1895 / 20 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Jan 1895 18:00:01 GMT) scan diff

8 Das Ackerbau⸗Ministerium hat einen Gesetzententwurf, betreffend die Ausbreitung des Mehlhandels auf ausländischen Märkten, vorgelegt. . 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Die „Zeitschrift für den internationalen Eisenbah transport“, herausgegeben von dem Zentralamt in Bern, hat in der Nr. 1 vom Januar 1895 folgenden Inhalt: Amtlicher Theil. Inter⸗

nationales Uebereinkommen. Aenderungen in der Liste der Eisen⸗ bahnen; Liste der Eisenbahnstrecken, auf welche das internationale Uebereinkommen Anwendung findet. Gesetze und Vollzugs⸗Verord⸗ nungen. Gegenstände, . deren Beförderung das internationale Uebereinkommen keine Anwendung findet, Schweiz; Feststellung der Ergebnisse der Prüfung des Inbalts der Sendungen und der Angaben des Frachtbriefs; Lieferfristen, Verzeichniß der Zuschlagfristen; Liefer⸗ fristverkürzungen im Bereich deutscher Vereinsverwaltungen; Trans⸗ port⸗Reglement der Schweiz. Eisenbahn⸗ und Dampfschiff⸗Unter⸗ nehmungen, Nachtrag I; Desinfektion der zum Viehtransport ver⸗ wendeten Wagen ꝛc., Bestimmungen hinsichtlich derselben in Belgien, Deutschland, Frankreich. Aus dem Geschäftskreise des Zentralamts. Nichtamtlicher Theil. Rechtsprechung; Verschiedene Mittheilungen. Verzeichniß der internationalen Tarife. Bücherschau.

Bremen, 23. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Graf Bismarck', nach Brasilien bestimmt, ist am 21. Januar in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Weimar, nach Baltimore bestimmt, hat am 21. Januar Lizard passiert. Der Reichs⸗Postdampfer „Karlsruhe“ hat am 21. Ja⸗ nuar die Reise von Southampton nach Antwerpen fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Gera“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 21. Ja. nuar in Colombo angekommen. Der Postdampfer „Neckar“ hat am 23. Januar die Reise von Gibraltar rach Neapel fortgesetzt. London, 22. Januar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passiert. Der Union⸗Dampfer „Spartan“ ist Dienstag auf der Ausreise in Kapstadt angekommwen. 8 8 8 Theater und Musik. erste der drei Klavier⸗Abende des Herrn Eugen d'Albert fand gestern im Saal der Sing⸗Akademie unter sehr zahlreicher Betheiligung des Publikums statt. Das Programm bot eine vortreffliche Auswahl aus den Werken von Bach, Beethoven, Chopin, Scarlatti, Schumann, Schubert und Liszt, in deren Vortrag ddie Vielseitigkeit des seltenen Virtuosen im glänzendsten Lichte er⸗ chien. Es ist in der That schwer zu sagen, ob die imponierende Kraft in den heranbrausenden Oktavengängen des Bach’schen Präludiums unnd der Chopin'schen Polonaise op. 53, oder das zarte piano in der Cantilene des melodiösen Impromptus op. 90,3 von Schubert mehr zu be⸗ wundern war. Die genialste Leistung war die „Don Juan“⸗Phantasie von Liszt, die mit so enthusiastischem Beifall aufgenommen wurde, daß der Künstler sich entschloß, noch den As-⸗dur Walzer von Chopin und das kleine Rondo in A-moll von Mozart hinzuzufügen. Die Pianistin Hildegard Kaelke (aus Holland) und die Sängerin Clara Vanselow (aus Danzig) sgaben am Dienstag im Saal Bechstein ein Konzert, welches mit Beethoven’'s Sonate (F-dur) für Klavier und Violine eröffnet wurde. Die Ausführung, an welcher sich Herr James Lebegott (Violine) betheiligte, war eine wohl⸗ gelungene zu nennen. Im Vortrag neuerer e von Drevpschock, Chopin und Liszt ließ die Pianistin eine sorgfältig ausgebildete technische Fertigkeit und eine lebendige Ausdrucksweise erkennen. Die Sän⸗ erin besitzt eine klangvolle und umfangreiche Sopranstimme, die, was Intonation und Aussprache der Worte betrifft, nichts zu wünschen äßt; nur fehlte in den meisten Liedern die tiefere Wärme der Empfindung. Die Kinderlieder von W. Taubert und Hildach, sowie „Die Waldfahrt“ von Franz gelangen noch am besten. Beiden Künst⸗ erinnen wurde aufmunternder Beifall zu theil.

L1““

Im Königlichen Opernhause gehen mergen Humperdinckes Hänsel und Gretel“ und das Ballet „Die Jahreszeiten“ in Scene. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das

indische Märchendrama „Vasantasena“ mit folgender Besetzung der Hauptrsollen gegeben: Vasantasena: Frau von Hochenburger, Mandanika: Fraulein Lindner, Maitreja: Herr Vollmer, Karudatta: Herr Ludwig, Bettelmönch: Herr Klein, Samsthanaka: Herr Arndt. Am Freitag gelangt Schiller's „Wilhelm Tell“ zur

arstellung. Die für Donnerstag und Freitag . Aufführung von Friedrich Hebbel’'s deutschem Trauerspiel „Die Nibelungen“ muß wegen Erkrankung des Fräuleins Poppe auf nächste Woche verschoben werden.

Grillparzer'g fünfaktiges Lustspiel „Weh dem, der lügt“, das am Donnerstag im Deutschen Theater neu einstudiert in Scene geht, wurde als Novität für Berlin auf derselben Bühne zum ersten Mal am 2. März 1889 aufgeführt. Von den damals mitwirkenden Kräften treten drei der Hauptdarsteller: Josef Kainz, Agnes Sorma, Ernst Pittschau in denselben Rollen, die sie kreierten, als Leon, Edrita, Kattwald auch diesmal wieder auf; den Bischof Gregor spielt Arthur Kraußneck, den Galomir Josef Jarno, den Atalus Max Eisfeld, den Pilger Hanns Fischer, den Fährmann Paul Pauli.

Elsa von Schabelski's Charaktergemälde „Das liebe Geld“, welches im Neuen Theater morgen zum ersten Male in Scene geht, hat Herr Direktor Lautenburg selbst in Scene gesetzt.

Für den morgigen III. Joachim⸗Quartettabend hat sich Dr. Johannes Brahms bereit erklärt, im Verein mit dem Kammer⸗ virtuosen Herrn Rich. Mühlfeldt aus Meiningen seine beiden neuen Sonaten für Klavier und Klarinette und im Verein mit den Konzertgebern sein Quintett G-dur op. 113 zu Gehör zu bringen. Das Programm des „Wagner⸗Abends am Klavier“, welchen Hof⸗ Kapellmeister Franz Fischer aus München morgen im Saal Bechstein veranstaltet, enthält die Schlußscene aus „Rheingold“, das Vorspiel zu „Parsifal“, den „Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“ und die „Festwiese“ aus dem dritten Akt der „Meistersinger“. Zum Besten des „Vereins für Volksunterhaltung“ findet am Freitag in der Philharmonie ein großes Fest mit Konzert statt. Zu letzterem haben die Königliche Hofopernsängerin Fräulein Marie Deppe, die Altistin Fräulein Caecilie Kloppenburg, die Violin⸗ virtuosin Fräulein Betty Schwabe, die Hexren Kammersänger Franz Krolop und Cellovirtuos Otto Hutschenreuter, sowie die Berliner Liedertafel ihre Mitwirkung zugesagt. Der Pianist Wladimir von Pachmann wird in seinem an demselben Tage stattfindenden fünften Konzert (Saal Bechstein), welches sich gleich dem vorigen zu einem „Chopin⸗Abend“ gestalten wird, ausschließlich solche Werke zum Vortrag bringen, welche er hier noch nicht gespielt hat, darunter die Sonate in H-moll, die Polo⸗ naise op. 26, II, das IV. Scherzo op. 54 und die Tarantella op. 43.

Mannigfaltiges.

Gestern Vormittag besuchten Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Hein⸗ rich, die Prinzessinnen Viktoria und Margarethe, Seine Hoheit der Friedrich Karl von Hessen und Seine Durchlaucht der Prinz

dolf von Schaumburg⸗Lippe die UNrania, um den Vortrag des Herrn Spies über „Tesla's Licht der Zukunft“ anzuhören. Prinz Heinrich verblieb noch längere Zeit nach dem Vortrag, um sich über die experimentellen Einrichtungen und die bezüglichen Theorien zu informieren. Schließlich wurde auf Wunsch Seiner Königlichen Hoheit auch noch die elektrische Zusammenschweißung von Eisenstäben vorgeführt.

16

Magdeburg, 22. Januar. Für den verstorbenen Ober⸗Bürger⸗ meister Zweiten Vize⸗Präsidenten des Herrenhauses, Geheimen Regierungs⸗ Rath Bötticher fand am Montag eine Trauerfeierlichkeit in dem Saal der Loge Ferdinand statt, welcher die Familie des Verstorbenen sowie die Mitglieder der Loge, soweit der Raum es gestattete, bei⸗ wohnten. Heute Morgen wurde der I nach dem Bürgersaal des Rathhauses zur offiziellen Trauerfeier gebracht. Die meisten Häuser hatten halbmast geflaggt, feierliche Glockenklänge ertönten weit über die Stadt hinaus und riefen Leidtragende von nah und fern in großen Schaaren herbei. Wie die „Mgdb. Ztg.“ berichtet, füllte sich kurz vor 2 Uhr Nachmittags der Saal, in welchem die Leiche aufgebahrt war, rasch mit Leuten aus allen Ständen. Unter den Anwesenden befanden sich der Minister des Königlichen Hauses von Wedel, der

Regiments Nr. 66, die

eenisch, der Regierungs⸗Präsident von Baudissin, der Landes⸗

jrektor Graf von Wintzingerode (Merseburg), der Landrath von der Schulenburg, der Landrath von Wartensleben sauf Rogäsen, der General⸗Superintendent, Hof, und Domprediger teaxeee en und sämmtliche Mitglieder der städtischen Behörden.

ie Magdeburger Geistlichkeit stellte sich zu beiden Seiten des Sarges auf, die Familie des Verstorbenen nahm rechts vom Sarge Platz. Der Saal war bis zum letzten Platz angefüllt. Der Ober⸗Präsident der Provinz Sachsen, von Pommer Esche, überbrachte die Trauergabe Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Sie besteht aus einem runden Kranz von dreiviertel Meter Durchmesser mit einem kurzen Atlasband, dem die Initialen Seiner Majestät in großer Goldschrift aufgedruckt sind. Aus dem dunklen Grün des Epheus und des Lorbeers schauen überall Marschall Niel⸗ Rosen hervor. Nach dem Gesang des Liedes „Sei getreu bis in den Tod“ nahm der Superintendent Trümpelmann das Wort zur Trauerrede über 1. Petri, Kap. 4 Vers 10 („Dienet einander ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als ein guter Haus⸗ halter durch die Gnade Gottes“). Darauf wurde unter den Klängen des Liedes: „Wenn ich einmal soll scheiden“ der Sarg elnporgehoden und vor das Rathhausportal getragen, wo sich der L zug geordnet aufgestellt hatte. Im Zuge voran schritten eine Abtheilung Feuer⸗ wehr, dann das Musikkorps des Infanterie⸗Regiments Nr. 26 und die Deputationen der Schulen, hierauf das Musikkorps des Infanterie⸗ Schützen⸗ und Kriegervereine, Ver⸗ treter der Innungen, der Gesang⸗ und Turnvereine Magdeburgs. Von Magistratsbeamten getragen, folgten dann prachtvolle Blumenspenden, hierauf eine Deputation mit den Orden⸗ und Ehrenzeichen des Ver⸗ blichenen und dahinter der Leichenwagen mit dem Sarge. Hinter dem Sarge schritten die Geistlichkeit Magdeburgs, die Angehörigen der Familie Bötticher und hierauf die Ehrengäste, die Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten, das Offizierkorps und Mit⸗ glieder hiesiger und auswärtiger Logen. Bei der Ankunft des Sarges auf dem neuen Kirchhofe spielten die Musik⸗ korrs des 26. und 66. Infanterie⸗Regiments den Choral „Jesus, meine Zuversicht“. Ein Sängerchor, aus Mitgliedern der Ersten und Zweiten Liedertafel bestehend, sang nach der gleichen Melodie ein Abschiedslied. Der General⸗Superintendent Vieregge hielt eine ergreifende Ansprache. Das Schlußgebet und den Segen sprach der Pastor Treu. Die Sänger trugen zum Schluß das Lied „Mag auch die Liebe weinen“ vor.

Wien, 22. Januar. Heute hielt Julius Paver in Anwesen⸗ heit des Erzherzogs Rainer und einer zahlreichen Zuhörerschaft einen höchst beifällig aufgenommenen Vortrag über seine beabsichtigte Nordpol⸗Expedition. Nachdem er geendet, erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Erzherzog Rainer, er begrüße das Unter⸗ nehmen um so herzlicher, als es bestimmt sei, dem Vaterlande zur Ehre zu gereichen. Der Erzherzog wünschte Payer Glück zu seiner Unternehmung und sagte ihm deren wohlwollendste Förderung zu.

Mailand, 22. Januar. „W. T. B.“ meldet: Heute Vormittag wurde in der Bighi⸗Straße, wo sich die Bank Pozzi Soler befindet, auf einem Fenster eine Bombe gefunden, die aber nicht explodierte. Die Bombe wurde auf das Polizeibureau gebracht. Eine andere

Be zu Stolberg⸗Wernigerode, der kemmandierende General von

Bombe explodierte heute Vormittag in einer Straße in der Nähe der

Gefängnisse, richtete aber keinen Schaden an.

Bern, 22. Januar. Gestern wurden, wie „W. T. B.“ meldet,

zwei Frauen und ein junger Mann aus dem Dorfe Pontirone (Bezirk Biasca, Tessin) auf einem benachbarten Berge von einer Lawine überrascht und getödtet.

Louisville (Kentucky), 21. Januar. Der Dampfer „State of Missouri“, aus Cineinnati nach New⸗Orleans unterwegs, stieß laut Meldung des „W. T. B.“ gestern unterhalb Alton auf Felsen im Obhio⸗Fluß und sank binnen fünf Minuten. Hundert Persone sprangen ins Wasser, sechs von ihnen sind ertrunken.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Wetterbericht vom 23. Januar, 3 Uhr Morgens.

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Wind. Wetter.

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C. = 40 R.

Temperatur

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Uebersicht der Witterung.

Der Luftdruck hat über der Nord⸗ und Ostsee sowie über der Nordhälfte Zentral⸗Europas sehr stark abgenommen, während eine tiefe Depression,

ist, welche im Nordseegebiet starke, stellenweise

ürmische Luftbewegung aus nördlicher bis westlicher

ichtung bervorruft. Bei vorwiegend südwestlichen Winden und durchschnittlich nahezu normalen Wärme⸗ verhältnissen ist das Wetter in Deutschland trübe, vielfach mit Schneefällen; nur die nordwestlichen Gebietstheile sind größtentheils frostfrei. Die oben⸗ genannte Depression dürfte südost⸗ oder ostwärts fortschreiten und dabei windiges, naßkaltes Wetter in Deutschland, insbesondere in den westlichen Gegen⸗

den, hervorrusen ““ Deutsche Seewarte.

Strauß. Dirigent: fang 7 ½ Uhr.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ 23. Vorstellung. 1 Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ dinck. Text von Adelheid Wette. vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Sucher. Poëm in 2 Akten und 4 Bildern von Emil Graeb und Emil Taubert. Musik von P. Hertel. Diri⸗ gent: Musikdirektor Steinmann. Schauspielhaus. Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des altindischen Königs In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dekorative Einrichtung vom Ober⸗ Inspektor Brandt. Freitag: Opernhaus. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 1 Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Anfang 7 ½ Uhr.

Dentsches Theater. Donnerstag: Weh dem, der lügt! Lustspiel in 5 Akten von Grillparzer. Anfang 7 ½ Ubr.

(19. Abonnements⸗Vorstellung): Weh dem, der lügt! 3 Die Weber.

Berliner Thenter. Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Freitag (20. Abonnements⸗Vorstellung): Böse

ungen. Sonnabend: Der Kompagnon. 8

Lessing-Th Anfang 7 ½ Uhr.

vom Nordwesten kommend, am Skagerak erschienen Jagb. 8

euter. Donnerstag: Zwei Wappen. -öPholph Ernst⸗Theuter. Donnerstag: Auf⸗ treten der Grotesktänzerin Miß Rose or und E

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26.

Donnerstag: Die Fledermaus. 3 Akten nach Meilhac und Halévy bearbeitet von C. Haffner 2 Richard Genée. egie: Herr Kapellmeister Adolph Ferron. An⸗

Freitag: Die Fledermans.

Residenz⸗Theater.

Hänsel und Gretel b arbeitung von Benno Jacobson. In Scene gesetzt Freitag und folgende Tage: kontrakt. Dirigent: Kapell⸗ Die Jahreszeiten. Tanz. Neues Theater. Donnerstag: Zum Geld. von S

Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

ersten

Anfang 7 ½ Uhr. 23. Vorstellung. Vasantasena.

Sonnabend: Demi⸗Monde. Sonntag, Nachmittag: für Volksunterhaltung.

Anfang 7 ½ Uhr. 23. Vorstellung. Carmen. Text von

24. Vorstellung. Wilhelm 3 Akten von Hugo

Musik von Carl Millöcker.

Hierauf:

nfang 7 ½ Uhr.

ment.

Thomas a. G.

Anfang 7 ½ Uhr. offe mit Gesang

Freitag: O, diese Berliner!

vom posse mit Tanz. Nach dem

Opemthe in Freitag: Dieselbe

Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Fer⸗ nand’s Ehekontrakt. (Fil à la patte.) in 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ Anfang 7 ½ Uhr.

Fernand’'s Ehe⸗

Schiffbauerdamm 4a./5. Male: Charaktergemälde in 4 Akten von Elsa abelski. In Scene gesetzt von Sigmund

Freitag: Zum zweiten Male: Das liebe Geld.

Vorstellung des Vereins 8 88 8 S 8

Theater Unter den Linden. Bebrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Donnerstag: Mit neuer Ausstattung. Der Probekuß. Operette in Wittmann und Julius Bauer. s C In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr s Tanz⸗Divertissement.

Freitag: Der Probekuß. Tanz⸗Divertiss Sonnabend: Zweiter großer Maskenball.

Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Donnerstag: Emil Anna Bäckers. zum 143. Male: O, diese Berliner! und Tanz in 6 Bildern (nach

8 e durch Berlin“) von Julius Mnrsik vor Julius Einödshofer

* ince g-2 —2— ö um

englischen „A Gaiety

Girl“ von Jonas Sidney frei bearbeitet von Eduard

Jacobson und Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr. Vorstellung.

Nürnberg“, Adam. Ung. Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. Phantasie a. „Don Juan“ von Mozart. „Donauweibchen“, Walzer von Strauß. Troubadour⸗ Phantasie f. Violine v. Alard (Herr Carnier). „Am Morgen“ f. Piston v. Wolff (Herr Werner).

Schwank

Zirkus Renz (Karlstraße). Donnerstag: Kon⸗ kurrenz⸗Gala⸗Vorstellung. Jede Nummer dovppelt besetzt. U. a.: Doppel⸗Jonglerie zu Pferde von Miß Agnes und Mr. Alfred. Auftreten der Damen Frl. Thora und Thekla am Doppel⸗Reck. Grand double Pas de deux sérieux zu Pferde von Miß Rose und Mr. Frankoni und Mlle. Mathilde Renz und Mr. Fassio. Doppel⸗Voltige der en Fassio und Gustav. Agat, arab. Vollblut⸗Schimmelhenast, als Feuerpferd dress. und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. El Bolero, geritten von 6 Damen und 6 Herren in span. Origin.⸗Pracht⸗Kostümen mit 12 Schulpferden, angef. vom Direktor Fr. Renz. Auftreten des Herrn Gustav Hüttemann (als Gast) mit seinem Schulpferde Cincinatus. Zum Schluß: Tijo Ni En. (Beim Jahreswechsel in Peking.) Neue Musik⸗Einlagen. Anfang 7 ½ Uhr.

2 Tio Ni En.

onntag: Zwei große Pernb⸗ Pala. Vorftelhunhe Nachmittags 4 Uhr und Abends 7 ½ Uhr.

Das liebe

Kapellmeister

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hildegard Lüdecke mit Hrn. Kaiferg. Bank⸗Vorstand August Borchardt (Friedland i. Meckl. Belgard a. Pers.).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Hans Dietrich von Lücken mit Frl. Bertha von Bülow (Neu⸗Gaarz)-

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Ernst

Anfang v. d. Groeben (Allenstein) Hrn. Gerichts⸗

8 .“ Assessor Hensel (Beuthen O.⸗S.).

8 Gestorben: Verw. Fr. Kreisgerichts⸗Rath Ira

““ von Bremen, geb. rnekros (Berlin). Pr.

Konsistorial⸗Raͤth und Superintendent a. Do⸗

Pfarrer Hermann Kleedehn (Podelzig). He.

Fürstbischöflicher Kommissarius, Geistlicher Rat

rzpriester, Ehrendomherr Wilhelm Porsch

(Oppeln).

Josesine Dora. Große

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin.

Musik von Johann Herr Ober⸗Regisseur Expstein.

Konzerte.

““ 8 Konzert. Dur. uber. „Tannhäuser

Konzert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder⸗ „Die Stumme Wagner.

Druck der Norddeutschen Buchdrucherei und Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 22.

2* 8

von Portici“,

versetzt.

schen Reichs⸗Anz

84

Berlin, Mittwoch, den 23. Januar

Personal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Abschiedsbewilli⸗ gungen. Im Beurlaubtenstande. Berlin, 17. Januar. v. Katzler, Hauptm. von der Res. des 4. Garde⸗Regts. z. F., Wiesmann, Koch, Pr. Lts., Söllig, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot des Garde⸗Füs. Landw. Regts., Harrassowitz, Hauptm. vom 1. Aufgebot des 4. Garde⸗Gren. Landw. Regts., diesem mit dem Charakter als Major und seiner bisherigen Uniform, v. Simpson, Rittm. von der Res. des Kür. Regts. Graf Wrangel (Ostpreuß.) Nr. 3, Hahn, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots, Paulsen, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots, des Landw. Bezirks Tilsit,

achariae, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks

tralsund, Klütz, Seec. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Naugard, Büttner, Sec. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gnesen, diesem mit dem Charakter als Pr. Lt., Hassenpflug, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Be⸗ zirks Inowrazlaw, Kade, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Guben, Ludwig, Hauptm. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks II Berlin, diesem mit der Landw. Armee⸗ ÜUniform, Neumann I., Nigmann, Pr. Lts. von der Inf. 2. Auf⸗ eebots desselben Landw. Bezirks, v. Ditfurth, Hauptm. von der

Res. des Inf. Regts. Graf Bülow von Nr. 55, diesem

mit seiner bisherigen Uniform, Hüniger, Pr. von der Inf. 2 Aufgebots des Landw. Bezirks Halle, Knopf, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Bitterfeld, Linke, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Sangerhausen, diesem mit der Landw. Armee⸗Uniform, Simon, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Görlitz, Hansen, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Neusalz a. O., v. Zastrow, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Lauban, Werneburg, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Posen, v. Mieczkowski, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landwehr⸗Bezirks Kosten, der Abschied bewilligt. Boetticher, 2 Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Ratibor, ein Patent seiner Charge verliehen. Metzig, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Schweidnitz, mit der Landw. Armee⸗Uniform, Sawinski, Pr. Lt. von der Feld⸗ Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Oels, Lehmann, 18 Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Barmen, Mentz, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Mülheim a. Ruhr, diesem mit seiner bisherigen Uniform, Maurhoff, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots, Bücken, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ ebots, des Landw. Bezirks Aachen, Thumb, Hauptm. von der Frf 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Köln, diesem mit seiner bis⸗ herigen Uniform, Schmitz II., Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Klein, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks St. Wendel, Sengstack, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn (Schlesw.⸗Holst.) Nr. 16, Graf v. Bass -wiß I., Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirk Rostock, Neumann, Rittm. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Waren, Jantzen, Hauptm. von der Feld⸗Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Flens⸗ urg, Wulff, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kiel, diesem mit der Landw. Armee⸗Uniform, Schmidt, Pr. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks I Altong, Klages, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Aurich, gt, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Osnabrück, Bokelberg, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hannover, Gutkind, uptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I Braunschweig, diesem mit seiner bisherigen Uniform, Mackensen, Sec. Lt. von der Res. des Ulan. Regts. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16, Vezin, Vogelsang, Sec. Lts. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Be⸗ iirks Frankfurt a. M., Liebetrau, Ausfeld, Pr. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gotha, Haase 8 Haupt⸗ mann von der Infanterie 2. Aufgebots des Landwehr⸗ Bezirks Weimar, diesem mit der Landwehr⸗Armee⸗Uniform, Feiederi Ps⸗. uptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Zezirks I Darmstadt, mit seiner bisherigen Uniform, Lücke, Sec. Lt. von der Res. des Schleswig⸗Holstein. Ulan. Regts. Nr. 15, Wüsten⸗ berg, Pr. Lt., Michalowsky, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots, Voß, Sec. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots, des Landw. Bez 8* Fehlhaber, Pr. Lt. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Danzig, diesem mit der Landw. Armee⸗ Uniform, Burchardi, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Preußisch⸗Stargardt, Gensert, Sec. Lt. von den JFägern 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Inowrazlaw, Schroeter, Sec. Lt. von der Res. des Schles. Pion. Bats. Nr. 6, Hopp, Pr. Lt. von den Pionieren 2. Aufgebots des Landw. Bez. Dortmund, der Abschied bewilligt. Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 21. De⸗ lember. Boettger, Garn. Verwalt. Insp. in Halberstadt, zum Garn. Verwalt. Ober⸗Insp. ernannt.

3. Januar. Ahrendts, Intend. und Baurath bei der Intend. 15. Armee⸗Korps, zum 1. April 1895 in gleicher Eigenschaft zur Intend. 4. Armee⸗Korps versetzt. 1899 Garn. Verwalt. Insp. in Lock, zum Garn. Verwalt. Ober⸗Insp. ernannt.

Januar. Pfeiffer, Kasernen⸗Insp. von der Garn. Ver⸗ waltung Schöneberg, auf seinen Antrag zum 1. April 1895 mit Pension in den Ruhestand versetzt. .

0. Januar. Kaulbach, Garn. Verwalt. Insp. in Parchim, auf seinen Antrag zum 1. Mai 1895 mit Pension in den Ruhestand 8 Limpert, Neumann, Steffen, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahlmstrn. beim XVI. Armee⸗Korps bezw. Garde⸗Korps und

Armee⸗Korps ernannt.

4. Januar. Dieben, Stellenanwärter, als Kassen⸗Assist. bei

General⸗Militärkasse angestellt. . I. 85. Januar. Neitzel, Zahlmstr. Aspir., zum Zahlmstr. beim

Armee⸗Korps ernannt.

Königlich Bayerische Armee. 8 Offiztere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, leförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. h. Januar. Frhr. v. Seefried auf Buktenheim, Sec. Lt. n 14. Inf. 8 Herzog Karl Theodor, unter Stellung à la suite

eses Regts., auf die Dauer eines Jahres beurlaubt. S Januar. Mainz, Sec. Lt, vom 11. Inf. Regt. von versette kommandiert zum 1. Train⸗Bat., zu diesem Train⸗Bat. . Januar. Ritter v. Giehrl, Gen. Major und Kom⸗ unter r der 2. Inf. Brig., zum Chef des Generalstabs der Armee, schäfte Lleichzeitiger Beauftragung mit Wahrnehmung der Ge⸗ 9. G des Inspekteurs der Militär⸗Bildungsanstalten, Edler unten guvogl, Oberst und Kommandeur des Inf. Seib.Regte. 2 4 Stellung à la suite dieses Regts., zum Kommandeur Abthel Inf. Brig., Frhr. Reichlin v. Meldegg, Oberst und Infede⸗ Chef vom Kriegs⸗Ministerium, zum Kommandeur des Bats ib⸗Regts, Henigst, Oberst⸗Lt. und Kommandeur des 2. äger⸗ dt. von zum Abtheil. Chef im Kriegs⸗Ministerium, Otto, Oberst⸗ n der Zentralstelle des Generalstabs, bisber mit Wahrnehmung

der Geschäfte eine Abtheil. Chefs dortselbst beauftragt, zum Abtheil. Chef im Generalstab, Göringer, Oberst⸗Lt. vom Generalstab II. Armee⸗Korps, bisher beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs dieses Stabes, zum Chef des Generalstabs II. Armee⸗ korps, Banfield, Major und Bats. Kommandeur vom 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, zum Kommandeur des 2. Jäger⸗Bats., Gerstl, Major, bisher à la suite des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und Lehrer an der Kriegsschule, zum Bats. Komman⸗ deur im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, v. Spitzel, Pr. Lt. vom 2. Train⸗Bat., unter Beförderung zum Rittm., zum Komp. Chef im 1. Train⸗Bat., ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Göller, Pr. Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, zunächst auf die Dauer eines Jahres zur Intend. I. Armee⸗Korps zur Dienstleistung kom⸗ mandiert.

Durch Verfügung der Inspektionder Fuß⸗Artillerie. Hensler, Feuerwerks⸗Pr. Lt. von der 2. Feld⸗Art. Brig., zur Insp. der Fuß⸗Art. versetzt. Thaufelder, Feuerwerks⸗Pr. k. in seiner bisherigen Eintheilung beim Hauptlaboratorium belassen. Häusler, Feuerwerks⸗Lt., bei der 2. Feld⸗Art. Brig. eingetheilt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 15. Ja⸗ nuar. Ritter v. Hoffmann, Gen. Lt. und Chef des General⸗ stabs der Armee, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, unter Verleihung des Charakters als Gen der Inf. mit Pension zur Disp. gestellt. Sammiller, Rittm. und Komp. Chef im 1. Train⸗Bat., mit Pension und mit Abschied bewilligt.

Im Sanitätskorps. Durch Verfügung des General⸗ Stabsarztes der Armee. Dr. Zuber, einjährig⸗freiwilliger Arzt vom 1. Train⸗Bat., zum Unterarzt im 7. In. Reg. Prinz Se und mit Wahrnehmung einer offenen Affist Araüstell

eauftragt.

der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der

Beamte der Militärverwaltung.

11. Januar. Holl, Sekretär von der Intend. II. Armee⸗ Korps, kommandiert zum Kriegs⸗Ministerium, zum Geheimen expe⸗ dierenden Sekretär daselbst ernannt. Zahn. Titular⸗Wirthschafts⸗ insp. des Remontedepots Fürstenfeld, Wintergerst, Verwalt. Assist. des Remontedepots Schleißheim, Amberger, Verwalt. Assist. bei der Remonteinsp., zu Wirthschafts⸗Inspektoren befördert.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 17. Januar. Hornung, Sec. Lt. a. D., früher im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, zuletzt in der Kaiser⸗ lichen Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika, mit seinem bisherigen im aktiven Dienst und zwar als Sec. Lt. im genannten

egt. wieder angestellt. Goez, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabs⸗ offizier des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit Pension, der Eriaubnis zum Tragen der bis⸗ herigen Uniform und unter Verleihung des Charakters als Oberst, zur Disp. gestellt und gleichzeitig zum Kommandanten des Ehren⸗ Invalidenkorps ernannt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 17. Ja⸗ nuar. ennel, Hauptm. und Battr. Chef im Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform der Abschied bewilligt. v. Ziegler, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, in Genehmi⸗ gung seines Abschiedsgesuchs mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform zur Disp. gestellt.

Im Beurlaubtenstande. 17. Januar. Burkhardt, Pr. Lt. der Feld⸗Art. x2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ludwigs⸗ burg, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform der Abschied bewilligt.

Im Sanitätskorps. 17. Januar. Die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Hoffmann der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ehingen, Dr. Schum der Res. vom Landw. Bezirk Mergentheim, Dr. Wolf der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Walz der Res. vom Landw. Bezirk Horb, Dr. Kübel der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Knosp der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigs⸗ burg, Dr. Bosch der Res. vom Landw. Bezirk Eßlingen, Dr. Herter im Feld⸗Art. Regt. König Karl Nr. 13, Dr. Holzinger im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert.

Durch Verfügung des Korps⸗General⸗Arztes. 15. Ja⸗ nuar. Dr. Bonzelius, Unterarzt im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, mit Wahrnehmung einer bei diesem Regt. offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militärverwaltung.

11. Janugr. Die Unterapotheker der Res.: Dr. Sandel vom Landw. Bezirk Mergentheim, Dr. v. Neudeck vom Landw. Bezirk Stutt art, Schulz vom Landw. Bezirk Gmünd, Dr. Fischer vom Landw. Bezirk Stuttgart, zu Oberapothekern ernannt.

17. Januar. Köstlin, Justiz⸗Referendar 1. Kl., zum Militär⸗ Intend. Assessor ernannt.

Deutscher Reichstag. 20. Sitzung vom Dienstag, 22. Januar, 1 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Zolltarifs. Das Wort nimmt hierzu der

Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von Posadowsky:

Meine Herren! Ich bitte, mir zu gestatten, zu den Einzelheiten des Ihnen vorliegenden Gesetzentwurfs, betreffend die Aenderung des Zolltarifgesetzes vom Jahre 1879, einige mündliche Erklärungen hin⸗ zuzufügen. Die Nummer 1 des Tarifs sieht zunächst eine Erhöhung des Zolls auf Aether vor, und zwar auf den Betrag des Branntwein⸗ zolls. Aether ist ein Produkt, was bekanntlich hergestellt wird durch Abdestillation von hochgradigem Alkohol mit Säuren. Es pflegt zu diesen Destillationsprodukten ein Alkohol von etwa 95 Grad verwendet zu werden. Es würde hiernach das inländische Aetherprodukt mit einer Branntweinsteuer von 81,70 belastet sein. Wahrscheinlich ist aber diese Belastung erheblich höher, weil bei der Fabrikation noch ein Verlust an Alkohol eintritt. Würde es sich nun nur darum handeln, einen Ausgleich zu schaffen zwischen dem Mindestbetrage der Steuerbelastung des inländischen Produkts an Aether und der Zoll⸗ belastung des vom Ausland importierten Aethers, so würde die Zoll⸗ erhöhung eine wesentlich geringere sein können als diejenige, die Ihnen vorgeschlagen ist. Es wird indeß der Aether auch ver⸗ wendet zur Liqueurfabrikation und zur Herstellung von Par⸗ fümerien. Es war deshalb gerecht, den Aether mit dem Brannt⸗

weinzoll zu belegen, weil Liq

ein Genußmittel ist, was jetzt schon,

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps.

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1895.

insoweit vom Auslande importiert, den Branntweinzoll trägt, und weil die Parfümerien, die faßweise eingeführt werden, entweder so⸗ fort zum Genuß verwendet oder wenigstens sehr schnell genußfähig hergestellt werden können.

Wichtiger noch als diese Frage ist die Bestimmung, die sich auf, die Abänderung des Zusatzes bezieht, der im Zolltarif zum Holzzoll gemacht ist. Schon im Jahre 1879 wurde eine derartige Anmerkung⸗ wie sie sich jetzt im Tarifgesetz befindet, im Reichstag beantragt, aber von den verbündeten Regierungen einstimmig für unannehmbar erklärt. Erst bei der Novelle des Jahres 1885 gelang es auf An⸗ trag der Kommission des Reichstags, eine Majorität für eine derartige Bestimmung zu gewinnen. Sie gestatten mir, daß ich die An⸗ merkung selbst noch einmal verlese. Sie heißt:

„Vorbehaltlich der im Fall eines Mißbrauchs örtlich anzuord⸗ nenden Aufhebung oder Beschränkung:

a. Bau⸗ und Nutzholz für Bewohner und Industrien des

Grrenzbezirks, mit Zugthieren gefahren, sofern es direkt

aus dem Walde kommt und nicht auf einen Ver⸗

schiffungsplatz oder Bahnhof gefahren wird B.

. Bau⸗ und Nutzholz in Mengen von nicht mehr als

50 kg, nicht mit der Eisenbahn eingehend, für Be⸗ 111411111414“““

Nach dem Passus des schriftlichen Berichts der Kommission, welcher sich auf diese Anmerkung bezieht, konnte es kaum einem Zweifel unter⸗ liegen, daß hier, soweit es sich um Industrien handelt und nicht um die Verwendung zollfreien Holzes für den handwerksmäßigen und Haus⸗ verbrauch, nur solche Industrien ins Auge gefaßt waren, welche schon früher bestanden und denen in Zukunft das Benefizium nur gewährt werden sollte im Umfang ihrer bisherigen Fabrikation. Demgegenüber traten zwei singuläre Fälle ein, die Gegenstand weiterer Erörterungen in der Petitionskommission und im Plenum des Reichstags gewesen sind.

Einerseits wurde eine Sägemühle, die bisher in Rußland sich be⸗ fand, auf deutsches Gebiet verlegt, und der Inhaber dieser Sägemühle verlangte nun für das in seiner Mühle verarbeitete Holz Zoll⸗ freiheit. Ferner wurden aber auch bestehende Mühlen wesentlich ver⸗ größert, und wurde auch für dasjenige Quantum Holz, was den ver⸗ größerten Betrieben entsprach, zollfreie Einfuhr verlangt. Die ver⸗ bündeten Regierungen hielten diesen Forderungen gegenüber den Standpunkt fest, den sie schon bei der Berathung der Anmerkung kund gegeben hatten. Die Majorität des Reichstags empfahl aber beide Petitionen den verbündeten Regierungen zur Berücksichtigung, indem man anführte, daß die Motive des damaligen Beschlusses, wie sie in dem schriftlichen Bericht und auch in den Verhandlungen des Reichs⸗ tags niedergelegt seien, nicht maßgebend sein könnten für die entgegen⸗ vSüen nach Auffassung der Majorität des Reichstags klare Wort⸗ fassung.

Die verehrten Herren werden zugestehen, daß, wenn man diese Be⸗ stimmung so auffaßt und ausführt, wie es seitens des Reichstags geschehen ist, darin eine schwere Gefährdung der Rentabilität unseres Waldbestandes und des Holzzolles liegt. Es würde sich eine große Sägemühlenindustrie an der Grenze etablieren, sie würde zollfreies Holz aus dem Auslande verarbeiten, und die Zollfreiheit dieses ver⸗ arbeiteten Holzes würde wahrscheinlich nicht den Konsumenten zu gute kommen, denn an diese würde das bearbeitete Holz ebenso theuer verkauft werden, wie das der inländischen Sägemühlen, die verzolltes ausländisches oder inländisches Holz verarbeiten müssen; es läge aber darin nach Auffassung der verbündeten Regierungen eine ganz unbe⸗ rechtigte Begünstigung der an der Grenze belegenen Sägemühlen gegen⸗ über denen im Binnenlande. Es würde ferner damit die Folge ver⸗ bunden sein, daß die Grenzwälder außerhalb des deutschen Gebiets wesentlich im Werthe steigen, während die Preise des Holzes der⸗ jenigen Forsten gedrückt würden, die unmittelbar an der Grenze innerhalb des deutschen Reichsgebiets liegen. Diese Erwägungen sind maßgebend gewesen für das bisherige Verhalten der verbündeten Re⸗ gierungen in der Interpretation jener Bestimmung.

Anderseits muß aber anerkannt werden, wie dies auch in den Moctiven geschehen ist, daß der Wortlaut der Bestimmung gegen die Auffassung der verbündeten Regierungen spricht, und deshalb ist der Zweck der lin der Zolltarifnovelle vorgeschlagenen Aenderung, die Verwendung zollfreien Holzes zu beschränken nach näherer Bestim⸗ mung des Bundesraths auf das zum handwerksmäßigen und zum Hausverbrauch verwandte Holz.

Eine fernere Bestimmung der Tarifnovelle bezweckt, eine zoll⸗ tarifarische Ungleichheit zu beseitigen bei Verzollung bestimmter Quincailleriewaaren, die mit unechten Metallen belegt sind. Wichtiger ist diejenige Bestimmung, welche sich auf die Verzollung des Neben⸗ produkts gebrannten Kakaos, d. h. auf das flüfsige Kakaofett, Kakavöl, und festes Kakaofett, Kakaobutter, bezieht. Diese Bestimmung ist ohne Zweifel nothwendig, um die Inlandproduktion an entöltem Kakao, dessen Nebenprodukte Kakaoöl und Kakaobutter bilden, zu schützen. Es ist ferner technisch nicht möglich, zu entscheiden, in welchen Prozentsätzen Kakaofett den einheimischen Chokoladen zu⸗ gesetzt ist; da der Kakaozoll bei der Ausfuhr einheimischer Chokoladen⸗

produkte erstattet wird, und da dieser Kakaozoll etwa viermal so hoch ist wie der Zoll auf Kakaobutter, so geht daraus klar hervor, daß in diesem Mißverhältniß eine wesentliche Gefahr für den Fiskus liegt, das heißt, es kann den fertigen Chokoladefabrikaten Kakaobutter in hohem Prozentsatz zugefügt werden, und dieses Nebenprodukt würde dann nach dem Zollsatz für gebrannten Kakao mit entschädigt bei der Ausfuhr. Dadurch aber, daß im Ausland ebenfalls Kakaobutter bei den Chokoladenfabrikaten in großem Maße gewonnen wird und zu einem sehr niedrigen Zoll in Deutschland eingeführt werden kann, ist selbstverständlich die heimische Chokoladenfabrikation in ihrer Exportfähigkeit wesentlich beschränkt. Eine Aenderung des Zolltarifgesetzes soll auch künftig in der Verzollung flüssigen Honigs liegen. Im Jahre 1885 ist bekanntlich der Honigzoll von 3 auf 20 erhöht worden. In den Motiven

frei.

ist ausdrücklich darauf hingewiesen!, daß es sich nicht rechtfertige,