tritt nunmehr eine Pause ein, bis die Vorberathungen der Ausschüsse soweit gediehen sein werden, daß genügendes Material ür die Plenarberathung vorhanden ist. Der Landtags⸗ . schall hat sich dementsprechend die Anberaumung der
nächsten Sitzung vorbehalten.
Kiel, 26. Februar. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin sind heute Vormittag von Bonn wieder eingetroffen. .“
“ Anhalt. Der Landtag ist auf den 4. März berufen worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Großfürst Wladim ir von Rußland, der auf Der — durch Warschau dem erkrankten Grafen „»Schuwalow einen Besuch abgestattet hatte, ist gestern Nach⸗ mittag in Wien eingetroffen und am Nordbahnhofe von dem Kaiser und sämmtlichen Erzherzogen empfangen worden. Vom Bahnhof aus fuhr der Kaiser mit dem Großfürsten
nach der russischen Botschaft, wo letzterer abstieg. Um 9 ¾ Uhr traf der Herzog von Aosta ein, der auf dem Bahnhof von dem Kaiser, den Erzherzogen, den Spitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden, dem italienischen Botschafter Grafen Nigra und dem Botschaftspersonale empfangen wurde. Nach Abschreiten der am Bahnhof aufgestellten Ehren⸗ kompagnie und nach Vorstellung der Erzherzoge fuhr der Kaiser mit dem Herzog nach dem Hôtel Impérial, wo Aller⸗ höchstderselbe sich verabschiedete.
Gestern Abend fand bei dem Erzherzog Karl Ludwig ein Diner statt, woran der Kaiser, die fremden Fürst⸗ lichkeiten, die Erzherzoge und Erzherzoginnen theil⸗ nahmen. ]
Als Ehrenkavaliere sind Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser während Allerhöchstdessen Anwesenheit zugetheilt worden: Feldzeugmeister Fürst Lobkowitz, Oberst Stoehr und Flügel⸗Adjutant Buttlar.
ie Wiener Blätter begrüßen in warmen Worten das Eintreffen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers zu dem Leichenbegängnisse des Erzherzogs Albrecht. Pas „Fremdenblatt“ schreibt: Unser Heer und Volk erkennt die Bedeutung des Besuchs und der Gesinnung an, die aus den kostbaren Worten des jüngsten deutschen Armeebefehls gesprochen. Der Besuch ist eine neue erfreuliche Gewähr für die Festig⸗ keit und Aufrichtigkeit des Bundes, in welchem alle eine starke Grundlage des Weltfriedens erblicken; er ist ferner ein sichtbares Zeichen der innigen Be⸗ iehungen der beiden Nachbarreiche und ein erhebender Ausdrück eines wahrhaft freundschaftlichen Sinnes. — Die „Presse“ äußert sich folgendermaßen: Nicht nur der Pietät der Vergangenheit, sondern auch den Segnungen der Gegenwart gilt die Theilnahme Seiner Majestät des Deutschen Kaisers an der Leichenfeier. Der Besuch gilt dem treuesten und edelsten Bundesgenossen; in dem dank⸗ baren Gefuͤhl für diese bethätigte Freundschaft begrüßt die Wiener Bevölkerung Seine Majestät den Kaiser Wilhelm. — Die „Neue Freie Presse“ sieht darin eine über⸗ raschende Ausnahme von der Regel, wonach Monarchen bei Begräbnissen von Prinzen nur Vertreter entsenden. Der Deutsche Kaiser überbringe nicht nur einen Beileidsgruß an das kameradschaftlich verbundene öster⸗ reichische Heer, sondern auch einen Freundschaftsgruß und die Theilnahme des verbündeten Reichs. Hier⸗ durch werde die Anwesenheit des Deutschen Kaisers a einem großen politischen Ereigniß; damit ehre der Deutsche Kaiser die Machtstellung der verbündeten Monarchie. — Das „Neue Wiener Tagblatt“ vernimmt in dem Kaiser⸗ lichen Besuch die Sprache hoher Staatspolitik und die Sprache des Herzens, welche die österreichischen Völker dankbar zur Kenntniß nähmen. Die bundesfreundliche Kundgebung des Deutschen Kaisers sei ganz besonders geeignet, die Empfin⸗ dungen der politischen und kulturellen Solidarität zu vertiefen.
Gestern früh um 8 Uhr wurde dem Publikum der Einlaß in die Hofburgpfarrkirche in Wien gestattet. Der silberne Sarg des Erzherzogs Albrecht befindet sich, wie das „Prag.
Abdbl.“ berichtet, auf einer Goldstoffdecke unter einem schwarzen Baldachin. Auf besonderen Tabourets liegen die Kaiserliche Prinzenkrone, die Erzherzogskrone, die Orden, derösterreichische und der preußische Marschallsstab. Die Altare sind schwarz bedeckt. An drei Altaren wurden ununterbrochen Messen, gelesen. Mittags erhielten die Offizierkorps und die Hofbeamten utritt.
Die Konferenz, welche behufs Feststellung von Mitteln
Beseitigung der im Alföld auftretenden agrar⸗
srialtnischen Bewegung am 23. d. M. im Ge⸗ bäude des Minister⸗Präsidiums in Budapest stattgefunden hat, wurde gestern fortgesetzt und beendet. Nach den übereinstimmenden Meldungen der Verwaltungsorgane wurde festgestellt, daß ein eigentlicher Nothstand im Alföld nicht vorhanden und die Schilderungen nach dieser Richtung sehr über rieben seien; es wäre daher verfehlt, mit der Vertheilung von Geldspenden vorzugehen. Wohl herrsche jedoch an einigen Orten Mangel an Arbeitsgelegenheit, und es empfehle sich daher, nach dieser Richtung Abhilfe zu schaffen und dem ländlichen Proletariat, das zumal im Winter keinen Verdienst habe, lohnende Beschäftigung zu bieten. Nicht zu verkennen sei ferner, daß die sozialpolitische Agitation eine große Ausdehnung genommen habe und in weite Kreise des Landvolkes eingedrungen sei. Dieser Zustand wurde eingehend erörtert und die Untersuchungskommission wird als Ergebniß des Meinungsaustausches der Regierung konkrete Vorschläge behufs Eindämmung der sozialistischen Bewegung erstatten.
Großbritannien und Irland. Der Premier⸗Minister Lord Rosebery leidet fortgesetzt zan großer ““ welche dem Fortschreiten der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der
In der Kanzler der Schatzkammer Sir W. Harcourt betreffs der Resolution des Hauses über die Einschränkung der Ein⸗ 524 in Gefängnissen angefertigter Waaren, es sei w eine Sache die die Erwägung der Regierung erheische is diese erfolgt sei, r vorzuschlagen
„ und, — welche Maßregeln die Regierung üüge — 2 der Chessekretär für Irland orl
ohn ey infolge Unwohlseins das Bett hütet, so ist S sekretär des Innern Asquith beauftragt worden, Bill über die
könne er nicht
der Die
der
Entstaatlichung der walisischen
Kirche zur ersten Lesung zu bringen. Die Vorlage ist mit der vöahegen tern t Die Bill wurde von Sir M. Hicks⸗ Beach energi ekämpft.
* müenknhen hat das „Reuter'sche Bureau“ zu der Erklärung ermächtigt, daß die Nachricht von der Abberufung des Gouverneurs der Kap⸗Kolonie Sir Henry Loch ohne Begründung sei. Die Regierung habe vielmehr seine dem Staate geleisteten Dienste stets aufs höchste geschätzt, und niemals sei dem Staats⸗ sekretär der Gedanke gekommen, ihn abzuberufen. Die Sache verhalte sich vielmehr so: der Amtstermin Sir Henry Loch’s als Gouverneur der Kap⸗Kolonie laufe in diesem Jahre ab er wünsche vorher nach England zu resen.
Den römischen Blättern zufolge hätte die Anklage behörde beschlossen, entsprechend dem Antrage der Verther⸗ diger der in den Prozeß wegen Hinterziehung von Schrift⸗ stücken der Banca Romana verwickelten Personen, die Vor⸗ untersuchung weiter auszudehnen und auch Giolitti vor⸗ zuladen. . 1
. 8 Spanien. „W. T. B.“ meldet aus Madrid, dort eingetroffenen Depeschen aus Cuba zufolge hätten die Behörden strenge Maßregeln ergreifen und die durch die Verfassung gewährleisteten Rechte suspendieren müssen, um das Brigantenunwesen auszurotten; die Partei der konsti⸗ tutionellen Vereinigun habe ihre Unterftäpung ange⸗ boten. Weitere Eiszelheiten fehlten. Der Ministerrat sei zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengetreten, nach deren Beendigung seitens der Rünge erklärt worden sei, die strengen Maßnahmen auf Cuba seien lediglich zur Unter⸗ drückung der Briganten getroffen worden; sonstige Aus⸗ schreitungen seien nicht vorgekommen. “ — Türkei. 8 b 1 Die „Agence de Constantinople“ ist ermächtigt, die Mel⸗ dung englischer Blätter für unbegründet zu erklären, daß französische Delegirte bei der Untersuchungs⸗ kommission gegen die Deportation derjenigen protestiert habe, die über die Vorgänge in Sassun als Zeugen Erklärungen abgegeben hätten. — Ein Erlaß des Sultans ordnet strenge Sicherheitsmaßregeln in Konstantinopel an. Neben der regulären Polizei werden Militärpatrouillen alle Stadttheile durchstreifen. — Gegenüber der Meldung des „Reuter'schen Bureaus“, welche die Lage der Christen in Beyrut als düster schildert und behauptet, es sei ein An⸗ griff seitens der Drusen zu befürchten, erklärt die „Agence de Constantinople“ auf Grund von Mittheilungen aus bester Quelle, die Nachricht sei durchaus unbegründet 1
Schweden und Norwegen.
Die Delegirten der verschiedenen Parteien des Stor⸗ things haben, wie „W. T. B.“ aus Christiania berichtet, gestern Abend ihren Fraktionen Bericht über die stattgehabten gemeinsamen Verhandlungen abgestattet. In allen drei Frak⸗ tionen wurde die Haltung der Delegirten gebilligt. Die Ver⸗ handlungen werden vorläufig als gescheitert angesehen.
Asien.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Tientsin von gestern hatte der amerikanische Missionar Reid in Peking eine Zusammenkunft mit der Majorität der Mitglieder des Großen Raths, die sämmtlich lebhaft den Frieden wünschten. Der W von Hanneken habe die Organisation der Armee aufgegeben infolge des obstruktiven Vor⸗
ehens der chinesischen Beamten und infolge der Weigerung, ie von ihm für nothwendig erachteten vorläufigen Be⸗ dingungen zuzuͤgestehen. 8 1 8eans wird gemeldet, der daselbst von Chefoo eingetroffene britische Aviso „Alacrity“ berichte, die Japaner hätten alle Landbefestigungen vor “ zerstört; die Häfen der Insel Liukungtao seien unbeschädigt.
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Yok ohama von gestern, die Chinesen hätten kürzlich in einer Stärke von 17 000 Mann und 20 Kanonen Haitscheng angegriffen, die japanischen Batterien aber die feindlichen Kanonen zum Schweigen gebracht, worauf die Chinesen zurückgegangen wären.
Afrika.
Das „Reuter'’sche Burcau“ meldet aus Kairo, der britische diplomatische Agent Lord Cromer habe gestern ein Telegramm des Khedive erhalten, worin dieser aufs neue versichere, daß in der Zusammensetzung des Ministeriums keinerlei Ver⸗ änderung stattfinden werde. 1
Eine in Rom eingegangene Privatdepesche aus Massowah theilt dem „W. T. B.“ zufolge mit, Ras Mangascha habe infolge des Mißerfolgs der Friedensmission seiner Priester jetzt einen Hauptmann mit einem Schreiben an General Baratieri abgesandt.
Eine der Admiralität in London zugegangene Depesche bestätigt, daß an dem Braß⸗Flusse in dem britischen Pro⸗ tektorat des Niger am 22. und 23. d. M. ein ernster Kampf mit den Aufständischen stattgefunden habe. Lieutenant Taylor von dem Panzerschiff „Saint George“ und zwei Mann seien getödtet, fünf Mann verwundet worden, die Eingeborenen hätten ernste Verluste gehabt und eine Anzahl Kriegs⸗ piroguen sei zerstört worden. Der Hauptort der Aufständischen Nimbi sei in Brand gesteckt und gestern auch Fishtown ohne weitere Verluste auf britischer Seite zerstört worden. Die Operationen gegen die Eingeborenen seien als beendigt anzusehen. 1 “
Nach dem „Gaulois“ rührten die Schwierigkeiten, welche die Mission Monteil zu bestehen habe, daher, daß die Eingeborenen die Truppen nicht hätten passieren lassen wollen und ihnen im Urwald Hinterhalte gelegt hätten.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Zweiten und Dritten Beilage.
— In der heutigen (46.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky und der Staats⸗Minister Dr. Miquel beiwohnten, wurde die erste Berathung des Gesetzes, betreffend die anderweite Ordnung
des Finanzwesens des Reichs, fortgesetzt. “ Dr. Enneccerus (nl.) erwiderte zunächst auf die Ein⸗ wände des Abg. Richt gen die V 2
die wahre Bedeutung des Gesetzes ganz unbeachtet gelassen, die darin liege, die unerträglichen Schwankungen in den Finanzen der Einzelstaaten zu beseitigen. Das Gesetz enthalte eine wesent⸗ liche Stärkung der Reichs⸗Finanzverwaltung gegenüber den anderen Ressorts. Die Bezeichnung „Automat“ passe weit besser für die jetzigen Verhältnisse, als für die beabsichtigte Neuregelung. Wenn der Abg. Dr. Lieber die Ueber⸗ schüsse der Ueberweisungen für die Einzelstaaten eanspruche,
so würden die Schwankungen in den Finanzen der Einzelstaaten
nicht beseitigt. Der Verzicht der verbündeten Regierungen auf die 40 Millionen Mark Mehrüberweisungen sei vielleicht für die kleineren Bundesstaaten unarngenehm, es lasse sich aber nicht leugnen, daß das ganze Gesetz dadurch mehr Prinzipmäßigkeit und Dauerhaftigkeit erhalte. Die Vorlage habe auch bei vielen Gegnern der Tabacksteuer Anklang gefunden. Sicher sei freilich, daß das vorliegende Gesetz leichter zu stande zu bringen sei, wenn die Deckung für das vorhandene Minus durch die Annahme der Tabacksteuervorlage bereits gegeben sei. Eine ander⸗ weite Abstufung der Steuersätze bei der Tabacksteuervorlage würde die Annahme derselben vielleicht erleichtern. Man solle den allgemeinen Satz von 25 % bei den Zigarren fallen lassen Wund eine Abstufung von 15, 20 und 25 % einführen. Um einer Verminderung des Ertrages vorzubeugen, könne man nebenher eine Zollerhö zun⸗ einführen. Es sei durchaus noth⸗ wendig, das Reich finanziell auf eigene Füße zu stellen. Möchte die Vorlage “ werden und für eine geordnete Finanzwirthschaft im Reich und in den Einzelstaaten eine
(Schluß des Blattes.)
11““ “
— In der heutigen (29.) Sitzung us⸗ Abgeordneten, welcher der Minister der geistlichen ec. Angelegenheiten Dr. Bosse beiwohnte, wurde die zweite Be⸗ rathung des Etats des Ministeriums der geistlichen ec. Angelegenheiten bei dem Kapitel „Elementarschul⸗ wesen, Schullehrer⸗ und Lehrerinnen⸗Seminare“ fortgesetzt.
Der Referent Abg. Weber⸗Halberstadt (nl.) regte an, daß die Vortheile, die den Seminarlehrern dadurch gewährt würden, daß bei der Bemessung des Gehalts die Zeit, die sie über das 31. Lebensjahr im Volkesschuldient zugebracht hätten, berücksichtigt werde, auch den⸗ jenigen Seminar⸗Hilfslehrern in gleicher Weise zu theil würden, die ihre Carribre zum Seminarlehrer durch die Zwischenstufe als Hilfs⸗ lehrer gemacht hätten. .
Ministerial⸗Direktor Dr. Kügler erwiderte, daß mit der Finanz⸗ verwaltung bereits Verhandlungen gepflo en würden, inwieweit den⸗ jenigen Seminarlehrern, welche am 1. April 1894 angestellt worden seien, nachdem sie längere Zeit als Hilfslehrer fungiert hätten, die frühere Dienstzeit bei der Bemessung des Gehalts zu gute gerechnet werden könne. Die Finanzverwaltung werde bestrebt sein, in die Prüfung des einzelnen Falles mit Wohlwollen einzutreten, damit die jetzigen Härten ausgeglichen würden und die Beschwerden aufhörten.
Abg. Dr. Porsch (Zentr.): Trotzdem der Minister vor zwei Jahren versichert hat, daß er keinerlei Einfluß auf die Lehrer bezüglich ihrer Angehörigkeit zu Lehrervereinen üben werde, sei es gegenüber evangelischen, sei es gegenüber katholischen Lehrern, so scheint doch dieses Wohlwollen nach unten hin sehr verdient werden zu müssen, denn wiederholt haben wir von Kreis⸗ Schulinspektoren gehört, die Lehrer ihrer Zugehörigkeit zu katholischen Lehrervereinen wegen drangsaliert und gemaßregelt haben. Insbesondere muß ich eines Pes aus der Umgegend von Ratibor erwähnen, wo man die An⸗ stellung eines Lehrers von seiner Nichtzugehörigkeit zum katholischen Lehrerverein abhängig machte. Meist müssen derartige Fälle ja sehr diskret behandelt werden, um den betreffenden Lehrern nicht zu schaden.
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse: J kann meine Erklärung von vor zwei Jahren nur wiederholen, daß si meine Fürsorge ebenso auf katholische, wie auf evangelische Lehrer be⸗ zieht. as diesen gestattet ist, muß auch jenen estattet sein. Der Fall aus der Gegend von Ratibor liegt so, daß a erdings die Schul⸗ deputation beschlossen hatte, den Lehrer wegen seiner Zugehörigkeit zum katholischen Lehrerverein zu befragen. Die Frage wurde übrigens verneint; einen weiteren Beschluß hatte die Schul⸗ deputation nicht zu fassen, sondern nur einen Vorschlag zu ma hen. Ich hatte also keine Handhabe, irgendwie einzugreifen. Aus meiner früheren und heutigen Erklärung geht klar hervor, daß bei mir fůr derartige Bestrebungen keine Unterstützung zu finden ist. Was die anderen Fälle betrifft, wo Kreis⸗Schulinspektoren in den Blättern angegriffen worden sind, so hat sich ohne Ausnahme bei der Nach⸗ forschung herausgestellt, daß die Nachrichten unrichtig waren.
Abg. Böttinger (nl.) wünscht eine Besserstellung der Seminar⸗ lehrer und namentlich eine Erhöhung des Anfangsgehalts von 1800 ℳ auf 2000 ℳ Für die Seminar⸗Direktoren wünscht Redner durchweg die Verleihung des Ranges der Räthe vierter Klasse, damit der jetzt bestehende Unterschied zwischen den Seminar⸗Direktoren aufhöre. 1 6 Ministerial⸗Direktor Dr. Kügler: Die Frage, ob das Mindest⸗ gehalt der Seminarlehrer erhöht werden solle, ist schon früher erörtert worden. Der 1— allgemeinen Aufbesserung der Lehrergehälter erledigt werden solle. Inzwischen sei schon dadurch eine Besserung eingetreten, daß den Seminar⸗ lehrern, welche nach dem 31. Lebensjahre berufen werden, die Jahre nach dem 31. Lebensjahre als Dienstjahre angerechnet werden. Was die Rangfrage bei den Seminar⸗Direktoren betrifft, so besteht seit 3 bis 4 Jahren die Praxis, daß überall da, wo es durch die Zahl der Dienstjahre berechtigt erscheint, bei der Ernennung eines Seminar⸗ Direktors der Antrag gestellt wird auf Verleihung des Charakters als Schulrath und des Ran es der Räthe vierter Klasse, In Zukunft dürfte also die Differenz, welce jetzt noch bei den Seminar⸗Direktoren be⸗ steht, aufhören. 1 1
Abg. von Czarlinski (Pole): Es ist bezeichnend, daß, wenn wir Polen unsere nationglen Rechte wahren, man hier auf anderer Seite ungehalten wird. Das Unterrichts⸗ und Sprachengebiet ist aber ein Feld, auf dem wir nicht zurückweichen werden. Die Gefahr, daß polnischer Unterricht dazu benutzt wird, zu enh. liegt nicht vor; denn es handelt sich doch nur um polnische Kinder, die nicht erst polonisiert werden müssen. Der vom Abg. Gerlich angeführte Graudenzer Fall ist noch keineswegs be⸗ wiesen, und dann möchte ich doch darauf hinweisen, daß auch auf deutscher Seite Ausschreitungen vorkommen. Ich möchte den Minister bitten, dafür zu sorgen, daß endlich die körperlichen Züchtigungen in den Schulen aufhören, nachdem sie schon in den Gefängnissen ver⸗ boten sind. Woher kommt es, daß in den polnischen Landestheilen die katholischen Lehrer so spät definitiv 92 gestellt werden? Die Fälle, wo katholische Lehrer zurück⸗ gesetzt werden, mehren sich. In Mogilno rügte ein Kreis⸗ Schulinspektor den Vortrag eines Lehrers als viel zu katholisch’. In einem anderen Fall wurde ein katholischer Lehrer zu einer Ordnungsstrafe verurtheilt, weil er die Kinder zur Messe in die Kirche geführt hatte. Ferner wurde einem Lehrer eine 813 ertheilt, weil er für seine Schulklasse ein Kruzifix angeschafft hatte, ohne vorher den Kreis⸗Schulinspektor um Erlaubniß m bitten. Das Kruzifix mußte wieder Z Das 1 sonderbare Zustände. Als das Volksschulgesetz hier eingebracht nae und eine 8 fand, glaubte man, es breche eine neue Aera - Das Gesetz ist wieder zurückgezogen worden und seither haben sich bö. Schulverhältnisse im Lande bedeutend verschlechtert infolge des Dru der Irreligiosität. 8 88
Minister der geistlichen ꝛc. veeeerh Dr. Bosse: 2 . e öeh. Züchtigungen in der Schule anbetrifft, so gestebe s 2. 2 daß die Lehrer die besten sind, die am wenigsten körperlich zu sim nöthig haben. Es giebt aber Kinder, die so ungezogen Wer daß ihnen die Ruthe gebührt. Auch die Bibel sagt: neber⸗ sein Kind lieb hat, der züchtigt es. Bei einer 1 Züchtigungsrechts schrei ir st in. Auffanf
auernde Grundlage bietel!
Hauses der
Finanz⸗Minister hat erklärt, daß die Frage bei der 8
ist es, daß Beschwerden hauptsächlich dann erhoben werden, wenn einmal ein polnisches Kind von einem deutschen Lehrer einen Klaps be⸗ kommt. Von einer Zurücksetzung katholischer Lehrer, die die zweite Prüfung bestanden haben, kann keine Rede sein. Sie werden ebenso angestellt, wie die Lehrer der evangelischen Konfession. Ueber den Fall, den der Vorredner in Bezug auf den Kreis⸗Schulinspektor in Mogilno erwähnt hat, ist ein Bericht noch nicht eingetroffen. Daß der Schulinspektor aber gesagt habe, der Vortrag eines Lehrers sei zu katholisch, erscheint mir unwahrscheinlic. Weiter hat der Vorredner geklagt, einem Lehrer sei ent egengetreten worden, als er die Kinder zur Messe führen wollte. Che ich dafür eine Ver⸗ antwortung übernehme, ist es doch nothwendig, daß mir hierüber eine Beschwerde im Instanzenwege zugeht. Das ist bisher nicht geschehen. Die Entfernung eines Kruzifixes aus einer Schule würde ich niemals billigen können, denn das Kruzifix ist ein heiliges Zeichen für Katho⸗ liken wie Evangelische.
Abg. Dr. Dittrich (Zentr.): Um auf die estrige Debatte zurück⸗ zukommen, möchte ich doch bitten, nicht jedes uch in Schulbiblio⸗ theken zu dulden. In dem Ratiborer Fall scheint mir trotz der Erklärungen des Ministers doch ein Einfluß auf den Lehrer aus⸗ geübt worden zu sein, er möge aus dem katholischen Lehrerverein austreten. Der konfessionelle Charakter unserer Schulen leidet unter der großen Vermischung der Konfessionen, die besonders durch die Freizügigkeit begünstigt worden ist. Für evangelische Minoritäten werden auch in katholischen Gegenden Schulen eingerichtet, nicht aber umgekehrt. Wir müßten wieder zurück zu den Zuständen des Augsburger Religionsfriedens, die Konfessionen müssen schiedlich⸗friedlich neben ein⸗ ander leben. Die konfessionslose, die Simultanschule ist nichts als die Vorstufe zur religionslosen Schule. Zur Zeit sind die Konfessionen in ungleicher Weise berücksichtigt. In einer Schule Westpreußens mit 106 evangelischen und 100 katholischen Schülern sind drei evangelische und nur ein katholischer Lehrer angestellt. In einer Schule mit 54 katho⸗ lischen und 57 evangelischen Schülern unterrichtet überhaupt kein katholi⸗ scher Lehrer. Aehnlich ist es in mehreren anderen Schulen. Die Wünsche der Katholiken nach gleichmäßiger Anstellung von katholischen und evangelischen Lehrern in Simultanschulen sind durchaus berechtigt. Es ist die höchste Zeit, durch Schaffung eines Schulgesetzes den Verhält⸗ nissen Rechnung zu tragen. Es muß ferner festgestellt werden, daß vns die konfessionelle Schule zu wahrer religiöser Erziehung be⸗ ähigt sei.
(Schluß des Blattes.)
— Die XII. Kommission des Reichstags zur Vorberathung des Entwurfs eines Tabacksteuerg esetzes 2 sich konstituiert und den Abg. Fritzen (Rees) zum Vorsitzenden, den Abg. Grafen von Holstein zum Stellvertreter des Vorsitzenden, sowie die Abgg. Bassermann, Graf Douglas, Förster (Reuß), de Witt zu Schrift⸗ führern gewählt.
— Von den Abgg. Ring, Gamp, von Mendel⸗Stein⸗ fels, Freiherr von Huene und Dr. Paasche ist im Hause der Abgeordneten nachstehender Antrag eingebracht worden:
Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, mit möglichster Beschleunigung die⸗ jenigen administrativen und gesetzlichen Maßregeln zu ergreifen, welche nothwendig sind, um die durch die wiederholten Sperrungen des hiesigen städtischen Vieh⸗ und Schlachthofs der einheimischen Landwirthschaft und dem Viehhandel zugefügten schweren Schäden für die Zukunft zu beseitigen.
Statistik und Volkswirthschafr.
Wohlthätige Stiftungen.
Der verstorbene Rentner Josef Michaelis hat die Stadt⸗ emeinde Köln zur Universalerbin seines auf circa 80 000 ℳ 188 chatten Vermögens eingesetzt. Die Zinsen dieses Vermögens sollen verwendet werden zu einem Drittel für den Blinden⸗ und Fürsorge⸗ Verein zu Köln, zu einem Drittel für das ifraelitische Asyl zur un⸗ entgeltlichen Verpflegung von Kranken und Altersschwachen ohne Unterschied der Religion und zu einem Drittel zur Unter tützung solcher Männer, welche durch populäre Schriften oder Vorträge zur Auf⸗ klärung und Bildung des Volkes, insbesondere auch der Kölner Be⸗ völkerung beitragen. Der am 13. November v. Js. verstorbene Volksbank⸗Direktor ugo Merrettig zu Mülheim a. Rhein hat dieser Stadt 0 000 ℳ zur Errichtung einer „Hugo⸗Emilien⸗Stiftung“ vermacht, deren Zinsen zur Unterhaltun von Volksküchen, Haushaltungs⸗ und Unterrichts schulen oder für ähnliche Zwecke verwendet werden sollen. Derselben Stadt hat der ammetfabrikant Ludwig Noell zu Mül⸗ heim a. Rhein aus Anlaß seines 25 jährigen Jubilaͤums als Theil⸗ haber der Firma Christoph Andreae eine Schenkung von 50 000 ℳ überwiesen, aus deren Zinsen erholungsbedürftigen Kindern unbemittelter Eltern nach überstandenen Krankheiten oder überhaupt erholungsbedürftigen Kindern von dem Zeitpunkt ab, wo sie die Eltern⸗ Pflege entbehren können, bis zum Alter von 16 bis 18 Jahren die
ittel zur Genesung oder zur Aufnahme in geeignete Anstalten ge⸗ währt werden sollen. Derselbe Herr hat ferner eine Stiftung von 40 000 ℳ errichtet, deren Zinsen für Wittwen der Angestellten und Meister der Andreae'schen Fabrik verwendet werden sollen.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Aachen wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet: Hundertneunzig Weber der Firma Schwamborn uUnd Classen sind wegen Ent⸗ lassung eines Webers, der mit der Füene wegen Lohnerhöhung unter⸗ handelt hatte, ausständig. — Der „Vorwärts' bringt über die Gesammt⸗ lage der Lohnbewegung der Weber in Aachen und urtscheid fol Harstelluns: Seit fünf Wochen sind die Weber in Aachen und scheid in einer Lohnbewegung, weil die Fabrikanten eine Lohnherab⸗ etzung durchzusetzen versuchten. Von den
orderung auf Lohnerhöhung geantwortet. Es traten damals etwa
Weber in den Ausstand. Da schon verschiedene Fabrikanten die
orderungen der Weber bewilligt haben, so sind jetzt noch 200 Aus⸗ Fknpig⸗ vorhanden.
Gus Schmölln wird der geschrieben: Um etwaigen, weiter zu erwartenden Arbeitseinstellungen vorzubeugen, sind heute Vormittag die J nhaber sämmtlicher hiesiger Knopffabriken zusammengetreten, um einen einheitlichen Lohntarif sir alle Etablissements dieser Branche aufzustellen. Nach seiner
ertigstellung soll der Tarif durch Aushängen in den Fabriken bekannt gemacht werden.
In Neumünster haben einer Mittheilung des „Vorwärts“ folge sieben Scherer der Bertram'schen Lederfabrik wegen einer ihnen angekündigten Lohnkürzung die Arbeit anssstenl.
Der Vorstand des Verbandes der Porzellanarbeiter hat einer Meldung desselben Blattes zufolge über die Vorske ns der firma C. Tielsch u. Komp. in Altwasser in Schlesien auf
ntrag der dort beschäftigten organisierten Arbeiter, Dreher, aler ꝛc. (der dortige Ortsverein der Porzellanarbeiter zählt
550 Mitglieder) als Einleitung zu einer Lohnbewegung die Sperre erhängt.
Aus Basel wird dem Berner „Bund“ geschrieben: Eine stark besuchte Brauervers ammlung nahm am Sonntag Kenntniß von dem Verhalten der hiesigen Brauereibesitzer zu der Lohnbewegung in diesem Gewerbe. Demnach ist der zehnstündige Arbeitstag gesichert, desgleichen ein Mindestlohn von 120 Fr. für den Monat; ebenso wird der 1. Mai als Arbeiter⸗Feiertag frei egeben. Es bleiben nur noch die Paragraphen über den Arbeitsnachweis und die Aufstellung eines Schiedsgerichts festzustellen, was no diese Woche Fescheben soll. Die neue Verordnung soll mit dem 1. März in Kraft treten. Die Mälzereien sollen ebenfalls in diese Lohn⸗
ende urt⸗
Webern wurde mit der
zu⸗
„Geraer Ztg.“ unter dem 22. Februar
habung der neuen Arbeitsordnung wurde die Wahl einer Kontrol⸗ kommission beschlossen. — Mit vier basellandschaftlichen Brauereien werden noch besondere Uebereinkommen abgeschlossen.
Kunst und Wissenschaft.
Der Maler Müh lenbruch wird binnen kurzem mit der Be⸗ malung der dritten Wandfläche im großen Trepp enhause des hiesigen Rathhauses beginnen. Zu dem Zweck wird wieder ein Gerüst errichtet werden, das dann die freie Betrachtung der beiden fertigen Wandgemälde sehr beeinträchtigt. Wer daher diese Kunstwerke noch nicht kennt, dem sei die vorherige Besichtigung angerathen, welche täg⸗ lich, mit Ausnahme von Donnerstag und Freitag, unentgeltlich gestattet ist. Herrn Mühlenbruch ist bekanntlich in der allgemeinen Konkurrenz des Jahres 1885 die Ausführung eines einheitlichen Bildes, das die Wiedererrichtung des Deutschen Reichs und die Erhebung Berlins zur Hauptstadt desselben darstellen soll, auf den drei großen Wandflächen im Treppenhause zum dritten Stockwerk des Rathhauses übertragen worden. Im Dezember 1887 hat der Künstler seine Arbeiten an rt und Stelle angefangen; für die Vollendung des einen Flächenraum von 253 qm einnehmenden Gemäldes war ein Zeitraum von neun Jahren vorgesehen. b
— Die Akademie der Wissenschaften zu Paris hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Professor der Mathematik an der hiesigen maghersttat Dr. eierstraß zu ihrem auswärtigen Mitgliede ge⸗
— Wie dem „W. T. B.“ aus Paris gemeldet wird, hat das Comité der „Société nationale des beaux-arts“ be⸗ schlossen, sich an der diesjährigen Berliner allgemeinen Kunst⸗ ausstellung zu betheiligen.
— Der Ober⸗Baudirektor, Professor Durm aus Karlsruhe, welcher zur Prüfung des Zustands des Parthenon in Athen eingetroffen ist, erklärte, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird: die alten Denk⸗ mäler in Athen, namentlich das Parthenon und der Theseus⸗Tempel, befänden sich in Gefahr. Es würde eine Million Drachmen noth⸗ wendig sein für die Arbeiten zur Erhaltung der Denkmäler. Die Archäologische Gesellschaft in Athen beabsichtigt, einen Theil des Kapitals durch einen internationalen Aufruf zu beschaffen. u“
Land⸗ und Forstwirthschaft. FetenHant in Serbien. 8 Infolge der reichlichen chneemassen sind die Saaten vor Frost geschütt und geben deshalb Hoffnung auf eine günstige weitere Ent⸗ pickelung.
Handel und Gewerbe.
Der Ausweis der Reichsbank vom 23. Februar weist einen gesammten Kassenbestand nach von 1 145 974 000 ℳ, d. i. der Vor⸗ woche gegenüber weniger 1 749 000 ℳ; der Metallbestand für sich hat eine Abnahme um 1 413 000 ℳ erfahren. Die Anlage in Wechseln im Betrage von 471 654 000 ℳ zeigt eine Verminderung um 2 649 000 ℳ, die Anlage in Lombardforderungen bei einem Betrage von 64 730 000 ℳ eine Abnahme um 1 932 000 ℳ, beide Anlage⸗ Konten zusammen also eine Abnahme von 4 581 000 ℳ Auf passiver Seite hat sich der Notenumlauf weiter um 30 240 000 ℳ auf 968 210 000 ℳ vermindert, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten bei einem Betrage von 595 301 000 ℳ eine u⸗ nahme um 23 565 000 ℳ ergeben.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
8 An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 10 822, nicht rechtzeitig gestellt 249 Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 4516, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 8 Fwangs, Berstei erungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 25. Februar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Yorkstraße 61, dem Baumeister Friedrich Hirt gehörig; Nutzungswerth 16 400 ℳ; für das Meistgebot von 280 000 ℳ wurde der Zimmermeister Robert Paul, Birkenstraße 77, Ersteher. — Lietzman nstraße 11, der Frau Kaufmann Auguste Klakow gehörig; J 3,29 a; Nutzungswerth 5100 ℳ; mit dem Gebot von 102 000 ℳ blieb der Kaufmann Max Meierstein zu Berlin Meistbietender. — Sellerstraße 3, dem Restaurateur Heinrich Neumann gehörig; Fläche 5,01 a; 1 swerth 7560 ℳ; das geringste Gebot wurde auf 800 ℳ fest esetzt; Meistbietender blieb der Gutsbesitzer August Friedrich Schu'g; zu Grebs bei Leheim mit dem Gebot von 931 000 ℳ
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ viehmarkt vom 23. Februar 1895. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der S weine, welche na Lebendgewicht gehandelt werden. Ränder. uftrieb 4250 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 118 — 126 ℳ, II. Qualität 104 — 114 ℳ, III. Qualität 94 — 100 ℳ, IV. Qualität 86 — 90 ℳ — Schweine. Auftrieb 4217 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 100 — 102 ℳ, Landschweine: a. gute 96 — 98 ℳ b. geringere 90 — 94 ℳ, Galizier — ℳ, leichte Ungarn — ℳ bei 20 % Tara, Bakonyer 92 — 96 ℳ bei 27,5 kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1056 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I., Qual. 1,06 — 1,16 ℳ, II. Qual. 0,90 — 1,04 ℳ, III. Qualität 0,76 — 0,88 ℳ — Scha e Auftrieb 9563 Stück. (Hurchschnitispreis für 1 kg.) I. Qualität 0,92 — 1,06 ℳ, II. Qualität 0,86 — 0,90 ℳ, III. Qualität — ℳ
„— Der Kurs für die hier einlösbaren österreichischen Silberkupons ist auf 165,25 erhöht worden. — Dem Verwaltungsrath der Magdeburger Rückver⸗ sicherungs⸗Gesellschaft wurde vom Vorstand der Abschluß für das Jahr 1894 vorgelegt, der einen Reingewinn von 436 657 ℳ ergiebt. Es wurde beschlossen, der auf den 15. März d. J. ein⸗ zuberufenden Generalversammlung eine Dividende von 45 ℳ für jede Aktie vorzuschlagen. Reserve⸗ und Sparfonds stellen sich zusammen auf 1 443 801 ℳ — Aus der dem Aufsichtsrathe der Victoria⸗Speicher⸗ Aktiengef ellschaft vorgelegten Bilanz für 1894 ergiebt sich, daß nach Tilgung der Unterbilanz, W Abschreibungen und Dotierung der Reserve 1 % Dividende der eneralversammlung zur Vertheilung veeeehe. werden kann. — Die Providentia, “ Gesellschaft, vertheilt für das abge aufene Geschäftsjahr 42 ℳ gegen 35 ℳ Dividende im Vorjahre, die Rückversicherungs⸗ 8 eeö Providentia 40 ℳ gegen 34 ℳ Dividende im Vorjahre. — Der Aufsichtsrath der Ilseder Hütte schlägt, wie aus Han⸗ nover gemeldet wird, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 28 % gegen 18 % im Vansahre vor. — In der gestrigen Au sichtsrathssitzung der Bergwerks⸗ gesellschaft Hibernia, Herne wurde die vorgelegte Bilanz 189 1894 festgestellt. Es wurde beschlossen, von dem, abzüglich aller laufenden und außergewöhnlichen Betriebsausgaben, sowie der An⸗ leihezinsen von 314 775 ℳ, verbleibenden Bruttogewinn von 2 215 965 ℳ (inkl. des Vortrages aus 1893 von 23 336 ℳ) die Summe von 838 414 1 zu Abschreibungen auf Inventar⸗Kontozu verwenden und von dem verbleibenden e die Vertheilung einer Dividende von 5 ½ % des Aktienkapitals von 22 400 400 ℳ, unter Vortrag von 64 275 ℳ auf neue Rechnung der diesjährigen ordentlichen General⸗ versammlung vorzuschlagen, die auf den 23. März d. J. nach Düssel⸗ dorf einberufen werden soll. — Der Verwaltungsrath der Bremer Bank hat die Dividende für 1894, vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung,
Vöhrsticher ngs⸗
bewegung einbezogen werden. Zur Ueberwachung der genauen Hand⸗
auf 4 % festgesetzt. 1R. Mnx-hes hhnaene eeheA-n, Ua .
Magdeburg, 25.
ebruar. Kornzucker exkl., von 827
9 *
75 % Rendem. 6,25 — 6,80. raffinade II —. Melis I mit Faß —. Ruhig, a. B. Hamburg pr. Februar 8,95 8,95 Br., pr. 9,07 ½ Br. Schwach. Leipzi 9. 25. a
(W. ndel.
ebruar. ℳ, pr. Juli 3,02 ½ ℳ, pr.
Bremen, 25. Februar. Raffiniertes Petroleum. Petroleum⸗Börse.) Fest. Upland middl. loko 28 ½ ₰ 35 ½ ₰, Armour shield 35 ₰, Speck. Ruhig. Abladung 30 %¼.
Hamburg, 25. Februar. (W. bericht.) Good average Santos pr. tember 77, pr. Dezember 74 †. (Schlußbericht.)
(W.
März 8,97 ½, pr. Wien, 25. Februar. (W. T. Oesterreichischen Kreditansta
dotieren und den Gewinnrest von
v waren, in das zur Verth einbezogen.
London, 25. Februar. (W loko 11 ruhig, Rüben⸗Rohzucker 39, pr. 3 Monat 39 8.
Glasgow, 25. von Roheisen betrugen in der 8091 Tons in derselben
Bradford, 25. Februar.
Garne und Stoffe sich bessernd Haris, 25. Februar. (W. T. die Pariser Administratoren der s Vollm
aufzunehmen. Mehrere Fall solle der Kupon
Rom, 25. Februar. Aktionäre der Banca d'Italia
Amsterdam, 25. Februar. good ordinary 54. — Bancazinn Brüssel, 25. Februar.
us dem Bahnbetriebe 102 911 Gesammteinnahmen 112 557 Fr.,
New⸗York, 25. Februar. träge, wurde im weiteren der Aktien betrug 144 000 Stück.
folge bedeutender Ankünfte. erwarteten Zufuhren Erbolung ein. Waarenbericht. Baumwolle, 5 ½, Petroleum matt, do. 6,05, do. rohes 6,80, do. Pipe li Schmalz West. steam 6,70, do. behauptet, do. p. Februar 49, do. Weizen behauptet, rother Winterweiz do. p. März 57 ⅛, do. p. April —, nach Liverpool 2 ⅛,
Zucker 21116, Kupfer 9,60. Visible lppr⸗ an Weize
Mais 12 969 000 Bushels. Chicago, 25. Februar. (W.
hauptet. — Mais stieg auf Abꝛ
ö Vorräthe.
4388 eizen pr. Februar 50 ¾,
Kaution 8000 Fr. Kosten 1400 Fr.
gile Hachien in Lissa arem esellschaft 28, Rue de Chateaudun,
4. März 1 ½ Uhr. maatschappij, Hotel Steenbergen Stationsgebäudes
Kärz.
Timmerhuis zu 365 000 Stück
Waesberge & 6. März, 12 Uhr.
oon zu Rotterdam. Dänem Directeuren
eisen⸗ behälter) auf Kopenhagens östlicher eichnungen erhältlich auf Oestre
ngebots und Rückgabe 9. März, 12 Uhr. straede 1, Kop 1e; Lieferung maschinen für das hie ngebote mit der Aufschrift: Kommunehospitaletb. Brasili
Rue du 25 Mars 39, in Säo Pa
Breme n, 26. Februar.
bruar Abends von New⸗York nach
neue 9,75 — 9,90. 88 % Rendement 2e, . n 8— 9,20 — 9,35. Nachprodukte exkl., uhiger. Gem. Raffinade mit ö I. Produkt Tran April 8,95 Gd., 9,00 Br.,
Plata. Grundmuster 2,97 ½ ℳ, pr. April 2,97 ½ ℳ, pr.
ℳ, pr. Oktober 3,10 ℳ, pr. November 0 ℳ, pr. Januar 3,12 ½. Umsatz
(Offizielle Loko 5,50 B. — Baumwolle. Williger.
— S Cudahy 35 ¾ Short clear middling loko 30 ¾, Januar⸗F
beschloß, für das Geschäftsjahr 1894 eine vertheilen, den außerordentlichen Reservefonds mit 250 000 Fl. zu
New⸗York 6,10,
Kaffee fair Rio Nr. 7 p. März 15,25, do. do. p. Mai 15,00,
83 8 5. März. Stadtverwaltung von Spezia: Kana zur Assanierung des Kanals Viale Savoia.
Portug 11. März, Mittags. Königlich on: Lieferung von Ma eder, Firniß, Schwämmen ꝛc.
t mit Wohnräumen und verschiedenen S vss ghrnhf der damit zusammenhängenden Nebenarbeiten.
flastersteinen in Höhe von 14 bis dingungen käu nh für 5 Cts. bei den
vœsen, Vestre Gasvaerk, Kopenhagen:
und Stahlarbeiten zu einem Gerüst für
sige Kommunehospital. eichnungen an Ort und Stelle zur Einsichtnahme.
(W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl.,
Brotraffinade 1 —. Faß 21,00 — 21,75.
Brot⸗
o f. 9,02 ½ Br., pr. März 8,92 ½ bez., pr. Mai 9,05 bez.,
T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ B. pr. S —,— ℳ, pr. ai 3,00 ℳ, pr. Juni August 3,05 ℳ, pr. September 3,10 ℳ, pr. Dezember 40 000 kg. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Notierung der Bremer
Ruhig. Wilcox
chmalz. ₰, Fairbanks 29 8. — ebruar⸗
T. B.) Kaffee (Nachmittags⸗ März, 78 ½, pr. Mai 78, pr. Sep⸗ Ruhig. — Zuckermarkt.
Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. “ 9,02 ½, pr. kai 9,07 ½, pr. August 9,35. Ruhi
ig.
B.) Der Verwaltungsrath der
lt für ö und Gewerbe ividende von 19 Fl. zu
65 000 Fl. auf das Gewinn⸗ und
Verlust⸗Konto des laufenden Jahres zu übertragen. Die Gewinne aus den Konsortialgeschäften sind, insoweit diese am 31. Dezember 1894
eilung gelangende Jahreserträgniß
T. B.) 96 % Javazucker
loko 9 ruhig. — Chile⸗Kupfer Februgr. (W. T. B.) Die Verschiffungen
vorigen Woche 3284 Tons gegen
Woche des vorigen Jahres. igr. (W. T. B.) Wollmarkt thätig, Merinos fest, Croßbreds thätiger, unverändert. Mohairwolle ¼ höher,
B.) Aus Bankkreisen verlautet, panischen Nordbahn hätten
acht erhalten, die für Deckung der Aprilkupons nöthige Summe Banken hätten abgelehnt, nur der „Credit Lyonnais“ sei dem Geschäft eventuell nicht abgeneigt. Im schlimmsten mit Papier bezahlt werden.
(W. T. B.)
Die Versammlung der genehmigte mit großer Mehrheit
die Bilanz für 1894 sowie die Reduktion des Nominal⸗Gesellschafts⸗ kapitals von 300 Millionen auf 270 Millionen und des wirklich ein⸗ gezahlten Kapitals von 210 auf 180 Millionen Lire. Anwesend waren 808 Aktionäre, die 83 954 Aktien vertraten.
(W. T. B.) Java⸗Kaffee 36 ½
1 (W. T. B.) Die Einnahmen der “ Heinrich⸗Bahn betrugen in
der zweiten Februar⸗Dekade:
Ir aus den Minen 9646 Fr., ehre
innahmen gegen die definitiven
Einnahmen im entsprechenden “ borigen Jahres 11 444 Fr. Verlaufe fest und schloß fest.
Die Börse eröffnete Der Umsatz
Weizen eröffnete schwach, fiel im weiteren Verlau Ankünfte im Nordwesten, erholte sich später, der sichtbaren Vorräthe eine größere war, schloß stetig. — Mais schwächte sich nach
da die Verminderung als erwartet wurde, und Eröffnung etwas ab in⸗
Später trat anläßlich der Abnahme der
Schluß stetig. New⸗York 5 916, do. New⸗Orleans do. Philadelphia ne cert. p. Februar 103 9⅛— nom., Rohe & Brothers 7,00, Mais p. März —, do. p. Mai 49 ¼, en 58 ½, do. Weizen p. Februar 56 ⅜, do. p. Mai 58 ¼, etreidefracht 16 ⅛, do. Rio Nr. 7 Mehl, Spring clears 2,40,
n 79 476 000 Bushels, do. an
T. B.) Weizen durchweg be⸗ jnahme der für Kontraktlieferung
pr. Mai 53 ½. Mais pr. Februar Speck short clear nomin. Pork pr. Februar 10,05.
Verdingungen im Auslande.
ionsarbeiten Voranschlag 76 000 Fr. Frist zur Ausführung 5 Monate. al. portu 1l.;, Gesellschaft der
erei⸗Artikeln, sämisch⸗ Auskunft im Bureau der in Paris.
Niederlande.
De Demensvaartsche Stoomtramweg-
in Avereest: Erbauung eines
uppen, Rotterdam: Lieferung von 16 cm. Be⸗ Buchhändlern Wed. P. van
ark.
for Kjöbenhavns Belysnings- Lieferung von Guß⸗ eine Gasglocke (Gas⸗ Gasanstalt. Bedingungen und Gasvaerks Tegnestue gegen
—
-1a.he von 20 Kronen, die bei rechtzeitiger Einsendung eines der Bedingungen ꝛc. zurückerstattet werden.
Kjöbenhavns Snesnssonteun. Lavendel-
und Aufste ung von 2 Dampf⸗ edingungen und
Schriftliche
„Tilbund paa Dampmaskiner til
en.
M20. April, 1 Uhr. Gesundheitskommission des Staats Säo Paulo,
ulo: Lieferung des Drainage⸗
Materials für die Grabung des Kanals Tieté.
(W. T. B.) Norddeut 8 b Der Schnelldampfer „Kaiser Wil 9 eutscher Llopd
elm II.“ ist am 23. Fe⸗ senua abgegangen. Der Post⸗