 087 40 9 164 —
101 033 70 4 472 80 6 688 — 8 865 — 1 980 70 4 972 90 5 115 40
17 042 20
10 448 90 9 775 —
17 188 10 9 464 10
13 054 70 8 657 40
10 605 10 3 136 50 7 276 30
16 209 90 7 643 30
30 411 90
17 288 60 6 396 40 4 149 90
47 342 70 2 113 50
18 351 50
48 830 —
24 334 80 6 853 —
13 521 50 3 790 40 3 996 30 6 545 10
18 851 80
91 619 30 17 935 20
3 194 —
60 584 90 21 253 80 50 628 50 535 433 20 24 423 50 41 323 20 48 246 50 11 165 28 948 25 450 88 836 54 497 47 894 80 241 56 028 70 316 50 197 60 194 19 645 41 010 94 993 39 355 175 472 95 936 37 122 26 278 255 918 11 494 108 322 268 897 115 601 41 098 76 318 20 302 22 760 37 195 110 599 491 949 93 633 17 822
70 480 25 289 60 351 643 932 29 646 48 041 58 297 11 668 36 865 27 013 104 604 66 700 55 378 95 806 66 996 77 925 55 107 65 567 22 032 44 876 111 996 44 131 235 940 108 295 43 316 29 028 305 916 12 821 117 135 311 113 154 467 42 775 87 553 24 728 26 404 42 016 148 111 605 267 108 396 21 488
25 341 59 792 636 466 28 896 48 011 57 111 — 13 145 80 33 921 — 30 565 105 879 64 946 57 669 97 429 65 492 83 370 58 855 70 799 22 781 48 286 111 203 46 998 205 884 113 225 43 519 30 428 303 261 13 608 126 673 317 727 139 936 47 951 89 839 24 093
26 757
43 740 129 451 583 568 111 568 21 016
A†IIIIrIIAIAIITIIIII†
654 707 30 68 203 40. 22 627 —
U. Bayern III. Württemberg.
3 557 392 355 543 132 631
4 247 487 411 974 145 083
4 212 099 423 747 155 258
+4
Ueberhaupt 745 537 70
Berlin, im November 1894.
4 045 567
4 791 104 4 804 544
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester. 8
Literatur.
1““ “ esch ich t e. ““ 86 1 Als eine allen Kreisen des deutschen Volks willkommene; Jubel⸗ abe zur 25 jährigen Wiederkehr der Gedenktage unserer großen Biegegtämpfe von 1870/71 wird die soeben im Verlage der König⸗ lichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin SW. 12, erschienene Volksausgabe der „Geschichte des deutsch⸗ französischen Krieges von 1870/71“ von dem Grafen Hel⸗ muth von Moltke begrüßt werden. Durch die großen Vorzüge sicheren Ueberblicks und gerechten Urtheils, wie sie dem Feldmarschall vor allen eigen waren, und durch die schlichte, echt volksthuͤmliche Dar⸗ stellungsweise besitzt sein Feldzugswerk in der That einen unvergleich⸗ lichen Werth. Bekanntlich war seine ausgesprochene Absicht, als er auf Wunsch seiner Familie 1887 in der Stille seines Landsitzes Kreisau an die Abfassung dieses Geschichtswerkes ging, so zu berichten, daß ein jeder deutsche Mann, sei er Mitkämpfer und Zeitgenosse von 1870/71 oder deren Nachkomme, jenen Kriegs⸗ und Siegesverlauf recht verstehen und sich in die Ereignisse einleben könne. Er wollte volks⸗ thümlich sein, und großen Geistes konnte er es. Es heißt daher nach Wunsch und Absicht des Feldmarschalls handeln, wenn nunmehr durch eine billige Ausgabe (Pr. 3 ℳ, geb. 3 ℳ 60 ₰) das Werk zum Gemeingut des deutschen Volks, zum Volksbuch gemacht wird. Moltke's Feldzugsgeschichte ist geschmückt mit den Bildnissen der be⸗ deutendsten ö und erläutert durch 12 Uebersichtskärtchen der Schlachtfelder sowie eine Generalkarte des Kriegsschauplatzes. Die Schlußworte des Werks sind in einer Wiedergabe von Moltke'’'s eigener Handschrift angefügt. 3 8 ff. Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. 46. Band. Regensburg, Mayr, 1894. — Der interessanteste Aufsatz des vorliegenden Bandes ist die Biographie des Grafen Nikolaus von Luckner aus der Feder von 88 Ad ermayr. Geboren in Cham als Sohn eines bayerischen Bierbrauers und ursprünglich zum geistlichen Stande bestimmt, trat Luckner, kaum den Knabenjahren entwachsen, in das bayerische Heer ein, um sich im Türkenkriege (1737) die Sporen zu verdienen. Am österreichischen Erbfolgekriege nahm er ebenfalls theil, ging dann in holländische Dienste, um später im siebenjährigen Kriege in der aus Engländern und Deutschen zusammengesetzten Armee des Prinzen erdinand von Braunschweig gegen die Franzosen zu fechten. ier zeichnete er sich als kühner Reiterführer aus, sodaß nach dem rieden die französische und russische Regierung ihn in ihre Dienste zu ziehen suchten. Er nahm die französischen An⸗ erbietungen an und schwang sich im Laufe der Jahre bis zum Marschall empor, ja in den Revolutionskriegen stand er kurze 88 als Gene⸗ ralissimmns an der Spitze sämmtlicher französischer Heere. Große Erfolge konnte der alternde Marschall mit dem undisziplinierten Heere nicht erzielen; bald wurde er abberufen, später in der Schreckens⸗ zeit wurde ihm der Prozeß gemacht, und sein Kopf fiel unter der Guillotine. Luckner ist einer der letzten Ausläufer des Landsknechts⸗ thums; wir sehen, wie häufig er den Dienst wechselt und kein Be⸗ denken trägt, der Partei zu dienen, die er soeben bekämpft hat. Dergleichen Existenzen waren im vorigen Jahrhundert nicht viele preußische und österreichische Generale, die sich im sebenjährigen Kriege großen Ruhm erwarben, hatten ihre
ahre in der gegnerischen Armee zugebracht oder erst kurz 122 Ausbruch des Krieges die Fahne gewechselt. — Wie unsicher die Rechtszustände und wie unbeholfen die Rechtsprechung im alten Deutschen Reich waren, zeigt eine Mittheilung von Adolf Renz. In Regensburg stritten sich seit Mitte des 16. Jahrhunderts die Stadt, die Dominikaner und der Deutsche Orden um den Besitz eines Platzes in der Stadt; wiederholte Prozesse und Vergleiche führten zu keinem dauernden Resultat, bis endlich nach 200 Jahren ein Kaiser⸗ g Machtspruch den Streit zu Gunsten der Stadtverwaltung ent⸗ schied. — Außerdem sind noch zu erwähnen die Publikation einer Regensburger Herdem sin des 14. Jahrhunderts durch Kolmar Schaube und die anonyme Beschreibung eines 1892 bei Regensburg gemachten römischen Fundes. Gesetze, Verordnungen ec.
der Waarenzeichen. Nach dem Gesetz vom 12. Mai 1894 dargestellt von Meves, Reichsesichte Meih. Verlag von H. W. Müller in Berlin. — Eine ausführliche Darstellung des neuen Waarenzeichengesetzes aus der Feder eines literarisch gut be⸗ kannten Mitglieds des höchsten deutschen Gerichtshofs wird von vorn⸗ herein auf die Beachtung des betheiligten Publikums rechnen dürfen, aber das Werk verdient sie auch in hobem Grade. Zum ersten Mal werden die Bestimmungen des neuen Rechts in Kingebenderz von voll⸗ kommener Beherrschung des Stoffs zeugender Weise zur Anschauung ebracht, alle Zweifelsfälle beleuchtet und die Abweichungen von dem bisherigen Recht überall nachgewiesen, sodaß das Buch als zuver⸗ lässiger Rathgeber den Interessenten empfohlen werden kann.
— Das Preußische Gesinderecht gemeinfaßlich dargestellt von Amtsgerichts⸗Rath Posseldt, 4. Auflage, bearbeitet von Land⸗ gerichts⸗Direktor Lindenberg. Berlin, Verlag von H. W. Müller. — Es giebt wohl keine Rechtsmaterie, deren Unkenntniß so viel Aergernisse, Streitigkeiten und Prozesse hervorruft, wie das Gesinde⸗ recht. Da in den meisten Haushaltungen Dienstboten ꝛc. angestellt sind, sollte man annehmen, daß es jedermanns Streben sein müßte, das Gesinderecht wenigstens seinen Grundzügen nach kennen zu lernen, aber auffälliger Weise herrscht unter den Laien eine roße ÜUnkenntniß der hierher gehörigen Vorschriften. Diesen Mangel be⸗ seitigen zu helfen, ist das vorliegende Werkchen, das seine Brauchbar⸗ keit längst erwiesen hat, durchaus geeignet. Durch Belehrung über die gegenseitigen Rechte und Pflichten hat es zur Verminderung der Gesindeprozesse nicht unwesentlich beigetragen.
Militärisches.
Die Wirkung der Feldgeschütze 1815 bis 1892, mit besonderer Berücksichtigung der preußischen und deutschen Artillerie und mit Benutzung dienstlichen Materials, dege von H. Müller, General⸗Lieutenant z. D. Berlin, 1894. EC. S. Mittler u. Sohn. Preis 13 ℳ, gebunden 14 ℳ — Dasz vorliegende Werk bildet zu⸗ gleich den dritten Band zu desselben Verfassers Werk: „Die Ent⸗ wickelung der Feld⸗Artillerie in Bezug auf Material, Organisation und Taktik“. General⸗Lieutenant Müller giebt hier einen Ueberblick über die Vervollkommnung der Streu⸗ und Sprengwirkung der Geschosse, wie e durch die Ent⸗ wickelung der Geschütze und Geschoßsysteme während der letzten achtzig Jahre herbeigeführt wurde. Er untersucht auf Grund der bekannt gewordenen Ergebnisse zahlreicher Schießversuche das Verhalten der
s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Geschosse nach dem Zerspringen und die die Streuwirkung bedingenden Elemente; aus den gewonnenen Erfahrungen zieht er Schlüsse ver eine zweckmäßige Verwerthung der Streuwirkung im praktischen Gebrauch der Geschütze. Der Leser wird durch das iuch in voll⸗ G Weise über den heutigen Stand der Geschütztechnik unter⸗ richtet. .
4 — Bestimmungen über die Versorgung der Hinter⸗
bliebenen von Angehörigen des Reichsheeres, mit Ge⸗
nehmigung des Königlich preußischen Kriegs⸗Ministeriums unter
Benutzung der Akten desselben zusammengestellt von Buhrke, Rechnungs⸗Rath und Geheimer expedierender Sekretär im Kriegs⸗ Ministerium. Berlin 1894, E. S. Mittler und Sohn. Preis eheftet 4 ℳ, gebunden 4,60 ℳ — Das vorliegende Buch ermög⸗ sicht mit der o1 über den gesetzlichen Versorgungs⸗ anspruch und dessen Geltendmachung auch die Beurtheilung der Anwartschaft auf die staatlichen und privaten Unterstützungs⸗ fonds und auf alle diejenigen Einrichtungen, die der Staat und die Gesellschaft zum Wohle derjenigen Hinterbliebenen schufen, deren Versorger im Dienste für Kaiser und Reich, sei es im Kriege oder im Frieden, Gesundheit und Leben verloren haben. In einem An⸗ hange sind auch die für Hinterbliebene in Betracht kommenden etats⸗ mäßigen Unterstützungs⸗ sowie die besonderen Stiftungsfonds zusammen⸗ gestellt, ebenso die nahmebedingrurhen für verschiedene Stifte, für Militär⸗ sowie Zivil⸗Erziehungsan talten und die Sonderbestimmungen einzelner Privat⸗Wohlthätigkeitseinrichtungen. Durch ein sorgfältiges Sachregister wird die Benutzung des Werks wesentlich erleichtert.
— Anfangsgründe der Zahlen⸗ und Raumgrößen⸗ Lehre. Im Auftrage der früheren Preußischen General⸗Inspektion der Artillerie und mit Zustimmung der jetzigen Königlich Preußischen General⸗Inspektion der Fuß⸗Artillerie zum Gebrauch als Leitfaden beim mathematischen Unterricht in den Regimentsschulen der Artillerie, sowie zur Benutzung beim Selbstunterricht, bearbeitet von R. Foth, Feuerwerks⸗Major a. D. Mit 135 in den Text gedruckten Holz⸗ schnitten. 4. Aufl. Hannover 1894. Carl Meyer (Gustav Prior). 8. S. 292. 2,50 ℳ — Die beste Empfehlung für das Buch ist, daß der Verfasser von maßgebender Stelle mit der Bearbeitung beauftragt wurde und daß im Laufe weniger Jahre bereits die 4. Auflage nöthig wurde. Die “ weicht wesentlich von Schullehrbüchern ab. Ueberall ist die dem einfachen gesunden ö am nächsten liegende, möglichst auf Anschauung beruhende Herleitungs⸗ und Darstellungsweise getroffen, daneben die wissenschaftliche Form festgehalten und damit eine überzeugende, zwingende Begründung gegeben. Die Beispiele sind klar, zuverlässig und eminent praktisch. Der Erfolg wird auch dieser neuen Auflage nicht fehlen. Die Ausstattung ist solide.
Naturwissenschaft.
Grundriß der vergleichenden Rlsnzenmvsh016
von Dr. E. Dennert. Mit über 600 Abb Verlag von
ildungen. J. J. Weber in Leipzig. In Original⸗Leinenband Pr. 5 ℳ — Die Morphologie (Gestaltlehre) gehört zu den Gebieten der Naturwissen⸗ schaft, welche mit wenig technischen Hifsmitteln betrieben werden können. Dennert's Grundriß der vergleichenden Morphologie ist daher nicht nur für Fachgenossen, sondern auch für ein weiteres, die Pflanzen liebendes Publikum geschrieben. Der Verfasser bemüht sich, durch⸗ klare, leicht verständliche Sprache auch Fernerstehenden dieses Gebiet nahe zu bringen und den Gegenstand durch stete Hinweise auf biologische Fragen lebendig vorzuführen. Die zahlreichen Abbildungen, mit denen das Werk aus⸗ v ist, kommen dem Verständniß des Gesagten zu Hilfe und erlangen dadurch einen besonderen Werth, daß sie fast alle vom Ver⸗ fasser selbst nach der Natur gezeichnet sind. Das Buch bildet den VIII. Band von „Weber'’s Naturwissenschaftlicher Bibliothek“ und ist
Jgleich seinen Vorgängern gut ausgestattet.
Verschiedenes.
„Aerztliche Syndikate“, ein Reformvorschlag von Dr. G. Berlin 1894, Verlag von J. Goldschmidt. Pr. 60 ₰. — Der Verfasser wünscht die Errichtung von ärztlichen Syndikaten, denen die Festsetzung einer nach den zeitlichen und örtlichen Verhält⸗ nissen jeweilig sich richtenden und für alle Aerzte verkinnlicen Honorartaxe, sowie die Nominierung und Ueberweisung der ärztlichen Honorare übertragen werden soll. Von einer solchen Einrichtung
laubt Dr. Zepler eine Besserung in der wirthschaftlichen Lage der erzte, ohne Schädigung der Patienten erwarten zu können.
— „Die Macht des Persönlichen im Leben“ von Dr. J. Wiese. Zweite Auflage. Berlin 1894. Verlag von eanh und Grieben. Preis 1 ℳ — Die erste Auflage dieser kleinen chrift er⸗ schien im Jahr 1876 als der erweiterte Abdruck eines sehr beifällig aufgenommenen Vortrags. Für die nun hier vorliegende zweite Auflage konnte der erste Entwurf unverändert bleiben, weil die darin ausgesprochenen Ansichten und Urtheile die Probe an der Wirklichkeit bestanden haben, durchaus nicht veraltet erscheinen und auch heute noch voll und ganz aufrecht erhalten werden können. Doch wird es der Leser, besonders wenn er schon mit dem Vortrage oder der vorigen Ausgabe bekannt gewesen ist, mit besonderer Freude begrüßen, daß der Verfasser sich entschlossen hat, seine durch die erneute Durchsicht des Werkchens angeregten Gedanken, in einer am Schluß angehängten selbständigen Beigabe niederzuschreiben, da in diesen Gedanken die frühere Auffassung im wesentlichen bestätigt und an manchen Stellen noch weiter begründet wird.
— Die Obstweinbereitung, Anleitung zur Herstellung vor⸗ züglicher Weine, Fruchtsäfte, Gelees ꝛc. aus dem Kern⸗, Stein⸗ und Beerenobst im Klein⸗ und Großbetrieb, unter besonderer Berücksichti⸗ gung der Apfelweinkelterei. 5. neu bearbeitete Auflage mit 45 Ab⸗ bildungen. Von Johannes Böttner. Oranienburg, Ed. n 2 hoff's Verlag. Preis 1,50 ℳ — Der Redakteur des „Prakt. Rat geber im Oöst. und Gartenbau“, Johannes Böttner, giebt in der vorliegenden Schrift mit Fachkenntniß Antwort auf sämmtliche Fragen über die Ernte des Kern⸗, Stein⸗ und Beerenobstes, das Zerkleinern, das Keltern, die Gährung, die des Weins im Faß, das Abziehen des Weins u. s. w., so daß es selbst jedem Laien gelingen dürfte, bei Beobachtung der gegebenen Vorschriften einen guten, haltbaren Tischwein herzustellen. Der Pflege des Weins und seiner Krankheiten bezw. deren Verhütung und Abhilfe sind be⸗ sondere Kapitel gewidmet. Das Hange ist klar und verständlich ge⸗ schrieben und durch viele gute Abbildungen erläutert. Die hier ge⸗ gebenen Anweisungen werden gewiß dazu beitragen, die Obstver⸗ werthung und dadurch den Obstbau zu heben.
eitschriften.
„Zum 10. November⸗ veröffentlicht Bernhard Suphan in Heft 2 (1894) der „Deutschen Rundschau einen Aufsatz über einen “ Entwurf Goethe's: „Schiller's Totenfeper“. Von dem Plan waren bisher nur einige abgerissene und unverständliche Notizen bekannt, und erst infolge einiger neuer Funde ist es Suphan gelungen, das ganze Stück mit wissenschaftlicher Phantasie Scene um Scene aufzubauen. Ein anderes Gedenkblatt bringt dieses Heft mit einem Aufsatz von Erich Schmidt: „Hans Sachs“. Der jüngst verstorbene Heinrich Brugsch erzählt in einem hinterlassenen Aufsatze von seinen „Erinnerungen an August Mariette“, den er in Egypten, der Stätte ihres gemeinsamen Forschens, kennen gelernt, und mit dem ihn dauernde Freundschaft verband. In den fernen Osten führt den Leser
in einem Aufsatz „Ostasiatische Probleme“. Die interessanten Mit⸗
der frühere Kaiserlich a Gesandte in China, M. von Brandt
theilungen „Aus den Tagebüchern Theodor von Bernhardi’'s“ werden