—
v] I 8
17
1 8 * 8
—y—,—
Ministerium des Innern.
Euer Hochwohlgeboren erwidern wir auf den gefälligen Bericht 8— 22. Oktober v. J., betreffend den Gebrauch des Namensstempels an Stelle ö Vollziehung amt⸗ licher Schriftstücke, bei Rücksendung des eingereichten Schrift⸗ wechsels ergebenst, daß die Zivil⸗Vorsitzenden der Ersatzkommissionen der Stadtkreise N. N., da es sich in den zur Sprache gebrachten
ällen um Mittheilung endgültiger Eesche anger behufs Rüllen un von Militärpflichtigen in den Listen handelt, gemäß Vorschrift des letzten Absatzes des Abschnitts II des Rund⸗ vom 16. Dezember 1893 (I. A. 8890, F. M. I. 18 600, II. 15 928) verpflichtet sind, die bezüglichen Mittheilungen handschriftlich zu vollziehen.
Berlin, den 24. Januar 1895.
Der Kriegs⸗Minister. Der Minister des Innern. Im Auftrage: In Vertretung: Freiherr von Falkenhausen. Braunbehrens.
An den Königlichen Regierungs⸗Präsidenten Herrn N. 8 Hochwohlgeboren zu N.
Albschrift theilen wir Euer Hochwohlgeboren zur gefälligen ö ergebenst mit. Der Kriegs⸗Minister. Der Minister des Innern. uftrage: In Vertretung: Freiherr von Falkenhausen. Braunbehrens. An sämmtliche übrigen Königlichen Regierungs⸗Präsidenten.
8
Justiz⸗Ministerium. Dem Senats⸗Präͤsidenten beim Kammergericht, Geheimen ber⸗Justiz⸗Rath Nessel ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. 1b 8 Versetzt sind: der Landgerichts⸗Rath Kirsch in Düsseldorf als Amtsgerichts⸗Rath an das Amtsgericht daselbst, der Amts⸗ erichts⸗Rath Huckemann in Halberstadt an das Amtsgericht in Heiligenstadt, der Amtsrichter Haver in Brilon an das Amtsgericht in Mülheim a. d. Ruhr, der Amtsrichter Gebhard in Zehden an das Amtsgericht in Spremberg. Dem Landgerichts⸗Rath Weilshäuser in Oppeln ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. 88 Der stellvertretende Handelsrichter, Kaufmann und Stadt⸗ rath Dittborn in Memel ist zum Handelsrichter bei dem Landgericht daselbst ernannt. 1 G Der Staatsanwalt Wachtel bei dem Landgericht in Posen ist an das Landgericht in Wiesbaden versetzt. In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Emanuel aus Frankfurt a. M. bei dem Land⸗ ericht I in Berlin, der Rechtsanwalt Bachmann aus Dort⸗ mund bei dem Landgericht in Stettin, der Notar Fischer in Daun bei dem Amtsgericht daselbst, der Geri ts⸗Assessor Straßweg bei dem Landgericht in Düsseldorf, der Gerichts⸗ Assessor Dr. Rosenheim bei dem Landgericht in Wies⸗ baden, der Gerichts⸗Assessor Lex bei dem Landgericht in Essen, der Gerichts⸗Assessor Conrad bei dem Amtsgericht II in Berlin, mit dem Wohnsitz in Reinickendorf, der Gerichts⸗Assessor Langen bei dem Amtsgericht in Höchst a. M., der Gerichts⸗ Assessor Crespel bei dem Amtsgericht in Neumünster, der Gerichts⸗Assessor Dekowski bei dem Amtsgericht in Kart⸗ haus, der Gerichts⸗Assessor Abraham bei dem Amtsgericht in Sangerhausen, der Gerichts⸗Assessor Dr. Gause bei dem Amtsgericht in Wittenberg, der Gerichts⸗Assessor Mirau bei dem Amtsgericht in Schwerin a. W. 1 Der Amtsgerichts⸗Rath Schetter in Wesel und der Rechtsanwalt und Notar, Justiz⸗Rath Plehwe in Wormditt sind gestorben.
ARichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. März. Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag die Vorträge des Finanz⸗Ministers sowie des Ministers der öffentlichen Ardeiten, arbeiteten sodann mit dem Chef des Militär⸗Kabinets und nahmen darauf einige mili⸗ tärische Meldungen entgegen.
8 4
11.“ “
„» Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Elsaß⸗Lothringen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
1“
Die Kommission für die zweite Lesung des Ent⸗ wurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich setzte in den Sitzungen vom 25. bis 27. Februar die Berathung des Erbrechts fort.
Von verschiedenen Seiten waren Anträge gestellt, in das Bürgerliche Gesetzbuch Vorschriften über das Anerbenrecht bei Landgütern in der Form des gesetzlichen Erbrechts aufzu⸗ nehmen, wobei die Ausgestaltung im einzelnen der Landesgesetz⸗ gebung überlassen werden sollte. Die Anträge wurden nach ein⸗
hender Erörterung abgelehnt. Späterer Prüfung blieb der im fe der Berathung gestellte Antrag vorbehalten, die Be⸗ ngen des Entwurfs über das Pflichttheilsrecht durch die Vorschrift zu ergänzen, daß eine letztwillige Verfügung, in welcher der Erblasser die Uebernahme eines zum Nachlaß ge⸗ hörenden Landguts durch einen der Miterben unter Zugrunde⸗ n g des Ertragswerths angeordnet hat, aus diesem —12 nicht wegen Pflichttheilsverletzung angefochten werden könne
Die “ sich ve. 2 2e zurück⸗ eestellten Vorschri § 2051 Satz 2 zu, der zufolge, wenn -. sind, die einzelnen Rechte und Ver⸗ bindlichkeiten kraft des Gesetzes auf die Erben nach Verhältniß der Erbtheile übergehen. Abweichend von diesem dem ge⸗ meinen und dem sächsischen Gesetzbuch 8 Standpunkt des Entwurfs, entschied sich die Mehrheit dafür, das Rechtsverhältniß der Miterben nach dem Vorgang des preußischen Rechts auf der Grundlage der gesammten Hand auszugestalten.
en wurden an Stelle des § 2051 S
a. „Hinterläßt der Erblasser mehrere Erben, so wird der achlaß gemeinschaftliches Vermögen der Erben.
7 zur Auseinandersetzung gelten die Vorschriften der
b bis 88 § b. „Jeder Miterbe kann über seinen Antheil an dem Nachlaß Der Vertrag, durch welchen über den Antheil verfügt wird, bedarf der gerichtlichen oder der notariellen Form. Veräußert ein Miterbe seinen Antheil an einen Dritten, so steht den übrigen Miterben ein auch gegen den Dritten wirkendes Vorkaufsrecht nach Maßgabe der §§ 439 bis 447 zu. Die Frist für die Ausübung des Rechts
eträgt zwei Monate. Das Recht ist vererblich.
Ueber den Antheil an den einzelnen Nachlaßgegenständen kann ein Miterbe nicht verfügen.“
c. „Die Verwaltung des Nachlasses steht den Erben gemeinschaftlich zu. Jeder Miterbe ist dem anderen verpflichtet, zu Maßregeln mitzuwirken, die zur ordnungsmäßigen Ver⸗ waltung erforderlich sind; die zur Erhaltung nothwendigen Maßregeln kann jeder Miterbe ohne Mitwirkung des anderen treffen. — se Vorschriften der §§ 679, 681, 684 (des Entw. II) 8 Anwendung. Die Theilung der Früchte erfolgt erst bei er Theilung des Nachlasses. Ist die heilung auf längere Zeit als ein Jahr aus eschlossen, so kann jeder Miterbe, so⸗ fern nicht ein anderes bestimmt ist, am Schluß jeden Jahres die Vertheilung des Reinertrages der Früchte verlangen.“
§ d. „Der Schuldner einer zum Nachlaß süürenben Forderung kann nur an alle Erben gemeinschaftlich leisten und jeder Miterbe nur die Leistung an alle Erben fordern. Jeder Miterbe kann verlangen, daß der Schuldner die geschuldete Sache für alle Erben hinterlegt oder, wenn sie sich nicht zur Hinterlegung eignet, an einen gerichtlich zu bestellenden Ver⸗ wahrer abliefert.“
§ e. „Ueber einen Nachlaßgegenstand können die Erben nur gemeinschaftlich verfügen.
Gegen eine zum Nachlaß gehörende Forderung kann der Schuldner eine ihm gegen einen einzelnen Miterben zustehende Forderung nicht aufrechnen.“
§ f. „Was auf Grund eines zum Nachlaß gehörenden Rechtes oder als Ersatz für die Zerstörung, Beschädigung oder Entziehung eines Nachlaßgegenstandes oder durch ein Rechts⸗ geschäft erworben wird, das sich auf den Nachlaß bezieht, ge⸗ hört zum Nachlaß.“ 18
§ g. „Die Erben haften für die gemeinschaftlichen Nachlaßverbindlichkeiten als Gesammtschuldner. Der Mit⸗ erbe ist vor der Auseinandersetzung des Nachlasses berechtigt, der Zwangsvollstreckung in sein anderweitiges Vermögen 88. widersprechen, wenn er dem Gläubiger Nachlaßgegenstände nachweist, in welche auf Grund eines gegen alle Erben voll⸗ streckbaren Titels die Zwangsvollstreckung mit Aussicht auf Erfolg betrieben werden kann. Der Zwangsvollstreckung in seinen Antheil kann er nicht widersprechen.“
Die weitere Berathung der die Erbengemeinschaft be⸗ treffenden Anträge wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Die Nr. 3 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗ Versicherungsamts“ vom 1. 1895 enthält u. a. den Geschäfts bericht des Reichs⸗Versicherungsamts für das Jahr 1894, ein Rundschreiben an die Vorstände der Berufsgenossenschaften, betreffend die Aufstellung erläutern⸗ der Grundsätze über die Ausfüllung des Formulars der Rechnungsergebnisse, vom 10. Februar 1895, sowie folgende Revisions⸗Entscheidung:
Der Erlaß eines neuen Bescheides zu Gunsten des Rentenbewerbers ist auch während schwebenden Berufungsverfahrens zulässig. Dieses wird nicht schon durch Erlaß des neuen Bescheides, sondern erst durch Zurücknahme der Berufung seitens des Klägers beendigt.
Der Herzoglich sächsische Bevollmächtigte zum Bundesra Staats⸗Minister Dr. von Bonin hat sich auf einige Tage nach Gotha begeben.
Der Regierungs⸗Rath Wosch zu Oppeln wird vom 1. April d. J. ab an die Königliche Regierung in Wiesbaden versetzt. 8 Der Regierungs⸗Assessor Berg zu Potsdam wird vom 1. April d. J. ab der Königlichen Ministerial⸗, Militär⸗ und Baukommission zu Berlin und der Regierungs⸗Assessor Pohlandt von dieser Behörde mit dem gleichen Zeitpunkt der Königlichen Regierung in Potsdam zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen.
Der Regierungs⸗Assessor von Kesseler aus Koblenz ist bis auf weiteres dem Landrath des Landkreises Osnabrück zur Hilfeleistung zugetheilt worden. “
Der Regierungs⸗Assessor Dünkelberg zu Köslin ist der Regierung zu Osnabrück überwiesen worden. —
Der Regierungs⸗Assessor Großkopf zu Köln wird vom 1. April d. 8 ab der Königlichen Regierung zu Breslau zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen.
Der Regierungs⸗Assessor von der Marwitz zu Stettin wird vom 1. April d. J. ab der Königlichen Feglerng zu Köslin und der Regierungs⸗Assessor Dr. jur. von Doetin hem de Rande zu Itzehoe von demselben Zeitpunkt ab der König⸗ lichen Negierung zu Cassel zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen. 8
e1““ 1“ 8 8
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän da Fonseca⸗Wollheim am 28. Februar in Cadiz eingetroffen und wird am 3. d. M. die Reise nach Darthmouth fortsetzen; S. M. S. „Alexandrine“, Kom⸗ mandant Kapitän zur See Schmidt, ist am 28. Februar in Nagasaki eingetroffen und wird heute die Reise nach Hongkong fortsetzen; S. M. S. „Falke“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Graf Heinrich von Moltke, wird am 6. d. M. von Auckland nach Sydney in See gehen.
1“ “ 1“
vinzial⸗Landtags nahm die Versammlung von dem Be⸗ richt des Landes⸗Hauptmanns über die Organisation des rovinzialständischen Verbandes, über die werxwaltung der ovinzial⸗Irrenanstalt zu Owinsk, die Taubstummen⸗Anstalten osen, Schneidemühl und Bromberg, die Blindenanstalt
Posen, 1. März. In der heutigen Sitzung des Pro⸗
Bromberg, über den Stand der Fonds sur rung Landesmeliorationen, den Viehseuchenfonds, die Provinzial Wittwen⸗ und Weaisenkasse, die geführten Prozesse über den Fortschritt der Inventaristerung der Kunst denkmäler in den Rechnungsjahren 1892/93 und 1893/94 sowie über die Verwaltung der Erziehungsanstalten Schubin und Cerekwice in Zerkwitz und das gesammte Zwangs⸗ erziehungswesen im Rechnungsjahre 1893/94 Kenntniß. Im Rechnungsjahre 1892/93 hat der Provinzial⸗Ausschuß an Bei⸗ hilfen zur Förderung von Landesmeliorationen neu bewilligt 17 860 ℳ und 1893/94 im ganzen 55 998,70 ℳ Für die gleichen Zwecke wurden an Ent⸗ und Bewässerungs⸗ und Drai⸗
nagegenossenschaften sowie an Gemeinden zur Ausführung von Moordammkulturen als Beihilfen gezahlt 1892/93
im ganzen 58 833,95 ℳ und 1893/94 im ganzen 67 895,60 ℳ Außer diesen Beträgen wurden in den beiden Rechnungsjahren je 10 000 ℳ, zusammen also 20 000 ℳ zur Verstärkung der vom Staat zur Förderung der Landwirth⸗ schaft in der Provinz osen ausgeworfenen Summe von 40 000 ℳ bezw. 60 000) ℳ aus ovinzial⸗ mitteln zugeschlossen, die gleichfalls zu Landeskulturzwecken bestimmt und bis auf 14 300 ℳ gezahlt sind. Die Versamm⸗ lung beschloß demnächst, Seine Majestät den Kaiser
und König zu bitten, zu der zur Berathung gekommenen statu⸗
tarischen Anordn ung V, wonach dem Landes⸗Hauptmann ein
weiterer ober er Beamter (Landes⸗Rath) zugeordnet werden soll, die Aller höchste Renebm gung, cha ertheilen. Alsdann
wurde die von dem Provinzial⸗Ausschuß im Jahre 1893 be⸗ schlossene Zuwendung eines Betrages von 4000 ℳ an die durch das Brunnenunglück schwer . Stadt Schneidemühl nach⸗ träglich genehmigt und die Zustimmung zur Uebernahme des von dem Kuratorium des Kolmarer Rettungshauses unentgeltlich zu wohlthätigen Zwecken angebotenen Grundstücks nebst einem Baarbetrage mit der Maßgabe ertheilt, daß dem 55* verband die Rückgabe freistehen soll, falls nicht innerhalb dreier Jahre über eine geeignete Verwendun Entschließung getroffen ist. Der Etat für das neu errichtete rovinzia Mäͤseden und die Landesbibliothek wurde auf 30 000 ℳ in Einnahme und Ausgabe festgesetzt und gleichzeitig beschlossen, die Königliche Staatsregierung zu bitten, zur Einrichtung dieser für Stadt und Provinz Posen mangels einer Universität so wichtigen Anstalten eine Beihilfe und zur Unterhaltung einen laufen den Zuschuß zu gewähren. Von den Verwaltungsergebnissen der Praginelof Seet SFoflett einschließlich der der Abtheilung für
obiliar⸗Versicherung nahm die Versammlung Kenntniß, “ die Etats für die Betriebsfonds der Abtheilung fuͤr Gebäude⸗Versicherung und der Abtheilung für Mobiliar⸗ Versicherung sowie der des Sicherheitsfonds für die Gebäude⸗ Versicherung zur Berathung gezogen und festgestellt wurden.
. Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat im Hinblick auf die hohen Verdienste, welche sich der am 26. v. M. verstorbene General der Infanterie z. D. von Hemcs in hervorragenden Dienststellungen und besonders während seiner Thätigkeit als Kriegs⸗Minister um die Armee erworben hat, durch Allerhöchste Entschließung vom 27. v. M. verfügt, daß vom Tage der Beerdigung an die Offiziere des Kriegs⸗Ministeriums und jene des Infanterie⸗Leib⸗Regiments, à la suite dessen der Verewigte stand, sieben Tage Trauer (Flor am linken Oberarm) anlegen.
Wie die „Allg. Zig.“ mittheilt, haben die Gemeinde⸗ bevollmächtigten von München in ihrer vorgestrigen Sitzung mit 42 gegen 11 Stimmen dem Beschluß des Magistrats zu⸗ gestimmt, dem Fürsten Bismarck das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Auch in Regensburg haben beide Gemeinde⸗ sollegien gestern einen g1 aeen Beschluß gefaßt. Ferner haben die Bürgermeister von 19 Städten der Pfalz beschlossen, den Fürsten Bismarck zu seinem 80. Geburtstag zum Ehrenbürger zu ernennen und ihm ein darauf bezügliche künstlerisch ausgeführtes Diplom zu überreichen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser empfing heute in feierlicher S den zum Minister des Auswärtigen ernannten russischen Botschafter
Fürsten Lobanow behufs Ersgesensemn seines Abberufungs⸗
schreibens. Fürst Lobanow wird sich Mitte der nächsten Woche um Antritt seiner Stellung nach St. Petersburg begeben. Da
Fürst Lobanow bereits das Großkreuz des Stefans⸗Ordens be⸗
itzt, so ist ihm diese Auszeichnung in Brillanten verliehen
worden. . Die österreichisch⸗ungarische Presse ohne Unterschied
der Parteien bespricht mit ungetheilter Zustimmung die Ernennung des Fürsten Lobanow zum russischen Minister des Auswärtigen unter wärmster Anerkennung der Charakter⸗ und eh.. c ten, sowie der bisherigen
politischen Wirksamkeit des Fürsten.
Die Kaiserin ist gestern von Mentone nach Korfu
abgereist.
Die in Wien anwesenden preußischen Offiziere
wohnten gestern in der Franz⸗ den Uebungen der bosnischen Bataillone
erkennend über die Haltung dieser Truppe aus. 1 Das österreichische Abgeordnetenhaus überwies
gestern den Antrag Pacak, wonach die in dem Reichsrath
und in den Landtagen gehaltenen Reden der gerichtlichen Judikatur entzogen werden sollen, dem Preßausschuß zur Berichterstattung. Die Dringlichkeit für den Antrag war in der letzten Sitzung abgelehnt worden. Der Abg. Graf Deym beantragte angesichts der Zuckerkrisis die Ein⸗ berufung einer Enquéte, die den Interessen der Zuckerfabri⸗ kanten einerseits und der Rübenproduzenten andererseits Rech⸗ nung tragen soll. Von anderer Seite wurde ein inter⸗ nationales Uebereinkommen behufs Regelung der Exportboni⸗
fikation beantragt.
Wie die „Budapester Korrespondenz“ meldet, ist der Abgeordnete Latkoczy zum Staatssekretär und der
Ministerial⸗Rath Ignaz Szell, zum Zweiten Staats⸗ fekretär im ungarischen Ministerium des Innern
ernannt worden. Großbritannien und Irland.
Das Befinden des Premier⸗Ministers Lord Rosebery
ist in fortschreitender Besserung.
Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments⸗
Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey: die de er sowie
Entscheidung über die Ansprüche der Bondsinha
andere Ansprüche an die Delagoa⸗Bai⸗Eisenbahn sei
Porg
ei und sprachen sich an⸗
ZZbE
noch nicht getroffen. Der Austausch der bezüglichen Schrift⸗ 24. 5 enn doch könne der Gerichtshof erst nach weiteren eerhandlungen eine Entscheidung abgeben. Der Staatssekretär des Innern Asquith legte sodann die Novelle zum Fabrikgesetz vor. Der Zweck der Vorlage ist: zweck⸗ entsprechende Vorkehrungen für die Sicheruug des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter zu schaffen. Die Bill behandelt unter anderem Ueberfüllung der Fabriken
und Werkstätten und verbietet, da Kinder und
ersonen in Bewegung befindliche Maschinen
sh enthält ferner Bestimmungen über das sogenannte „Schwitzsystem“, verbietet die Ueberstunden⸗ arbeit für Personen unter 18 Jahren und schränkt für Arbeiterinnen ein. In Fabriken beschäftigte
Kinder dürfen keine Arbeit nach Hause nehmen. Junge
männliche Personen und Arbeiterinnen, die ihre volle eit in Fabriken arbeiten, dürfen keine Arbeit nach ause mitnehmen oder nach der Tagesarbeit im Laden be⸗
chäftigt werden. Das Alter für die Zulasgung von Kindern
zur Seeeeh wird zwar nicht, wie die Berliner Konferenz
eschlagen hatte, von 11 auf 12 Jahre erhöht, doch erklärte der Staatssekretär, gegen eine etwa von anderer Seite vorge⸗ schlagene Erhöhung werde er nichts einwenden; er habe von einer Erhöhung nur abgesehen, um nicht streitige Fragen in die Bill zu bringen. Die Bill dehnt das Fabrikgesetz auf Wäschereien, Docks, Werften, Quais, Gebäude, in denen Maschinen verwandt werden, und auf Backhäuser aus. Bei der Debatte erklärte Gorst, er werde in der Spezialdebatte einen Paragraphen zur Erhöhung des Alters für die Zulassung der Kinder zur Fabrikarbeit beantragen, und sprach die Hoffnung
aus, die Regierung werde den Antrag annehmen. Die nächsten
Redner sprachen sich anerkennend über die Vorlage aus, deren eerste Lesung nach mehrstündiger Debatte angenommen wurde. Im weiteren Verlauf der Sitzung beantragte der Staatssekretär des Innern erste Lesung der Novelle zum Gesetz, betreffend die Vergütung der Arbeitnehmer durch Waaren. Die Vorlage bestimmt, daß Abzüͤge von Löhnen für Straf⸗ gelder, Material, Werkzeuge u. s. w. in Zukunft gesetzwidrig, auch nicht gerichtlich eintreibbar sein sollen, wenn sie nicht in einem schriftlichen, vom Arbeiter unterzeichneten Kontrakt zwischen Brotherrn und Arbeiter vereinbart sind
Frankreich. ““ 8 In der gestrigen Vormittagssitzung ütirten⸗
kammer wurde die Berathung des Kolonial⸗Etats fort⸗
Fesett Im Laufe der Debatte verlangte der Deputirte Montfort Aufklärungen über die Abberufung des Gouver⸗ neurs von Indochina Lanessan und speach sich miß⸗ billigend über die wirthschaftliche und die Finanz⸗ olitik aus, die in Indochina befolgt werde; er Redner behauptete, in Tongking sei die Ruhe nie vollständig hergestellt worden. Der Deputirte Charles Roux behauptete, der Handel in Dahomey habe keinen Fortschritt eemacht, da jede Verwaltung fehle. In der Nachmittags⸗ bung wurde die Berathung fortgesetzt. Der Deputirte rinz Arenberg tadelte die Umtriebe der Niger⸗ ompagnie gegen die französischen Kaufleute. Der Minister der Kolonien Chautemps erklärte auf die Ausführungen verschiedener Redner: die Kolonne Monteil sei zu polizei⸗ lichen, nicht zu Eroberungszwecken abgesandt worden; die Kolonne habe beträchtliche Verluste erlitten, sei aber niemals in Gefahr gewesen. Ein Theil der Kolonne sei nach dem
Senegal zurückgekehrt und Monteil abberufen worden.
Im weitern Verlauf der Debatte erklärte der Minister, er gebe zu, daß in Indochina unter dem Gouverneur Lanessan verschiedene Mißbräuche in der Verwaltung vor⸗ gekommen seien, doch seien die nöthigen Maßnahmen getroffen, um deren Wiederkehr für die Zukunft zu verhüten. Die finanzielle und wirthschaftliche Lage Indochinas sei gut, die
Seeräuberei in Tongking beträchtlich vermindert.
Aus der von dem General Négrier angestellten, durch die jüngste Interpellation in der Deputirtenkammer veran⸗ laßten Untersuchung über den esundheitszustand der Garnison von Dijon geht hervor, daß die mili⸗ tärischen Uebungen während der großen Kälte allerdings in einigen Punkten übertrieben worden seien, daß aber die Aerzte ihre Schuldigkeit vollauf gethan hätten.
Auf einem Bankett, das gelegentlich der Bildung der parlamentarischen Gruppe des Au enhandels statt⸗ fand, sprach Lourdelet, der Präsident des Vereins der Kommissionäre für den Außenhandel, die Hoffnung aus, daß die der Ausfuhr bereiteten Hindernisse im Jahre 1900 aufgehört haben würden. Léon Say, lebhaft hegrüßt, sagte: „Wir wollen von jenem Sozialismus, der sich Protektionismus nennt, nichts wissen. Frankreich verarmt und nur eine auf Gegenseitigkeit beruhende Handelsvertrags⸗ politik kann uns retten.“ Léon Say trank hierauf auf die Rückkehr der Handelsfreiheit.
Der französische Botschafter in Madrid wird für
die nächste Zeit in Paris erwartet. Dem „Figaro“ zufolge
hezwecke seine Reise in erster Linie, sich mit dem Minister des Auswärtigen Hanotaux über einen eventuellen Besuch der Fönigin⸗Regentin und des Königs von Spanien in Frankreich zu besprechen.
Italien.
Wie der Wiener „Neuen Freien aus Rom ge⸗ meldet wird, sind die Erzbischöfe von Mecheln und Nancy dort eingetroffen, um den Papst zum Einschreiten gegen die Uebergriffe der katholisch⸗sozialistischen Partei in
F ankreich und Belgien aufzufordern.
Spanien. Im Senat. erklärte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet,
der Kriegs⸗Minister, er b hinsichtlich des Auf⸗
standes auf Cuba den optimistischen Standpunkt nicht und werde deshalb acht mit ausergewehren bewaffnete Bataillone nach Cuba entsenden.
Eine in Madrid eingetroffene amtliche Depesche aus Havanna meldet, daß die spanischen Truppen eine Schaar vwon Aufständischen in Santiago zerstreut hätten.
Bulgarien. Nach amtlicher Mittheilung ist Stantschiow, der Che geheimen Kabinets des Prinzen Ferdinand von Er gbef burg, zum bulgarischen Vertreter in Bukarest er⸗ int worden. 8 Die Legislatur von Nebraska (Wereincgte Staaten) den Antrag angenommen, den Rübenzucker⸗Produ⸗
zenten in Nebraska eine Prämie von 5 Dollars per
Tonne zu zahlen.
hima eingetroffenen, amtlichen Be⸗ yama vom 27. v. Februar Vormittags in der Nähe von Nachmittags hätten 13 000 eien aber zurückgeworfen tung auf Yinkau zurück⸗ dte und 250 Ver Zahl der chinesischen Ver⸗
emeldet, es sei daselbst die
— ch einem in Hiros richte des Marschalls O Chinesen am 24. Tapingshan ges
M. wurden die
chlagen.
angegriffen,
1. ch in der Ri
Die Japaner hätten 20 To
die Chinesen 200 Todte
wundeten sei unbekannt. Aus Kobe wird
worden und hätten gehabt, die der „Times“
Mandschu⸗Soldaten
Provinz Hamgyongho im Norden von Korea verwüsteten
und die Goldminen plünderten.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die Reichstags und des sich in der Ersten und
der heutigen (50.) Si nzler Fuürst zu Staats⸗Minister Dr. von ollmann und Dr. Graf riegs⸗Minister, General B wurde zunächst die der Verwaltung der Kaiserlich
Die Budgetkommission hat 1. Rate zum Bau von Tor 2 400 000 ℳ beantragt.
Der Referent der Kommission, Abg. wortete die Genehmigung des K unsere Torpedobootsflotte einen andererseits die ungünstige Finanzl. zeitig auf allen Gebieten der Flott
Staatssekretär des Nothwendigkeit der gefo dem Jahre 1884 nicht weni
Das Haus kommission zu.
Die weiteren Titel genehmigt.
Bei der Forderung von 650 000 ℳ als 1. Kohlenlager
gründete diesen Abstrich mit der e Verlangsamung des Tempos
gestrigen Sitzungen des Hauses der Abgeordneten befinden
Zweiten Beilage.
ng des Reichstags, welcher enlohe, der Staatssekretär die Staatssekretäre von Posadowsky, sowie der sart von Schellendorff zweite Berathung des Etats en Marine fortgesetzt.
die Streichung der geforderten pedobooten im Betrage von
der Reichska oetticher,
beiwohnten,
Dr. Lieber (Zentr.), befür⸗ ommissionsbeschlusses, da einerseits sehr günstigen Stand aufweise, age des Reichs es verbiete, gleich⸗ e mit Neubauten vorzugehen.
Marineamts Hollmann betonte die rten Ersatzbauten für Torpedoboote, da seit ger als 24 Torpedoboote ausgeschieden seien.
stimmte dem Beschluß der Budget⸗ wurden nach dem Etats⸗Voranschlag
3 Rate zur Ver⸗ größerung d. die Kommission 250 000 ℳ gestrichen.
Referent Abg. Dr. Lieber be inanzlage des Reichs, der Ausdehnung der Kohlenlager fordere Das Haus beschloß darauf nach dem Antrage der Budget⸗ kommission.
Bei den einmali Etats wurde die 1 000 000 ℳ zum der Werft zu Kiel nach d gestrichen.
(Schluß des Blattes.)
gaben des außerordentlichen orderte zweite Rate (erste Baurate) von s großen Trockendo
em Beschluß der Budgetkon
— In der heutigen Abgeordneten, welch Angelegenheiten Dr. rathung des Etats dem Ka
(33.) Sitzung des Hauses der ster der geistlichen ꝛc. de die zweite Be⸗ ngelegenheiten tsanstalten“
er der Mini Bosse beiwohnt der geistlichen ꝛc. A pitel „Technische Unte
bg. Böttinger inl.) dankte dem nd dem Finanz⸗Minister 1— Hannover und A Laboratorien eingerichtet werden s Wissenschaft ein längst empfunden ster der geistliche danke dem eine Knauserei gewes
Wissenschaft
punkt einer vorsichtigen Finan welche der unge vor unseren Augen entrollt, doch was für unser Volk und die Men wir stets unterstützen. Finanz⸗Minister, der die grähter Bereitwilligkeit d
„Abg. Wall bre führung von Lab Studierenden mü nisse in die Pra
der Ausstellung
Minister der geistlichen ꝛc. daß an den Technischen elektrotechnische lektrotechnische
Angelegenheiten u
die für die e nes Bedürfniß seien.
n ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse: seine freundlichen Worte.
en, wenn wir uns den Anforderungen der elektro⸗
zverwaltung bei den großen ahnte Aufschwung der Elektroch etwas bange werden könnte. schheit förderlich sein kann, entliche Verdienst gebührt hierbei dem Bedeutung der Sache erkannt und uns mit
ie erforderlichen Mittel zur Verfügung ge⸗
kunflsbildern,
cht (nl.) weist auf Amerika hin, wo die Ein⸗ sich auf das beste bewährt habe. elegenheit geben, ihre theoretischen Kennt⸗ pfennig: Auf roße Anzahl unserer In⸗ sehr genau I, der praktischen Die Vorführung von ihnen Gelegenheit der Elektro⸗ gegenstand unserer Technischen sofort beschritten und Labo⸗ weigen der J Vorgehen folgen müssen. Monat sich an den Finanz⸗ azu erforderlichen Mittel bitten. Es ist dringend nothwendig, daß an ür die Lehrstühle der Nationalökonomie An der Technischen zur Zeit eine außerordentliche Pro⸗
wissenschaft⸗
sse man G is umzusetzen. ber⸗Regierungs⸗Rath Dr. Wehren in Chicago haben eine amerikanischen und deren Anregungen Ausbildung der Studierenden näher allein genügt nicht, man muß an der Maschine selbst zu arbeiten. lf Jahren Unterrichts zulen ist, haben wir diesen We ratorien eingerichtet. In den anderen schaft werden wir diesem wird in dem nächsten und ihn um die d Abg. von Eynern (nl. den Technischen Hochschulen mehr etatsmäßig ochschule zu Charlottenburg ur für Nationalökonomie einigermaßen
Besorgniß aufgetaucht, daß die Be⸗ rfolgen werde.
Verhältnisse uns veranlaßt,
Zeichnungen k, die seit zwö
nieurwissen⸗ „Der Minister Minister wenden
e Mittel aufgewendet werden.
setzung durch Diese Vesorzaßg gründet an der Berliner Universität, welche im Reichstag an der
edersozialist ich besonders auf die ich an eine Krit
1 ik anknüpfen, Thätigkeit der Kathede
rsozialisten ozialdemokratische Studentenschaft Als die Ursache ist in
Jahren bedeutend um sich geg zu betrachten.
erster Linie die
Diese Thatsache lä anstaltung von K. und durch Artikel in der „Zukunft’. Wissenschaft; aber ich kann es nicht als Wissenscha dem praktischen Leben völl e für das wirthse aftliche Leben aufstellen. ritik geübt wird, so heißt das no
Thätigkeit der Kathedersozialisten ßt sich nicht aus der Welt schaffen n studentischen Begeisterung
ommersen mit der übliche Ich habe allen Re
spekt vor der t betrachten, wenn gewisse Professoren, die g fern stehen, ihre Theorien als Gesetz an diesen Theorien
Freiheit der Lehrthätigkeit gefährden. Es ist ni Professoren der Nationalökonomie sich als unfeh
ch keineswegs, die t thunlich, daß gewisse ar hinstellen, daß sie
theoretische Gesetze für das wirthschaftliche Leben konstruieren und sie dann in souveräͤner Verachtung der Maͤnner des praktischen Lebens als allein maßgebend erklären. Bei der Besetzung der Professuren der Nationalökonomie an den deutschen we. hat sich in den letzten Jahren der Einfluß der extremen Kathedersozialisten in man her Beziehung beeens gemacht; es sind Mämner auf Lehrstühle der Natir nalökonomie erufen worden, welche kaum der akademischen Schule entwachsen waren. Ich möchte unseren Technikern vv daß sie wicht der⸗ artige Lehrer bekommen, und daß sie nicht be ihrem Eintritt in das praktische Leben alles wieder abstreifen müssen, was sie gelernt hnben. Ich hoffe, daß der Lehrstuhl an der Technischen Hochschule in Cyar⸗ lottenburg mit einem Manne besetzt werden wird, der sich nicht zurn geele setzt, seine Theorien dem praktischen wirthschaftlichen Leben auf⸗ zuzwingen.
Bei Schluß des Blattes nahm der Minister der eistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse das Wort. 1
— Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurfeines Gesetzes, betreffend die Aufhebung von Stolgevahrfe für. Taufen, Trauungen und kirchliche Aufgebote im Amts⸗ bezirk des Konsistoriums zu Wiesbaden, zugegangen.
8 198 denn Hense ser veeen zugegangene Entwurf ne r a euergesetzes ist in der Zweiten Bei heutigen Nummer d. Bl. negeeaen- . 8 “ öiteg -
——
Kunst und Wissenschaft.
Professor Dr. Arzruni von der Technischen Hochschule in Aachen und der “ der französischen db Ge⸗ sellschaft Manroy sind, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, zu Ehrenmitgliedern der Kaiserlich russischen minera⸗ logischen Ges IUlschaft gewählt worden.
1“ Verkehrs⸗Anstalten.
Das in den nächsten Tagen zur Ausgabe gelangende Heft. 2 (März⸗April) des „Archivs für Eisen ga lesen⸗ Cbeft gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Verlag von Juliu Springer in Berlin) bringt u. a. eine sehr eingehende Abhandlun des eheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Dr. Micke im Ministerium der öffentlichen Arbeiten über die am 1. April d. J. in Kraft tretend neue Ordnung der preußischen Staatsbahnverwaltung. Beigegeben sind ferner die Verwaltungsordnung für die preußischen Staatseisen⸗ bahnen, die Uebersicht über die Eisenbahn⸗Direktionsbezirke, schäftsordnung für die Königlich preußischen Eisenbahn⸗Direktionen nebst Anleitung zur Aufstellung und Ausführung des Geschäftsplans für die E“ Verzeichniß der für die Aus⸗ übung des staatlichen Aufsichtsrechts über die preußischen riva bahnen u. s. w. bestellten Kommissare. 3“
Ueber die durch die Witterungsverhältnisse hervorgerufenen Ver kehrsstörungen bezw. deren Beseitigung liegen folgende Mel dungen vor: 8
Die Strecken Velgast-—Barth, Altefähr —Bergen und Bergen — Krampas sind wieder frei geworden.
Auf der Strecke Stargardt-—Lippehne ist der Betrieb infolge von E1““ gestört. Die Strecke Stargardt— Küstrin⸗Vorstadt ist wieder frei. 8
Bremen, 2. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd Der Schnelldampfer „Saale“ ist am 1. März Abscher auf 8 Weser angekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“ ist am 28. Februar Nachmittags in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer „Preußen“ ist am 28. Februar Nachmittags in Ant⸗ werpen angekommen. Der Postdampfer „Mü nchen“ ist am 1. März Vormittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Ende⸗ avour“ hat am 1. März Nachmittags die Reise von Antwerpen nach La Plata fortgesetzt. Der Reichs⸗ Postdampfer „Darmstadt“ 8 ist am 1. März Vormittags in Suez angekommen. Der Schnell⸗ dampfer „Ems⸗ ist am 1. März Morgens in New⸗York ange⸗ kommen. Der Postdampfer „Straßburg“ hat am 1. März Nach⸗ mittags Quessant passiert. Der Postdampfer „Wittekind“ ist am 1. März Nachmitta s auf der Weser angekommen.
Hamburg, 1. ärz, (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika-⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postdampfer „Dania' ist heute Nachmittag in Cuxhapen eingetroffen. 1
London, 1. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Normann“ ist auf der Heimreise gestern von Kapstadt abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Scot“ ist auf der Heimreise gestern in Plymouth angekommen.
Theater und Mufik.
8 Konzerte. n 8
Der amerikanische Klaviervirtuos William H. Dayas gab vorgestern im Saal der Sing⸗Akademie ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester, in welchem er zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien. Aus der Schule Theodor Kullak’'s und Franz Liszt's ervorgegangen, bewies er eine sichere, weit entwickelte Technik und verständnißvolle Ausdrucksweise: Eigenschaften, die in Beethoven’s Es-dur⸗Konzert und noch mehr in dem schwierigen, dur seine Längen etwas ermüdenden Konzert (H-moll) von dellbert si geltend machten. Sowohl in diesem wie in dem Liszt'schen Es-dur- Konzert, das den Beschluß des Abends machte, trat die Virtuosität des Spielers am glänzendsten hervor, sodaß lauter Beifall der zahl⸗ reich erschienenen Zuhörer seinen Vorträgen folgte. Das Orchester büpaͤhrte sich unter Prof. Mannstädt's Leitung wiederum sehr üchtig.
Im Königlichen Opernhause geht morgen Richard Wagner’'s „Tannhäuser“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung in Scene. — Am Montag findet auf Allerhöchsten Befehl der erste dies⸗ jährige „Gesellschafts⸗ Abend“ statt. Zur Aufführung gelangen Humperdinck's . und Gretel“ (Fräulein Rothauser, Fräulein Dietrich, Frau Götze, Kapellmeister Weingartner), sowie das Ballet „Karneval“ (Damen: dell' Era, Urbanska).
Im Koniglichen Schauspielhause wird morgen Grill⸗ parzer's „König Ottokar's Glück und Ende“ mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle gegeben. Am Montag kommen das Lustspiel „Halali“* (Damen Poppe, von Mayburg, Herren Keßler, Grube) und der Schwank „Die stille 88* zur Aufführung.
Im Deutschen Theater finden Wiederholungen der Anzen⸗ gruber'schen Bauernkomödie „Der G'wissenswurm“ morgen Abend, am Dienstag und Freitag (24. Abonnements⸗Vorstellung) statt. „Die Weber“ gehen morgen Nachmittag, am Montag und Sonnabend Abend in Scene. Für Mittwoch sind „Gespenster“, für Donnerstag ist „Der Talisman“ angesetzt.
Im Berliner Theater wird am Dienstag das Lustspiel „Die große Glocke“ zum ersten Mal gegeben und am Donnerstag wiederholt. Am Freitag gelangt Lessing's „Nathan der Weise“ zu ersten Aufführung. Am Montag und Mittwoch geht „Madam Sans⸗Géne“, am Sonnabend Hermann Sudermann'’s Schauspie „Heimath“ mit Marie Reisenhofer als Magda in Scene.
Im Lessing⸗Theater wird morgen Abend „Der Fall Clémenceau“ mit Jenny Groß als Iza und Marie Meyer als Gräfin Dobronowska zur Aufführung kommen. Der weitere Wochen- Ftelblan ist folgendermaßen Fesigeseht. Montag „Aus Berlin W..“,
ienstag: „Das Examen“, Lustspiel in fünf Akten von Heinrich Lee. Am Mittwoch wird Hermann Sudermann’'s Schauspiel „Sodoms Ende“ nach längerer Pause in den Spielplan wieder aufgenommen werden. Am Donnerstag wird das Lustspiel „Das Examen“ zum ersten Mal wiederholt, Freitag „Aus Berlin W. . Sonnabend „Der Geizige“ und „Niobe“ mit Jenny Groß in der Titelrolle.