sich durch gutes Spiel aus Paula Wirth in vertrauensvollen und getäuschten, jedoch immer wieder zur Versöhnung bereiten Andrea, Gattin des Grafen Stefan d'Ormeuil. Ihre Freundin, die Baronin Pauline de Lussan wurde von Hedwig Schimura, die Tänzerin Stella von Frieda Wagen und deren Kammerzofe Coraglie von Ella Gabri recht gewandt dargestellt. Den Grafen Stefan d'Ormeuil gab Herr Wallner gar zu ernst; etwas mehr Humor würde ihm gut gestanden haben. Sehr natürlich waren Herr Haak als hilfsbereiter Polizei⸗Präfekt Ducreur und Herr Aderer als Juwelier Robineau. Die Bemühungen der Künstler um den Erfolg fanden bei dem zahlreichen Publikum durch wohlwollenden Beifall die ver⸗ .
diente Anerkennung. 3
Im Königlich Opernhause wird morgen Verdi's Rigoletto“ unter Kapellmeister Weingartner's “ mit Herrn Francesco d'Andrade in der Titelrolle und Herrn Ravelli als Herzog gegeben. Für Frau Albani, welche von einer Heiserkeit befallen sist, wird Frau Herzog als Gilda eintreten. Infolge dessen sind fol⸗ gende Preise festgesetzt: Fremdenloge 12 ℳ, Orchesterloge 10 ℳ, 1. Rang und Parquet 8 ℳ, II. Rang 6 resp. 5 ℳ, III. Rang 3 ℳ 50 ₰, Amphitheater Sitzplatz 2 ℳ, Parterre 2 ℳ, Stehplatz 1 ℳ
Seine Majestät der Kaiser ließ nach der gestrigen Vor⸗ stellung von lebenden Bildern und dem Schauspiel „Der neue Herr im Königlichen Schauspielhause durch den General⸗Inten⸗ danten Grafen von Hochberg allen Mitwirkenden Allerhöchstseine An⸗ erkennung ausdrücken. Morgen geht das Lustspiel „Wie die Alten ungen“ in Scene. “ — 7 Ibsen hat sein neuestes Werk, das Schauspiel in drei Akten „Klein Egolf“, dem Deutschen Theater zur Aufführung übergeben. Das Stück soll im Januar 1895 zur ersten Darstellung
mmen. 1 üs Im Berliner Theater wird Vietorien Sardou's Luftspiel „Madame Sans⸗Goôͤne“ morgen mit Marie Reisenhofer und am Sonnabend mit Jenny Groß in der Titelrolle gegeben. Ludwig Anzengruber's Volksstück „Heimgefunden⸗ gelangt am Mittwoch zur ersten Aufführung und wird sodann am Donnerstag, Freitag sowie am nächsten Sonntag Abend wiederholt. Als volksthümliche Nachmittags⸗ vorstellung zu ermäßigten Preisen wird am nächsten Sonntag „Die Hexe“ mit Nuscha Butze in der Titelrolle dargestellt werden.
Das Lessing⸗Theater kündigt für den Sonnabend dieser Woche das erste Wiederauftreten von Eleonora Duse an, welche mit dem Schauspiel „Die Kameliendame“ ihr nur drei Abende umfassendes Gastspiel eröffnen wird. Die Preise sind etwas niedriger festgesetzt als im Vorjahre (Parquet 8 ℳ ꝛc.). Von morgen ab bis einschließlich Freitag wird der Schwank „Zwei Wappen“ von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg gegeben. Der Wochen⸗Spielplan des Neuen Theaters lautet wie folgt: Dienstag: „Komödianten“; Mittwoch Nachmittags: „Jugend“, Abends: „Andrea“; Donnerstag: „Figaro's Habhts.. Freitag: 11“ Se; Nachmittags: „Jugend“; Abends: „Andrea“; Sonntag: „Andrea“. 88
Die Sängerin Fräulein Anna Bromberg hat für das Pro⸗ gramm ihres am Mittwoch im Saal Bechstein stattfindenden Konzerts außer Liedern klassischer Komponisten eine ganze Reihe neuerer Gesänge von Carl Goldschmidt, Louis Rée, Gustav Schmidt, Ernst Baeker, J. von Seldeneck ꝛc. gewählt. Der Klaviervirtuose Herr Felix Dreyschock hat seine Mitwirkung zugesagt.
wirkenden zeichnete der Rolle der
Mannigfaltiges. 8 8
Am Freitag Mittag 12 Uhr findet im Saale der Sing⸗Akademie eine n fünssehn wissenschaftlichen Vereinen Berlins veranstaltete Gedächtnißfeier für Hermann von Helmholtz statt. Ein⸗ geleitet wird die Feier durch ein von dem a cappella-Chor der Königlichen Hochschule für Musik unter Direktion des Herrn Pro⸗ fessors Adolf Schulze vorgetragenes! eistliches Lied für sechsstimmigen Chor („Selig sind die Todten⸗) von Heinrich Schütz. Die Gedächtniß⸗ rede hält der Geheime Regierungs⸗Rath Dr. von Bezold. Darauf folgt Robert Schumann’s „Abendlied⸗, für Violine, vorgetragen von Professor Dr. Joachim, und zum Schluß ein Bruchstück aus den „Fest⸗ und Gedenksprüchen“, für achtstimmigen Chor von Johannes Brahms („Unsere Väter hofften auf Dich“), von der vorgenannten Chor aus⸗ geführt. .“
Wetterbericht vom 10. Dezember, Uhr Morgens.
1u““
haus.
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.
bedeckt bedeckt halb bed. Nebel bedeckt⸗ bedeckt Schnee bedeckt
Regen wolki Id EC1661168 Nebe Hern⸗ 6766 W bedeckt mburg . 770 still Nebel¹) winemünde 770 SSW 2 Nebel Neufahrwasser 768 WSW Z bbedeckt²) Memel N767 NO 1 Nebel
82 1768 8 1 bedeckt Karlsruhe.. 769 NO 3 wolkenl. ³) Wiesbaden. 770 still bedeckt ⁴) München .769 O 5 bedeckt Chemnitz 772 still Nebel ⁵) Berlin 770 8 Nebels) 2 2 1 6
Belmullet.. 753 Aberdeen. 756 Christiansund 764 Kopenhagen. 769 Stockholm . 767
SPe 661 t. Petersbg. 768 Moskau 777
Cork, Queens⸗ .. 757 Cherbourg.. 764
mann. Grube.
SOGhe.
und Gretel.
Sered bSmwoStoto d⸗
t0 do bo 1“
Mittwoch:
Wien.. 769 NNW wolkig Breslau .. 770 NW bedeckt
dAix. . 765 9SO I bedeckt “ 762 O Triest.. 753 ONO
wolkenlos wolkenlos
Donnerstag:
1¹) 8 Rauhfrost. ⁶) Reif. Uebersicht der Witterung.
„Ein barometrisches Maximum über 777 mm liegt über dem Innern Rußlands, ein anderes über 770 mm über dem zentralen Deutschland, während der Luftdruck nordwestlich von Schottland und jen⸗ seits der Alpen am üedrigfise ist. In Deutschland ist bei gleichmä ig vorgeschrittenem Luftdruck das spiel Wetter ruhig, kalt, im Norden stark neblig, im 7 ½ Uhr. Süden meist heiter, an der ostdeutschen Küste ist etwas Schnee gefallen, im Innern Deutschlands, zum theil auch an der Küste herrscht Frostwetter, Magdeburg und Berlin melden 5, Chemnitz 7 Grad unter Null; Fortdauer im Binnenlande und an der Ostseeküste wahrscheinlich.
8 Deutsche Seewarte.
arquet 8 ℳ
41. Male:
mund Lauten
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ 263. Vorstellung. 4 Akten von Ginuseppe Verdi. Italienischen des F. M. Piave, Ballet von Paul Taglioni, Dirigent: Kapellmeister Weingartner. In italienischer Sprache. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 275. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Nie⸗ In Scene gesetzt vom Anfang 7 ½ Uhr. 8 Mittwoch: Opernhaus. 264. Vorstellung. Hänsel Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. — Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. 18 Schauspielhaus. 276. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. — Die Dienstboten. Roderich Benedix. Anfang 7 ½ Uhr.
Dentsches Theater. Dienstag. Blan. — Cyprienne. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Gespeuster.
Donnerstag: Die Weber. 6
Berliner Theater. Saus⸗Gene. Anfang 7 ½ Uhr. Zum ersten Male: Heimgefunden. Volksstück in 3 Akten von Ludwig Anzengruber. Donnerstag: Heimgefunden.
Lessing⸗Theater. Dienstag: Zwei Wappen. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Zwei Wappen. Zwei Wappen. use⸗Abend (Die Cameliendame)
1 1 3 D D 2) Reif. ³) Reif. ⁴) Reif. ⁵) Reif und goens Se. statt.
Residenz⸗Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Der Unterpräfekt. 3 Akten von Leon Gaudillot. Deutsch von Max Schönau. — Vorher: Villa Vielliebchen. in 1 Akt von Benno Jacobson.
Mittwoch und folgende Tage: Der Unterpräfekt. — Villa Vielliebchen.
Neues Theater. Dienstag: Komödianten! Lustspiel in 4 Akten von Eduard eea. urg. Anfang 7 ½ Uhr.
1“
ur Erinnerung 2 Adolf’s von Schweden hatte der Berliner Zweigverein der Gustav Adolf⸗Stiftung im Saale der Sing⸗Akademie gestern Mittag eine Gedenkfeier veranstaltet. Der „Post“ wird darüber berichtet: Hinter der Rednertribüne hob sich die Büste des Schwedenkönigs von einer Wand exotischer Pflanzen ab. Eine zahl⸗ reiche Festversammlung füllte den Raum. Unter den Anwesenden befanden sich der schwedische Gesandte von La⸗ erheim mit den Herren der Gesandtschaft, der Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath⸗D. Dr. Barkhausen, der Konsistorial⸗Präsident Schmidt, der Rektor der Universität, Professor Dr. Pfleiderer, der Dekan der theologischen Fakultät Professor Harnack und mehrere andere Universitätslehrer, der Präsident der Synode von Mevyeren, Pro⸗ fessor Blumner von der Akademie der Künste, Geheimer Regierungs⸗ Rath Freiberr von Richthofen, Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath Johow und Ober⸗Regierungs⸗Rath Friedheim. Der Kirchenchor von Nikolai und Marien eröffnete die Feier mit dem achtstimmig gesetzten Psalm 43 von Mendelssohn. Dann nahm der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor Dr. von Treitschke das Wort zur Festrede: Ueberall, so etwa begann er, wo auf deutschem Boden das Lied erklingt „Ein'’ feste Burg ist unser Gott“, edenken heute fromme Herzen des Tages, der einst unserer evangeli⸗ schen Freiheit den Retter schenkte. Wohl empfinden wir mit Schmerz, daß nur ein Theil der deutschen Nation an dieser Feier theilnehmen kann. Wir aber wollen uns die Freude an dem nordischen Helden darum nicht stören lassen, weil er ein Fremder war und der helle Stern seines Ruhmes gerade in der dunkelsten Zeit unseres Vaterlandes aufleuchtete. Der Redner schilderte nun, wie die ganze christliche Völkergeschichte ein ewiges Geben und Empfangen zeigt und gerade das ewig wechselnde Schauspiel dieser Geschichte Reiz verleiht. Zur Geschichte Schwedens über⸗ ehend, fuhr er dann weiter fort: Nicht wie bei uns aus dem freien Gewisfen des Volks heraus, sondern durch ein starkes Königthum wurde der Protestantismus in Schweden eingeführt, um dann aber um so fester Boden zu Feg. Ein kurzer Ueberblick über die Geschichte Schwedens führte den Redner dann zu Gustav Adolf selbst, zu jenem Augustus des Nordens, der den kriegerischen Nationalstolz mit dem Ernst des evangelischen Glaubens verband. In großen Zügen entwarf der Vortragende ein Bild jenes Krieges, der die ganze friedliche Entwickelung zweier Menschenalter in ihrer Wurzel bedrohte. Nur eine fremde Macht konnte noch retten. Eine leuchtende Gestalt, ganz erfüllt von helden⸗ hafter Zuversicht, erschien Gustav Adolf, und jetzt wurde wirklich ge kämpft um Sein oder Nichtsein des Protestantismus. Das Tagewerk seines Lebens, soweit es uns Deutschen Heil bringen konnte, hatte Gustav Adolf vollendet, da traf ihn das Schicksal aller fremden Eroberer, das der Redner im weiteren Verlauf seiner Ausführung mit dem Alexander's des Großen verglich. — Mit dem Gesang der Richter'schen Motette „Fürchte dich nicht“ schloß die Feier.
Ueber auswärtige Feiern des Gedächtnißtages liegen folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor: 3 1
Lützen, 10. Dezember. Aus Anlaß der gestrigen Gustav Adolf⸗ Feier war die Stadt prächtig geschmückt. Den Festgottesdienst hielt General⸗Superintendent Faber⸗Berlin ab. Am Nachmittag begaben sich die Ehrengäste und die Korporationen in “ Zuge nach dem Gustav Adolf⸗Denkmal. Nach der 8 rede des Pastors Kaiser⸗ Leipzig übergab der Regierungs⸗Präsident Graf zu Stolberg⸗Wernigerode im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs das Denkmal der Stadt Lützen. Unter den zahlreichen, am Denkmal nieder⸗ gelegten Kränzen befinden sich auch solche aus Schweden. Als der Festzug nach der Stadt zurückgekehrt war, brachte Bürgermeister Lenze ein Hoch auf Seine Majestät aus. Später fand ein Bankett statt, an welchem die Spitzen der Behörden theilnahmen. Graf Stolberg brachte hierbei das Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus. Der Bürgermeister Lenze trank auf den König Oskar von Schweden, Vize⸗Konsul von Stieglitz⸗Leipzig im Namen der schwe⸗ dischen Behörden auf die Stadt Lützen. in Ihre Majestäten den Kaiser und den König Oskar von Schweden wurden Huldigungs⸗ telegramme abgesandt. Das Fest nahm einen überaus weihevollen und an tiefen Eindrücken reichen Verlauf. Abends war die Stadt glänzend illuminiert. 13
Weimar, 9. Dezember. Die Gustav⸗Adolf⸗Feier wurde heute in den Kirchen und Schulen des Großherzogthums unter großer Betheiligung seitens der Bevölkerung begangen. Heute Abend werden an vielen Orten evangelische Volksversammlungen stattfinden.
*8
Mittwoch, Nachmittags: Jugend. — Abends: Andrea. Voranzeige. mittags 3 Uhr:
ee. Vereins für Volksunterhaltung.
Text nach dem
Dienstag: Neu einstudiert:
ber⸗Regisseur Max des Meilhac und Halévy von Musik von
Kapellmeister Ferron. 8 7 ½ Uhr. Anfang 7 ⅞ Uhr. hee“
Genrebild in 1 Aufzug von Direktion:
ich. Genée.
und
Federmann. — Hierauf: Arrangiert vom Anfang 7 ½ Uhr.
Tanz⸗Divertissement. Bentral⸗-Theater.
Dienstag: Madame
Thomas a. G.
ingré’s „Reise durch
Vorverkauf ab heute.
Adolph Ernst⸗Theater.
von Brandon Thomas. — Braut. W. Mannstädt und J. Kren.
Dienstag: Zum Ad. Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Schwank in
an den 300 jährigen Geburtstag Kö ni g Gustav
Zu billigen Preisen:
Sonntag, den 16. Dezember, Nach⸗ Volksthümliche Vorstellung des
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26. Pariser Leben. Komische Operette in 4 Akten nach dem Französischen Carl Treumann. Jagues Offenbach. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Binder. Ermäßigte Preise der Plätze.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Julius Fritzsche. — luseice Krieg. Operette in 3 Akten von F. Zell
Musik von Johann Strauß. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Tanz⸗Divertissement. alletmeister Herrn Louis Gundlach.
Mittwoch: Der Inustige Krieg. — Hierauf:
Dienstag: Der
Alte Jakobstraße Nr. 30 Direktion: Richard Schultz. — Dienstag: Emil Anna Bäckers. zum 103. Male: O, diese Berliner! Große osse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Berlin“) von ; Musik von Julius Einödshofer. Anfang
Uhr. Mittwoch: O, diese Berliner!
Dienstag: Woche. Charley’s Tante. Schwank in 3 Akten — br.
Vorher: iederspiel mit Tanz In Seene gesetzt von
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Stockholm, 9. Dezember. Die Gustav Adolf⸗Feier begann heute mit einem Gottesdienst in der prächtig geschmückten Ridder⸗ holms⸗Kirche, welchem die Königliche Familie beiwohnte. Nach dem Gottesdienft wurden von der Königlichen Familie, den deutschen und den schwedischen Deputationen Kränze auf den Sarkophag Gustav Adolf's niedergelegt. Nachmittags 2X¼½ Uhr folgte die Feier in der deutschen Kirche. Anwesend waren: Seine Majestät der König Oskar, Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen, die Prinzen Carl und Eugen, die Minister und die Mitglieder des Höchsten Ge⸗ richts. Der Vorsitzende des deutschen Gustav Adolf⸗Vereins, Professor Frice, hielt die Festpredigt; daran schloß sich eine Ansprache des
ekretärs des evangelischen Vereins, Konsistorial⸗Raths Leuschner, Hauptpastor Fehr hielt eine Begrüßungsrede an die deutschen Depu⸗ tationen. Die Feier schloß mit Gemeindegesang. Um 4 Uhr begann ein großer Fackelzug, an welchem sich die Truppen der Garnison mit den Musikkorps betheiligten; als der Zug an dem Standbild Gustev Adolf's vorüberkam, wurden die Fahnen gesenkt. Am Abend um 7 ½⅞ Uhr wurden von etwa 500 Sängern auf der Rampe des Königlichen Schlosses, welche nach den dort auf⸗ gestellten Bronzelöwen „Lejonbacken“ genannt wird, Vaterlandslieder gesungen. Um 8 Uhr fanden im Königlichen Opernhause und im Königlichen „Dramatischen Theater“ Galavorstellungen statt. Die ganze Sre 8 prächtig illuminiert; große Menschenmengen durchwogten ie Straßen. .
Paris, 9. Dezember. Die neu erbaute deutsche evangelisch⸗ lutherische Kirche in der Rue Blanche wurde heute in feierlicher Weise eingeweiht. Der Präsident des bayerischen Ober⸗Konsistoriums von Staeblin sprach, wie „W. T. B.“ berichtet, das Weihegebet und hielt nach beendeter Liturgie die Festpredigt, in welcher er auf die religiöse und nationale “ des Gotteshauses hinwies. Pastor Appia überbrachte die Glückwünsche des französischen Konsistoriums. Sodann bestieg der geistliche Vize⸗Präsident des preußischen Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, Wirkliche Ober⸗Konsistorial⸗Rath Freiherr von der Goltz die Kanzel und hob das warme Wohlwollen hervor, welches Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Auguste Victoria der deutschen evangelischen Gemeinde in Paris entgegenbringe. Ihre Majestät gedenke derselben auch heute und habe der neuen Kirche eine prächtige Bibel gewidmet, in welche Allerhöchstdieselbe eigenhändig zwei senensvolle Sprüche eingeschrieben habe. Pastor Frisius dankte für die der neuen Kirche überall in Deutschland bewiesene werkthätige Theilnahme. Der Feier wohnten der deutsche Botschafter Graf zu Münster mit den Mitgliedern der Botschaft und gegen 800 Angehörige der Gemeinde bei. Der Erbauer der Kirche, Architekt Niermans, wurde zu dem durchaus gelungenen schönen Bau allseitig beglückwünscht. Die Mitglieder des Kirchen⸗ vorstands Klattenhoff und Tillmanns wurden durch Verleihung von Orden ausgezeichnet. 8
Paris, 9. Dezember. Die einbalsamierte Leiche Ferdinand von Lesseps' wird, dem „W. T. B.“ zufolge, am Donnerstag
hierher gebracht. Das Begräbniß dürfte am Sonnabend auf dem 1
Pore⸗Lachaise stattfinden.
Reggio di Calabria, 9. Dezember. „W. T. B.“ meldet:
Heute Abend 5 ¼ Uhr ereignete sich wiederum ein ziemlich heftiges Erdbeben. Es herrscht große Panik. Seit gestern Morgen strömt ununterbrochen ein starker Regen herab, wodurch die Lage der ärmeren Bevölkerung noch mehr verschlimmert und die Schäden an 5 Gebäuden vergrößert werden. Mehrere Häuser sind ein⸗ gestürzt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene 1 Depeschen. Budapest, 10. Dezember. (W. T. B.) Wie verlautet, ist die Kaiserliche Sanktion der drei kirchenpolitischen Vorlagen heute hier eingetroffen. Cektinje, 10. Dezember. Heute früh 4 Uhr wurde hier n starker Erdstoß verspürt, der jedoch keinen Schaden an⸗ richtate. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: II. Sanderson⸗Konzert zu populären Preisen. Auf vielseitigen Wunsch: Wiederholung des Bungert⸗ Abend unt. Mitwirkung des Komponisten.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr: Klavier⸗Abend des jugendl. Pianisten St. Severin Eisenberger.
Birkus Renz (Karlstraße). Dienstag: Auf viel⸗ fachen Wunsch: 4. Konkurrenz⸗Gala⸗Vor⸗ stellung. Wettstreit der hervorragendsten Künstler u. Künstlerinnen, jede Nummer doppelt besetzt, u. a. d. ostpr. Hengst Blondel u. Monstre⸗Tableau v. 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Liberator u. Colmar, ger. v. d. Herren Robert u. Ernst Renz; Konkurrenzschule, ger. v. Frau Renz⸗Stark und Frl. Wally Renz; Doppel⸗Jonglerin v. Miß Agnes u. Mr. Alfred; Doppelvoltige v. Mr. Fassio u. Gustap; d. Clowns Gebr. Villaud ꝛc. Zum Schluß: 110 Ni En. Neue Mustkeinlagen sensationelle Tänze. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: ITIjo Ni En.
11111“X“ Familien⸗Nachrichten.
Verehelicht: Hr. von Graß⸗Klanin mit Frl. Anna von Boltenstern (Klanin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hugo von Asten Josefine Dora. — Hrn. Lieut. Fuhrmann (Jauer). — ine Tochter: Hrn. Hauptmann von Burkers⸗ roda (Magdeburg). — Hrn. Landrath von Beth⸗ mann⸗Hollweg (Freienwalde a. O.). Gestorben: Hr. General⸗Major z. D. Friedrich Freiherr von Buddenbrock (Berlin). — Gräfin Luitgarde Pinto (Warmbrunn). — Frl. Anna von Boguslawski (Breslau). — Hr. Hauptmann a. D. Carl von Wartenberg (Wusterhausen a. D.). Oberst⸗Lieut. a. D. Willy Krusemarck (Berlin). — Fr. Pastor Ida von Bodelschwingh, geb. von Bodelschwingh (Bielefeld). — Hr. Amts⸗ erichts⸗ Rath Hugo Jochmann (Breslau). — . Amtsgerichts⸗Rath Wilhelm Schroetter Strehlen).
Dirigent: Herr
Julius
Letzte
Die ewige in 1 Akt von
Lust⸗ Anfang
Konzert. ramis“, Rossini. Schiffbauerdamm 4a./5. wellen“, mentstochter“ „Du Kindertraum, Lieb Dölb (Herr Werner).
In Scene gesetzt vo Sig⸗
Konzerte.
Konzert-Haus. Dienstag: Karl Meyder⸗
Ouv. „Rosamunde“, Schubert. „Ser
„Die weiße Dame“, Boieldieu.
Slavische Tänze Nr. 7 u. 8 v. Dvorak.
Walzer v. Müller. Phantasie a. „Regi⸗
f. Cello v. v (Herr Sasbach). Eglück“
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 8 Sechs Beilagen 1“ (einschließlich Börsen⸗Beilage).
„Semi⸗
„Spree⸗
(1866½)
zum Deutschen Reich
8 5 3
Erste Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staat
Berlin, Montag, den 10. Dezember
1 Deutsches Reich. Hebersicht
der in den deutschen Münzstätten bis Ende November 1894 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.
1) Im Monat November Goldmünzen
Silbermünzen
Nickelmünzen Kupfermünzen
1894 sind geprägt worden in:
Doppel⸗ kronen ℳ
Halbe
Kronen ¹ Kronen
Hiervon auf Privat⸗ rechnung
ℳ
Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ wanzig⸗ markstücke markstücke markstücke pfbnnigsthcke venöncig,
ℳ E ₰
pfennigstücke
Fünf⸗ 8 Zwei⸗ Ein-. pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke 18 ℳ ₰ ₰
Zehn⸗
Zwanzig⸗ pfennigstücke
11 801 700
2 007 040 3 117 560 3 000 000
Berlin. München .. Muldner Hütte Stuttgart Karlsruhe
11 801 700
2 007 04 3 117 560 3 000 000
299 550 184 840 4 575
81 345 35 7 000—-
Summe 1. 19 926 300 Füa.
2) Vorher waren geprägt*) 2 289 418 180]537 402 790 27 969 925/1532027880]83 783 5157111 966 266184 992 554 71 486 552⸗ — 35 717 922 80
19 926 300
488 965 an.
. 88 345 35 — 5 005 860 80 31 261 081 80 15 974 632 35¹° 6 213 207 44
6 375 187
3) Gesammt⸗Ausprägung 2 309 377 280537 12 79027 969 925 1551 vTIIS 272 SösIIT0 TS818 902 552 7286 5525 —
4) Hiervon sind wieder eingezogen 1 417 720] ¹2 162 200 10 540
5) Bleiben 2N7 2S 7655 59027 950 385 8 2871 126 735 ℳ
35 717 922 80 9 940 11 268 11 717 4 495 — 13 004 242 80
5 005 860 5031 261 081 8016 062 977 70 6213 207 22 6 1121777 38 40 1 768 10 577 85 39 46 37
—2
5 005 822 401 31 259 313 56002 895 8 S7SSN
82625vTvNS — 475 394 112,— ℳ
*) Vergleiche den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 9. November 1894, Nr. 265.
Berlin, den 8. Dezember 1894.
Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
52 327 535,95 ℳ 8 12 624 348,09 ℳ
Literatur.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Die Rechte an öffentlichen Wegen vom Standpunkte des ““ Landrechts, des gemeinen Rechts, des hannoverschen Wegegesetzes und der Wegeordnung für die Provinz Sachsen, unter Berücksichtigung der neuesten Entscheidungen des Reichs⸗ und Ober⸗ g. erörtert von Rudolf “ Geheimem Regierungs⸗Rath und Mitglied der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Hannover. Berlin 1894. Vahlen. 8. S. 139. Pr. 3,50 ℳ — In 16 Abschnitten trägt der Verfasser den wichtigen Gegenstand wohlgeordnet vor und zwar mit Gegenüberstellung der im Titel, angegebenen verschiedenen Rechte. Zur Kenn⸗ zeichnung des Inhalts seien folgende Abschnitte hervor⸗ gehoben: III. Allgemeines Gebrauchsrecht an den öffent⸗ ichen Wegen, Beschränkung desselben, Schutz in der Ausübung, Rechtsweg. IV. Entziehung des allgemeinen Gebrauchsrechts; Orts⸗ straßen; Privatstraßen; offene Wege; Inanspruchnahme eines Weges für den öffentlichen Verkehr. VII. Verhältniß zwischen Wegepolizei⸗ behörden und Wegeeigenthümer. IX. Entziehung des Eigenthums; dauernde Anlagen; Telegraphen; Kleinbahnen. X. Rechte der An⸗ lieger, insbesondere auf Zugang und Ueberbrückung. XIV. Wege⸗ enteignungsrecht; Entbehrliche Wegestrecken. XV. Eisenbahnfuhrwege; Längswege; Ueberwege; Verhaltniß der Landespolizei zur Wegepolizei. XVI. Interessentenwege. Ländliche Grundbesitzer seien hiermit auf das eigenartige verdienstliche Werk aufmerksam gemacht; es dürfte ihnen durch die Belehrung, die es bietet, von sein.
— „Die örtliche Zuständigkeit in Preßstrafsachen“ „ Geheimem Justiz⸗Rath. Berlin, 1894. Rosenbaum u. Hart, Wilhelmstraße 47. 8. 27 Seiten. Pr. 60 ₰ — Der Verfasser untersucht in Beurt heilung mitgetheilter Ent⸗ scheidungen des Reichsgerichts im An schluß an § 3 des Straf⸗ Pefebuche, wo der Ort der Begehung einer Strafthat sei. Unter Bezugnahme auf Merkel, „Lehrbuch des Strafrechts“, § 103 Ziff. 4, Hugo Meyer, „Strafrecht“ Seite 174/175, gelangt er zu dem Ergeb⸗ niß: Oertlich zuständig in einer Preßstrafsache ist nicht das Gericht, in dessen Bezirk das Preßerzeugniß verbreitet worden ist, vielmehr lediglich das Gericht des Orts, wo derjenige, der die Verbreitung bewirkt oder zu ihr mitgewirkt hat, sich befand, als er sie bewirkte oder zu ihr mitwirkte. — Es sei hiermit auf die Schrift, welche eine Streitfrage gründlich erörtert, aufmerksam gemacht.
— Dienstalter und Laufbahn der Richter und Staats⸗ anwalte in Preußen. Berlin 1894. Carl Heymann's Verlag. 16. 154 S. 2 ℳ — Nach amtlichen Quellen hat der Ober⸗Staats⸗ anwalts⸗Sekretär Wilhelm Meyer⸗Stettin in dieser Schrift, alphabetisch geordnet, die Richter und die Beamten der Staats⸗ anwaltschaft in Preußen verzeichnet und Angaben über den Zeitpunkt des Eintritts in den Staatsdienst sowie ihre seitherige Laufbahn hinzugefügt. Es ist ein zierlich ausgestattetes Nachschlagebuch.
1“ Feitschrift für gewerblichen Rechtsschutz. Archiv für Erfindungsrecht, für Marken⸗, Muster⸗ und Firmenschutz. Heraus⸗ sirse von Paul Schmidt, Geschäftsführer des deutschen Vereins
von Carl Bulling,
ür den Schutz des gewerblichen Eigenthums. Jahrgang III, Heft 17 is 22 (Preis pro Jahrgang, 24 Hefte, 20 ℳ). München und Leipzig. R. Oldenbourg. — Die sich stets erweiternde Zahl der Mitarbeiter, welche im Inland und Ausland ihren Wohnsitz und in das Gebiet der Zeitschrift fallende Beschäftigung haben, beweist, wie die gut geleitete Zeitschrift immer weitere Verbreitung findet und zum Sammelplatz der Meinungen, Beurtheilungen und Verichte über neue Beobachtungen gedeiht. Besondere Beachtung verdient es, daß der unlautere Wettbewerb, den das Reichsgericht für das Gebiet des Gemeinen und Allgemeinen Preußischen Landrechts noch als unangreifbar bezeichnet gegenüber der scharfen Verurtheilung nach französischem Recht, mit sicheren Gründen auch heute bereits als eine zum Schadenersatz verpflichtende Handlungsweise nachgewiesen wird. Die Gesetzgebung des In⸗ und Auslandes und die Rechtsprechung werden mit Aufmerksamkeit verfolgt; die wichtigen Entscheidungen, welche die einschlägigen Gesetze betreffen, werden wörtlich mitgetheilt.
Verschiedenes. „ Wahrheit und Dichtung in Fritz Reuter's Werken“ ist der Titel eines sehr interessanten Buchs, das Gustav Raatz im Verlage der Hinstorff'schen Hofbuchhandlung in Wismar hat er⸗ scheinen lassen. Die Absicht der Arbeit geht dahin, den Leser mit jenen zahlreichen Personen näher bekannt zu machen, die der Klassiker der plattdeutschen Mundart in seinen dichterischen Gestalten ver⸗ ewigt hat. Der Titel enthält dann auch noch den Hinweis auf diesen Inhalt in den Worten „Urbilder bekannter Reuter⸗Gestalten“. Ein Brief an einen Berliner Redakteur, der dem Werke vor⸗ angeschickt ist, kann gleichsam als Vorwort und Einleitung gelten; er giebt Kunde davon, wie der Verfasser auf die sinnige Idee seiner Ar eit gekommen ist, wie er gesammelt und kritisch gesichtet hat. — Wer e an Reuter'schen Romanen, Erzählungen und Gedichten 8 aufrichtige Freude gehabt hat, — und das dürften alle Leser sein, die für warmherzigen Humor und echte volksthümliche Poesie Gefühl und Verständniß besitzen, — wird das Raatz;sche fleißige und Sammelwerk freudig begrüßen. Alle die lieben, lebens⸗ frohen, heiteren, komischen und tief ernsten Gestalten aus Reuter’s Werken, die nicht ganz oder hauptsächlich der dichterischen Phantasie ihre Entstehung verdanken, sondern thatsächlich gelebt haben, werden hier, soweit die Forschungen des Verfassers von Erfolg begleitet
8*
waren, in biographischen Skizzen behandelt. In den einzelnen Bio⸗ graphien stellt der Verfasser mit Geschick die dichterische Charakte⸗ ristik neben die der wirklichen Persönlichkeit. ir sehen so, wie Onkel Bräsig, der alte Moses, wie E“ Pastor Behrens, Advokat Rein, Köster Suhr, Konrektor Aepinus und all die andern unter ihren Mitbürgefn gelebt und sich typisch bemerklich gemacht haben. Die biographischen Darstellungen gewinnen zum theil erhöhtes Interesse durch die Porträts, Skizzen und Ansichten, die dem Buche eingefügt sind. Natürlich sehtt nicht das Bild Fritz Reuter'’s, aber auch die sonstigen Hauptpersonen, die behandelt werden, sind nach Oelgemälden, Photographien oder Zeichnungen getreulich wieder⸗ gegeben; unter den örtlichen Bildern verdienen die guten Abbildungen von der Stadt Stavenhagen vor fünfzig Jahren und aus der Gegen⸗ wart, von dem Schloß und Rathhaus in Stavenhagen, von dem Wohnhaus des Konrektors Aepinus, dem Rathhaus und dem Herzog⸗ lichen Palais in Neubrandenburg besonders erwähnt zu werden.
8 Weihnachts⸗Publikationen. ““ Kunst und Literatur. 8
Die bei Karl Krabbe in Stuttgart erscheinende illustrierte Ausgabe der Romane von F. W. Hackländer ist um ein neues hübsches Bändchen EPr. geh. 3 ℳ, geb. 4 ℳ) vermehrt worden, welches die Erzählungen „Die Spuren eines Romans“, „Monogramm A. W.“, „Blaubart“ und „Knospenstudien“ enthält. Die 90 Illustrationen haben die Künstler J. Bergen, F. Stahl, A. Lang⸗ hammer und H. Albrecht geliefert. Hackländer’s Schriften erfreuen sich noch immer eines weiten Leserkreises, weil sie durch ihre lebendige Schilderung und ihre dichterische Phantasie immer fesseln und nie und nirgends langweilen. Die vortreffliche künstlerische Ausschmückung giebt ihnen noch einen neuen Reiz. Diese illustrierte Ausgabe umfaßt 120 Lieferungen (Pr. je 40 ₰) oder 12 Bände (zu je 4 ℳ).
— Das speben erschienene Weihnachts⸗Flugblatt des Vereins für christliche Volksbildung enthält auf vier Seiten in großem Format (mit Bild) eine Weihnachtsbetrachtung von Pastor Arndt und eine Weihnachtsgeschichte „Der Meister und sein Altgeselle“ von Frau Pastor Arndt. Beide Beiträge sind höchst anregend und erwärmend geschrieben. Das G ist zu beziehen durch Herrn Sekretär Goerke in M.⸗Gladbach. reis für 100 Exemplare ohne Porto 1,50 ℳ; Porto für 100 Stück 30 ₰.)
Handel und Gewerbe.
Berlin, 8. Dezember. Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa bersky. Ia. Kartoffelmehl 17 ¼ —17 ½ ℳ, la. Kartoffelstärke 17 ¼ — 17 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärkemehl 13 — 16 ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin 9,50 ℳ, Frankfurter Syrup⸗Fabriken zahlen nach Werkmeisters Bericht fr. Fabrik 9,10 ℳ, gelber Syrup 19 — 19 ½ ℳ, Kap.⸗Syrup 20 ½ — 21 ℳ, Kap.⸗Export 21 ½ — 22 ℳ, Kartoffelzucker elber 19 ½ — 20 ℳ, do. Kap. 20 ½ — 21 ℳ, Rum⸗Kuleur 33 — 34 ℳ, Bier⸗Kuleur 32 — 34 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23 — 24 ½ ℳ, do. sekunda 21 —22 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 25 — 27 ℳ, Weizenstärke (großst.), 33 —35 ℳ, Hallesche und Schlesische 34 —36 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 49 —=-50 ℳ, do. (Stücken) 47 — 48 ℳ, Maisstärke 32 — 34 ℳ, Schabestärke 30 — 31 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 16 —20 ℳ, Kocherbsen 13 ½ — 18 ℳ, grüne Erbsen 14 — 19 ℳ, Futtererbsen 12 ½ — 13 ℳ, inländische weiße Bohnen 22 — 24 ℳ, weiße Flachbohnen 24 — 26 ℳ, ungarise Bohnen 19 — 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 — 19 ℳ, große neue Linsen 30 — 42 ℳ, mittel Linsen 20 — 30 ℳ, kleine Linsen 14 — 20 ℳ, Mohn, blauer 30 — 40 ℳ, do. weißer 40 — 46 ℳ, Hirse, weiße 18 — 20 ℳ, gelber Senf 20 — 26 ℳ, Hanfkörner 19 bis 20 ℳ, Buchweizen 13 ½ — 15 ℳ, Wicken 13 ½ — 14 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 — 12 ½ ℳ, Leinsaat 20 — 21 ℳ, Mais loko 11 ½ — 13 ½ ℳ, Kümmel 54 — 60 ℳ, Leinkuchen 12 — 13 ℳ, Rapskuchen 11 ½ — 12 ½ ℳ, Roggenkleie 6 ½ — 7 ℳ, Weizenkleie 7 —7 ½ ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 — 30 % 10 — 10 ½ ℳ, pa. Getreideschlempe 31 — 33 % 11 ⅞ bis 12 ½ ℳ, pa. Maisschlempe 40 — 42 % 12 ¾ — 13 ½. ℳ, pa. Malzkeime 8 —9 ½ ℳ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
— In der Mittheilung über die Monatsversammlung des west⸗ fälischen Kokssyndikats in der vorgestrigen Nr. 289 d. Bl. muß der letzte Satz richtig lauten: „Der Beitrag der Mitglieder bleibt unperändert.“ . 18
— Wie aus Neuwied berichtet wird, hat die Zentralstelle der Raiffeisen'schen Genossenschaften zu Neuwied mit der Er⸗ richtung von Filialen für den Bankverkehr und die gemein⸗ schaftlichen Bezüge begonnen. Mit dem 1. Januar 1895 werden solche in Cassel, Erfurt und Königsberg i. Pr. in Thätigkeit treten. Sn Direktoren wurden die langjährigen Mitglieder des General⸗Anwaltschaftsrathes, die Herren Verbandsanwalt Ritterguts⸗ besitzer G. Rexerodt zu Röhrda, Verbandsanwalt Rittergutsbesitzer B. Knauff zu Kobulten und Rittergutsbesitzer C. Klattenhoff zu Hauhof berufen. Die Errichtung weiterer Filialen ist in Aussicht genommen.
— Das „Gewerbeblatt aus Württemberg“, welches von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stutt⸗ gart herausgegeben wird, hat in der Nr. 49 vom 8. Dezember folgen⸗ den Inhalt: An die Gewerbeverveine. — Das städtische Arbeitsamt in
Stuttgart. — Ueber die Verwendung des Elfenbeins im Kunstgewerbe.
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— Dampfkessel, System Herz. — Verschiedene Mittheilungen. Gewerbliche ꝛc. Rezepte. — Mittheilungen aus dem Vereinsleben. — Ausstellungswesen. — Literarische Erscheinungen. — Neues im Landes⸗Gewerbe⸗Museum. — Reichs⸗Patente von Erfindern aus Württemberg.
Bremen, 8. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Fest. Loko 5,35 B. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 29 ¾½ . Schmalz. Fest. Wilcox 38 ½ ₰, Armour shield 37 ¼ ₰, Cudahy 38 ½ ₰, Fairbanks 30 ₰. Speck. Fest. Short clear middl. loko —, Dezember⸗Januar⸗Abladung 35. — Taback. Umsatz 376 Packen Brasil, 11 Faß Kentucky.
Budweis, 7. Dezember. (W. T. B.) Bei dem heutigen Gewerktage der südböhmischen Steinkohlen⸗Gewerkschaft, bei welchem 11 305 Stimmen vertreten waren, wurde der 888ö gefaßt, das Unternehmen in eine 1AX“ mit einem Kapita von zwei Millionen Kronen umzuwandeln. Das Kapital soll nach erfolgter behördlicher Genehmigung in 5000 Aktien zu 400 Kronen vertheilt werden.
St. 8. Dezember. (W. T. B.) Wegen des Namensfestes des Thronfolgers blieb die Börse heute ges chlof sen. Riom, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahngesellschaft hat be⸗ schlossen, den Aktionären vom 2. Januar 1895 ab eine Anzahlung von 7,50 e auf die Dividende pro 1894/95 zu leisten.
msterdam, 8. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51. — Bancazinn 37 . „New⸗York, 8. Dezember. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete in steigender Haltung; im weiteren Verlauf gaben die Kurse nach; der Schluß war im allgemeinen schwach. Her Umsatz der Aktien betrug 141 000 Stück.
Weizen eröffnete schwach infolge Realisierungen und Verkäufe des Auslandes. Später trat auf Käufe der Baissiers sowie auf den demnächst zu erwartenden Regierungsbericht Erholung ein. Schluß stetig. — Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge zunehmender Ankünfte und Realisierungen. Schluß kaum behauptet.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 231 809 Dollars gegen 6 233 975 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 285 458 Dollars gegen 1 113 825 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 8. Dezember. (W. T. B.) Weizen fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge großer Ankünfte im Nordwesten und des sehr nothwendigen Regens, der jetzt eingetreten ist. Schluß willig. — Mais durchweg fallend, entsprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten. 8
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8 Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn. 8
15. Dezember, Mittags. K. K. Eisenbahn⸗Betriebs⸗Direktion
Wien: Lieferung von Radscheiben aus basischem Martinflußeisen 8
Wagen pro 1895. Näheres bei der genannten K. K. Eisenbahn Betriebs⸗Direktion und beim „Reichs⸗Anzeiger“.
Niederlande.
15. Dezember, 11 Uhr. De Hoofdadministratie van het korps mariniers zu Amsterdam, Alexanderkade Nr. 3: In 6 A theilungen, Lieferung von 6000 m geköperten Kattuns, 2400 Mützen schirmen, Kokarden, Säbelquasten, weißwollenen Socken, Matratzen überzügen, Laken u. s. w. Bedingungen bei der genannten Hoofd administratie gegen Zahlung von 0,20 Fl. für das Loos erhältlich
17. Dezember, 11 ½ Uhr. Commissaris der Koningin in de provincie Zuidholland im Haag: Bau eines bakteriologischen Laboratoriums, auf dem Terrain an der Nieuwe Laan in Delft gelegen Schätzung 49 000 Fl. Bedingungen bei dem Buchhändler M. Nyho im Haag, Nobelstraat 18, erhältlich.
24. Dezember, Mittags. Departement van Kolonien (Tech nisches Bureau): Lieferung von 8 Untergestellen, 11 m lang, fü Personen⸗ und Gepäckwagen mit Bremse und von 40 Untergestelle mit den nöthigen Eisenarbeiten für Viehwagen mit Bremse für di Staaczeisenbahnen auf Java. Bedingungen zur Einsichtnahme in dem enannten Bureau und bei dem Buchhändler M. Nyhoff im Haag Nobelstraat 18, für 5 Fl. erhältlich. 8
27. Dezember, 11 Uhr. Commissaris der Koningin in de
rovincie Noordholland in Haarlem im Provinzialgebäude daselbst: Bau von zwei Zufuhrkanälen an beiden Seiten der im Bau befind .e. Schleuse zu Bmuiden, mit Einschluß der dazu gehörigen Be⸗ kleidungen und Pflasterungen, e 913 000 Fl. Bedingungen bei den Gebr. van Cleef im Haag, Spui 28a, erhältlich.
28. Dezember, 11 Uhr. Commissaris der Koningin in deo rovincie Zeeland in Middelburg im Provinzialgehäude daselbft Bau eines eisernen schwimmenden Anlegeplatzes mit zuführende Brücke und Zubehör, zum Zwecke der Verbesserung des Hafens z Breskens. Schätzung 23 800 Fl. Bedingungen bei Gebr. van Clee im Haag, Spui 28a, erhältlich.
28. Dezember, 11 Uhr. Ebendaselbst: Herstellung und Ersetzun von eisernen Schleusenthüren an der großen Schleuse des Kanal durch Walcheren 2 Vlissingen, und an der großen Schleuse de Kanals durch Zuid⸗Bereland nach Hansweed. Schätzung 36 800 Fl.
Bedingungen bei Gebr. van Cleef im Haag, Spui Wa erhältlich.