1895 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Apr 1895 18:00:01 GMT) scan diff

am Abend schlafen soll, u. a. machen es sich in

Hause, nachdem

genommen, verläßt sie niedergedrückt durch das Bewußtsein, mit Im einer Lüge in die Ehe getreten zu sein das Haus ihres

Flbor von den Augen, 1 Thränen laufen ihm über die Wangen,

bequem, nehmen das Bett der jungen Frau ein, befangenheit auf, während die arme junge Frau ihren Mann allein für sich zu haben. Diesem aber etwas, nur sie nicht. Seine Kunst,

Freunde, alle sind ihm mehr werth als sie. Das

manchmal einen zärtlichen Blick eines Tags das Wort entgegen,

Lüge. Das fällt schwer auf ihr heit und den Muth dazu.

seiner Hand wurde verkauft? nein! beim

„Kapitalist“ ein. für letztere schwere Folgen. das „Lumpengesindel“

da fällt

Gatten. Als sie gegangen,

ein paar Worte für ihn.

seiner Frau. Kern, dem einmal das Bonmot en

Seelenleben seines Weibes keine Ahnung hat, muß ihr vergeben und Wilhelm Kern wird von Friedrich fortziehen,

lichkeit, mit ihrer Unkenntniß des Lebens und mein. Sie verschachern sich und ihre Armuth um des Geldes Kommerzien⸗Rath Dessoir Reinhardt), der Friedrich Kern 6000 Gehalt anbietet, wenn er bei einem Zeitungsunternehmen Redakteur werden will, weisen sie in als sie seine wahren und bedenk⸗ Daß Herrn von Wolzogen beide Gestalten seiner feinen realistischen Kunst.

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komödie Konsequenzen sozialer Art ziehen will. Schriftsteller sich in sozialen greiflich. Wenn aber der alte

Thut das ein Weib, und noch dazu eines, wie Else? Ueberhaupt ist diese die einzige Figur, die Wolzogen nicht mit warmem Lebensblut ausgestattet hat. voll Leben und Naturwüchsigkeit, daß die Schauspieler

Emanuel Reicher als Nissen als dessen Bruder, Ferdinande e, Josef Jarno als Roderich Faß⸗ bert Dippel boten köstliche Genre⸗ 8 Mieze Pickenbach, die Braut

G

mann und Hanns Fischer als Kuni

Kopenhagen. Stockholm.

8 8 t. Petersbg.

Durch die 818 e Zimmervermietherin Wittwe Schwumbe

Schmftlein) erfährt Friedrich das Vergehen Es kommt zu einer ergreifenden Aussprache und Friedrich chlüpft ist, jeder Mensch habe ein

(Fräulein Ferdinande

Recht auf eine Vergangenheit, der „Frauenkenner“,

verzeihen.

beiden Leutchen endlich einmal allein sind. Das eigenartige, von Humor gesättigte Stück

Schultern der beiden Brüder Kern.

willen nicht. Dem

einer packenden Scene die Thüre, lichen Absichten erkennen. köstlich gelungen sind, ist ein Triumph

Was man aber an So anziehend Gestalten wie

demselben Recht hätte Wolzogen ste⸗ rische Originale im zweiten Akt auftreten

der Einwand, daß Wolzogen im

Bonmots ergehen,

u beweisen, daß nicht die Menschen, Elend schuld seien, so muß Goethe'sche Wort zurufen: r glaublichsten erscheint aber die Wolzogen’'sche jungen Frau. gründe, die sie zur verhängnißvollen

hätten, viel Kunst anzuwenden.

Die Darstellung war eine vollendete. Dr. Friedrich Kern, Hermann Schmittlein als Wittwe Schwumb

bilder, denen sich Paula Eberty al

Kern's Häuslichkeit essen das wenige

Brot, das vorhanden ist, mit großem Appetit und noch größerer Un⸗ sich danach sehnt,

sein Bruder, seine Pfeife, seine ls sie. Da erkennt sie auch, daß sie neben ihm hergeht, als wäre sie nicht sein Weib und seine Gefährtin auf Lebenszeit, sondern ein Art Spielzeug, auf das er h ick wirft. Da schleudert er das schlimmste Verbrechen sei die schuldbewußtes Herz. ihm ein Geständniß machen, aber sie findet nicht gleich die Gelegen⸗ Da kommt aus Wien ein neues glied dieser „Lumpengesindel“⸗Gesellschaft an, der Bildhauer Franz von Plattner. Ihm ist ein großes Glück widerfahren. 2 Auspacken umge⸗

worfen, und er hat Aussicht, 10 000 Ver icherungsgelder zu erhalten. Diese Aussicht bringt ihm von seiten 2 . Das Wiedersehen zwischen Plattner und Else Nach einer Kneipscene in ihrem eigenen ihre Betten

ilhelm Kern's den Namen

Nachts mit ihrem Vater es ihm wie ein und er erkennt, wie sehr er sie liebt. Die und sein Bruder findet kaum

Sie fesseln mit ihrer Schwäch⸗ ihrer Naivetät unge⸗

dem Stück auszusetzen hat, das Faßmann und Dippel sind, für ein Bühnenstück hat jede episodische Figur nur Werth, wenn sie die Hand⸗ lung vorwärts bringt. Das ist bei diesen beiden nicht der Fall. Mit statt der zwei vielleicht zehn litera⸗ lassen können. dieser bei aller Feinheit im einzelnen nur ein novellistisches Genrebild, das an manchen Stellen geradezu langweilig wirkt. Gewichtiger noch ist

Wenn die beiden so ist das be⸗

Wachtmeister lange Reden hält, um sondern die Zustände an allem man das ablehnen und Wolzogen das „Bilde, Künstler, rede nicht!“ m 2 Redseligkeit bei der Sie analysiert in Gegenwart Plattner's Nachgiebigkeit bewogen haben.

das so fein empfinden soll

Sonst ist das Stück so

Müller, der die würdiger Darstellungskunst nicht der Regisseur „Schriftstellerbude’ und troffen hat.

bedeutet Alles

Wagner'’s 1 ihr gartner’'s Leitung zur Aufführung. esetzt: Hans Sachs: Herr Sie will Magdalena: Frau Goetze, it⸗ Im Königlichen Lustspiel „Halali“ (Damen Poppe, Ein Werk stille Wache“ gegeben. „Die däf den nächste Neuaufführung des a In dieser Fasunc ist das

in Beschlag englischen

tag noch einmal „Ferréol“ und gelangen.

„Die Massagekur“ Saison des

der von dem da zu Anfang des Operette „Rococo“ stattfindet.

In dem morgen im Konzert liner Komponisten⸗Abend“ Wagner und Ziegler eigene Außerdem wird Waffenschmied“ von

damit die

ruht auf den

(Herr Max.

Männer“ (Wilhelmstraße 34) Konzert des Organisten Erkrankung mehrerer betheiligter

ist zweierlei.

Deshalb ist

verstorbenen Pastor Stechow

Moiréeschleife auf

un⸗ Ministerial⸗Baukommission

() die Beweg⸗ andere

hatte, eröffneten der Choral

dem Kirchhof in der Liesenstraße.

nicht nöthig Steinbach.

Wilhelm Kern's, würdig anreihte. Die Palme gebührt Hermann Rolle des Polizei⸗Wachtmeisters mit bewunderungs⸗ zu spielen verstand. Vergessen sei Cord Hachmann, der Wachtmeisterwohnung wunderbar ge⸗

Im Königlichen Opernhause gelangen morgen Richard „Meistersinger von Nürnberg“ unter Kapellmeister Wein⸗ 8* Hauptrollen sind wie folgt Eva: Frl. Hiedler, Beckmesser: Herr Schmidt, David: Herr Lieban, Pogner: Herr Stammer.

Schauspielhause werden morgen das Schramm, von Mavyburg, Herren

Keßler, Klein, Grube, Hertzer, Purschian) und der Schwank

terschule“, das Meisterlustspiel Sberidan's, wird als Berliner Theaters vorbereitet, und zwar in einer neuen Feer e. und Bearbeitung von Hans Meery. erk so wiedergegeben, wie es sich auf der ühne bis jetzt erfolgreich behauptet hat. Neuen Theater wird Skowronnek'’s Schauspiel „Im Forsthause“ morgen und am Freitag wiederholt, während am Donners⸗ Wiener 2 zur Aufführung Am Sonnabend geht Victorien

Nervösen“ zusammen mit einem neuen zum ersten Male in Scene. Die Schauspiel⸗ euen Theaters schließt in vier Wochen, die Operetten⸗Gesellschaft des Direktors Ferenczy aus Hamburg ihr

Gastspiel mit dem Vaudeville „Tata⸗Toto“ beginnt. Von dem Revpertoirestück des Zentral⸗Theaters, „Unsere Rentiers“, können nur noch acht Vorstellungen gegeben werden, Monats Mai die erste Aufführung der dreiaktigen

hause stattfindenden letzten „Ber⸗ werden die Herren Maschke, Ehlers, Lazarus, Kompositionen zur Aufführung bringen. räulein Sauerland eine Arie aus der Oper „Der Lortzing und der Königliche Domsänger Herr Neubauer drei Lieder von Fink singen.

Das für heute im großen Saale r angekündigte Wohlthätigkeits⸗ Franz Tieba

Künstler auf Montag, den 6. Abends 8 Uhr ebendaselbst verlegt werden. 8 gelö trittskarten behalten bis dahin ihre Gültigkeit.

Mannigfaltiges.

In der Dorotheenstädtischen Kirche fand heute Vormittag um

11 Uhr unter außerordentlicher die Trauerfeier für den tatt. Kaiserin erschien der Ober⸗Hofmeister Freiherr von Mirbach, Ihre letzten Moment aus seiner Tragi⸗ Majestät die Kaiserin Friedrich hatte einen Kranz mit schwarzer f den Sarg niederlegen lassen und den Kammerherrn

von Wedel zu der Feier entsandt. Unter den Anwesenden befanden sich ferner der Minister der geistlichen: Präsident des Konsistoriums für die der General⸗Stabsarzt der Armee Dr. Kavser, denten und Dryander, Superintendent eistliche; auch die Stadt Berlin hatte mehrere Vertreter entsandt.

Nachdem die Trauergemeinde unter Glockengeläut Platz genommen „Jesus meine Zuversicht“ und der Chor

.Angelegenheiten Dr. Bosse, der Provinz

„Selig sind die Todten“ die Feier. Vogel. Nach dem Akt in der Kir

Die Witterung im März d. J. gestaltete sich nach den Be⸗ obachtungen des Königlichen meteorologischen Instituts folgendermaßen: Auf den strengen Frost der beiden ersten Monate des Jahres folgte im März erhebliches Nachlassen der Kälte; dennoch blieb seine Mittel⸗

wo die wurde wetter

auch

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der das

Stolzing: Gudehus,

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ardou's Schwank „Die Einakter von Robert Misch

da am 18. Mai

der Posse

andauerten.

des „Christlichen Vereins junger

muß infolge plötzlicher Mai,

Erdstoß

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Für Ihre Majestät die

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Widdin, 1 Gefahr beseitigt. randenburg D. Schmidt,

Weiterhin aber abgesehen von einigen Schwankungen anhaltend, höchsten Temperaturen gegen Ende des M

Die Niederschläge, welche in der ersten Monatshälfte meist in Fom von Schnee, in der zweiten dagegen vorwiegend als . schritten fast überall die normale Menge; am stärksten und häufigsten waren sie in der dritten Dekade. Die vom Februar her noch vorhanden⸗ Schneedecke hatte ihr Maximum in der ersten Pentade, nahm dam ziemlich gleichmäßig ab und verschwand schließlich fast überall. Nu⸗ im äußersten Osten und auf Höhenstationen

eine im Norden vorüberziehende Schneefälle verursacht hatte, wurde vom 6. ab Maximun von Einfluß, welches heiteres Wetter und schwache Winde aus meit östlicher Richtung im Gefolge hatte. ein⸗ starke Schneedecke vorhanden war und die nächtliche Ausstrahlun daher bedeutend zur Geltung kam, so hielt sich die Temperatur übern unter dem Gefrierpunkte. e9 ein vom Westen heranrückendes Minimum Thauwetter und Schneeschm

ein. Nachdem dieses Minimum im Süden vorbeigezogen war, breiter sich um die Mitte des Monats wieder eine Antieyklone über Deut ¹ land aus, welche eine Abnahme der Temperatur hervorrief. Die Abkühlung war jedoch nur von kurzer Dauer, da scho. am 117. ei neue Depression von Norden heranrückte, welche wärmere südwestlich⸗ Winde und trübes, regnerisches Wetter im Gefolge hatte. Als aben das Zentrum der Zyklone am 21. in das Innere Rußlands gelangt war, sank unter dem Einfluß der an ihrer Rückseite wehenden n

westlichen Winde die Temperatur von neuem, und in den östliche Landestheilen stellte sich sogar wieder eine mehrtägige ein. Am 24. endlich brachte eine tiefe, umfangreiche Depression, d von Westen kommend nördlich von uns vorüberzog, wiederum Er⸗ wärmung und starke Niederschläge,

Laibach, 22. April. ruhig; es wurden nur ganz unbedeutende Schwankungen verspün Das Wetter hat sich gebessert. Der Landes⸗Präsident organisien einen öffentlichen Baudienst. Speisen, sowie von Nothstandsunterstützungen wird fortgesetzt. Heut Nachmittag 3 Uhr 50 Minuten fand ein sehr starker, jedoch kurzen von schüttelnder Bewegung statt. Die Häuser wurde neuerlich beschädigt.

London, 23. April. In der der Regierung gehörigen Cordir fabrik in Waltham Abbey hat, wie „W. T. B.“ meldet, es Explosion stattgefunden, bei der fünf Personen verletzt wurden

Lowestoft, 22. April. Ein Fischer hat Theile eines Leich nams eingebracht, der sich in Netze verfangen hatte; derselbe wur W. T. B.“ zufolge, d Schlegel, eines der überlebenden Passagiere der „Elbe“, rekognoszier

temperatur bei vielfach trübem, niederschlagsreichem Wetter über unter der normalen. Temperatur noch

Am kältesten war es zu r im Sinken begriffen war. Nachhe wärmer, und schon um den 10. trat Than⸗ stieg die Temperatur nur banssas so daß d onats beobachtet wurden.

Regen fielen, über

hielt sie sich den ganz⸗ ersten Pentade des or 4

Nachdem in der Wetter

Depression trübes ein

Da um diese Zeit noch

Erst am Ende der zweiten Pentade leite:

Frostperiod

welche bis zum Monatsschliß

Der gestrige Tag und die Nacht verlief

Die unentgeltliche Vertheilung

als der der Schwester von Eug

pril. Die Donau ist gefallen und

von Coler, der Dirigent der die General⸗Superinten⸗ Steinbach und zahlreiche

Die Gedenkrede hielt Pastor e erfolgte die Ueberführung nach m Grabe sprach Superintendent

worden sei.

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Wetterbericht vom 23. April 8 Uhr Morgens.

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Stationen.

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Bar. auf 0 Gr. Temperatur 50 C. = 40 R.

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1) Gestern und Nachts Regen. 2²) Gestern Abend Gegwitter. ³) Thau. ⁴) Gestern Gewitter. ⁵) Gestern Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern westlich von Irland lag, hat sich nordostwärts nach den Hebriden fortgepflanzt, einen Ausläufer nach dem südlichen Nordseegebiet entsendend; am höchsten ist der Luftdruck über dem Innern Rußlands. Bei schwacher, meist südlicher und südwestlicher Luft⸗ strömung ist das Wetter in Deutschland mild und vorwiegend trübe; vielfach ist Regen gefallen, auf der Strecke Chemnitz —Swinemünde, sowie zu München fanden auch Gewitter statt. Die Theil⸗ depression im südlichen Nerdseegebiet dürfte sich ostwärts weiter ausbreiten, und daher ist trübe,

ziemlich milde Witterung mit Regenfällen und stellen⸗ weise Gewittererscheinungen demnächst wahrscheinlich. Deutsche Seewarte.

IrERFFRIUFUREEIIxRHBEERNAEEExnE Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 1502. Vorstellung. Die Meisterfinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene Fesest vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: apellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 108. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom v Max Grube. Die stille Wache. Schwank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Re⸗ gisseur Plaschke. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 103. Vorstellung. Zar und Zimmermann. Komische 3 in 3 Akten von Albert Lortzing. Anfang 7 ½ Uhr. Fre⸗Ateaa

Schauspielhaus. 109. Vorszellung. Die Welt, in der man sich langweilt. Lustspiel in 3 Aufzügen von Edouard Pailleron, übersetzt von Emerich von Bukovics. Anfang 7 ½ Uhr.!

Deutsches Theater. Mittwoch: Pastor Brose. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Die Weber.

Freitag (31. Abonnements⸗Vorstellung):

Das Lumpengesindel.

Zerliner Theuter. Mittwoch: Der Herr

Senator. Anfang 7 ½ Uhr. 1 Donnerstag: Gastspiel von Fr. Haase. Der

Königsleutnant. Eine Partie Piqnet. Freitag: Der Probepfeil. Smude Sonnabend: Gastspiel von Fr. Haas

Am Spieltisch des Lebens. 1

Lessing⸗Theater. Mittwoch: Das Urtheil der Welt. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Donnerstag: Zwei Wappen.

Freitag: Artikel 214. Generalin.

Friedrich ⸗Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25/26. Mittwoch: Der Obersteiger.

3 Akten von L. Held und M. West. Musik von

Carl, Zeller. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr

Operette in“

Kapellmeister Ferron. Ermäßigte Preise der Plätze. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Der Obersteiger.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5.

Mittwoch: Im Forsthause. Schauspiel in 4 Akten von Richard Skowronnek. orher: Tausend Küsse. Lustspiel in 1 Akt. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: FerrSol. Sittenbild in 4 Akten von Victorien Sardou. Vorher: Wiener in Paris. Lebensbild in 1 Akt von Carl von Holtei.

Sonnabend: Zum ersten Male: Die Nervösen. Schwank in 3 Akten von Victorien Sardou. Vorher: Die Massagekur. Lustspiel in 1 Akt von Robert Misch.

Residenz-Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Fer⸗ nand’s Ehekontrakt. (Fil à la patte.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ arbeitung von Benno Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Fernand’s Ehekontrakt.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fritzsche. Mittwoch: Mit voll⸗ ständig neuer Ausstattung: Rund um Wien. Pantomimisches Ballet in 9 Bildern von Franz Gaul und A. M. Willner. Musik von Josef Beyer. Der choreographische Theil von Josef Haßreiter. Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreich. Vorher: Dorothea. Operette in 1 Akt von Jaques Offen⸗ bach. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Rund um Wien. Dorothea.

Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Letzte Woche. Emil Thomas a. G. Mittwoch: Beuesiz für Josefine Dora. Unsere Rentiers. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Wilhelm Mann⸗ tädt und Julius Freund. Musik von Julius inödshofer. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Unsere Rentiers. 8 Freitag: Benefiz für Kapellmeister Julins Einödshofer. Unsere Rentiers.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoch: Madame

Suzette. Vaudeville⸗Posse in 3 Akten von Ordonneau. Musik von Edmond Audran. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ UÜbr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte. Konzert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder⸗

Konzert. Letzter Berliuer Komponisten⸗Abend,

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Sofia, 23. April. (W. T. B.) Das Journal „Progre welchem Beziehungen zur Regierung zugeschrieben werden, ver sichert, daß bezüglich der Accisenfrage sowie hinsichtlich! zwischen Oesterreich⸗Ungarn und vom 1. Januar 1897 bis zum 31. Dezember 1903, abzuschließer Handelsvertrages ein endgültiges Einvernehmener

Bulgarien auf sieben Ja

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

unt. freundl. Mitw. der Konzertsängerin Frl. Sauer land, des Kgl. Domsängers Herrn Nenbauer umnd der Komponisten Herren Maschke, Lazarus, Wagner und Ziegler.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Gertrud Anders mit Hrn. Regierungs⸗Rath Max Gloeckner (Berlin). Frl. Marie Mende mit Hrn. Lieutenant Friedr Krüger (Gießen). Frl. Margarethe Burchandt mit Hrn. Pastor Georg Reichardt (Havelberg⸗ Quitzow). Frl. Annie von Treskow mit 8

farrer Rudolf Ohle (Weißagk b. Forst). Freiin Marie von der Ropp mit Hrn. Pr ieutenant Leopold von Schlözer (Dresden].

Verehelicht: Hr. Amts⸗Assessor Frhr. Lud von Meerheimb mit Else Freiin von Bran stein (Grabow i. M.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Massow (Hadersleben). Hrn. Hauptmann 2 Prittwitz und Gaffron (Stralsund). Prem.⸗Lieutenant Wilhelm von Sydow (Ha⸗ nover). Hrn. Gewerbe⸗Inspektor Gufter Böhmer (Marienwerder).

Gestorben: Hrn. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Uer Hugo von Knebel⸗Doeberitz; Sohn. Matbt (Berlin). Hrn. Hauptmann a. D. E. n Hertzberg's Sohn Rolf (Neudorf b. Pr. Stargar⸗ Hr. professor Dr. Franz Biese (Putbus.

r. Major a. D. Balduin von Eickstedt (ie

uppin). Hr. Rittmeister der L.⸗K. Hesß von Zeschau (Sorau N.⸗L.) Verw. Barg⸗ Anna Stasl von Holstein, geb. Gräfin⸗ (Baden⸗Baden). Hr. Geh. Rechnungs⸗ Georg Roenneberg (Friedenau). Fr. ——2 gerichts⸗Rath Clara Kiesel, geb. Wiese (Potsde⸗

Verantwortlicher Redakteur: Siemenrots in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 52 Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage ) 2. 2 1 6 des —.

Aktien und Aktiengesellschaften) für vom 16. bis 20. April 1895,

und das Verzeichniß der von der Preußischen Landes⸗Aufnahme gebenen und von deren Plaukam

walteten Karten.

Beginn des Monan 1

Ehlers.†

zum Deutschen Rei No. 92.

hs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 23. April

achrichten über den Saatenstand um die Mitte des Monats April 1895.

1895.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

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Um die Mitte des Monats April war der Stand d Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, . 4

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Spelz.

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gering, Nr. 5 sehr gering.

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Roggen.

Um die Mitte des Monats April war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.

Klee (auch

Luzerne).

Winter⸗ Roggen.

Winter⸗ Weizen.

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Spelz. Wiesen.

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Wintergetreide.

Den ungewöhnlich schneereichen Winter haben die Herbstsaaten nur in wenigen, besonders süddeutschen Gegenden, wo die Schneedecke Schutz gegen die Einwirkung des Frostes gewährte, gut überstanden; im groößten Theile des Reichsgebiets, namentlich im Norden und Osten, wurden die bedeutenden Schneemengen, die sehr lange Zeit hindurch auf wenig oder garnicht gefrorenem Erdboden lagerten, für die Saaten sehr nachtheilig. Vor allem hat der Roggen vielfach erheblich ge⸗ litten; die Saaten dieser Frucht sind hauptsächlich auf gutem, weniger auf leichtem und sandigem Boden zu einem nicht unbedeutenden Theil unter dem Schnee erstickt und gefault, in letzter Zeit auch durch Nacht⸗ fröfte geschädigt. Geringer ist der Schaden, den Weizen und Spelz genommen haben.

Bemerkungen.

„Tdrotz der Schädigungen sind Umpflügungen von Wintergetreide bislang nur erst in vereinzelten Erhebungsbezirken in größerem Maße bewirkt worden, theils wegen 8 großer Nässe des Bodens, theils auch, weil man hofft, daß manche Saaten üich bei günstiger Witterung no erholen werden. Bestimmtere Nachrichten über den Umfang der wegen neaxchücheng umgeackerten Felder lassen sich erst im nächsten Monats⸗

ericht geben.

Sommergetreide.

„Die Frühjahrsbestellung konnte erst verhältnißmäßig spät in An⸗ griff genommen werden, schwere Böden und tiefe Lagen waren bis in die jüngste Zeit der Nässe wegen ungangbar. Nur in wenigen Gegenden ist die Einsaat des Sommergetreides bereits erheblich vorgeschritten.

Deutsches Reich...

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Klee. Klee und Luzerne haben im allgemeinen gut durchwintert. Mehr⸗ sc wies her bauch für Ie Früchte daß sie unter Mebr. een haben. ellenweis zei i Bezi

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Das Wiesengras beginnt in guten und milderen Lagen zu wachsen.

In rauheren Gegenden ist der Trieb der Wiesen 8 seie nüchsen.

In Norddeutschland stehen diese in den Niederungen in weitem Um⸗ fange unter Wasser.

Beerrlin, den 23. April 1895.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Gymnasial⸗Abiturienten im Deutschen Reich. II.*)

6 Ueber das Religionsbekenntniß der Abiturienten geben, den Hemß schen Zusammenstellungen zufolge, die Schulprogramme für die Genigreiche Bayern, Sachsen und Württemberg und für das Großherzogthum Hessen leider keinerlei Auskunft. Für Sachsen bum. man indessen annehmen, daß die 1235 Abiturienten der . letzten Jahre fast sämmtlich evangelischen Bekenntnisses sind, einer Bevölkerung von rund 3 491 700 Seelen evangelisch 1 2 000, katholisch 130 000 und jüdisch 9700 sind, die Katholiken 9 3,7 %, die Juden 0,37 %, beide zusammen daher unter den 8 iturienten höchstens 6 % ausmachen, wenn man den Prozentsatz Uohen auf 3 und den der Katholiken ebenso hoch ansetzt ‚den fol en preußischen Provinzen Sachsen und Hannover geltenden Sätzen Gegenn, wo die hieehllahe Abiturienten unter dem Prozentsatze der ihn ammtbevölkerung gleicher Konfession stehen, die jüdischen Abiturienten deu fch um das Vierfache übertreffen. In den kleineren nord⸗ 4b8 chen Staaten sind von den 1542 Abiturienten der letzten 3 Jahre veagelisch 47 katholisch (15 Theologen, 15 Juristen, 7 Medi⸗ Cbilologe, 1 Chemiker, 1 stud. philos, 2 Militärs, 3 Post⸗

Medf teuereleve, 1 Kaufmann) und 36 jüdisch (16 Juristen, Mediziner, 1 Kaufmann); die Zahl der Gymnasialschüler während

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*) Vergl. Nr. 93 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ vom 18. April.

des Schuljahres 1892/93 betrug 11 198 Evangelische, 283 Katholiken 296 Juden, 31 Angehörige anderer Konfessionen, besonders An⸗ likaner. In Baden beträgt die Zahl der Abiturienten in den drei letzten Jahren 967, davon sind 388 (= 40,3 %) evangelisch, 534 (= 55,2 %) katholisch, 42 (= 4,5 %) jüdisch, 3 Dissidenten. Von den 3828 Gymnasialschülern im Schuljahre 1891/92 waren 1594 (= 41 ¾ %) evangelisch, 1883 (= 49 %) katholisch, 333 (= 8 ¾ %) jüdisch. Da nun die evangelischen Einwohner dieses Landes nur 36 %, die katho⸗ lischen aber 62,4 % und die jüdischen 1,6 % ausmachen, so stehen die Evangelischen und die Juden über dem ihnen zukommenden Prozent⸗ satz, die Katholiken unter ihm eine Erscheinung, der man in allen deutschen Staaten begegnet. Von den katholischen Abiturienten Badens studieren 226 Theologie, also über 42 %, daher sind sie in den übrigen Fakultäten verhältnißmäßig schwach vertreten. Die Reichslande stellten in den drei letzten Schuljahren 464 Abiturienten: 240 (= 51,8 %) Protestanten, 200 (s= 43,1 %) Katholiken, 24 (= 5,1 %) Juden, ganz im Gegensatz zu der Bevölkerung, unter der die nur mit 21,1 %, die Juͤden mit 2,1 %, die Katholiken ingegen mit 76,8 % vertreten sind. Der Grund heredbele eigenthümliche Erscheinung liegt darin, daß die ungefähr 60 Abiturienten des bischöflichen Gymnasiums zu Montigny bei Metz nicht berücksichtigt worden sind, da diese Anstalt keine Pro⸗ serenns veröffentlicht; ihre Hinzurechnung stellt die katholischen biturienten an die Spitze. Aber trotzdem würde sich der bohe Prozentsatz der Protestanten, die dann immer noch mit 240 den 260 Katholiken gegenüberstehen würden, nicht beseitigen lassen, weil er darauf beruht, daß eine große Anzahl der gesammten Abiturienten Söhne von Pfarrern und Seee Reichsbeamten sind. Im Köͤnigreich Preußen kommen 11 171 Gymnasial⸗Abiturienten

in Betracht, bei denen in den Jahresberichten die Konfession sowohl wie der künftige Beruf angegeben ist. Davon sind evangelisch = 66 %, katholisch 2903 = 26 %, mosaisch 899 = 8 %, dissidentisch 9. Der Prozentsatz der evangelischen Gesammtbevölkerung Preußens de⸗ trägt aber 64,4 %, der fatholischen 34,ü”n der lüdischen 1,2 9%; mit. hin stehen die evangelischen Abiturienten ein wenig, die jüdischen de⸗ deutend über demselben, während die katholischen deträchtlich dinter ihm zurückbleiben. Unterscheidet man zwischen studieren den und nichtstudierenden Abiturienten, so fällt der Prozentsatz zu S der katholischen, noch entschiedener zu Gunsten der lüdischen Aditurtenten aus. Es studieren nämlich 4948 (= 61,6 9%) Evangelische 824 (= 28,7 %) Katholiken, 755 (= 9,4 %) Juden; letztere steden abe nocd weit höher über dem Durchschnittssatz und auch die Katdoliken üdersteigen denselben diesmal, während die Evangelischen weit dinter idm zurlck. bleiben. Diese Erscheinung hängt damit zusammen, daß gerade den nicht akademischen Fächern ein großer Theil der evangeleschen Abiturienten sich zuwendet. So sind von den I12 Militär⸗Aspiranden 716 = 88 % evangelisch; der Post wenden sich 459 von 812, albe genau 75 % zu, dem Steuerfach 78 %, nämlich 18 den 100, dem Kaufmannsstande 74 % (148 von D), den techndschen Föchern ⁸2 99f 538 von 773), dem Forstfach 75 % (100 ven 1388), denedeeie der desen ast (75 von 108), etwas weniger dem Becech. H. von 127. 1— Dieser Satz von 66 % protestantischen, 26 katdoelishen and 8 % lüdischen Abiturienten ist ader in den einzelnen preuischen Pro⸗ vinzen großen Aenderungen unterworfen. Legt man das Jadr 1888.,. zu Grunde, so ergiedt sich folgende Tadelle (in den Aammern die Prozentsätze der Gesammtdevölkerung [gleicher Konfe Ren] der treffenden Provinz binzugefügt);

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