nie und nimmer aufhalten. In dem alten hannoverschen Strafgesetz waren Angriffe auf die Staatsverfassung unter Umständen mit Todes⸗ strafe bedroht. An Dehnbarkeit ließen auch die —— nichts zu wünschen übrig, trotzdem konnten sie nicht verhindern, daß durch die Revolutionen von 1830 und 1848 und später durch die Nationalliberalen der Umsturz vorbereitet wurde. Wenn Sie (zu den Nationalliberalen) die Moral der Scozial⸗ demokraten angreifen — Sie befanden sich damals auch nicht auf dem Boden des Rechts. Diese Revolution wird eine Zeit lang den Sieg behalten, dann aber wird sie in sich zusammenfallen. Ich spreche nicht nur im Namen der Welfen, sondern Aller, die das Recht im Deutschen Reich hochhalten. Fürst Bismarck war der größte Umsturzmann. Deutschen Völkern ist die Selbständigkeit genommen worden. (Der Redner wird vom Präsidenten zur Sache gerufen.) Das einzige Mittel, das hier wirksam in Betracht kommt, ist, daß Sie auf den Boden des Rechts zurückkehren, auf jedem Gebiet. Das werden Sie nur können, wenn Sie sich auf den Boden der zehn Gebote stellen, die Sie nicht nur im Privatleben, sondern auch im öffentlichen politischen Leben anwenden müssen. Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. 8
Abg. Kröber (südd. Volksp.): Das beste wäre, wenn die Umsturzvorlage ohne Kommissionsberathung abgelehnt würde; denn mit diesem Gesetzentwurf soll die deutsche Freiheit todtgeschlagen werden. Dieses Gefühl haben Unzählige. Die Unzufriedenheit in Süddeutschland ist ohnedies sehr groß. Ich erinnere nur an die uchsmühler Vorgänge. 95 % Prozent der Bayern stehen hinter den zuchsmühler Bauern. Jede Anpreisung von Verbrechen soll bestraft werden. Es giebt Verbrechen, die, wenn sie gelingen, zu „patriotischen Thaten“ werden; mißlingen sie, so sind sie Hochverrath. Aus der Rede des Abg. Gröber habe ich nicht entnehmen können, daß das Zentrum für die Vorlage sehr eingenommen ist; es will sich die Sache über⸗ legen. Man hat in Süddeutschland kein Verständniß für dieses Gesetz. Wie leicht kann es vorkommen, daß eine Mutter zu ihrem Sohn, der zum Militär einberufen wird, sagt: Dein Vater liegt krank darnieder, bleib' bei uns, es kann auch ohne Dich gehen! Soll die Frau deshalb ins Zuchthaus gesteckt werden? Man hat bei uns überhaupt nicht die Stimmung, daß der Mensch dazu E.Faffsr ser Soldat zu werden, auch nicht, daß man bei feierlichen Gelegenheiten im Soldatenrock erscheinen müsse. Wenn die Vorlage angenommen wird, wird die Unzufriedenheit in Deutschland noch größer werden, jedes Vertrauen wird schwinden. 1
Abg. Dr. Sigl (b. k. F.): Wenn dieses Gesetz durchgeht, wird die Freiheit der Presse und der Opposition vernichtet sein. Der Reichstag selbst würde ihr neue Stricke um den Hals legen und sie zum Tode verurtheilen. Das ist meine Meinung und die meiner sämmtlichen Wähler, das ist auch die Meinung der Katholiken in München, die in einer Resolution die Ablehnung dieses Gesetzes ver⸗ langen. Sonderbar ist es, daß in dem Lande Friedrich's des Großen, der den Ausspruch gethan hat: Die Gazetten sollen nicht genieret werden! ein solches Gesetz eingebracht werden kann. Dieses Gesetz wäre die Stabilierung des Absolutismus in Deutschland, und den Absolutismus wollte nicht einmal Fürst Bismarck. Auch der hat mit Gewaltgesetzen nichts ausgerichtet; er mußte nach Canossa gehen. Auch das Christen⸗ thum ist verfolgt worden und hat doch über die Cäsaren Roms ge⸗ siegt. Was ist denn Umsturz? Die bisherigen Gesetze reichen voll⸗ kommen aus, um die Opposition in Schranken zu halten. Im Jahre 1870 hat man meine Zeitung nach den geltenden bayerischen Gesetzen innerhalb sechs Wochen 86 mal konfisciert. Man hat die Zeitung konfisciert, wenn auch nur Kopf und Impressum vorhanden war. Die alten Gesetze genügen demnach vollständig. Was wäre wohl mit den bayerischen Redakteuren geschehen, welche die Fuchsmühler Affaire be⸗ sprochen haben, wenn dieses Gesetz schon in Geltung wäre? Der Abg. ven von Stumm meinte, die Sozialdemokraten vergifteten das Volk. Ich meine, wer sich durch die sozialdemokratischen Lehren ver⸗ giften läßt, ist ein Schaf. Es giebt viele, und zwar gute Katholiken, die Morgens in die Messe und Abends in eine sozialdemokratische Versammlung gehen. Bei den Wahlen im Jahre 1890 sagte mir ein angesehener Herr auf die Frage, wie er wählen werde: Ich wähle den Sozialdemokraten, weil ich kein anderes Mittel als den rothen Zettel habe, um meinen Zorn und Ekel über die Zustände auszudrücken. Und der Mann ist Mitglied des Obersten Gerichts⸗ hofs in München. Nehmen Sie das Gesetz an, so gratuliere ich Ihnen, daß dadurch und durch die Fuchsmühler Vorgänge die Sozialdemokraten in Bayern allein bei den nächsten Wahlen 80 000 Stimmen mehr erhalten werden. Der Abg. Freiherr von Stumm säagte ferner, die Sozialdemokraten stifteten Unzufriedenheit. Wer ist nun heute im Deutschen Reich zufrieden? An all dem Elend und Unglück ist die Parteiwirthschaft schuld. Was würde ein Eid auf die Verfassung nützen? Man schwört auf das Wohl des Vater⸗ landes und handelt doch nur nach Parteiinteressen. Ich bin kein Sozialdemokrat, aber wenn es noch fünf Jahre so fort⸗ geht, werde ich auch einer. Im Hause der Gehängten soll man nicht vom Strick sprechen. In Berlin soll man nicht von Umsturz reden. Wo ist denn mehr umgestürzt worden, als gerade hier? Ganze Königreiche hat man hier umgestürzt und in die Tasche gesteckt. Gehen wir weiter in der Weltgeschichte. Wer hat die Revolution von 1848 gemacht? Das waren 28 gute Liberale, die zum theil noch Mitglieder dieses Hauses sind. Diese Männer rechneten sich den Umsturz damals als großes Verdienst an. ÜUnd Garibaldi und Mazzini, diese Umstürzler, waren sie nicht die Verbündeten Preußens? Wenn Staatseinrichtungen bestehen, die das Volk schädigen, so ist es Pflicht und Schuldigkeit eines jeden tapferen Mannes, mitzuwirken, daß da umgestürzt wird. Haben Sie ehört, wie sich die Sozialdemokraten vor diesem Gesetz fürchten? Sie fürchten sich gar nicht! Ideen bekämpft man nicht mit der Schußwaffe und mit Gefängniß. Die Sozialdemokraten sind nicht so dumm, daß sie jetzt eine Revolution anfangen; wie denken Sie sich die Sache aber, wenn der nächste Krieg unglücklich ausfällt, was Gott verhüten wolle? Wenn ein unzu⸗ friedenes, geschlagenes Heer zurückkehrt, — dann werden wir die Kom⸗ mune in Berlin haben. Man beruft sich auf höhere Wünsche. Wir sind aber nicht dazu da, Allerhöchste Wünsche zu vertreten, sondern die Wünsche des Volks. Das Volk will dieses Gesetz nicht, besonders nicht das bayerische Volk. Ich wünsche nur, daß die Regierung das große Wort des edlen bayerischen Königs Max II. beherzige. Als Volk und Regierung sich immer schärfer gegenüberstanden und ein Konflikt fast unvermeidlich wurde, da sagte dieser König: Ich sehe ein, das Volk diese Politik und dieses Ministerium nicht will; ich wi Frieden mit meinem Volke haben! Und er fing eine andere Politik an. Frieden mit dem Volk! Dann wird die Unzufriedenheit von selbst schwinden. Im Auftrage meiner Wähler muß ich dieses Gesetz verwerfen. Ich bin auch gegen eine Kommissionsberathung.
Hierauf vertagt das Haus um 5 ½ Uhr die weitere Be⸗ rathung auf Sonnabend 1 Uhr.
Handel und Gewerbe.
ä glliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 8 An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 11 266, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Bberseletten sind am 10. d. M. gestellt 4721, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 11. Januar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: I 55, dem Zimmermeister David Riedel Fehfeig Nutzungswerth 12 720 ℳ; Meistbietende blieb die Handelsgesellschaft Heinrich Laas Söhne zu Berlin mit dem Gebot von 133 200 ℳ — Hranienstraße 97 a, dem Kaufmann Otto Zibell gehörig; Fläche 4,59 a; Nutzungswerth 14 070 ℳ: Meistbietende blieb die
2
Handelsgesellschaft J. Koppel u. Co. zu Berlin mit dem von 290 000 ℳ
1
Antwerpener Getreidehandel. Die 8 orr 8 12 TLSenn betrugen Ende Dezember in werpen nach angestellten tzungen in: . 8 nnIXX*“] Weizen.. 111“
ö161616A“ u4*¹ 8 Der Import nach Antwerpen auf dem Fluß⸗ und Seewege an- sich in dem Zeitraum von Ende November bis Ende Dezember 1894 in
Roggen auf 1 ⁄10 Mill. Kilogramm, davon aus Rumänien . . . . . . . 12/1 Mill. Kilogramm Argentinien. Z““
1“ L“
Weizen auf 93810 Mill. Kilogramm, davon aus Rumänien. y .41 Mill. Kilogramm
v“
Perein. Staaten v. Nord⸗Amerika 11 D111“*“ 11“ ““ . 33⁄10 “ . 18/10 “ y““ 1
entschland . . . .. .. Ass 8
Gerste auf 322⁄1⁰0⁰ Mill. Kilogramm, davon aus Rußland . . . . . . . . 205/10 Mill. Kilogram
ö“ . 1e“*“] DZb“
Verein. Staaten v. Nord⸗Amerika e1111““ “*“] “ Hafer, Mais und Buchweizen auf 281/10 Mill. Kilogramm (darunter etwa 9 Mill. Kilogramm Mais), davon aus Rußland . . . . . . . . 152/⁄10 Mill. Kilogramm
C“
Verein. Staaten v. Nord⸗Amerika 32/⁄10 L“ EI“ bEE“ 1111“ Kanada .. 11““ “ 1 ¹ ee1““]; 8 “ʒ [10 „
Kartoffeln auf 2 ½ Mill. Kilogramm, davon aus 8 XX“ 2 Mill. Kilogram
Exvortiert wurden von Antwerpen auf dem Fluß⸗ und Seewege
in demselben Zeitraum:
Roggen „/10 Mill. Kilogramm, davon nach Deutschland . . . . . . . 7**Mill. Kilogramm u1114“ 5
Weizen 91 ¼0 Mill. Kilogramm nach Deutschland.
Gerste 11⁄10 Mill. Kilogramm, davon nach 8 Deutschland . . . . . . . 561° Mill. Kilogramm “ 4/10 „ 8 11“*“ “
Hafer, Mais und Buchweizen ⁄1% Mill. Kilogramm,
davon nach ö“ FNchchchh Deutschland . . . . . . . 2/10 „
Kartoffeln 317 000 kg, davon nach wZe TZZ116852*
Peeshgel “ ““ alta . ““ 3 4 000
ᷓ44*“ 2 000 Argentinien. 168“ . 1000
Anmerkung. In vbigen Angaben für den Im⸗ und Export
sind die auf der Eisenbahn beförderten Getreidemengen nicht einbegriffen. Letztere, insbesondere für den Export, sind nicht un⸗ beträchtlich.
— Verschiedene Tagesblätter brachten eine Mittheilung über die Bildung eines Syndikats der Glasfabriken für Beleuch⸗ tungsartikel. Der Vorstand der Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens, Dresden, berichtet nun, daß diese Gesellschaft der neuen Vereinigung fernsteht.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.“: Die Lage des oberschlesischen Eisenmarkts blieb im allgemeinen unverändert; die bisherige Mattigkeit und Flau⸗ heit hat mit nur geringen Ausnahmen bei sämmtlichen Branchen an⸗ gehalten. Im Betriebe der Hochofenwerke hat sich nichts geändert; man ist nach Möglichkeit bemüht, die gegenwärtig im “ stehenden Hrchofen im Betriebe zu erhalten. Der Absatz für Roheisen aller Art ist äußerst gering, da sich der Bedarf nicht allein bei den Stahl⸗ und Walzwerken, sondern auch bei den Gießereien mit jeder Woche verringert hat. — Auf, dem Walzeisenmarkt blieb die flaue Stimmung unverändert. Nur die allergang⸗ barsten Sorten von Handels⸗ und Schlossereisen finden zum größten Theil für die Fabrik⸗ und Grubenschmieden Verwendung, während alle übrigen Walzeisensorten in ganz ungenügender Weise gefragt sind. Die Inlands⸗ wie die Auslandsnachfrage ist außer⸗ ordentlich gering. Von den Händlern gehen auf die Schlüsse des ersten Quartals vorläufig größtentheils nur kleinere Spezifikationen ein zur Deckung des augenblicklichen Bedarfs. Die Blechwalz⸗ werke haben für Feinbleche größtentheils noch leidlichen Absatz, im übrigen ergeht es ihnen ebenso wie den anderen Werken. Bei den Maschinen⸗ und Kesselfabriken hat der Arbeitsmangel gegen die Vorwoche noch zugenommen. Auch den Eisenkonstruktions⸗ und Reparatur⸗ werkstätten mangelt es an Aufträgen. Bei den Röhrenwalzwerken macht sich die Konkurrenz und die Ueberproduktion recht fühlbar, zumal es diesen Werken ebenfalls an Absatz fehlt. Die Draht⸗ und Nägel⸗ werke arbeiten weiter auf Vorrath; ihre Fabrikate sind der west⸗ fälischen Konkurrenz stark unterworfen, finden aber im Frühjahr meistentheils befriedigenden Absatz. In Nieten und Kleineisen⸗ waaren hat die Nachfrage sehr nachgelassen. — Ueber den Be⸗ schäftigungsgrad der vI1I ist nichts Erfreuliches mit⸗ zutheilen, da selbst bei den bisher besser beschäftigten Werken die Aufträge nur schwach eingehen. — Auf dem Zinkmarkt verblieb die
Tendenz die der Vorwochen. 1 (W. T. B.) Zuckerbericht.
Magdeburg, 11. Januar. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 9,10 — 9,20. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 8,60 — 8,80, neue 8,65— 8,85. Nachprodukte erxkl., 75 % Rendement 5,80 — 6,50. Ruhig, stetig. Brotraffinade I —. Brot⸗ raffinade II —,—. Gem. Raffinade mit Faß 20,25 — 21,50, Gem. Melis I mit Faß 19,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 8,77 ½ Gd., 8,82 ½ Br., pr. Februar 8,80 Gd., 8,85 Br., pr. März 8,85 Gd., 8,90 Br., pr. April. Mai S ö Ruhig, fest. — Wochenumsatz im Rohjzuckergeschäft 4 2 Leipzig, 11. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Januar 2,75 ℳ, pr. ebruar 2,75 ℳ, pr. März 2,77 ½ ℳ, pr. pril 2,77 ½ ℳ, pr. Mai ,80 ℳ, pr. Juni 2,82 ½ ℳ, pr. Juli 2,85 ℳ, pr. August 2,85 ℳ, pr. September 2,87 ½ ℳ, pr. Oktober 2,90 ℳ, pr. November 2,92 ½ ℳ, pr. Dezember 2,92 ½ ℳ%ℳ Umsatz 5000 v 1 1 Bremen, 11. Januar. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.)
Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer
1“ “ E“ 8 3 S 8 “ 111“ — “ Petroleum⸗Börse.) Sehr fest. Loko 5,35. — Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 28 ½ 4. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 37 ¾ ₰, Armour shield 37 ₰, Cudahy 38 ₰, Fairbanks 30 ₰. — Wolle. Ferlah 269 Ballen. — Speck. Fest. Short clear middling loko 35 ⅛, Januar⸗Abladung 34. — Taback. Umsatz: 41 Faß Kentuckpy. amburg, 11. Januar. (W. T. B.) Kaffee (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. März 73 ¼, pr. Mai 72 ¾, pr. Sep⸗ tember 71 ¾, pr. Dezember 70 ½. Unregelmäßig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei Bord He pr. Januar 8,87 ½, pr. März 8,92 ½, pr. Mai 92 ¼, pr. August 9,30.
Fest. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
London, 11. Januar. ladung angeboten.
96 % Javazucker loko 11 ¾ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 8 ¾ ruhig. — Zentrifugal Kuba 10 ½. — Chile⸗Kup ser 40 ½, pr. 3 Monat 40 .
— 12. Januar. (W. T. B.) Baring Brothers über⸗ mittelten gestern an die Bank von England den Gesammtbetrag, den die Firma für die 1890 gewährten Vorschüsse der Bank schuldete. Die Bank benachrichtigte die Garanten, daß ihre Haftpflicht nunmehr
erloschen sei.
Liverpool, 11. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 69 000 (vorige Woche 41 000), do. von üeae e. r. 61 000 (37 000), do. lation 1000 (1000), do. für Export 1000 (1000), do. für wirklichen Konsum 59 000 (35 000), do. unmittelb. ex. Schiff 69 000 (56 000), wirklicher Export 3000 (6 000), Import der Woche 158 000 (115 000), davon amerikanische 147 000 (104 000), Vorrath 1 309 000 (1 233 900, davon amerikanische 1 165 000 (1 079 000), s wimmend 8 82 britannien 435 000 (425 000), davon amerikanische 425 000
5 b
Manchester, 11. Januar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 4 ½, 30r Water Taylor 6, 20r Water Leigh 5 ¼, 30r Water Clayton 5 ⅞, 32r Mock Brooke 5 , 40r Mayoll 6 ½, 40r Medio Wilkinson 6 ¼, 32r Warpcops Lees 2½ 36r Warpcops Rowland 6, 36r Warpcops Wellington 6 ½, 40r Double Weston 6 ¾, 60r Double courante Qua⸗ lität 9 ½, 32* 116 vards 16) 16 grey Printers aus 321/46 r 142. Stetig.
Glasgow, 11. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von
Roheisen in den Stores belaufen sich auf 287 575 Tons gegen 320 458 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 73 gegen 48 im vorigen Jahre. St. Petersburg, 11. Januar. (W. T. B.) Die heute er⸗ schienene Gesetzes⸗Sammlung enthält die Genehmigung des Finanz⸗ Ministers, gezogene Stücke und Kupons der 3 % Gold⸗Anleihe von 1894 in Zahlung für Zölle anzunehmen.
Der „St. Petersb. Ztg.“ zufolge erhöhen die St. Petersburger Privatbanken den Zinsfuß für Oncall⸗Rechnung vom 1. Januar a. St. (13. Jan. n. St.) von 6 ½ auf 7 bis 7 ½ %.
St. Petersburg, 11. Januar. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Talg loko 52,00, pr. August —. Weizen loko 8,00. Roggen loko 5,40. Hafer loko 3,30. Hanf loko 44,00. Leinsaat
loko 11,00.
Amsterdam, 11. Januar. (W. T. B.) good ordinary 52. — Bancazinn 36.
Washington, 11. Januar. (W. T. B.) Die Goldreserve
des Schatzamts ist auf 77 721 031 Dollars gesunken. New⸗York, 11. Januar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest; später trat Lustlosigkeit ein; der Schluß war schwach. Der G“ der Aktien betrug 155 000 Stück. Weizen eröffnete stetig und stieg einige Zeit nach Eröffnung; später trat infolge von lebhaften Verkäufen für lokale Rechnung Reaktion ein. Schluß träge. — Mais, anfangs steigend, gab gegen den Schluß infolge günstigen Wetters wieder nach. Schluß träge.
Waarenbericht. Baumwolle, New⸗York 5 ¾, do. New⸗ Orleans 5 ½, Petroleum träge, do. New⸗York 5,80, do. Philadelphia 5,75, do. rohes 6,50 nom., do. Pipe line cert. p. Febr. 99 ½8, Schmalz West. steam 7,15, do. Rohe & Brothers 7,45, Mais willig, do. p. Januar 52 ¼, do. p. Februar 52, do. p. Mai 51 ¼, Weizen träge aber behauptet, rother Winterweizen 63 ½, do. Weizen p. Januar 61 3⅛⅝, do. p. Februar 61 ⅞, do. p. März 62 ½8, do. p. Mai 62 ⅞ Getreidefracht nach Liverpool 1 ⅝, Kaffee fair Rio Nr. 7 15 ⅛⅜, do. Rio Nr. 7 p. Februar 13,95, do. do. p. April 13,70, Mehl, Spring clears 2,55, Zucker 28, Kupfer 10.
Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 210 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 185 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 112 000 Ballen, Vorrath 1 135 000 Ballen.
Chicago, 11. Januar. (W. T. B.) Weizen fiel einige Zeit nach Eröffnung; dann trat auf Grund der Abnahme der Ein⸗ gänge und erfolgter Exrportkäufe lebhafte Reaktion ein, der aber wieder infolge von Gewinnrealisierungen der Haussiers Abschwächung folgte. — Mais steigend nach Eröffnung infolge großer Käufe; hierauf Abschwächung und fallend.
45 ⅛.
Java⸗Kaffee
Speck short clear nomin. Pork pr. Januar 11,50.
Verdingungen im Auslande.
1. Februar. Das Schöffenkollegium der Stadt Löwen nimmt bis zum genannten Tage im Sekretariat Anerbieten zwecks Errichtung und Ausbeutung einer Pferdebahnlinie zwischen Grand’ Place und place de la Station an. Nächstens. Börse in Brüssel: Lieferung von verschiedenen Gegen⸗ ständen aus Eisen in vier Abtheilungen. Rumänien. G 20. Februar. Zentralverwaltung des Kriegs⸗Ministeriums in Bukarest: Lieferung von 100 000 Halsbinden. 8 21. Februar. Ebendaselbst: Lieferung von 50 000 Kautschuks zu obigen Halsbinden sowie 100 000 Taschentüchern. 23. Februar. Ebendaselbst: Lieferung von 16 000 oben gesäumten leinenen Brotbeuteln mit weißem Band, 16 000 Scheren mit Lederfutteral, 16 000 beinernen Kämmen, 16 000 weißblechenen Schmierbüchsen, 1 16 000 Federmessern. v“ 1 25. Februar. Ebendaselbst: Lieferung von 10 000 Pferdestriegeln.
Erfurt, 12. Januar. (W. T. B.) Das Proj bauung einer Eisenbahn quer durch den Harz von Nordhausen nach Wernigerode ist durch die Betheiligung hroßer Banken gesichert. Mit Beginn des Frühjahrs dürfte die Ausführung der Bahn erfolgen.
Bremen, 12. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“ ist am 11. Januar Vor⸗ mittags in Singapore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat am 10. Januar Abends Gibraltar passiert. Der Postdampfer „Roland“ hat am 11. Januar Vormittags die Reise von Vigo nach dem La Plata foragesept. 8
London, 11. Januar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle“ ist auf der Heimreise Mittwoch von Kap⸗ stadt abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ hat auf der Heimreise heute Madeira passiert. Der Union⸗Dam „Guelph“ ist am Donnerstag auf der Heimreise in Lissabon angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle’ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Caftle⸗ Dampfer „Garth Castle“ hat am Donnerstag auf der Ausreise die Kanarischen Inseln passiert. 8
Weizen pr. Januar 54 ⅛, pr. Mai 58 ⅛. Mais pr. Januar
9/18 Ura
2
Zweite Beilage
s⸗Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Sonnabend, den 12. Januar
1895.
1. Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, “ u. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
1
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschaft f 8 Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten 0.
chaften.
nossens
Bank⸗Ausweise. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[60619] Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Fran⸗ ziska Emma Hulda Matthes, geboren am 2. Mai 1854 zu Berlin, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Fluchtverdacht in Sachen J. III. F. 67. 92 verhängt. Es wird ersucht, die⸗ selbe zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ gefängniß abzuliefern.
Berlin, den 2. Januar 1895.
Königliche Staatsanwaltschaft I. 9
Beschreibung: Alter 40 Jahre, Größe 1,65 m, Statur untersetzt, Haare dunkel, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
[60626] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Gärtner Wilhelm Janschel, geboren am 26. Mai 1857 zu Fehrow, Kreis Kottbus, zuletzt in Marquardt bei Potsdam wohnhaft, welcher sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Betrugs in den Akten I. J. 611/94 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern.
Potsdam, den 3. Januar 1895.
1 Königliche Staatsanwaltschaft.
Beschreibung: Alter 37 Jahre, Größe mittel, Statur schlank, Haare blond, Bart blonder Schnurr⸗ bart, Augen klein, Nase gewöhnlich, Zähne voll, Gesichtsfarbe abgelebt. Kleidung: grauer Anzug, blaugrauer Ueberzieher, weicher grauweißer Filzhut, lange Stulpenstiefel.
[60620] Strafbefehl.
Auf den Antrag der Königlichen Amtsanwaltschaft wird gegen Sie wegen der Beschuldigung, daß Sie am 22. Januar 1894 zollpflichtige Gegenstände, und
vwar einen Sack Getreidemehl im Bruttogewicht von 58 kg ohne die erforderlich gewesene spezielle Deklaration auf der Zollstraße bei Herby auf eine schwer zu entdeckende Art im Inland eingeführt und dadurch eine Zolldefraude verübt haben — Ueber⸗ tretung gegen §§ 22, 39, 135, 144 Vereinszollgesetzes vom 1. Juli 1869 — wofür als Beweismittel be⸗
ichnet sind: Das Zeugniß
1) des Zolleinnehmers Laschtufka,
2) des Revisionsaufsehers Wilke in Herby,
3) des Fuhrmanns Vincent Mazur,
4) des Händlers David Bleiweiß in Czenstochau, ine der Staatskasse gebührende Geldstrafe von 54,60 ℳ und im Falle dieselbe nicht beigetrieben werden kann, eine Haftstrafe von 6 Tagen und
Einziehung von 58 kg Mehl oder dessen Werth von
12,75 ℳ festgesetzt. Zugleich werden Ihnen die Kosten mit 4,40 ℳ auferlegt.
Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie cht binnen einer Woche nach der Zustellun desselben bei dem unterzeichneten Gerichte schriftli oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers Einspruch erheben. Die Geldstrafe und die unten berech⸗ eten Kosten sind an die hiesige Gerichtskasse binnen
einer Woche nach dem Eintritt der Vollstreckbarkeit
dei Vermeidung der Zwangsvollstreckung zu zahlen. Bei der Zahlung ist dieser Strafbefehl vorzulegen oder durch Angabe Ihres Namens und der Geschäfts⸗ nummer genau zu bezeichnen. Lublinitz, den 3. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. (gez.) Reimann. “ Kostenberechnung: 1) Gebühr für den Strafbefehl... (§ 63 des Gerichtskostengesetzes.) Sv GGggvbvvbahrrr 040 zusammen 4,40 ℳ An den Fuhrmann Louis Podburski zu Czenstochau. Vorstehender Strafbefehl wird hierdurch gefertigt. Lublinitz, den 3. Januar 1895. Sante, Assistent, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[60618] K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen u“ der Wehrpflicht seinerzeit verfügten Vermögensbeschlagnahmen gegen:
1) Hahn, Jakob, Bauer von Dettingen, O.⸗A. Urach, geb. 17. Oktober 1869, Fasz. 9/12,
2) Spillmann, Johannes, von Schlaitdorf, O.⸗A
aus⸗
Tübingen, geb. 17. März 1856, Fasz. 9/60,
3) Spillmann, Johann Jakob, von da, geb. 10. Januar 1855, Fasz. 9/95, 9 Roethenbach, Friedrich, Schuhmacher von ußlingen, O.⸗A. Tübingen, geb. 12. November 1853, asz. 9/95, ” 5) Wagner, Bernhard, Wagner von Mössingen, O.A. Rottenburg, geb. 12. März 1859, 28 9/90, 6) Pfeifer, Wilhelm, von Bernbach, O.⸗A. Neuenbürg, geb. 12. Januar 1862, Fasz. 9/105, 7) Funk, Gotthilf Michael, Goldarbeiter von Altenstaig, O.⸗A. Nagold, geb. 9. Oktober 1862, asz. 9/121, 8) Gengenbach, Karl Albert, von Schafhausen, A. Böblingen, geb. 23. Juni 1862, Fasz. 9/121, 9) Speidel, Johann Georg, Schmied von Bodels⸗ hausen, O.⸗A. Rottenburg, geb. 10. April 1863,
Fasz. 9/128,
10) Benz, Georg Erhard, Schuhmacher von Reutlingen, geb. 9. März 1863, Fasz. 9/145,
11) Holl, Wilhelm, Kaufmann von Wildbad,
O.⸗A. Neuenbürg, geb. 3. September 1862, Fasz.
187, 19 Speidel, Gottlob, von Würtingen, O.⸗A. „geb. 12. März 1865, Fasz. 9/180,
sind wieder aufgehoben worden. Tübingen, den 8. Januar 1895. Hilfs⸗Staatsanwalt Mayr.
8
2) Aufgebote, Zustelungen
und dergl.
[60781]
In Sachen der Firma Gebr. Querfurth, Holz⸗ handlung in Wernigerode, Klägerin, wider den Tischler
Christian Steuerwald in Benzingerode, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der
Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten ge⸗
hörigen Grundstücke, als:
1) des Kothhofs No. ass. 4 in Benzingerode mit 8,34 a Hof und Garten Nr. 119 d. K.,
2) 37,52 a die Dorfbreite Nr. 386 d. K., zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 31. Dezember 1894 verfügt, auch die Ein⸗ tragung dieses Beschlusses im Grundbuch am 31. Dezember 1894 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf Mittwoch, den 17. April 1895, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ ericht in der Weidemann'’schen Gastwirthschaft in
Benzingerode angesetzt, in welchem die Hypothek⸗
gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Blankenburg, den 4. Januar 1895. Herzogliches Amtsgericht. Sommer.
[44951] Anfgebot.
3 3 S vbeöse 288 8 Die Firma Charlier & Comp. zu Köln hat das
Aufgebot nachstehender Urkunde beantragt:
Des Original⸗Niederlagescheines Nr. 600 Pos. 13 a.
bgegeben den 22. Februar 1894“ lautend wie folgt: Auszug aus dem Begleitschein des Königl.
19. Februar 1894 über die an den genannten Empfänger eingegangenen Waaren. Behufs Anmeldung derselben zur Niederlage. p. Charlier & Comp. (gez.) Meckel. Auf der Rückseite befinden sich folgende Vermerke: Empfänger: Charlier & Comp. in Köln. Koli: C. C. 1135/52 18 Faß. Waaren: Wein. Bruttogewicht: 3564 kg. Verschlußart: Raumverschluß. Deklaration: Zur Niederlage. Eingangsgrenzstrecke: Holland. nftsland: Italien. Revisionsbefund: C. C. Achtzehn Fässer in Stroh⸗ geflecht und schwerem Leinen emballiert. Wein, kein Medizinalwein, bezeichnet wie folgt: -1) 1135 — Gewicht 265 kg, 2) 1136 — 1 1137 — schwer 132 1138 267 1139 134 1140 269 1141 3 1142 1143 1144 1145 1146 1147 1148 1149 1150 1151 .
18) 1152 E“ Gesammt⸗Bruttogewicht 3572 kg. Kontrolregister Litt. A. 31. Bl. 165/11.
Köln, den 23. Februar 1894.
(gez.) Jerusalem. (gez.) Haubour.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 25. Mai 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte an ordentlicher Gerichtsstelle an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Köln, den 22. Oktober 1894.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 8.
[60823]
Amsterdam 10 128
1
1
Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:
1) des dem Gärtner Richard Radetzky in Char⸗ lottenhof im Thiergarten am 9. Juli 1894 zu⸗ gelaufenen weiß⸗ und braungefleckten Hühnerhundes,
2) der von dem Posthilfsboten Hermann Mühlen⸗ beck hier am 16. August 1894 vor dem Grundstücke Rathenowerstraße 78 gefundenen silbernen Ankeruhr Nr. 30 231 mit Kette,
3) des von der Näherin Marie Rumpf hier Ende Dezember 1893 in der Oranienstraße nahe Luckauer⸗ straße gefundenen goldenen Traurings (gezeichnet E. S. 19. 8. 93),
4) der von der verehelichten Stallmann Anna Wachholz, geb. Giese, hier am 18. April 1894 im Viktoriapark gefundenen goldenen Damenuhr mit Doppelkuvette und der Nr. 5324 versehen, nebst Nickelkette, 8 1
5) des von dem vndeetesh ises Sohne des Bäckers Robert Stimming hier, Wilhelm Stimming, am 10. Juli 1894 im Schloßpark Bellevue (Thier⸗ garten) gefundenen geschliffenen Brillanten,
6) des von dem Emil Nürnberg hier am 12. Juli 1894 in der Lietzmannstraße gefundenen anscheinend goldenen Traurings, gezeichnet B. P. 2. 2. 94,
7) der von dem Droschkenkutscher Karl Richter hier am — eve v der Hitzigstraße vor dem use Nr. 8 gefundenen Zigarrenspitze, bestehend aus einer eine Achat⸗Eichel veeees. vergoldeten Vogelklaue nebst Bernstein⸗ mundstück, 8 1
8) bes von dem Postsekretär H. Schmidt hier am 25. November 1891 auf der Promenade am Lust⸗ arten gefundenen grauen Beutelportemonnaies mit Etahlbuͤgel und 38,50 ℳ Inhalt,
Hauptzollamtes zu Emmerich D. Nr. 1207, vom
9) des von der Louise Zahn hier Anfang Juli
1894 im Salon des Café Monopol gefundenen Brillanten,
10) des von der minderjährigen Emma Schmidt am 9. Juli 1894 in der Leipzigerstraße gefundenen braunledernen Bügelportemonnaies, enthaltend 34,50 ℳ und einen goldenen Damenring in Gestalt eines dreiblättrigen Kleeblatts mit einem rothen, einem blauen und einem weißen Stein,
11) des von dem Postschaffner Albert Pahnke hier Anfang Mai 1892 auf dem Fahrdamm des Pots⸗ damer Platzes gefundenen goldenen Traurings, ge⸗ zeichnet J. F. R. 8. Mai 1888 I1 12) des von dem Portier Ernst Reuter hier am 1. November 1894 an der Ecke der Alvensleben⸗ und Kirchbachstraße gefundenen Sacks Hafer vpon den Findern bezw. deren Vertretern beantragt. Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegenstände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. März 1895, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel B., parterre, Saal 32, an⸗ beraumten Termine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vor⸗ handenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber ausgeschlossen werden wird.
Berlin, den 5. Januar 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 82.
47779] Aufgebot. Folgende Svparkassenbuücher der Kreissparkasse zu Neumarkt: a. Nr. 18 063 über 367,16 ℳ, ausgefertigt Auguste Wittke zu Falkenhain, Nr. 31 479 über 83,20 ℳ, ausgefertigt Paul Wittke zu Falkenhain, c. Nr. 32 638 über 26,34 ℳ, ausgefertigt Emma Wittke zu Falkenhain, sind angeblich verbrannt. Auf Antrag der verehe⸗ lichten Stellenbesitzer Auguste Hoffmann, geborenen
Wittke, und des Vaters des Paul und der Emma
Wittke, Stellenbesitzers Wilhelm Wittke zu Falken⸗ hain, sämmtlich vertreten durch Rechtsanwalt Glaser zu Neumarkt, wird der Inhaber der bezeichneten Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermin den 7. Juni 1895, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. II, seine Rechte anzumelden und die Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden werden. 1 Neumarkt, den 10. November 1894. Königliches Amtsgericht.
[60782] Aufgebot. 8
Das Quittungsbuch Nr. 4305 der städtischen Spar⸗ kasse zu Kettwig über 233 ℳ 84 ₰, ausgefertigt für Friedrich Beuten zu Breitscheid, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des vor⸗ bezeichneten Eigenthümers zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 6. August 1895, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 6) seine Rechte anzumelden und das Buch vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Werden, den 4. Januar 1895.
Königliches Amtsgericht. [60779] Aufgebot.
Auf Antrag des Königlichen Forstmeisters ä. D. Otto von Pannwitz zu Breslau wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches Nr. 24 257 der städtischen Sparkasse zu Trebnitz über 313 ℳ 15 ₰, ausgestellt für Adelhbeid von Pann⸗ witz, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, am 26. September cr., Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 1, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und das Sparkassenbuch vorzu⸗ legen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. .
Trebnitz, den 7. Januar 1895.
Königliches Amtsgericht.
[59984] Bekanntmachung.
Das Eigenthum des Wiesengrundstücks Nr. 386 Dom. Badewitz, dessen Besitztitel gegenwärtig für den Bauergutsbesitzer Johann Groetschel zu Hohn⸗ dorf berichtigt ist, und welches 41 a 77 qm groß und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von 5,54 Thaler zur Grundsteuer veranlagt ist, soll für die Anbauerwittwe Josefa Salzmann, geb. Nierle, zu Badewitz eingetragen werden. Das Grundstück grenzt im Norden an den Mühlgraben, im Süden an die Wiese des Alois Kosler, im Osten an die Wiese des Alois Otte und im Westen an die Wiese des Alois Salzmann. Auf Antrag der Josefa Salz⸗ mann werden deshalb
1) alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens in dem Aufgebots⸗ termine am 6. März 1895, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht Zimmer Nr. 16 anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen werden,
2) die ihrem Aufenthalt nach unbekannte Eigen⸗ thumsprätendentin, nämlich die verwittwete Vero⸗ nika Groetschel, geb. Lehnert, Wittwe des vor 7 oder 8 Jahren in Hohndorf verstorbenen Richard Groetschel, welche sich bei ihrem im Kreise Münsterberg wohn⸗ haften Sohne Namens Theodor Lehnerr oder Unger aufhalten soll, aufgefordert, spätestens in dem⸗ selben Termin und bei demselben Gericht ihre nsprüche und Rechte auf das Grundstück anzumelden
chsrecht gegen die beab⸗ sichtigte Besitztitelberichtigung zu bescheinigen, widri⸗ genfalls die Eintragung des Eigenthums für die An⸗ bauerwittwe Josefa Salzmann, geb. Nierle, aus Badewitz erfolgen wird und der Veronika Groetschel nur überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem be⸗ sonderen Prozesse zu verfolgen.
Leobschütz, den 29. Dezember 1894.
Königliches Amtsgericht. “ “ 8
60783] Aufgebot.
Die in der Katastralgemeinde Wesel belegenen Grundstücke
Flur 10 Nr. 1540/0.340, Schermbecker Chaussee, Garten, 62 qm groß, 0,24 Thlr. Reinertrag,
Flur 10 Nr. 1541/0.341, Schermbecker Chaussee, Garten, 50 qm groß, 0,20 Thlr. Reinertrag,
Flur 10 Nr. 1551/0.341, Schermbecker Chaussee, Garten, 20 qm groß, 0,20 Thlr. Reinertrag,
welche noch nicht zum Grundbuch übernommen sind, sollen auf Antrag des Königl. Eisenbahn⸗ Betriebsamts zu Wesel behufs Anlegung eines Grund⸗ buchblattes aufgeboten werden. dle unbekannten Eigenthumsprätendenten und Realberechtiagte werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die ge⸗ nannten Grundstücke spätestens im Aufgebotstermin, den 15. März 1895, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf die Gru dstücke ausgeschlossen werden.
Wesel, den 7. Januar 1895.
Königliches Amtsgericht.
[60780] Aufgebot. v“
Die Wittwe Kempe, Emma, geb. Kanitz, zu Stargard i. Pom., vertreten durch den Rechtsanwalt Wagner m Graudenz, hat beantragt, ihren Sohn, den am 25. März 1851 geborenen Kaufmann Louis Kempe, welcher im Jahre 1869 von Dramburg nach Amerika auswanderte, und von dem seit dem Jahre 1874 jegliche Nachrichten fehlen, für todt zu erklären. Der obenbezeichnete Kaufmann Kempe wird daher aufgefordert, sich in dem vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht auf den 27. November 1895, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin schriftlich oder persönlich zu melden, widrigen⸗ falls derselbe für todt erklärt werden wird.
Dramburg, den 31. Dezember 1894.
Königliches Amtsgericht.
[608311 Im Namen des Königs! Verkündet am 4. Januar 1895.
Plötz, Gerichtsschreiber. In Sachen, betreffend die Todeserklärung des
Georg Gustav Hermann Gube aus Bütom, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Bütow durch den Gerichts⸗Assessor Tancke für Recht:
Der Georg Gustav Hermann Gube, geboren am 12. April 1857, Sohn des Kaufmanns Hermann Gube unb dessen Ehefrau Hulda, geb. Bungs, wird für todt erklärt. Die Kosten d fahrens sind dem Nachlaß zu entnehmen.
6 Tancke.
u““ 29] Bekanntmachung.
Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Rachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 10. August 1894 zu Breslau, seinem Wohnsitze, ver⸗ storbenen Hausbesitzers Robert Jahn, ist beendet.
Breslau, den 8. Januar 1895.
Königliches Amtsgericht.
[60832] 8
Die Post Grundbuchs Eisborn Band III Blatt 8 Abth. III Nr. 6: 5 Thlr. 3 Sgr. 8 Pf. Klage⸗ forderung für Peter Schindel zu Balve aus dem Mandat vom 26. April 1845 — ist aufgeboten und Ausschlußurtheil am 29. d. M. erlassen.
Balve, den 31. Dezember 1894.
Königliches Amtsgericht.
[60527]
Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 14. d. M. sind nachverzeichnete Urkunden, als:
1) die Schuldurkunde vom 18. Mai 1866, Inhalts deren für die Ehefrau des Kaufmanns von Ciechanski, geb. Langelüddecke, verwittwet ge⸗ wesene Müller, und die Geschwister Helene Henriette Ida und Karl Adolf Hermann Müller 5000 Thlr. (s= 15 000 ℳ) nebst Zinsen an dem dem Fabrikanten Adolf Artmann hier gehörigen nachbezeichneten Grundstücken, als:
a. dem vor dem Wilhelmithore hiesiger Stadt im kleinen Bergfelde zwischen früher lle's und Spandau's Lande belegenen, noch Morgen 61 Rth. haltenden Stücke Feldland,
b. dem daselbst im kleinen Bergfelde zwischen früher Borcher's und Mestmacher's Lande be⸗ legenen, nach Abtrennung verschiedener Parzellen noch ca. 1 Morgen 67 ½ Rth. haltenden Stücke Feld⸗ land, und
c. dem daselbst belegenen, ca. 2 Morgen 12 Rth. haltenden Stücke Feldland sammt darauf befind⸗ ösmn Wohn⸗ und Fabrikgebäuden und übrigem Zu⸗ ehör
hypothekarisch versichert sind,
2) die Braunschweigischen 20 Thlr.⸗Loose Serie 7407 Nr. 2 und Serie 4418 Nr. 28, 1
33) die Duplikatauszüge, welche vom hiesigen Herzogl. Haupt⸗Steueramt für die Firma Vibrans & Gerloff, hier ausgefertigt sind, aus 8
(Broitzem) zu Braunschweig A. 11 vom 28. März
500 Sack Rohzucker, Niederlageregister r. 357,
b. Zuckerbegleitschein I der Zuckersteuerstelle
Vechelde⸗Oelsburg B. 15 vom 29. März 1894 ur⸗
a. Zuckerbegleitschein I der Zuckersteuerstelle VII