1895 / 31 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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zum ersten Mal aufgeführt und fand im ganzen eine beifällige Auf⸗

nicht

ischereiverein zu unterstellen. Das landwirthschaftliche Ministerium ist die natürliche Stelle, von der die Station ressortieren muß. An der festliegenden Station könnte man ja Forscher ausbilden, die sich dann der Se insc. e auch anderer Seen ebiete widmen könnten. Der Plöner⸗See eignet r. für die Beob⸗ achtungen ganz besonders; er ist groß und tief und hat keinen Zu⸗ fluß, er ist also in letzterer Beziehung ein Prototyp für die großen Becken unseres norddeutschen Seenplateaus und steht im Gegensatz zum Müggelsee, auf dem die Beobachtungen durch den durchströmenden luß erschwert sind. Dr. eSeer ist ja bei seinen wissenschaftlichen orschungen nicht ohne Gegner geblieben, er hat sich dabei als tapferer Ritter erwiesen, und man kann es ihm nicht verdenken, wenn er sich nicht unter Kontrole stellen will. bg. Dr. Krause (nl.): Aus der Haltung des Regierungs⸗ vertreters in der Budgetkommission muß der Schluß gezogen werden, daß die Regierung den Fortbestand dieser Station nicht will. Wird die Petition als Material überwiesen, so ist die Station that⸗ sächlich in Frage gestellt. Das wäre im Interesse der Wissenschaft und der Praxis auf das lebhafteste zu bedauern; denn es handelt sich hier wirklich um eine Stätte deutschen Fleißes und deutscher Forschung. Wenn man eine solche Station, die sich bewährt hat, eingehen lassen will, muß man schwerwiegende Gründe haben; diese liegen hien aber nicht vor. Ich bitte daren, den Antrag Kasch an⸗ zunehmen. 8 bg. Im Walle (Zentr.) erklärt namens seiner politischen Freunde, ebenfalls für den Antrag Kasch stimmen zu wollen, obgleich es einer bewährten Tradition widerspreche, nachträglich eine neue Position in den Etat einzustellen. 88

Das Haus beschloß fast einstimmig, die Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.

Die des Etats der landwirthschaftlichen Verwaltung wurde darauf bei den einmaligen und außer⸗ ordentlichen Ausgaben fortgesetzt, und es nahm zu dem von 200 000 (12. Rate) zur Förderung der

and⸗ und Forstwirthschaft in der Eifel das Wort der

Abg. Krawinkel (nl.): Die Verhältnisse in der Eifel sind zweifellos in früherer Zeit sehr schlechte gewesen Seit einer Reihe von Jahren aber sind dort mit Unterstützung des Staats umfangreichere Arbeiten zur Hebung der Land⸗ und Forstwirthschaft aus⸗ geführt worden, und die Verhältnisse haben sich um Vieles gebessert. Ob die vorhandenen Mittel stets zweckmäßig ver⸗ wendet worden sind, wird freilich von manchen Seiten bezweifelt. Aehnlich ungünstig in Bezug auf Bodenbeschaffenheit, Klima u. s. w. wie in der Eifel, liegen aber die Verhältnisse in anderen Ge⸗ birgsgegenden in Rheinland und Westfalen, so auf dem Hunsrück, im Sauerland, im bergischen Gebiete. Nur ist dort die Bevölkerung ausdauernder und zäher als in der Eifel, wo die Be⸗ wohner vielfach die Hände in den Schoß legen. In meinem Wahl⸗ kreise Gummersbach⸗Waldbroel ist die Lage der Bevölkerung eine sehr

gedrückte. Ich will aber nicht die Forderung an die Regierung richten,

daß die Verwendung der für die Eifel ausgeworfenen Mittel auch auf diese Gegend ausgedehnt werde, um so weniger, als die Politik der kleinen Mittel, welche der Minister verfolgt, meiner Ansicht nach weit besser ist, als eine direkte Geldzuwendung. Eine gesunde Eisen⸗ bahnpolitik kann für die von der Natur vernachlässigten Gegenden

viel leisten, und ich hoffe, daß der Minister auf diesem Wege vor⸗

hen wird. 1 8 Bei Schluß des Blattes ergriff der Minister für Land⸗ wirthschaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein das Wort.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus. .“ Am Sonnabend wurde der Schwank „Zum wohlthätigen Zweck“ von Paul von Schönthan und Gustav Kadelburg

nahme. Die Arbeiten der beiden Verfasser sind gemeiniglich auf den Zweck zugeschnitten, die Zuschauer zur Heiterkeit zu stimmen. Dieser Zweck ist auch dem neuen Schwank deutlich aufgeprägt, wurde aber in dem erwarteten Umfange erreicht, weil es dem Stück an einer klaren Charakteristik und an Originalität, gebricht. Der Wohlthätigkeitsdrang ist wie hier schon häufig auf der Bühne durch die Satire beleuchtet worden. Die Verfasser wählten auch

richtig und mit kluger Berechnung eine neue Seite des zu behandelnden

Thristiansund Kopenhagen.

aranda.

Stoffs, wenn sie nicht nur die selbstsüchtigen Triebfedern der ver⸗

schiedenen Veranstalter einer beabsichtigten Wohlthätigkeitsvorstellung und die aller Mitwirkenden sondern zuch das Objekt der allgemeinen Wohlthätigkeit, eine alte Bettelkomödiantin, in dem rechten Lichte erscheinen ließen; aber alle die Handlung tragenden Hauptpersonen sind, von geringen Abweichungen abgesehen, längst bekannte typische Bühnenfiguren. Ueberdies ist der Dialog nicht immer scharf und treffend und die Scenenführung, trotz einiger sehr komischer Wir⸗ kungen, zu willkürlich und weitschweifig. Eine junge Frau, Clara Hinsdorf, die infolge der Erinnerung an die Lorbern ihrer Bühnen⸗ laufbahn sich nach der Rampe zurücksehnt, will die Zuschauer nicht recht interessieren, und ein junger Dichter, ein ehrgeiziger Theater⸗ Direktor und ein ordenslüsterner Journalist noch weniger. Die fahrende alte Komödiantin freilich weckte heitere Laune durch die demüthige versteckte Dreistigkeis mit der sie ihr Gewerbe betreibt und mit der sie dem wohlthätigen Kreise vorwirft, daß die Gefälligkeit und Wohlthätigkeit eigentlich auf ihrer Seite sei, da sie den Herrschaften gestatte, unter dem Deckmantel der Nächstenliebe Privatinteressen zu verfolgen. Gespielt wurde diese komische Alte von Frau Schramm mit derber und wirksamer Komik. Neben ihr trat schauspielerisch be⸗ deutsam noch Herr Vollmer, als Gatte der sogenannten „Wittwe“ Claudius, durch seinen feinen und sorgfältig abgestimmten Humor hervor. Herr Keßler brachte als der dem Theater abgeneigte Gatte der bühnensüchtigen jungen Frau seine unzufriedene Stimmung launig zum Ausdruck; Fräulein von Mayburg als die junge Frau Clara spielte gefällig, aber nicht bedeutend. 1 8

Seine Majestät der Kaiser und König wohnte der Vor⸗

stellung bei. Lessing⸗Theater.

Das neue Lpstspiel. Thielemanns“ von Hans Olden, das gestern seine erste Aufführung erlebke, hatte schon vom ersten Aufzug an mit leisen Kundgebungen des Mißvergnügens zu kämpfen. So nachlässig und willkürlich wie der Titel „Thielemanns“ klingt, mit dem eine etwas heruntergekommene Künstlerfamilie Thielemann gemeint ist, so leicht und bequem hat es sich der Verfasser auch mit der Zeich⸗ nung des sogenannten „Milieu“ gemacht. Durch die nüchternen, aber lästigen kleinen Aeußerlichkeiten des Lebens soll die Lebensführung dieser Familie nach der Natur gezeichnet werden; so ertönt lautes Kindergeschrei schon vor dem Beginn des Stücks hinter dem Vorhang, und mit einer lärmenden Zankscene in dem schäbig⸗gentilen Künstlerheim beginnt das Stück. Solche Scenen, die sich öfter wiederholen und unter dem Geschrei der Kinder sogar in Thätlichkeiten zwischen Frau Thielemann und der unverschämten Köchin ausarten, verstimmten offenbar die Zuschauer, die auch an dem sehr nachlässig, wenn auch vielleicht naturgetreu durchgeführten Dialog keinen Gefallen finden wollten. Im übrigen sind die ewigen Geldnöthe des Haushalts, die Resignation des fleißigen und gutmüthigen Zeichners, die nervöse Jagd der Mutter nach einem reichen Schwiegersohn für ihre ewig müde, langweilige aber hübsche Tochter Suse treffend aus⸗ geführt Aber über den Charakteren und der Handlung lagert eine öde Nüchternheit, die selbst bei dem Versuch des Dichters, einen Schimmer von Poesie über die hübsche Suse zu verbreiten, kaum weicht. Daß dem Dialog manche witzigen Bemerkungen eingestreut sind, und daß auch scenisch manche Moment⸗ bilder einen belebenden Eindruck hinterließen, muß anerkannt werden; aber dies alles genügte nicht zu einem Erfolge. Die Hauptrolle spielte Fräulein Marie Meyer als stets kampfbereite, jeden Vortheil eifrig erfassende Frau Charlotte Thielemann; ihrer energischen Darstellung und ihrer scharfen natürlichen Sprechweise wohnte Wahrheit und eine Lebenskraft inne, die über manche weit aus⸗ gesponnenen Scenen und mißlichen Einfälle hinweghalfen. Fräulein Reisenhofer erwies sich zur Wiedergabe der schläfrigen Suse erstaunlicherweise durchaus geeignet; blond und farblos in der Er⸗ scheinung, müde in den Bewegungen, war sie die richtige vom Dichter verlangte Suse, die müde und abgespannt von der erfolglosen Jagd nach einem Freier am liebsten auf dem durchlöcherten Sopha liegt; das angeborene heiße Temperament der Künstlerin flackerte nur in seltenen Momenten in ihren Augen auf. Herr Sauer spielte mit Erfolg den jungen reichen Faßbender, der selbst zu einer ordentlichen Redewendung zu bequem ist, aber doch unter all den Oberflächlichkeiten des Nichtsthuers ein gutes Herz birgt. Herr Guthery als Kommerzien⸗Rath Faßbender und Herr Waldow als Vater Thielemann führten ihre Rollen anerkennenswerth durch.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Richard Wagner's „Walküre“ (Der Ring des Nibelungen, 1. Abend) unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung in Scene. (Siegmund: Herr

Gudehus, Hunding: Herr Mödlinger, Wotan: Herr Stammer, Sieg⸗

linde: Frau Pierson, Brünnhilde: Frau Sucher, Fricka: Frau Goetz

Walküren: Damen Hiedler, Rothauser, Weitz, Krainz, Varena, Lammert, Kopka, Pohl.) Im Königlichen Schauspielhause wird morgen der Schwank „Zum wohlthätigen Zweck“ von Schönthan⸗Kadelburg gegeben. (Damen Schramm, von Mavyburg, Herren Vollmer, Blencke, Klei Keßler.) Seine Majestät der Kaiser und König ließ nach der vs gestrigen ersten Aufführung des Schwanks „Zum wohlthätigen Zweck“ durch den General⸗Intendanten Grafen von Hochberg den Mit⸗ wirkenden Allerhöchstseine Zufriedenheit und Anerkennuns aussprechen und die Autoren Herren von Schönthan und Kadelburg in die Loge

befehlen.

Das Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater bringt in der laufenden Woche Wiederholungen der Zeller'schen Operette „Der Ober⸗ Die Proben zu der Wiener Posse „Ein armes Mädel“

steiger“. haben begonnen. „Im Neuen Theater wird morgen, Dienstag, „Andrea“, am Mittwoch und Donnerstag „Liebe von heute“, am Freitag „Das liebe Geld“ und am Sonnabend „Demi-monde“ gegeben. .+ „Am 15. d. M. findet im Neuen Theater eine Wohl⸗ thätigkeitsvorstellung von Dilettanten der Hofgesellschaft statt. Billets zu dieser Vorstellung sind zu haben bei dem Comito: Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzessin Friedrich von Hohenzollern (Mauer⸗ straße Nr. 36), Frau Baronin Greindl (Belgische Gesandtschaft, Roonstraße 12), Frau Gräfin von Kanitz Margarrthehetrce 13), Frau vom Rath (Victoriastraße 6), Frau von Wedel (Ministerium des Königlichen Hauses, Wilhelmstraße 73). „Der Pianist Ernest Hutcheson wird an seinem morgigen dritten Klavierabend (Saal Bechstein) Mendelssohn’s Sonaf⸗ ir. .„

E-dur, op. 6, zwei Impromptus von Schubert und eine Reihe von

Schumann'’schen Phantasiestücken zu Gehör bringen. Gleichzeitig findet in der Sing⸗Akademie der zweite Liederabend des Fräulein Margarethe Petersen aus Kopenhagen statt, in welchem die Herren of⸗Opernsänger Ru⸗ dolph Eichhorn und Pianist Gust. Lazarus mitwirken. Am Mittwoch wird sich im Saal Bechstein die Konzertsängerin n Helene Günter aus Frankfurt a. M. zum ersten Mal hier

ören lassen. Das Programm ihres Liederabends enthält außer einer Arie aus Haydn’'s „Schöpfung“ sowie Liedern klassischer Meister auch eine Reihe moderner Kompositionen. Die instrumentale Mitwirkung übernimmt der Violinvirtuose Herr Michel Zerbouloff mit Corelli's „Folia“ und Wieniawsky's A - dur - Polonaise Madame Blanche Marchesi, die Tochter der berühmten Ge sangsmeisterin in Paris, wird hier am 8. Februar im Saal Bech⸗ stein einen französischen Liederabend veranstalten, in welchem sie alt⸗ französische und neuere Romanzen zum Vortrag bringen wird. Das Programm umfaßt Werke von Lully, Wekerlin, Lefoôbvre, Chaminade, Helmn und Massenet; die pianistische Mitwirkung übernimmt Herr

elix Dreyschock. Auch er hat ausschließlich Werke der französischen Klavierliteratur zum Vortrag gewählt.

Mannigfaltiges.

Der heutige 200 jährige Gedenktag des Todes des General⸗ Feldmarschalls Reichsfreiherrn Georg von Derfflinger wurde in dem Dorfe Gusow, dem (an der Ostbahn belegenen) vormaligen Gute des berühmten Feldherrn, schon gestern in pietätvoller Weise be⸗ gangen. In der Gusower Kirche befindet sich das Grabdenkmal Derfflinger's, das ursprünglich mit zwei Standarten des Regiments Derfflinger aus den Jahren 1680 1695 geziert war. Nach⸗ dem vor vier Jahren die beiden alten Standarten nach dem hiesigen Zeughause gebracht worden, um hier den „Derfflingerschrank“ zu flankieren, hat der jetzige Besitzer von Gusow, Graf von Schönburg, zwei getreue Nachbildungen der alten Standarten anfertigen lassen, die gestern durch den Gusower Kriegerverein feierlich eingebracht worden sind. Das Standartentuch der Derfflinger⸗ fahnen ist aus hellblauer Seide; auf den beiden Seiten sieht man eine Flamme und darüber einen bloßen Arm, der ein Schwert zum Himmel emporstreckt. Die Büste Derfflinger’'s, von Professor M. Schulz modelliert, steht bekanntlich in der west⸗ lichen Feldherrnhalle des hiesigen Zeughauses. Der Derfflinger⸗ schrank enthält den weißen Uniformrock, den Degen (früher Eigen⸗ thum des hochseligen Kaisers Friedrich) und den Marschallstab des Feldherrn. Seine Wohnung hatte Derfflinger hier in dem noch jetzt Hause am Köllnischen Fischmarkt 4, welches Nehring 1687 erbaut hat. 8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

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Bar. auf 0 Gr. Temperatur 5°0R. = 4 C.

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Breslau 758 heiter

Vhenh . 7559 Niza .. . 754 Erlest.... 754 fehlt

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Maximum über Nord⸗Europa hat an Höhe zugenommen, während die Devpression jenseits der Alpen sich vertieft hat, sodaß die Luft⸗ druckunterschiede zwischen Nord und Süd sich ver⸗ schärft haben. Dementsprechend sind die nordwestlichen Winde im Nord⸗ und Ostseegebiet stark aufgefrischt. In Deutschland ist das Wetter trübe, im Norden erheblich kälter, im Süden viel wärmer, vielfach fällt Schnee, in Norddeutschland liegt die Tem⸗ peratur 3 bis 7 ½, in Süddeutschland 3 bis 11 Grad

unter dem Gefrierpunkt; im Innern Frankreichs herrscht ziemlich strenge Kälte. . Deutsche Seewarte.

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Sans⸗Geéene.

wolkig

Dienstag:

Theater⸗Auzeigen.

Königliche Schauspiele. Dienstag: haus. 33. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Erster Abend: Die Walküre in 3 Akten. Dirigent: Kapellmeister Anfang 7 Uhr. 8 Schauspielhaus. thätigen Zweck. Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. An⸗

Mittwoch: Opernhaus. 34. Vorstellung. Hänsel Märchenspiel . Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die Jahreszeiten. und 4 Bildern von Emil Graeb und Emil Taubert. Musik von P. Hertel. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von Goethe. 8n Musik von Ludwig van Beethoven. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Weber.

Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Hamlet. Donnerstag: Weh dem, der lügt!

Berliner Theater. Dienstag: Madame Anfang 7 ½ Uhr.

Lessing⸗Theater. Dienstag: Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Der Fall Clémenceau.

Donnerstag: Thielemanns.

Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26.

Der

dant Zevon Feneeh un e de Pir cnust g arl Zeller. Regie: Herr Fredy. Dirigent: Herr

Kapellmeister Adolph Ferron. Mittwoch: Der Obersteiger.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. nand’s Ehekontrakt. (Fil à la patte.)

arbeitung von Benno Jacobson.

Opern⸗ Opern⸗ outrakt.

Neues Theater.

Dienstag: Andrea. Victorien Sardou.

35. Vorstellung. Zum wohl⸗ 1 Mittwoch: Zum ersten

Lustspiel in 4 Aufzügen von

Freitag: Das liebe Geld.

in 3 Bildern von

Tanz⸗Posm in 2 Akten

36. Vorstellung. Egmont.

arl Millöcker. Fritzsche.

Mittwoch: Der Probekuß.

Thomas, a. G.

Große

Salingré's „Reise durch

Thielemanns.

lands

8 Theater in London.

in 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Fernand’'s Ehe⸗

Schiffbauerdamm 4a. /5. Sittenbild in 5 Akten von ½ Uhr.

ale: Liebe von Heut. Volksschauspiel in 4 Akten von Robert Misch. Donnerstag: Liebe von Heut.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. 27. Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Mit neuer Ausstattung: Der Probekuß. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer.

In Scene gesetzt von Julius Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Tanuz⸗Divertissement. Anfang 7 ½ Uhr.

Zentral⸗Theater. Alte Iakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Letzte Woche. Emil Anna Bäckers. Dienstag: Zum 156. Male: O, diese Berliner! osse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Berlin“) von Julius Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang

Donnerstag: Madame Sans⸗Gene. 7 ½ Uhr. b Mittwoch: O, diese Berliner!

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Auftreten der ersten Pirouette⸗ und Courbette⸗Tänzerin Eng⸗ Rose Batchelor vom Prince of Wales⸗ Ein sideles Corps.

7 ½ Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: II. Lieder⸗Abend von Margarethe Petersen, unt. Mitw. des Königl. Sächs. Hofopernsängers Herrn Rudolph Eichhorn (Ten.) und des Herrn Gust. Lazarus (Kl.).

Saal Bechsstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr: Klavier⸗Abend von Ernest Hutcheson.

Zirkus Renz (Karlstraße). Dienstag: Wieder⸗ holung der Parade⸗Vorstellung vom Sonntag, den Januar. Gala⸗Fest⸗Akt, wie solcher zu Ehren des Allerhöchsten Geburtsfestes stattfand, arrangiert und insceniert vom Direktor Fr. Renz. Außerdem: Auftreten der hervorragendsten Künstler⸗ spezialitäten, Damen und Herren, Vorführen und Reiten der bestdressierten Freiheits⸗, Spring⸗ un Schulpferde. Zum Schluß der Vorstellung: Auf, auf r fröhlichen Jagd. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: I10 Ni En. (Beim Jahreswechsel in Peking.) Neue Musik⸗Einlagen. 8

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Olga von Foerster mit Hrn. Prem.- Lieut. Hans Frhrn. von Stein zu Kochberg (Berlin Züllichau). Fel. Martha Retter mit Hrn. Professor Dr. Adalbert Czerny (Wendzin bei Schierokau Breslau).

Verehelicht: Hr. Max von Voß⸗Stavenow mit Frl. Louise von Block (Warmbrunn). 8

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Pfarrer Lic. theol. Berger (Domslau). * 1

Gestorben: Hr. Geh. Regierungs⸗Rath a. D. Adolf Wilckens (Staffelde bei Kremmen). Hr. Landschafts⸗Rath Gustav von Dewitz (Farbezin). Hr. Oberst z. D. Louis Carl Ferdinand von Vigny (Neustädtel).

Musik

8

Josefine Dora.

Anfang

Operette in

Obersteiger. Kusik von

. West und L. Held. Anfang 7 ½ Uhr.

v. Gounod. „Wiener Blut“,

Blumenstraße Nr. 9. Dienstag: Fer⸗ chwank

erner).

(Herr

Z Konzerte.

Konzert-Hans. Dienstag: Karl Meyder⸗ Konzert. Quv. „Die lustigen Weiber von Windsor“,

Nicolai. „Stradella“, Flotow. Phantasie a. „Faust“ alzer v. Strauß.

Romanze f. Violine v. Svendsen (Herr Schnedler⸗ Petersen). „Deine blauen Augen“ f.

Verantwortlicher Redakteur: 1 J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

iston v. Bohm (einschließlich Böesen⸗Beilage).

(201 8)

Pr. 5 der Veretbentennse des Kaiserlichen Ge⸗ undheitsamts“ vom 30. Januar hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ ung tand und der Volkskrankheiten (Cholera u. s. w.). Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛc. Mediningl und Sanitäts⸗ wesen des Regierungsbezirks Wiesbaden, 1889,91. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen). Amerikanisches Rind⸗ und Schweinefleisch. (Hamburg.) Aerzte⸗Ordnung. Anzeige ansteckender Krankheiten, Todes⸗ und Geburtsbescheinigungen. (Oesterreich.) Arzneitaxe. Apotheken und Materialwaarenhandlungen. Impfwesen. (Schweiz. Kanton Zürich.) Schutz der Arbeiterinnen. Gang der Thierseuchen in Ungarn, 4,. Vierteljahr. Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen Thierseuchen. (Oesterreich, Schweden). Rechtsprechung. (Reichsgericht.) Körperverletzung einer Gebärenden seitens der Hebamme. Vermischtes. (Arabien). Pilgerfahrt nach Mekka, 1894. Todes⸗

fälle an ansteckenden Krankheiten in Rußland, 1892/93. Wochen⸗

tabelle über die Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten dez Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher“ Gkoßstädte. 2 Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Minderjähriger, der ohne die vpäterliche resp. ohne die vorschriftsmäßige vormundschaftliche Erlaubniß in einem offenen Laden ein kauf männisches Geschäft betreibt, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1IV. Strafsenats, vom 2. Oktober 1894, im Gebiet des Preuß. Allg. Landrechts ö Betrugs zu bestrafen, wenn er den bei ihm zur Entgegennahme von zu kreditierenden Waaren⸗ bestellungen erscheinenden Geschäftsreisenden seine Minderjährig⸗ keit verschweigt und in dieser Weise Waaren entnimmt, ohne sie zu bezahlen. Ein elternloses, minderjähriges Mädchen hatte, ohne die nach § 5 des preußischen Gesetzes vom 12. Juli 1875 erforder⸗ liche Erlaubniß des Vormunds unter Genehmigung des Vormund⸗ schaftsgerichts zu haben, ein Ladengeschäft etabliert und bei den in ihrem Geschäft erscheinenden Geschäftsreisenden Waaren auf Kredit bestellt, unter Verschweigung ihrer Minderjährig⸗ keit. Sie nahm sodann die Waaren in Empfang, veräußerte sie, unterließ aber hie öclung des Kaufpreises und konnte wegen ihrer rechtlichen Geschäftsunfähigkeit zur Zahlung nicht gezwungen werden. Wegen Betrugs angeklagt, wurde sie von der Strafkammer freigesprochen, weil die Angeklagte rechtlich nicht verpflichtet gewesen wäre, über ihre Minderjährigkeit, ohne darüber befragt zu werden, Auskunft zu geben. Auf die Revision des Staatsanwalts hob das Reichsgericht das erste Urtheil auf, indem es begründend ausführte: „Es kann zugegeben werden, daß nach den §§ 31 ff. I 5 des Preuß. A. L.⸗R. die Gegenkontrahenten der Angeklagten sich nach deren Fähigkett Verträge zu schließen, zu erkundigen hatten, daß daher eine Rechtspflicht der Angeklagten, über ihre Minderjährigkeit aus freien Stücken Auskunft zu geben, nicht bestand. Aber ein Unterdrücken von wahren Thatsachen im Sinne des § 263 Str.⸗G.⸗B. ist in dem Verschweigen nicht bloß dann zu nden, wenn der Thäter zu deren Mittheilung rechtlich verpflichtet war, sondern auch dann, wenn seinerseits ein aktives, au Täuschung berechnetes Verhalten hinzutrat. Der Vorder⸗ richter übersieht die festgestellte Thatsache, daß die Angeklagte einen offenen Laden hielt, worin sie auf ihren Namen ein kaufmännisches Geschäft betrieb. Derartige Veranstaltungen waren in Verbindung mit dem Verschweigen der Minderjährigkeit der Angeklagten sehr wohl Feignet, die Geschäftsleute, welche bei ihr zur Entgegennahme von Bestellungen erschienen, in Irrthum über ihre Geschäftsfähigkeit zu versetzen, und wenn sie diesen Erfolg hatten, so mußte unter Voraus⸗ setzung eines vorsätzlichen Handelns der Angeklagten eine Täuschung durch Unterdrückung der wahren Thatsache, daß die Angeklagte zum gewerbsmäßigen Betriebe von Handelsgeschäften rechtlich unfähig sei, angenommen werden.“ (2223/94.)

Statistik und Volkswirthschafr. ““

Zur Arbeiterbewegung.

In Leipzig hat, einer Mittheilung der „Lpz. Ztg.“ zufolge, das Polizeiamt einen dort trotz der entgegenstehenden Bestimmungen des sächsischen Vereinsgesetzes gebildeten Zweigverein des deutschen Holzarbeiterverbandes aufgelöst.

Aus Rive⸗de⸗Gier wird der Berliner „Volks⸗Ztg.“ gemeldet, daß g Ausstand der dortigen Glasarbeiter nach sechsmona⸗ tiger Dauer nunmehr beendigt worden ist. Da die Fabrik Richarme⸗ Dériard aushilfsweise eine Anzahl deutscher und schweizer Arbeiter eingestellt hatte, so bleibt eine Anzahl der früher beschäftigt gewesenen mabeiter (deren Gesammtzahl sich auf mehr als 1000 be duß

äftigt.

Kunst und Wissenschaft.

Die Einladungen zu dem 11. Deutschen Geographentage der in der Zeit vom 17. bis 19. April in Bremen stattfinden soll, sind jetzt versandt worden. Hauptgegenstände der Verhandlungen, werden bilden: die Polarforschung, die Aufgaben der Ozeanographie und maritimen Meteorologie, Wirthschaftsgeographie und Produkten⸗ kunde, Landeskunde der deutschen Nordseegestade und die Schulgeographie

Handel und Gewerbe. 8 8

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat Januar d. J. 1 759 904 600 abgerechnet gegen 1 633 870 300 im Monat Dezember 1894, 1 575 202 100 im Januar 1894, 1 452 342 800 im Januar 1893, 1 337 023 100 im Januar 1892 und 1 583 170 700 im Januar 1891.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Januar hat der gesammte 1.ez-. bei einem Betrage von 1 124 138 000 sich in der letzten Januarwoche um 7 337 000 vermehrt, der Metall⸗ estand allein hat um 6 348 000 zugenommen. Die Anlagen in Cn zeigen bei einem Betrage von 508 868 000 eine Abnahme um 996 000 ℳ, die Lombardforderungen mit 67 853 000 eine Zunahme um 2 840 000 Der Notenumlauf ist um 2 682 000 auf 1 055 604 000 angewachsen und die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten ergaben bei einem Betrage von 588 370 000 eine Zunahme um 5 697 000

Taͤgliche Wagengestellung für Kohl d ks an der Ruhr und 98 8e ö r

An der Ruhr sind am 2. d. M. (kathol. Feiert 2844 nicht eüfetig geselt 8 n erschlesien sind am 1. d. zeitig gestellt keine Wagen. 8

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 4. Februar

t) unbe⸗

Berlin, 2. Februar. Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky. Ia. Kartoffelmehl 17 17 ½ ℳ, la. Kartoffelstärke 17 17 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärkemehl 12 16 ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin 9,30 ℳ, Frankfurter Syrup⸗Fabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht fr. Fabrik 8,90 ℳ, gelber Syrup 18 ½ 19 ℳ, v 29 ½ 20 ½ ℳ, Kap.⸗Export 21 21 ½ ℳ, Kartoffelzucker 8 r 18 ½ 19 ℳ, do. Kap. 20 21 ℳ, Rum⸗Kuleur 33 34 ℳ, Zier⸗Kuleur 32 34 ℳ, Derxtrin, gelb und weiß, Ia. 23 24 ℳ, do. sekunda 20 22 ℳ, Weizenstärke sglemst) 25 26 ℳ, Weizenstärke gresft. 33 34 ℳ, Hallesche und Schlesische 34 36 ℳ, eisstärke (Strahlen) 49 50 ℳ, do. (Stücken) 47 48 ℳ, Maisstärke 30 32 ℳ, Schabestärke 30 31 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 14 19 ℳ, Kocherbsen 13 18 ℳ, grüne Erbsen 13 19 ℳ, Futtererbsen 12 12 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 22 24 ℳ, weiße Flachbohnen 23 25 ℳ, ungarische Bohnen 19 21 ℳ, galizische und Sebnen 17 19 ℳ, gproße neue Linsen 28 38 ℳ, mittel Linsen 15 —28 ℳ, kleine Linsen 2 16 ℳ, Mohn, blauer nom. 24 36 ℳ, do. weißer nom. 40 50 ℳ, Hirse, weiße 18 20 ℳ, gelber Senf 16 22 ℳ, Hanfkörner 19 bis

ℳ, Buchweizen 13 ½ 15 ℳ, Wicken 12 12 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 12 ½ ℳ, Leinsaat 20 —21 ℳ, Mais loko 11 12 ½ ℳ, Kümmel 54 60 ℳ, Leinkuchen 12 13 ℳ, Rapskuchen 11 12 ℳ, Roggenkleie 7 —7 ½ ℳ, Weizenkleie 7 7 ½ ℳ, pa. helle sehr⸗ Biertreber 25 30 % 9 ¼ 10 ¼ ℳ, pa. Getreideschlempe 31 33 % 11 ½ bis 12 ¼, ℳ, pa. Maisschlempe 40 42 % ES. Sans ℳ, Malzkeime 5 6 (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Der Aufsichtsrath der Provinzial⸗Aktien⸗Bank des Großherzogthums Posen hat beschlossen, der auf den 1. März einzuberufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 4 ½ % für das Geschäftsjahr 1894, gegen 5 ½ % im Vorjahre,

vorzuschlagen.

Magdeburg, 2. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 9,85 9,95. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 9,30 9,40, neue 9,30 9, 40. Nachprodukte exkl., 75 % Rendement —,—. Ruhiger. Brotraffinade I 21,50. Brot⸗ raffinade II 21,25. Gem. Raffinade mit Faß 21,25 21,75. Gem. Melis I mit Faß 20,75. Stetig. Rohzucker I. Produkt Transito .a. B. Hamburg pr. Februar 9,20 Gd., 9,27 ½ Br., pr. März 9,20 Gd., 9,27 ½ Br., pr. April 9,25 Gd., 9,30 Br., pr. Mat 9,35 bez., 9,37 ½ Br. Matt.

Leipzig, 2. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. A Februar 2,65 ℳ, pr. März 2,65 ℳ, pr. April 2,65 ℳ, pr. Mai 2,67 ½ ℳ, pr. Juni 2,67 ½ ℳ, pr. Juli 2,70 ℳ, pr. August 2,72 ½ ℳ, pr. September 2,75 ℳ, pr. Oktober 2,75 ℳ, pr. November 2,75 ℳ, pr. Dezember 2,77 ½ ℳ, pr. Januar —. Umsatz 20 000 kg.

Mannheim, 2. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt Weizen pr. März 13,80, pr. Mai 13,80, pr. Juli 13,75. Roggen pr. März 11,40, pr. Mai 11,45, pr. Juli 11,55. Hafer pr. März 12,00 pr. Mai 12,15, pr. Juli 12,55. Mais pr. März 11,35, pr. Mai 11,9 Juli 88 8 (W. T. B

eimar, 2. Februar. (W. T. B.) Die „Weim. Ztg.“ be⸗ zeichnet den Abschluß der Verhandlungen, betreffend den Süg. be⸗ der Weimar⸗Geraer Eisenbahn an Sachsen, und die baldige Einberufung einer Generalversammlung als wahrscheinlich.

Bremen, 2. Februar. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Stetig. Loko 5,40 Br. Baumwolle. Schwach. Upland middl. loko 28 ½ 4S. Schmalz. Fest. Wilcox 35 ½ ₰, Armour shield 35 ₰J, Cudahy 36 ₰, Fairbanks 29 J. Speck. est. Short clear middling loko 31 ½, Januar⸗ Februar⸗Ab e Wolle. Umsatz 58 Ballen. Taback. Umsatz 35 Faß Virginy.

„Hamburg, 2. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. März 77 ¾, pr. Mai 76 ¾, pr. Sep⸗ tember 76 ¼, pr. Dezember 73 ¼. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Februar 9,15, pr. März 9,17 ½, pr. Mai 9,30, pr. August 9,50. Flau.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Preise fest, unverändert.

96 % Javazucker loko 11 ¼ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 9

weichend. 4. Februar. (W. T. B.)

gerste 22 441, fremde —, engl. Hafer 981, fremder 71 617 Orts., engl. Mehl 19 033, fremdes 19 596 Sack.

„St. Petersburg, 2. Februar. (W. T. B.) In der heutigen außerordentlichen Sitzung des Konseils der St. Petersburger internationalen Bank wurde eine Erhöhung des Grundkapitals von 13 auf 18 Millionen Rubel beschlossen. Die neuen 20 000 Aktien werden den Aktionären der Bank zu 490 Rubel für jede Aktie im Nominalwerthe von 250 Rubel angeboten; 5 Millionen kommen zu dem Grundkapital, der Rest auf die Reserve. Die Aktionäre erhalten auf je 13 alte Aktien 5 neue. Dieser Plan wird dem Finanz⸗Minister zur Fecbeniung vorgelegt werden

In der heutigen Sitzung des Müllereikongresses wurde die Ausarbeitung von Statuten für periodisch abzuhaltende Kongresse Ser die Errichtung eines ständigen Bureaus in St. Petersburg zur

ertretung der Interessen des Müllereigewerbes beschlossen. Die Unter⸗ haltungskosten sollen durch Beiträge im Verhältniß zu den Pro⸗ duktionsumsätzen bestritten werden. Ferner sollen in den verschiedenen Gegenden des Reichs Konsortien zum Zweck des Mehlexports ge⸗ gründet werden. Die Ermäßigungen der Eisenbahntarife werden be⸗ treffen Kleie im inländischen und im Exportverkehr, sowie Mehl, letzteres ausschließlich im Exportverkehr. Der Kongreß beschloß ferner, für den Export von russischem Mehl nur die Märkte von England, Egypten und die asiatischen Häfen am Schwarzen und Mittelländischen

eer in Aussicht zu nehmen.

3. Februar. (W. T. B.) Vorläufiger Reichskassen⸗ Bericht für die Zeit vom 1. Januar bis 1. November 1894: 1) Einnahmen: ordentliche 867 300 000 Rbl. gegen 770 300 000 Rbl. im gleichen Zeitraum des vorhergehenden Jahres; außerordentliche 22 100 000 Rbl. gegen 101 300 000 Rbl. im vorhergehenden Jahre. 2) ordentliche 716 500 000 Rbl gegen 724 200 000 Rbl. im vorhergehenden Jahre; außerordentliche 55 000 000 Rbl. gegen 51 100 000 Rbl. im vorhergehenden Jahre.

Rom, 3. Februar. (W. T. B.) Der frühere Direktor der Bank von Italien Grillo ist gestorben.

Aarhus, 2. Februar. (W. T. B.) Die Generalversammlung des neuen jütländischen Stadtkreditvereins lehnte heute fast einstimmig das Angebot des Bankenkonsortiums wegen der Konversion der vierprozentigen Obligationen des Kredit⸗ vereins ab.

Amsterdam, 2. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 54 ½. Bancazinn 368.

New⸗York, 2. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in fester Helhang. wurde im weiteren Verlauf träge und schloß lust⸗ los bei festen Kursen. Der vmsah der Aktien betrug 79 000 Stück.

Eine Gold⸗Ausfuhr hat heute nicht stattgefunden.

Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 26. Januar bis 1. Februar: Engl. Weizen 2460, fremder 64 771, engl. Gerste 2182, fremde 24 924, engl. Malz⸗

I1

eiger und Königlich Preufischen Stnats⸗Anzeiger.

1895.

Die Londoner „Times“ meldet aus Philadelphia: Die Besserung der Finanzlage dauert fort. Bezüglich der Anleihe sind noch keine bestimmten Vereinbarungen getroffen. Der Beschluß, .e, auszugeben, hat ein Nachlassen der Goldausfuhr ewirkt.

Der Unter⸗Schatzsekretär Curtis konferierte mit den Banquiers Belmont und Morgan über die Bedingungen, auf denen das Kabinet bei der bevorstehenden Ausgabe von Bonds besteht. Curtis kehrte darauf nach Washington zurück. Ueber den Verlauf der Keonferenz verlautet nichts.

Weizen eröffnete in stetiger Haltung, dann einige Zeit steigend infolge festerer Kabelberichte, später trat auf unbedeutende Reali⸗ sierungen und ungenügende Exportnachfrage Abschwächung ein. Schluß schwach. Mais anfangs stetig, später Reaktidn infolge reichlichen Angebots. Schluß willig. 8

Waarenbericht. Baumwolle, New⸗York 5 ,

e

do. New⸗ Orleans 5, Petroleum träge, do. New⸗York 5,85, da, Milaelvzia 5,80, do. rohes 7,00, do. Pipe line cert. p. Februar 101 ¼, Schmalz West. steam 6,70, do. Rohe & Brothers 6,95, Mais willig, do. p. Februar 46 b, do. p. März —, do. p. Mai 47 ¼, Weizen willig, rother Winterweizen 58 ½, do. Weizen p. Februar 56 ¾, do. p. März 57 ⅛, do. p. April —, do. p. Mai 58, Getreidefracht nach Liverpool 1 ¾, Kaffee fair Rio Nr. 7 16 ½, do. Rio Nr. 7 p. März 14,50, do. do. p. Mai 14,30, Mehl, Spring clears 2,30, Zucker 2 ¾, Kupfer 10. 1 Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waäaren betrug 9 020 821 Doll. gegen 10 398 087 Doll. in der Vor⸗ woche, davon für Stoffe 3 875 076 Doll. gegen 2 990 966 Doll. in der Vorwoche. 1 Chicago, 2. Februar. (W. T. B.) Weizen fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge geringer Exportnachfrage und reichlicher Verkäufe sowie infolge der niedrigeren ärkte in Argentinien. Schluß schwach. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen. Schluß willig. Weizen pr. Februar 49 ¾, pr. Mai 5 9. Mais pr. Februar 40 ⅝. Speck short clear nomin. Pork pr. Februar 9,757.

Verkehrs⸗Anstalten.

AUeber die durch die Witterungsverhältnisse verursachten Ver⸗

kehrsstörungen und ihre Beseitigung liegen folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:

Die Eisenbahn⸗Direktion Bromberg macht bekannt: Die Verkehrsstörung auf der Strecke Tilsit —Stallupönen ist seit Sonn⸗ abend Mittag 12 Uhr beseitigt. Der Personen⸗ und Güterverkehr ist wieder aufgenommen.

Das Eisenbahn⸗Betriebsamt Stralsund macht bekannt: Die Strecke Bergen-—Krampas ist seit Sonnabend Vormittag wieder frei; die Züge verkehren. Die Strecke Bergen—Lauterbach wird mit Zug 968 wieder aufgenommen werden.

Der Betrieb auf der Strecke Blankensee Woldegk Strasburg der Mecklenburgischen Friedrich⸗Wilhelm⸗Bahn ist gestern Mittag wieder eröffnet worden.

b (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“ t gestern Aa ch in Ant. werpen angekommen. Der Postdampfer „Queen Victoria“ ist gestern Abend in Antwerpen angekommen. Der efbhen er „Pfalz“ hat am 23. Januar Santa Cruz passiert. er Reichs⸗ Postdampfer „Habsburg“ ist am 1. Februar Nachmittags in Aden angekommen. Der Postdampfer „H. H. Meier“ hat am 2. Febfnat Nachmittags Hurst Castle passiert. Der Postdampfer „Wefer“ ist am 2. EE auf der Weser angekommen. Hamburg, 3. Februar. (W. T. B.) Ham burg⸗Amerika⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postdampfer „Patria“⸗ ist gestern Abend in New⸗York angekommen. FTriest. 3. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist gestern Nachmittag, von Konstantinopel kommend, hier eingetroffe

Mannigfaltiges.

Das Comitsé zur Unterstützung der Hinterbliebenen der mit d „Elbe“ Verunglückten erläßt folgenden Aufruf: 8

„Der Norddeutsche Lloyd, Deutschlands größtes Schiffahrts⸗Unter⸗ nehmen, ist wiederum von einem fast beispiellosen Unglück betroffen worden. Mit dem Schnelldampfer „Elbe“ sind am 30. Januar d. J. etwa 200 Passagiere und fast die gesammte Schiffsbesaßung, wohl 150 Seeleute, in die Meerestiefe versunken. Tief ergriffen von dem scheen Leid, welches über die zahlreichen Hinterbliebenen der Opfer mit o jäher Gewalt hereingebrochen ist, werden alle mitleidigen Herzen ihrer Theilnahme gern wirksamen Ausdruck geben, indem sie die Noth der Hinterbliebenen zu lindern bemüht sind. Das unterzeichnete Comité wendet sich an seine Mitbürger, insbesondere an alle Freunde des trotz vieler Heimsuchungen so muth⸗ und verständnißvoll geleiteten nationalen Unternehmens mit der Bitte, ihm die Mittel zu that⸗ kräftiger Hilfe bald zugehen zu lassen. Beiträge werden von jedem der Unterzeichneten, sowie von der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse ent⸗ gegen genommen.

Berlin, den 2. Februar 1895, von Boetticher, Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗ sekretär des Innern. Dr. von Stephan, Staatssekretär des Reichs⸗ von Burchard, Wirklicher Geheimer Rath, Präsident der

eehandlung. A. von Hegsemangs Geheimer Kommerzien⸗Rath. Dr. jur. Georg von Bleichröder. Schwabach, Geheimer Kommerzien⸗ Rath. R. Koch, Direktor der Deutschen Bank. Hollaender, Direktor der Dresdner Bank.“

Zum Untergang des Bremer Schnelldampfers „Elbe liegen folgende weitere Meldungen des „W. T. 18”

Die geretteten Offiziere und Mannschaften des Dampfers „Elbe sind Sonnabend Nachmittag in Bremen eingetroffen und bega alsbald zur Vernehmung in das Bureau des Norddeutschen 2. Der Dampfer „Crathies ist, wie aus Rotterdam telegraphiert wird mit Beschlag belegt und unter die Aufsicht der Justizbehörde gestell⸗ worden. Der Kapitän, der Steuermann und die Matrosen, die zu Zeit des Zusammenstoßes Wache hatten, wurden einem Verhör durch die Justizbehörde unterzogen. Sie sagten aus, daß sie nicht geseher hätten, mit welchem Schiff sie zusammengestoßen seien; sie hätten weder bemerkt, daß das Schiff gesunken sei, noch hätten sie Jammerrufe der Untersinkenden gehört. Der Kapitän der gestern in Lowestoft ein⸗ getroffenen Se mack „Tarn“ berichtet: Am vergan enen Mittwoch etwa um 5 Uhr früh sah ich Raketen, die ein großer ampfez steigen ließ. Wir näherten uns bis auf eine Entfernung von etwa 700 m, da verschwand der Dampfer. Wir sahen darauf einen anderen Dampfer, der blaue Lichter zeigte. Nach Verlauf einiger Minuten setzte der zweite Dampfer seine Fahrt in östlicher Richtung fort. Die „Tarn“ kreuzte einige Zeit in dieser Gegend; wir sahen aber weder Leichen noch Boote eder Trümmer. Wir bemerkten auch einen dritten Dampf der jedoch zu irgend einer Hilfeleistung nicht anhielt. Der Kapitän der Schmack „Industry“ meldet, er habe etwa 35 Meilen von Lowestoft den Leichnam eines fremden Matrosen, der einen Rettungs⸗

Bremen, 3. Februar.

gürtel trug, angetroffen. Andere Schmacken berichten, daß sie Trümmer eines un Schiffes und eine zweite Leiche 1 haben.