und nahm von demselben ein Schreiben seines Souveräns
entgegen, worin der in Rußland eingetretene Thronwechsel
mitgetheilt und der Minister⸗R. Stellung bestätigt wird.
Sachsen⸗Altenburg.
Der Landtag hat am 19. d. M. mit der Berathun
des Entwurfs eines Einkommen Nach Erledigung des all
esident von Höltzke in seiner
steuergesetzes begonnen. emeinen Theils, örterungen Einzelberathung einzutreten. Abänderungsanträge
dem Entwurf soll das Einkommen bereits
Nach dem einen
von 13 000 ℳ ab mit über 4 Proz versteuert werden, während die Regierungsvorlage erst das über 45 000 ℳ be⸗ tragende Einkommen mit 4 Proz. besteuert wissen will. Der
len sächsischen
zweite Antrag empfiehlt die Annahme der ner Steuerskala. “ Waldeck und Pyrmont. Seine Durchlaucht der Fürst empfing in Arolsen am 18. d. M. den neuernannten außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Ihrer Majestät der Königin der Niederlande am Fürstlichen Hofe, Jonkheer van Tets van Goudriaan, der sein Beglaubigungsschreiben über⸗ reichte. Nach der Audienz fand im tafel statt, zu der außer dem G Staatsbeamten geladen waren. 8*
Lippe. Der Landtag ist, dem „Hann. Cour.“ zufolge, vorgester is zum Februar vertagt worden. Er hatte in seinen Sitzungen
die Gewerbesteuervorlage in Bis zum Februar
ürstlichen Schlosse Gala⸗
weiter Lesung z sollen die Beschlüsse dem Handels⸗ und Gewerbeverein mitgetheilt werden, um deren
utachten über die Veränderungen vorgestrigen Sitzung 8 noch der Steuerparagraph gesetzvorlage b Regierungsvorlage sollen die für die Schulgemeinden nach dem Grund⸗ und Gebäudesteuerfuße zu erhebenden Steuern auch von den Pächtern getragen werden. 1 .
Majorität des Landtags, daß diese Steuern nicht von den Pächtern, sondern von den Besitzern getragen werden möchten, da in diesem Fall auch die Domanialverwaltung für die fürstlichen Domänen die Schulsteuer, soweit sie durch Grund⸗ und Gebäude⸗ steuer aufgebracht werde, zu tragen haben werde, und nicht wie nach der Regierungsvorlage die Domanialpächter. stündiger Berathung wählte schließlich der Landtag eine Kom⸗ mission, welche die Steuerparagraphen von neuem bearbeiten und mit Hinzuziehung eines Regierungsvertreters Einigung mit der Regierung suchen soll.
Februar weiter berathen werden.
Elsaß⸗Lothringen. Der Kaiserliche Statthalter F g traf vorgestern Mittag in Colmar ein, um sich von Ober⸗Elsaß vorstellen zu lassen. in vom Statthalter
einzuholen.
Volksschul
Dem gegenüber wünscht die
Nach drei⸗ Die Vorlage
ürst zu Hohenlohe⸗ angenbur die Behörden Vorstellung schloß halter Frühstück von 24 Gedecken an, wobei der Fürst folgende An⸗ sprache hielt:
„Die warmen Gefühle, meine Herren, die ich in Stra Metz wie auch hier in so reichem Maße gefunden habe, Beweis dafür, daß die Sympathien, die mein Vorgänger sich in neunjähriger Verwaltung des Landes in so berechtigter Weise er⸗ worben hat, zum theil auf mich übertragen worden sind, Diese Aufnahme giebt mir den Muth, zu hoffen, daß es mir unter Gottes Beistand gelingen wird, im Sinne meines Vorgängers und nach dem Willen Seiner Majestät des Kaisers die Verwaltung fortzuführen.
Seine Majestät der Kaiser hat die Gnade gehabt, Statthalter zu berufen, damit ich für die Bedürfnisse des offenes Auge habe und bestrebt sei, den elben nach? zu werden. Ich kann Sie versichern, daß ich kein kennen werde, als dasjenige des Reichslandes und des Gesammt⸗ mir übertragene ernste Aufgabe nach besten in der kurzen Zeit meines Hierseins daß mir die Aufgabe nicht zu schwer mich unterstützen und ich auf chnen darf. Dics erhoffend und erbittend, trinke ich auf das Wohl und Gedeihen der Stadt Colmar, mit dem Sitz des Ober⸗Landesgerichts, und des Ober⸗Elsaß.“
Der Bürgermeister von Colmar Schlumberger er⸗ widerte mit einem Hoch auf den Fürsten.
Nachmittags 4 Uhr kehrte der Statthalter nach burg zurück.
gegebenes
sind mir ein
seinen Namen trage.
des Landes ein Möglichkeit gerecht anderes Interesse
vaterlandes, um die Kräften zu erfüllen.
das Land schon so lieb gewonnen fallen wird, wenn Sie, das Vertrauen des Landes re
meine Herren,
Oesterreich⸗Ungarn.
Der ungarische Minister⸗Präsident Dr. Wekerle wurde gestern vom Kaiser in Audienz empfangen. Später hatte der Minister⸗Präsident dann eine längere Ber⸗ Ministern Baron Lukacs und Graf Andrassy gelegenheit der Südbahnverstaatlichung fand g abermals eine Zusammenkunft der Minister
r. von Plener, Dr. Wekerle, Graf Wurmbrand und Baron Lukacs statt. Der ungarische Ackerbau⸗ Festetics ist ebenfalls in Wien angekommen.
inister werden heute nach Budapest zurückke
Der Kaiser empfing gestern General Grafen Mussin⸗Puschk Der General wird noch acht T dann nach Konstantinopel be besteigung des Kaisers Nikol
Das Abgeordnetenhaus na Sitzung den Gesetzentwurf über die wie die Resolution, betre beamten und ⸗Bediensteten. der Abg. Lueger den drin möge über die Vorgänge bei lung von zwei, angeblich mit dem Unterrichts⸗Minister von Madeyski verwandten Beamten der Begründung dies
athung mit den
In der An gestern Nachmitta
Minister Graf Die ungarischen
Nachmittag den russischen in in Abschieds⸗Audienz. age in Wien bleiben und sich geben, um dem Sultan die Thron⸗ aus zu notifizieren. hm in seiner gestrigen Sonntagsruhe an, so⸗ ffend die Sonntagsruhe der Privat⸗ Bei Schluß der Sitzung brachte genden Antrag ein, das Haus der Beförderung bezw. An
seine Mißbilligung es Antrags griff er auf das schärfste an. egte gegen die ive, bestimmte Persönlichkeiten zu besetzen, das verfassungsmäßig festgesetzte ster, wenn diese das Gesetz verletzten, hin chts gegen die Dringlichkeit einzuwenden Die Dringlichkeit Innern Marquis
Abg. Vasaty,
aussprechen. - der Abg. Lueger den Unterrichts⸗Minist Der Minister⸗Präsident Fürst Windis Eingriffe in das ausschließliche Recht der Exe Beamtenposten mit den geeigneten Verwahrung ein, wies au Forum für Mini und erklärte, er habe ni⸗ und erwarte die Able wurde hierauf angenommen. Der Minister des Bacquehem erklärte die Aeußerung des
hnung des Antrags.
daß der Unterrichts⸗Minister dem Verwaltungsrath zweier Ge⸗ sellschaften angehöre, für unrichtig und wies unter lebhaftem Beifall die Grundlosigkeit der in der Angelegenheit der oben⸗ erwähnten Beamten gegen den Unterrichts⸗Minister vor⸗ gebrachten Angriffe nach. Nach reiner heftigen Entgegnung des Abg. Lueger wurde über dessen Antrag mit großer Majorität zur Tagesordnung übergegangen worauf sich das Haus vertagete. “ v“
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer sprach zunächst Brisson seinen Dank für die Wahl zum Präsidenten aus und forderte alle Republikaner zur Einigkeit auf, nicht allein, um die errungenen Positionen u erhalten, sondern auch um noch weiter vorwärts zu gehen. Die Kammer begann sodann die Berathung des Gesetzentwurfs auf Bewilligung einer Pension von 12 000 Fr. für die Wittwe Burdeau’s. Der Deputirte Faberot (Sozialist) bekämpfte die Bewilli⸗ gung, die Kammer beschloß aber, in die Berathung der ein⸗ zelnen Artikel einzutreten. Der Deputirte Dumas brachte ein Amendement ein, wonach die Hälfte der Pension der Mutter Burdeau's zugewiesen werden solle. Bei der Abstim⸗ mung über dieses Amendement ergab sich die Beschlußunfähig⸗ keit des Hauses; die Sitzung wurde daher für eine halbe Stunde aufgehoben. Nach Wiedereröffnung der Sitzung wurde das Amendement Dumas mit 243 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Hierauf wurde der Vorschlag der Kommission mit 293 gegen 174 Stimmen angenommen; darnach erhält die Mutter Burdeau's jährlich 3000 Fres., die Wittwe 9000 Frcs.; die Pension ist auf die Kinder übertragbar.
Der Senat nahm gestern das Handelsabkommen mit Canada und die Konvention mit dem Congo⸗ Staat ohne Debatte an.
Italien.
Das Pariser Blatt „Le Journal“ veröffentlichte gestern den Wortlaut eines angeblich zwischen Jtalien und England abgeschlossenen Abkommens über ein gemeinsames Vorgehen beider Mächte im Sudan. Wie die „Agenzia gicant meldet, beruht die Veröffentlichung des „Journal“ auf freier Erfindung. Es bestehe kein derartiges Abkommen. Uebrigens 85 Baron Blanc in der Kammersitzung vom 8. d. M. in ategorischer Weise dementiert, daß die italienische Regierung jemals die Absicht bekundet habe, Khartum zu besetzen, oder daß sie irgend eine Verhandlung mit England zu diesem Zweck angeknüpft habe. Auch die anderen Behauptungen des Pariser Blattes seien falsch.
Spanien.
Die Kommission für soziale Reformen hat be⸗ schlossen, eine Untersuchung bezüglich der industriellen Krisis anzustellen.
Der Senat ernannte fünf Anhänger des Ministeriums und zwei Konservative zu Mitgliedern der Kommission zum Schutz der nationalen Arbeit.
Luxemburg.
Die Kammer hat gestern nach kurzer Debatte einstimmig den Gesetzentwurf angenommen, wodurch der Bau der Luxemburg⸗Petinger⸗Eisenbahn der Prinz⸗ Heinrich⸗Bahn übertragen wird. Von verschiedenen Rednern wurde die Regierung aufgefordert, über die strenge Einhaltung der in der Konvention ausbedungenen Fristen zu wachen.
Rumänien.
Der Senat begann gestern die Berathung der Adresse. Nach Verlesung derselben hielt der Präsident der Kulturliga Urechia eine längere Rede, die er heute fortsetzen wird. Der Minister des Aeußeren Lahovary erwiderte mit einigen Worten, indem er die Behauptung des Vorredners von einer angeblichen Intervention des Grafen Kälnoky zu Gunsten Rumäniens in dem Konflikt Rumäniens mit Serbien in der Angelegenheit der Salzfrage als unbegründet zurückwies.
Die Kammer setzte die Adreßdebatte fort. Der Unterrichts⸗Minister Imesco hielt eine wiederholt von Beifall begleitete Rede, worin er die Anschuldigungen der Opposition in Bezug auf die innere Politik entkräftete und bezüglich der “ Frage die absolut korrekte Haltung der konser⸗ vativen Regierung nachwies.
Serbien. 3 In dem Prozeß Cebinac wurde wie „W. T. B.“ berichtet, gestern, nachdem das Zeugenverhör beendet war, der An⸗ eklagte Professor Dobros law Ruzic vernommen und ein rief von ihm an Cebinac verlesen, worin berichtet wird, man könne auf den Uzicaer Kreis rechnen. Ruzic gestand seine Theilnahme an der Berathung bei Atza Stanojewic zu und bemühte sich im übrigen, die Behauptungen der Anllage zu entkräften. 1 Bulgarien. “ Der Prinz Ferdinand von Sachsen⸗Coburg be⸗ auftragte gestern einer Meldung des „W. T. B.“ aus Sofia zufolge Radoslawow mit der Bildung eines neuen Kabinets, der indessen das Mandat in die Hände des Prinzen zurück⸗ legte. Der sodann gemachte Versuch, ein Kabinet aus An⸗ hängern Radoslawow's und Zankow's zu bilden, scheiterte an der Weigerung Petrow's, mit den Zankowisten in ein Kabinet he G 1“ wurde Stoilow mit d Kabinetsbildung 1111AAX“X“X“ Das Folkething hat in seiner gestrigen Sitzung die Vorlage über die Vermehrung der Wahlbezirke end ültig an⸗ genommen. Der neugewählte Präsident Claussen setzte die nächste Sitzung auf den 8. Januar n. J. an und wurde beauftragt, dem König zum Jahreswechsel die Glück⸗ wünsche des Things zu übermitteln. Während der politischen Konfliktzeit hatte dies letztere nicht stattgefunden.
1 Amerika.
Aus Rio de Janeiro wird der „Times“ berichtet: Der Kongreß sei gestern geschlossen worden; man glaube, daß er im März zu einer besonderen Tagung werde einberufen werden, um die Finanzfragen zu berathen.
Aus Buenos Aires meldet dasselbe Blatt: Die „Nacion“, die bisher die Regierung unterstützt habe, meine, das Kabinet werde in einigen Tagen demissionieren; der Prä⸗ sident werde alsdann für alle Portefeuilles neue Minist r er⸗
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Ka lkutta ge⸗ meldet, der aus Kandah ar in Chaman eingetroffene
britische Abgeordnete zum Parlament Curzon habe die Mit⸗ theilung gemacht, daß der Emir von Afghanistan die Ein⸗ ladung der Königin Victoria, England zu bchachen, angenommen habe und abreisen werde, sobald er sich starf genug fühle, die Reise zu unternehmen. 8
Die „New⸗York World“ bringt eine Beschreibung von der Einnahme von Port Arthur. Es wird darin aus⸗ führlich der Angriff auf die Forts geschildert und die Haltung der Vertheidiger gelobt. Das Thal sei mit Minen gefüllt ge⸗ wesen, die die Chinesen jedoch in der Hitze des Gefechts zu sprengen vergessen hätten. Nachdem die nach der Stadt führende Brücke genommen gewesen sei, seien die Chinesen entflohen. Die in die Stadt einziehenden Japaner hätten die Köpfe ihrer erschlagenen Kameraden mit abgeschnittenen Nasen und Ohren vorgefunden. Es sei dann eine große Metzelei gefolgt. Die wüthenden Soldaten hätten jeden ge⸗ tödtet, der ihnen in den Weg gekommen sei, und die Stadt geplündert. In der Schlacht seien nicht mehr als 100 Chinesen getödtet, später jedoch wenigstens 2000 niedergemetzelt worden.
Nach Meldungen Londoner Blätter aus Shanghai vom 20. d. M. hätte das Tsungli⸗Yamen nach einer stürmischen Berathung beschlossen, Schutzbriefe für 50 Mann zum S hutz der britischen Gesandtschaft und für etwa 10 Mann zum “ der übrigen Gesandtschaften auszustellen.
er „Times“ wird aus Tientsin unter dem 19. d. M. gemeldet, die Zurückberufung des Zollkommissars Detrin g. von seiner Mission nach Japan sei darauf zurückzuführen, daß der amerikanische Gesandte in China Denby der chinesischen Regierung mitgetheilt habe, das Vermittelungs⸗ Anerbieten der Vereinigten Staaten sei von der japanischen Regierung angenommen worden. Afrika.
Aus Massowah meldet die „Agenzia Stefani“, der Major Toselli habe den Befehl erhalten, mit sechs Kom⸗ agnien die Unterwerfung des unzuverlässigen Häuptlings er Landschaft Okule⸗Kusai Batagos zu sichern, der in Saganeiti Bewaffnete um sich versammelt hätte. Viele von den Anhängern Batagos seien in den letzten Tagen von ihm abgefallen. Batagos habe sich vorgestern von Saganeiti nach Halai zurückgezogen; dort sei er von den italienischen Truppen angegriffen, begteg. und getödtet worden. Seine An⸗ hänger seien geflohen und verfolgt worden; sie hätten be⸗ deutende Verluste an Todten und Verwundeten gehabt. Auf Seiten der Italiener seien nur 10 Mann getödtet und 22 verwundet worden; sämmtliche Todte und Verwundete seien Eingeborene. Durch diesen Sieg der italienischen Truppen sei etwaigen Intriguen der anderen abessinischen Häuptlinge vorgebeugt worden. Das ganze Gebiet bis zum Sudan hin sei jetzt ruhig.
Die „Times“ will wissen, daß eine Regelung der Angelegenheiten der Britisch⸗Ostafrika⸗Gesell⸗ schaft in Aussicht stehe. Die Bedingungen würden sein: eine Baarzahlung an die Gesellschaft für die vollständige Zession ihrer Rechte auf die Küste und das Binnen⸗ land, außerdem Verzicht auf die Konzession in San⸗ sibar. Die Regierung schlage vor, die Gesellschaft solle von dem Sultan von Sansibar 150 000 Pfd. Sterl. baar er⸗ halten und an Sansibar alle durch die Konzession erlangten Terrains und öffentlichen Gebäude zurückgeben. Alle von der Gesellschaft mit eingeborenen Häuptlingen geschloss Ver⸗ träge sollten auf die Regierung übergehen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
„Nach § 14 der Preußischen Militär⸗Strafprozeßordnung
3. April 1845 kann die Fortsetzung einer Untersuchung, welche beim Eintritt des Termins der Entlassung aus dem Dienst⸗ stande noch schwebt, wenn dieselbe ein gemeines Verbrechen zum Gegenstand hat und kein gerichtlich zu strafendes militä⸗ risches Verbrechen damit zusammentrifft, dem Zivil⸗ gericht überlassen werden. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, IV. Strafsenat, durch Urtheil vom 8. Mai 1894 ausgesprochen, daß die Uebertragung der Unterfuchung an das Zivil⸗ gericht dann nicht zulässig ist, wenn die Vorgänge, welche den Gegen⸗ stand der Untersuchung bilden, nicht bloß den Thatbestand eines gemeinen Verbrechens, sondern auch den eines gerichtlich zu bestrafenden militärischen Delikts ergeben, gleichviel ob das Verhältniß der verschiedenen Thatbestände das der idealen oder das der realen Konkurrenz ist. — Durch dasselbe Urtheil hat das Reichsgericht ferner ausgesprochen: Die Strafbestimmung des § 149 des Militär⸗ Strafgesetzbuchs vom 20. Juni 1872: „Wer rechtswidrig von seiner Waffe Gebrauch macht, wird vorbehaltlich der ver⸗ wirkten höheren Strafe mit Gefängniß oder Festungshaft bis zu einem Jahre bestraft“ — findet nur Anwendung auf das Gebrauch⸗ machen der Waffe in einer ihrer Bestimmung entsprechen⸗ den Weise, nicht aber auf den nicht bestimmun E. Gebrauch, d. h. den Mißbrauch der Waffe. — Der Soldat P. hatte in der Nacht zum 23. Mai 1893 zu L. einem Schlächtergesellen, mit dem er in Streit gerathen war, zunächst vor dem B.'schen Gasthause mit einer Bohnenstange einige Schläge über den Kopf beigebracht und sodann auf dem Wo'schen Gehsst mit der Klinge seines Säbels mehrere Hiebe auf den Kopf und andere Körpertheile versetzt und denselben dadurch körperlich verletzt. Die militärgerichtlich eingeleitete Untersuchung wurde, da bald darauf P. aus dem Militärdienst entlassen wurde, an die Staatsanwaltschaft des Landgerichts zu B. abgegeben. Das Landgericht erkannte aber auf Einstellung des Verfahrens wegen Unzulässigkeit der Verfolgung der dem Angeklagten zur Last gelegten Strafthaten — einer E11 in idegaler Konkurrenz mit dem Vergehen gegen § 149 des Militär⸗Strafgesetzbuchs und einer Körperverletzung in realer Konkurrenz mit dem erwähnten militärischen Vergehen he durch das Zivilgericht. — Auf die Revision des Staatsanwalts trat das Reichsgericht der Annahme des ersten Richters bei, daß die Ab⸗ urtheilung nicht nur der zweiten Mißhandlung mit der Säbelklinge, sondern auch der ersten Mißhandlung mit der Bohnenstange durch den Zivilstrafrichter unzulässig sei, wenn § 149 Militär⸗ Strafgesetzbuchs auf den vorliegenden Fall zur Anwendung komme; aber da nicht fest⸗ stand, ob der Soldat mit der Klinge scharf sder flach geschlagen hat, so hob das Reichsgericht das erste Urtheil auf, unter Zurüͤck⸗ verweisung der Sache an die Vorinstanz, indem es begründend aus⸗ führte: „Wenn der § 149 des Militär⸗Strafgesetzbuchs das rechtswidrige Gebrauchmachen von der Waffe als ein besonderes Vergehen gegen die mili⸗ tärische Ordnung mit Strafe bedroht, so wird dabei ein Gebrauch, d. p eine solche Verwendung der Waffe vorausgesetzt, welche ihgs⸗ Bestimmung entspricht. Ein nicht bestimmungsmäßiger Gebrauch, z. g Stoßen mit dem Gewehr, Schlagen mit der Scheide des Säbels, fer
daher nicht unter die Vorschrift des § 149 a. a. O., stellt vielme s einen Mißbrauch der Waffe dar, welcher, wenn er bei einer son
strafbaren Handlung vorliegt, nur als Straferhöhungsgrund genicht § 55 Nr. 2 Militär⸗Str.⸗G.⸗B. in Betracht kommen kann, de⸗ aber sich als selbständiges militärisches Delikt charakteristert. ncorn gebenenfalls ist nun allerdings festgestellt, daß der Ange 9 ts dem erletzten P. mit der Klinge seines 2 mehrere Hiebe versetzt hat; daraus ergiebt sich in esen noch nicht ohne weiteres, 9 er von der gedachten Waffe einen bil; stimmungsmäßigen Gebrauch gemacht hat. Denn es
die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß mit der Klinge nicht scharf, fondern flach geschlagen worden ist. Nach feststehender Praxis der preußischen Militärgerichte wird im Fall absichtlichen Flachschlagens nicht angenommen, daß ein der Bestimmung des Seitengewehrs ent⸗ sprechender Gebrauch vorliegt, weil bei einer solchen Verwendung des⸗ selben in der Art eines stumpfwirkenden Instruments seine Eigenschaft als Waffe in der prägnanten Bedeutung des § 149 des Militär⸗ Strafgesetzbuchs außer Betracht zu bleiben hat. Der erkennende Senat hat keinen Anlaß gefunden, von dieser Auffassung abzu⸗ weichen.“ (228 /94.) . 8
8
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Nach § 3 des betreffend die Gründung neuer An⸗ siedelungen in der Provinz Hessen⸗Nassau, vom 11. Mai 1890, kann die Ansiedelungs genehmigung versagt werden, wenn der Ein⸗ spruch der dort als ierzu berechtigt Bezeichneten durch Thatsachen begründet wird, welche die Annahme rechtfertigen, daß die Ansiedelung das Gemeindeinteresse oder den Schutz der Nutzungen be⸗ nachbarter Grundstücke aus dem Feld⸗ oder Gartenbau, aus der Forstwirthschaft, der, Jagd oder der Fischerei gefährden werde. In
ezug auf diese Bestimmung hat das Ober⸗Verwaltungsgericht, IV. Senat, durch Urtheil vom 5. Mai 1894 ausgesprochen:
1) Der Einspruch bezw. die Klage wegen Gefährdung des Gemeindeinteresses kann nur vom Gemeindevorstand erhoben und verfolgt werden. Ein Privatinteressent kann seinen Einspruch kich ö“ begründen, daß er Gemeindeinteressen als gefährdet
nstellt.
2) Der § 3 des erwähnten Gesetzes schützt nur die Nutzungen benachbarter Grundstücke aus dem Feld⸗ oder Gartenbau, aus der Forstwirthschaft, der Jagd oder der Fühchüret⸗ nicht aber sonstige Nutzungen benachbarter landwirthschaftlicher Grund⸗ stücke, beispielsweise die Erträge von auf dem betreffenden Besitzthum befindlichen Mineralquellen.
Der r.sche Rekonvalescentenverein projektierte die Errichtung einer Heilstätte für Lungenkranke auf ihrem Grundstück in dem Ge⸗ meindebezirk C. (Provinz Hessen⸗Nassau). Gegen diese Ansiedelun erhob der Gemeindevorstand in C. Einspruch, welcher vom Landrat zurückgewiesen wurde, womit sich der Gemeindevorstand beruhigte. Der benachbarte Grundbesitzer von E. erhob ebenfalls Einspruch und sodann, da der Einspruch verworfen wurde, Klage beim Bezirks⸗ ausschuß. Kläger begründete seinen Einspruch unter anderem durch den Hinweis auf die gefährdeten Gemeindeinteressen und auf die Schädigung der auf seinem Besitzthum befindlichen Mineralquellen durch die neue Anstalt, da die Abwässer dieser Anstalt infolge des Bodengefälles mit dem Quellwasser sich vermischen würden. Die Klage wurde zurückgewiesen, und auf die Berufung des Klägers hat das Ober⸗Verwaltungsgericht die Vorentscheidung bestätigt, indem es aus⸗ führte: „Der Kläger kann nicht seine Klage dadurch zu stützen suchen, daß er Gemeindeinteressen als gefährdet hinstellt. Er kann seinen Widerspruch nur durch die Gefährdung seiner eigenen Inter⸗ essen begründen. — — Der § 3 des erwähnten Gesetzes schützt nicht jede Art von Nutzungen aus landwirthschaftlichen Grundstücken, son⸗ dern er schützt die Nutzungen derselben aus dem Feld⸗ und Garten⸗ bau, aus der Forstwirthschaft, der Jagd und der Fischerei. Daß die Erträge von Mineralquellen unter die so bezeichneten Nutzungen aus dem Feld⸗ oder Gartenbau ꝛc. nicht gerechnet werden können, unter⸗ liegt keinem Zweifel. Der aus der Benachtheiligung der klägerischen Mineralquellen gegen die Ansiedelung hergeleitete Einspruch findet danach im § 3 a. a. O. keine Begründung. In dem auf Grund des Ansiedelungsgesetzes eingeleiteten Verfahren kann er also keine Be⸗ achtung finden. Ob und inwieweit bei Ertheilung der baupolizeilichen Erlaubniß in dieser Beziehung Anordnungen zu treffen sein werden, ist in dem Verfahren, betr. die Ertheilung der Ansiedelungsgenehmi⸗ gung, nicht zu erörtern.“ (IV 572.)
Statistik und Volkswirthschafr.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Essen wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben, daß die Tages⸗ ordnung des demnächst dort abzuhaltenden, von dem sozialdemokratischen Verbande unterstützten deutschen Ber arbeiter⸗Kongresses sehenermaßen festgesetzt sei: I. a. Achtstüͤndige Schicht für alle Arbeiter unter und über Tage (einschließlich Ein⸗ und Ausfahrt), b. Verbot der Frauen⸗ und Kinderarbeit, c. Abschaffung der Akkordarbeit. Referenten: die Delegirten aus Sachsen und der Perbandskassierer J. Meyer⸗Bochum. II. a. Einführung eines einheitlichen Berggesetzes für alle Bergreviere Deutsch⸗ lands, b. einheitliche Knappschaftskasse, c. einheitliche Arbeits⸗ ordnun Referent: der sozialdemokratische Reichstags⸗Abgeord⸗ nete Möller. III. a. Unglücksverhütungen und Bewetterungen in den Gruben, b. Inspektionen und Kontroleure von Arbeitern frei esh und vom Staate besoldet. Referent: Verbandsvorsitzender „Schröder⸗Dortmund. IV. Vereinsfrage. Referent: H. Bauer⸗ Weitmar. Die Delegirten aus Oberschlesien werden dem Kongreß zwei Anträge unterbreiten, die sich auf die Waschvorrig tungen auf den Gruben und auf die eventuelle Verwendung der polnischen Sprache bei Bekanntmachungen beziehen.
In Leipzig berieth eine Versammlung der Steinarbeiter am Mittwoch einen von einer Kommission ausgearbeiteten künftigen Lohntarif der Marmorarbeiter und beschloß, diesen Tarif im nächsten
rühjahr den Arbeitgebern zur Einführung vorzulegen. In Leipzig ollen sich 373 Steinarbeiter u“ von denen 327 einer gewerk⸗ schftlichen Organisation angehören. — Eine Versammlung der ozialdemokratisch organisierten Musiker beschäftigte sich der „8pz. Ztg.“ zufolge an demselben Tage mit den beiden Vereinen der Berufsmusiker : dem älteren „Leipziger Musikerverein“ und der jüngeren sozialdemokratischen „Freien Musikervereinigung“. Gegen die letztere scheint ein Vorgehen der Arbeitgeber geplant zu sein. Die Direktoren verlangen nämlich von den Mitgliedern ihrer Kapellen, soweit sie dem älteren Vereine auch angehören, daß sie der Freien Vereinigung“ fern bleiben oder aus der „Vereinigung“ austreten. uch soll in dem älteren Verein demnächst über einen Antrag ab⸗ gestimmt werden, der den Mitgliedern die gleichzeitige Mitgliedschaft ei der „Freien Vereinigung“ untersagt.
Aus Budapest wird der „Vos. Ztg.“ berichtet: Am Montag fand hier eine starkbesuchte Versammlung von Eisenarbeitern statt, in der die “ in der Tarnoczy'schen Fabrik den Gegenstand erregter useinandersetzungen bildete. Die Arbeiter ührten Klage, daß ihnen der Lohn um 35 p. H. geschmälert werde. Für den Fall der thatsächlichen Durchführung der beabsichtigten Lohn⸗ herabsetzung wollen die Arbeiter ausstehen. 1
3 Knnuust und Wissenschaft
Sir Charles Newton †. Am 28. November ist in Westgate-on-Sea achtundsiebenzigjährig 68 englische Archäologe Sir Charles Newton gestorben. Es zemt sich auch in Deutschland dessen zu gedenken, was Newton war. 5 er doch über England hinaus in seiner Wissenschaft gewirkt, durch eine Verwaltung der griechisch⸗römischen Abtheilung des Britischen d useums ein weithin leuchtendes Beispiel gegeben, das Material für as Studium der klassischen Archäologie in großartiger Weise ver⸗ mehrt und vor allem durch seine Aufdeckung, Bewahrung und Ver⸗ verthung der Ueberreste des Mausoleums von Halikarnaß, man darf gen die moderne erschöpfende Untersuchung altgriechischer Monumente gegehroßen inauguriert und damit auch für uns eine mächtige Anregung
geh Newton war 1816 als Sohn eines Geistlichen in Herefordshire Müoren. Erzogen in Shreusburg; School, studierte er in Oxford als tglied des Christehurch-Kollegs. Schon in Oxford machte er sich
zu denen John Ruskin und eresse für Kun dna, mit d ellung als isten schen Museum.
eliffe zwölf
einen Zahl von Studierenden, Idfield gehörten, durch sein Int⸗ lologischen Studien in Verbin im Jahre 1840 zu einer An
Alterthümer am Briti
Lord Stratford de Red kischen Kastell Budrun an de aß diese Reliefs vom Grabmale d herrührten, nahm m rde durch die Erwerbung angereg Mausoleum eingehend zu beschäf en mit einem Aufsatz im t innerlich, ab.
Ausbildung erlangte opäischer Antikensam Lande selbst, und im J ritischen Museum mit dem englis
Edmund O Seine phi führten ihn Abtheilung
in Konstantinopel aus dem türkischen
der „Wund und Newton wu karnaß und dem damals diese Studi äußerlich, aber nich
Zu seiner weiteren Urlaub zum Besuch eur ihn zum griechischen seine Stellung am Konsulat in Mvytilini.
von Watkiß thenonskulptur zu füllen, thätig.
erheblich war archäologischen Untersuchungen in denen er in einem eigenen Buch Im Mittelpunkt alles dessen in Fortführung früherer Anr England in Konstantinopel ähnli * 's Erwerbungen günstige dem Botschafterposten
st bemerklich.
Botschafter Friesreliefs Stelle des alten Hali⸗ es Mausolos, einem schon damals an,
t, sich mit Hali⸗
„Classical Museum“
er der Welt“,
Newton zunächst einen
ahre 1852 ver chen Vize⸗
Wege dorthin lernte er Athen kennen und war loyd angeregte Beschafung von Abgüssen um die Lücken der Originale im Britischen Museum eschäfte nicht allzu 1sga t von Reisen und griechischen Levante dienen, von anziehende Schilderungen geliefert was er erstrebte und erreichte, Mausoleum. einst für Lord eine Persönlichkeit auf
sularposten in Mytilini, dessen Amts
sollte Newton als Ausgangspun
Halikarnaß Newton wurde rpedition gestellt, welcher er aus dem Kastell Budrun dort no Mausoleum gehörige Sku noch als streitig geltende enkmals zu entscheiden. ieur der jetzige General verstorbene R. P
der Unternehmung zu gute. Spitze einer E gabe stellte, annahm, einst zum vor allem die damal des berühmten Grabd den hierbei als Ingen und als Architekt der elöst, der Unterbau des Mausoleums son nach allerlei noch be etzt hatte, nachgewiesen, aufgedeckt, aufgenommen, das Bew ward nach London geschafft Arbeiten ab.
„Neben Halikarnaß wurden vorne heiligthum der Branchiden bei Milet er Umgestaltun ewton, der inzwis in Rom gewesen war und sich do gebildet hatte, trat an die Spitze de Roman antiquities, nehmlich dem Elgin
Unterstützt von
im Jahre 1856 an die in Halikarnaß die Auf⸗ ch verbliebene, wie man zu gewinnen und Frage nach dem Platze Newton zur Seite stan⸗ „Murdoch Smith ma. Die Aufgabe wurde der Stelle, wo der englische — merklichen Resten das Denk⸗ die verschütteten Ueberreste wurden egliche, soweit es erfo „ und eine stattliche
9 ES mal ange rderlich schien, Publikation schloß die
hmlich Knidos und das Apollo⸗ ausgebeutet. Die Erwerbungen g der Abtheilungen im B chen kurze Zeit als englise seinem Fache noch
Department of Greeh and uwachs zu dem alten, vor⸗
des Britischen Museums, iehungen zu den damals Finanzen, brachte seine Museums⸗ een antiker, besonders ung des Herzogs von te die Expedition Ziliotti die Mittel, den Gräbern einer der alten useum zu bergen, er rettete von der „was noch möglich e, wo Gelegenheit zu Einzel⸗ opie einer Statue von Poly⸗
nden wurde und er davon er⸗
seinen Koffer und
gaben den Anl⸗ Museum, und? cher Konsul
weiter aus⸗
dem er so reichen Z schen Besitze verschaff dem Principal Librarian hir Anthony Panizzi, in einflußreichen Bez leitenden Staatsmännern, durch eine abtheilung immer mehr griechischer Alterthümer. Blacas und die Castellani nach Kyrene mit ihrem Ge auf Rhodos die
günstiger Lage der vichtiger Erwerbungen an die Spitze aller Mus Er kaufte die Samml sche Sammlung, er winne durch; Antikaglien⸗Schä drei Städte für das Britische M Woodhouse in Korfu war er überall am Pla Als die Marmor nos, bei Vaison gefu wie er erzählte, oh hinüber. Auch dieser Kauf cht nur um zu erwerben, der Kenntniß antiker ude zu folgen, den ersten stand er voll Anerkennung ympia und Pergamon, er hielt sich in em Laufenden im Gebiet antiker K as sein Museum besaß, n seinem Theil reichlich beig Museums den Stempel einer ernsthaften Benu Grade auszeichne
Reihe wichti
erwerbungen klet, des Diadume fuhr, nahm fuhr 89. Frankreich
ne weiteres
sondern um zu lernen, um jedem Kunst mit warmer Theiln ebenfalls stets am vor unseren Entdeckungen Paris wie in Rom stets In großsinniger Weise Studium eines Jeden ragen, der Verwal⸗ zweckgemäßen Be⸗ welcher diese
se, welche die Alterthumswissenschaft Sir Schwäche des Alters über ihn ktrat, war seine Betheiligung nic studies und der Beistand, ule in Athen bei ihrem Ins⸗
Fortschritt in
mit wahrer Fre war Newton
bot er dabei alles, w dar, und er hat so a tung des Britischen
quemlichkeit für den Anstalt in so hohem —Einer der letzten Impul Charles Newton verdankt, al kam und er auch von seinem Amt zurü an der Gründung der Societ-; of Helle welchen die englische ar lebentreten in ihm fan Was Newton leistete,
Seine Freunde rühmen mit 9 von klaren Zielen, festem Wollen Werths bewußt und doch bescheiden
tzer aufzuprägen,
chäologische Sch
b seinem Charakter. von ihm, daß er ein Mann war „ ernstem Wissen, wohl seines en Sinnes.
war getragen von
N. A. Him ks — je zwei r Statuen (vom Bildhauer Brütt), Professor Geyer)
Hauptvestibül des Rathhauses sind, wie die tet, gestern die vier Ecknischen des oberen Stockwer links von der aus tiroler Marmor, darst Schiffahrt (vom Professor Herter), und Handel (vom Bildhauer Bremer) . „W. T. B.“ Göttingen gemeldet wird, ist der ordentli gen Universität, Geheime Regierungs⸗Rath int als Nationalökonom und Agrarhistoriker,
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saäaatenstand in Dänemark. milde Witterun t, hat sich die Win lben durchschnittlich im
großen Freitreppe — mit vie
ckerbau (vom besetzt worden.
unter dem rigen Tage aus Professor an der
Georg Hanssen,
ch die andauernd Niederschläge begünsti sodaß der Stand der bezeichnet werden kann.
sowie durch reichliche ig entwickelt, ganzen Lande als gut
Handel und Gewerbe.
gengestellung an der Ruhr und in
An der Ruhr zeitig gestellt keine Wag In Oberschlesien zeitig gestellt keine Wagen
liche Wa r Kohlen und Kok berschlesien.
sind am 20. d. M. gestellt 12 641, nicht recht⸗ sind am 19. d. M. gestellt 5118, nicht recht⸗
wangs⸗Versteigerungen
Amtsgericht I Berlia standen am eichneten Grundstücke zur Versteigerung: lumenthal gehörig; Fläche s Meistgebot von 163 600 ℳ Yorkstraße 90, Ersteher. — Filter gehörig; für das Meistgebot von Manteuffelstraße 4, ndersetzungsverfahren den Warten⸗
Beim Konich 20. Dezember die nachverz Fruchtstraße 36 a, der
9,28 a; Nu
enerstraße 13,
Fläche 6,26 a;
193 000 ℳ wurde der Rentier
Ersteher. —
wegen des Grundstücks
berg'schen Erben gehörig 8
ungswerth 10 180 ℳ; für da irektor Richard Scheffel dem Brauereibesit Nutzungswerth 9200 ℳ; W. Gräff,
Eingestellt wurde das Auseina Grünthalerstraße
Ausweis über den Verkehr auf dem Berli
viehmarkt vom 19. Dezember 8831 Aafhrebh s eResachf. nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche n Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 300 Stüchk (Durchschnitrsprei fur 100 kg.) 1. Qualität —, . 11. Oustüc —,— ℳ, III. Qualität 94 — 104 ℳ, IV. Qualität 84 — 90 ℳ — Schweine. Auftrieb 7532 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 106 ℳ, Landschweine: a. gute 102 — 104
b. geringere 96 — 100 ℳ, Galizier — ℳ, leichte Ungarn — ℳ 88 20 % Tara, Bakonyer 86 ℳ bei 27,5 kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1765 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qual. 1,20 — 1,30 ℳ, II. Qual. 1,10 — 1,18 ℳ, III. Qualität 1“ 8 86 1425 Stück. (Durchschnittsvreis
örse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom
7
. 1“ 20. Dezember 1894.) — Auf dem Kohlenmarkt ist Kokskohle stark
gefragt. Das Eisengeschäft bewegt ich in ruhi 8 (Berechnung in ark für 1090 88 85 “ anders bemerkt, ab Werk). — Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle fhr Leucht asbereitung 10 — 11,00. Generatorkohle 10—11, Gasflammförderkohle 8,20 — 9,20; 2) Fett⸗ kohlen: Förderkohle 7,50 — 8,50, melierte beste Kohle 8,50 — 9,50 Kokskohle 6,50 — 7. 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7— 8, melierte Kohle — 10, Nußkohle Korn 11 (Anthracit) 18,00 — 20,00: 4) Koks: Gießereikoks 13,50 — 14,50, Hochofenkoks 11,00, Nußkoks, gebrochen 11— 15; 5) Briguets 8,50 — 11,00. — Erze: 1) oh⸗ spath 7, 2) Gerösteter Spatheisenstein 9,50 — 10,30, 3) Som⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Rotheisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,00 — 8,50, 5) Rasenerze franko —,—. — Roheisen: 1) Spiegeleisen Ia. 10— 12 % Mangan 51, 2) Weiß⸗ Qualitäts⸗ Puddelroheisen: a. rheinisch⸗westfälische arken, b. Siegerländer und 3) Stahleisen je 44 ℳ mit Fracht ab Siegen, 4) Englisches SeT ab Verschiffungs⸗ hafen —,—, 5) Spanisches Be eneea Marke Mudela cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen frei “ 47,50, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 37,00, 9) Englisches Roheisen Nr. III ab Ruhrort 55,00, 10 Luxem⸗ burger Gießereieisen Nr. III ab Luxemburg 45,00, 11) euts Gießereieisen Nr. 1 63, 12) do. Nr. 11 —, 13³) do. Nr. III 54, 14) do. Hämatit 63, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela ab Ruhrort 1I11“ Gewöhnl. Stabeisen 105—. — Bleche: 1) Gewöhnliche Bleche aus Flußeisen 110 — 115, 2) Kesselbleche aus 5 “ L“ aus Schweißeisen 150 — 165 4) Feinbleche 115 — 125. — Draht: 1) Eisenwal —,— 2) Stahlwalzdraht —,—. G .— Auf den Königlich württember ischen Staats⸗ , 1 e 2-S- 88 betrugen 1“] im Rchraheeg J. 3 056 357 3, vom 1. April bis Ende November wi inge⸗ nommen 26 659 718 (+ 474 898) ℳ
Magdeburg, 20. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —,—, neue 9,30. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 8,80, neue 8,70 — 8,80, Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 5,80 — 6,50. Ruhig. Brotraffinade I —,—. Brotraffinade I1 —,—. Gem. Raffin. mit Faß 20,75 — 21,75. Gem. Melis I mit Faß —,—. Matt. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Dezember 8,65 Gd., 8,75 Br., pr. Januar 8,70 Gd., 8,75 Br., pr. März 8,95 bez., 8,97 ½ Br., pr. April⸗ . Gd., — 8 Ruhig.
eipzig, 20. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. Dezember 27½ ℳ. pr. Januar 2,75 ℳ, pr. Februar 2,77 ½ ℳ, pr. März 2,80 ℳ, pr. Aprik 2,80 ℳ, pr. Mai 2,80 ℳ. pr. Junf 2,85 ℳ, pr. Juli 2,85 ℳ, pr. August 2,87 ½ ℳ, per September 2,90 ℳ, per Oktober 2,90 ℳ, per u 2,928 8- Umsatz 30 000 kg.
Bremen, 20. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung 8 “ Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 5,40 Br. Baumwolle. Willig. Upland middl. loko 29 B. Schmal z. Flau. Wilcox 38 ₰J, Armour sbield 37 ₰, Cudahy 38 ₰ Fairbanks 30 ₰. — Wolle. Umsatz 87 Ballen. Speck. Matt. Short clear middl. loko 36, Dezember⸗Januar⸗Abladung 34 ½¼. — Taback. Umsatz: 23 Faß Kentuckyv, 800 Packen St. Felir, 40 Seronen Carmen, 517 Lichen Braßst 3
Karwin, 20. Dezember. Die bergbehördliche Kom⸗ mission hat sich nach den unter den schwierigsten Verhältnissen glücklich vorgenommenen Gewältigungsarbeiten dahin ausgesprochen, daß der Wiederaufnahme des Tiefbaubetriebs im Franziska chacht, in dem vor ee Zeit eine Explosion schlagender Wetter und ein Grubenbrand st attfand, nichts entgegenstände. Fear die Wiederauf nahme des Betriebs sind die weitgehbendsten Vorsichtsmaßregeln an⸗ geordnet. Im westlichen Revier haben am Montag die Gewältigungs⸗ arbeiten im Carlsschacht begonnen.
London, 20. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗ ladungen angeboten.
96 % Japazucker loko 11 ¾ ruhig. Rüben⸗Rohzucker loko 8 ⅜ ruhig. — Chile⸗Kupfer 41, pr. 3 Monat 41 ⅞.
Liverpool, 20. Dezember. (W. T. B.) Offizielle Notie⸗ rungen. American good ordin. 22 ⁄32, do. low middling 2 ⁄⁄2, do. middling 31⁄16, do. good middling 37⁄16, do. middling fair 32 ⁄, fair 3 ⅛, do. good fair 31⁄16, Ceara fair 3 ½, do. good fair
13⁄6, Egyptian brown fair 31 3⁄26, do. do. good fair 4116, do. do. good 4 ½¹, Peru rough good fair 55⁄6, do. do. good 57⁄16, do. do. fine 5 1⁄16, do. moder. rough fair 4 ⁄16, do. do. good fair 4 ⁄16, do. do. good 4 ½, do. smooth fair 3 ⅛, do. do. good fair 3 ½, M. G. Broach good 217⁄16, do. fine 3316, Dhollerah good 2 ⅝, do. fully good 2 ¼, do. fine 2¹5 /28, Oomra good 2 ⅝, do. fully good 2 ¾, do. fine 215⁄16, Scinde good fair 2, do. good 2 ½, Bengal fully good 27 ⁄6, do. fine 21¹1/⁄16. Bradford, 20. Dezember. (W. T. B.) Wolle fester infolge bedeutender amerikanischer Einkäufe; Garne ruhig, fest; Mohairgarne gefragter; Stoffe ruhig.
Amsterdam, 20. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51. — Bankazinn 37.
New⸗York, 20. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge, wurde im weiteren Verlauf unregelmäßig und schloß fest. Der Umsatz der Aktien betrug 170 000 Stück.
Weizen eröffnete fest und verblieb auch im weiteren Verlaufe in fester Haltung infolge strammer Kabelberichte und Käufe des Aus⸗ landes, sowie auf bedeutende Käufe und Deckungen im Inlande, fiel jedoch nahe gegen Schluß plötzlich infolge allgemeiner Liquidation. Schlu scwach. — Mais einige Zeit steigen nach Eröffnung in⸗ folge Berichte über Regen in den Maisgebieten; später Reaktion und Abschwächung. Schluß träge.
Chicago, 20 Dezember. (W. T. B.) Weizen anfangs steigend infolge festerer ausländischer Märkte, später trat infolge großer An⸗ künfte im Nordwesten, sowie auf Gerüchte wegen Einführung eines Zolls auf Mehl in Belgien Abschwächung ein. Schluß schwa — Mais fallend einige Zeit nach Eröffnung, dann le hafte Reaktion, später wieder fallend. Schluß träge.
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Oesterreich⸗Un garn.
30. Januar. Comitato degli impiegati ed ufficiali al servizio del Lloyd austriaco: b von Uniform⸗ und Zivilkleidun 1 .nn Delegirten Cap. Ric. Colledani, Triest, Piazza della
azione 3.
Nächstens. Einrichtung einer Linoleumfabrik in Triest: Aus⸗ schreiben bisher nicht erfolgt. Näheres bei der „Ersten deutschen Patent⸗Linoleum⸗Fabrik“, Köpenick⸗Berlin, und bei der Triester Fi⸗ liale der Oesterreichischen Kreditanstalt. .
Rächstens. Stadt⸗Magistrat Laibach in Krain: Errichtung eines Elektrizitätswerks mit Dampfbetrieb für eeeee; und Kraft⸗ übertragung als städtisches Unternehmen. Herstellung bis 1. August