gerade am besten zu verwendenden Hengste weniger zur Ankörung zu⸗ ggelassen würden als die warmblütigen.
Ober⸗Landstallmeister Graf Lehndorff erwidert, daß die Kör⸗ ordnung durch die Selbstverwaltungsbehörden aufgestellt sei, die Regierung also nur einen minimalen Einfluß darauf habe. That⸗ sächlich sei man aber auch beim Ankören kaltblütiger Hengste nicht rigoroser gewesen, als bei demjenigen warmblütiger.
Abg. Frhr. von Dobe nee ck(kons.) tritt ebenfalls seinem Fraktions⸗ genossen entgegen: das zur Ankörung vorgeführte kaltblütige Hengst⸗ material der Provinz Brandenburg sei ein sehr mangelhaftes gewesen und es habe vor allem an einem greifbaren Stutenmaterial in der Provinz gemangelt.
Abg. Dr. Hartmann⸗Lübben (kons.) bittet die Regierung, für Regulierung der Wasserverhältnisse des Spreewalds zu sorgen, nament⸗ lich der Versandung der Spree bei Spremberg zu begegnen.
Vom Regierungstisch aus wird dem Redner erwidert, daß für technische Ermittelungen zwecks ehee der Wasserverhältnisse im Spreewald Gelder ausgeworfen seien und man demnächst die Vor⸗ arbeiten betreiben werde.
Abg. Dr. Lotz (b. k. P.) bittet um Regulierung der kleinen Flüsse Ostfrieslands. 2
Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Freiherr von Hammerstein:
Der Herr Vorredner hat angekündigt, daß in einer besonderen
— Eingabe feine Wünsche noch an ⸗mich-herantreten werden, und so habe
ich keine Veranlassung, bevor diese Eingabe vorliegt, eine Erklärung
abzugeben. Nur im allgemeinen will ich hier erklären, daß mir die
thatfächlichen Unterlagen in vorgetragener Beschwerde vollständig be⸗ kannt sind, und zwar schon aus der Zeit, zu der Ost⸗ friesland und Hannover noch selbständig waren. Daß die Abstellung dieser Beschwerden außerordentlich große Schwierigkeiten hat, kann man schon daraus entnehmen, wenn man sich klar vergegenwärtigt, daß der mittlere Kern von Ostfriesland ein großes Moorgebiet ist, daß um diesen Kern herum ein großes Marschgebiet liegt, daß letzteres für seine Bedürfnisse ausreichende Entwässerungsvorkehrungen hergestellt hat und daß dasselbe auf das Wasser aus dem Moor so lange keine Rücksicht zu nehmen hatte, als das Moor nicht entwässert wurde. Jetzt wird dieser große Schwamm — das ist das Moor — allmählich immer mehr entwässert, das Wasser soll durch die Entwässerungsvorkehrungen der Marsch und ihrer ver⸗ schiedenen Kanäle abgeführt werden, letztere sind aber nicht im stande, dieses neuzugeführte Wasser aufzunehmen.
Ich kann nur sagen, daß ich mich bereit erkläre, auf die Frage näher einzugehen, und werde abwarten, bis die Eingabe an mich gelangt ist.
Abg. Dr. Arendt (frkons.): Ich gebe meiner Freude Ausdruck über die Aufwendungen, die auch in diesem Jahre für die landwirthschaft⸗ lichen Vereine ausgeworfen sind. Die landwirthschaftlichen Vereine verdienen diese Zuwendungen vollauf, denn sie fördern die Gemein⸗ samkeit von Groß⸗ und Kleingrundbesitz und ermöglichen den Aus⸗ tausch von Erfahrungen. Ich möchte den Herrn Minister bitten, den Vereinen sein Wohlwollen zu erhalten, auch wenn sie bimetallistische
etitionen an ihn richten. Wenn der Herr Minister gesagt
at: Noth lehrt beten, so meine ich, daß sie auch nachdenken
lehrt, nachdenken über die Ursachen der Noth, und aus diesem Grunde sind die Petitionen ergangen. Wahrlich, in den landwirthschaftlichen Vereinen ist mehr Intelligenz, als in manchen fortschrittlichen Bezirks⸗ vereinen der großen Städte. Die Währungsfrage ist garnicht so schwer, daß man sie in den landwirthschaftlichen Vereinen nicht ver⸗ stehen sollte. Die Landwirthe können das doch nicht den Banquiers und Handelsleuten überlassen. Unter den 1 an den Reichstag sind bereits 220 solcher Petitionen verzeichnet, darunter eine Anzahl, die von großen Landes⸗ und Provinzialvereinen herrühren. Diese Gesammtzahl stellt doch eine so wesentliche Kundgebung wichtiger Kreise der Landwirthschaft dar, daß der Landwirthschafts⸗Minister, der mit Wohlwollen der Landwirthschaft gegenübersteht, den land⸗ wirthschaftlichen Vereinen diese Petitionen nicht verübeln und ihnen das Wohlwollen auch in Zukunft bewahren wird.
Abg. Knebel (nl): Ich möchte nicht bestreiten, daß die großen landwirthschaftlichen Vereine Verständniß für die Währungsfrage haben; ich halte es aber nicht für richtig, daß diese Frage in große C“ hineingetragen wird, wo nur ein kleiner Theil derjenigen, die an der Abstimmung theilnehmen, weiß, wovon die Rede ist. Es wird immer über die schlimme Lage der Grundbesitzer im Osten ge⸗ klagt. Im Westen ist es nicht viel anders, besonders da sich der Werth der Grundstücke und der Preis der Arbeit dort erheblich höher stellt als im Osten. Die Regierung bringt der bäuerlichen Bevölke⸗ rung nicht genügendes Interesse entgegen. Sie hat sich einem An⸗ trage der Bauern der Rheinprovinz gegenüber ablehnend verhalten.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Thiel: Es ist ein Miß⸗ verständniß, wenn der Vorredner unseren Bescheid auf den Antrag als eine Ablehnung aufgefaßt hat. Die landwirthschaftliche Ver⸗ waltung war nicht in der Lage, auf den Antrag einzugehen, weil keine Mittel zu Gebote standen. Der Antrag ist zu einer Zeit ge⸗ kommen, wo es zu spät war, für den Etat des nächsten Etatsjahres die betreffenden Anträge beim Finanz⸗Ministerium zu stellen. Wir werden dem Antrag näher treten und ihm eine wohlwollende Be⸗ handlung zu theil werden lassen.
Abg. von Eynern (nl.): Der Herr Landwirthschafts⸗Minister hat es klar erkennen lassen, daß die Landwirthschaft von der Lösung der Währungsfrage keine Aufbesserung ihrer Nothlage zu erhoffen hat. Der Abg. Arendt hat das Bestreben, eine künstliche Hebung des Silberpreises herbeizuführen, und sucht seine Pläne durch Agitation zur Verwirklichung zu bringen. Im vorigen Jahre ist gegenüber dem Drängen der 2 Zimetallisten eine Kommission zusammengetreten, in der vorzugsweise die Freunde des Abg. Arendt vertreten waren. Diese 1eeeeb. hat sämmtliche Vorschläge der Bimetallisten zur Hebung des Silberpreises als undurchführbar abgelehnt.
Abg. Dr. Arendt (frkons.): Ich suche nicht eine künstliche Hebung des Silberpreises herbeizuführen, sondern die künstliche Entwerthung des Silbers zu beseitigen. In der Silber⸗Kommission haben im Gegentheil die Freunde des Herrn von Eynern das Uebergewicht — der Zahl nach — gehabt. Darum hat auch Graf Mirbach seinen Austritt erklärt. Ueber Vorschläge wurde garnicht abgestimmt, folglich können sie auch nicht abgelehnt worden sein. Den Fern Landwirth⸗ schafts⸗Minister hat der Vorredner gründlich mißverstanden. Er hat Psagt daß die Staatsregierung in Erwägung ziehen werde, ob eine
nitiative seitens Deutschlands in dieser Fraße zu ergreifen sein wird.
Abg. von Eynern (nl.): Ich steher sbesretifch auf demselben Standpunkt wie der Abg. Arendt. Ich halte aber seine Vorschläge für undurchführbar. Herr Arendt ist zu sehr Theoretiker, während ich Praktiker bin. Mill man etwa ein Konsortium zur Hebung des Silberpreises, wie es Herr Arendt in der Silberkommission vor⸗ geschlagen hat? Mit einer solchen börsenmäßigen Einrichtung würden die landwirthschaftlichen Vereine gewiß nicht einverstanden sein.
Abg. Dr. Arendt: Ich freue mich, daß Herr von Eynern wenigstens theoretisch dem Bimetallismus zustimmt. Die vom Vorredner zuletzt erwähnte Maßregel sollte ein Haussekonsortium der Staaten, also eine staatliche Einrichtung zur Hebung der Silberpreise sein, der gewiß die Vereine zugestimmt hätten.
bg. Knebel (nl.) beklagt die Konkurrenz, die das ausländische
Obst auf Grund der Zollerleichterungen und der billigen Frachten dem heimischen Obstbau mache; dieser Konkurrenz werde sich nur durch Ausnahmetarife für deutsches Obst begegnen lassen, die diesem auf den heimischen Großmärkten einen erleichterten Absatz schaffen.
Abg. Dr. Lotichius (nl.) bittet, bei den Maßregeln gegen die Reblaus darauf Bedacht zu nehmen, wie der Schädigung der Wein⸗ stöcke bei den Desinfektionsmaßregeln zu begegnen sei. Man möge
Lu
in dieser Beziehung die neuerdings gefundenen chemischen Mittel sorg⸗ fältig prüfen.
Vom Regierungstisch aus wird diese Prüfung zugesagt.
Schluß 3 ¾ Uhr.
Nächste Sitzung: Montag 11 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Berathung des Etats (Landwirthschaft⸗ liche Verwaltung, Gestüte, Domänen, Forsten), ferner Gesetz⸗ entwurf über Errichtung einer General⸗Kommission in O
preußen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 84 An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 10 172, nicht rechtzeitig
gestellt keine Wagen. b In Bbee üetun sind am 31. v. M. gestellt 3190, nicht recht⸗
zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 4 Fea. die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Luckenwalderstraße l1 a, der Handelsgesellschaft Drachholz u. Stahl, der Handelsfrau Chr. Drachholz und dem Kaufmann C. A. G. Stahl gehörig; Fläche 12,53 a; Ersteherin wurde die Allgemeine Häuserbau⸗Aktien⸗Gesellschaft zu Berlin mit dem Gebot von 401 000 „ℳ — Große Frankfurterstraße 224, dem Gärtner G. R. E. Mewes gehörig; Nutzungswerth 30 040 ℳ; Meistbietende blieb die Ehefrau des Subhastaten mit dem Gebot von 483 000 ℳ — Forsterstraße 9, dem Richard Schlittke zu Ostende bei Köpenick gehörig; Ersteherin wurde die Deutsche Grundschuldbank zu Berlin.
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrathes der National⸗ bank für Deutschland in Berlin wurde von der Direktion die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verlust⸗Konto für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, welches einen Bruttogewinn von 4 016 929,50 ℳ = 11,15 % des Aktienkapitals ergiebt und sich aus Gewinn auf Wechsel⸗ und Zinsen⸗Konto mit 1 881 956 ℳ (2 065 534), Provisions⸗Konto mit 1 020 853 (986 545), Effekten⸗ und Konsortial⸗ Konto mit 892 177 (406 914 Verlust), Sorten⸗ und Kupons⸗ Konto mit 61 793 (7626), Vortrag aus dem Vorjahre mit 149 794 (299 614) zusammensetzt. Nach Abzug von Verwaltungskosten mit 768 202 ℳ, von Steuern mit 133 281 ℳ und von Abschreibungen auf Konto⸗Korrent⸗Konto mit 76 835 ℳ verbleibt ein verfügbarer Reingewinn von 3 035 656 ℳ = 8,43 % des Aktienkapitals. — Der sür den 2. März 1895 einzuberufenden Generalversammlung soll die Vertheilung einer Dividende von 6 ½ % vorgeschlagen und der nach Abzug der statuten⸗ und vertragsmäßigen Tantièmen und Gratifikationen sowie Ueberweisung von 25 000 ℳ an den Beamten⸗Pensions⸗ und Unterstützungsfonds ver⸗ bleibende Rest von 251 437 ℳ auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden. Die im Vorjahre auf Konsortial⸗Konto übertragene 1 Million Mark übte fe das vorliegende Erträgniß keinerlei Einfluß aus, dieser Betrag ist vielmehr auf verschiedene aus früheren Jahren übernommene und noch nicht abgewickelte Konsortialgeschäfte der Bank abgeschrieben worden. Die bilanzmäßigen Reserven der Bank belaufen sich auf 6 323 386 ℳ = 17,56 % des Aktienkapitals. — In der gestrigen Aufsichtsraths⸗Sitzung der Nationalbank für Deutschland wurde beschlossen, die Kommanditeinlage bei der Firma Litten u. Co. in Königsberg i. Pr. zu erhöhen.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: In der allgemeinen Lage des oberschlesischen Eisenmarktes hat sich in der letzten Woche nichts geändert. Nach der Statistik betrug die Roheisenproduktion der gesammten deutschen Hochofenwerke im Jahre 1894 5 559 322 t, Hee eeae war hieran betheiligt mit 512 500 t = 9,2 % der ganzen Roheisenproduktion. Von den im Jahre 1894 in Deutschland erzeugten 5 559 322 t Roheisen waren 1 608 760 t Puddel⸗ und Spiegeleisen, 442 614 t Bessemereisen, 2 621 525 t Thomaseisen und 886 423 t Gießerei⸗ Roheisen; die östliche Gruppe (Oberschlesien) erzeugte in gleichem Zeit⸗ raum 333 725 t Puddel⸗ und Spiegelroheisen, 32 200 t Bessemer⸗ eisen 106 558 t Thomaseisen und 40 017 t Gießerei⸗Roheisen. Die Zunahme der Roheisenerzeugung in Deutschland im Jahre 1894 gegenüber 1893 betrug 606 174 t; hieran ist Oberschlesien nur mit 40 672 t betheiligt, und zwar bei der Erzeugung von Puddel⸗Roheisen mit 7,3 %, Bessemer⸗Roheisen mit 15,1 %, Thomas⸗Roheisen mit 57,8 % und Gießerei⸗Roheisen mit 19,8 %,. Aus der Zunahme der Roheisenerzeugung einerseits und des Nachlassens des Bedarfs an Walzeisen andererseits hat sich trotz einer Zunahme des Exports im Jahre 1894 eine Ueberproduktion entwickelt, die ein Aufleben der Preise verhindert. — Der Absatz in Walzeisen hat sich in letzter Zeit etwas gehoben, und zur . bei Eröffnung der Schiffahrt laufen bereits umfangreiche ufträge ein. Am schlechtesten liegt das Geschäft in eineisen, da auch der Export hierin nach Rußland ꝛc. gegenwärtig sehr schwach ist. Aber auch in den übrigen Walzeisensorten ist der Export sehr gering. Die Preise sind nach wie vor im In⸗ und Ausland derartig gedrückte, daß von irgend einem Nutzen für die Produzenten seit langem keine Rede mehr sein kann. Die Stahl⸗ und Blechwalzwerke erfreuen sich keiner besseren Lage und auch bei allen übrigen Branchen ist gegen⸗ wärtig nichts Erfreuliches zu berichten. — Im Zinkgeschäft ist es in verflossener Woche still gewesen, ohne daß jedoch die schlesischen Hütten ihre Forderungen ermäßigten. London meldete allerdings etwas niedrige Notierungen, wie es in der Regel geschieht, wenn dort ein⸗ mal eine oder zwei Börsen geschäftslos verlaufen. Der hiesige Platz war nicht geneigt, diesen Meldungen einen Einfluß einzuräumen. Die vorwöchentlichen Preise können hier auch heute noch als zutreffend angesehen werden.
— Der Verwaltungsrath der Nordeutschen Bank in Ham⸗ burg hat nach Vorlegung des Rechnungsabschlusses für das verflossene Geschäftsjahr beschlossen, der auf den 16. März einzuberufenden “ die Vertheilung einer Dividende von 4 ½ % vor⸗ zuschlagen.
Magdeburg, 1. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 9,90 — 10,00. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 9,30 — 9,40, neue 9,35 — 9, 4ü5. Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 6,60 — 7,10. Ruhig. Brotraffinade 1 21,50. Brot⸗ raffinade II 21,25. Gem. Raffinade mit Faß 21,25 — 21,75. Gem. Melis I mit Faß 20,75. Fest. Rohzucker I. Produkt Transito “ 8S pr. Februar 9,30 bez., 9,35 Br., pr. März 9,25 Gd., 9,30 Br., pr. April 9,30 Gd., 9,35 Br., pr. Mai 9,37 ½ Gd., 9,40 Br. Matt. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft
489 000 Ztr.
Augsburg, 1. Februar. (W. T. B.) Serienziehung der Augsburger 7 Fl.⸗Loose: 5 207 307 536 537 597 749 782 881 1138 1147 1152 1156 1466 1502 1539 1657 1882 1928 1937.
Leipzig, 1. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 2,65 ℳ, pr. März 2,65 ℳ, pr. April 2,65 ℳ, pr. Mai 2,67 ½ ℳ, pr. Juni 2,70 ℳ, pr. Juli 2,72 ½ ℳ, pr. August 2,72 ½ ℳ, pr. September 2,75 ℳ, pr. Oktober 2,77 ½ ℳ, pr. November 2,77 ½˖ ℳ, pr. Dezember 2,80 ℳ, pr. Januar 2.80 ℳ — Umsatz 15 000 kg.
Weimar, 1. Februar. (W. T. B.) Die Direktion der Weimar⸗Geraer Eisenbahn⸗Gesellschaft theilt mit, daß der Königlich sächsische Staat wegen Ankaufs der Weimar⸗Geraer Eisen⸗ bahn mit dieser Eisenbahngesellschaft in Verhandlung getreten ist.
Meiningen, 1. Februar. (W. T. B.) Gewinnziehung der 8 8 1“ P I. 1 88 288 Fl.
er. r. je 5 . Ser. 1543 Nr. 29, Ser. 7382 Nr. 47, Ser. 8252 Nr. 22,
Braunschweig, 1. Februar. (W. T. B.) Serienziehung der
Braunschweiger 20 Thaler⸗Loose: 34 597 606 975 1256
V Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord
1756 2307 3430 3476 3962 4020 4147 4374 4469 4739 4845 5297 5866 5995 6014 6109 6183 6284 6530 6610 7047 7251 7346 7373 8e b. ge 8 ) zZremen, 1. Februar. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der — Petroleum⸗Börse.) Stetig. Loko 5,40 Br. — Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 28 ½ 4. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 35 ½ ₰, Armour shield 35 ₰, Cudahy 36 ₰, Fairbanks 29 J. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31 ½, Januar⸗ Februar⸗Abladung —. — Wolle. Umsatz 44 Ballen. — Taback. Umsa 1 S v B „Hamburg, 1. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. März 77 ¼, pr. Mai 76 ¼, pr. Se. tember 75 ½, pr. Dezember 72 ¾. Flau. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rühen⸗Rohzucker 5 - 1 urg pr. F 9,30, pr. März 9,30, pr. Mai 9,40, pr. August 89 66.
amburg, 1. Februar. (W. T. B. rämienziehung der Köln⸗Mindener “Loose: 55 000 Thlr. . Frömie ieHung ner Nr. 57 353; 3000 Thlr. Nr. 89 535; 2000 Thlr. Nr. 7950; 1000 Thlr. Nr. 78 459; 500 Thlr. Nr. 7944 16 272 123 466 185 916; 200 Thlr. Nr. 7922 25 439 38 421 43 614 57 360 57 362 57 395 62 850 96 716 196 506 196 514. .
Wien, 1. Februar. (W. T. B.) Serienziehung der öster⸗ reischen 1860 er Laose66 86 141 249 269 473 699 1016 1041 1057 1182 1228 1255 1459 1568 1607 1654 1808 1853 1996 2255 2289 2610 2651.2684 2702 2779 2801 2867 2874 2960 3002 3115 3129 3146 3163 3220 3274 3292 3409 3420 3568 3760 3906 3945 4026 4060 4303 4403 4519 4804 4851 4867 5377 5744 5843 5933 6003 6100 6246 6303 6575 6681 6999 7126 7236 7319 7385 7583 7727 7922 8047 8093 8123 8249 8441 8479 8504 8533 8554 8587 8691 8763 8768 8988 9014 9356 9559 9583 9867 10 055 10 136 10 340 10 395 10 452 10 713 10 740 10 966 11 261 11 371 11 715 12 068 12 092 12 158 12 195 12 319 12 343 12 353 12 516 12 563 12 575 13 067 13 185 13 219 13 286 13 309 13 333 13 511 13 657 13 972 14 035 14 044 14 127 14 211 14 239 14 292 14 302 14 433 14 549 15 497 15 562 15 627 15 834 15 860 15 877 15 941 15 996 16 338 16 740 17 226 17 405 17 531 17 552 17 618 17 648 17 867 17 895 18 292 18 439 18 545 18 650 18 711 18 801 18 909 18 973 18 987 19 029 19 369 19 533 19 547 19 575 19 588 19 722 19 759 19 777 19 812 19 885 19 982.
London, 1. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Preise unverändert.
96 % Javazucker loko 11 ¼ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 9t ruhig. — Chile⸗Kupfer 40 ⅛, pr. 3 Monat 40 ½.
Liverpool, 1. Februar. (W. T. B.) Baumwolle. Wochenbericht. Wochenumsatz gegenwärtige Woche 56 000 (vorige Woche 72 000), do. von amerikanischen 50 000 (65 000), do. für Speku⸗ lation 2000 (2000), do. für Export 3000 (2000), do. für wirklichen Konsum 45 000 (61 000), do. unmittelb. ex. Schiff 72 000 (82 000), wirklicher Export 9000 (10 000)0)) Import der Woche 198 000 (136 000), davon amerikanische 178 000 (128 000), Vorrath 1 589 000 (1471 000), davon amerikanische 1 440 000 (1,328 000), schwimmend 198 “ 397 000 (402 000), davon amerikanische 395 000 ( 8
Manchester, 1. Februar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 4 ⅞, 30r Water Taylor 6, 20r Water Leigh 5 ½, 30r Water Clayton 5 ¾, 32r Mock Brooke 5 ⅜, 40 r Mayoll 6 ½ 32r Warpcops Lees 5 ½, 36r Warpcops Rowland 5 ⅞, 36r Warpcops Wellington 6 ⅝, 40r Double Weston 6 ¾, 60r Double courante Qua⸗ lität 9 ½⅛, 32“* 116 yvards 16 16 grey Printers aus 321/46 r
144. Ruhig.
Glasgow, 1. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 286 881 Tons gegen 318 982 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 74 gegen 55 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 1. Februar. (W. T. B.) Produkten⸗ markt. Talg loko 52,00, pr. August —. Weizen loko 8,00. Nesgs Per 5,30. Hafer loko 3,30. Hanf loko 44,00. Leinsaat oko 10,75.
Bern, 1. Februar. (W. T. B.) Der Bundesrath wählte zum Verwaltungs⸗Rath der Gotthardbahn den Stände⸗Rath ““
Zürich, 1. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der „Schweizerischen Nordostbahn⸗Gesellschaft eröffnete der Direktion einen Kredit von 720 000 Fr. für 12 neue Lokomotiven und v den mit der Firma Probst⸗Bern abgeschlossenen Lieferungs⸗ vertrag für Eglisau⸗Schaffhausen mit 948 000 Fr.
Amsterdam, 1. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 54 ½. — Bancazinn 85 ½
Washington, 2. Februar. (W. T. B.) Einer Meldung des „R. B.“ zufolge überstiegen im Monat Januar die Ausgaben die Einnahmen um 6719 048 Doll. — Man glaubt allgemein, daß dem⸗ nächst 100 Millionen 4 %, in 30 Jahren rückzahlbare Obliga⸗ tionen öffentlich angeboten werden.
New⸗York, 1. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge, wurde lebhaft und im allgemeinen fest und schloß durchweg fest. Der Umsatz der Aktien betrug 213 000 Stück.
„Weizen eröffnete schwach und nahm im weiteren Verlaufe eine steigende Tendenz an im Einklang mit den Berichten aus dem Westen. Nahe dem Schluß ging jedoch die Besserung wieder verloren, da die Baissiers eine lebhaftee Thätigkeit entwickelten. Nachrichten über schnelle Zunahme der Lager⸗ vorräthe in Liverpool und schwächere Kabelberichte eingingen und die Gerüchte, daß die Bonds⸗Emission untergebracht sei, immer sicherer auftraten. Schluß stetig. — Mais schwächte sich nach Er⸗ öffnung infolge allgemeiner Liquidation etwas ab, erholte sich aber später entsprechend der Festigkeit des Weizens. Schluß stetig.
aarenbericht. Baumwolle, New⸗York 5 k, do. New⸗ Orleans 5, Petroleum träge, do. New⸗York 5,85, do. Philadelphia 5,80, do. rohes 7,00, do. Pipe line cert. p. Februar 101 ½, Schmalz West. steam 6,67, do. Rohe & Brothers 6,95, Mais stetig, do. p. Februar 46 ¾, do. p. März —, do. p. Mai 47 ½, Weizen stetig,, rother Winterweizen 58 ½, do. Weizen p. Februar 56 %, do. p. März 57 ⅞, do. p. April —, do. p. Mai 58 ⅛, Getreidefracht nach Liverpool 1 ½, Kaffee fair Rio Nr. 7 16 ¼, do. Rio Nr. 7 p. März 14,50, do. do. p. Mai 14,30, Mehl, Spring clears 2,30, Zucker 2 ¾, Kupfer 10.
„Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗
äfen 194 000 Ballen, Ausfuhr 8 roßbritannien 119 000 Ballen,
usfuhr nach dem Kontinent 83 000 Ballen, Vorrath 1 004000 Ballen.
Chicago, 1. Februar. (W. T. B.) Weizen anfangs schwach und veränderlich aus denselben Ursachen wie in New⸗York, erholte sich Eiüer unde. schloß stetig. — Mais anfangs weichend, später erholt. Schluß stetig.
Weizen pr. Februar 50, pr. Mai 53 ½. Mais pr. Februar 41. Speck short clear nomin. Pork pr. Februar 9,60e.
Buenos Aires, 1. Februar. (W. T. B.) Das „Diario“ meldet, der Finanz⸗Minister Romero werde wahrscheinlich die Frage der Eisen bahngarantien ausgleichen durch Schaffung besonderer Zins⸗Obligationen für den ganzen bis zum Ablauf der Garantien reklamierten Betrag, etwa 8 000 000 Pfd. Sterl.
“ Verkehrs⸗Anstalten. 1
London, 1. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Trajan“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist heute auf der Ausreise von London ab⸗ gegangen.
14 979 15 122 15 158 15 252 15 323 15 380 15 480
40r Medio Wilkinson 6 ½,
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
p. 1
In Leipzig verhandelte am Donnerstag eine von etwa 300 Per⸗ sonen besuchte Versammlung der Metallarbeiter über Streitig⸗ keiten, die in einer RS. Lampenfabrik zwischen dem Arbeitgeber und den Gehilfen auszuhrzchen drohen. Gewissen Mißständen, die von den Arbeitern schon früher gerügt worden waren, hatte die Fabrik⸗ leitung, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, zwar zum theil abgeholfen, durch eine inzwischen A“ Herabsetzung der Löhne um 10 bis 20 % aber neuerdings die Unzufriedenheit der Arbeitererregt. Die⸗ Versammlung wählte eine Kommission, um mit der — über die Beibehaltung der bisherigen Löhne und die Beseitigung der
icht abgestellten Uebelstände zu verhändeln. 1 nch. eeiin sind einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge 90 Tischler am 28. Januar in den Ausstand eingetreten; als Ursache werden die Lohnverhältnisse angegeben. .
Aus Amsterdam wird demselben Blatt ein neuer Ausstand der Diamantarbeiter gemeldet, an dem etwa 1000 Personen be⸗
theiligt sein sollen.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin
und bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom
8 Januar bis lufl. 26. Januar cr. zur Anmeldung gekommen:
942 Lebendgeborene, 190 Eheschließungen, 37 Todtgeborene, 49 Sterbefälle. b b 8
Militärisches.
Vor dreißig Jahren“, lose Tagebuchblätter aus dem Feld⸗ zuge gegen Dänemark von R. Wille, General⸗Major z. D. Berlin 1895. Verlag von Karl Siegismund. Preis 6 ℳ% — Der Verfasser hat sich durch Werke ernsten Inhalts auf dem Gebiete der Militär⸗ Literatur bereits seit längerer Zeit einen bekannten und geachteten Namen erworben. In diesem gut ausgestatteten und mit zahlreichen, das Kriegsleben charakteristisch darstellenden Abbildungen geschmückten Werke erzählt der Verfasser anschaulich und humorvoll seine Erlebnisse während des Krieges von 1864. Besonders interessant sind die Schilderungen von Gefechten, die Mittheilungen über das Leben des dänischen Volks und die Beschreibungen der eigenartigen Terrain⸗ verhältnisse. Lehrreich und unterhaltend zugleich sind die an passender Stelle eingeflochtenen Rückblicke auf die historischen Ereignisse ver⸗
angener Zeiten. Unter den populär geschriebenen Büchern, die EET“ enthalten, nimmt dieses Werk eine hervorragende Stelle ein.
1 Karten. .
Das zweite Blatt (Plan I A) des in 40 Blättern (zum Preise von je 2 ℳ) zur Ausgabe gelangenden Uebersichtsplans von Berlin (im Maßstabe 1: 4000), welcher im Auftrage des Ver⸗ messungsamts der Stadt Berlin von dem Geographischen Institut und Landkarten⸗Verlag Julius Straube (Berlin SW. 61) be⸗ arbeitet und herausgegeben wird, ist jetzt erschienen. Der Plan I A, der sich 8 EE“ Ausführung in Kupferstich und seinen wirkungsvollen Farben
Sr IV A anpaßt und auch dessen Fortsetzung
in bildet, Zaßt den Stadttheil, der von der Friedenstraße, dem Friedrichshain (theilweise) im Norden, der Straußberger⸗ und Lichten⸗ bergerstraße im Osten, der Großen Frankfurterstraße, dem Königlichen Polizei⸗Präsidium im Süden begrenzt wird. Die Zeichnung Fh die einzelnen Grundstücke in ihren genauen Grenzen und in ihrem richtigen Größenverhältniß wieder und gestaltet die für generelle Bau⸗ projekte erforderlichen heeeismush mit ausreichender Genauig⸗ keit, da sämmtliche Blätter dieses Uebersichtsplans von Berlin in Originalgröße gedruckt werden.
Technisches.
Selbst der vielseitigste und erfahrenste Fachmann kann heutzutage
auf dem außerordentlich Rsten wge und in raschem sesedaen be⸗
griffenen Gebiet der technischen Wissenschaften nur zu oft in die Lage gerathen, nicht nur über einzelne Gegenstände aus verwandten Ge⸗
bestrebt sind, ihre überaus schwierige Aufgabe zu lösen. Die von den
Berlin, Sonnabend, den 2. Februar
zweige Hilfsmittel dieser Art vorhanden, ein Nachschlagewerk dagegen, welches die gejammte Technik umfaßt und auf der Höhe der dei steht, fehlte jedoch. Dem Professor an der Königlichen Technischen Hochschule zu Stuttgart Dr. Otto Lueger gebührt das Verdienst, im Verein mit über hundert hervorragenden Vertretern der technischen Berufs⸗ arten ein solches Werk in Angriff genommen zu haben. Dasselbe er⸗ scheint ürter dem Titel: „Lexikon der gesammten Technik und ihrer Hilfswissenschaften“ in der Deutschen Verlags⸗ anstalt zu Stuttgart. Die vier bis jetzt vorliegenden Abtheilungen (Preis je 5 ℳ) umfassen die Artikel „A“ bis „Axbüchsen“ und liefern den Beweis, da9 der Herausgeber und seine Mitarbeiter mit Erfolg
Verfassern mit ihren Namen unterzeichneten Artikel sind klar, kurz und selbst für den Laien leicht faßlich geschrieben. Ganz besonders aber sind es zwei Vorzüge vor ähnlichen Werken, welche hervor⸗ gehoben zu werden verdienen: einmal der Umstand, daß bei jedem kurz erläuterten Gegenstand (in Form einer Fußnote) enau angegeben wird, in welchen Spezialwerken, Ab⸗ andlungen, Zeitschriften ꝛc. derselbe eingehender behandelt wird; sodann die Vollständigkeit in Bezug auf die Zusammentragung des Stoffs, sodaß wohl nicht leicht eine technische Frage aufgestellt werden dürfte, auf welche das Werk die Antwort schuldig bliebe. Die Ausstattung von seiten der Verlagshandlung ist vorzüglich und durch⸗ weg zweckentsprechend, was namentlich von den sehr zahlreichen Kon⸗ struktionszeichnungen gilt. Wenn das Werk in derselben Weise weiter⸗ eführt wird wie bisher, wofür die Namen der Mitarbeiter Fürgen so läßt sich schon jetzt mit Bestimmtheit sagen, daß es ein zuverlässiger Rathgeber für jeden sein wird, der sich über technische Fragen Auskunft verschaffen will.
Landwirthschaft.
Dr. Paul Parey, welcher am 7. Dezember 1869, nach dem Tode von Karl Wiegandt in die von diesem begründete Verlags⸗ buchhandlung als Mitinhaber eingetreten, seit einer Reihe von Jahren aber schon alleiniger Leiter der Firma ist, hat aus Anlaß seiner fünfundzwanzigjährigen F im Dienste der Land⸗ wirthschaftswissenschaft einen Katalog erscheinen lassen, in welchem alle Schriften aufgeführt sind, die seit dem Jahre 1869 von dem Parey'schen Verlag zum Druck gebracht wurden. Das Verzeichniß füllt einen stattlichen, elegant ausgestatteten Band von 173 Seiten, welchem zur leichteren Orientierung ein ausführliches Sach⸗ und Namenverzeichniß angehängt ist. 8
Allen nach Italien Reisenden, die um die Zeit des Karnevals in Rom und Venedig ja alljährlich in großer Zahl dorthin aufzubrechen pflegen, wird die soeben erschienene fünfte Auflage des Gsell Fels⸗ schen Reisebuchs: „Italien in sechzig Tagen“ („Meyer’s Reisebücher“, Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien, Preis gebunden 9 ℳ) willkommen sein. Wie jede neue Auflage der seit Jahren bewährten Führer des wohlbekannten Verfassers die Vorzüge der früheren mit der nothwendigen Fort⸗ führung und Ergänzung glücklich in sich vereinigt, so ist auch diese fleißig durchgearbeitet und praktisch auf dem Laufenden er⸗ halten. Eine angenehme technische Neuerung ist insofern hinzugetreten, als das Buch der bessern Handlichkeit wegen leicht und bequem in zwei Theile zerlegbar gemacht ist. Die reiche kartographische Aus⸗ stattung bedarf eines weitern Lobes nicht. Das Buch besitzt demnach alle Eigenschaften, um dem Reisenden eine Italien⸗Fahrt genußrei zu machen. Der Gllückliche freilich, dem es vergönnt ist, einen längern Aufenthalt in Italien zu nehmen, wird nach wie vor in den
rößeren Reiseführern des Verfassers („Ober⸗Italien“, „Mittel⸗ Ftalien⸗, „Rom und die Campagna:, Unter⸗Italien und Stzilien“) eine noch gründlichere und ausführlichere Belehrung und Begleitung finden.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die weite englische Post über Ostende vom 1. Februar ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in England und Belgien.
““ 1 v
Ueber die durch die Witterungsverhältnisse bedingten Verkehrs⸗ . und ihre Beseitigung liegen lolgende Meldungen des „W. T. B.“ vor: ; Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt Stettin macht be⸗ kannt: Die Strecke Neu⸗Strelitz —Lalendorf die Strecke Gollnow— Kolberg und Rügenwalde. Warnemünde sollte gestern bis 11 Uhr frei werden. b 2 Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebzamt Stralsund giebt, be⸗ kannt: Die Strecke Stralsund —Bergen ist wieder frei. Die Züge verkehren wieder. Die Strecken Bergen —Krampas und Bergen — Lauterbach sind noch auf einen bezw. zwei Tage gesperrt. 8 lensburg, 1. Februar. Die Betriebsstörungen auf den jüt⸗ ländischen Strecken Herning —Skanderborg, Hobro- Hjörring, Verde — Ringkjöbing —Lunderskow⸗— Ribe und Herning-— Skern sind gehoben. Genua, 1. Februar. Infolge heftigen Schneefalls erlitten di Eisenbahnzüge im ganzen Distrikt Verspätungen. 8
Bremen, 2. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Ems“ und der Postdampfer „Weimar“ sind am 31. Januar in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Prinz⸗Regent Luitpold“ hat am 31. Januar Nach⸗ mittags die Reise von Neapel nach Port Said fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“ hat am 1. Februar Nach⸗ mittags die Reise von Neapel nach Genua fortgesetzt. Der Post⸗ dampfer „Weser“ hat am 1. Februar Vormittags Dover passiert. Gibraltar, 1. Februar. Der Hamburger Schnelldampfer „Augusta Victoria“ traf, auf seiner Orientreise begriffen, heute früh 8 Uhr wohlbehalten hier ein. Das Wetter ist sonnig und warm. “
Die Strecke bis
Mannigfaltiges.
Die neue „Deutsche Gesellschaft für volksthümliche Naturkunde“ hat sich gestern in der Aula des Dorotheenstädtischen Realgymnasiums unter dem Vorsitz des Geheimen Regierungs⸗Raths, Profefsons örster konstituiert. Den genehmigten Statuten zufolge at die Gesellschaft den Zweck, die Frere der Natur und ihrer Gebilde, die wissenschaftlichen Resultate der Naturforschung in gemein⸗ verständlicher Form immer weiteren Kreisen des Volks zugänglich zu machen und den Sinn und das Interesse für die Natur zu wecken und zu beleben. Als Mittel zur Erreichung dieses Zwecks sollen in erster Reihe Vorträge über naturwissenschaftliche Gegenstände dienen. Zur lebendigen und anschaulichen Wirkung derartiger Vorträge sollen alle Hilfsmittel der Technik so viel wie möglich herangezogen werden. Den Vorträgen sollen hauptsächlich Themata aus den biologischen Wissen⸗ schaften zu Grunde gelegt werden. Der Verein will ferner derartige Vor⸗ träge auch für andere Körperschaften hier und auswärts vermitteln. Aus etwaigen Ueberschüssen sollen Objekte, Apparate und sonstige Hilfs⸗ mittel sowie eine Bibliothek beschafft werden. Mit verwandten Be⸗ strebungen, insbesondere mit der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, dem Wissenschaftlichen Zentralverein und der Gesell⸗ sellschaft Urania will man größtmögliche Verbindung anstreben, auch ist die Bildung von Zweigvereinen in Aussicht genommen. Die Versammlung wählte zur Leitung der Geschäfte einen Ausschuß von 30 Herren, darunter den Geheimen Regierungs⸗Rath Förster, Bürgermeister Kirschner, Direktor Heck, General⸗Konsul Schönlank, Stadtverordneten⸗Vorsteher Dr. Langerhans u. A. “ EZ1111““ Wittenberg, 1. Februar. Der hiesige Postdirektor Planer kam gestern Abend auf einer Inspektionstour vom Wege ab und wurde, wie „W. T. B.“ meldet, heute Vormittag bei Hohn⸗ dorf erfroren aufgefunden.
Avellino, 1. Februar. Heute früh wurden hier und an mehreren anderen Punkten der Provinz Erdbeben verspürt, die aber einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge keinen Schaden anrichteten.
Antwerpen, 1. Februar. Der hier am Quai liegende, von Hamburg gekommene deutsche Dampf er „Australia“ gerieth in Brand und wurde von der Feuerwehr gelöscht. Der Materialschaden wird, wie „W. T. B.“ meldet, auf mehrere Tausend Franes geschätzt.
bieten, sondern sogar über solche aus seinem Spezialfach Belehrung suchen zu müssen. Bisher waren wohl für einzelne technische Berufs⸗
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Lustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verläufr. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
erthpapieren.
5. Verloosung ꝛc. von
Oeffentlicher Anzeiger.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen die verehelichte Reisende Henriette Sobiechowsky, geb. Köhler, wegen wiederholter schwerer Urkundenfälschung unter dem 16. Februar 1891 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 29. Januar 1895. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.
10) Alfred [65578]
zu Görli
165575] Kgl. Landgericht Heilbronn. Görlitz Zurücknahme des am 10. September 1894 vom Kgl. Amtsgericht Backnang gegen den Reisenden Adolf Jeremias von Bothnang, O.⸗A. Stuttgart, wegen Betrugs im Rückfall erlassenen Steckbriefs. Den 25. Januar 1895. Untersuchungsrichter: Landrichter Walter.
[61173]
Die Wehrpflichtigen: 1““;
1) der Schlosser Johann August Gawlitta, geb. am 2. Dezember 1871 zu Kempen,
2) der Gärtner Paul Robert Menzel, geb. den 29. Juli 1871 zu Görlitz,
3) der Musiker Fritz Eugen Hermann Baum, geb. am 30. Januar 1871 zu Görlitz,
1 Johann Friedrich Richard Grau, geb. den 1. Februar 1872 zu Görlitz,
5) Oskar Otto Ludwig, geb. den 5. Dezember 1872 zu Görlitz, —
6) Bruno Feiedrich Wilhelm Schnieber, geb. den 12. März 1872 zu Görlitz,
7) Heinrich Josef Jentsch, geb. den 7. Juli 1872 zu lig,
8) Johann Karl Ernst Lorenz, geb. den 6. August 1872 zu Görlitz,
140 Abs. 1
9) Ernst Gustav Paul Schulze, geb. den 6. Juni
1872 zu Görlitz, Paul Hartmann, geb. den
20. November 1872 zu Görlitz, 1
19) Mocht Paul Rudolph, geb. am 15. Dezember
1872 zu Görlitz,
12) Karl Göftap Scholz, geb. den 7. August 1872
13) Niae- Alexander Hugo Scholz, geb. am 23. April 1872 zu Görli 14) Paul Rudolph Frie⸗ 1. September 1872 zu Görlitz, 15) Felix Schie, geb. am 28. April 1872 zu
16) Max Arthur Alfred Erdmann, geb. am 9. November 1872 zu Görlitz,
17) der Kutscher Karl Robert Max Lange, geb. am 12. Mai 1871 zu Peesa “
werden beschuldigt, — als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ ebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 3. April 1895, Vormittags 9 Uhr, vor die I. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Görlitz, Postplatz 18, verhandlung geladen. Be bleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472
der SBses ad von den Zivilvorsitzenden
der Ersatzkomm
Stadt und des zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er⸗
klärungen verurtheilt werden. M. 199/94. Görlitz, den 31. Dezember 1894. „ Kdönigliche Staatsanwaltschaft.
[58071] Der Handschuhmacher Karl
gesetzbuchs. Derselbe
Meckl. zur
Friedrich Pilz, geb. den schuldigtem
verurtheilt werden.
A. Dufft.
[655777
Zimmer 34, zur Haupt. Stuttgart, den 30.
unentschuldigtem Aus⸗
hen des Aushebungsbezirks Görlitz⸗ [65576]
reises Kempen über die der Anklage
fanterie⸗Regiment Kaiser
zu Recht erkannt:
6. Kommandit⸗Gesellschaften 8 u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Ethschafts⸗ enossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
Deckert, geboren am 17. Februar 1871 zu Alten⸗ burg, zuletzt wohnhaft zu Gr. Siemz, wird beschul⸗ digt, als Ersatzreservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Ueberkretung gegen § 360 Nr. 3 des Straf⸗ wird auf Freitag, den 15. März 1895, Vormittags 10 Uhr, vor das Großherzogliche Schöffengericht zu Schönberg in auptverhandlung geladen. usbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Be⸗ zirks⸗Kommando zu Lübeck ausgestellten Erklärung
Schönberg i. Meckl., den 28. Dezember 1894. 8 Der Amtsanwalt:
Bekanntmachung. In der Untersuchungssache gegen 1 des Pionier⸗Bataillons Nr. 13 Moriz Knöchel, ge⸗ boren am 28. November 1872 zu Mainz, hat das Kgl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 25. Januar d. J. zu Recht erkannt: “ es solle das dem Moriz Knöchel gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Januar 1895. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
Bekanntmachung. In der Fister ech eh ece, geden den zum In⸗ riedri Preußen (7. W.) Nr. 125 ausgehobenen Rekruten * einrich Wix aus Stuttgart hat das Kgl. Militär⸗ Renffionsgerscht zu Stuttgart am 25. Januar 1895
es solle das dem Rekruten Heinrich Wi wärtig zustehende oder künftig anfallende
unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt Julius sein.
Stuttgart, den 30. Januar 1895. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.) qqqaaa4**
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[65628] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Wein⸗ bergen Band 29 Nr. 1040 auf den Namen des Kaufmanns Adolf Kurth zu Berlin eingetragene, in der Hasenhaide Nr. 52/53 belegene Grundstück am 1. April 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, an Gerichtsstelle, Neue 13, Hof, Eingang C., Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit 16,77 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 29 a 97 qm zur Grundsteuer, aber nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 42, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. April 1895, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 25. Januar 1895.
önigliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
Gustav
Bei unent⸗
den Rekruten
König von
gegen⸗ ermögen
2 2 . 8 2 ieder frei; ccoceen