1894 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Dec 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Menschen treten handelnd auf und fröhliche Dialogwendungen und Lachen erregende Situationsscherze versetzen die Zuhörer und Zuschauer in eine behagliche, heitere Stimmung. „Halali’ fügt sich in seiner Komposition ganz den vorangegangenen bekannten Mustern an; es ist eine fröhliche Jagdgeschichte, die fernab vom Getriebe der Großstadt in Feld und Wald eine moderne Widerspänstige im kecken Jagdkostüm zeigt, wie sie ihrem unabwendbaren Geschick entgegenwandelt, dem Geschick nämlich, von ihrem kühnen Gutsnachbarn nach flinker Jägerart durch die Liebe besiegt zu werden. Vor allem e der Hauch kühler Waldesfrische und ländlicher Einfachheit, der das Stück durchzieht; die Menschen grübeln und sorgen nicht viel; ihre kleinen Kümmernisse und Schwächen wirken stets humoristisch, manchmal rührend, aber nie aufregend; so stehen sie gesund und schlicht da, das Leben wie eine schöne Himmelsgabe in Freude und Leid dankbar hin⸗ nehmend. Die Punkte der Hendiung. die etwa zu einem tiefer gehenden Konflikt, zur eaee rung starker Leidenschaften hätten Ver⸗ anlassung geben können, hat der Dichter vorsichtig und geschickt umgangen. Die Darstellung wahrte den Charakter der Dichtung sehr glück⸗ lich. Fräulein Poppe als Ellinor, die moderne Widerspänstige, ent⸗ wickelte leichte Grazie, schlichte mädchenhafte Empfindung und einen aus den Kinderjahren natürlich C“ jungfräulichen Trotz; die Rolle des naiven und klugen Schwesterchens gab Fräulein von Magyburg zierlich und voll Schelmerei. Frau Schramm machte aus einer alten neugierigen Räthin eine Figur voll prächtiger Komik. herr Keßler (Georg Hartungh führte erfolgreich seine ernste Bestimmtheit und milde Ueberlegenheit ins Treffen, und Herr Hertzer war als junger Referendar und Liebhaber schlicht und fröhlich. Einen intriganten Verwalter zeichnete Herr Klein maßvoll und gewandt, und aus der Rolle eines ruhmredigen

Studenten zog Herr Purschian 8. viel Komik, daß ihn lauter

Beifall bei offener Scene dafür belohnte. Einen in „Jagdgeschichten“ starken Förster spielte Herr Grube und erzielte besonders durch seinen gut nachgeahmten ostpreußischen Dialekt manche heitere Wirkung. Der Verfasser wurde viele Male hervorgerufen.

Konzerte.

3 Im Saal Bechstein gab Fräulein Asta Casperschock am Sonnabend unter dem lebhaften Beifall der zahlreichen Hörer ihren ersten Lieder⸗Abend. Die junge Dame besitzt eine wohlklingende, Eftige und ausdrucksvolle Sopranstimme, mit der sie Lieder von Schubert, Franz, Rubinstein, Brahms u. a. im ganzen mit schönem

helingen zu Gehör brachte, wenn auch die Intonation nicht immer völlig rein und tadellos war. Herr Arthur Speed, der in dem Konzert als Pianist mitwirkte, zeigte neben einer tüchtigen Technik eine temperamentvolle Auffassung und klare Vortragsweise.

Die Altistin Clementine Engelmann, die durch ihre künst⸗ lerischen Leistungen bereits wohlbekannt ist, ließ sich am Sonntag im Saal Bechstein hören. Sie begann mit zwei altitalienischen Ge⸗ sängen von Vaccay und Paisiello, denen sie noch Lieder von Schubert, E. E. Taubert, Bungert, Ida Becker, W. Eitze, H. Hofmann und Rubinstein folgen ließ. Mit klangvoller, wohlgeschulter Stimme und mit tief eingehender Vortragsweise verband sie zugleich Reinheit der Intonation und musterhafte Deutlichkeit der Aussprache, die die Künstlerin selbst im leisesten piano bewahrte. Das zarte Wiegenlied von Eitze wurde wiederholt. Der stets gern gehörte Cellist Otto Hutschenreuter unterstützte das Konzert durch

einige Piêcen von Molique, Schubert, Henriquez, Sitt und Fitzen⸗

hagen, denen er noch den „Springbrunnen“ von Davidoff hinzufügte. ämmtlichen Vorträgen wurde reicher Beifall zu theil.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Humperdinck's „Hänsel und Gretel“ gegeben. (Hänsel: Fräulein Rothauser, Gretel: Fräulein Dietrich.) Kapellmeister Weingartner dirigiert. Hierauf folgt das Ballet „Die Puppenfee“ (Damen dell’Era, Urbanska, Stoßmeister, Delcliseur, Herren Burwig, Quaritsch).

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen das Fefspien „Halali“ (Damen Poppe, von Mayburg, Schramm, Herren Keßler, Klein, Purschian, Grube, Hertzer) und das Genrebild „Militärfromm“ (Fräulein Lindner) zur Aufführung. Am Mittwoch

eht anläßlich der Schlußsteinlegung des Deutschen Reichstagsgebäudes einrich von Kleist’'s „Hermannsschlacht“ in Scene.

Im Lessing⸗Theater haben die Vorbereitungen für Victorien Sardou's Schauspiel „Gismonda“, welches kurz vor Weihnachten zur ersten Aufführung gelangen soll, ihren Anfang genommen. Das Programm des am Mittwoch in der Heilig⸗Kreuz⸗ Kirche (am Johannistisch) stattfindenden Konzerts zum Besten der inneren Ausschmückung der Lutherkirche bringt an Vokalwerken das Duett „Denn in seiner Hand“ aus Mendelssohn’s „Psalm 95“, das „Vater Unser“ für Sopran von C. Krebs, Gesänge für Alt von Beethoven und Radecke, Orgelwerke von Bach, Rhein⸗ berger und Guilmant, und Violinkompositionen von Mozart, Albert Becker und Bach. Die Ausführungen übernehmen die Sängerinnen Frau Betty Waibel und Fräulein Annie Duncker sowie die „Th. Krelle (Violine) und Bernhard Irrgang (Orgel). ür die nächste zweite Quartett⸗Soirse der Herren Professor Carl Halir und Genossen an demselben Abend (Saal Bech⸗ stein) ist folgendes Programm festgesetzt: Streichquartett A-moll, op. 29 von Schubert, Klavierquintett op. 99 von Rubinstein und Divertimento für zwei Violinen, Viola, Baß und zwei Hörner von Mozort. Den Klavierpart spielt Herr Ferruccio B. Busoni, den Baß übernimmt Herr Kämling, die Hörner die Königlichen Kammermusiker Herren Fritz Lehmann und W. Richter. Im nächsten, V. Philharmonischen Konzert unter Richard Strauß' Leitung am 10. d. M. gelangt zum Gedächtniß Anton Rubinstein's die „Ozean⸗Symphonie“ des verstorbenen Meisters zur Aufführung. Die Novitäten des Abends sind d'Albert’s Vorspiel zu seinem musikalischen Märchen „Der Rubin“ und Stenhammar'’s Klavierkonzert, vom Komponisten vorgetragen. Gesanglich wirkt Frau Professor Nicklaß⸗Kempner aus Wien mit.

Mannigfaltiges.

„Das Augusta⸗Hospital beging, wie schon gemeldet, am Freitag Nachmittag mit dem Jahresfest zugleich die Feier seines Bihrigen Hestehens. Zu dieser Feier war Ihre Majestät die Kaiserin und Königin als Protektorin des Hospitals er⸗ schienen, begleitet von der Hefbeme Gräfin Keller und von den Kammerherren von dem Knesebeck und Graf Keller. Die Oberin von Arnim mit den Schwestern und Pflegerinnen, die Aerzte und die Kuratoren, die Damen und Herren des Vorstandes des Frauen⸗Lazareth⸗Vereins, unter ihnen auch der Geheime Medizinal⸗Rath Dr. Küster aus Marburg, waren sämmtlich anwesend. Außerdem nahmen an der Feier theil vom Hofstaat weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta die Palastdame Gräfin Oriola und der Geheime Legations⸗Rath von Mohl; ferner waren erschienen Staats⸗ Minister Delbrück, General⸗Superintendent Faber, Superintendent Schönberner, Pfarrer Dürselen, der frühere Pastor Schliep, die Aebtissin von Jena aus Halle, die Oberinnen Bethaniens, des Elisabeth⸗Kinderhospitals und des Magdalenenstifts sowie viele andere Freunde und Gönner des Hauses.

Die Festpredigt in der Kapelle hielt der Hausgeistliche, Pastor Platz, welcher als Text den von der hochseligen Kaiserin dem Hospital verliehenen Wahlspruch zu Grunde legte: „Seid fröhlich in Hoff⸗ nung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ Nach Beendigung des Gottesdienstes wurde im Konferenzsaal und in den anstoßenden Räumen Thee gereicht, wobei Ihre Majestät die Kaiserin Cerele abhielt. Nachdem die Kaiserin das Hospital verlassen hatte, gelangten die von Aller⸗ höchstderselben sowie von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden an den Vorstand und das Kuratorium gerichteten Glück⸗ wunschschreiben zur Verlesung, worauf sofort an die Großherzogin ein Dankes⸗Telegramm nach Baden⸗Baden abgesandt wurde.

Das E kann auf die seit dem Tage der Ein⸗ weihung, dem 27. Dezember 1869 verflossene 25 jährige Wirksam⸗ keit mit großer Befriedigung zurückblicken. Im Anschluß an die durch den Krieg, von 1866 hervorgerufene Thätigkeit des Frauen⸗Lazareth⸗ Vereins aus der Fürsorge der Kaiserin Augusta als eine Lieblingsschöpfung derselben begründet, hat sich das Augusta⸗ Posettat von kleinen Anfängen zu einer im Auslande wie im Inlande

ochangesehenen öffentlichen Heilstätte entwickelt. Mehr als 34 000 Patienten, darunter über 2000 ganz unentgeltlich, viele andere zu ermäßigten Sätzen, sind im Augusta Hospital während dieser Zeit behandelt und verpflegt worden; daneben haben in der mit dem

Hospital verbundenen Poliklinik zahllose arme Kranke unentgeltlich

ärztlichen Rath, Medikamente und Verbandstoffe erhalten; eine große

Anzahl von portrefflichen Krankenpflegerinnen ist alljährlich in der Pflegerinnenschule des Hospitals ausgebildet.

„Der Vorstand hat darauf verzichtet, aus Anlaß dieses Jubiläums öffentliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Bazare und dergl. zum

Besten des Hauses zu unternehmen. Dagegen hat er an den hiesigen

Magistrat die Bitte um Gewährung eines einmaligen außerordent⸗ lichen Beitrages zu dem bisher nur über geringe Mittel verfügenden

Pensionsfonds für invalide Hospitalschwestern gerichtet und zu dem gleichen Zweck Zirkulare an die Gönner des Hospitals versendet.

Von Ihrer Majestät der Kaiserin sowie von der Großherzogin von

Baden sind zu diesem Fonds aus Anlaß des Jubiläums je 5000

geschenkt worden.

Behufs einer Nachfeier werden sich am 27. Dezember im Christ lichen Vereinshause, Wilhelmstraße 34, die Vorstandsmitglieder mi den Schwestern, den Pflegerinnen und dem übrigen Dienstpersona

des Hauses, sowie mit anderen geladenen Gästen zu einem Theeabend

vereinigen.

In Verbindung mit dem Rettungswesen will das Kuratorium der Berliner Unfallstationen bekanntlich auch eine zweckmäßige

Organisation des dazu gehörigen Transportwesens zur Durchfüh⸗

rung bringen. Zu dem Zweck werden die vier Hauptstationen Nr. I bis IV, mit welchen Fuhrparke verbunden sind, durch direkte Telephon⸗ leitungen mit den anderen Unfallstationen verbunden, während die

Hauptstationen an die in der Wilhelmstraße 38 von dem Mitglied

des Kuratoriums, Direktor Max Schlesinger geleitete direkten

; Mittelpunkte aus die erforderlichen Dispositionen bei Massenunfällen getroffen werden können. Der Aufruf an die Berliner Aerzteschaft zur eventuellen Betheiligung an dem Dienste der Stationen hat freudigen Widerhall es

Fernsprechanschluß erhalten, damit von diesem

haben sich die Herren Aerzte in überraschend großer Zahl zu diesem

Hilfsdienste gemeldet, dessen Organisation thunlichst bald in die Wege geleitet werden wird. Die Unfallstationen dienen neuerdings auch einem weiteren humanitären Zweck, indem sie, dem Wunsche des betreffen- den Comités entsprechend, als die alleinigen Depots des für Unbe⸗

mittelte bestimmten Diphtherie⸗Heilserums funktionieren.

Im Deutschen Sprachverein Berlin findet morgen Abend

8 ½ Uhr im Gasthof zu den Vier Jahreszeiten, Prinz⸗Albrechtstraße 9,

eine Vorlesung der Königlichen Hofschauspielerin Frau Marie See⸗

bach aus den Dichterwerken von Goethe, Wildenbruch, Heine u. a. statt. Gäste sind willkommen.

Paris. Nach einer vom Kriegs⸗Ministerium veröffentlichten

Statistik haben sich, der „Köln. Ztg.“ zufolge, unter den 343 000 im Jahre 1893 einberufenen Rekruten 22 000 befunden, die weder lesen noch schreiben können; ferner können 55 000 nur lesen oder nur

schreiben, d. h. sie sind im stande, nothdürftig ihren Namen zu

unterschreiben.

St. Petersburg, 1. Dezember. Gestern Vormittag stießen laut Meldung des „W. T. B.“ auf der Station Melitopol an der Losowo⸗Sebastopol⸗Eisenbahn zwei Güterzüge zusammen. Mehr als zwanzig Wagen und die Lokomotiven wurden zertrümmert. Von dem Dienstpersonal sind einige verwundet. Der Verkehr auf

der Linie ist unterbrochen.

Rom, 2. Dezember. In den von dem Erdbeben heim⸗ gesuchten Gegenden erhöhen wolkenbruchartige Regengüsse

die angerichteten Schäden.

Brüssel, 2. Dezember. Die Caulille’'sche E11 1 2 Bev. B.“ meldet, in die Luft geflogen und vollständig zerstört. Bisher wurden drei Todte

bei dem Militärlager von Beverloo ist, wie „W. T.

und etwa zwanzig Verwundete aufgefunden.

der Ersten Beilage.)

.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in

2

t vom 3. Dezember, r Morgens.

er 8

p.12 =SN

im

Theater⸗Anzeigen.

önigliche Schanspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 257. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Neues Theater. Schiffbauerda Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ Dienstag: Komödianten! dinck. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt Mittwoch: Figaro’s Hochzeit.

Villa Vielliebchen.

Mittwoch und folgende Tage: Der Unterpräfekt. Bödcher aus Halberstadt u. des Pianisten Herrn

Otto Bake.

LLnfang 7 ½ Uhr: Konzert von deee. Gadski, 6 unt. igef. Mitw. der Pianistin Frl. Emma Lohr a. Leipzig.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag,

Hereetareddanühsheanthetsscha 2h. . 1.

in 0 Celsius

5°C. = 40 ℳ.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Milli

Temperatur

S

8 heiter bedeckt Christiansund Regen Kopenhagen. Nebel Stockholm. Nebel aranda. bedeckt

t. Petersbg. bedeckt Moskau.. bedeckt

Cork, Queens⸗ towm.. wolkig

Cherbourg.. wolkenlos Ider 3 wolkig

72778 bedeckt mburg .. 771 3 bedeckt Fuinenün, 2772 Pdest keufahrwasser un Memel 770 583 ä6763 wolkenlos ünster.. 768 wolkenlos Karlsruhe.. 765 wolkenl. ¹) 765 still wolkenlos 76383 heiter Chemnitz .. 771 wolkenl. /2) Berlin.. 772 Nebel Wien.. 774 Nebel Breslau.. 774 Nebel

e d'Aix .. 760 wolkenlos ““ 763 O bedeckt T 765 bedeckt

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¹) Reif. ²) Reif. Uebersicht der Witterung.

Die Witterung von ganz Europa steht unter dem Einfluß eines Hochdruckgebietes, dessen Kern mit 775 mm Barometerstand über Galizien und Ungarn liegt. An den Ostufern der Adria weht Sturm aus Ost und Südost, sonst ist die Luftbewegung allent⸗ halben schwach, über Nord⸗Europa meist südlich bis westlich, und südlich vom Nord⸗ und Ostseegebiete, wo der Luftdruck stark abgenommen hat, meist östlich. In Deutschland ist das Wetter im Norden mild und stark neblig, im Süden heiter und kalt. In Süddeutschland, im Innern Frankreichs, im nörd⸗

lIichen Oesterreich und in Ungarn herrscht Frostwetter.

Deutsche Seewarte.

vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet⸗Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Josef Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musik⸗Direktor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 268. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Militärfromm. Genrebild in 1 Aufzug von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. In Scene ge⸗ segt. vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 1

Mittwoch: Opernhaus. 258. Vorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Emanuel Schikaneder. (Pamina: Fräulein Egli, vom Großherzoglichen Hof⸗Theater in Darmstadt, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 269. Vorstellung. Die Her⸗ mannsschlacht. Ein Drama in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. (Mit Benutzung der Bearbeitung von Rudolph Genée.) In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Weber. Anfang 7 ½ Uhr. 1 8 Mittwoch: Hamlet. Donnerstag: Die Weber.

5 Berliner Theuter. Dienstag: Madame Sans⸗

Gene. Fe Uhr. Mittwoch: Madame Saus⸗Geue. Donnerstag: Zum ersten Male: Der höchste Trumpf. Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby.

Lessing⸗Theater. Dienstag: Zwei Wappen. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Zwei Wappen.

Donnerstag: Zwei Wappen.

Residenz⸗Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Zum 30. Male: Der Unterpräfekt. Schwank

3 Akten von Leon Gaudillot. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Villa Vielliebchen. Lust⸗ spiel in 1 Akt von Benno Jacobson. Anfang

7 ½ Uhr.

8 8

Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25/26.

Dienstag: Die Fledermaus. Operette in 3 Akten nach Meilhac und Halévy bearbeitet von C. Haffner und Rich. Genée. Musik von Johann Strauß. Regie: Herr Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreich. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Die Fledermaus.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 5557. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Jabuka von Johann Strauß. Hierauf: Meißner Por⸗ zellan. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Neu einstudiert: Der lustige Krieg. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Hierauf: Ballet. b

Bentral⸗-Theater. Alte Jakob .30. Direktion: Richard Schultz. Dienstag: Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Zum 96. Male: O, diese Berliner! Große Poss mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's „Reise durch Berlin“) von Julius Freund⸗ Musik von Julius Einödshofer. Anfang

r

Am 8. Dezember: Jubiläums⸗Wohlthätigkeits⸗ Vorstellung (zum Besten des Unterstützungsfonds des Vereins Berliner Presse): Zum 100. Male: O, diese Berliner!

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Char⸗ ley’s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die ewige Braut. Lieder⸗ piel mit Tanz in 1 Akt von W. Mannstädt und 9 In Scene gesetzt von Ad. Ernst. Anfang

r. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Konzert-UHaus. Dienstag: Karl Meyder⸗ Konzert. Ouv. „Marco Spada“, Auber. „Die lust. Weiber v. Windsor“, Nicolai. „Figaros Hoch⸗ zeit“, Mozart. „Sirenenzauber“, Walzer v. Wald⸗ teufel. Berceuse f. d. Violine v. Renard (Herr Carnier). Klänge aus Steyermark f. Piston v. Hoch (Herr Werner).

Sing⸗Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Violinvirtuosen Soma Pick⸗Steiner,

unt. güt. Mitw. der Konzertsängerin Fräulein Marie

Birkus Renz (Karlstraße). Dienstag: 110 Ni En. Neue Mustkeinlagen in d. sensationellen Tänzen les grelots vivants u. jeu des barbichons. e“ Zum ersten Male: Der Schulreiter Mr. Jules m. seinem Lipizaner Hengst Majestoso; das Apportierpferd Mohr *u. Hippol. Potpourri von 40 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz: Grande Quadrille de la haute équitation, ger. von 6 Damen u. 6 Herren; d. sensation. Hand⸗ Equilibrist Mr. Jules Keller; Major Burk m. seinen amerikanischen Militär⸗Exerzitien; d. beliebten Clowns Gebr. Villaud ꝛc. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Zum ersten Male: Konkurrenz⸗Vor⸗ stellung, alle Nummern doppelt besetzt.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete von Oppen mit Hrn. rem.⸗Lieut. Carl Horn (Darmstadt Berlin). rl. Hedwig Zechelius mit Hrn. Lieut. Lothar Ganse Kreuzburg O.⸗S. —Krotoschin). Frl. Agathe

Marsch mit Hrn. Pastor Siegfried üller (Dittmannsdorf-— Eisenberg). 8

Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Georg von Heyden mit Frl. Frieda Rittscher (Hamburg). Hr. Gymnasial⸗Oberlehrer Oskar Anders mit Frl. Elisabeth Dewerny.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Albert Preuß ee. bei Schwentainen, Ostpr.). Hrn. Alexander von Hartmann (Baumgarten bei Dramburg). Hrn. Prem.⸗Lieut. Hotop (Lang⸗ fuhr). Hrn. Regierungs⸗Rath Blau (Ratibor). Eine Tochter: Hrn. C. von Uechtritz und Steinkirch (Berlin). Hrn. Prem.⸗Lieut. Egon von Nostitz (Osnabrück). Hrn. Prem.⸗Lieut. Johannes Rogalla von Bieberstein (Berlin). Hrn. Lieut. z. See von Windheim (Kiel).

Gestorben: Fr. Julie von Podewils, geb. von Beyer (Berlin). Frl. Sophie Malotki von Trzebiatowski (Berlin). Hr. Amtsgerichts⸗Rath Hermann Weidlich (Ohlau).

Verantwortlicher Redakteur:

J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (1827 ½)

chen Rei 8⸗Anz

Berlin, Montag, den 3. Dezember

Statistik und Volkswirthschaft.

Die preußischen Sparkassen im Jahre 1893 bezw. 1893/94.

(Stat. Korr.) Nach den vorläufigen Ergebnissen der Sparkassen⸗ statistik für das Jahr 1893 bezw. bei den nach dem staatlichen Rech⸗ nungsjahre abschließenden Kassen für das Jahr 1893/94 wuchsen die Einlagebestände der preußischen Sparkassen durch Zuschreibung von Zinsen um 100,66 Millionen und durch neue Einlagen um 911,79 Millionen Mark; da andererseits 813,91 Millionen an Einlagen wieder abgehoben wurden, ergab sich ein Gesammtzuwachs von 198,54 Millionen Mark. Es sind damit zwar die hohen, über 200 Millionen hinaus⸗ gehenden Zuwachsziffern der Jahre 1887 bis 1889 noch nicht wieder erreicht, dagegen diejenigen der beiden Vorjahre 1891 und 1892 mit 124,83 bezw. 145,03 Millionen Mark erheblich übertroffen. In allen Provinzen ergab sich ein Zuwachs schon vnnch den Ueberschuß der Neueinlagen über die Rückzahlungen. Der Gesammtbestand er⸗ reichte am Schlusse des Berichtsjahres die Summe von 3750,23 Millionen Mark. Die erste Milliarde wurde im Jahre 1875, die zweite im Jahre 1884, die dritte im Jahre 1889 überschritten.

An Sparkassenbüchern wurden im Berichtsjahre 954 980 (im Vorjahre 897 176) neu ausgegeben und 671 238 (691 426) zurück⸗ genommen; es ist also die Zahl der neu ausgegebenen Bücher erheblich gestiegen, während diejenige der zurückgenommenen sich vermindert hat. Gegen den Bestand am Schlusse des Vorjahres ergab sich ein Zuwachs um 280 192 Stück. Auch hier sind wieder die Ziffern der Jahre 1891 und 1892 mit einem Zuwachs von nur 180 294 und 201 826 Stück weit übertroffen, dagegen einige Zuwachsziffern aus den achtziger Jahren noch nicht ganz wieder erreicht worden. Es sei übrigens daran erinnert, daß überall, wo bereits der größte Theil der Einwohner oder doch der Haushaltungen mit einem Sparkassenbuche versehen ist, der Fort⸗ sang der Sparthätigkeit sich weniger in dem Zugange neuer Spar⸗ assenbücher als in dem Aufsteigen vorhandener Bücher aus niederen in höhere Kontenklassen äußern wird. Unter solchen Umständen hat es nichts Auffälliges, wenn die Zahl der Sparkassenbücher nur noch langsam zunimmt und diejenige der auf kleine Beträge lautenden Bücher stehen bleibt oder gar sich vermindert. In Preußen tritt allerdings, obgleich bereits auf jeden fünften Einwohner ein Spar⸗ kassenbuch entfällt, noch keine von beiden Erscheinungen hervor; die Zunahme der Bücherzahl bleibt andauernd eine sehr ansehnliche, und auch die kleinen Konten haben daran entsprechenden Antheil. Es waren

nämlich im Umlauf am Schlusse am Zuwachs des 98 8 Berichts⸗ Hundert⸗ Vorjahres jahres theilen Einlage bis zu 60 ℳ.ʒ“ 1 755 635 1 832 260 4,36 von über 60 bis 150 965 225 1 008 185 4,45 150 300 860 403 885 345 300 600 921 478 960 789

Bücher mit

69909 11451127 1 536 824 Die Vermehrung war hiernach in allen Kontenklassen ein

lich gleichmäßige, und nur die Bücher mit mehr als 600 erfuhren

eine verhältnißmäßig viel größere Zunahme als die übrigen. Sie

machten aber immer erst rund ein Viertel der Gesammtzahl aus,

nämlich 24,69 v. H., während 29,44 v. H. auf die Bücher bis 60

und 45,87 v. H., also annähernd die Hälfte auf die mittleren Konten

von 60 bis 600 entfielen.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem Ruhrrevier wird der Berliner „Volks⸗Ztg.“ ge⸗ schrieben: Dem alten (sozialdemokratischen Bergarbeiter⸗) Verbande fehlen bald die Gelder für die Verwaltung. Das Gehalt und die Kosten der Redaktion bleiben unverändert, während die Einnahme immer mehr und mehr zurückgeht. 1

Aus Nürnberg meldet „H. T. B.“ nach der „Frkf. Ztg.“ zum Streit unter den sozialdemokratischen Parteiführern: Eine sozialdemokratische Parteiversammlung setzte die am Mittwoch abgebrochene Diskussion über den Parteistreit fort. Die Versammlung nase mitunter einen stürmischen Charakter an. In einer Entschließung wurde Bebel'’'s Auftreten getadelt und Grillenberger volles Ver⸗ trauen ausgesprochen.

In Tetschen (Böhmen) sind, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, in der Steinnußknopf⸗Fabrik der Firma Dinklage u. Franze zwischen den Polierern und den Arbeitgebern Lohnstreitig⸗ keiten ausgebrochen.

Literatur.

Weihnachts⸗Publikationen

Literatur und Kunst.

Richard Wagner⸗Werk. Ein Bildercyclus von Ferdinand ke, Text von Franz Muncker. 15 Blatt in Kupferdrucken. In Original⸗Prachtband (Format 50 %✕ 37 cm.) Pr. 45 Verlag von Franz Hanfstaengl in München: Nachdem sich die zu seinen Lebzeiten unbegreiflich lange und erbittert bestrittene epoche⸗ machende Bedeutung des Dichterkomponisten nunmehr unein⸗ geschränkte Anerkennung verschafft und sein Ruhm wie die bunt zusammengesetzte internationale Besucherschaar der 1“ in Bayreuth beweist jetzt über den ganzen Erdball verbreitet ist, macht sich das Bedürfniß nach einem Werk geltend, welches den herrlichen Idealfiguren, die dieser große Meister der Poesie und Musik ersonnen, im Bilde nachgestalte. Die Lösung der Aufgabe hat Ferdinand Leeke übernommen. Die vorliegende, aus 15 Blatt bestehende und in sich geschlossene Publikation stellt den Ein⸗ tritt in dieses Unternehmen dar, welches jene dramatischen Scenen aus sämmtlichen Musikdramen Richard Wagner's schildern will, die auf den Musikfreund die fesselndste und dauerndste Wirkung ausgeübt haben. Sie enthält je zwei Blätter aus dem „fliegenden Holländer“ (Senta im Kreise der Spinnerinnen die Ballade singend, und des Holländers Eintritt in das Haus ihres Vaters) und aus dem „Tannhäuser“ Elisabeth's Gebet und die Scene zwischen Tannhäuser und enus und Wolfram von Eschinbach), drei Blätter aus „Lohengrin“ nach dem Gottesurtheil, Elsa Abends auf dem Balkon, das aar im Brautgemach). Die anderen acht Bilder sind dem „Ring des Nibelungen“ entnommen und zwar eines dem „Rheingold“ (Alberich und die Rheintöchter), drei der „Walküre“ (Siegmund der Wälsung vor Sieglinde, das dem Eschenstamm entrissene Schwert schwingend; die Walküre Siegmund erscheinend; Brünnhilden’s Schlaf), eines dem „Siegfried’ (Brünnhilden's Erweckung) und zwei der „Götterdämmerung“ (Gutrune bewillkommnet Siegfried in Gibich's Hause mit dem Zaubertrunk; die Rheintöchter warnen Sieg⸗ fried vor dem Fluch des Ringes). Diesen gut gewählten und groößtentheils uch wohlgelungenen Kompositionen hat Professor 87] Muncker Begleitworte beigegeben, in denen er Richard Wagner als Bahnbrecher auf dem Gebiete der dramatischen Musik würdigt und auch den an Bitternissen reichen Lebenslauf des genialen Mannes schildert. Die sorgfältige Ausführung der Reproduktionen in Photogravüre verdient volle Anerkennung, und der mit dem Medaillonporträt des ’. geschmückte, altgermanisch stilisierte Einband bildet eine dem Inhalt entsprechende vornehm gediegene Hülle. Allen Verehrern Richard Wagner's kann das prächtige Werk als eine

werthvolle Festgabe warm empfohlen werden.

Geistliche Lieder. Von Georg Wilhelm Schulze. 25. Jubiläums⸗Auflage. Auf Kupferdruckpapier mit farbigen Ein⸗ fassungen gedruckt und in Relief⸗Celluloidband mit Goldschnitt gebunden. Halle a. S. Richard Mühlmann's Verlag (Max Grosse). Preis 6 Diese Liedersammlung, die zu ihrer Jubiläumsfeier in einem schönen würdigen Festgewande vorliegt, erschien zuerst im Jahre 1858. Sie ent⸗ hält über 200 geistliche Lieder, alle von demselben Dichter, und daß es wirkliche Lieder sind, beweist der Umstand, daß eine große Zahl von ihnen ein⸗ oder mehrstimmig und zum theil schon in verschiedenen Weisen gesungen werden. Sie haben durchweg mehr den Charakter des S als den des Gewaltigen, aber das Geheimniß ihrer Wirkung liegt in ihrem unmittelbaren Ursprung aus der Heiligen Schrift. Fast ausnahmslos ist es ein Bibelwort, bekannte liebe Sprüche oder auch seltener gehörte Stellen, aus denen heraus der Dichter mit schöpferischer Begabung und seltener Formvollendung das Lied gestaltet. Ueber den Werth der Schulze'schen Dichtungen haben die berufensten Beurtheiler längst das entscheidende Wort gesprochen: sie sind keine Kirchenlieder, sondern christliche Lieder zur Erbauung und Erquickung des trostsuchenden Herzens, und als solche gehören sie zu den besten, die wir haben. In der prächtigen Ausstattung der Jubiläumsausgabe bildet die Sammlung ein vornehmes Weihnachts⸗ geschenk für evangelische Christen.

Der Märchenwald für das Deutsche Haus, von Emil Engelmann. Mit 6 Vollbildern von R. E. Kepler und E. Weißer. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. (Pr. eleg. geb. 3 ℳ) Der bekannte Bearbeiter unserer alten Heldenlieder macht in diesem Buch den Versuch, dem deutschen Hause die wundersame Märchenwelt der Heimath in sinnigem Lied und Wort näher zu rücken und so eine Art Jugendepos zu schaffen, das eine gesunde, geistige Nahrung für Knaben und Mädchen biete. Diese Idee kann als eine glücklich durchgeführte bezeichnet werden. Der Märchenton ist vorzüglich getroffen; er ist schlicht und dabei doch edel, und da der Poet über eine außerordentliche Formgewandtheit verfügt, eignen sich Prosa und Poesie vorzüglich zum Vorlesen an den langen Winter⸗ abenden. Das Buch sei als eine preiswürdige gediegene Weihnachts⸗ gabe für die Jugend empfohlen.

Auch auf die früher erschienenen (an dieser Stelle s. Z. besprochenen) Bearbeitungen Engelmann's, welche im Verlage von Paul Neff jetzt in neuen Auflagen sowie in billigeren, nicht illustrierten Ausgaben er⸗ schienen sind, sei hier noch einmal hingewiesen. Es sind:

„Heldenlieder für das Deutsche Haus“ von Emil Engel⸗ mann: „Das Nibelungenlied.“ Mit 6 Lichtdruckbildern, 9 Faksimiles und 50 Illustrationen im Text. Dritte Auflage. „Das Gudrun⸗ lied.“ Mit 6 Lichtdruckbildern und vielen Illustrationen im Text. Zweite Auflage. „Die Frithjofs⸗Sage.“ Mit 6 Lichtdruck⸗ bildern und vielen Illustrationen im Text. Zweite Auflage. „Parzival.“ Mit 6 Lichtdruckbildern, 66 Illustrationen im Text, 3 Faksimiles und 2 Proben der ersten Drucke. Zweite Auflage. Feder Band einfach gebunden 6 ℳ, elegant gebunden 7 Jeder Band ohne Illustrationen gebunden 3 „Germanias Sagenborn“ von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern. Zwei Bände. Jeder Band einfach gebunden 7 ℳ, elegant gebunden 8 „Homer's Odyssee in freier Umdichtung für das deutsche Haus“ von Emil Engelmann. Mit ca. 100 Bildern nach Zeichnungen von Tischbein, Genelli, Flaxman, Preller ꝛc. ꝛc. Einfach gebunden 7 ℳ, elegant gebunden 8 Diese Bearbeitungen, welche der Jugend unbedenklich in die Hand gegeben werden können, Peusbücher im besten Sinne des Worts und eignen sich vorzüglich als Festgeschenke.

Die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig versandte soeben ihren illustrierten Verlagskatalog für Weihnachten 1894. Derselbe enthält eine Reihe ausgewählter Werke von bleibendem Werth aus den verschiedensten Gebieten. Die erste Stelle nimmt „Brockhaus' Konversations⸗Lexikon“ ein, welches jetzt in vierzehnter neubearbeiteter Auflage 88 Bände, Preis 160 ℳ) erscheint. Von besonderem Interesse ist ferner das von dem Fürsten Uchtomskij ver⸗ faßte Werk über die Orientreise (1890 bis 91) des Großfürsten⸗Thron⸗ folgers Nikolaus Alexandrowitsch von Rußland, jetzigen Kaisers Nikolaus II. (aus dem Russischen übersetzt von Dr. Hermann Brunnhofer; 2 Prachtbände, Folio, mit 120 Vollbildern, 8 Stahl⸗ stichen und Heliogravüren, mehreren Karten und 280 Textbildern; geb. in 2 Bänden Pr. 110 ℳ). Viel Anziehendes und Belehrendes bietet auch die Rubrik der Reisewerke über Afrika (von Stanley, Nachtigal, Emin Pascha, Schweinfurth ꝛc.) und speziell über die deut⸗ schen Kolonien („Durch Kamerun“ vom Hauptmann C. Morgen, „Im Innern Afrikas“ von H. von Wissmann, Kriegsbilder aus dem Araberaufstand in Deutsch⸗Ostafrika“ von von Behr ꝛc.). Eine große Reihe illustrierter Reisewerke aus allen Welttheilen für die Jugend bildet den Abschluß des mit vielen vortrefflichen Probe⸗Illustrationen

eschmückten Katalogs, auf welchen bei der Auswahl ihrer Geschenke Frigenenhe hiermit hingewiesen seien.

8 Handel und Gewerbe. 86

Die „Gute E11“ hat, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, in ihrer Hauptversammlung vom 30. November beschlossen, zur Ausbeutung ihres großen Grubenbesitzes in der Nähe der Stadt Holten bei Sterkrade (die Gerechtsame umfaßt nahezu 37 Marximalfelder) einen Schacht niederzubringen. Für diese Schachtanlage ist bereits ein zusammenhängender Grundbesitz von annähernd 500 Morgen erworben worden. Die Mittel für die An⸗ lage des Schachtes sollen durch Ausgabe der noch im Besitz der Gesellschaft befindlichen 1 971 000 Aktien B. mittels antheiliger Ueberlassung an die Inhaber der beiden Aktiengattungen aufgebracht werden.

Magdeburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —,—, neue 9,40 9,55. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 8,90 9,00, neue 8,90 9,05, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 6,00 7,00. Ruhig. Brotraffinade 1 22,25. Brot⸗ raffinade II 22,00. Gem. Raffin. mit Faß 21,25 22,25. Gem. Melis 1 mit Faß 20,25. Still. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Dezember 8,90 Gd., 8,95 Br., pr. Januar 9,05 Gd., 9,07 ½ Br., pr. März 9,20 Gd., 9,25 Br., pr. April⸗Mai 9,32 ½ Gd., 9,37 ⅝⅞˖ Br. Ruhig, stetig.

Halle a. S., 1. Dezember. (W. T. B.) Ueber die Firma T. Knauer in Gröbers, Zuckerfabrik mittilandwirthschaftlichem Großbetrieb, wurde der Konkurs eröffnet. Die Passiven werden auf mehr als 1 ¼ Millionen beziffert.

Cassel, 1. Dezember. Serienziehung der Kurhessischen 40 Thaler⸗Loose: 1 30 96 107 119 150 258 265 400 560 571 593 669 730 806 858 875 883 896 907 952 953 964 1000 1016 1069 1247 1311 1337 1382 1487 1510 1515 1529 1547 1555 1589 1645 1742 1749 1750 1784 1801 1815 1843 1979 1987 1990 2037 2105 2106 2137 2163 2192 2227 2300 2327 2374 2510 2556 2591 2667 2816 2845 2856 2878 2879 2907 3129 3146 3174 3180 3256 3275 3295 3349 3430 3467 3587 3644 3689 3846 3917 4000 4029 4140 4152 4289 4314 4502 4517 4539 4574 4581 4699 4709 4728 4781 4827 4828 4839 4897 4916 4934 4946 5009 5027 5033 5048 5073 5114 5123 5154 5217 5255 5279 5290 5328 5342 5414 5440 5490 5504 5519 5683 5697 5706 5717 5811 5866 5899 5957 5962 5984 6041 6193 6202 6210 6222 6228 6241 6247 6281 6284 6291 6347 6349 6389 6511 6592 6614 6629.

Erste Beilage eiger und Königlich Preußisch

1“

Leipzig, 1. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. Dezember 2,80 ℳ, pr. Januar 2,80 ℳ, pr. Februar 2,82 ½ ℳ, pr. März 2,82 ½ ℳ, pr. April 2,85 ℳ, pr. Mai 2,87 ½ ℳ, vpr. Juni 2,90 ℳ, pr. Juli 2,90 ℳ, pr. August 2,92 ½ ℳ, per September 2,95 ℳ, per Oktober 2,95 ℳ. Umsatz 10 000 kg. Ruhig.

Mannheim, 1. Dezember. (W. T. B.) Produktenmark Weizen pr. März 13,95, pr. Mai 13,85, pr. Juli 13,95. Ro pr. März 12,10, pr. Mai 12,15, pr. Juli 12,30. Hafer pr. März 12,35, pr. Mai 12,45, pr.“ Juli 12,70. Mais pr. März 12,00 pr. Mai 11,95, pr. Juli 12,00.

Meiningen, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der 4 % Meininger Prämien⸗Pfandbriefe: 61 159 174 201 278 610 621 647 651 666 705 717 743 787 809 902 960 980 1021 1163 1244 1290 1334 1422 1618 1654 1696 1984 2032 2106 2116 2230 2398 2548 2637 2675 2959 2974 2976 2977 3067 3115 3146 3191 3255 3355 3403 3405 3415 3427 3464 3555 3684 3705 3719 3757 3852 3865 3867 3955.

Bremen, 1. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Stetig. Loko 5,255 Br. Baumwolle. Flau. ÜUpland middl. loko 29 ½ 4. Schmalz. Fest. Wilcor 38 ½˖ ₰, Armour shield 37 ¾ ₰, Cudahy 38 ½ ₰, Fairbanks 30 4. Speck.

est. Short clear middl⸗loko —, Dezbr.⸗Jan.⸗Abladung 35. Umsatz: 187 Kisten Seedleaf, 920 Packen Brasil, 66 Packen

ürkei. Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Köln⸗Mindener Loose: 159 223 303 326 498 509 690 769 873 899 933 973 1085 1113 1148 1251 1257 1309 1351 1355 1524 1537 1570 1750 1791 1830 1935 1937 1980 2470 2530 2681 2692 2795 2870 2961 2966 3015 3142 3181 3349 3468 3525 3596 3702 3714 3719 3931 3956 3969.

Wien, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der öster⸗ reichischen 1864er Loose: 131 538 592 610 637 798 1149 1431 1790 1874 1914 2082 2821 2951 3409 3418 3633 3942. 150 000 Fl. fielen auf Nr. 30 Ser. 2865, 20 000 Fl. Nr. 3 Ser. 647, 10 000 Fl. Nr. 3 Ser. 3290, je 5000 Fl. Nr. 24 Ser. 2583, Nr. 36 Ser. 3478, je 2000 Fl. Nr. 86 Ser. 647, Nr. 30 Ser. 3521, je 1000 Fl. Nr. 15 Ser. 981, Nr. 40 Ser. 3336, Nr. 49 Ser. 3006.

Pest, 1. Dezember. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen besser, pr. Frühjahr 6,76 Gd., 6,78 Br., per Herbst 7,11 Gd., 7,13 Br. Roggen pr. Frühjahr 5,70 Gd., 5,72 Br., Hafer pr. Früh⸗ jahr 6,03 Gd., 6,05 Br., Mais pr. Mai⸗Juni 6,10 Gd., 6,11 Br. Kohlraps pr. August⸗September 11,05 Gd., 11,10 Br.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz für gute und feine Sorten stetig, bei vollen Preisen; für ordinäre und beschädigte Sorten sehr träge und schwach.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

96 % Jayazucker loko 12 ¼ ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko

8 ruhig.

3. Dezember. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be-

trugen in der Woche vom 24. November bis 30. November: Engl. Weizen 3039, fremder 56 311, engl. Gerste 3007, fremde 11 806, engl. Malzgerste 18 373, fremde —, engl. Hafer 1815, fremder 122 354 Qrts., engl. Mehl 24 450, fremdes 28 708 Sack.

St. Petersburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Nach amtlicher Angabe betrug die diesjährige Zuckerrübenernte bis zum 1. No⸗ bocber 32 965 830 Berkowetz gegen 34 039 674 Berkowetz im vorigen

ahre.

Der Zuckerexport nach Finland mit Accisevergütung ist nunmehr auch über die Zollämter Nieszawa, Mlawa und Alexandrowo gestattet worden. b

Rom, 2. Dezember. (W. T. B.) (Meldung der „Agenzia Stefani“). Das Amtsblatt wird morgen Abend das Regle⸗ ment für die neuen Titres der konsoli dierten 4 und 4 ½ %, gemäß dem Gesetz vom 22. Juli d. J. von jeder Steuer jetzt und in Zukunft befreiten Rente veröffentlichen. Danach wird die 5 % steuerpflichtige Rente (welche die frommen Stiftungen an die Verwaltung der öffentlichen Schuld zurückgeben werden, um dafür Stücke der 4 ½ % steuerfreien konsolidierten Rente zu empfangen) eingezogen, und es werden die im Budget ausgeworfenen Summen für den Dienst der 5 % steuerpflichtigen Rente in ent⸗ sprechendem Verhältnisse herabgesetzt werden. Daraus geht hervor, daß das Gerücht, wonach die im Besitz der frommen Stiftungen be⸗ J 5 % und in 4 ½ % umzuwandelnde Rente wieder n Umlauf gelangen könnte, der Begründung entbehrt. Das Amtsblatt wird gleichzeitig ein Königliches Dekret veröffentlichen, welches zum Gesetz gemacht werden soll und welches für den Ersatz der 5 % steuerpflichtigen auf Namen lautenden Zertifikate durch 4 % steuer⸗ freie Vorsorge trifft, sowie ein Königliches Dekret, welches die Unterscheidungszeichen der auf Namen lautenden 4 ½ % steuer⸗ freien Zertifikate bestimmt. Schließlich werden Verordnungen des Schatz⸗Ministers über die Immobilisation von Goldstücken gemäß dem Ge es vom 22. Juli d. J. publiziert werden.

msterdam, 1. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51. v 38 ¼. 1 88

Christiania, 3. Dezember. (W. T. B.) Die Hypotheken⸗ bank hat gestern einen Kontrakt mit der Dänischen Landmannsbank Eund dem Hause Behrens in Seeh über eine Anleihe zu Konvertierungszwecken abgeschlossen. Danach werden vor⸗ behaltlich der Genehmigung 88 die Regierung die zwei 4 prozen⸗ tigen Anleihen von 1885 und 1886, sowie die Anleihe von 1892 im Betrage von 60 Millionen Kronen in 3 ½ % verwandelt. Ferner wurde die Ausgabe einer neuen 3 ½ % Anleihe in der Höhe von 12 Millionen, unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Storthing, vereinbart. . 8

New⸗York, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft. Im weiteren Verlauf trat allgemeine SI ein; der Schluß war recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 107 000 Stück.

Weizen eröffnete sehr fest; im weiteren Verlauf steigend un lebhaft bewegt infolge umfangreicher Käufe der Platzspekulanten un Abnahme der Vorräthe in Liverpool. trat Abschwächung auf Realisierungen ein. Mais stei öffnung infolge . Käufe und Berichte über na Westen. Später Abschwächung infolge großer Ankünfte. 8

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführte Waaren betrug 6 233 975 Doll. gegen 10 414 344 Doll. in der Vor⸗ woche, davon für Stoffe 1 113 825 Doll. gegen 1 826 363 Doll. in der Vorwoche. .

Chicago, 1. Dezember. (W. T. B.) Weizen ging infolge fester ausländischer Märkte und der Abnahme der Vorräthe in Live pool höher, sank aber theilweise wieder auf Sarag. Wetter in de Winterweizengebieten. Mais steigend infolge ungünstigen Wetter