aussetzung dabei — 88 18eee Reiseutensilien mit einem
riemen mit der B
sich ferner,
Griff jedes die Bisitenkarte schieht, eine und Amerika
namentlich ist und
Einrichtung, die
allgemein üblich
Inseratentheil befindli
gedehnt werden kann.
Breslau, 18. Februar. (W. T. B.)
hals — Jägerndorf auf unbestimmte Zeit eingestellt. Hamburg, 18. Februar. (W. 1
nische Packerfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft.
Der Postdampfer „Phönicia“
passiert. London, 18. Februar.
der abgegangen. gestern in Plymouth angekommen. „Arundel Castle“ ist Sonnabend Southampton abgegangen. Der Castle“ ist Sonntag auf der Ausreise in
Konstantinopel, 18. Februar. (W. T. B.)
auf der
daß die Orient⸗Expreß⸗ und fahrplanmäßigen Züge nur bis Mustapha Pascha verkehren und die Reisenden dort eine fünftägige Quarantäne durchzumachen haben, ist vollständig unbegründet. Sobald
der Eisenbahnverkehr wieder aufgenommen wird, werden die Züge nur werden die Reisenden ge⸗ Herren
direkt ohne Unterbrechung verkehren, werd halten sein, ihre eoes während der Reise nicht zu Hangoe, 18. Februar. (W. T. B.) ist nicht behindert. “ .
Theater und Mufik.
Konzerte. Der VII. Symphonie⸗Abend der am vergangenen Freitag,
feier für Richard Wagner (gestorben 13. Februar 1883). dem “ eines großen ei Kapellmeister Weingartner, namentlich dem Finale durch eigenartige rhythmische und dyna⸗ mische Eeng eine besonders eindringliche Wirkung zu geben wußte. ann folgten ausschließlich Werke des großen Dichter⸗ das „Siegfried⸗Idyll“ zum „Parsifal“ mit dem Schluß des 3. Aktes. Das letztgenannte, hier zum ersten Mal zu Gehör gebrachte Fragment war von erhebendstem Eindruck und gab der Feier einen weihevollen Die Kapelle setzte unter Leitung des vortrefflichen Diri⸗ anzes Können ein und verdient dafür uneingeschränktes Lob. Die Klaviervirtuosin Fom Marie Roger⸗Miclos aus Paris,
wurde Mannes“ führung
dieselbe durch Beethoven's, gewidmete 3. Symphonie der Dirigent, Herr
„Eroica“,
Komponisten, und zwar die „Faust⸗QOuvertüre“, und das Vorspiel
Abschluß. genten ihr
welche bereits im vorigen
darbot.
angelegen sein läßt, schon deshalb unser besonderes Interesse.
2
icht vom 19. Februar, r Morgens.
8
Wetterbe
283 n
Stationen.
Temperatur in ° Celsius 5 0C. = 40R.
Bar. auf 0 Gr.
u. d. Meeressp
2wolkenlos 3 heiter
1 Nebel
2 bedeckt wolkenlos heiter
Belmullet.. “ dr Kopenhagen. Stockholm
Cork, Queens⸗
b 5 beiter p 2 1 wolkenlos
b .“ still Nebel¹)
8 burg.. 2 Dunst ²) Fwinemände bedeckt Neufahrwasser
15 89O—9 do
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bedeckt
bedeckt 4 bedeckt 2 heiter ill Nebel
wolkig
1 Schnee)
Nebel
8. still bedeckl ⁴) . 1 85
Breslau.. I still Nebel
Ile d'Aixr.. 4 wolkenlos
Ni 761 ONO
J.. 3 heiter Trie 762 ONO Ibbedeckt 2 Reif. ²) Reif. ³) Nachts Schnee. ⁴) Gestern Schnee.
Uebersicht der Witterung.
Eine Zone hohen Luftdrucks erstreckt sich südost⸗ wärts über XE binaus nach dem Schwarzen Meere hin, während eine ziemlich tiefe Depression über Finland erschienen ist; ein anderes Depressionsgebiet befindet sich jenseits der Alpen. In Mansehtand herrscht ruhiges, trübes, vielfach nebliges Frostwetter mit geringen Schneefällen. Am kältesten, 14 bis 22 Grad unter Null, ist es in einem Streifen, welcher sich von Schlesien nach der Donaumündung erstreckt. Ueber Nordskandinavien hat der Frost erheblich nachgelassen, dagegen dauert die strenge Kälte in Schottland noch fast unver⸗ ändert fort. Deutsche Seewarte.
bo boSOcco—h coCcdchwn†beoeeee
763
1v, boꝓe
— 4
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 45. Vorstellung. Oberon. Romantische
ist allerdings, daß die . zur Auf⸗ nkel,
d ei onstigen Handhabe versehen sind, an welcher der Leder⸗ 7 sechmarke befestigt werden kann. — Es empfiehlt die 1 Gepäckstͤcke 4 — Eigenthümers zu versehen, was am zweckmäßigsten durch ein an dem 8 Gepäckstücks befestigtes kleines Ledertäschchen, in welches des Eigenthümers hineingeschoben wird,
auf Weise allen Verschleppungen vorbeugt. — Indem wir auf die im chlch beene. Bekanntmachung verweisen, wollen wir nicht verfehlen, den Lesern anheim zu geben, den Beamten die Handhabung des neuen Verfahrens durch thunlichstes Ent egenkommen nach Möglichkeit zu erleichtern, damit dieser erste nicht unwichtige Versuch einer bequemeren Abfertigungsweise von dem erhofften Er⸗ folge begleitet ist und die fragliche Einrichtung recht bald weiter aus⸗
Wegen Schnee⸗
verwehungen ist der gesammte Verkehr auf den schlesischen Grenz⸗ bahnen Kriegsdorf— Römerstadt, Olmütz — Jägerndorf und Ziegen⸗
T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ 3 g2 Hestawpfer „Scandia“ ist gestern Nachmittag in New⸗York eingetroffen. 8 hat gestern Nachmittag Seilly
(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist auf der Ausreise Sonnabend von Southampton, nion⸗Dampfer „Guelph“ von den Kanarischen Inseln Der Union⸗Dampfer „Tartar“ ist auf der Heimreise Der Castle⸗Dampfer
Castle⸗Dampfer auritius angekommen.
Der Dampferverkehr
Königlichen Kapelle, gestaltete sich zu einer würdigen Gedächtniß⸗
ahr hier konzertierte, gab am Sonnabend im Saal der Sing⸗Akademie mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert, das nur Vorträge moderner französischer Kompositionen Die Künstlerin, die es sich in ihrer Lehrthätigkeit am Pariser Konservatorium wie in ihrem öffentlichen Auftreten daselbst deutsche Werke der Neuzeit zu verbreiten, verdient Das schon öfter
Griff oder nfang und wurde von der
spielten Konzert von
ge⸗ in England
praktischste
Künstlerin noch eine wã bewies in den oft sehr schwierigen vrfecer Mannstaedt's Leitung aftigkeit.
Rubinstein, Liszt, von Bülow,
Geltung kamen. Das Beifall, auf welchen erfolgten.
Ausreise von führung.
„Garth
8 Fecalein bn;
Die Nachricht, oschana: Frau
W Kapellmeister Sucher dirigiert.
„Zum wohlthätigen Zweck“
Felsue geeba (Damen Schra len
steiger“ vorläufig verschoben worden.
Eingeleitet
deren Aus⸗
Korr.“ nach den Instituts Folgendes: Januar des vorigen
hier
Weber. Die Recitative von Franz Wüllner. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapell⸗ meister Sucher. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 50. Vorstellung. Zum wohl⸗ thätigen Zweck. Lustspiel in 4 Aufzügen von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. — Die Dienstboten. Genrebild in einem hitaas pan Roderich Benedirx. In Scene gesetzt vom ber⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Donnerstag: Opernhaus. 46. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. 82 von Adelbeid Wette. — Die Jahreszeiten. Tanz⸗Poëm in 2 Akten und 4 “ 8” “ 1 Taubert. Musik von P. el. Anfang 7 ½ Uhr. 2 51. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Luftspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. fang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Die Weber.
Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Der Mann im Schatten. Freitag (22. Abonnements⸗Vorstellung): Der
Kaufmann von Venedig. 8
Berliner Theater. Mittwoch: Die Kinder
der Excellenz. Anfang 7 ½ Uhr. öe. Madame Cans. Gene.
gbörte, stilstreng gehaltene zweite Kon
gehendem Verständniß und vollkommener Sicherheit im Technischen ausgeführt, — Eigenschaften, die auch in dem hier zum ersten Pierné zur Geltung kamen. Dieses der Kompositionsweise Liszt's folgend, durch sehr rauschende Orchester⸗ effekte für die Solopartie ganz besondere Kraft erfordert, enthält einen sehr anmuthigen Scherzosatz, welcher auf Wunsch wiederholt wurde. Ein drittes Werk, das gleichfalls zum ersten Mal zu Gehör gebracht wurde, war die „Afrika⸗Phantasie“ für Klavier und Orchester von St. Sasns, in welcher die tonmalerische Behandlung der Instrumente in der Va⸗ riierung einfacher nationaler Melodien mit originellen Klangeffekten vereinigt erscheint. Außer diesen drei größeren Werken gelan Solovorträge für Klavier von Godard, Pierné, Pfeiffer, Massenet und Cha⸗ brier zur Aus führung, die meist durch gefaͤllige Motive undpikante Rhythmen fesselten und gleich 8n 11X“ so anhaltendem und lebhaftem Beifall aufgenommen wurden, da h bgab gewährte. Das Philharmonische Orchester e
Die Konzertsängerin Frau Jettka Finkenstein trug an ihrem gleichzeitigen zweiten Liederabend im Saal Bechstein Gesänge von Bach, Händel, Beethoven, Mozart, Haydn, Wagner, A. von Eulenburg u. a. vor, in denen ihre klangvolle und umfang⸗ reiche Stimme sowie ihre warm empfindende Ausdrucksweise sehr zur zahlreich erschienene Publikum spendete lebhaften Wiederholungen einiger Lieder sowie Zugaben
Im Königlichen Opernhause gelangt morgen C. M. von Weber’'s „Oberon“ mit den Recitativen von Franz Wüllner zur Auf⸗ (Hüon von Bordeaux: Herr Sylva, Scherasmin: Herr Lieban, Rezia: Frau Pierson, Fatime: Fräulein Rothauser, Oberon: uck: Fräulein Deppe, Almansor: Herr Fränkel, ötze, Kaiser Karl der Große: Herr Stammer.)
Königlichen Schauspielhause wird morgen der Schwank . 8189 Sann Franz von Schönthan und Gustav
„Keßler, Klein, Link, Hartmann, Hertzer, Ob verlassen. Hierauf folgt das Genrebild „Die Dienstboten“ von Benedix. Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater Erstaufführung der Wiener Posse „Ein armes Mädel“ wegen des fortdauernden lebhaften Besuchs der Vorstellungen von Zeller's „Ober⸗
Die Kammersängerin Frau J ihrem nächsten III. Liederabend (Saal Bechstein, an rr das Programm wiederum mit einer Gruppe altitalienischer Gesänge aus dem 17. und 18. Jahrhundert einleiten und im ferneren Verlauf des Abends Lieder klassischer deutscher Komponisten sowie neuere Kom⸗ positionen von Henschel, Sulzbach, Proch, Godard, Massenet ꝛc. singen.
Mannigfaltiges.
An Vermächtnissen und Geschenken sind bei der Haupt⸗ stiftungskasse des Magistrats im Monat Januar d. J. kingegengen 11 340,38 ℳ, an Kollektengeldern 318,30 ℳ, aus schiedsmaͤnnischen Vergleichen 633,70 ℳ, zusammen 12 292,38 ℳ
Ueber die Witterung im Januar d. J. berichtet die „Stat. “ des Königlichen Meteorologischen
Im Gegensatz zu dem heiteren und trockenen Jahres zeichnete sich der verflossene Monat durch trübes Wetter und ergiebige Schneefälle aus. 2 fast überall, in den westlichen Gebietstheilen bis zu 3 ½e, unter der normalen blieb und nur in Masuren um 10 zu hoch war, hielt sich fast den ganzen Monat unter dem Gefrierpunkt; nur kurz na⸗ Mitte herrschte einige Tage lang Thauwetter,
so kräftigere Temperaturabnahme folgte, soda fonat mit stren Frostschloß. Die Niederschläge überschritten mit Ausnahme einiger Küßs ’
rt von St. Saöns machte den
onzertgeberin mit t ein- Sie fielen, ziemlich
größten Theile in Mal ge⸗ Werk, das
ten auch einige
allgemein die unermüdliche
Begleitungen der Konzerte unter eine anerkennenswerthe Stand⸗
Schubert, Schumann, Becker, Leßmann,
strenger Frost zur Posen, 16.
bruchs. Der Zu Seebach, eee sind ni
berländer). ist die
mm, von Mayburg,
ettka F wird an Lübeck, 18.
stein, am 21. Februar)
zeichneten
Die Temperatur, die
ch der welchem aber eine um
sodaß der Monat mit strengem (Fortsetzung
Schiffbauerdamm 4a./5 Toupinel. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson, deutsch von G. von Moser. — Vorher: Unsere Backsische. Schwank in 1 Akt. Anfang 7 ½ Uhr. 8 1
Donnerstag: Liebe von Volksschauspiel in 4 Akten von Robert Misch. 1
Sonntag Nachmittag: Aufführung des Vereins für Volksunterhaltungen.
Theater Unter den Linden. Bebrenstr. 5557. Direktion: Julius Fritzsche. — Mittwoch: Mit neuer Ausstattung: Der Probekuß. Operette in 3 Akten von 1 Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl “ 6* 2 geseßt von Julius
itzs rigent: Herr Kapellmeister Federmann. 8 Sse. Tanz⸗Divertiffement. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Der Probekuß.
Sonnabend: Zum ersten Male:
riciolo. Chivot und Duru. Musik von Audran. Die Ballets
arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach.
Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. — Emil Thomas a. G.
Mittwoch: Zum 5. Male: Novität! Unsere Rentiers. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Wilhelm Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Zum 6. Male: Unsere Rentiers.
Neues Theater. Mittwoch: Der selige
eut.
Freitag (24. Abonnements⸗Vorstellung): Kinder der Excellenz.
Lessing⸗Theater. Mittwoch: Aus Berlin W. Anfang 77 Uhr.
Donnerstag: Ghismonda.
Freitag: Ans Berlin W.
Friedrich⸗ Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26. 8
Mittwoch: Der Obersteiger. erette in
3 Akten von M. West und L. Held. Musik von
Carl Zeller. Regie: Herr Fredy. Dirigent: Herr
Kapellmeister Baldreich. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Donnerstag: Der Obersteiger. 8 8
— —
Refidenz-Theater. Blumenstraße Direktion: Sigmund Lautenburg. Müttwoch. ger⸗ nand’s Ehekontrakt. (FEil à la patte.) wank in 3 Akten Fgenn, in densche Be⸗
beitung von no Jacobson. Anfang b . Dennettiag und folgende Tage: Fernand’s Ehe
ontrakt.
Nr. 9.
Oper in 3 Aufzügen. Musik von Carl Maria von
Adolph Ernst-Theater. Mittwoch: Auf⸗ treten der ersten Pirouette⸗ und Courbette⸗Tänzerin Englands Miß Rose Batchelor vom Prince of Wales⸗ Theater in London. Ein fideles Corps. Große Ge⸗ sangsposse mit Tanz. dem englischen Original
-X Gaiety Girl“ von Jonas Sidney frei be⸗ arbeitet von Eduard Jacobson und Jean Kren. — Vorher: Gesindeball. Schwank in 1 Akt von Ed. Jacobson und Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Konzerte.
Konzert-Haus. Mittwoch: Karl -. 82 Ouv. „Ein Sommernachtstraum“, Men⸗ hegsfre. „Der Freischütz“, Weber. „Der erste Glückstag“, Auber. „Ein Künstlerfest', Walzer neu), Klein. Romanze f. d. Violine v. Svendsen d Carnier).
Dienstag, den 26. Februar (Fastnacht): Fast⸗ . aezann Billets à 3 ℳ im reau Hauses.
Birkus Renz (Karlstraße). Nur noch kurze Zeit! Mittwoch: Wiederholung des Programms
gegenden überall den vie-ähagen Durchschnitt um einen erheblichen
meldet, eine Lokomotive und 8 Waggons. eworfen und stark . aterialschaden soll nicht un
Schneidemühl, 19. Februar. Das Ksnigliche Eisenbahn⸗ Betriebsamt Schneidemühl giebt Folgendes bekannt: Insterburg kommenden Fneleg Nr. 2 entgleiste auf der Strecke Golzow — Werbig der Post
d. Bl.) ist nunme 8 wohlbehalten in den hiesigen Hafen gebracht worden.
Kgapitän Car⸗ Ausstattungs⸗Operette in 3 Akten von
ig über den Monat vertheilt,
leichmã
orm von Schnee; nur um die
traten Regenfälle auf. Die Schneedecke, welche bis zum Beginn der zweiten Dekade gewachsen war, an vielen O. b landes bis zu 30 cm Höhe, wurde durch diese Regenfälle und die höhere Temperatur erheblich vermindert und nahm erst in der dritten Dekade wieder zu, um gegen das Ende des Monats vielfach ihr Maximum zu erreichen. 1. den Dezember im ganzen noch weiter zugenommen, lediglich die Nord⸗ seeküste erfreute sich einiger heiteren Dekade des Monats war die Witterung meist durch Devpressionen beeinflußt, die, zwischen zwei Antieypklonen im Westen und Osten Europas gelegen, ihren tiefsten Luftdruck meist im südlichen Mittel⸗ Europa barten sodaß nördliche und östliche Winde für Norddeutschland rost un Dekade machte sich der Einfluß eines tiefen barometrischen Minimums geltend, das, von den Britischen Inseln kommend, seinen Bereich langsam nach Osten ausdehnte, aber erst um die Mitte des Monats einen Uebergang zu Thauwetter und Regen herbeiführte. eriode fand jedoch schon im Anfang der dritten Dekade ihren Ab⸗ schluß, indem von neuem ein Maximum, von Westen vorrückend, eine nördliche Luftströmun t. Depressionen wiederholt Schneefälle veranlaßt hatten, nahm der Luft⸗ druck und mit ihm die Kälte vom 25. an schnell zu, sodaß gegen Ende des Monats, wo der Kern des Maximums über Skandinavien lagerte,
Orten des ebenen Binnen⸗
— Die Bewölkung hatte gegen
Tage. Während der ersten
häufige Schneefälle brachten. In der zweiten
Diese warme
einleitete. Nachdem zunächst neoch eini
Herrschaft kam. Februar. Heute früh hat auf dem hiesigen
CE“ ein Zusammenstoß zweier sich begegnender üterzüge stattgefunden. Hierbei entgleisten, wie die „Pos. Ztg.“
Von letzteren sind 4 um⸗ bersonen sind nicht verletzt. Der eträchtlich sein.
In dem von wagen infolge Schienen⸗
erlitt dadurch eine Verspätung von einer Stunde. t verletzt. Die Beschädigung von Material ist un⸗
edeutend. — Ferner: In dem nach Eydtkuhnen gehenden Schnell⸗ zuge Nr. 3 entgleiste auf der Strecke Münche berg — Trebnitz die vordere Achse des für Thorn bestimmten Durchgangswagens. erlitt dadurch eine Verspätung von 2 Stunden. verletzt. Beschädigung an Material sehr gering.
8 Der Personen sind
Februar. Der Dampfer „Newa“ (vgl. Nr. 43 28 gestern spät Abends durch den Eisbrecher „Trave“
London, 18. Februar. Die Leiche des bei dem Unterganz der „Elbe“ ums Leben gekommenen Fabrikbesitzers Walter Schüll aus Düren, für deren Auffindung eine Belohnung von 200 Pfund ausgesetzt war, ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern bei Dun geneß von dem Fischer William Tart aufgefunden worden. Bei Leiche wurden 5 Einhundertmarkscheine, eine goldene Uhr, ein Ring mit der Inschrift „Emmy Schoeller“, 7 Gold⸗, 8 Silbermünzen und andere Gegenstände vorgefunden.
Rettungsgürtel um.
Rom, 18. Februar. Heute und gestern herrschte wieder außer⸗ gewöhnliche Kälte. In der Nacht fiel das Thermometer auf 5 Grad unter Null. Die öffentlichen Brunnen sind eingefroren.
Oran, 18. Februar. der am Mittwoch mit 19 Passagieren na Dampfer „Besos“ bei 1e. Man hofft, daß Passagiere und Mannschaft gerettet sind.
Bei der
Die Leiche hatte einen „Elbe’ ge⸗
Nach hier ein eahegene. Nachrichten erlitt. licante in See gegangene der Insel Hormiges Schiffbruch
des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
und „August“ Mr. Lavater Lee. Großes Amateun⸗ Springen zwischen Mr. Lavater Lee und einer Anzahl Dilettanten. Mr. Lavater Lee als Miß Florida zu ferde. Mr. Lavater Lee in seinen neuen komischen ntrées. Außerdem Auftreten der hervorragendsten Künstler⸗Spezialitäten, Vorführen und Reiten best⸗ dressierter Freiheits⸗, Spring⸗ und Schulpferde. Fen Schluß der Vorstellung: Iio Ni En. (Bein
ahreswechsel in Peking). Neue Musik⸗Einlagen. Ausstellung einer Flasche mit Geld im Laden des Herrn Louis Krafft, Friedrichstr. 116. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Extra⸗Vorstellung. Auf, auf zur röhlichen Jagd! ““ 2 “ Nachmittags 4 Uhr Die lustigen Heidelberger. Abends 7 ½ Uhr Tjo Ni En.
qqq161611616161212X*X*X* Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else von Borcke mit Hrn. Prem⸗ Lieut. be Farnes von Dassel (Gera —Berlin). — rl. Hedwig Hankwitz mit Hrn. Fabrikanten Rudol bart (Eberswalde —Spechthausen bei Eberswald
Geboren: Ein Sohn: Err. Regierungs⸗Rath von Horn (Hannover). — Eine Tochter: vm. Schulz⸗Drewitz (Gr.⸗Drewitz bei Sembten). — Hrn. Fritz Frhrn. von Bode schwingh⸗Plettenbern (Haus Bamenohl bei Finnentrop i. Westf.). Hrn. Prem.⸗Lieut. von Wißmann (Stettin).
Gestorben: Fr. Eveline von Leipziger, ger⸗ Gräfin von Fü. e — Hr. ver. Lieut. Friedrich Wilhelm von Brandenstein 85 nover). — Hr. Hugs von Gersdorff. (Brausenftene bei Königstein a. E.) — Hr. Ober⸗Amtman
riedrich Wilhelm Seefeldt (Zeestow).
eneral⸗Lieut. z. D. Hugo von (Militsch). — Hr. Geh. S 3. Groß. Meckl. Kammerherr Ludwig von Hir (Berlin). — Hr. Oberst⸗Lieut. z. D.I Lonig mantel (Potsdam). Hr. Regierunßs⸗ Richard Dierig (Montreux). — Hr. Oberst a. Herrmann Crueger (Görlitz).
oth D.
—
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und ralnstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 2
Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
wie die Inhaltsangabe zu Nr. lbi⸗ Neesgers (Kommanditges
der Benefiz⸗Vorstellung von dem (beliebten Clown
Aktien und Aktiengesellschaften) für vom 11. bis 16,. Februar
*½ 9
Deutscher Reichstag.
F.. “ 40. Sitzung vom Montag, 18. Februar.
Der Sitzung wohnt der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher bei. 1
Auf der we; steht die Fortsetzung der zweiten Berathung des Etats des Reichsamts des Innern.
Bei dem Kapitel „Normal⸗Aichungskommission“
spricht Freiherr von Heyl (nl.) sein Bedauern darüber
Abg. aus, daß der § 6 des Aichungsgesetzes, betreffend die Anwendung des
Aichungsstrichs, in den verschiedenen Bundesstaaten eine verschiedene Auslegung erfahre. Es sei durchaus zu wünschen, daß im Wege der Gesetzgebung auf diesem Gebiet Einheitlichkeit geschaffen werde.
Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher:
Die Klagen, die dem Herrn Vorredner zu seinen Ausführungen Veranlassung gegeben haben, sind auch an den Bundesrath gelangt, und der Bundesrath hat sich mit ihrer Abhilfe beschäftigt; aus Rück⸗ sicht darauf indessen, daß es scheint, als ob diese Klagen doch nur territorial auftreten und keineswegs im ganzen Reich eine Auslegung des Gesetzes über die Aichung der Schankgefäße beliebt worden ist, wie in dem engeren Vaterlande des Herrn Vorredners, hat man ge⸗ glaubt, noch nicht die Klinke der Gesetzgebung zur Beseitigung dieses Uebelstandes in die Hand nehmen zu sollen; und man ist um so mehr zu diesem Beschluß gekommen, als das hoffentlich noch in dieser Session dem Reichstag zugehende Gesetz über die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs eine Handhabe geben wird, um alle Konkurrenzen, von denen der Herr Vorredner gesprochen hat, zu beseitigen. In diesem Gesetzentwurf ist vorgesehen, daß dem Bundesrath die Befugniß beiwohnt, gewisse Bestimmungen auch über den Raum⸗ gehalt der Gefäße und über die Bezeichnung desselben zu erlassen, und wenn das Gesetz demnächst zur Verabschiedung kommt, so wird ein einheitlicher Rechtszustand für Deutschland unschwer auf dem von dem Herrn Vorredner berührten Gebiet herzustellen sein. Ich möchte ihm also empfehlen, noch bis dahin zu warten, bis das Schicksal dieser Gesetzvorlage feststeht; eventuell würde ich für meine Person nichts dagegen haben, eine einzelne Korrektur im Wege der Gesetz⸗ gebung in Angriff zu nehmen.
Abg. von Leipziger (kons.) regt eine bessere Gehaltsstellung der technischen Hilfsarbeiter bei der Normal⸗Aichungskommission an.
Abg. Dr. Hammacher (ul.) schließt sich diesem Wunsch an, indem er ihn auch auf die technischen Hilfsarbeiter im Patentamt aus⸗ dehnt, deren Remuneration weder der Vorbildung dieser Beamten, noch den Anforderungen des Dienstes entspreche.
Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher:
Nicht nur, um nicht hinter den beiden Herren Vorrednern in dem Wohlwollen für die Beamten zurückzubleiben, sondern aus dem Grunde, weil ich den Wunsch der betreffenden Beamten, in ihren Gehalts⸗ bezügen verbessert zu werden, als berechtigt ansehe, erkläre ich hiermit, daß ich gern bemüht sein werde, diesem Wunsche Rechnung zu tragen. Ich vill nur hoffen, daß die allgemeine Finanzlage es dem Reichs⸗Schatz⸗ amt gestattet, auf den von mir an diese Behörde weiter zu befördern⸗ den Wunsch einzugehen.
Abg. Dr. Förster (Refp.) glaubt, daß sih diese Gehalts⸗
aufbesserungen, für die nur geringe Summen erforderlich seien, auch bei der jetzigen Finanzlage ausführen lassen.
Beim Kapitel des Gesundheitsamts fragt „Abg. Dr. Lingens (Zentr.) nach dem Stande der Untersuchung über die Gefahr der Ansteckung durch Infektionsstoffe auf Kirchhöfen.
Direktor des Gesundheitsamts Dr. Köhler erwidert,
daß betreffs der Ansteckungskeime der Leichen seit 1893 Ver⸗ suche mit infizierten Thierkadavern gemacht würden. Diese Leichen seien eingegraben und sollen im Oktober d. J. exhumiert werden. Dann werde eine Zusammenstellung der Resultate und im nächsten Jahre deren Veröffentlichung erfolgen.
Abg. Schröder (fr. Vg.) bemerkt, daß, wie auch die Unter⸗
s
suchung ausfallen möge, kein Argument gegen die Feuerbestattung
daraus werde hergeleitet werden können. Die Forderung einer fakul⸗ tativen Feuerbestattung werde immer wieder gestellt werden, und zwar wesentlich aus Gesundheitsrücksichten.
Abg. Dr. Lingens (Zentr.) bestreitet, daß das Bestatten der Leichen gesundheitsschädlich sei. 1
Abg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.) weist darauf hin, daß die
Beerdigung der Leichen in großen Städten auf immer mehr Schwierig⸗ keiten stoße. Die Friedhöfe lägen zu weit entfernt. Bei Epidemien entständen durch die Anhäufung von Leichen unstreitbar Gefahren für die Gesundheit. Der Grund, daß man sich der Leichenverbrennung gegenüber ablehnend verhalte, liege darin, daß ein religiöser Streit bestehe, ob dieser Bestattungsmodus anwendbar sei.
„Zum Kapitel des Reichs⸗Versicherungsamts liegen folgende Anträge vor: “
Antrag der Abgg. Auer u. Gen. (Soz.): ““ Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage noch in dieser Session den Entwurf eines Gesetzes zugehen zu lassen, wodurch
a. der § 157 des Gesetzes, betreffend die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung, dahin abgeändert wird, daß jeder Versicherte, welcher das 70. Lebensjahr vollendet hat, eiuen Rechtsanspruch auf Altersrente erhält, und
b. die §§ 9 Abs. 3 und 156 des genannten Gesetzes dahin ab⸗ geändert werden, daß diejenigen Versicherten, welche infolge ihres geistigen oder körperlichen Zustandes nicht mehr im stande sind, sich in ihrem Beruf die Hälfte ihres bisherigen, nach dem Durchschnitt der letzten drei Jahre zu berechnenden Jahres⸗ aheitsverdienstes zu erwerben, Invalidenrente er⸗
en.
Antrag der Abgeordneten Hitze u. Gen. (Zentr.): IIa verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Vorlage der 8 Aussicht gestellten Novelle zur Abänderung des Gesetzes, betreffend die Inpaliditäts⸗ und Alters⸗ versicherung, möglichst zu beschleunigen.
1 Antrag des Abg. Dr. Pichler (Zentr.): Die verbündeten egierungen zu ersuchen: ’l Mittel der Versicherungsanstalten in weiterem Um⸗ sange als bisher für das landwirthschaftliche Kredit⸗ edürfniß und für die Erbauung von Arbeiter⸗ ohnungen zugänglich zu machen.
Reichs⸗Anz
Erste Beilage
Berlin, Dienstag, den 19. Februar
Abg. Hitze (Zentr.): Man kann sich der Erkenntniß nicht ver⸗ schließen, daß die Last der Alters⸗ und Invaliditätsversicherung zumeist auf die Schultern der kleinen Arbeitge er, der Handwerker fällt. So⸗ lange wir nicht wissen, wie es mit der Organisation des Handwerks steht, können wir an eine Ausdehnung der Versicherung nicht herantreten. Wir haben immer die Berufsgenossenschaften befür⸗ wortet. Wenn wir das Versicherungswesen auf den Berufsgenossen⸗ schaften aufbauen, wird sich ein Anschluß an das Krankenkassengesetz vielleicht ermöglichen lassen. In der vorliegenden Form ist der Antrag Auer undurchführbar. Er trifft auch gar nicht die Hauptforderungen, die wir an die Invaliditätsversicherung stellen. Dahin gehört hauptsächlich, daß die Krankenunterstützung von 13 auf 26
Vochen verlängert wird, und daß sich an sie unmittelbar
die Invalidenversicherung anzuschließen hätte. Ebenso wäre von Bedeutung die Verwendung der angesammelten Fonds zu Zwecken der landwirthschaftlichen Kreditinstitute, wie sie der Antrag Pichler anregt. Zu Arbeiterwohnungen sind ja schon Fonds aus den Kassen der Alters⸗ und Invalidenversicherung hergegeben worden, und wenn auch die Landes⸗Versicherungsanstalten in dieser Beziehung allein Be⸗ stimmungen zu treffen haben, so kann das Reichs⸗Versicherungsamt als obere Behörde doch auch hier seinen Einfluß geltend machen. 1. Abg. Molkenbuhr (Soz.): Die Revision des Alters⸗ und Invaliditätsversicherungsgesetzes ist uns schon lange in Aussicht gestellt worden. In den Motiyen wurde versprochen, daß alle Arbeiter, die das siebzigste Lebensjahr beendet haben, Altersrente erhalten würden; das Gesetz fordert a er für die Uebergangszeit einen Nachweis darüber, daß der Rentenempfänger in den letzten drei Jahren vor dem Inkrafttreten, des Gesetzes je 47 Wochen beschäftigt war, und zwar in einem Dienste, der versicherungspflichtig ist. Die meisten sind garnicht in der Lage, einen solchen Nachweis zu führen, und sind gezwungen, obwohl sie siebzig Jahre alt sind, weiter Beiträge zu zahlen. Wie sollen z. B. Waschfrauen nachweisen können, daß sie ununterbrochen 3)847 Wochen beschäftigt waren? Sie sind auch meist schon zu alters⸗ schwach, um ununterbrochen ihrer Beschäftigung nachgehen zu können. Auch die Saisonarbeiter, z. B. die Arbeiter in den Zuckerfabriken, werden nicht das ganze Jahr hindurch heschaftig. sie können also den ge⸗ forderten Nachweis ebenfalls nicht führen. Die an die Arbeiter aus⸗ gezahlten Renten betrugen in den ersten drei Jahren nur 34 bis 48 % der eingezahlten Beiträge. Daraus ist die Unzufriedenheit der Arbeiter mit dem Gesetze erklärlich. Wir wollen auch die Bedingungen der Rentenauszahlung erleichtern. Wir hoffen, daß die Revision des Ge⸗ setzes noch in dieser Session stattfindet. Wird es nicht in unserem Sinne geändert, so verdient es den Namen eines Gesetzes zur Kapital⸗ anlage auf Kosten der Arbeiter.
Abg. Dr. Kruse (nl.) empfiehlt einen von ihm eingebrachten Antrag dahin, daß die Seefischerei unter die versicherungspflich⸗ tigen Betriebe aufgenommen werde. Dies sei schon früher von der Regierung in Aussicht genommen worden, um so mehr dürfe auf Entgegenkommen dabei gerechnet werden. Klimatische Krankheiten müßten als Unfälle angesehen werden, da die See⸗ leute stets in Ausübung des Berufs davon befallen würden. Beide entsprächen durchaus den Wünschen der betheiligten Bevölkerung. 8
Abg. von Salisch (d. kons.): Auch wir haben, wie das Zentrum, an dem Alters⸗ und Invaliditätsversicherungsgesetz eifrig mitgearbeitet, aber auch wir erkennen jetzt, daß das Gesetz einer gründlichen Umarbeitun bedarf. Der Forderung des Vorredners, auch die Seefischerei beitragspflichtig zu machen, kann ich nur bestimmen, der Beruf ist wie kaum ein anderer mit Gefahren verbunden und bedarf deshalb besonderer Fürsorge. Ebenso ist uns der Antrag Pichler sympathisch, daß die Versicherungsanstalten Summen für Arbeiterwohnungen hergeben; das darf aber erst geschehen, wenn ein hinreichendes Kapital vorhanden ist. Der Provinz dürfen dadurch keine Lasten erwachsen. Wir sind Anhänger der Selbstversicherung, wünschen aber eine gerechtere und einfachere Aufbringung der Mittel. Abg. Steininger (Ztr.): Für die Landwirthschaft in Bayern, die unter den ungünstigsten Verhältnissen leidet, sind die Beiträge zur Alters⸗ und Invaliditätsversicherung geradezu eine Last. Der Bauer ist oft gezwungen, für sein Gesinde den ganzen Beitrag zu zahlen. Die bayerischen landwirthschaftlichen Kreise wünschen entweder, daß sie ganz aus diesem Gesetz ausgeschlossen werden, oder daß die Beiträge ermäßigt werden.
„Abg. Brühne (Soz.): Ich gebe zu, daß die kleinen Gewerbe⸗ treibenden durch die Beitragspflichten oft erheblich belastet werden, aber das trifft doch auf die größeren Industrieunternehmen, besonders die großen Aktiengesellschaften, nicht zu. Die Berufsgenossenschaften lassen sich zu lange Zeit, ehe sie Unfallverhütungsvorschriften erlassen. Ebenso, dauert es zu lange, ehe die Schieds⸗ gerichte über die Rentenansprüche der Arbeiter ihre Ent⸗ scheidungen fällen. Der Beschwerdefälle sind viele; ein Arbeiter wollte sich einer Operation nicht unterwerfen und sollte des⸗ halb keine Rente erhalten. Das Reichs⸗Versicherungsamt entschied allerdings im Sinne des Arbeiters; hoffentlich bleibt es bei der Ent⸗ scheidung. Die Sozialdemokraten werden jede Verbesserung der Alters⸗ und Invaliditätsversicherung unterstützen und hoffen dadurch der Unzufriedenheit in den Arbeiterkreisen besser abzuhelfen, als es durch die Umsturzvorlage geschieht.
““ Literatur.
Reechts⸗ und Staatswissenschaft.
Kr. Schulung für die zivilistische Praxis von Adolf Stölzel. Berlin 1894, Franz Vahlen. 80. 372 S. Beilage⸗ heft 28 S. 8 ℳ, geb. 9 ℳ — Das Werk ist gewidmet „Unseren jungen Juristen und ihren Berathern“’. Damit ist gekennzeichnet, wer zunächst das Werk in die Hand nehmen soll. In seiner Stellung als professor honorarius der juristischen Fakultät, also als be⸗ rufener Rechtslehrer, hiesiger Universität hatte der Verfasser, der seit etwa 20 Jahren Mitglied und seit etwa 10 Jahren Präsident der Justiz⸗ Prüfungskommission ist, im Winter 1893/94 Vorlesungen gehalten. Nach stenographischen Aufzeichnungen werden dieselben hiermit einem weiteren Leserkreise übergeben und dauernd erhalten. Es dürfte zu⸗ treffkend sein, wenn die Bedeutung der Vorträge und des Werks darin erkannt ist, daß dem jungen Juristen an der Vor⸗ führung des Rechtsstreits gezeigt wird, wie sich aus dem Rechtsver⸗ hältniß die Klage aufbaut, wie sich darauf der Prozeß entwickelt und nach Verhandlung und Beweisaufnahme zur Entscheidung geführt wird. Wenn der junge Mediziner am Krankenbett belehrt wird, so ist es bewährt, dem jungen Juristen an Fehlgriffen, wie sie in der Praxis vorkommen, zu beweisen, welcher Weg der allein richtige ist. In dieser Art der Belehrung und Beweisführung dürfen die Vor⸗ träge, jetzt das in Druck gelegte Werk, als ein Meisterstück bezeichnet werden. Die Schrift hat unter Studierenden und Referendaren weite Verbreitung gefunden, aber die Klarheit und Frische der Ent⸗ wickelung wirkt auf den älteren Juristen nicht minder anziehend, mag er sich sonst auch von der Erzählung von Rechtsfällen fern halten. Daß der Leser nicht überall zustimmt, ist selbstverständlich und vom Verfasser gewiß nicht verkannt (S. u Wenn z. B. Anstoß daran genommen ist, was S. 35b vom „Handelsgebrauch“ gesagt
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗An
der Landwirthe hat 8 a
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wird (Gruchot, Beiträge XXXIX S. 165), so kann hierfür eine Zustimmung empfunden werden. Jeder Anstoß schwindet aber, wenn für das allerdings einem Mißverständniß ausgesetzte Wort „Handelsgebrauch“ das zutreffendere „Geschäfts beclae (von Hahn, Kommentar 4. Aufl. Bd. S. 76 Abs. 30, Puchelt⸗Förtsch, Kommentar S. 8, 750) eingestellt wird. Unbe⸗ rechtigt ist es dagegen, wenn gegen Stölzel (S. 243 ff., 350) für die Parteifähigkeit der „Handlung“ eingetreten und gesagt wird (Gruchot, Beiträge a. a. O. S. 167), 8 bezeichnet die Person der Firmeninhaber“. Vom theoretischen Gesichtspunkt aus mag man von einer sicheren Bezeichnung der Partei vielleicht absehen können; in der Praxis wird der Febhler von jedem Gerichtsvollzieher erkannt werden, denn er wird „gegen die „Handlung X. X.“ die Zwangsvoll⸗ streckung nicht führen können. Die Nachsicht, welche zeitweilig gegen die unsichere Kennzeichnung in den Gerichten⸗-geübt wurde, ist übrigens im Rückgange; auch die Anwalte werden im wohlverstandenen Interesse ihrer Mandanten vorsichtiger. „Die Wirkung der Belehrung, welche den jungen Juristen durch das ihnen und ihren Berathern gewidmete Werk gewährt ist, wird in den Gerichtshöfen bald erkannt werden.
— Der Eid und das Recht auf Wahrheit. Von Carl Cade, Landrichter. Berlin, 1895. Carl Heymann’s Verlag. 8. S. 87. Der Verfasser, welcher sich bereits durch seine Schrift: „Die Berufung in Strafsachen“ (Berlin, 1894. Carl Heymann's Verlag) bekannt gemacht hat, wendet sich in der vorliegenden zunächst gegen die Bestimmung des § 56a des jetzt im Reichstag zur Be⸗ rathung stehenden Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung und Ergänzung des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Sr s, c (vergl. „Reichs⸗ u. St.⸗Anz.“ Nr. 15 vom 18. Januar d. J., 1. Beilage), welcher e „Die Beeidigung eines Zeugen darf unterbleiben, wenn die Aussage desselben als offenbar unglaubwürdig oder unerheblich sich darstellt und letzterenfalls die Beeidigung nicht beantragt ist.“ Es wird mit dem in der Tagesliteratur mehrfach geäußerten Bedenken dafür eingetreten, daß die für den Prozeß förderliche Wahrheitsermittelung durch den vorgeschlagenen Paragraphen beeinträchtigt werden könne. Das Ziel der Schrift ist auf die gänzliche Abschaffung des Eides ge⸗ richtet. Indem (Abschnitt VIII) das Recht auf Wahrheit begründet wird, gelangt “ unter Benutzung der §§ 153 bis 156 St.⸗G.⸗B. zu folgendem Ge⸗ etzesvorschlag: „Wer vor einem öffentlichen Staats⸗ oder Gemeindebeamten, der sich in der rechtmäßigen Aus⸗ übung seines Amts befindet, wissentlich die Unwahrheit erklärt oder auf Befragen die Wahrheit verschweigt oder ein falsches Gutachten abgiebt, wird mit Zuchthaus bestraft.“ „Liegen mildernde Umstände vor, so tritt Gefängnißstrafe nicht unter einem Monat ein.“ Mit einem sorgfältig gesammelten, reichhaltigen Material, welches das Interesse besonders auf sich zieht, entkleidet der Verfasser die Eides⸗ leistung des religiösen Theils und unterstellt dafür die Wahrheits⸗ pflicht dem Staat gegenüber. Wenn gewiß für die nächste Zeit auch vom Verfasser kaum die Erwartung gehegt werden wird, daß seine Vorschläge zu Gesetzesgrundlagen werden könnten, so darf die Schrift doch wegen des auf ein edles Ziel gerichteten Inhalts denkenden Lesern — nicht nur der juristischen Fachkreise — empfohlen werden.
— Deutsche Staatskunde. Ein Handbüchlein für jeden Staatsbürger sowie zum Gebrauch für Schulen. Von Dr. Ernst Ebeling, Bürgermeister. Leipzig 1895, Roßberg'sche Hof⸗Buch⸗ handlung. Kl. 8. S. 180, geb. 1,80 ℳ — Mit guter Sachkenntniß hat der Verfasser aus dem umfangreichen Stoff die wissenswerthen Grundlagen des deutschen Staatsrechts ausgewählt und damit den Leser vorbereitet, ein eigenes Urtheil anzustreben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die gestern hier abgehaltene Generalversammlung des Bunde folgende Resolution zu dem
Antrage des Abg. Grafen von Kanitz (Podangen), betreffend Ver⸗ staͤatlichung der Getreideeinfuhr, angenommen. „Die heutige General⸗ versammlung des Bundes der Landwirthe erklärt die gesetzliche Ver⸗ wirklichung des Antrages Kanitz als das wirksamste Mittel, um die für die deutsche Landwirthschaft geradezu vernichtende Wirkung der
jetzigen Getreidepreise, welche nicht entfernt die Produktionskosten decken,
schnell und erfolgreich zu bekämpfen. Gleichzeitig erblickt die Ver⸗ sammlung eine unabweisbare Forderung für die Gesundung unseres gesammten Erwerbslebens in der internationalen Regelung der Währungsverhältnisse und des Börsenwesens auf der Basis des effek⸗ tiven Geschäfts mit wirklicher Waare.“ — Ebenfalls einstimmige An⸗ nahme fand nachstehender Antrag, betreffend Deutschlands Vieh⸗ zucht und die Konkurrenz des Auslandes: „1) Die Möglichkeit, die Viehzucht mit Nutzen zu betreiben, ist für die Erhaltung insbesondere des kleinen und mittleren Grundbesitzes in Deutschland unerläßliche Voraussetzung. 2) Die deutsche Landwirthschaft ist im stande, die für die Ernährung des deutschen Volks nothwendigen thierischen Erzeugnisse selbst hervorzubringen und hierdurch dem deutschen Nationalwohlstand nicht allein jährlich viele Millionen zu erhalten, sondern unser Vater⸗ land auch in dieser Beziehung unabhängig vom Auslande zu machen. 3) Um aber diese Ziele zu erreichen, muß nicht allein eine planmäßige Organisation der Züchtung, verbunden mit rationeller Pflege der Thiere, unter Zuhilfenahme ausreichender Staatsmittel allenthalben in die Wege geleitet werden, sondern es sind als unabweis⸗ liche Bedingungen des Erfolges noch nachstehende anzusehen: a. Der dauernde Schutz gegen die Einschleppung der Seuchen aus dem Ausland, welcher in der Absperrung bezw. schärfsten Be⸗ wachung der Grenzen bestehen muß. Die Interessen der deutschen Viehzucht sollen in dieser Richtung unter allen Umständen den Wünschen des Auslands vorangestellt bleiben. b. Die energische Bekämpfung der Seuchenverschleppung im Inland, welche sich besonders gegen Schlachtviehhöfe, Viehmärkte, Händlerstallungen, den Hassierdande ꝛc. richten muß. c. Die Beseitigung mannigfacher Mißbräuche auf dem Gebiete des Vieh⸗ und Fleischhandels, sowie der Preisnotierung an den öffentlichen Märkten der Viehhöfe. d. Der Erlaß durchgreifender gesetz⸗ licher Maßregeln gegen die betrügerischen Manipulationen auf dem Gebiet des Verkehrs mit Naturbutter. Andere Staaten, wie z. B. in neuester Zei Frankreich, haben es verstanden, durch hohe Strafen und scharfe präz Bestimmungen den Richter in die Lage zu versetzen, in empfindlicher Weise den betrügerischen Mischer und Verkäufer zu treffen. e. Die ecererigaung der Grenzen unserer westlichen Nachbar⸗ länder für die Einfuhr deutschen Schlachtviehs (besonders von Schafen), um den zeitweiligen Ueberschüssen, welche der deutsche Konsum nicht aufbrauchen kann, eine Ableitung zu gewähren. Jetzt sind die auf dem deutschen Markte liegenden Ueberschüsse oft die Ursache langandauernden Preisdrucks und flauer Konjunktion. f. Die Einführung eines Wollzolls gegen alle Staaten, bei denen Handelsverträge uns nicht binden. Wir dürfen die deutsche Schafzucht, den Hort gerade der armen Böden, sich nicht verbluten lassen, und zwar nicht allein aus landwirthschaftlichen, sondern auch aus volkswirthschaftlichen und allgemein kulturellen Gründen. 4) Ausdrücklich aber sei zum Schluß erklärt, daß die För⸗ derung und Hebung der Viehzucht, so wichtig und bedeutsam sie gerade in heutiger Zeit auch 85 mag, eine dauernde Besserung der Getreidepreise nicht entbehrlich erscheinen läßt.“