innerhalb 24 Stunden 70 (im Vorj. 46), wurden verletzt 186 8e Vorj. 217); auf 1 Million Reisende wurden getödtet oder starben innerhalb 24 Stunden 0,13 (im Vorj. 0,09); es wurden verletzt 0,36 (im Vorj. 044). 1 ¹ Bei den preußischen Staatseisen bahnen und auf Rech⸗ nung des preußischen Staats verwalteten sonstigen Eisenbahnen be⸗ trugen die Einnahmen aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr überhaupt 247 888 106 ℳ, d. i. 26,07 % der Gesammteinnahme oder auf 1 km der durchschnittlichen Betriebslänge für den Personenverkehr 9843 ℳ Die Anzahl der beförderten Personen betrug überhaupt 347 853 763. Im Güterverkehr betrugen die Einnahmen überhaupt 658 614 941 ℳ, d. i. 69,25 % der Gesammteinnahme, oder auf 1 km. der durchschnittlichen Betriebslänge für den Güterverkehr 25 648 ℳ Die gesammte Güterbeförderung gegen Frachtberechnung belief sich auf 154 026 650 t. Die Betriebseinnahmen betrugen 951 741 996 ℳ, die Betriebsausgaben 570 323 931 ℳ Der Ueberschuß der Betriebs⸗ einnahmen über die Betriebsausgaben belief sich auf 381 418 065 ℳ, d. i. 40,08 % der Bruttoeinnahme oder auf 1 km der durchschnitt⸗ lichen Eigenthumslänge 14 821 ℳ Der verfügbare Jahresertrag be⸗ 8 sich auf 381 418 065 ℳ, die zur Ablieferung an die Staatskasse gelangten. 8 Hie schmalspurigen Eisenbahnen Deutschlands hatten am Ende des letzten Betriebsjahres im ganzen eine Länge von 1340,34 (im Vorj. 1268,72) km. Für den Personenverkehr waren bestimmt 1211,34 (im Vorj. 1141,04) km, für den Güterverkehr 1282,88 (im Vorj. 1211,27) km. Es wurden befördert 14 371 671 (im Vorj.) 12 779 779) Personen und 4025 064 (im Vorj. 3 766 517) t Güter. Das verwendete Anlagekapital betrug überhaupt 76 286 131 (im Vorj. 66 386 003) ℳ, d. i. auf 1 km Bahn⸗ länge 56 916 (im Vorj. 54 713) ℳ Die Einnahmen sämmtlicher schmalspurigen Bahnen beliefen sich auf 6 349 331 (im Vorj. 5 752 364) ℳ, d. i. auf 1 km der durchschnittlichen Bahnlänge 5047 (im Vorj. 4785) ℳ Die Ausgaben beliefen sich auf 4 442 972 (im Vorj. 4 299 172) ℳ, der Ueberschuß der Betrie seinnahmen über die Betriebsausgaben belief sich mithin auf 1 906 359 (im Vorj. bGb ℳ, d. i. 2,50 (im Vorj. 2,19) % des verwendeten Anlage⸗ apitals.
Deutsche überseeische Auswanderung im Jahre 1894.
Nach den im 1. Heft des Jahrgangs 1895 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs veröffentlichten Zusammenstellungen über die überseeische Auswanderung im Jahre 1894 betrug die Ge⸗ sammtzahl der über Bremen, Hamburg, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam und Bordeaux beförderten deutschen Auswanderer 39 204. Davon waren 20 482 männliche, 18 346 weibliche Personen; für 376 Auswanderer ist das Geschlecht nicht angegeben worden. Den Einschiffungshäfen nach vertheilen sich die deutichen Auswanderer wie folgt: Es gingen über Bremen 8681 männliche und 8588 weib⸗ liche Personen, Hamburg 8900 und 7397, Antwerpen 2255 und 1903, Rotterdam 587 und 417, Amsterdam 59 und 41, Bordeaux (Männer und Frauen) 26. Von den Auswanderern — mit Ausschluß der über Bordeaux beförderten — reisten 17 187 — darunter 7346 männliche und 9491 weibliche — in Familien, 21 991 — darunter 13 136 männ⸗ liche und 8855 weibliche — als Einzelpersonen. Als Reiseziel wählten 34 210 die Vereinigten Staaten von Amerika, 1490 Britisch Nord⸗ Amerika, 1283 Brasilien, 673 Argentinien; 386 Deutsche gingen nach anderen Theilen von Amerika, 760 nach Afrika, 151 nach Asien und 225 nach Äustralien. Ein Vergleich der 1894er Zahlen mit denen der Vorjahre ergiebt einen ganz bedeutenden Rückgang der Auswande⸗ rung. Die Zahl der deutschen Auswanderer, die über die vorgenannten Häfen sowie über Havre (für welchen Hafen die Angaben für 1894 noch fehlen) befördert wurden, betrug im Jahre 1890: 97 103, 1891: 120 089, 1892: 116 339, 1893: 87 677, dagegen 1894 (ohne Havre) nur 39 204. 1
Von den beiden deutschen Auswanderungsplätzen Bremen und 8“ (über andere deutsche Häfen fand 1894 keine Auswanderung fatt) aus wurden im verflossenen Jahre außer den vorgenannten 33 566 deutschen Auswanderern noch 52 760 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon entfallen auf Bremen 30 230, Ham⸗ burg 22 530. Der überwiegenden Mehrzahl nach sind diese Personen aus Oesterreich⸗Ungarn und Rußland (zusammen 15 302, beziehungs⸗ weise 17 792) gekommen. 1
Zur Arbeiterbewegung.
In Leipzig beschäftigte sich am letzten Sonnabend eine Ver⸗ sammlung der Schlossergehilfen mit der Organisationsfrage. Nach einem Bericht der „Lpz. Ztg.“ wurde mitgetheilt, daß der Fach⸗ verein theils infolge der mißlichen wirthschaftlichen Verhältnisse, theils durch die Konkurrenz des Verbandes der Metallarbeiter von 175 Mit⸗ gliedern auf 30 zurückgegangen ist. 8 “
In Lübeck ist, wie der „Vorwärts“ mittheilt, zwischen den Makern und ihren Arbeitgebern ein Lohnstreit ausgebrochen.
In Eckernförde haben nach demselben Blatt die Leder⸗ arbeiter der Lederfabrik von Schmidt V88 angeblicher „Maß⸗ regelung“ eines Gehilfen die Arbeit niedergelegt; am Ausstand be⸗ theiligt sind 25 Mann. 8 1 1
Aus Lüttich wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Die Aus⸗ standsbewegung unter den Bergleuten in Herstal nimmt zu. Die Bergleute der Zeche Petite Baecnure, die nach Bewilligung einer Lohnerhöhung die Arbeit wieder aufgenommen hatten, haben sie am Sonnabend von neuem niedergelegt. Auch auf den Kohlenwerken Bonne⸗Fin, Belle⸗Vue und Bien⸗Venue dauert der Ausstand fort.
In Pest ist einer Mittheilung im „Vorwärts’ zufolge sämmt⸗ lichen Steinmetzen von den Arbeitgebern gekündigt worden. Die L der Kündigung soll von der Unterzeichnung einer Arbeitsordnung abhängig gemacht sein, welche die Arbeiter nicht billigen. Von der Kündigung werden 352 Arbeiter mit 700 Familien⸗ angehörigen betroffen. 3
Aus Paris meldet „W. T. B.“: Die Arbeiter der Zünd⸗ hölzchenfabrik in Pantin haben die Arbeit niedergelegt und ver⸗ langen, die Verwaltung solle zu dem früher verwendeten Holz zurück⸗ kehren oder die Löhne erhöhen.
8
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Niederlande.
Durch Ministerialverfügung vom 3. Januar d. J. ist das seiner eit angeordnete Verbot der Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, ebrauchten Kleidungsstücken, sowie von ungewaschener Leib⸗ und Bett⸗ äsche aus La Clinge (Belgien) und aus der Provinz Lüttich vom Januar d. J. ab außer Kraft gesetzt worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ 1. 108 vom -. Mai und Nr. 160 vom 10. Juli v. J.)
Argentinien.
Durch Regierungsdekret vom 30. Januar d. J. sind die Häfen on Oesterreich⸗Ungarn für rein von Cholera erklärt worden. (Vergl. R.⸗A.“ Nr. 244 vom 16. Oktober 1894.)
Land⸗ und Forstwirthschaft. Königlich Preußisches Landes⸗Oekonomie⸗Kol Den ersten Berathungsgegenstand der gestrigen zweiten Sitzung ildete die Vorlage des Ministers für Landwirthschaft ꝛc.: „Was kann eschehen, um die landwirthschaftlichen Winterschulen mit Wanderlehrerthum in einen organischen Zusammenhang zu n und die Organisation gleichmäßig in den Provinzen zu ver⸗ 2 „Der Referent Oekonomie Rath Dr. Harenstein⸗Bonn stellte olgende Thesen auf: „Zur vellen Entfaltung uvnd Wirkung kann iese Organisation des niederen landwirthschaftlichen Unterrichts nur dann gelangen: a. wenn sie getragen wird von Korporationen,
Stelle einnehmen, b. wenn unbeschadet aller
bilden und eine möglichst es dem Direktor, der zugleich Wo wirthschaftlichen Verhältnisse seines Bezirks grü Anschauung kennen zu lernen und sowohl im
liche Gegen e und Unterrichtsfragen befähigt si Männern ferner eine materiell hinreichend ausge
— Der Korreferent, Gutsbesitzer Seydel preußen) erklärte sich im allgemeinen mit des Referenten einverstanden. — Ober ⸗ Danckelmann (Eberswalde) beantragte, den
sei, der Landwirthschaft in 8— von Futternoth von Torfstreu u. s. w. hilfrei
von v“ erschienen.
(Wiesbaden) über die Vorlage des Ministers: „I
wirthschaftlichen Fortbildungsschulen enthalten.
lungen nicht dahin aufzufassen, a bö Kollegiums kein Interesse habe. Er sei mit A
verabschieden. Oekonomie⸗Rath Winkelmann (Köbbing i
unterricht als obligatorischen Lehrgegenstand damit eine Gegenwehr gegen die
zu schaffen. — Im Laufe der rath Uhden (Sorge bei Krossen)
Debatte
zu errichten, wo dieselben
lichen Ministerium): Der Antrag ver
Fortbildungsschulen eingerichtet werden sollen.
schulen aufzuheben und eine neue Verfügung den Lehrplan und die Beaufsichtigung von
fächern darauf Rücksicht nehmen, daß die Schüler
führung, Religion und Naturkunde. Wen Elementar⸗Unterricht anzuknüpfen ist, so Wiederholung des zu Erlernenden
Beruf bietet Die
üben hat.“ 3 Die Versammlung wurde sodann auf heute
vertagt. Handel und Gewerbe.
Januarheft des „Deutschen
erschienen.
vidende mit 1 200 000, ℳ, alsdann die statut für Aufsichtsrath und Direktion mit 254 000 ℳ
Superdividende mit 900 000 ℳ vertheilt. Der 390 000 ℳ als Gewinn für 1895 vorgetragen.
fonds der Beamten auf 451 279 ℳ
Magdeburg, 11. März.
a. B. Hamburg pr. März 9,17 ½ Gd., 9,20 Br., und Br., pr. Mai 9,27 ⁄ bez., 9,30 Br., pr. Juli Matt. 1
Essen a. d. Ruhr, 11. März. (W. „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ meldet, wurde in der lung der n; Kohlensyndikats mitgetheilt, daß für Betheiligung 3 293 103 und der Absatz 2 9 schränkung also 11 % gegen die beschlossenen Versand, nach Abzug des Selbstverbrauchs. betr von für Rechnung des Syndikats 1 917 579 t g.
die vermöge ihrer auf die Förderung der Landwirthschaft gerichteten
Absatz pro Arbeitstag betrug im Januar 1893
Bestrebungen engste Fühlung mit der landwirthschaftlichen Bevölke⸗ rung haben und in dem IJeenkreise dieser eine hervorragende
ansprüche Betrieb, Leitung und Ueberwachung des Unterrichts ein⸗ heitlich gestaltet und nach festen Grundsätzen ausgeübt wird, c. wenn die sich deckenden Schul⸗ und Wanderlehrbezirké ein lückenloses 89 eringe Ausdehnung erhalten, soda
anderlehrer ist, ermöglicht wird, die
Wanderunterricht ausgiebig zu verwerthen, d. wenn zu Leitern der
Schulen Männer gewählt werden, die neben einer gründlichen prak⸗
tischen und wissenschaftlichen Ausbildung in der Landwirthschaft auch
eine angemessene pädagogische Schulung genossen haben, vermöge
deren sie g g5 selbständigen Urtheil über landwirthschaft⸗ än
Zukunft gesicherte Lebensstellung gewährleistet wird, die einen häufigen schädlich wirkenden Wechsel in der Leitung der Schulen ausschließt.“
ferenten hinzuzufügen: „In das Sypstem dieser Belehrung ist auch die Waldwirthschaft (Waldbau, Waldschutz und Waldbenutzung) für die gegendüblichen Holzarten einzubeziehen und dabei insbesondere von dem Anschauungsunterricht in dem Wald Gebrauch zu machen.“ Der Antragsteller wies darauf hin, daß eine gute Waldwirthschaft im stande
zur Seite zu stehen. 8 Nach längerer Debatte wurden die Thesen des Referenten nebst dem Zusatzantrag des Ober⸗Forstmeisters Dr. Danckelmann genehmigt. Während dieser Debatte war der Landwirthschafts⸗Minister Freiherr
s folgte ein Referat des Landes⸗Direktors Sartorius
der landwirthschaftliche Fortbildungsunterricht am zweck⸗ mäßigsten zu ordnen?“ Der Redner befürwortete eine Reihe von Thesen, die eine Direktive für die Gestaltung des Lehrplans ꝛc. der land⸗
Nach Beendigung des Referats ersuchte der Minister Freiherr von Hammerstein, seine Feru Betheiligung an den Verhand⸗ s ob er an den Berathungen des
besonders aus Anlaß des heute zusammentretenden Staatsraths überhäuft und müsse sich daher vom Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium
tragte: in den Lehrplan der Fortbildungsschulen den Religions⸗ ozialdemokratische Agitation
1 und Justiz⸗Rath Reich (Meyken in Ostpreußen) aus, daß der Besuch von ortbildungsschulen in vielen Orten zu argen Unzuträglichkeiten führen würde. Es sei daher angezeigt, nur an solchen Orten Fortbildungsschulen ausführbar seien. — Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Thiel K
8 ange keineswegs die obligatorische Einführung der ländlichen Fortbildungsschulen, sondern es würden lediglich Vorschläge gemacht, in welcher Weise ländliche
dieser Schulen solle vollständig der Freiwilligkeit anheimgestellt werden, obwohl dieselben in Baden und Sachsen obligatorisch seien.
Schließlich gelangte der Antrag des Referenten mit dem Antrage Winkelmann zur Annahme. Danach wurde also beschlossen: „Es empfiehlt sich, die Verfügung des Ministers des Innern, des Kultus und der Landwirthschaft vom 10. Oktober 1876 über die Fortbildungs⸗
Fortbildungsschulen regelt. Der Unterricht soll den praktischen Bedürf⸗ nissen der kleinen Landwirthe entsprechen und in allen Unterrichts⸗
wirthschaftskunde vorbereitet und daß denselben für diesen Beruf nütz⸗ liche Kenntnisse beigebracht werden. Obligatorische Unterrichtsgegen⸗ stände sind: Deutsch, Rechnen nebst Anleitung zur einfachen Buch
ausgeschlossen, neuer, auf das praktische Bedürfniß junger Landwirthe bezüglicher Lehrstoff geboten werden. Der Lehrstoff ist auf zwei Jahre zu ver⸗ theilen. Es empfiehlt sich der Gebrauch eines Lehrbuchs, in welchem der Lehrstoff den jungen Landwirthen besondere Anregung eitung der Schule soll in jedem Regierungs⸗ bezirk einem Schulmann unterstehen, der auch die Inspektion auszu⸗
Im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von Ernst Siegfried Mittler und Sohn ist in einem Sonderabdruck aus dem Handels⸗Archivs“ der „Allgemeine und Vertrags⸗Zolltarif für das Deutsche Reich“
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths vööö Bodenkredit⸗Aktienbank legte die Direktion die Bi
Gewinn⸗ und Verlustkonto vor, nach welchem der Reingewinn der Bank exkl. des Gewinnvortrags aus 1893 von 274 000 ℳ 3 068 799 ℳ betragen hat. Statt der vorgeschriebenen 10 % sollen von dieser Summe für den Reservefonds 566 000 ℳ und für den Pensionsfonds der Beamten 32 799 ℳ abgesetzt werden, sodaß ein vertheilbarer Nettogewinn von 2 470 000 ℳ verbleibt. Hiervon werden zuerst 4 % Di⸗
der sich nunmehr ergebenden Summe von 1 016 000 ℳ werden 3 % wird nebst dem früheren Gewinnvortrag von 274 000 ℳ mit
1894 stellt sich biernach auf 7 % = 42 ℳ für jede Aktie, der Reserve⸗ fonds auf 5 129 836 ℳ, der Extra⸗Reservefonds auf 800 000 ℳ, der Amortisations⸗Zuschlagsfonds auf 600 000 ℳ und der Pensions⸗
— Die heutige ordentliche Generalversammlung der Leipziger Kreditanstalt stimmte allen Anträgen des Aufsichtsraths zu. Die Dividende von 10 % gelangt vom 14. d. M. ab zur Auszahlung. (W. T. B.) Kornzucker exkl., von 92 % —, neue 9,85 — 10,00. Kornzucker exkl., 88 % Rendement 9,20 — 9,35, neue 9,35 — 9,45. Nachprodukte exkl.I 75 % Rendem. 6,45 — 7,10. Ruhiger. Brotraffinade 1 21,50. Brot⸗ raffinade II 21,25. Gem. Raffinade mit Faß 21,25 — 21,75. Gem. Melis 1 mit Faß 20,75. Stetig. Rohzucker 1. Produkt Transitrf.
echenbesitzer des Rheinisch⸗ Westfälischen
örtlichen Sonder⸗
ndlich aus eigener Schul⸗ als auch
nd, e. wenn diesen stattete und für die
(Chelchen, st⸗ den Ausführungen Forstmeister Dr. Thesen des Re⸗
durch Gewährung
in welcher Weise ist
mtsgeschäften, ganz
n Westfalen) bean⸗ aufzunehmen, um
führten Amts⸗
Geheimer landwirthschaft⸗
Die Errichtung
zu erlassen, welche landwirthschaftlichen
bereits in der Land⸗
n auch an den soll die bloße vielmehr
für ihren
Vormittag 10 Uhr
lanz und das
enmäßige Tantième abgezogen und von
Rest von 116 000 ℳ Die Dividende für
Zuckerbericht.
pr. April 9,20 bez. 9,42 ½ Gd., 9,47 ½ Br.
T. B.) Wie die heutigen Versamm⸗
Januar 1895 die 27 086 t, die Ein⸗ 10 % betrug. Der ug 2 167 222 t, wo⸗ leich 88,48 %. Der
1894 117 742 und im Januar 1895 112 152 t. Verkauft sind seit
440 683 t. Seit dem 1. Januar sind zusammen für das Inland verkan 6 057 733, zur Ausfuhr 462 270, zusammen 6 520 003 t. Der . Versand im Januar war durch die milde Witterung veranlaßt; - Versand im Februar stellte sich wesentlich günstiger. Die that dchlit Einschränkung betrug im Februar 7,67 %. Die lange Einstellung d Rheinschiffahrt veranlaßte die Räumung der oberrheinischen Lager;;
folge dessen ist ein sehr reges Frühjahrsgeschäft zu erwarten und 8 bisher zurückhaltenden Hafenhändler kauften demgemäß große Poft ; Die Erneuerung der holländischen und belgischen Extrazüge ist 8 geleitet. — Die an die Versammlung der Zechenbestter sich 8 schließende Hrifttersn der Aktionäre genehmigte einstimmi den Vertrag mit dem westfälischen Kokssyndikat. 1 Leipzig, 11. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. März 2,95 ℳ, n April 2,97 ½ ℳ, pr. Mai 3,00 ℳ, pr. Juni 3,00 ℳ, pr. Juli 3,02 ¼ G pr. August 3,02 ½ ℳ, pr. September 3,05 ℳ, pr. Oktober 3,07*4 pr. November 3,10 ℳ, pr. Dezember 3,10 ℳ, pr. Januar 3,12 ½ 4 Umsatz 65 000 kg. g. b ien, 12. März. (W. T. B.) Den Morgenblättern zufolg richtete die Statthalterei an die Polizei⸗Direktion neuerdings eineg Erlaß, in welchem letztere aufgefordert wird, den Börsen⸗Privat⸗ verkehr mit aller Entschiedenheit hintanzuhalten.
St. Petersburg, 12. März. (W. T. B.) Wie die „Hand, u. Ind.⸗Zkg.“ meldet, ist dem Reichsrath der Entwurf eines Regle⸗ ments, betreffend die Verabfolgung von Darlehen n landwirthschaftlichen Meliorationen, zugegangen. Da⸗ lehen sollen gewährt werden: zu Entwässerungs⸗ und Bewässerungz. arbeiten, zu Anlagen für Obst⸗ und Weingärten, Baumschulen, e festigung des Flugsandes, Aufführung landwirthschaftlicher Gebänd zu forst⸗ und landwirthschaftlich⸗technischen Anlagen, die der Verarke⸗ tung eigener Produkte dienen. Zur Leitung und Verabfolgung de Darlehen werden in den Gouvernements besondere Comités eingesett „Amsterdam, 11. März. (W. T. B.) Java⸗Kaffee goah ordinary 53 ¾3. — Bancazinn 36 ¼. ge Washington, 12. März. (W. T. B.) Nach dem Berxitz des Ackerbau⸗Departements betrug der Vorrath an Weizen bei den Farmern am 1.
475 000 000 Bushel oder 392⁄10 %.. Der im Handel befindli Theil der Ernte betrug am 1. März 999 400 600 Buste oder 824¼10 % bei einem Durchschnittspreise von 44,8 Cents we. Bushel, der nicht in den Handel gebrachte Theil “ ber Durchschnittspreise von 28,6 Cents. Der Gesammtwerth der Enm stellt sich danach auf 508 000 000 Dollars und der Durchschnittepren auf 41,9 Cents für den Bushel
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn.
19. März. Verwaltung der österreichischen Eisenbahnen Wien: Erbauung der Linie Podwysokie —Ostrouw (72 375 k Voranschlag: Unterbau 2 145 777 Fl.; Oberbau 426 561 Fl.; friegungen, Prellsteine, Signale 41 328 Fl., Gebäude 492 900 zusammen 3 106 561 Fl. “ “ Großbritannien.
19. März, 2 Uhr. Staatssekretariat für Indien in Londnn Lieferung kleiner Balken für Brücken. Auskunft im Bureau! J. Parker, Director General of Stores, India Office, Whiteha London, SW.
kunft wie oben. 21. März. The Receiver General and Director of Contracb
in La Valette (Malta): Lieferung von eisernen Röhren mit 3⸗ behör. Auskunft bei den Kron⸗Agenten für die Kolonien Downing street, London, bei denen Submissionäre, die in Malta keinen Va⸗ treter haben, eine Kaution von 100 Pfd. Sterl. hinterlegen müsen
Portugal.
21. März, Mittags. Gesellschaft der portugiesischen Eisenbahna in Lissabon: Lieferung von eisernen und messingenen Holzschrauba Metallschrauben, Stiften. Auskunft im Bureau der Gesellschaft, re de Chateaudun 28 in Paris.
Niederlande.
20. März. Ministerium der Kolonien im Haag: Lieferung da Weißblech, Kupfer, Blei, Bronze, Fink, kupfernen Röhren, Pumpa Hähnen, Werkzeugen, Eisen⸗Artikeln, Schrauben, Schlössern, Ge röhren, Klammern, Leder, Tuch, Mennigen, Bleiweiß, Seife ec.
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Kiel, 11. März. (W. T. B.) Die Kaiserlich deutschen Taget Postdampfer nehmen von morgen, den 12. d. M., ab die Fahrte zwoschen Kiel und Korsör wieder auf. Die Abfahrt findet i 11 Uhr 10 Minuten Vormittags statt.
Bremen, 12. März. (W. T. B.) Norddeutscher Llopg Der Schnelldampfer „Werra' ist am 9. März Vormittags dm New⸗York nach Genua abgegangen. Der Postdampfer .Stutz gart“ ist am 9. März Nachmittags von Baltimore nach der Wes abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer ien en ist am 9. Mit Abends in Genua angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Darn stadt“ hat am 11. März Morgens Gibraltar Fäsfiert N. „Weser“ hat am 11. März Morgen Las Palut passiert. Hamburg, 11. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerike⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postdamufe „Persia“ ist heute früh 10 Uhr in New⸗York eingetroffen.
Triest, 11. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Auror⸗ ist, von Konstantinopel kommend, heute Abend hier eingetroffen.
London, 11. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfit „Trojan“ ist auf der Ausreise am Sonnabend von Southantlg abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“t Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegange
Heimreise in London angekommen. . Kopenhagen, 11. März. (W. T. B.) Die Fahrritn durch das Eis zwischen Helsingör und Kopenhagen ist jetzt brochen. Gestern sind vier Dampfer hier eingetroffen und vier ner wärts abgesegelt 9
Mannigfaltiges.
Die Nachfrage nach ländlichen Arbeitern ist bei dem Arbeir nachweisebureau des Vereins für Besserung der Stun gefangenen fortgesetzt im Steigen begriffen. Neuerdings ii⸗ namentlich auch Hinte pommern, welches männliche und wei liche beitskräfte von dem Verein sich erbeten hat. Seit Beginn des Zar⸗ sind denn auch bereits 341 Landarbeiter verschickt worden. Außeue gelang es, 27 Strafentlassene bei Handwerkern unterzubringen; mf gestrigen Sitzung des Fürsorgevereins wurden allein fünf Lehrs für Schmiede gesucht. Insgesammt hat der Fürsorgeverein seit; ginn des Jahres von 672 gemeldeten 414 Strafentlassene unte
Vorjahres.
1
106 437, im Januar
1. Februar bis zum 6. März für das Inland 2 365 056 und zur Aaena
b Sonntag.
März 275 000 000 Bushel aa 163⁄10 % der Ernte, der Vorrath an Mais in Händen der Farxme †
19. März, 2 Uhr. Ebenda: Lieferung von Lokomotiven. Au
pachen würde, so werden viele Geschäftsleute dazu übergehen,
Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist Sonntag auf
bracht, gegen 392 von 692 gemeldeten im gleichen Zeitraum
schen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
57. Sitzung vom Montag, 11. März. UHeber den Beginn der Sitzung ist bereits gestern berichtet
orden. dgeaaf der Tagesordnung steht als zweiter Ge⸗ 8 die heite Berathung des Etats der Reichs⸗Po t⸗ und elegraphenverwaltung. Zum ersten Titel der fortdauernden Ausgaben (Gehalt z Lnaatsf ekretärs) hat die vühgekemnisten den Antrag tellt: den üe. Reichskanzler zu ersuchen, dahin einzuwirken, zur Förderung der Sonn⸗ und Feiertagsruhe im Deutschen eich gleichzeitig mit der Abschaffung der Güterzüge auf den senbahnen au die vom Reichstag beschlossene Beschränkung Packetbetriebs beim Reichs⸗Postamt zur Ausführung ange. 88 Dr. Lingens (Zentr.) befürwortet die Resolution unter nweis auf eine Reihe von Beschwerden seitens der Postbeamten, mentlich in Hgamburg. Im vorigen Jahre habe der Reichstag eine nliche Resolutisn angenommen. Das Einzige, was daraufhin ge⸗ ehen sei, sei eine Einschränkung der Bestellung gewöhnlicher Packete
Referent Abg. Möller (nl.) bemerkt, die aufgestellte Statistik
ze ergeben, daß im Vergleich zu der Zahl der am Sonntag auf⸗ gbenen Packete die Zahl der am Sonntag bestellten sehr gering sei. Aufrechterhaltung der Bestellung von Eilpacketen am Sonntag aber nothwendig. Mit auf diese Verhältnisse habe die dgetkommission eine Resolution vorgeschlagen, die von der vor⸗ cigen etwas abweiche.
Staatssekretär des Reichs⸗Postamts Dr. von Stephan: Meine Herren! Ich wollte im wesentlichen das sagen, was der arReserent ausgeführt hat, und ich vermeide daher Wiederholungen.
Auf den ersten Punkt der Darlegungen des Herrn Dr. Lingens, reffen den Fall in Hamburg, möchte ich aber dennoch zurückkommen.
st dies, wie ich aus seinem Vortrag entnommen habe, eine rein ale Angelegenheit. Von uns sind ja die nöthigen Anordnungen angen; wenn sie in Hamburg nicht ausgeführt werden, so kann das nur so auffassen, daß der Schreiber dieses Briefes — ich nicht, wer das ist; ich habe den Brief nicht gesehen und kann
feststellen, ob den Angaben irgend ein ebjektives, urkundliches kommniß zu Grunde liegt — einfach subjektive Empfindungen dergegeben hat. Aber es kann trotzdem vorkommen, daß in außer⸗ öhnlichen Fällen einmal an dem einen oder anderen Sonntag Personal herangezogen werden kann. Denken Sie sich, daß zlich in Hamburg einer der großen amerikanischen Postdampfer an⸗ mt; da muß gearbeitet werden; denn es sind so ungeheure Massen Sendungen zu beseitigen; oder es trifft eine Post aus den Kolonien — Hamburg ist ja die hauptsächliche Station für den Verkehr den Kolonien — und bringt eine Menge wichtiger Postsachen, es entsteht ein Sturm in der Nacht vom Sonnabend zum Sonn⸗ wie wir ihn gehabt haben, wo fast die Hälfte der Telegraphen⸗ Telephonleitungen zerstört worden sind und der Schaden erst einem Kostenaufwande von 175 000 ℳ gut gemacht werden konnte, muß man natürlich die Beamten am Sonntag heranziehen. Ich uthe, daß das wahrscheinlich solche Fälle sind, die Herr Lingens ühnt hat. Ich verspreche aber Herrn Dr. Lingens, daß wir so⸗ Erkundigungen einziehen und Bericht erstatten lassen werden diese lokale Angelegenheit. Wenn es sich nun ergeben e, daß nicht ausnahmsweise, sondern mit einer gewissen elmäßigkeit den Anordnungen der Behörde in Bezug auf die sghaltung des Sonntags nicht entsprochen wird, so werden wir sicheelich reprimieren.
Dann möchte ich noch einige weitere Punkte erwähnen in g auf das, was der Herr Referent gesagt hat. Das ist richtig:
die Eilpackete beibehalten werden sollen — und das wollen Sie
— dann müssen wir den ganzen Apparat, nicht ganz in dem aange, aber immerhin Pferde, Beamte, Packwagen, Briefträger
v. bereit halten, um diese Eilpackete zu besorgen. Nun täuschen
sch darüber nicht: wenn die allgemeine Packetbestellung abge⸗ ft wird, was beiläufig allein für die Aufgabe mehrere Millionen
nes nicht auf die Spesen ankommt, ihre Päckereien mit der . versenden. Es wird dadurch der kleine Mann, der 8n Handelsmann und der Handwerker in seinen Interessen 5 Also Sie leisten hiermit wiederum dem Kapital einen n Vorschub; das ist doch ein Punkt, der bei der heutigen smung zu bedenken ist. Dann giebt es eine große Zahl von ee die dem Verderben ausgesetzt sind, alle Sendungen mit en, Früchten, Fischen, Schalthieren u. s. w. für die Hand⸗ mit Delikatessen u. s. w. und auch Volksnahrungsmittel; müfse doch befördert werden. 8nn hat der Herr Abgeordnete gesagt: ja, die Familienpackete * etwas früher aufgegeben werden. Wie sollen denn die ein⸗ Fanilienangehörigen, die vielleicht ein Packet abzuschicken 8 nach Ostfriesland, wissen, wann dieses Packet iht vird? Die Leute können sich das gar nicht berechnen, ite 8ves an der Hand des Kursbuches, denn die Spedi⸗ die 8 dem Publikum nicht zur Verfügung. Denken Sie k. 8 urtstagspackete! Der siebente Theil der Menschen ist an untag geboren, wie soll man sich nun genau berechnen, an ist in x8 und zu welcher Stunde diese Packete ankommen? üs 8. rnicht möglich. Ich will Ihnen ein kleines Zitat an⸗ sißt 1 histoire du peuple Israsl, Band 5, Seite 22. Schammal zur Zeit des Herodes, ein zelo⸗ ttwoch 6s des „Gesetzes“, ein Rigorist pur sang, verbot vom —r Weise sich mit einem Briefe zu befassen, weil dieser mög⸗ dne 88 Sabbath ankommen könnte.“ Lie btben “ auch der Herr Abg. Dr. Lingens nicht gehen, Fvchr G a dem Publikum zu, derartige Erwägungen anzu⸗ zt. se das eingeführt en, was Herr Dr. Lingens
Zweite Beilage
Berlin, Dienstag, den 12. März
Die Eisenbahnzüge einzuschränken, darüber ließe sich reden, wenn wirklich damit etwas gewonnen wäre. Bedenken Sie: der Zug ist nach Ratibor abgegangen, er kommt an solchen Orten vorbei wie Guben, Breslau, Brieg. Da sind die Postschalter noch geschlossen. Nun geht der Zug weiter und kommt an die Orte in Oberschlesien, wo die Postschalter schon offen sind, mit dem gewaltigen Verkehr. Dort müssen die Packete mit dem Berliner Zuge abgesendet werden. Da trifft der Zug in den Dienststunden nach 5 Uhr ein, und so nimmt man dann die Packete von den anderen Stationen auch mit, um nicht eine doppelte Expedition zu veranlassen.
—Wir sind ja alle Herrn Lingens sehr dankbar dafür, daß er in so warmer Weise, wie wir es an ihm gewöhnt sind, und die auf allen Seiten des Hauses Sympathie gefunden hat, eintritt für die Heilighaltung des Sonntags. Er hat auch dem Vertrauen Aus⸗ druck gegeben, daß die Verwaltung bestrebt sein wird, die Bestimmungen durchzuführen, die nach dieser Richtung gegeben sind, und daß, wo es irgend sein kann und ohne starke Belästigung wichtiger Verkehrs⸗ interessen, man sehen wird, wo man weiter entgegenkommen kann. Ich bin dafür dankbar und ich hoffe, daß wir im nächsten Jahre einen Schritt weiter gekommen sein werden. Ich denke, da ird Herr Dr. Lingens sich wohl beruhigen können.
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zu starker Anspannung der Unterbeamten der Postverwaltung vor. Es sei ihm ein Fall bekannt, in welchem die wöchentliche Arbeitszeit während vier Wochen durchschnittlich 93 Stunden betragen habe. Ferner befürwortet der Redner die Herabsetzung der Telephon⸗ gebühren; der vermehrte Verkehr werde reichlich den Einnahme⸗ ausfall decken. Es fehle an einer Uebersicht über die Ent⸗ wickelung des Telephonwesens. voß in dieser Beziehung das Bedürfniß noch nicht hinlänglich befriedigt sei, gehe aus zahl⸗ reichen Handelskammer⸗Berichten hervor. Insbesondere sei der An⸗ schluß kleiner Orte an den Fernsprechverkehr zu wünschen. Schließlich empfiehlt der Redner die Erhöhung der Gewichtsgrenze für das ein⸗ fache Briefporto auf 20 g, indem er auf eine dahin gehende Petition des Papiervereins für Rheinland⸗Westfalen Bezug nimmt. Der Ein⸗ nahmeausfall sei nicht so hoch, wie im vorigen Jahre angegeben wurde, sondern belaufe sich höchstens auf 500 000 ℳ; dagegen würde der Vorschlag einer Reform des Zeitungstarifwesens der Post verwaltung eine sichere und ergiebige Quelle von Mehreinnahmen er⸗ schließen. Die Einnahmen aus der Zeitungsbeförderung seien seit 1877/78 verhältnißmäßig in unerhörtem Maße zurückgegangen. Auf die. Dauer werde sich das Zeitungstarifwesen in seiner jetzigen Gestalt nicht halten können. Eine Reform des Zeitungstarifs sei in dem Sinne wünschenswerth, daß dabei auch die Beilagen in Rechnung ge⸗ zogen und der Tarif der Leistung der Post besser angepaßt werde. Hoffentlich werde ein so tüchtiger Reformator und Organisator, wie der Staatssekretär, dem Bedürfniß des Verkehrs nach allen bezeich⸗ kten Richtungen gerecht werden.
Staatssekretär des Reichs⸗Postamts Dr. von Stephan:
Meine Herren! Ich bin dem Herrn Vorredner dankbar, zunächst für die Anerkennung, die er im Eingang seiner Ausführungen be⸗ kundet hat für die Postverwaltung in Bezug auf diejenigen Wir⸗ kungen, die sie hinsichtlich der Verbreitung der Post⸗ und Telegraphen⸗ anstalten im Vaterlande seit 20 Jahren, wie die Karten das dar⸗ stellen, erzielt hat. Es ist das um so schätzbarer, als es immerhin eine Seltenheit ist, von jener Seite des Hauses eine Anerkennung zu bekommen. Das soll mich aber nicht abhalten, ferner nach solchen Anerkennungen zu streben.
Wenn der Herr Vorredner eine Karte über das Telephonwesen vermißt hat, so kann ich in Aussicht stellen, daß es wahrscheinlich thunlich sein wird, bei der nächsten Session des Reichstags eine solche herzustellen. Augenblicklich ist das nicht möglich, weil auf diesem Gebiete noch zuviel Unruhe und Entwicklungsdrang herrscht; diese Sturm⸗ und Drangperiode muß erst einigermaßen überwunden sein, es müssen die einzelnen zahllosen Atome sich in einem Körper ver⸗ einigt haben, bis wir an eine solche ruhige Arbeit herangehen können.
Ich werde Ihnen hoffentlich ferner eine Karte über die Ver⸗ mehrung der Unfallmeldestellen vorlegen können. Es ist bekannt, daß das eine Einrichtung ist, mit der die Reichs⸗Postverwaltung vor etwa 10 oder 12 Jahren vorangegangen ist und die es den Dörfern ermög⸗ licht, bei Unfällen telegraphische Meldungen, Weckrufe nach den nächsten Stationen zu erlassen und von dort Hilfe herbeizuholen. Die Unfallmeldestellen haben im letzten Jahre — ich meine 1894 — sich gegen 1893 um 1035 vermehrt; damals waren es 6577; im Jahre 1894 7612. Im letzten Quartal 1894 sind 4229 Unfallmeldungen gemacht worden, also täglich 46, und zwar aus Anlaß von Erkran⸗ kungen von Menschen 3209, von Vieh 770, in Feuersfällen 99, von Ueberschwemmungen 22 und aus sonstigen Anlässen 129. Es ist das also ein erfreulicher Fortschritt auf diesem Gebiete der Wohlthätigkeits⸗ einrichtungen, die der Verkehr leistet.
Sodann möchte ich zu demjenigen Theile der Ausführungen des Herrn Vorredners übergehen, der von der Ausbreitung des Fernsprech⸗ wesens handelte. Ich glaube, der Herr Vorredner hat wohl nicht das volle Material gehabt; denn darüber kann kein Zweifel sein, daß in Deutschland verhältnißmäßig von der ganzen Welt das Fernsprech⸗ wesen am meisten ausgebreitet ist — in ganz Frankreich bestehen nicht so viel Fernsprechstellen, als allein in Berlin. (Hört, hört!) Das ist doch eine Thatsache von alleräußerstem Gewicht. Wie man dem gegenüber behaupten kann, daß wir zurückgeblieben seien, — das hat der Herr nicht gesagt; daß wir nicht ganz gleichmäßig fort⸗ geschritten seien, daß wir ein bischen Einhalt gethan hätten, das ist mir eigentlich unverständlich. Wir haben im Jahre 1881, als die Sache anfing, 7 Orte mit Fernsprechanstalten und 1504 Fernsprechstellen und Abonnenten gehabt. Statt der sieben Orte haben wir jetzt, nach 12 Jahren, 378 Orte mit 84 920 Fernsprech⸗ stellen; im gegenwärtigen Augenblicke, wo ich spreche, haben wir wahrscheinlich längst über 400 Orte. Das kann kein anderes Land der Welt aufweisen!
Die Gesammtzahl der von sämmtlichen Stadtfernsprechvermitte⸗ lungs⸗Anstalten im Deutschen Reichspostgebiet im Jahre 1894 aus⸗ geführten Fernsprechverbindungen beträgt 424 611 146, mithin durch⸗
Abg. Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.) trägt Beschwerden wegen
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1895.
diesen Gesprächen ausdrückt, die vor Herstellung des Telephons nicht stattfinden konnten, und die durch Briefe und Telegramme, zum theil nur in dürftiger Weise, ersetzt werden konnten, und dann werden Sie sehen, in welchem Maße — darin stimme ich mit dem Herrn Vorredner überein — das neue Instrument zu einem Auf⸗ schwung des Verkehrs beigetragen hat. 2
Die Zahl der zwischen den Fernsprechstellen innerhalb der Stadt Berlin im Jahre 1894 ausgeführten Verbindungen beläuft sich auf 440, das sind durchschnittlich täglich in Berlin 282 237 Ge⸗ präche.
Nun sagt der Herr Abgeordnete, er hätte aus den Zahlen heraus⸗ gefunden, daß die Zunahme der Abonnenten von Jahr zu Jahr einen Rückschritt aufweise, daß keine solche Steigerung vorhanden sei wie in den ersten Jahren. Er meint also, daß der Steigerungskoeffizient geringer geworden ist. Ja, meine Herren, das erklärt sich sehr leicht: im ersten Anfang, wenn eine solche Einrichtung ins Leben tritt, kommen Tausende und Hunderttausende und wollen sie haben, bis der Sättigungspunkt eingetreten ist. Das ist in diesen Jahren ein⸗ getreten. Mit dem Tarif hat das absolut nichts zu thun, und ich weise jede Folgerung zurück, die hieraus für die Noth⸗ wendigkeit einer Tarifveränderung gezogen wird. Der Steigerungs⸗ koeffizient mindert sich, und muß sich mindern, sonst würden wir mit den Anlagen nicht nachkommen können.
Ich komme nun zu der Frage wegen Ermäßigung der Telephon⸗ gebühren. Meine Herren, ich weiß, daß von verschiedenen Handels⸗ kammern und auch aus anderen Kreisen wiederholt Wünsche auf Ermäßigung der Telephongebühren geltend gemacht worden sind. Ich möchte die Frage stellen: wer wünscht nicht Ermäßigung? Er⸗ mäßigungen wünscht eigentlich Jedermann. Ich lege ja großen Werth auf die Ansichten der Handelskammern und lerne manches aus ihren Berichten; aber das imponiert mir nicht, wenn eine Handelskammer mit einem Antrag an die Reichsregierung kommt, eine Ermäßigung eintreten zu lassen, sei es bei dem telegraphischen Verkehr, sei es beim Briefporto, sei es bei den Zeitungen, und dann gleich einige Hundert Handelskammern nachspringen. Das ist eine ganz gewöhnliche Erscheinung: wir bekommen eine Masse Papier, es hält den Geschäftsverkehr auf, die Nummern einzutragen, und alle Eingaben enthalten dasselbe. (Heiterkeit) Aber ich kann Ihnen hier eine Stelle aus dem Jahresbericht einer der wichtigsten Handelskammern am Rhein vorlesen:
Es sind uns auch im Berichtsjahre von verschiedenen Handels⸗ kammern Eingaben mit der Bitte um Unterstützung zugegangen, betr. die Herabsetzung der Fernsprechgebühren. Wir haben die⸗ selben bisher nicht unterstützt, da wir der Ueberzeugung waren, daß erst eine längere Zeit zum richtigen Urtheil nothwendig sei, sowohl darüber, welche Vortheile die Angeschlossenen und durch die öffentlichen Fernsprechstationen das Publikum aus den jetzt gültigen Verkehrssätzen dauernd würde ziehen können, als auch darüber, welchen Aufwand von Geld ꝛc. die stets nothwendigen Verbesserungen eines neuen Verkehrsmittels noch nach sich ziehen würden. Auch hielten wir es nicht für opportun, jetzt mit Ermäßigungsanträgen hervorzutreten, nachdem eben der Telegraphentarif ziemlich erhebliche Ermäßigungen erfahren hat und noch nicht genügend übersehen werden kann, welchen Einfluß der telegraphische Verkehr auf den Ertrag des telephonischen Verkehrs ausüben wird.
Da hören Sie eine entgegengesetzte, wohlüberlegte Ansicht. Mir sind noch mehr derartige Stimmen zugekommen. Da Sie diese Sache jedenfalls mit dankenswerthem Interesse verfolgen, werden Sie wohl gelesen haben, daß der Deutsche Handelstag im vorigen Jahre den Antrag abgelehnt, in diesem Jahre aber angenommen hat, und zwar — das will ich hinzusetzen — auf Grund eines ziemlich ein⸗ seitigen Referats — ich will mich keines anderen Ausdrucks bedienen. Sie übersehen ganz, daß eine Ermäßigung der Fernsprechgebühr schon eingetreten ist, indem sie vor nicht langer Zeit von 200 ℳ auf 150 ℳ ermäßigt wurde. Aber davon spricht niemals ein Mensch, daß diese Ermäßigung und zwar proprio motu eingetreten ist. Dagegen kommen von allen Seiten die Anträge auf weitere Herabsetzung. Wenn man sich auf die Umfragen bezieht, die einige Handelskammern erlassen haben, so ist das durchaus nicht beweiskräftig. Denn wie haben die Herren das angefangen? Ich kenne zwei Handels⸗ kammern — ich will sie nicht nennen, denn die Sache hat wirklich ihre komische Seite — die haben einen Aufruf erlassen in der Lokalzeitung: Wir ersuchen alle diejenigen unserer geehrten Ge⸗ schäftsfreunde, welche, wenn die Telephongebühr auf 100 ℳ herab⸗ gesetzt werden sollte, sich anschließen würden — bemerken aber, daß diese Erklärung keineswegs eine verbindliche ist. — Diese Zahlen legt man nun der Verwaltung vor, im guten Glauben, daß sie darauf irgend welchen Werth legt. Auf dieses „Freiwillige vor!“ kann doch die Verwaltung wahrhaftig nicht eingehen. (SHeiterkeit.)
Nun sagen Sie, man könnte die Tarife für die kleinen Städte ermäßigen, für die großen wäre es nicht nöthig. Ja, ich habe heute eine Eingabe von der Breslauer Handelskammer bekommen, in der auf das energischste protestiert wird gegen den Beschluß des Han delstages. Derselbe gipfelt, wenn ich mich recht erinnere, darin, daß schließlich für alle Städte eine Ermäßigung auf etwa 100 ℳ ein treten soll. In diesem Schreiben wird nachdrücklich ausgeführt: dazu wäre kein Anlaß, für die großen Städte müßte die Ermäßigung eintreten, denn sie brächten die Haupteinnahmen. Sie sehen also, daß die Anschauungen sehr verschiedene sind.
Nun habe ich wiederholt gesagt, ich will gar nicht bestreiten, daß wir an eine Ermäßigung herankommen. Das Studium in dieser Sache ist fortwährend im Gange, aber zu einer Reform des Tarifs werden wir erst kommen, wenn wir einen Gesprächszähler haben, nach welchem Jeder besteuert wird nach dem Maß, in welchem er das In⸗ strument benutzt. Es ist ganz richtig, was Herr Dr. Müller gesagt hat: in großen Städten wird viel mehr gesprochen als in kleinen Städten, und in kleinen wird das Instrument viel weniger in An⸗
schnittlich an jedem Tage 1 163 318 Gespräche. Denken Sie sich,
meine Herren, die ungeheure Fluthwelle von Verkehr, die sich in
spruch genommen. Darin liegt gewiß eine Ungerechtigkeit, aber das
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