1895 / 101 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Apr 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Genecralin“ gegeben, und zwar wird Jenn

Montag in der Rolle der Niobe zum letzten Spielzeit auftreten. X 1 anzutreten. Am Dienstag wird der Schwank. am Mittwoch Paul Lindau's Lustspiel „Ein

we während am Donnerstag und Freitag der Schwank Der 2 ustav Kadelburg zur Aufführung

t. .— Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird am nächsten Freitag die Zeller sche Operette „Der Obersteiger“ zum

von Franz von Schönthan und

200. Mal aufgeführt.

Im Neuen Theater ist folgender Wochen⸗Svpielplan fest⸗ gestellt: Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: „Ferréol“, Abends 7 ½ Uhr: „Die Nervösen“, vorhber: „Die Massagekur“. Dieselbe Vorstellung Vorstellung, Mittwoch und „Die Massage⸗ kur“, Donnerstag: Demi⸗Monde“, Sonnabend, zum ersten Mal: (The second Mrs. Thankeray),

findet am Montag als 31. Abonnements⸗z Freitag statt. Dienstag: „Im Forsthause“, vorher:

„Die zweite Frau“ 4 Akten von Pinero.

Von dem Revpertoirestück des Zentral⸗Theaters, der Posse „Unsere Rentiers“, können nur noch drei Vorstellungen stattfinden. Die Aufführung am Montag wird als Benefiz für bens gegeben. Der Dienstag bringt mit Genehmigun eneral⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von Hoch⸗ berg eine einmalige Aufführung von G. von Moser's „Leibrente“ zum Benefiz des Herrn Robert Gutherv, der die Rolle des Kratzer spielt. Abend wieder den Zippe,

Emil Thomas wird an diesem Ab Blencke den Schlosser Stöckel darstellen.

Im Konzerthause findet morgen, Sonntag, das letzte Konzert enthält u. a. Soli für Violine

Cornet à Piston (Herr

in dieser Saison statt. Das Programm (Herr Carnier), Flöte (Herr Liesegang) und Werner).

Mannigfaltiges.

Infolge des vorgestrigen Beschlusses der Stadtverordneten⸗ Versammlung gegen die „Umsturzvorlage“ hat, wie Ztg.“ meldet, der Ober⸗Präsident, Staats⸗Minister Dr. von gestern an den Ober⸗Bürgermeister Zelle folgendes Telegramm gerichtet: „Potsdam, 26. April, 9 Uhr 4 Minuten Vormittags. 15 des Zu⸗

ständigkeitsgesetzes angewiesen, den gestrigen Beschluß der Stadt⸗ verordneten von Berlin, nach welchem eine Petition wegen der so⸗ den Stadtverordneten⸗ 1 den Reichstag gerichtet werden soll, aus den Ihnen bereits kund⸗ egebenen Gründen sofort zu beanstanden und daß dies geschehen, Ober⸗Präsident.⸗

Der Ober⸗Bürgermeister hat der Stadtverordneten⸗Versamm⸗ dieses Telegramm sofort übermittelt und anstandung des Beschlusses ausgesprochen. Ein zweites Telegramm Zelle lautet:

„Potsdam, den 26. April, 2 Uhr 41 Minuten Nachmittags: Gebe zur Behebung jeden Zweifels auch dem Magistrat sung, den Beschluß der Stadtverordneten sogleich

Euer Hochwohlgeboren werden auf Grund des

eenannten Umsturzvorlage durch

ierher telegraphisch anzuzeigen.

lung

des Ober⸗Präsidenten an den Ober⸗Bürgermeister

O

gegebenen Gründen zu beanstanden. Der Ober⸗Präsident.“ Der Ober⸗Bürgermeister erwiderte auf das erste Telegramm durch den Draht, daß er den Auftrag des Ober⸗Präsidenten ausgeführt habe; es erscheine ihm jedoch zweifelhaft, ob er als dazu berechtigt sei. Der Stadtverordneten⸗ Vorsteher Dr. Langerhans wurde darauf von dem Präsidenten telegraphisch angewiesen, bei einer Geldstrafe 300 die Absendung der Petition gegen die „Umsturzvorlage den Reichstag zu unterlassen. Die Absendung der Petition, die sich im wesentlichen mit dem Entwurf des Magistrats deckt, hat indessen

Bürgermeister

chon am Donnerstag Abend stattgefunden.

Der Magistrat ist dem (in Nr. 100 d. Bl.

Beschluß der Stadtverordneten in der Frage wegen des Gases beigetreten; einen Beschluß über die

hat die Zustimmung des M

am 25. d. M. auf dem hiesigen Anhalter f um 3,04 Nachm. fällige Vorortszu . 11““

richt vom 27. April hr Morgens.

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Stationen. Wind. Wetter.

Temperatur in Celsius

Bar. auf 0 Gr. 5⁰0 C.

u. d. Meeressp.

red. in Millim.

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Karlsruhe. Wiesbaden

München. Chemnitz.

v Groß am Male in dieser um sodann eine Gastspielreise nach Rußland i Wappen“ und wiederholt, Herr Senator“

Haltesignal, wedur dort aufgestellten

Auffahren war nur so b Der Lokomotivführer der Rangiermaf letzt. Die Untersuchung ist eingeleitet.

aschine in Berührung kam. Das

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hauses seine Generalversammlun Thätigkeit in den letzt 1893 sind danach 25 101; in den letzten beiden Jah nach vollendeter Ausbildung in älteren Zöglinge stehen noch i befinden sich 15 M. in beiden Jahren 2 3 die Ausbildung eines Mädchens

der Anstalt. Die Einnahmen betrugen Schauspiel in

wurde wiedergewählt. 2 igung Geschäf von Soden einen Vortrag über die Ziele des Vereins gehalten. Zum Zweck der Begründun

Schmidt'schen Eb den Fall gesichert, daß i sterben follten deren letzter Erbe, r Stadt Berlin die Erbschaft ang Verwaltung der Weichbildes

eeleute ihr Vermögen dem hre Kinder ohne eheliche Nachkommen ver⸗ 1 ie Schmidt'schen Eheleute sowohl wie Gotha zu richten. ein unbverheiratheter Sohn, gestorben sind, hat die etreten. Die Satzungen für die

Herr Oskar Nachdem nun d

Stadt welchem Kinder, welche innerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin verlassen oder hilflos aufgefunden untergebracht werden, und „Kinder⸗Asol Stiftung des R

seinen 3 der Zweck der Stiftung ist, in einem getrennt von der Postwesens des errichtenden Hause in erster Reihe großen Verdienste 8 Verei 1 deren Eltern unbekannt und nicht zu ermitteln des Verkehrs sowie auch um die Einrichtung eines eigenen Poft⸗ Aber auch dampferverkehrs zwischen Bremen und Ost⸗Asien und Australien.

Magistrat, öffentlichen Armenpflege

zu verpflegen und zu erziehen. 2 geborene Kinder sollen aufgenommen

Eltern zwar bekannt, sich aber in Hamburg, pril. Der die de oder auch sonst nicht zu er⸗ Corr. berichtet, dem Staatssekretär des Reichs⸗Postamts, Staats⸗ Minister Dr. von Stephan aus Anlaß des heutigen 25 jährigen

aufzunehmen, andere in oder außer der Ehe werden, und zwar solche, deren Krankenhäusern befinden, ausgewandert 4 Ferner sollen auch solche uneheliche Kinder Aufnahme

finden, deren Mütter die Aufnahme ausdrücklich nachsuchen. Das Ver⸗ Amtsjubiläums desselben durch i n ist unantastbar und ein Glückwunschschreiben übergeben lassen, welchem als sichtbare

Ausdruck der Anerkennung der hohen Verdienste des Jubilars um dee Eine Ausnahme bilden die zur Errich⸗ Entwicklung des deutschen und des internationalen Verkehrswesens inneren Ausstattung des bezeichneten Hauses erforder⸗ die goldene hamburgische Ehrendenkmünze beigefügt war. Auch

welche auch dem genannten Vermögen entnommen biesige Handelsk 3 i den 1 1 r Stiftungsmittel, die Erziehung Ausdrücken abgefaßtes Glückwunschschreiben abgesandt, dem die go

Vorsteher an

mitteln sind.

mögen in ungefährer Höhe von 1 150 000 ⸗ℳ ist un zwar als eiserner Bestand, und es dürfen nur die jährlichen Nutzungen

desselben verwendet werden.

lichen Kosten, werden können.

die Anwei⸗ ie Verwaltung de und Verpflegung der Kinder erfolgt 2* 82 8 wie sie für die Waisenpflege der Stadt Berlin maßgebend sind. Die 1 1 v bis zu ihrem 1geen vierzehnten London, 26. Avpril. „W. T. B.“ meldet: In Dennyp, In unterhalten und genießen im schul- Schottland, fand chwere (

Organisation der Stiftung, Er⸗ 164 Bergleute wurden gerettet, 13 sind, wie man annimmt, um⸗

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fleglinge der Stiftung werden Lebensjahre aus Stift pflichtigen Alter Unterricht. bauung des Hauses ꝛc. hat das eine Subkommission zur Vorberat

Sprachverein Berlin bält am

8 ½ Uhr (im Gasthof „Zu den vier

Prinz Albrechtstr. 9) Herr Pfarrer Dr. Hermann Vortrag über „Sprachliche Verhbüllungen und ver⸗ Gäste sind willkommen.

die kommende Woche folgendes Repertoire Sofia, 2. erstag und Freitag: „Das Wunderland der Auf Anregung Herr Dr. Keuhaus: „Vorführungen von wurde Stambulow als Zeuge vor den Untersuchungsrichter vbien in natürlichen Farben und anderer wissenschaftlich geladen, um in Betreff des seinerzeit verhafteten früheren Aufr üttwoch: Herr P. Svies: „Tesla's Licht Offiziers Kissow verhört zu werden. Stambulow weigerte der Zukunft“, Sonnabend: Herr Dr. P. Schwahn: „Das Laibacher zu erscheinen und erklärte, er werde der Vorladung hinsicht

lich seiner Amtshandlungen nur dann Folge leisten, wenn die Kammer eine Anklage gegen ihn beschließe.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) ö111e14*“X“

hung eingesetzt.

Vor dem Deutschen Dienstag, den 30. April, Abends Jahreszeiten“, Schrader einen mitgetheilten) blümte Reden“. Verbilligung Resolution Bezug auf die Küchenflammen hat derselbe noch nicht gefaß

on der städtischen Bau⸗Deputation gefaßte Beschluß, d. Siemens u. Halske die Erlaubniß zu ertheilen zur Errichtung einer Straßenbahn vom Görlitzer Bahnhof durch die Wiener Straße über den Kanal durch den Lohmühlenweg, Schlesischen Busch, öpenicker Landstraße bis zum Ausstellungspark in Treptow, 7agistratskollegiums erhalten.

Die Urania ha aufgestellt: Montag, Donn Neuen Welt“, Dienstag:

interessanter Aufnahmen“, Mittw Erdbeben“. Im Zoologischen Garten findet morgen, Sonntag, großes

Militär⸗Doppelkonzert statt, welches von den 4 apellen des 1. Garde⸗

Personen⸗ zarde Feld⸗Artillerie⸗Regiments und des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments aus⸗

süberfuhr das Leag, des Schiffährtskanals befindliche] geführt wird. Der Eintrittsptems betrigt 50 3 (für Kinder unter er in das Gleis

1 geleitet wurde und mit einer n Jahren 25 ₰). Die an den Wochentagen stat denden Konzerte

ginnen bereits um 4 Uhr Nachmittags. Am Montag konzertien es im Zuge kaum bemerkt wurde. die Kapelle des Königin Elif⸗ Garde⸗Grenadier⸗Regiments auz chine wurde am Knie leicht ver⸗ Spandau.

Schneidemühl, 26. April. Neuerdings über die e, rauenverein zur Erziehung minorenner Mädchen Brunnenstelle verbreitete Gerüchte sind, wie das „Schneidemiͦ auswirthschaft hielt gestern im Bürgersaale des Rath⸗ Tageblatt“ meldet, grundlos. Es stehe nur die Beseitigung des ab, in welcher der Bericht über die Hügels in Frage; ahren erstattet wurde. Seit April 8 Mädchen neu aufgenommen, seit 1887 deren gebeten worden hierherzukommen. ren konnten 23, seit 1887 64 Mädchen 4 Dienst gebracht werden; einige 40 der Gotha. Zu san 1— r Verkehr mit der Hausmutter. Zur Zeit den 5. August d. J., ladet die Kameraden des 1870/7 1 mobil gewesenen 6. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 95 der ge⸗ 1024 ℳ, die Ausgaben 20 431 ℳ; somit kostete schäftsführende Ausschuß (Vorsitzender Rechnungs⸗Rath und mit Einschluß der Verwaltungskosten Lieutenant a. D. Brückner) eines Comités ein, das sich in Coburg rund 900 Es wurde beschlossen, im Namen des Vereins das und Gotha gebildet hat, um die Erinnerung an die Ruhmestage des Wort „minorenn“ durch „schulentlassene“ zu ersetzen. Der Vorstand Regiments aus dem Feseb. 1870/71 bei ihrer 25. W

Vor Erledigung der Geschäfte hatte Professor durch ein „Kameradsch s 1 gehen. In dem zu diesem Zweck erlassenen Aufruf wird m

daß das Kommando des 6. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 95 g und Einrichtung eines Findel⸗ die Absicht habe, für den 6. August, zur Feier des Tages von Wörth, Zeit gemeldet, testamentarisch die die alten Kriegskameraden zur Betheiligung an dem an diesem Tage stati⸗ hiesigen Magistrat für findenden Regimentsfest nach Gotha einzuladen. Anmeldungen

der Theilnehmer sind an den Bank⸗Registratot Moritz Huppel in

vorher werde jedoch eine Prüfung stattfinden, od

dieselbe zulässig und gefahrlos sei. Ober⸗Berghauptmann Freund ist

einer Zusammenkunft in Gotha am Montag,

ftli Zusammensein“ festlich zu be⸗

Lübeck, IT“ Stiftung sind dabin festgestellt, daß inner. Industrie⸗ usstellung soll trotz erhebli⸗ rweiterungsbauten * ö e errichtet statt am 27. bereits am 21. Juni eröffnet werden.

Bremen, 26. April. Wie die „Wes. Ztg.“ erfährt, hat der

welches die Bezeichnung führen Senat den Staatssekretär des Reichs⸗Postamts, Staats⸗Minister

entier Schmidt und seiner Ehe⸗

Dr. von Stephan zum Ehrenbürger der freien Hansestadt ihren Sitz in Berlin und wird Bremen ernannt. Dies geschah aus Anlaß des fünfundzwanzigsten Jahres⸗

. —22 B 2. sonstigen Fonds, ver⸗ tags der Berufung 5 8 in die 8 9 Norddeutschen Bundes und unter Hinweis auf seine

des Staatssekretärs von Stephan an die Spitze des

es

um die Hebung, Vereinfachung und Verbilligung

26. April. Der Senat hat, wie der „Hamb.

ch den hanseatischen Gesandten in Berli

kammer hat an den Jubilar ein in den wärmsten

nach denselben Gesichtspunkten, Denkmünze der Handelskammer beilag. Ht

heute eine schwere Gruben⸗Explosion star.

Magistratskollegium aus seiner Mitte gekommen. Um 11 Uhr Abends mußten die Arbeiten zur Rettung s der in der Grube verschütteten Bergleute aufgegeben werden. Ein

Mann von der Rettungsmannschaft ist

Gewitter stattgefunden. aoch über dem Mittel⸗ 9 Grad, im Nordosten;

stellenweise Temperatur liegt fast überall werth, sehr erheblich, bis zu indessen dürfte weitere Abkühlung erwarten sein.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Köͤnigliche Schauspiele. Sonntag: Ovpern⸗ Tannhäuser und der

106. Vorstellung. und I burg. Romantische Oper

erkrieg auf Wart en von Richard Wagner. Ballet v

In Scene gesetzt vom Ober⸗R. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗ Kapellmeister

Wie die Alten von Karl Nie⸗ ber⸗Regisseur Max

Schauspielhaus. 112. V Lustspiel in 4 mann. In Scene gesetzt vom Grube. Anfang 7

Montag: Opernhaus. 107. Vorstellung Akten von Geor und Ludovic Halévy,

Carmen. Oper in 4

Graeb. Anfang der man sich langweil Edouard Pailleron,

In Scene

Opernhaus. Dienstag

nach einer sper Mérimée. 113. Vorstellung. Die Welt, in 82 3 Aufzügen ũ t von Emerich vom Ober⸗ *LELa Traviata. (Gäste:

Montag: Der Probepfeil. 3 Dienstag: Letztes Gastspiel von Fr. Haase. Der Königsleutnant. Eine Partie Piquet.

Lessing-Theater. Sonntag: Niobe.

Vorher: Die Geueralin. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Niobe. Vorher: Die Generalin. Dienstag: Zwei Wappen.

friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26. Sonntag: Der Obersteiger. Operette in 3 Akten von L. Held und M. West. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Unger. Dirigent: H Kapellmeister Ferron. Ermäßigte Preise der Plätze. Montag: Der Obersteiger.

Neues Theater. Schiffbaunerdamm 42./5. Sonntag: Die Nervösen. (Les gens nerveux.) kein 3 Akten von Victosrien Sardou, deutsch von Alexander Rosen. Vorher: Die Massage⸗ kur. Dramatischer Scherz in 1 Akt von Rolerr Misch. Anfang 7 ½ Uhr. 1 Sonntag, Nachm 3 Uhr: Ferréol. Sitten⸗ bild in 4 von Victorien Satdou. b Montag (31. Abonnements⸗Vorstellung): Die Nervösen. Schwank in 3 Akten von Victorien Sardou, deutsch von Alexander Rosen. Vorher: Die Massagekur. scher Scherz in 1 Akt

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. 8 April. (W. T. B.) Die „Swoboda“ meldet: der parlamentarischen Enqustekommissien

Dorothea. Operette in 1 Akt von Jaques Offer⸗ bach. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Rund um Wien. Dorothea.

Zentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.

Direktion: Richard Schultz. Letzte Sonntags⸗

Anfführung. Emil Thomas a. G. Sonntag:

Zum vorletzten Male: entiers. Ereke

Posse mit Gesang

Wilhelm Mannstädt und Julius Freund.

von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Ubr

. * 8.5S Posauskr. um letzten Male: eere Rentiers. Dienstag: Schluß der Possensaison. Beneñ;

für Robert Guthery. Die Leibrente.

Adolph Ernst⸗Theater. Sonntag: Madamt Suzette. Vauderille⸗Posse in 3 Akten von Ordonnece. Musik von Edmond Audran. In Scene gese Molpb Ernst. Anfang 7 ½ Ubr. 1

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Konzert-Haus. Sonntag: Karl Meyder⸗ Konzert. Abschieds⸗Konzert.

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Familien⸗Nachrichten.

mehr hervorgetreten, was ja

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zum

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ußischen Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 27. April

Deutscher Reichstag. 77. Sitzung vom Freitag, 26. April.

Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden.

Das Haus fährt zunächst in der Berathung der Reso⸗ lution fort, welche die Kommission für die Zolltarifnovelle in Betreff eines Zolles auf Quebrachoholz beantragt hat.

Nach dem Abdg. Dr. Bachem erhält das Wort der 8 Abg. Dr. Barth (fr. Vg.): Ein Werthzoll von 200 %, wie er in der Forderung eines Zolles von 10 für 100 kg Quebrachoholz enthalten wäre, würde die ganze Lederindustrie in ihrem Lebensnerv treffen und gleichzeitig Tausende von Arbeitern schädigen. Die ganz Agitation zielt nur darauf ab, auf künstliche Weise die Vorthei einiger Sechlwalbbesiter zu wahren. Dieser Vortheil würde sich auf jährlich höchstens 600 000 berechnen, während sich der Schaden für die Lederindustrie auf das Zehnfache belaufen würde. Ich hoffe dem⸗ nach, daß die verbündeten Regierungen der Resolution, auch wenn sie vom Reichstag angenommen wird, keine Folge leisten werden.

Von dem Abg. von Sallisch (d. kons.) ist inzwischen ein Unterantrag zum Antrage Bachem eingegangen, welcher bezweckt, auch diejenigen Gerbstoffe zollfrei zu lassen, welche in der chemischen Industrie verwendet werden.

Abg. Dresler (nl.): Die Ausfuhr von Leder und Lederwaaren hat in den letzten Jahren keine Steigerung erfahren, sondern sogar etwas abgenommen; der Rückgang in der fuhr von Sohlleder ist sogar sehr namhaft, sie ist in den Jahren 1887 —93 von 9800 auf 4300 Doppel⸗Zentner gesunken. Demgegenüber ist aber die Leder⸗ produktion sehr gewachsen. Infolge dessen hat die kolossale Mehrproduktion von schnell gegerbtem Leder lediglich im Inlande Aufnahme finden müssen, und das ist jedenfalls die Kehrseite der Darstellung, welche

der Abg. Möller gestern von der großartigen Entwickelung der

Schnellgerbereien gegeben hat. Wir müssen zweifellos mit der That⸗ sache rechnen, daß der inländische Konsum die ganze Mehrproduktion aufgenommen hat; aber jetzt ist auch geradezu eine Ueberschwemmung von schnellgegerbtem Leder auf dem Markt, sodaß wir einer Krisis entgegensteuern, deren Folgen zum mindesten bedenkli bezeichnet werden müssen. Die Frage

1 weshalb dieses Leder keinen größeren Ab

im Auslande findet. Es wurde früher gesagt, und die

letzten Jahre haben das bestätigt, 895 die geringe Haltbarkeit

daran schuld sei, hauptsächlich aber des weil das schnellgegerbte Leder ein zu hohes spezifisches Gewicht habe, sodaß der billige reis

illusorisch würde. Da scheint es mir durchaus rathsam, durch Ein⸗ führung eines Zolles auf Quebrachoholz zu versuchen, diejenigen Ger⸗

bereien, welche mit Eichenrinde gerben, zu erhalten. Die Behauptung, daß mehr als die Hälfte der Gerbstoffe aus dem Auslande bezogen werde, ist unrichtig. Der Rückga der Preise der Eichen⸗ rinde ist nachweisbar bei der star Quebrachoeinfuhr immer r ergetr 8 der Staatssekretär anerkannt bat. Allerdings hat sich der Verein deutscher Gerber mit großer Mehrheit gegen den Quebrachozoll ausgesprochen, aber in diesem Verein sind nur wenige Mitglieder, welche mit Lohrinde arbeiten. Die vielen kleineren Betriebe sagen aber das Gegentheil von dem, was der Verein deutscher Gerber beschlossen hat. Uebrigens ist jetzt die Gründung eines Vereins beschlossen. der nur Gerber aufnimmt, die mit Lohe arbeiten. Hätte dieser Verein schon früher bestanden, so würde er sich sehr energisch für den Quebrachozoll ausgesprochen haben. Ich bitte deshalb die Resolution anzunehmen. Abg. Dr. Hitze (Zentr.): Ich bitte Sie, die Resolution im Interesse besondets auch der Konsumenten anzunehmen, allerdings mit der Einschränkung des Antrags Bachem. Dem oben gestellten Antrag Salisch kann ich zustimmen, da seine Annahme unbedenklich erscheint. 8 Abg. Dr. Langerhans (fr. Volksp.): Von allen für den Quebrachozoll angeführten Gründen scheint mir nur der eine einer Erörterung werth, daß die Besitzer der kleinen Schälwaldungen dem Ruin nahe seien. Ich bitte aber zu bedenken, daß die Preise für Eichen⸗ lohe schon früher deruntergegangen waren, ehe noch der Gebrauch von Quebracho ein so ausgedehnter war. Wir wären ja an sich auch gern bereit, der Noth jener Schälwaldbesitzer abzuhelfen; aber es muß doch eprüft werden, ob man ibnen nicht in anderer Weise beispringen n als durch die Einführung eines die große Leder⸗Industrie über⸗ aus schädigenden Zolles. Das steht doch fest, daß das Quebrachoholz heutzutage unentbehrlich ist, da die Lohe mit Eichenrinde allein nicht so hergestellt werden kann, wie es erforderlich ist, damit die Leder⸗ konkurrenzfähig bleibe. Ich bitte Sie, die Resolution ab⸗ zulehnen.

Abg. Brunck (nl.): Es ist noch gar nicht betont worden, daß das Produkt aus Quebrachoholz nach zwei Jahren brüchig wird. Denken Sie doch einmal, was das im Feldzug zu sagen hat.

Damit schließt die Diskussion. Die Resolution der

Kommission wird mit den Anträgen Bachem und Salisch an⸗ genommen. Der Kaiserlichen Verordnung, betreffend die Erhebung eines Zollzuschlags für aus Spanien und den spanischen Kolonien kommende Waaren, vom 25. Mai 1894, stimmt hierauf das Haus in dritter Berathung ohne Debatte zu.

Es folgt die erste Berathung des Gesetzes, betreffend die Abänderung des Branntweinsteuergesetzes vom 24. Juni 1887.

Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Graf von

Posadowsky:

Ich glaube, jeder von Ihnen, meine Herren, der sich mit unserem Branntweinsteuergesetz beschäftigt hat, wird den Eindruck bekommen haben, daß es eine ganz außerordentlich komplizierte Materie ist. (Sehr richtig!) Die in der Konstruktion des Gesetzes liegenden Schwierigkeiten hätten rein steuertechnisch zu einer Vereinfachung des⸗

nach den Rohprodukten, aus denen der Alkohol hergestellt wird. Bei näherer Berathung mit Sachverständigen kam man aber zu der Ueber⸗ zeugung, daß auch in diesem System eine schwere Gefahr für die landwirthschaftlichen Brennereien, namentlich im Norden und Osten der Branntweinsteuergemeinschaft, liegen würde.

1 Wenn also die verbündeten Regierungen in die Zwangslage gesetzt sind, dies an sich schon so außerordentlich komplizierte Gesetz noch mit neuen Bestimmungen zu inkrustieren, so ist das meines Erachtens nicht Mangel an gesetzgeberischem Geschick, sondern eine Folge der verschiedenen Produktionsbedingungen der Brennereien einerseits des Westens und Südens und andererseits des Nordens und Ostens Deutschlands, sowie der Verschiedenheit der Produktionstechnik nach ihren ver⸗ schiedenen Rohstoffen.

1 Meine Herren, die Bestimmungen der Ihnen vorliegenden Novelle sind ja zum theil rein steuertechnischer Natur und wiederholen im wesentlichen das, was sich bereits in der Novelle vom Jahre 1892 befand, die damals vom Reichstag nicht verabschiedet worden ist. Ich glaube, hier über diese steuertechnischen Einzelheiten hinweg⸗ gehen und dieselben der Kommissionsverhandlung überlassen zu können. Dagegen führt die Novelle zwei sehr wesentliche steuerfiskalische Bestimmungen ein, und zwar eine Brennsteuer, die vom Brenner direkt in Form einer Staffelstener erhoben wird, und eine Aus⸗ fuhrentschädigung, die aus dem Betrage der Brennsteuer entnommen werden soll.

Meine Herren, der Zweck dieses Gesetzes ich sage dies offen heraus ist in erster Linie ein agrarischer: es soll die Ueber⸗ produktion an Branntwein zum Besten des Gewerbes beschränkt und damit der Versuch gemacht werden, die Preise wieder in lohnender Weise zu regeln. Man kann nun zunächst fragen: Braucht überhaupt das Branntweingewerbe eine Hilfe? Ich möchte in Bezug auf dieses Gewerbe zunächst darauf hinweisen, daß wir keine Industrie haben, die steuerlich eine so schwere Rüstung trägt, wie die Brannt⸗ weinindustrie. (Sehr richtig! rechts.) Wenn Sie berechnen die Ver⸗ brauchsabgabe von 70 ℳ, die Maischbottichsteuer von nominell 16 ℳ, so kommen Sie auf eine Belastung selbst unter Hinzurechnung des Kontingents⸗Vortheils von 500 bis 600 % des Werths. Andererseits wird man zugestehen können, daß selbst in Zeiten guter Branntweinpreise der Nutzen aus dem landwirthschaft⸗ lichen Brennereigewerbe stets nur ein sehr bescheidener war (sehr richtig! rechts) und sich viel weniger in baarem Gelde ausdrückte als in dem wirthschaftlichen Fortschritt der landwirthschaftlichen Betriebe und damit der Landeskultur überhaupt. Während also das land⸗ wirthschaftliche Gewerbe eine ungeheuer hohe Verbrauchsabgabe trägt, ist eigentlich der Verdienst aus dem Branntwein anderen Klassen der Bevölkerung zugeflossen. Ich glaube nicht zu viel zu sagen, wenn ich behaupte, daß der Stammbaum vieler großer Vermögen zurückzuführen ist auf den Großhandel und vor allen Dingen auf den Kleinhandel mit Branntwein in den östlichen Provinzen. Wenn dieser Sachlage gegenüber, daß der produzierende Landwirth unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Brennerei nicht mehr mit lohnendem Erfolg betreiben kann, während er die ungeheuer bohe Verbrauchsabgabe zu zahlen hat, die verbündeten Regierungen sich bemühen, Mittel ausfindig zu machen, um die Preise wieder angemessen zu heben, so, glaube ich, wird das jeder gerecht Denkende nur billigen.

Die Grundlage unseres Brennereigewerbes bleibt nach wie vor die Kartoffel; man wird mit vollem Recht behaupten können, daß nach der Ausdehnung oder dem Rückgang ihrer Kultur die Lage des Brennereigewerbes bemessen werden kann. Man wird einen Rückschritt behaupten können, wenn man nachzuweisen vermöchte, daß der Kar⸗ toffelbau nachgelassen hat, und man würde umgekehrt behaupten können, daß für die Brennerei keine Veranlassung vorliegt, neue Forderungen seitens der verbündeten Regierungen zu fordern, wenn diese Vorauszetzung nicht zuträfe. Man hat in diesem Sinne im Hause der Abgeordneten kürzlich von einer Seite behauptet: durch die Benefizien, die für das landwirthschaftliche Brennereigewerbe im Gesetz von 1887 lägen, wäre die Brennerei für den Rückgang der Produktion an Kartoffeln reichlich entschädigt, und es läge jetzt, nach⸗ dem dieser Produktionsausfall längst durch den wachsenden Konsum der Bevölkerung gedeckt sei, auch nicht mehr die geringste Ver⸗ anlassung vor, irgend etwas Weiteres für dieses landwirthschaftliche Nebengewerbe zu thun. Meine Herren, diese Behauptung muß ich zunächst als irrthümlich bestreiten, sowohl vom statistischen als wirthschaftlichen Gesichtspunkte aus; und ich werde diese Gelegenheit hier gleichzeitig benutzen, da man jetzt ja vor jede Industrie das soziale Pferd spannt, auch die sozialen Wirkungen des Gesetzes von 1887 für die Landwirthschaft zu untersuchen.

Es ist richtig, daß sich absolut der Kartoffelbau in Deutsch⸗ land ausgedehnt hat; relativ ist er aber seit dem Erlaß des Gesetzes von 1887 nicht unwesentlich zurückgegangen. Die Steigerung der Kartoffelproduktion in dem 5jährigen Zeitraum von 1878 bis 1883 hat 5,4 % betragen, während der Kartoffelbau in den 10. Jahren von 1883 bis 1893 nur um 4,5 % gestiegen ist. Geht man weiter von der mit Kartoffeln bebauten Fläche im Verhältniß zur Be⸗

1895.

1882 bis 1893 um 4,3 %, in Ungarn 1883 bis 1892 um 4,5 % und in Rußland 1880 bis 1893 um mehr als 15 %. In dieser Zunahme der mit Kartoffeln bestellten Fläche kommt eben ganz klar das Maß der Förderung zum Ausdruck, was man dem Branntweingewerbe in den einzelnen Staaten hat zu theil werden lassen.

Meine Herren, ich gestattete mir, hervorzuheben, daß von 1878 bis 1883 bei uns die Zunahme 5,4 % betragen hat. Würde in den zehn Jahren 1883 bis 1893 eine Zunahme in gleicher Progression erfolgt sein, so hätte dieselbe 10,8 % betragen müssen, und wir würden im Jahre 1894 184 000 ha mehr mit Kartoffeln in Deutschland bestellt haben, oder mit anderen Worten: es würden etwa 1 ½ Millionen Tonnen Kartoffeln mehr in Deutschland geerntet sein. Diesem Zurückbleiben der Kartoffelproduktion steht gegenüber ein Minderverbrauch in den Brennereien, welcher sich beim Vergleich der fünfjährigen Periode 1881 bis 1886 und der fünfjährigen Periode 1887 bis 1892 auf rund 956 000 t beläuft. Ich glaube, der Rückschluß ist kein gewagter, daß mit der Beschränkung des Kartoffelverbrauchs in den Brennereien, mit dem Rückgang des in den Brennereien hergestellten Quantums Spiritus, auch ein Rückgang der mit Kartoffeln angebauten Fläche überhaupt Hand in Hand gegangen ist. Ohne Rückgang des Konsums von Kartoffeln in unseren Brennereien würden wir etwa 113 000 bis 114 000 ha mehr für Brennereizwecke mit Kartoffeln bestellt haben.

Nun ist in den letzten beiden Tagungen des Reichstags bei Gelegenheit der Frage, ob andere Industrien mit höheren Steuern belastet werden sollen, immer mit großer Schärfe auf die sozialen Folgen einer solchen Mehrbelastung hingewiesen worden. Ich will jetzt untersuchen, wie diese Mehrbelastung des Gesetzes vom Jahre 1887 in sozialer Beziehung auf die Beschäftigung der ländlichen Arbeiter eingewirkt hat; ich folge in dieser Berechnung der Aufstellung eines hervorragenden landwirthschaftlichen Sachverständigen, die der⸗ selbe publiziert hat, und der, wenn er in diesem hohen Hause säße, auf der linken Seite desselben seinen Platz auswählen würde; die Herren werden also nicht den Verdacht haben, daß es sich thier etwa um konservativ⸗agrarische Uebertreibungen handelt.

Ein mit Kartoffeln angebautes Hektar erfordert nach dieser Quelle etwa 72 Arbeitstage, mit Sommergetreide angebaut etwa 16 Arbeits⸗ tage. Es würde deshalb für die Kultur der 113 000 Hektar weniger angebauten Kartoffeln etwa eine Summe von 6 300 000 Arbeitstagen nothwendig sein, oder, mit anderen Worten, das Arbeitsjahr zu 300 Tagen gerechnet, sind infolge der Beschränkung des Kartoffelbaues durch das Gesetz von 1887 etwa 21 000 Arbeitskräfte auf dem Lande verfügbar geworden. Nun spielt der Kartoffelbau und das ist, wenn ich so sagen soll, die sittliche Grundlage für den Schutz des Brennereigewerbes auch insofern eine sehr wichtige Rolle, als bekannt⸗ lich gerade die Kartoffeln vorzugsweise bearbeitet werden zu einer Zeit, die für andere landwirthschaftliche Arbeiten frei ist. (Sebhr richtig!) In dieser Zeit sind es nicht nur die männlichen Arbeitskräfte, son⸗ dern alle Familienmitglieder bis zu den Kindern herab haben hierbei Beschäftigung in der Behackung, in der Ernte der Kartoffeln. (Sehr richtig!) Es ist hier oft der Vorwurf erhoben, daß die ver⸗ bündeteten Regierungen in übermäßig agrarischer Tendenz die Brannt⸗ weinbrennereien unterstützten. Ich möchte mich deshalb auf das Zeugniß berufen einer Regierung, der man einseitige agrarische Ten⸗ denzen wohl nicht wird vorwerfen können; es ist die Regierung der Schweiz, eines Landes, wo unzweifelhaft die Industrie eine bei weitem größere Rolle spielt als die Landwirthschaft. Mit Genehmi⸗ gung des Herrn Präsidenten möchte ich einen Passus verlesen aus dem Bericht der Monopolverwaltung der Schweiz, der staatsrechtlich und wirthschaftlich außerordentlich interessant ist. Es heißt dort:

„Es darf nach dem Mitgetheilten als feststehend gelten, daß die Benutzung der Kartoffel zu Destillationszwecken in Ländern oder Landestheilen mit überschüssigem Rohstoff fast immer volkswirth⸗ schaftlich gewinnbringend ist. Nun ist aber nicht jede volks⸗ wirthschaftlich gewinnbringende Thätigkeit auch privat⸗ wirthschaftlich lukrativ. Sofern sie aber letzteres nicht ist, wird sie vom Einzelnen in der Regel nicht ausgeübt werden, und es entgeht damit der Volkswirthschaft ein Gewinn. Auf diesem Widerspruch zwischen Volks⸗ und Privatwirthschaft beruhen im wesentlichen die verschieden gestalteten Schutzmaßregeln, welche der Staat seinen nationalen Industrieen angedeihen läßt. Diese Maßregeln sollen bezwecken, das volkswirth⸗ schaftlich Nützliche im Interesse des Ganzen privatwirthschaftlich lohnend zu machen.“

Das ist auch der Standpunkt der verbündeten Regierungen bei

dieser Vorlage, und hierin ist der Unterschied der Auffassung zwischen denjenigen, die die heimische Industrie schützen wollen, und den⸗ jenigen, die auf dem blanken Freihandelsstandpunkt stehen. Die Schweiz, von der ich schon gesagt habe, daß man ihr eine Begünstigung einseitiger agrarischer Tendenzen kaum wird vorwerfen können, giebt dieser Auffassung in ihrer Verwaltung auch einen sehr prägnanten Ausdruck; sie bezahlt nämlich den ihr gelieferten ein⸗ heimischen Spiritus in der Art und Weise, daß, wenn man selbst von dem höheren Kartoffelpreise in der Schweiz absieht, noch immer

AgSAn boᷓbo S S do 00

Serrsn rAäen Verlobt: Frl. Margarethe von Chappuis

Breslau... 2 bedeckt und Gretel. Karneval. Freitag: Martha. 4 Akten von FNchan⸗ Skowronnek. Vorher: „1 Sohn: Hrn. der Fabrikatsteuer zurückging. Diesen Gedanken hat ja namentlich völkerung aus, so entfielen im Jahre 1883 auf 100 000 Einwohner für die Generalunkosten dem Schweizer Branntweinproduzenten 10

bWö A wolkig Sonnabend: Zum ersten Male: Der Evangeli⸗ Die Massagekur. 2 8— ranke (Berlin). Eine Tochter: Hr Erafe⸗ die linke Seite des Hauses in den vielfachen Branntweinsteuer⸗ der Branntweinsteuergemeinschaft 64,3 ha, im Jahre 1893 dagegen 70 mehr übrig bleiben, wie nach dem jetzigen Preise unsern heimischen ; still heiter 1 chauspielhans Dienstag: Der Revisor. Mitt⸗ ülow von Dennewitz (Grünhoff i. r. debatten hier im Hause wiederholt angeregt. Die verbündeten nur 61,4 ha Kartoffelland. Es hat also ein relativer Rück. Brennern.

woch: Die Ribelungen. 1. Abend: Der ge⸗ Residenz-Theater B . hraße Nr. 9. Gestorben⸗ o* Regierungen sind aber der Ueberzeugung, daß der Uebergang zum gang der mit Kartoffeln angebauten Fläche um 4,5 % stattgefunden. Meine Herren, ich gestatte mir aber noch zu verweisen auf andere

1 8 3 . lumenstra (Greifswald). 2:m 8 Fabrikatsteuersystem dahin führen würde, daß die Branntwein⸗ (Zuruf.) Herr Abg. Richter, ich sehe gern Ihren Einwänden Länder. Zunächst möchte ich erinnern an Oesterreich. Dort wird

brennerei als landwirthschaftlicher Nebenbetrieb einfach aufhörte (sehr entgegen in der folgenden Debatte. offiziell eine Prämie von 8,50 ℳ, infolge des Repartitionsmodus

¹) Gestern Gewitter. fkhörnte Siegfried fried's Tod. Donners⸗ Meine Herren, während also bei uns der Kartoffelbau relativ] jedoch weniger, zumeist 7 bezahlt. In Rußland wird eine reine

Berlin.. Wien

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82 3 8 9425 . qPi ion: Si d Lar . 8 1 O sel). 8 Nenn Uebersicht der Witterung. tag: 2. Abend: Kriemhild’s Rache. Freitag: een I * Senntags (reh.. Scüa rhes Seeren.

Das barometrische Minimum, welches gestern über Der Revisor. Sonnabend: Zum 50. Male: Wie NA 3 9 1 bn & 1 1g 15 Nebeab 1 sersritm lasansd cbe E. Kethe aic 4 nüesans dor Bese gser arken h üt, s 3 - zurückgegangen ist, ist er in den Ländern, die dem landwirthschaftlichen Prämie von 5,3 ℳ, den Rubelkurs zu 2,20 angenommen, vom Staate Vrteischen Inseln erheblich zugenommen hat. Das Deutsches Theater Sonntag, 2 ½ Uhr: Die ü. folg Tage b 187* Verantwortlicher Redakteur: Siemenrots gewerbe zu sein, so die Branntweinbrennerei demselben Schicksal ver⸗ Branntweingewerbe eine kräftigere Förderung haben zu theil werden gewährt, außerdem ein Aeccisenachlaß für Wegeleckage. Rußland und eeee egaen fte, Weber. Uhr: Das Lumpengefindel. 1 in Berlin. fiele;. man würde den Branntwein wie das Bier in gewaltigen großen lassen wie wir in Deutschland, sehr wesentlich gestiegen. Wenn Oesterreich sind aber die beiden Länder, die vorzugsweise mit uns me n eiaZe Werisöer Be 8 . Montag: Pastor Brose. Theater Unter den Linden. .55/57 Verlag der Exredition (Scholz) in Berlin. städtischen Etablissements herstellen. es 8 Herren interessirt, würde ich Ihnen kurz die Zahlen zu zitieren] konkurrieren auf dem Weltmarkt. Der stärkeren Förderung ihres

e, 1 Frankreich Dienstag: Das Lumpengefindel. Direktion: Julius Fritzsche. Sonntag: Mit voll⸗ -ig 1 Wenn also dieser Gedanke nicht ausgeführt werden konnte, so suchen. Eepeeas hahai wir es zu vechanken, daß ver Epieirmbmactt, der vor ist es in Fer ericr . 84 nenn Julius Fr ng: Rund um Wien. var⸗ I,äʒ. e. 2 hätte man vielleicht doch einen anderen ähnlichen Weg gehen können: Es bat in Frankreich in den Jahren 1881 bis 1893 die mit unserer Thüre liegt, Hamburg, uns eigentlich bereits so gut wie ver⸗ fast überall Sb —, Se ehe Fener Theater. 138¾ Uhr: Der 2 E ne Sofe e. g 8 8 man hätte behufs Vereinfachung des Gesetzes übergehen können zu Kartoffeln bebaute Fläche also während bei uns eine Abnahme loren gegangen ist. Wenn deshalb die verbandeten Regierungen in

i schwachen südli is 1 err Senator. 7 ½ Uhr⸗ spiel von Fr. un Willner. Sieben Be⸗ ern JEe; 2 hagalt würne] von .b . vorhanden war um 10,4⸗ O Seae4. 89 sha . Wendenticlans dben benh 8-. bessbeschchen 82. T2 ütpa⸗ Sn be⸗ß —— scinschließlich Börsen⸗Bellage). er Fabrikatfteuer, die in ihren Sätzen verschieden geftaffelt wäre 8 hechassSes hih dht * zugenommen, in Oesterreich! dieser Novelle eine Ausfuhrprämie vorschlagen, so folgen wir nur . and haben vielfach, an der d orzimmer Sr. ellenz. 2 1b