dampfer „Braunschweig⸗ ist am 24. Februar Abends, der Post⸗ dampfer „Neckar“ am 24. Februar Vormittags in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“ ist am 24. Fe⸗ bruar Vormittags in Aden angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“ ist am 24. Februar Abends in Genua angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“ ist am 25. Februar Nach⸗ mittags auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“ ist am 25. Februar Vormittags in Aden an⸗ gekommen. Der Postdampfer „Köln“ ist am 25. Februar Nach⸗ mittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 24. Februar Morgens auf der Weser angekommen.
Hamburg, 25. Februar. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postdampfer „Prussia“ ist gestern Morgen in New⸗York eingetroffen. Der Postdampfer „Flandria“ ist gestern in St. Thomas angekommen.
London, 25. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Gaul“ ist auf der Ausreise Sonnabend von Southampton ab⸗ gegangen. Der Union⸗Dampfer „Greek“ ist auf der Heimreise Sonnabend in Southampton angekommen. Der Union⸗Dampfer „Scot“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Dunottr Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer „Hawarden Castle“ ist gestern auf der Heimreise in London angekommen. 1 3
Mailand, 25. Fevruar. (W. T. B.) Die Konferenzen zwischen den Delegirten Italiens und der Schweiz wegen des Simplon⸗ durchbruchs sind heute eröffnet worden. Der frühere Finanz⸗ Minister, jetzige Deputirte Colombo wurde zum Präsidenten gewählt. Hierauf begannen die Verhandlungen über die Ertheilung der Kon⸗ zession und über die Tarife, welche morgen fortgesetzt werden.
Theater und Musik
Konzerte.
Die als Konzert⸗ und Bühnensängerin hier bereits vortheilhaft bekannte Altistin Luise Geller aus Magdeburg gab gestern im Saal der Sing⸗Akademie ein Konzert, in welchem sie mehrere Lieder von Schubert, Brahms, Beethoven, Giordani, Paisiello, Wagner, Winkelmann, Goldmark, Dessauer und Rubinstein zu Gehör brachte. Ihre klangvolle und umfangreiche Stimme ist in der Tiefe wie in der Höhe von seltener Kraft und Ausgiebigkeit, auch lassen Intonation und Deutlichkeit der Sprache nichts zu wünschen. Der Vortrag war in den ernsten Gesängen besonders zu loben, nur in Wagner’s „Träume“ und „Im Treibhause“ ließ er etwas kalt. Die Klavierbegleitung des Herrn Kapellmeisters Winkelmann, der auch als Komponist eines Liedes hervortrat, war eine sehr präzise und kunstverständige. Die junge italienische Violinistin Bianca Panteo unterstützte das Konzert durch die treffliche Ausführung einer Sonate von Tartini sowie der „Zigeunerweisen“ von Nachèz und erntete gleich der Sängerin lebhafte Beifallsbezeugungen von seiten des zahlreich erschienenen Publikums. Beide Künstlerinnen erfreuten noch durch einige Zugaben.
Im Königlichen Opernhause findet morgen die Konzert Aufführung von G. F. Händel’s Oratorium „Josua“ statt.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Karl Niemann'’s Lustspiel „Wie die Alten sungen“ gegeben (Hökerin Hanne: Frau Schramm). — Fräulein Amanda Lindner ist von einer vierzehntägigen Gastspielreise zurückgekehrt und wird am Freitag als Brunhild in Friedrich Hebbel's „Nibelungen“ wieder auftreten.
Otto Sommerstorff ist an einer so hartnäckigen Influenza er⸗ krankt, daß die Aufführung der beiden Novitäten „Der Hexenkessel“ und „Quintus Horatius Flaccus“ abermals einen Aufschub erfahren muß. Der Spielplan des Berliner Theaters ist deshalb dahin abgeändert worden, daß sowohl morgen wie am Freitag statt der an⸗ gekündigten Vorstellungen Victorien Sardou's Lustspiel „Madame Sans⸗Gene“ gegeben wird.
Im Lessing⸗Theater wird als nächste Novität Heinrich Lee's fünfaktiges Lustspiel „Das Examen“ zur Aufführung gelangen, dessen Handlung sich an der Universität Königsberg während des Rektorats⸗ jahres Immanuel Kant's abspielt. Die Premieère ist für den
58
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater gelangt nunmehr am Sonnabend die Wiener Posse „Ein armes Mädel“ zur erstmaligen Aufführung.
Der Wiener Hofburgschauspieler Herr Bernhard Baumeister beginnt im Neuen Theater morgen als Falstaff in Shakespeare’'s „Heinrich IV.“ sein auf sechs Abende berechnetes Gastspiel.
Der für morgen angekündigte zweite Kammermusikabend der Herren Carl Major und Genossen aus Hannover hat infolge plötzlicher Erkrankung des Mitgliedes der Vereinigung, Herrn g. Richter auf einen: späteren, demnächst bekannt zu gebenden Ter⸗ min verschoben werden müssen. — Auch der zweite „Wagner⸗Abend am Klavier“ kann wegen Erkrankung des Hof⸗Kapellmeisters Franz Fischer am Donnerstag nicht stattfinden. Bereits gelöste Karten werden bei Bote und Bock zurückgenommen.
Mannigfaltiges.
In Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Sve. Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold wurde eute um 11 Uhr aus Anlaß der am heutigen Tage in Wien statt⸗ findenden Beisetzung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich in der St. Hedwigs⸗ Kirche eine feierliche Trauermesse abgehalten. Die österreichisch⸗ ungarische Botschaft war vollzählig erschienen, auch die hiesige öster⸗ reichische Kolonie war zahlreich vertreten. Unter den Anwesenden befanden sich ferner: der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretär Dr. von Boetticher, die Staats⸗Minister Dr. Miquel und Dr. Bosse, sowie der Minister des Königlichen Hauses von Wedel. Vom diplomatischen Korps waren die Bot⸗ schafter von Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten, der russische Geschäftsträger und die Gesandten von Schweden, Belgien, Japan, Brasilien, Mexiko, Argentinien zugegen. Auch die Gesandten von Bayern, Sachsen, Mecklenburg und Braunschweig, der General der Infanterie von Winterfeldt, die General⸗Majors Freiherr von Falkenhausen und Graf Wedel, sowie der Kommandant von Berlin, General⸗Major von Natzmer waren erschienen. Das Requiem zelebrierte Propst Dr. Jahnel, die Gesänge wurden nach den Kom⸗ positionen von Ett und Haller ausgeführt.
Zur Errichtung eines Denkmals für Hermann von Helm⸗ holtz hat sich hier am Sonntag unter dem Vorsitz des Staats⸗ Ministers Dr. Delbrück und in Gegenwart des Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretärs Dr. von Boetticher eim Comité konstituiert.
Der Vorsteher der Geheimen Domänen⸗Kalkulatur im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Geheime Rechnungs⸗Rath Feeder feierte heute im Kreise seiner Angehörigen in Rüstigkeit und Frische sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Aüla ist dem Jubilar der König⸗ liche Kronen⸗Orden zweiter Klasse Allerhöchst verliehen worden. Die Direktoren und vortragenden Räthe des Ministeriums über⸗ reichten ihm ein kunstvolles Album mit ihren Photographien; die Kollegen stifteten als Schmuck seines Arbeitszimmers ein Bildniß Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Von Nah und Fern trafen Glückwünsche, Blumenspenden ꝛc. ein. Alles wetteiferte, um diesem ö“ tüchtigen Beamten zu seinem Ehrentage Freude zu ereiten.
Dienstag der nächsten Woche in Aussicht genommen.
Wetterberi
vom 26. Februar 8 U 8.
Morge
28. 222
Damen
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim in 0° Celsius 50C. = 4°R.
Temperatur
19
6 783F
mann. Grube.
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im Schatten. Donnerstag:
83 00
3 wolkenlos —
1 wolkenl.) —
4 wolkig —
1 Schnee
1 Schnee still Nebel WNW 2 Schnee NO 5 wolkig still Regen
still Regen
Saus⸗Gene.
8888
Saus⸗Gene.
Le Anfang 7 ½ Uhr.
CnSeenCSrgIcgancnreoschachhu⸗- ro neeS
Schnee. ²) Gestern Schnee. ⁴) Abends Schnee. ⁵) Reif. .
Uebersicht der Witterung.
isches Minimum unter 745 mm Skandinavien, während der Luftdruck von Irland am höchsten ist. In Süd⸗ ist das Barometer in den letzten 12 Stunden mm gefallen. In Deutschland hat bei im verlicher Luftströmung und trüber
neefällen, im Süden schwachen
und nordöstlichen Winden und vielfach Wetter der Frost wieder zugenommen. es im füdlichen Deutschland, wo die
iu 8 Grad unter dem Gefrierpunkt
und Südfrankreich sind frostfrei. chenden Winden dürfte
de utsche Seewarte.
Sonnabend: Mädel.
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗
haus. Konzert⸗Aufführung. Erster Abend: „Josna“, Oratorium von G. F. Händel. Mitwirkende: Die Fr. Herzog und Fr. Goetze, die Herren Sylva und Krolop, der Königliche Opernchor, die Königliche Kapelle. meister Herr Dr. Muck. Schauspielhaus. sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Nie⸗ In Scene gesetzt vom 8 Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Opernhaus. fliegende olländer. 3 Akten von Richard Wagner. Schauspielhaus. thätigen Zweck.
Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. — Die Dienstboten. Genrebild in einem Aufzug von
Deutsches Theater. Mittwoch: Der Maun
Anfang 7 ½ Uhr.
tag — dem, 4 8 n Freitag (23. Abonnements⸗Vorstellung): Tartüff.
— Dann: Blau. 8
Berliner Theater. Anfan Donnerstag: Der
Freitag (25. Abonnements⸗Vorstellung): Madame
ssing-Theater. Mittwoch: Aus Berlin W.
Donnerstag: Der Fall Clémencean. reitag: Aus Berlin W.
friedrich -Wilhelmstädtisches Theater. 1 Chausseestraße 25/26.
Mittwoch: Der Oberst 3 Akten von M. Carl Zeller. Regie: Kapellmeister Baldreich.
Donnerstag: Der Obersteiger. : Zum ersten Posse mit Gesang in 3 Akten 1.Hüdernh Pn Leswolh Kren und Carl Lindau.
Residenz⸗Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittw nand’ s Ehekontrakt. (Fil à ja patte.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ arbeitung von Benno Jacobson. Anfang 7 ¼ Uhr.
—Potsdam. Die Kanalisation des westlichen Theils der Stadt Potsdam ist bezüglich der Se Einrichtungen der Klärstation und der Legung der Hauptkanäle vollendet. Ein im Dezember v. J. veranstaltetes Probesaugen hat ein befriedigendes Ergebniß gehabt, sodaß voraussichtlich die Betriebseröffnung im Frühjahr zeitig wird erfolgen können.
Mülheim a. Rh. Der Sammetfabrikant Ludwig Noell hierselbst hat aus Anlaß seines Geschäftsjubiläums einen Beitrag von 10 000 ℳ zur Errichtung eines Kaiser⸗ und Krieger⸗Denk⸗ mals gezeichnet, dessen Grundstein voraussichtlich am 25jährigen Ge⸗ denktage der Schlacht bei Sedan gelegt werden soll.
kontrakt.
Neues Theater.
Dirigent: Königlicher Kapell⸗ nfang 7 ½ Uhr.
57. Vorstellung. Wie die Alten 7 Ühr. ber⸗Regisseur Max
52. Vorstelung. Der Romantische Oper in Anfang 7 ½ Uhr. 58. Vorstellung. Zum wohl⸗ Lustspiel in 4 Aufzügen von
Minna von Baruhelm. Gotthold Ephr. erster Künstler.
Anfang 7 ½ Uhr.
gesetzt von meister Ferron. Die
Mittwoch: Madame 7 ½ Uhr. farrer von Kirchfeld.
Bentral-Theater.
Mittwoch: Zum 12. Male:
Musik von Julius Einödshofer.
Adolph Ernst.Theater.
Englands Miß R
eiger. West und L. Held. sik von rr Fredy. Dirigent: Herr Anfang 7 ½ Uhr.
iety Girl“ onas
ale: Ein armes
Donnerstag und folgende Tage: Fernand’s Ehe⸗
Schiffbauerdamm 4a./5
Mittwoch: Gastspiel des K. u. K. Hofburgschau⸗ spielers Bernhard Baumeister. Erster Abend. König Heinrich der Vierte. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von William Shakesvpeare. Nach dem 1. u. 2. Theil bearbeitet von Heinrich Laube.
Donnerstag: Unter dem Allerhöchsten Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich: Wohlthätigkeits⸗Aufführung zum Besten der Hinterbliebenen der auf der „Elbe“ Verunglückten. uh Lustspiel in 5 Akten von Lessing, unter gütiger Mitwirkung
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. — Mittwoch: Mit neuer Ausstattung: Kapitän Caricciolo. Ballet in 3 Akten von Henry Chivot und Alfred Duru. Musik von Edmond Audran. lius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗ f allets arrangiert vom Ballet⸗ meister Herrn Louis Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Kapitän Caricciolo.
Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. — s 51. a. G. Novität! Rentiers. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Wilhelm Dfe, nit, und Fulius Freund. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Anfang 7 ½ ubr Donnerstag: Zum 13. Male: Unsere Rentiers.
Mittwoch: Auf⸗ treten der ersten Fenge. und Courbette⸗Tänzerin
ose Batchelor vom Prince of Wales⸗ Theater in London. Ein fideles Corps. Große Ge⸗ sangspofs mit Tanz. a Ler⸗ englischen Original „A. Ga von idney arbeitet von Eduard Jacobson und Jean Kren. —8 Vorher: Gesindeball. Schwank in 1 Akt von Ed. Jacobson und Jean Kren. Anfang 7 ½ Uhr. b
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Dresden. Der 17. Kongreß der Association litté- raire et artistique internationale, dessen “ Seine Majestät der König Albert von Sachsen übernommen hat, wird im Herbst dieses Fakhres in Dresden — und damit zum ersten Mal auf deutschem Boden — zusammentreten. Um seine Ar⸗ beiten vorzubereiten, haben kürzlich in Paris, Dresden und Leipzig Sitzungen stattgefunden, und es ist unter dem Vorsitz des Anwalts des Buchhändler⸗Börsenvereins, Dr. Paul Schmidt⸗Leipzig ein Arbeits⸗ ausschuß eingesetzt worden, dem der gediegene Kenner des Urheberrechts Dr. Albert Osterrieth⸗Heidelberg und Ernest Eisenmann⸗Paris als Schriftführer angehören. Außerdem sind im Arbeitsausschuß ver⸗ treten: die Deutsche Schriftsteller⸗ Genossenschaft durch Martin
Hildebrandt⸗Berlin, der Deutsche Schriftstellerverband durch Julius
Wolff⸗Berlin, die Deutsche Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten durch Dr. Hans Blum⸗Leipzig, der Börsenverein der deutschen Buchhändler durch Arnold Bergsträßer⸗Darmstadt, der Verein deutscher Musikalienhändler durch Dr. Oskar von Hase⸗ Leipzig und die Association littéraire et artistique internationale durch Dr. Gustav Diercks⸗Steglitz. Das Bureau des Arbeitsaus⸗ schusses befindet sich in Leipzig, 2. 6. Das Ehren⸗ Präsidium, das an der Spitze der Arbeiten des Kongresses stehen soll, zu bilden, wurden Gustav Freytag, Adolph Menzel, Johannes Schilling, Johannes Brahms und Paul Wallot als die Vertreter der durch sie repräsentierten Künste und Eduard Brockhaus als Vertreter des Buchhandels gewählt, welche die Wahl, das Werk des Kongresses zu fördern, an⸗ nahmen. Die Fragen, mit denen der Kongreß sich beschäftigen wird, sind die folgenden: 1) Die Revision der Berner Konvention. 2) Die rechtliche Natur und die Rechtsfolge einer Uebertragung von Kunst⸗ werken. 3) Die Sicherheitsleistung eines im Inland klagenden Aus⸗ länders. 4) Die Ausdehnung der Berner Konvention auf die der Union bisher nicht beigetretenen Staaten. 5) Die Organisationen im In⸗ und Ausland auf dem Gebiete des Urheber⸗ und Verlags⸗ rechts zur Wahrnehmung der gemeinschaftlichen Interessen. 6) Die Errichtung einer internationalen Eintragsstelle. 7) Die emeinsamen üe;- der Urheberrechtsgesetze der Verbands⸗ taaten. 8) Die Abweichungen der Urheberrechtsgesetze der einzelnen Verbandsstaaten von den Bestimmungen der Berner Konvention. 9) Die Anwendung der Grundsätze des inter⸗ nationalen Privatrechts auf das Urheberrecht. 10) Die Rechts⸗ beziehungen zwischen Autor und Verleger. 11) Das Recht des Ver⸗ legers an einem von ihm konzipierten und ausgeführten Verlagsunter⸗ nehmen, das nicht die Merkmale eines geistigen Werks trägt. 12) Unlauterer Wettbewerb auf dem Gebiete der geistigen Produktion und im Buchhandel sowie die Mittel zur Bekämpfung desselben. Die Berichterstattung haben bisher übernommen Eugoͤne Pouillet, Mailland, Jules Lermina, Ernest Eisenmann, Darras und Halperine Kaminsky, sämmtlich in Paris. Thorwald Solberg⸗Boston, Martin Hildebrandt⸗Berlin, Albert Osterrieth⸗Heidelberg, Pan Schmidt⸗ Leipzig, Robert Voigtländer⸗Kreuznach. Als Festgabe für den Kongreß ist die Herausgabe eines Sammelwerks in Aussicht genommen, das Beiträge aus der Feder aller hervorragenden Urheberrechtslehrer der Welt sowie der Autoren und Künstler über Fragen des Urheberrechts bringen soll und das im Verlage der Deutschen Schriftsteller⸗Genossen⸗ schaft erscheinen wird. Seitens der sächsischen Staatsregierung ist dem Kongreß für seine wissenschaftlichen Arbeiten eine Beisteuer von 1000 ℳ bewilligt. Zur Theilnahme an dem Kongreß werden seitens des Arbeitsausschusses Einladungen an die Regierungen aller Kultur⸗ länder, sowie an die literarischen und künstlerischen Körperschaften aller dieser Länder ergehen, mit der Bitte, sich durch Delegierte ver⸗ treten zu lassen. Für die Festlichkeiten, die man dem Kongreß in Dresden und Leipzig darbieten wird, sind besondere örtliche Comités gebildet, zu denen der Arbeitsausschuß in innigen Beziehungen steht.
Paris, 26. Februar. „W. T. B.“ meldet: Nach Mitternacht, als das Publikum das Kasino in der Rue Blanche verließ, brach daselbst ein Feuer aus, wodurch eine leichte Panik entstand. Drei Personen wurden unerheblich verletzt. Das Feuer war um 1 ½ Uhr gelöscht. Ein Theil des Kasinos ist zerstört.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
Sing-Akademie. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: Lieder⸗Abend von Raimund von Zur⸗Mühlen.
Birkus Renz (Karlstraße). Donnerstag, den
7. März: Unwiderruflich letzte Vorstellun luß der Saison). E 1SM.
Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Extra⸗Vorstellung. Tijo Ni En. (Beim Jahreswechsel in Peking). Sensationelle Tänze, u. a. Original, le grelots vivants, jeu des barbichons ꝛc. Original! Neue Musik⸗Einlagen. Außerdem: Das Avpportierpferd Mohr, hierauf ein Hippologisches Potpourri, vor⸗ geführt von Herrn Rob. Renz. Auftr. d. Schul⸗ reiterin Frau Renz⸗Stark mit dem Schulpferd Mikado und dem irl. Springpferd Blitz. Prinz, ostpr. Rapphengst, in der hohen Schule ger. den Herrn R. Renz. Auftreten sämmtlicher Künstler⸗ spezialitäten, sowie sämmtlicher Clowns und des beliebten „August“ Mr. Lavater Lee. .Seieetg Große brillante Vorstellung. I10
Anfang
Operette mit
R IEemRese gesAnEeRRNEAxkerügeh Terehehes — Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Alma Quassowsky mit Hrn⸗ “ Hans Uphagen (Molditten — Gr⸗
anz).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Heinrich von Brandt CFangfubh⸗) — Hrn. Lient. Hugo vom Oheimb (Kleinburg).
Gestorben: Hr. Pastor em. Franz Mulert (Schlawe). — Hrn. Ober⸗Baurath Frhrn. Carl von Seeger Tochter Eugenie (Stuttgart). — F. Rittmeister Anna von Wuthenau, geb. ven
edel (Deutsch⸗Paulsdorf). — Hr. Hein rhr. von Dannenberg (Hannover). — 8 ammerherr und Landschafts⸗Direktor Friederike ben eeebeelaagche., geb. 2 8 ausen rlitz). — Hr. Hauptmann z. D. Os von Rosll (Wiesbaden). — Verw. Fr. Ritter⸗ utsbesitzer Julie Forstreuter, geb. von Saucken Wnschusg in Ostpr.).
In Scene
Unsere
Verantwortlicher Redakteur:
J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗
X“ 8 Konzerte.
och: Fer⸗
eherne Pferd“, Auber. v. Tschaikowski.
Kongert.Haus. Mittwoch: ̃arl Mevder. Konzert. Ouv. „Leonore II“, Beethoven. Der Nußknacker“, Suite 1 Frauen Liebe u. Leben v. Blohn. Polonaise D-dur v. Wieniawski (Herr Carnier). „Wiener Spaziergänge“, Potpourri (neu) v. Komzak.
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeat,
lichen Aazeigers (Aemmanditgejellschaften —nf
Aktien ktiengefellschaften) für die Woche⸗ vom 18. bis 23. Februar 1895.
Das
—
Die Diensttauglichkeit der Studierenden in Preußen.
(Stat. Korr.). Ob die körperliche Tüchtigkeit unserer studierenden Jugend den militärischen Ansprüchen mehr oder weniger genügt als sie des übrigen Ersatzes, läßt sich zwar nicht mit unbedingter Zu⸗ verlässigkeit aus der preußischen Universitätsstatistik erweisen. Doch sind nachstehende Mittheilungen darüber nicht ohne Interesse.
Nach den amtlichen Nachrichten über das Ergebniß des Ersatz⸗
geschäftes war im Jahre 1886 über 416 919, im Jahre 1890 über
835 128 Feeseh — 3. 88 ührig Freiwilligen, im
Heeresergänzungsgeschäft entschieden worden. avon waren
““ 1886 180bo0
1111n1nI1¹““ 208 1417
der Ersatzreserve*) überwiesen . 164 807 196 301
111111 30 680.
Entscheidung über das Militärverhältniß war 1886/87 getroffen
bei 5589, 1890/91 bei 5062 Studierenden. Davon entfielen
1886/87 1890/9ͤ1
3 554 F
auf die Dienenden oder Gedienten. s 794 617
“;
11616166 EI“
Mit Rücksicht darauf, daß von den Studierenden dieser Art eine beträchtliche Anzahl über 26 Jahre alt war, möchte es aber richtiger sein, die über 26 jährigen Studenten bei der vorgedachten Vergleichung fortzulassen. Dann kommen für 1886 4410, für 1890 3926 Stu⸗ dierende in Frage, von denen 2958 bezw. 2670 unter den Waffen standen oder gedient hatten, 580 bezw. 421 der Ersatzreserve u. s. w. ungehörten und 872 bezw. 835 militärfrei waren. Von je 100 der ähernd vergleichsfähigen Personengruppen waren hiernach
8 unter dem unter den allgemeinen Ersatz Studenten**) 1886 1890 1886 1890 öPöö172 47,84 67,08 68.01 der Ersatzreserve ꝛc. überwiesen 39,53 45,11 13,15 10,72 öLö1118*“ Wird einerseits beachtet, daß manche körperlich Gebrechliche, wenn sie nur befähigt und genügend bemittelt sind, gerade der Universität zugeführt werden und den Prozentsatz der Untauglichen unter den Studenten, so zu sagen, künstlich hinauftreiben; wird andrerseits bedacht, daß die militärische Brauchbarkeit durch die Zugehörigkeit zur Linie, Reserve und Landwehr, d. h. zur Gruppe der Ausgehobenen, erwiesen wird, nicht aber durch die Zahl der halb oder ganz Unbrauchbaren der zweiten und dritten Gruppe: so weisen obige Zahlen keinesfalls darauf hin, daß die studierende Jugend durch körperliche Untauglichkeit zum Militärdienst hervorragte. Denn wenn auch junge Leute, die sich zum einjährig⸗freiwilligen Dienst drängen, verhältnißmäßig leichter zur Aushebung gelangen als der allgemeine Ersatz, so ist doch das Uebergewicht von rund 24 bezw. 20 auf Hundert der dienenden und gedienten Studenten immerhin ein Beweis, daß die Wehrhaftigkeit des deutschen Volks in seinem gebildetsten Theil durch die Schulbank nicht vermindert wird. Das Gegentheil ist freilich die landläufige Ansicht.
ausgehoben
Literatur.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Die Praxis des Reichsgerichts in Zivilsachen. Bearbeitet von A. Bolze, Reichsgerichts⸗Rath. Bd. 18. Leipzig, 1995, F. A. Brockhaus. 8. S. 461. Pr. geh. 6 ℳ geb. 7 ℳ — den in den bisherigen 17 Bänden aus den Urtheilen des Reichs⸗ trichts in Zivilsachen entnommenen 19 686 Sätzen fügt der vor⸗ 6e- Band 768 neue hinzu, womit die Gesammtzahl auf 20 454 erhöht wird. Die in sämmtlichen Bänden festgehaltene Anordnung und das jedem Bande angehängte Sachregister ermöglichen ein Zurecht⸗ iinden in der Massenhaftigkeit des Stoffs und seine Verwerthung zur Ermittelung der Rechtsprechung des Reichsgerichts.
— Hülfsbuch zur Ausführung des Kommunalabgaben⸗ Gesetzes vom 14. Juli 1893 in kleinen Landgemeinden. Mit Protokollmustern und Formularen von H. Bullermann, Kreisausschuß⸗Sekretär. Berlin 1894, Carl Heymann'’s Verlag. 8. S. 67. Pr. geb. 1 ℳ — Der Verfasser hat, geleitet von einer genauen Kenntniß der Verhältnisse, es verstanden, sich auf dasjenige zu beschränken, was für die Neugestaltung der Verhältnisse in den kleinen Landgemeinden aus dem Gesetz verwendbar und nothwendig ist. Verbunden mit klarer Fassung, giebt diese Beschränkung dem Buch einen besonderen praktischen Werth.
— Anleitung für Gemeinden zur Neuordnung des Gemeinde⸗Abgabenwesens, bearbeitet von B. von Kamptz, Verwaltungsgerichts⸗Direktor. Berlin 1895. J. J. Heine's Verlag. Klein 8. S. 97. Preis geb. 1,25 ℳ — Mit voller Beherrschung des Stoffs ist an der Hand des Kommunal⸗Abgabengesetzes vom 14. Juli 1893 und der Ausführungsanweisung vom 10,. Juni 1894 in dieser Schrift die Umgestaltung des Gemeinde⸗Abgabenwesens dargelegt und über die Neugestaltung in zutreffender Anwendung Aufschluß ge⸗ geben. Hierfür sind namentlich zu Steuergebührenordnungen und einschlägigen Gemeindebeschlüssen in einem Anhange Muster beigefügt. Namentlich die kleinen Stadtgemeinden. und deren Bürger dürften sich des ihnen in diesem Leitfaden gebotenen zuverlässigen Hilfsmittels mit Nutzen bedienen.
ꝛ— Beiträze zur Erläuterung des Deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das Preußische Recht mit Einschluß des Handels⸗ und des Wechselrechts (Gruchot's Beiträge), herausgegeben von Rassow, 1““ Dr. Küntzel, Wirklichem Ge⸗ heimen Ober⸗Justiz⸗Rath, Dr. Eccius, Ober⸗Landesgerichts⸗Prä⸗ sidenten. Berlin, Franz Vahlen. — Das Schlußheft des XXXVIII. Bandes enthält folgende Abhandlungen: Die Rechtslage des Hypo⸗ thekenschuldners bei Aufgabe oder Minderung der hypo⸗ thekarischen Sicherheit seitens des Gläubigers, vom Amts⸗ gerichts Rath Rothenberg⸗Lauenburg i. P.; Annahmeverzug des Auszüglers, vom Landgerichts⸗Rath Blome ⸗Ostrowo; Einflu der Auflösung einer offenen Handelsgesellschaft auf schwebend Prozesse, in denen die Gesellschaft Partei ist, vom Landrichter Dr. Schäfer Hamburg; Mündliche Verhandlung des Rechtsstreits durch die Parteien von Dr. Aug. Hofmann⸗Neustadt a. Haardt; Ist die Vorschrift der Zivilprozeßordnung § 809 Abs. 2 auf einstweilige Verese an⸗ wendbar? von Dr. jur. H. Göppert⸗Berlin; Entwurf eines Bürger⸗ lichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich, vom Regierungs⸗Rath 98 Secklin⸗Berlin. Es folgen in üblicher Weise Entscheidungen es Reichs erichts und literarische Anzeigen. Ein Anlageheft bringt 113 ntscheidungen des Reichsgerichts, welche anderweit noch nicht zum Abdruck gelangt sind, namentlich sich in der offiziösen Sammlung (Leipzig, Veit & Co.) nicht finden. — Bd. XXXIX Heft 1 enthält folgende Abhandlungen: Uebertragung der Ausübung tes Patentrechts, vom Reichsgerichts⸗Rath Dr. Bolze; Zur Behand⸗ bℳ des Irrthums in der heutigen Praxis und im künftigen Recht, om Amtsrichter Burchardt⸗Berlin; Praditio brevi manu und eonstitutum possessorium im preußischen Recht, vom Regierungs⸗ „) Bezw. dem Landsturm J. A. ) Berüglich deren eine Entscheidung der Ersatzbehörden ge⸗
29082
ußis
Assessor Dr. von Grimm⸗Koblenz; Beiträge zur Beurtheilung des Rechtsinstituts der fortgesetzten Gütergemeinschaft vom Amtsrichter Brenken⸗Lüdinghausen; Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Reich, zweite Lesung, vom Regierungs⸗Rath von Secklin⸗ Berlin.
— Zeitschrift für das gesammte Handelsrecht, heraus⸗ gegeben von Dr. L. Goldschmidt, Geheimem Justiz⸗Rath, ordent⸗ lichem Professor der Rechte in Berlin, Dr. Fr. v. Hahn, Senats⸗ vI a. D. am Reichsgericht in Leipzig, H. Keyßner, Geheimem Justiz⸗ und Kammergerichts⸗Rath in Berlin, Dr. P. Laband, ordent⸗ lichem Professor der Rechte in Straßburg, und Dr. M. Pappen⸗ heim, ordentlichem Professor der Rechte in Kiel. Stuttgart. Verlag von Ferdinand Enke. Dreiundvierzigster Band. Der neuen Folge achtundzwanzigster Band. 1. und 2. Heft. — Dieses erste Dopvelheft des neuen Bandes der angesehenen Zeitschrift hat folgenden Inhalt: 1) Anfänge der Tratte, von Professor Adolf Schaube, Oberlehrer am Gymnasium in Brieg; 2) Kompen⸗ sation von Schulden einer offenen Handelsgesellschat mit Privat⸗ forderungen eines Gesellschafters, vom Gerichts⸗Assessor Conrades⸗ Göttingen; 3) Die Ergebnisse der deutschen Börsenenqubte, von Dr. Max Weber⸗Freiburg i. Br. Die letztere Abhandlung macht die umfangreichen in Druck gelegten Verhandlungen in dankenswerther Weise nutzbar. Zunächst wird eine Uebersicht über den Gang der Verhandlungen und Publikationen gegeben, dann folgt. eine Darlegung der Organisation und Rechtsstellung der Börsen und des Maklerwesens sowie der Kursnotierungen an den Effektenbörsen. Es wäre erwünscht, wenn dieser letztere Theil der Abhandlung (S. 156 bis 219) in besonderem Abdruck erschiene und damit eine erweiterte Verbreitung erhielte, denn bisher ist die Fest⸗ stellung und Erlangung der Kursnotierung an den Börsen überhaupt und namentlich an der Berliner Effektenbörse nirgends in dieser Klarheit dargelegt. Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Spaeing⸗Breslau, dessen Werke über vergleichendes Handels⸗ und echselrecht (Berlin. Franz Vahlen, 1888/1890) rühmlich bekannt sind, giebt eine zuverlässige Untersuchung der Partnership Act. 1890 [53 und 54 Vict. cap. 39] mit erläuternden Anmerkungen. Willkommen wäre es gewesen, wenn überall auf den früheren Inhalt der Zeitschrift, namentlich der Companies Act 1862 in den Anmerkungen verwiesen wäre; die Zeitschrift selbst, in ihrem reichen Inhalt, bietet alles, was zum Verständniß der Rechtseigenthümlichkeit in England nothwendig ist. Hierfür ist das Generalregister zu Id. 1 — 25 eine sichere Handhabe; die seitdem jedem Bande beigefügten Register sind zwar sehr angenehm, aber doch etwas eng ehalten. Möchte sich für die Zeitschrift bald wieder ein so fleißiger Registrator finden, wie dies für Band 1 bis 25 Gerichts⸗ Assessor Dr. Gabriel (jetzt General⸗Konsul in Batavia) gewesen ist. Aus dem sonstigen Inhalt der Zeitschrift sei die Uebersicht über die Rechtsprechung in Handelssachen von Amtsrichter H in Wanfried hervorgehoben. Den Abschluß bilden gediegene Besprechungen rechts⸗ wissenschaftlicher Werke.
— Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Ver⸗ waltung und Statistik. Staatswissenschaftliche Zeitschrift und Ma⸗ terialiensammlung, unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner heraus⸗ gegeben von Dr. Georg Hirth und Dr. Max von Sevdel. München und Leipzig G. Hirth. — Von dem 28. Jahrgang liegen Heft 1 und 2 vor. Aus dem Inhalt sei hervorgehoben: Die Armen⸗ fürsorge insbesondere in Deutschland von Dr. Freiherr von Reitzenstein — Freiburg i. B.; Anliegerbeiträge bei Trottoirisierung von Professor Dr. 8. Rehm — Erlangen; Gesetzgebung über die Ausbildung nicht voll⸗ inniger, schwach⸗ und blödsinniger Kinder von Finanz⸗Rath Dr. Zimmermann — Braunschweig; Zum Komptabilitätsgesetz von Justiz⸗Raͤth Max Joël — Berlin; Der auswärtige Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1893, vom Kaiserlichen Regierungs⸗Rath C. Wiesinger — Berlin, dem verdienstvollen Verfasser des e bne „Der deutsche Zoll-⸗ und Steuerbeamte“ (Erlangen, Palm u. Enke). Die Reichhaltigkeit der Hirth'schen Annalen ist allgemein bekannt; es mag nur noch darauf aufmerksam gemacht werden, daß auch Gesetze mit 8 Erläuterung Auf⸗ nahme finden, wie z. B. der vortreffliche Kommentar zum Genossen⸗ schaftsgesetz von Justiz⸗Rath M. Joöl (Jahrgang 1890 S. 417 19). — Es sei hierbei in Anregung gebracht, ob es sich nicht empfehlen dürfte, diese Annalen bei den Behörden, namentlich auf den Gerichten, unter den Mitgliedern in Umlauf zu setzen. Hiermit würde der sich ansammelnde Bibliothekbestand rechtzeitig nutzbar gemacht, was keines⸗ wegs überall geschieht. Für den stets sich erweiternden Kreis der Mitarbeiter sei bemerkt, daß die Verlagsbuchbandlung für den ersten Druckbogen 64 ℳ, für die folgenden 48 ℳ Honorar gewährt.
Zeitschriften.
Eine neue Zeitschrift mit dem Titel „Biographische Blätter, Vierteljahrsschrift für lebensgeschichtliche Kunst und Forschung“, soll vom März an im Verlage von Ernst Hofmann u. Co. hierselbst erscheinen. Ständige Mitarbeiter sind u. a. die DDr. Michael Bernays, F. von Bezold, A. Brandl,
Ludw. Geiger, S. Günther, Eug. Guglia, Ottokar Lorenz, Karl von Lützow, Jakob Minor, Fr. Ratzel, Erich Schmidt und Ant. Schönbach; Herausgeber ist Dr. Anton Bettelheim. Die wohlwollende Aufnahme, welche die von letzterem herausgegebene, in demselben Verlage erscheinende Sammlung von Biographien „Geisteshelden (Führende Geister)“ in Fachkreisen und im weiteren Lesepublikum gefunden, hat den Gedanken nahegelegt, die gleichen Ziele in einer Seohges Zeitschrift zu verfolgen, welche nachstehendes Programm verheißt: 1) selbständige Abhandlungen zur Theorie und Entwicklungsgeschichhe der Biographie und Selbstbiographie, Charakteristiken und Kritiken der Meister biographischer Kunst und Forschung, 2) abgeschlossene biographische und selbstbiographische Aufsätze und Studien, 3) Selbstbekenntnisse aus ungedruckten oder schwer zugänglichen Quellen in der Art der kulturgeschichtlichen Zeugnisse in Gustavy Frevytag’s „Bildern aus der deutschen Vergangenheit“, 4) biographische Miscellen, Nekrologie, Anzeigen aller wichtigeren in und außer Europa erscheinenden Biographien, Selbstbiographien und Denkwürdigkeiten, sowie der meisten in Zeitschriften zerstreuten biographischen Essays. Ein solches Vorhaben setzt zu seiner gedeihlichen Entfaltung die ständige Mitwirkung hervorragender Gelehrten, dauernde Förderung durch Liebhaber und Sammler und freundliche Mithilfe aller Be⸗ rufenen voraus, welche für Hinweise auf nicht immer leicht erreichbare Tagesblätter, sowie für Einsendung von biographischen Nachrichten, Drucken u. dergl. an die Adresse des Herausgebers, Dr. Anton Bettelheim in Wien XIX, Hasenauerstr. 21, zum voraus ge⸗ ziemenden Dankes versichert sein mögen. —
— Von der Zeitschrift „Deutsche Technische Rundschau“, Monatsschrift über alle Gebiete der Industrie, Technik und Natur⸗ wissenschaften, herausgegeben von Dr. J. Schanz u. Co., liegt das 5. Heft vor. Die Fachschrift stellt sich die Aufgabe, die neuesten Er⸗ findungen objektiv fachmännisch unter besonderer Berücksichtigung patent⸗ amtlich geschützter Neuheiten zu Böeen Die neue Nummer bringt einleitend einen Artikel über „Ausländer und Gebrauchsmusterschutz“, dem zahlreiche, durch Zeichnungen erläuterte Mittheilungen über neue Erfindungen und praktische Neuerungen sich anschließen. “
1““ Mannigfaltiges.
Ueber die Verkehrsvermittelung auf der Berliner Ge⸗ werbe⸗Ausstellung 1896 innerhalb des Ausstellungsgebiets ent⸗ nehmen wir einer Mittheilung des Arbeitsausschusses Folgendes: Der Ausstellungsplatz, der Treptower Park, hat eine Längenausdehnung von durchschnit lich 15 km bei einer Breitenabmessung von rund 0,8 km. Die große Anzahl von 1“ sowie die Menge der Restaurationen und Erfrischungshallen bedingen, daß alle von Baum⸗ oder Strauchgruppen freien Flächen mit Gebäuden, Hallen, Kiosken u. s. w. besetzt sind und so⸗ mit die Gesammtfläche des ausgedehnten Parks für Aus⸗ stellungszwecke in Anspruch genommen wird. Ja, es erwies sich als nothwendig, außerhalb dieses Parks, südlich und südwestlich denselben begrenzend, noch weite Flächen zur Schaffung⸗ zweier Vergnügungs⸗ parke anzupachten, in welchen alle diejenigen Anlagen und Ver⸗ anstaltungen untergebracht werden sollen, welche neben der Be⸗ lehrung vorwiegend der Unterhaltung der Besucher dienen sollen. Eine derartige räumliche Ausdehnung des Ausstellungsgebiets erfordert die Anlage eines Verkehrsmittels innerhalb desselben, Wum den Besuchern die Möglichkeit zu geben, bequem und schnell nach allen Punkten der Ausstellung gelangen zu können. Es wird nun geplant, die auf der Chicagoer Weltausstellung nur als kleine Versuchsstrecke ausgeführte Stufenbahn zur Ausführung zu bringen, deren Bauart in weiteren Kreisen durch den vom König⸗ lichen Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsinspettor Klinke im Verein für Eisenbahnkunde zu Berlin gehaltenen Vortrag und die sich daran schließende Veröffentlichung in „Glaser's Annalen“ und den „Politischen Blättern“ bekannt geworden ist. Die geplante Anlage soll, um der gestellten Forderung, den gesammten Fuß- und Wagenverkehr an keinem Punkt zu beein⸗ trächtigen, gerecht zu werden, durchweg als Hochbahn auf hölzernem Unterbau zur Ausführung gelangen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, daß zu einzelnen größeren Ueberbrückungen von Straßen und Seen ein anderes Material, Eisen oder Moniersystem zur Verwendung gelangt. Die in der Nähe der Hauptausstellungspunkte zu errichtenden Halte⸗ stellen werden im Stil des betreffenden benachbarten Ausstellungsgebäudes künstlerisch ausgestaltet. Die zweite Forderung, auf dem thunlichst kürzesten Wege von einem Punkt der Ausstellung zu jedem beliebigen anderen zu gelangen, bedingte eine sehr interessante Linienführung. Das ge⸗ wählte System der Stufenbahn setzt an und für sich voraus, daß die Bahn im Grundriß einen Kreis bezw eine Schleife bildet. Hier sind drei Schleifen geplant; die Hauptschleife liegt ausschließlich im Treptower Park, sie beginnt am Haupteingang an der Köpenicker Landstraße (Bahnhof Ausstellung), führt in geradester Richtung zum Haupt⸗ eingang des großen Ausstellungsgebäudes, dann weiter zum zweiten Haupteingang der Ausstellung an der Treptower Chaussee (Bahnbof Treptow), von hier zu dem an der Spree belegenen Haupt⸗ Restaurant und alsdann zurück, den Karpfenteich in kühnem Bogen überbrückend, zum Anfangspunkt an der Köpenicker Landstraße. Diese Schleife würde also den Verkehr im engeren Ausstellungs⸗ park aufnehmen. Es liegt jedoch das weitere Bedürfniß vor, auch den erwähnten Vergnügungspark im Süden des Ausstellungsgebiets, sowie den Hauptausstellungsbahnhof im Südwesten desselben an die Stufenbahn anzuschließen, zumal dieselben vom Treptower Park durch breite Fahrstraßen getrennt sind. Zu diesem Zweck schließt sich eine zweite kleinere Schleife an die erstere im Süden derart an, daß man von dem inmitten des Treptower Parks belegenen Berührungspunkte auf örode stfm Wege mitten in den Vergnügungspark hinein und daselbst wendend auch wieder hinausgeführt wird. Andererseits schließt sich an die Hauptschleife am V.e an der Köpenicker Landstraße eine dritte Schleife an, welche bis auf den Bahnsteig des Ausstellungsbahnhofs führt. Dem Besucher ist somit die Möglichkeit gegeben, innerhalb 5 bis 8 Minuten vom Bahnhof aus jeden beliebigen ppunkt des weiten Ausstellungsgebiets zu erreichen und umgekehrt. Der Verkehr ist in der Weise geplant, daß eine reichliche Anzahl von Haltepunkten ge⸗ bildet wird, woselbst man durch die Treppenanlagen zu dem oben ge⸗ legenen Bahnsteig gelangen und von da ohne weiteres jederzeit auf die Plattform der Stufenbahn treten kann. Der Zugang zu diesen Treppenanlagen wird durch automatisch wirkende Drehkreuze nach dem patentierten System des Eisenbahnbau⸗ und Betriebsinspektors Wegner
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Die Eigenart der von dem Ober⸗Baurath Rettig zu München erfundenen Stufenbahn besteht bekanntlich darin, daß auf gewöhnlichem Schienen⸗ geleise ein endloser, in sich zurückkehrender Zug von Plattform⸗ wagen fortbewegt wird, auf deren Rädern ein zweites Schienen⸗ geleis ruht, welches seinerseits eine zweite Plattform mit den Sitzplätzen der Reisenden in Bewegung setzt. Die zweite Plattform bewegt sich genau mit der doppelten Geschwindigkeit der ersten, da derselben neben der Grundgeschwindigkeit des Wagens noch die gleich große Umdrehungsgeschwindigkeit der Räder zu gute kommt. Der Besucher betritt vom festen Bahnsteig aus die erste sich lang⸗ sam bewegende Plattform I und alsdann die sich schneller bewegende Plattform II. Die Bewegung des Wagenzuges vollzieht sich ohne zeitliche Unterbrechung, der IB. selbst ist, wie erwähnt, ohne Ende; an einem festen Punkt schiebt sich also eine ununterbrochene Plattform vorbei, die man in jedem Augenblicke und an jedem Punkte betreten kann. Je nach Belieben kann man die I. oder II. Plattform zur Weiterbeförderung benutzen; das Aufsteigen auf dieselben von dem festen Bahnsteig aus vollzieht sich mit er⸗ staunlicher wenn man die Fahrgeschwindigkeit in mäßigen Grenzen hält. Als solche ist für die Plattform I 5 Km pro Stunde in Aussicht genommen, sodaß die Geschwindigkeit der Platt⸗ form II 10 km beträgt. Die Bahn ist im stande, außerordentlich große Menschenmassen zu befördern. Bewegt sich die Plattform I. mit der erwähnten Geschwindigkeit von 10 km in der Stunde, so würden in diesem Zeitraum bei einer Länge der Wagen von
unendlich lange,
(q16 5* 3 “ 3 8 3,66 m 3 ,66 = 2732 Wagen, somit, da ein Wagen 8 Personen
fassen kann, 2732.8 = 21 856 Personen sich über einen festen Punkt bewegen. Die Sicherheit des Betriebes der Plattform⸗ bahn dürfte von keinem andern Verkehrsmittel erreicht werden. Ein Zusammenstoß von Zügen kann nicht vorkommen, da nur ein ein⸗ ziger Zug vorhanden ist. Die in der Regel zur Anwendung geeignete Geschwindigkeit von 5 km in der Stunde für den Wagen ist eine so mäßige, daß auch Entgleisungen ausgeschlossen erscheinen. Desgleichen liegt keine Möglichkeit vor, infolge von Unvorsichtigkeit oder Fallens unter die Räder zu gerathen, da diese überall von der einen einzigen Belag bildenden Plattform überdeckt sind. Trotz der erwähnten geringen Grundgeschwindigkeit des Wagens von 5 kRm legt man auf der Plattform II 10 km in einer Stunde zurück, was etwa der Geschwindigkeit eines Pferdebahnwagens entspricht. Die Ge⸗ schwindigkeit erhöht sich aber noch dadurch, daß man nicht auf die Ankunft und das Halten eines Wagens zu warten braucht; man kann die Plattformbahn in jeder Sekunde besteigen und nach Erreichung des Reiseziels verlassen, ohne irgend welchen Aufenthalt während
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eschlossen; gegen Einwurf eines Zehnpfennigstücks öffnet sich das Drehkreuz felbsttdati und schließt sich sofort wieder nach erfolgtem Eintritt.
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