1895 / 42 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Konzertstücke von Liszt, Rubin⸗ stein und Dubois gaben ihr Gelegenheit, ihre technische Sicherheit und Virtuosität sowie ihren fein durchgebildeten Vortrag zu entfalten. Zur Mitwirkung hatte sie die Konzertsängerin

räulein Gertrud Meyer, die Violinvirtuosin Fräulein Mina Faun⸗ aus Berlin und den Lehrer Herrn Karl Hoffmann als Accompagnateur gewonnen. Das Konzert war ein in jeder Beziehung außerordentlich gelungenes, und die Zuhörer dankten für die gebotenen Genüsse durch reichen Beifall.

Im Königlichen Opernhause werden morgen „Hänsel und Gretel“ (Fräulein Rothauser, Fräulein Dietrich, Frau Götze, Herr Betz) und das Ballet „Die Puppenfee⸗ (Damen dell' Era. 1 rhanska) gegeben. Am Montag geht Weber's ‚Freischütz“ unter Kapellmeister Weingartner’s Leitung in Scene (Agathe: Fräulein Hiedler, Aennchen: Fräulein Dietrich, Max: Herr Sommer, Kaspar: Mödlinger, Kuno: Herr Krolop, Ottokar: Herr Fränkel, Kilian: H Krasa, Eremit: Herr Betz, Brautjungfern: Damen Weitz, Deppe, Krainz, Samiel: Herr Schmidt). 3

Im Königlichen Schauspielhause gelangen morgen

Skowronnek's Lustspiel „Halali“ und der Schwank „Die stille Wache zur Aufführung. Am Montag wird Calderon's „Das Leben ein Traum“ mit Herrn Matkowsky als Sigismund gegeben. Franz Grill⸗ parzer’s Trauerspiel „König Ottokar's Glück und Ende“ geht am Frei neueinstudiert in Scene. 89 Deutschen Theater wird Carlot Reuling's Schwank „Der Mann im Schatten“ am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag Abend wiederholt; morgen sowie am Montag finden die letzten Vorstellungen von „Weh dem, der lügt!“ mit Agnes Sorma und Josef Kainz statt; am Mittwoch gehen „Die Weber in Scene, am Freitag, als 22. Abonnements⸗Vorstellung, „Der Kauf⸗ mann von Venedig“’. Morgen Nachmittag werden „Die Weber“, am nächsten Sonntag Nachmittag „Hamlet“ gegeben.

Im Berliner Theater wird am morgigen Sonntag Nach⸗ mittag⸗Madame Sans⸗Géne“ und am Abend das Lustspiel „Die Kinder der Excellenz“ gegeben, das auch am Mittwoch, Freitag und nächsten Sonntag wiederholt wird. Am Montag wird Hermann Sadermann e Schauspiel „Heimath“, das seit längerer Zeit aus dem Spielplan aus. geschieden war, wieder mit Marie Reisenhofer als Magda zur Auf⸗ führung kommen. Der Pfarrer von Kirchfeld“ mit Otto Sommesftorf und Teresina Geßner wird am Dienstag und als Nachmittags Vor⸗ stellung am nächsten Sonntag gegeben, während „Madame Sans⸗ Goöne“ mit Jenny Groß in der Titelrolle für Donnerstag auf den Spielplan gesetzt ist. Am Sonnabend wird die erste Aufführung des Schauspiels „Der Hexenkessel“ von Georg Engel stattfinden, das in Verbindung 8 b.-eg Lustspiel „Quintus Horatius Flaccus

Aufführung kommen soll. ““ 88 Luffüheung. g⸗Theater wird das Lustsviel „Aus Berlin W. morgen, am Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonnabend und am nächsten Sonntag wiederholt. Am Montag kommt Molisére's Lustspiel „Der Geizige“ mit Ferdinand Suske als Harpagon in Verbindung mit dem Schwank „Niobe“, in welchem Jenny Groß die Titelrolle darstellt, zur Aufführung, 8 Donnerstag Victorien Sardou's D „Ghismonda“ gegeben wird. .

aas Friedrich. Wilhelmstädtische Theater bringt am Donnerstag, den 21. Februar, als Neuheit die Wiener Posse „Ein armes Märel- von C. Lindau und L. Krenn, Musik von Leopold n. äöxFe“ des Neuen Theaters wird sich aus Aufführungen des Volksschauspiels „Liebe von heut“, abwechselnd mit dem neu einstudierten französischen Schwank „Der selige Toupinel“, 1s ensetzen. 18 8 üenes ee Unter den Linden gelangt am Sonnabend, den 24. Februar, die dreiaktige Operette „Kapitän Caricciolo von Chivot und Duru, Musik von Edmond Audran, zur ersten Auf⸗ eing Blanche Marchesi wird an ihrem am Montag 8 Uhr, stattfindenden zweiten Lieder⸗Abend (Saal Bech⸗ stein) außer französischen Gesängen aus dem vorigen Jahrhundert

sowie glänzende moderne

und von modernen Komponisten auch eine Reihe deutscher Lieder zum Vortrag bringen, darunter Schubert's „Kreuzzug“, Schumann’'s „Waldesgespräch“, „Das Veilchen“ von Mozart und eine Arie aus Händel's „erxes“. Den instrumentalen Theil des Pro⸗ gramms übernimmt der Cellovirtuose Herr Otto Hutschen⸗ reuter mit Werken von Servais, Popper und Cui. Das Programm des zweiten Klavier⸗Abends von Fräulein Clotilde Kleeberg (Saal Bechstein) am 19. Februar bringt von umfangreicheren Werken Beethoven’'s Thema und Variationen op. 34, sowie Schumann's Sonate G-moll op. 22; außerdem ent⸗ hält dasselbe Bach's Toccata in C-moll und Stücke von Schubert, Mendelssohn, Chopin, Brahms, Thalberg, Rubinstein und Steffen eller. Infolge plötzlicher Erkrankung des Pianisten Heinrich Lutter (Hannover) kann dessen auf den 20. Februar angesetztes Konzert nicht stattfinden; bereits gelöste Karten werden bei Bote „Bock zurückgenommen. Göö 1 8 wird am Montag die Pianistin Fräulein Kaelke die „Rigoletto“⸗Phantasie von Liszt vortragen. Das Orchester spielt Beethoven's 2. Symphonie, D-dur, sowie Werke von Volk⸗ mann, Bizet, Mozart, Wagner und Verdi.

Der Cello⸗Virtuos Herr Werner Düwell veranstaltet am Mittwoch, den 20. d. M., Abends 7 ½ Uhr, in der neuerbauten Apostel Paulus⸗Kirche in Schöneberg (Ecke der Akazien⸗ Grune⸗ wald⸗ und Goltzstraße) zum Besten der Kinder⸗Erziehungs⸗ anstalt „Zionshilfe“ daselbst ein Konzert, in welchem Orgel⸗ Kompositionen von J. S. Bach, von Herzogenberg u. a. durch Herrn Egidi zur Aufführung gelangen. Die mitwirkende Sängerin rau Dr. Bockelmann wird das „Gebet“ von Hiller und ein „Abendlied von August Schultz, Herr Böttcher das „Bußlied“ von Beethoven, Herr I gers (Violine) ein Adagio von Alb. Becker und Herr Düwell (Cello) u. a. „Preghiera“ von Schubert vortragen. Billets zu 2 und 1 sind bei Bote u. Bock, Leipzigerstr. 37, bei Plothow, Potsdamerstr. 113, und am Konzertabend in der Kirche zu

Mannigfaltiges.

Der Nationalverein zur Hebung der Volksgesundheit hat jetzt sein General⸗Sekretariat sowie das Bureau der von dem Verein ins Leben zu rufenden Permanenten Internationalen Aus⸗ stellung für Gegenstände der persönlichen und häuslichen Gesundheits⸗ pflege im alten Reichstagsgebäude, Leipziger Straße 4, eingerichtet.

Im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller wird am Montag, den 18. Februar, Abends 8 Uhr (im großen Saale des Kaiserhofs) Herr Dr. jur. Hugo Preuß über „Das Mutter⸗ recht“ Vortrag halten.

Die Urania hat folgendes Wochen⸗Programm aufgestellt: Sonn⸗ tag, Montag, Dienstag und Mittwoch „Zwei Amerikafahrten Donnerstag und Sonnabend Herr P. Spies „Tesla's Licht der Zu⸗ kunft“; Freitag Herr Dr. M. Wilhelm Mevyer (persönlich) „Von der Sierra zum Felsengebirge“.

Zabrze, 15. Februar. Heute Vormittag fand in der Königin Luise⸗Grube eine Entzündung von Grubengasen statt, durch welche ein Steiger und sieben Mann verletzt wurden. Eine Lebensgefahr erscheint ausgeschlossen. Von der Direktion sind um⸗ fassende Vorsichtsmaßregeln getroffen. Nach der „Kattowitzer Ztg. sind in der vorhergehenden Nacht auf derselben Grube zwei Häuer durch einen zu Bruch gegangenen Pfeiler verschüttet worden; ein Arbeiter blieb sofort todt; der andere ist schwer verletzt nach dem Lazareth geschafft worden. Vier andere Arbeiter sind leicht verletzt.

Wesel, 16. Februar. Der Militärballon „Albatroß⸗ ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern nach 6 ½stündiger Fahrt bei Wesel jenseits des Rheins gelandet. Insassen waren der Major Nieber,

Düren, 15. Februar. Die Wittwe des mit der „Elbe“ ver⸗ unglückten Fabrikanten Walter Schüll hat eine durch das leben ihres Gatten fällig Versicherungssumme 100 000 für Wohlthätigkeitsstiftungen bestimmt. E Theil dieser Summe wird, wie „W. T. B.“ meldet, für die Hinter⸗ bliebenen der auf der „Elbe“ Verunglückten überwiesen; im übrigen ist noch nicht darüber verfügt, welchen Wohlfahrtzs. Einrichtungen die betreffenden Gelder zugewendet werden. 28

Elberfeld. Der im vorigen Jahre begründete Evan⸗ gelische Diakonie⸗Verein begann am 1. Juli sein „Diakonie⸗Seminar“ mit einer Abtheilung für allgemeine Krankenpflege hierselbst mit 10 Schülerinnen. Gegenwärtig sind allein in der Pflegediakonie 55 Schülerinnen und 9 bereits ausgebildete Damen thätig. Außer allgemeiner Krankenpflege (in 4 Kranken⸗ häusern) wird in anderen Abtbeilungen psvchische Krankenpflege (in zwei Asplen) und Frauenpflege (in fünf Kliniken und Wöchnerinnen. Asylen) gelehrt. Dazu tritt eine Abtheilung für Wirthschaftsdiakonie und nach Ostern auch eine Abtheilung für Lehrdiakonie. In letzterer, für welche dem Verein von der Fürstlichen Familie zu Solms⸗Braun⸗ fels das Schloß Werdorf zur Benutzung üͤberlassen worden ist, wird Ausbildung als Kleinkinderlehrerin und eventuell als Haushalts⸗, Hand⸗ arbeits⸗, Hogiene⸗ ꝛc. Lehrerin gewährt. Die so ermöglichte mehr⸗ fache Ausbildung gestattet den Berufspflegerinnen, zeitweilig in der immerhin schweren und anstrengenden Krankenpflege mit anderer Diakoniethätigkeit abzuwechseln und sich dadurch länger leistungefähig zu erhalten. Die Ausbildung im Diakonie⸗Seminar ist theils unent⸗ geltlich, theils werden die Selbstkosten berechnet; in der psychischen Krankenpflege kann sogar schon den Schülerinnen Gehalt ewährt werden. Auskunft ertheilt gegen Erstattung des Portos der Vorstand des Evangelischen Diakonie⸗Vereins in Herborn (Reg.⸗Bez. Wies⸗ baden), an den auch Anmeldungen für das Diakonie⸗Seminar zu richten sind.

Lübeck, 15. Februar. Der Eisbrecher „Trave“ versuchte dem „W. T. B.“ zufolge heute mit 80 Arbeitern den acht Meilen vor Travemünde eingefrorenen Dampfer „Newa⸗ aus seiner gefährlichen Lage zu befreien, konnte aber in dem starken, zum theil bis zu 3 m Höhe zusammengeschobenen Eise nur sehr langsam vorwärts kommen. Die Arbeiten dürften mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Güterzug mit einem gemischten Zuge zusammen. Dabei wurden, nach dem „W. T. B.“, sieben Personen verwundet. Der Verkehr ist unterbrochen. 8

Chrudim, 15. Februar. v Nachmittag stieß dier ein -

Fiume, 15. Februar. 3 haf hörigen Dampfer „Szechenyi“, der auf der Reise von Rouen nach Fiume begriffen ist, fehlt seit vierzehn Tagen jede Nachricht; es wird ein ernster Unfall befürchtet

Seit gestern werden aus der Umgegend

Lemberg, 15. Februar. mehrere

ungewöhnlich heftige Schneeverwehungen gemeldet; Bauern wurden von Lawinen verschüttet.

New⸗York, 15. Februar. Aus Süd⸗Georgien wird ein noch nie dagewesener Schneefall gemeldet; in Montana sind 2500 Schafe umgekommen.

Alexandria, 15. Februar. Der Schnelldampfer der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft „Augusta Victoria“ traf auf seiner Orientreise heute Morgen hei herrlichem Wetter hier ein. Zum Besten der Hinterbliebenen der „Elbe“⸗Katastrophe fand gestern an Bord ein Konzert statt, welches einen Ertrag von 1100 ergab.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

der österreichische Hauptmann Trieb und der Premier⸗Lieutenant Groß.

Beilage.)

sdinck. Terxt von Adelheid Wette. ene vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. meister Weingartner. Die Puppenfee. b mimisches Ballet⸗Divertissement von Haßreiter und Musik von Josef Bayer.

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Direktor Steinmann. Schauspielhaus. spviel in 4 Aufzügen von Richard Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Die stille Wache. 1 Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Re⸗ gisseur Plaschke. Opernhaus. Romantische Oper in 3 Akten von arl Maria von Weber. 3 1 Kind (nach der gleichnamigen Erzählung August Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. ng. Do e Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen. Nach dem Spanischen des Calderon de la . für die deutsche Bühne bearbeitet von Carl August Anfang 7 ½ Uhr. 68 Opernhaus. Dienstag: Bastian und Bastienne. Bajazzi. Die Puppeufee. Donnerstag: Hänsel und Gretel. Freitag: Sonnabend: Alessandro Stradella. Herr Petter, Leonore: 8 Cavalleria rusticana. Uhr: Konzertaufführung Josuna. Montag: Die Meister⸗ singer von Nürnberg.

Carl Zeller. Regie: Herr Fredy. Kapellmeister Baldreich. Anfang Montag: Der Obersteiger. Donnerstag: Zum ersten Ma Mädel. Posse mit Gesang in 3 von Leopold Krenn Leopold Kuhn.

In Scene gesetzt

Dirigent: Kapell⸗ Panto⸗

Dirigent: Musik⸗ Anfang 7 ½ Uhr. b Halali. Lust⸗

47. Vorstellung. In

Skowronnek.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. nand’s Ehekontrakt. (Fil à la in 3 Akten von Georges Feydeau, arbeitung von Benno Jacobson. Montag und folgende Tage: kontrakt.

Neues Theater.

Schwank in 1 Aufzug von

Anfang 7 ½ Uhr. 43. Vorstellung. Der

Dichtung von Friedrich

48. Vorstellung. Das Leben

arca,

Theater Unterden Linden.

Mittwoch: Oberon. Die Jahres⸗ Anfang 7 Uhr. Stradella: Frau Lieban⸗Globig, als Sonntag: Oeffentliche Haupt⸗Probe zur

Lohengrin.

von Zitt E von Farl Millöcker. In Scene

Montag: Der Probekuß. Sonnabend: Zum ersten Male:

Anfang 7 Uhr. riciolo. Ausstattungs⸗Operette

und Carl Lindau.

8 Blumenstraße

Schiffbauerdamm 4a./5 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der kleine Mann. Abends 7 ½ Uhr: Liebe von Heut. spiel in 4 Akten von Robert Misch.

Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag: Mit neuer Ausstattung: Der Probekuß. Operette in 3 Akten Hugo Wittmann und Julius Bauer.

Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Hierauf: Tanz⸗Divertissement. Anfang 7 ½ Uhr.

Musik von Audran. Die Ballets

Dirigent: Herr Dienstag, den 26. Februar (Fastnacht): Fast⸗ 7 ½ Uhr. nachts⸗Feier. Billets à 3 im Bureau des

Hauses. n: ve-ve. 1 Akten (6 Bildern) ahi EETETETEeööö“ 11“ Oeffentliche Hauptprobe zum VIII. Phil

harmonischen Konzert. Montag, Anfang 7 ½ Uhr: VIII. Philharmon. Konzert. Dir.: Rich. Strauß. Sol.: Hngo⸗ Becker (Cello).

Nr. 9.

Sonntag: Fer⸗ patte.) Schwank in deutscher Be⸗ Anfang 7 ½ Uhr.

Fernand's Ehe⸗ Saal Bechstein. Linkstraße 42. Montag

Anfang 8 Uhr: II. Konzert (Französischer Lieder⸗ Abend) von Blanche Marchesi, unt. gef. Mitm. des Cello⸗Virtuosen Herrn Otto Hutschenreuter.

Volksschau⸗ Birkus Ren; (Karlstraße). Nur noch 2 eit! Sonntag, 2 große Vorstellungen. Nachmittag

Bühe KanierVorstelang Auftreten sämmtlicher Clowns und des „August“ Mr. Lavater Lee in ihren wirkungsvollsten Intermezzi. Die lustigen Heidelberger. Ermäßigte Preise, siehe Plakate u. Austragezettel. Abends 7 ½¼ Uhr: 110 Ni En. (Beim Jahreswechsel in Peking). Neue Mufik⸗ Einlagen. Zweites Auftreten der 3 Original Millens, genannt „Die lebenden Säulen“. In beiden Vor⸗ tellungen: Auftreten sämmtlicher Spezialitäten, Vorführen und Reiten bestdressierter Freiheits⸗ Spring⸗ und Schulpferde.

Behrenstr. 55/57.

Musik gesetzt von Julius

Kapitän Car⸗ in 3 Akten von

Ueber den der Gesellschaft „Adria“ ge,

zum Deutsch

Königreich Preußen. 1.“ Verzeichniß der Vorlesungen und praktischen Uebungen an der Königlichen Thierärztlichen Hochschule zu Berlin im Sommer⸗Semester 1895.

1) Müller, Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor: Zoologie, Montag von 7—8 und von 9—10 Uhr, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 7—8 Uhr Vormittags, 6stündig. Demonstra⸗ tionen im zoologischen Museum, Dienstag von 1— 2 Uhr Nachmit⸗ tags, 1 stündig. Anatomie des Nervensystems und der Bewegungs⸗ ergane Ls. e Mittwoch und Freitag von 4—5 Uhr Nachmit⸗ tags, 3 stündig.

3 2) Dr. Schü t, Professor: Allgemeine Pathologie, täglich von 10 11 Uhr Vormittags, 6stündig. Pathologisch⸗anatomische Demon⸗ strationen, Montag, Dienstag und Mittwoch von 8—9 Uhr Vormittags, Zstündig. Pathologisch⸗histologische Uebungen in Gemeinschaft mit Repetitor Dr. Künnemann, täglich von 12—2 Uhr Nachmittags.

3) Dr. Dieckerhoff, Professor: Gerichtliche Thierarzneikunde, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 7—8 Uhr Vormittags, 5 stündig. Klinik für größere Hausthiere, Ab⸗ theilung für innere Krankheiten und Gewährmängel, täglich von 10 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

4) Dr. Munk, Professor: Physiologie I, Dienstag, Mittwoch, Feen von 9—-10 Uhr Vormittags und Donnerstag von 9— 11 Uhr Vormittags, 5 stündig. 1

5) Dr. Mölle Allgemeine Chirurgie und Akiurgie, Montag, Dienstag, Mittwoch von 8—9 Uhr, Donnerstag von (—9 Uhr und Freitag von 8—9 Uhr Vormittags, 6 stündig. Klinik für größere Hausthiere, Abtheilung für äußere Krankheiten, täglich von 10 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

6) Dr. Pinner, Professor: Anorganische Chemie, Montag von 10 12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 9 11 Uhr Vormittags, östündig. Organische Chemie, Dienstag von 7—9 Uhr und Sonn⸗ abend von 8—10 Uhr Vormittags, 4 stündig. Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit dem Assistenten der Chemie Dr. Knudsen, Montag von 2—6 Uhr, Dienstag von 4—6 Uhr, Mittwoch von 4 bis 6 Uhr und Freitag von 2—6 Uhr Nachmittags.

7) Eggeling, Professor: Exterieur⸗ und Gestütkunde, Donners⸗ ta, von 9— 10 Uhr, Freitag und Sonnabend von 7—8 Uhr Vormittags, zstündig. Seuchenlehre und Beterinär⸗Polizei Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 6—7 Uhr Vormittags, 4 stündig. Ge⸗ burtshilfe, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 8—9 Uhr Vormittags, 3 stündig. Propädeutik der ambulatorischen Klinik, Montag und Dienstag von 9— 10 Uhr Vormittags. Ambulatorische

Klinik.

8) Dr. Fröhner, Professor: harmakologie Materia medica, Torikologie I nebst Rezeptierkunde, Montag, Dienstag, Mittwoch von —8 Uhr und Donnerstag von 9—10 Uhr Vormiktags, 4 stündig. Alggemeine Therapie, Sonnabend von 9—10 Uhr Vormittags, 1 stündig. Klinik für kleinere Hausthiere, täglich von 10—12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

9) Dr. Schmaltz, Professor: Felea⸗ Montag, Dienstag Mittwoch und Freitag von 12—1 Uhr Nachmittags, 4 stündig. Histo⸗ logische Uebungen in Gemeinschaft mit Prosektor Zernecke, Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 10—12 Uhr Vor⸗ mittags. Topographische Anatomie, Montag und Mittwoch Nach⸗ mittags von 5—6 Uhr, 2 stündig.

10) Dr. Ostertag, r Diätetik, Mittwoch und Freitag ron 9—10 Uhr Vormittags, 2 stündig. Thierische Parasiten, Sonn⸗ bend von 9—10 Uhr Vormittags, 1 stündig. Sanitäͤtspolizeiliche Nilchkunde, Donnerstag von 9—10 Uhr Vormittags, 1 stündig. beliklinik für größere Hausthiere, täglich von 10 —12 Uhr Vormit⸗ ies und von 4—5 Uhr Nachmittags. Uebungen am Hufe, in Ge⸗ meinschaft mit Repetitor Keller, täglich von 4— 6 Uhr Nachmittags.

11) Dr. Wittmack, Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor: Botanik, Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8 bis 9 Uhr ne. 4 stündig. Botanische Exkursionen, Sonnabend Nach⸗ mittags. .

12) Dr. Börnstein, Professor: Phvyvsik, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 3—4 Uhr Nachmittags, 3 stündig.

13) Dr. Werner, Professor: Rindviehzucht, Mittwoch und Donnerstag von 12—1 Uhr Nachmittags, 2 stündig. Schweinezucht, Sonnabend von 12—1 Uhr Nachmittags, 1 114) Zernecke, Prosektor: Histologische Uebungen in Gemein⸗ schaft Süs Professor Dr. Schmaltz. Repetitionen über Osteologie, 2 stündig.

15) Dr. Schroeder, Repetitor: Klinik.

16) Dr. Künnemann, Revpetitor: Pathologisch⸗ histologische Uebungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Schütz.

17) Keller, Repetitor: Assistenz in der chirurgischen Klinik. Uebungen am Hufe in Gemeinschaft mit Professor Dr. Ostertag. „18) Dr. Knudsen, Assistent der Chemie: Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit Professor Dr. Pinner.

19) Dr. Eschbaum, Apotheker: Pharmazeutische Uebungen, täg⸗ lich von 10— 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

Reichs

B

Assistenz in der medizinischen

Deutscher Reichstag.

Berlin, Sonnabend, den 16. Februar

Gold. Die Antragsteller haben keinen Zweifel, wie das Ziel zu er⸗ reichen sei; indessen die zahlreichen Unterzeichner werden, darüber täusche ich mich nicht, vielfach auseinandergehen hinsichtlich der Mittel und Wege. Meine e Freunde und ich stehen auf dem Standpunkt, daß wir in der ährungsfrage eine wirthschaftliche und soziale Frage allerersten Ranges sehen. Mein⸗ Partei zum min⸗ desten ihre große Mehrheit im Hause und im Lande befindet sich auf dem Boden der von den verbündeten Regierungen auf der Münzkonferenz vom Jahre 1881 abgegebenen Erklärung. Die Beseitigung der Uebelstände, die aus den unzu⸗ reichenden Umlaufsmitteln oder der Verschiebung der Kauf⸗ kraft des Geldes resultieren, kann nur durch Verträge mit den anderen großen Ländern erreicht werden. Daß die Fragen auf diesem Gebiet nur durch internationale Verträge zu regeln sind, darüber ist kein Zweifel. Ich bin neugierig, wie sich die Verfechter der Vertrags⸗ politik von der Linken zu unserer heutigen Anregung stellen werden. Wahrscheinlich wird es heißen: Ja, Bauer, das ist ganz etwas Anderes! Bei den Handelsverträgen hatte der Bauer die Kosten zu tragen, hier handelt es sich um Verträge, die dem Bauer nützen sollen. Aber wenn auch die Landwirthschaft vorzugsweise von den Nachtheilen der Valuta⸗Differenzen getroffen wird, so leidet darunter doch auch die Industrie, soweit sie nach Silberländern exportiert. Auch die übrigen Gewerbe werden in Mitleidenschaft gezogen, wenn die wirthschaftliche Lage großer Erwerbszweige herabgedrückt wird. Zu Anfang der siebziger Jahre hatten wir eine längere Periode steigender Preise und sinkender Geldwerthe. Man bezeichnete sie mit Recht als eine Periode wirthschaftlichen Aufschwungs. Von dem Mo⸗ ment aber ab, wo Deutschland zur Goldwährung über⸗ ging, begann eine Periode sinkender Preise. Ein bekannter englischer Nationalökonom hat über die Preise der Massenartikel Reis, Kartoffeln, Zucker, Kaffee, Thee u. s. w. Tabellen publiziert, aus denen hervorgeht, daß der Werth dieser Artikel gegenüber der Durchschnittsziffer von 1867 1874 um 40 % zurückgegangen ist. Als im Jahre 1881 zum ersten Mal der Währungsstreit hier aufgenommen wurde, bezeichnete der Abg. Bamberger ihn als abderitisch und der Abg. von Helldorff rektifizierte mich im Auftrage der konservativen Partei. Der Abg. Bamberger, den ich für einen der begabtesten Gegner halte, sagte: Sie können machen, was Sie wollen; der Bi⸗ metallismus ist todt! Auf die Vertreter des Bimetallismus könne man das Wort anwenden: Sie waren längst ge⸗ storben und wußten es selber kaum. Aber dem Abg. Bamberger kann ich eine Reihe von Autoritäten entgegensetzen, die anderer Ansicht sind. Der Haupteinwurf, der gegen uns erhoben wird, ist der, daß eine Er⸗ höhung des Werths der Waaren selbst dann, wenn wir die frühere Relation zwischen Gold und Silber erreichten, nicht eintreten werde. Ich bestreite allerdings nicht, daß auch andere Faktoren einen wichtigen Einfluß auf die Preisbildung ausüben, aber die Goldwährung hat thatsächlich einen Preisdruck herbeigeführt, und es steht zu erwarten, daß die Wiederherstellung des Silberwerths den entgegengesetzten Effekt haben wird. Ich kann mich hierfür auf verschiedene Autoritäten berufen, auch auf den Abg. Bamberger, der 1873 im Reichstage zugab, daß infolge unserer Maßregeln und ähnlicher von anderen Ländern etroffenen Maßregeln ein größerer Goldbedarf eintreten werde, der Goldwerth steigen und eine Folge sein werde, daß die Preise bei uns zurück⸗ gingen. Dasselbe gab auch einmal der goldwährungsfreundliche Professor Lexis zu. Der Jahresbericht der Hamburger Handelskammer für 1893 konstatiert, daß durch das Schwanken und Sinken des Silber⸗ preises für viele Kaufleute große Verluste 8 feien. Die Konkurrenz von Argentinien ist nur deshalb für uns so entscheidend, weil die dortige Valuta so kolossal zurückgegangen ist. Wenn unsere Gegner selbst mit Engelszungen redeten, würden sie nicht aus der Welt schaffen können, daß die Remonetisierung des Silbers eine Steigerung der Preise auf dem Weltmarkt herbeiführen würde. Das Sinken des Silberpreises hat eine Zunahme der Silberproduktion gezeitigt. Die großen Aktiengesellschaften wollten ihre Dividenden nicht zurückgehen lassen und haben, um die alten Gewinne zu erzielen, einen Raub⸗ bau schärfster Art vorgenommen. England hat die Gold⸗ währung; dort ist die Landwirthschaft noch viel mehr ruiniert als bei uns, weil sie gar keine Schutzzölle hat. Diejenigen Industrien in England. welche auf den Export nach den Silberländern angewiesen sind, befinden sich ebenfalls in starkem Rück⸗ gang. In Italien herrscht die Goldwährung, das Gold ist ihm aber ausgerückt. Frankreich dagegen besitzt einen größeren Goldschatz, weil es viel Silber im Umlauf hat. Die amerikanischen Berhalmnäse haben die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich gelenkt. Entweder macht Amerika Ernst mit der Goldprägung, und dann muß es eine Anleihe von 500 Millionen Dollars aufnehmen, oder es entsagt definitiv der Goldwährung und geht zur Silber⸗ währung über, und dann haben wir eine Valutadifferenz, mit der wir ganz anders zu rechnen haben, als mit der bisherigen. Es bleibt uns dann nichts übrig, als uns gegen Amerika hermetisch abzu⸗ schließen, und Amerika wird in der Lage sein, den ganzen Handel nach Ost⸗Asien an sich zu reißen. In diesen Dingen liegt eine ernste Mahnung für uns, nicht abzuwarten, sondern anzugreifen, so lange es noch Zeit ist. In den allerweitesten Kreisen bricht sich die Einsicht in die Wichtigkeit dieser Frage Bahn; am wohlthuendsten hat mich aber die Stellungnahme des Erzbischofs von Dublin berübrt, dem ich dafür an dieser Stelle alle Anerkennung aussprechen möchte. Ich nehme ferner Bezug auf Balfour und auf den französischen Minister⸗Präsidenten Ribot, der vor wenigen Tagen die Aufhebung der Doppelwährung als eine der Ursachen der wirt schaft⸗

lichen Krisis und Maßregeln nach dieser Richtung als nothwendig be⸗

zeiger und Königlich Preußischen

Das Ausland aber wird sagen: wenn Deutschland mit so glänzenden Währungsverhältnissen uns kommt, müssen doch dort die Verhältnisse weit schlechter lichen als wir glaubten. In welche Situation würde die deutsche Reichsregierung durch Annahme des Antrages gebracht! Fürst Bismarck war kein Goldwährungs⸗ schwärmer, aber als gewiegter Diplomat hütete er sich 1881 wohl, die Initative zur Münzkonferenz zu ergreifen. 1892 während der Brüsseler Konferenz war ja Graf Caprivi Reichskanzler. Auch sie verlief ohne Resultat. Und die deutsche Regierung handelte sehr im Interesse des Landes, indem sie sich hütete, sich an einer so großen Blamage zu betheiligen. Dann versuchte man es mit der nationalen Silberkommission. Es zeigte sich bei den hier gestellten Anträgen, daß jeder Antrag nur die Stimme des Antragstellers erhielt. Nun kommt man mit einer neuen Aufforderung zu einer internationalen Münzkonferenz. Die Mehrheit der nterzeichner des Antrags wird nicht wissen, welche Varschläg⸗ der Konferenz gema werden sollen. In welche Situation kommt dann die Regierung! Das liegt nicht im Interesse des Reichs und der verbündeten Regie⸗ rungen. Ich kann verstehen, wenn ein Land wie Frankreich mit seinen riesigen Silberfonds überlegt, ob es nicht seine Unannehmlichkeiten mit anderen Ländern theilen solle. Ich kann einen ähnlichen Wunsch bei den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika mit ihrer reichen Silberproduktion verstehen, ich würde es selbst bei England wegen seiner Beziehungen zu Indien verstehen. Wir aber, die wir am weitesten vom Schuß sind, das Land, dessen Währungs⸗ verhältnisse die weitaus günstigsten von allen Ländern der Erde sind, wir, die wir die Münzreform durchgeführt haben, warum sollten wir eine internationale Regelung wünschen? Wir haben einen niedrigen Diskont und unsere Geldverholtnifse sind die denkbar günstigsten. Die Goldproduktion hat sich in ganz unerwarteter Weise vermehrt, die Theorie von der zu kurzen Golddecke ist durch die Thatsachen widerlegt. Die Erfahrungen lehren, daß der behauptete Kausalzusammenhang zwischen der Währung und den Preisen, ins⸗ besondere den Getreidepreisen nicht besteht; 88 in der Silberkommission ist dafür nicht der geringste Beweis beigebracht worden. Geschädigt würden, wenn sich die Wünsche der Herren erfüllten, die Arbeiter, deren Lohn um 25 % verkürzt würde. Die deutschen Arbeiter, die darin einsichtiger sind als die englischen, wissen das auch recht gut. Den Vortheil hätten die verschuldeten Grundbesitzer, aber es würde von ihnen nicht ein Pfennig eingeheimst, der nicht in unverantwort⸗ licher Weise denjenigen entzogen würde, die vertrauensvoll in gutem Glauben die Darlehen hergegeben haben. Ich glaube nicht, daß durch eine Münzkonferenz die Goldwährung erschüttert werden könne, aber es entsteht dadurch Beunruhigung, und darum möchte ich vor dem Be⸗ schreiten dieses gefährlichen Weges warnen.

Abg. Graf von Bismarck (b. k. F.): Der Vorredner hat von dem Rothgeschrei der Bimetallisten und Agrarier gesprochen, also zugegeben, daß eine Noth vorhanden ist. Die Noth der Landwirth⸗ schaft wird von allen Parteien und auch von der Regierung anerkannt. Als Grundlage muß das Wort des preußischen Ministers für Land⸗ wirthschaft festgehalten werden: man könne von keinem Produzenten verlangen, daß er seine Produkte unter den Produktionskosten verkaufe. Das 9” in der Landwirthschaft thatsächlich der Fall. Wenn der Vor⸗ redner von mangelnder Initiative der Regierung im Jahre 1881 ge⸗ sprochen hat, so ist entgegenzuhalten, daß die S utzzölle erhöht werden mußten. Die angesehensten Nationalökonomiker hatten voraus esagt, daß die Goldwährung zu Schutzzöllen führen würde. Das ist ein⸗ getroffen. Die Brüsseler Konferenz mag wohl deshalb im Sande verlaufen sein, weil vorher keine Verständigung zwischen den Re⸗ gierungen erfolgt war. Es ist unleugbar schwer, in einer so ein⸗ schneidenden Frage zu einer Entscheidung zu gelangen, wenn die Herren vielleicht ohne Instruktionen hinkommen. Die Re⸗ gierungen oder wenigstens zwei Regierungen hätten versuchen müssen, eine i Basis zu finden. Sie werden sich erinnern, daß beispielsweise die Einladungen zum Berliner Kon reß erst erfolgten, nachdem eine Basis bereits gefunden war, auf der Ruß⸗ land und die Türkei sich verständigen konnten. Sollte die Regierun die Zeit nicht für geeignet halten, so ist es doch immer ein Verdien derjenigen, die den Bimetallismus für die Rettung aus der Noth halten, der Regierung die Bereitwilligkeit der Mehrheit des Reichs⸗ tags, auf diesem Wege vorzugehen, zu zeigen. Ich bdof. daß die Regierung eine Basis finden wird, die acceptieren kann. Sollte der Moment auch noch nicht ge⸗ kommen sein, so wird er später kommen; kommen wird er gewiß. Diese Ueberzeugung haben selbst einsichtige Männer in England. Ich brauche mich nur auf Balfour zu beziehen, der die Seele des nächsten Kabinets sein wird. Der Bimetallismus findet jetzt überhaupt mehr Entgegenkommen als vor Jahrzehnten. hat selbst der Vorredner in Bezug auf England anerkannt. Wenn er im allgemeinen den deutschen Arbeitern eine tiefere Einsicht in diefer Frage zuspricht als den englischen, so mag ich hierin nicht der Richter sein, aber das steht fest, daß die englischen Arbeiter, besonders die trades-unions dem Bimetallismus zugeneigt sind. Der Vorredne hat bestritten, daß die Preise, wenn man zur Doppelwährung über⸗ ginge, steigen würden. Das steht im Widerspruch zu dem bereits vom Grafen Mirbach zitierten Ausspruch des Abg. Bamberger aus dem Jahre 1873, daß die Preise bei Einführung der Goldwährung fallen würden. Wenn die Preise aber wirklich nicht steigen sollten, so begreife ich nicht, warum die Herren sich so gegen den Bimetallis⸗ 8 mus ereifern. Wir würden dann doch den Vortheil haben, zwei verwandte edle Metalle zuzulassen. Die Währung ist doch nicht 8 Selbstzweck. Die Goldwährung mag ja ein Ideal sein, aber v ten ändern sich so gut wie Regierungsformen und andere

Das

reine Gold⸗ nn

Chivot und Duru. Uebrigens haben wir

arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach.

Bentral-Theater. Alte Jatobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.

zeichnete. Die französische Regierung also wäre sofort bereit, auf inge. eine Anregung zu internationalen Schritten einzugehen. Ich bin überzeugt, daß eine Konferenz im gegenwärtigen Augenblick eine Lösung der Frage bringen würde. Den Herren, welche uns durch ihre Unterstützung es ermöglicht haben, diese Anregung zu geben, kann ich nur meinen wärmsten Dank aussprechen.

Abg. Dr. Barth (fr. Vg.): Der Impuls zu diesem Antrage ist, wie der Abg. Graf von Mirbach sagte, vom Auslande gekommen. Ich war erstaunt, daß sich dieser Impuls auf eine Aeußerung des französischen Minister⸗Präsidenten Ribot reduziert. Die Aeußerung bestand nur aus nebensächlichen Bemerkungen, die nicht darauf ließen lassen, daß die französische Regierung entschlossen sei, die Initiative in dieser Frage zu ergreifen. Im Anschluß daran fand in der Deputirtenkammer keine Diskussion statt. ber weiß, ob bei Erlaß der Einladungen zu einer Konferenz Herr Ribot noch am Ruder ist. Der Antrag ist bezeichnend für die Entwickelung unserer Verhältnisse. Er trägt 210 Unterschriften, die Mehrheit würde ihm also von vornherein gesichert sein. Die Herren, die unterschrieben haben, werden durch die Verhandlungen nicht leicht anderen Sinns werden. Man legte auch Werth darauf, den Antrag so schnell als d 3 von Mirbach (kons.): möglich zur Verhandlung zu bringen; man war sich eben bewußt, daß on mir verfaßt und der freien wirthschaftlichen Vereinigung vorge⸗ die Mehrheit der Unterzeichner nicht Bimetallisten sind. Die

demnächst in einer von dem Abg. von Kardorff erweiterten Oeffentlichkeit könne dann auch keine Stellung nehmen. Die Regie war öffnet wurden als in den letzten Dezennien, und daß die Preise büe

einstimmig angenommen worden. Die vorliegende jer des äußerst güt Die Herren, die keine Bimetallisten sind, meinten dem damals nicht gefallen sind. Es wird ferner auf die Ueberproduk⸗

Schauspielhaus. Dienstag: Der neue Herr. Mittwoch: Zum wohlthätigen Zweck. Die Dienstboten. Donnerstag: Wie die Alten sungen. Freitag: Neu einstudiert: König Ottokar’s Glück und Ende. Sonnabend: Halali. Die stille Wache. Sonntag: Wallenstein’s Lager. Die Piccolomini. Montag: Wallenstein’s Tod.

Deutsches Theater. Sonntag, 2 ½⁴ Uhr: Die Weber. 7 ½ Uhr: Weh dem, der lügt!

Montag: Weh dem, der lügt!

Dienstag: Der Mann im Schatten.

82.

Berlin I Jb“ Ile d-Aix.. Nizza..

1) Dunst. ²) Früh Schnee. ³) Früh Schnee. Uebersicht der Witterung.

as barometrische Maximum, welches gestern an der mittleren norwegischen Küste lag, hat sich etwas fürwestwärts nach der nördlichen Nordsee verlegt, während das gestern über der Biscava⸗See gelegen Minimum südostwärts nach dem Mittelmeer fortgeschritten ist. Ein anderes Minimum liegt über dem südwestlichen Rußland. Der Luftdruck⸗ vertheilung entsprechend wehen über Zentral⸗Eu rova leichte bis frische nördliche bis östliche Winde. Das Wetter ist in Deutschland andauernd kalt, im Westen welkenlos, im Osten noch meist trübe bei abnehmenden Niederschlägen; in Norddeutschland liegt die Temperatur 2 ½ bis 11, in Süddeutschland 4 ½ bis 14 Grad unter dem Gefrierpunkt.

ür La. I a. nicht die 38. Sitzung vom Freitag, 15. Februar. währung. Soviel ich aus der Statis

ik entnehmen kann, haben 2 wir eine Milliarde an Thalern und anderen Silbermünzen. Viele, ns die den Antrag unterschrieben haben, 8 vielleicht nicht sehr be-. währte und allbekannte Bimetallisten, aber das möchte ich ihnen doch vindizieren, daß sie genau gewußt haben, was sie unterschrieben haben. Der Vorredner hat sich lange bemüht, für jene Herren eine Ent⸗ schuldigung herauszufinden und geeignete Motive zu entdecken. Ich glaube, jeder der Unterzeichner it. anns genug, seine Ansicht zu ver⸗ treten und wird es verletzend finden, daß man ihm andere Motive unter⸗ schiebt, als er wirklich gehabt hat. Ebenso hat sich der Vorredner 1 bemüht, die Motive des französischen Minister⸗Präsidenten Ribot herauszufinden. Ich glaube, weder Graf Mirbach, noch der Vor⸗ redner, noch ich nahes darüber etwas Genaues. Thatsache ist, daß diese Aeußerung viel Aufsehen gemacht hat, und daß die lateinische Münzunion lieber heute als morgen eine Doppelwährung acceptieren würde, wenn sie auf internationaler Basis erfolgen könnte. Daß seit etwa 21 Jahren ein 8e Preisfall eingetreten ist, muß doch einen Grund haben. ie Veränderung der Währung soll es nicht veranlaßt haben. Man führt die große Erleichterung der Verkehrs⸗ verhältnisse an. Dagegen möchte ich geltend machen, daß in den 20 Jahren vor 1874 viel mehr Dampferlinien und Eisenbahnen er⸗

Montag, Abends 7 ½ Uhr: Auf vielseitiges Ver⸗ langen: Wiederholung der Parade⸗Vorstellung vom Donnerstag, den 7. Februar, wie solche bei der Allerh. Anwesenheit Ihr. Maj. d. Kaisers und der

63

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Der Sitzung wohnen der Reichskanzler Fürst zu Hohen⸗ st⸗Akt. Auf 2 he, . Staatssekretäre, Fsre. Dr. von

S Nale: Novität! fere Kaiserin stattgefunden bat. Gala⸗Fest⸗Akt. 1 Boetticher und Freiherr von Marschall, der Staats⸗ EEEE“ fröhlichen Jasd! setretär Graf von Posadowsky und der Staats⸗Minis Rentiers. Große Posse mit Gesang und Tanz in auf zur fröhlichen Jaz 8 n. Geaf vo P 1 6 Mragts⸗

Akten Wilhelm Mannsta Julius Freund. 8 88 8 4 Akten von Wilhelm Mannstädt und Julius Fre⸗ Sö. Auf der Tagesordnung steht der von den Abgg. Dr. Fried⸗

Musik vo alius Einödsbofer. In Scene gesetzt ☚h EMFrxsxRNes e En r en, ben Fühcct Sculg. b 7 ½ Uhr. e 1 berg, von Kardorff, Dr. Lieber und Graf von Mirbach Mentag: Zum 3. Male: Unsere Reutiers. Familien⸗Nachrichten. eingebrachte und von zahlreichen Mitgliedern des Hauses unter⸗ J 1* zeichnete Antrag bezüglich der Währungsfrage. Verlobt: Frl. Freda von Bethmann⸗Hollweg kes Der Antrag lautet: Hrn. Gerichts⸗Assessor Grafen Ulrich Schwe

9 r I T Ff E von Schu n. . 1 9 e teßen: 8 8 1“ 4

wollen baldthunlichst Einladungen zu einer Münz⸗ Gestorben: Hr. Gymnafial⸗Direktor a. D. Dr. Antor konferenz ergeben lassen behufs internationaler Rege⸗ August Draeger (Aurich). b

lung der Währungsfrage. Hur Begründung des Antrags erhalt das Wort bg. Gra er Antrag ist ursprünglich

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890 b0

Adolph Ernt⸗Theater. Sonntag: Auf⸗ Berliner Theater. Sonntag, 2 ½¼ Uhr: Ma⸗ treten der ersten Pirouette⸗ und Courbette⸗Tänzerin

8 8. Gene .S; 1 Englands Miß Rose Batchelor vom Prince of V FJA Z1“ Tdeater in London. Ein fideles Corps. Große Ge⸗ E 8 Heimath ssangsposse mit Tanz. Nach dem englischen Original Diensteg: Der Pfarrer von Kirchfeld. 8— A. Gaietv Girl'“ von Jonas Sidney frei be⸗

8 arbeitet von Eduard Jacobson und Jean Kren. * * Sond g: 8 Deutsche Seewarte. Anfang 7 ½ Uhr.

Jacobson und Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr. 2 8 Montag: Dieselbe Vorstellung. Montag: Der Geizige. Hierauf: Niobe. —-⸗ℳ⸗ Dienstag: Aus Berlin W. b 8 Theater⸗Anzeigen.

baus. 42. Vorstellung. Hänsel und Gretel Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗

Verantwortlicher Redakteur⸗ J. V.: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. 1 . K gerlags⸗ en. Diese Form ist nach meiner Auffassung eine erhebliche Ver⸗ Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verh serung, sie bedeutet in keiner Weise eine Abschwa Z V 1 e 2 Ibschwächung des ursprüng⸗ Anstalt, Berlin S-., Wilbelmstraße Nr Eine ee 8 12 nach 1 ung nur geda werden im Sinne einer durch inter⸗ cei —. 8 Vertrage .SJ. ; Relation zwischen Silber und

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trags ist das Ergebniß von Unterhandlungen mit den ma gebenden wohl, ein könne nicht schaden und wenn ihnen tion verwiesen. Aber die Bevölkerung des Erdballs wächst doch analog. die Bimetallisten oder der Bund der Landwirthe die Zölle füß 1neg In zwanzig Jahren hat sich die Bevölkerung um 150 bis 200 Millionen wollten, könnten sie sagen, daß sie das Ihrige gethan hätten. e⸗ vermehrt. Aus einer englischen Tabelle geht hervor, daß trotz der wirkt wird aber hierdurch eine Befruchtung der bimetallistischen Bevölkerungszunahme in den drei Jahren 1891 bis 1893 die Agitation in allen Ländern; die Herren, die nicht Bimetallisten sind, Produktion erheblich abgenommen hat und doch die Preise werden bald einsehen, wie gefäl Gefälligkeits⸗Accepte sind. gesunken sind. Das kann also kein ausschlaggebender Grund sein.

Konzerte.

Konzert-Haus. Karl Meyder ⸗Konzert. Sonntag Anfang 6 Uhr. Montag Anfang 7 Uhr. Symphonie⸗Konzert, unt. freundl. der Pianistin Fräulein Kaelcke. 8

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. 25/26. fe;. 1

Sonntag: er ersteiger. Operette in 3 Akten . M. West und L. Held. Musik von