7„
morgigen Tage die Wiederholungen des Ausstattungsballets „Rund
um Wien“ wieder aufgenommen werden. Vor dem Ballet gelangt Offenbach's Operette „Pariser Leben“ zur Aufführung. In dieser Vorstellung findet nur eine Pause, zwischen der Operette und dem Ballet, statt.
Im Adolph Ernst⸗Theater geht das Vaudeville „Madame Suzette“ am Sonnabend zum 50. Mal in Scene. 8
Mannigfaltiges.
Der Vaterländische Frauenverein trat heute Vormittag
in der Sing⸗Akademie unter dem des Staats⸗Ministers von offmann zur 29. Generalversammlung zusammen. Der Saal war mit
lumen und Topfgewächsen geschmückt. In Vertretung Ihrer
Majestät der Kaiserin und Königin wohnte Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold der Versammlung bei, die von dem Domchor unter Direktor Prüfer's Leitung mit dem Gesange der Bach'schen Motette „Jesu, meine Freude“ eingeleitet wurde.
Den Bericht erstattete der Geheime Ober Regierungs⸗Rath von Roux. Der Verein umfaßt danach zur Zeit 18 Ver⸗
bände. Außerhalb derselben stehen die Vereine in Frankfurt a. M. und Hohenzollern, in den freien Städten und in einigen kleinen Staaten, die Vereine in Montreux und Nizza sowie der Frauen⸗ verein für die Krankenpflege in den Kolonien, die sich sämmtlich gleich⸗ falls dem Rothen Kreuz angeschlossen haben. Die Gesammt⸗ zahl der Zweig⸗ und Hilfsvereine hat sich im letzten Jahre von 804 auf 815 erhöht, die Mitgliederzahl ist um 7268 auf 133 376, die Höhe der Mitgliederbeiträgge um 4670 auf 366 504 ℳ gestiegen. Im verflossenen Jahre sind Nothstände größeren Umfangs nicht eingetreten. Bei der Bekämpfung der Choleragefahr hat sich die Thätigkeit der Frauenvereine in so glänzender Weise bewährt, daß erfolgreich angeregt wurde, ein dauerndes Zusammenwirken der staatlichen und kommunalen Organe, sowie der Arbeiterversicherungen mit den Frauenvereinen ins Leben zu rufen. Die drohende Ueberschwemmungsgefahr veranlaßte Ihre Majestät die Kaiserin, den Hauptvorstand zu ersuchen, die Pro⸗ vinzialvereine auf diese Gefahr hinzuweisen und zur Vorbereitung einer Hilfsthätigkeit aufzufordern. Zum Glück ist die drohende Gefahr in unerwartet günstiger Weise vorübergegangen und nur im unteren Elb⸗ gebiet wird ein energischeres Eingreifen nöthig werden. Ueber die Thätigkeit der Zweigvereine wurde mitgetheilt: Acht Vereine unterhalten Krankenpflegerinnen⸗Institute, 33 haben Krankenhäuser, 23 Küchenanstalten, Asyle oder Mägdeherbergen, Volksküchen, Suppenanstalten und Kaffeeküchen besitzen 121 Vereine, 18 weniger als im Vorjahre, wo eine Anzahl derartiger Anstalten zur Linderung vorübergehender Noth begründet waren; 117 Vereine gewähren Handarbeit⸗ und Haushaltungsunterricht; mehrfach haben die Vereine auch die Einführung des Haushaltungsunterrichts in die Schule zu fördern gesucht. 36 Vereine haben Waisen⸗ und Erziehungsanstalten, 167, 13 mehr als im Vorjahr, Kinderbewahr⸗ anstalten, Spielschulen und Krippen; 206 Vereine, 10 mehr als im Vorjahr, treiben Gemeindearmen⸗ und Krankenpflege durch Schwestern. Im Dienste des Gesammtvereins stehen zur Zeit 834 Kranken⸗ pflegerinnen und 361 andere Pflegerinnen, 116 mehr als im Vorjahre. Um einen, wenn auch nur losen 1,. der Schwestern des Rothen Kreuzes zu schaffen und besser für Alters⸗ und Invaliditäts⸗ versicherung sorgen zu können, ist in Cassel ein Verband der Pflegerinneninstitute geschaffen worden. Sieben Vereine haben im letzten Jahre die Rechte der juristischen Person erlangt, meist zu dem Zwecke, um Grundstücke erwerben zu können. Was die Vorbereitung der Kriegsthätigkeit anlangt, so sind die darauf bezüglichen Arbeiten des auptvereins mit der Herausgabe der Anleitung zu einem gewissen
Abschluß gebracht. Die Gesammteinnahmen der Zweigvereine, der Verbände und der Hauptvereine beliefen sich im letzten Jahre auf 1 750 185 ℳ, die Ausgaben auf 1 520 919 ℳ; das Kapital⸗ vermögen des Gesammtvereins beträgt 3 645 975 ℳ und das Vermögen mit Einschluß des Werths der Grundstücke und Einrichtungen 6 642 482 ℳ, d. s. 305 943 ℳ mehr als im Vorjahre. Der Hauptverein für sich hatte 43 211 ℳ Einnahme und 57 996 ℳ Ausgabe; sein Vermögen verminderte sich demnach um 14 785 ℳ und beträgt z. Z. 503 475 ℳ — Stabsarzt Dr. annwitz vom Kaiserlichen Gesundheitsamt sprach sodann über Gesund⸗
eitspflege und Frauenvereine. Er betonte die Nothwendigkeit einer plan⸗ mäßigen, ergänzenden Gesundheitspflege und die Aufgabe der Vereine des Rothen Kreuzes, bewußt Volksgesund eitspflege zu treiben und sie ein⸗ heitlich zu organisieren. Als nächste Ziele empfahl er Einrichtung
heitslehre zelegentlich der Armenpflege. — In den Vorstand sind von Ihrer Majestät der Kaiserin neu bernfen worden Gräfin Itzenplitz, Frau Geheimrath Nöldechen und Freifrau von Patow.
Die „Landeskirchliche Versammlung“, welche gestern unter zahlreicher Betheiligung im froßen Saale der „Philharmonie“ hierselbst tagte, hat folgende Resolution angenommen:
„Die landeskirchliche Verfammlung beschließt: I. In Erwägung, daß die Kirche von den theologischen Fakultäten mit Rücksicht auf den Zweck des akademischen Unterrichts, für den Dienst der Ki vorzu⸗
bilden, die Vertretung des kirchlichen Bekenntnisses erwarten muß, daß
der heutige Stand der theologischen Fakultäten, sofern sie die Autorität des Wortes Gottes untergraben und die Thatsachen des Heils zweifelhaft machen, eine schwere Gefährdung unserer Kirche und unseres evangelischen Volkes ist, fordert die Versammlung vom Staate, bei der Besetzung der theologischen Professuren neben der wissenschaftlichen Be⸗ fähigung die dem kirchlichen Bekenntniß entsprechende Stellung zum Worte Gottes maßgebend sein zu lassen, und erklärt es für ein Recht der Kirche, auf die Berufung der theologischen Professoren einen wirksameren Einfluß zu haben. II. In Erwägung, daß die Organisation der Universitäten auf dem Prinzip freier Betheiligung am wissenschaftlichen Unterricht beruht, daß die theologischen Fakul⸗ täten das Recht zur Theilnahme an demselben durch die Gewährung der Lizentiatur und der venia legendi verleihen, erklärt es die Versammlung für eine drin⸗ gende Aufgabe der kirchlichen Behörden und svpvnodalen Organe, dafür Sorge zu tragen: 1) daß geeigneten Geistlichen der Auftrag gegeben werde, gemäß den akademischen Ordnungen in den Lehrkörper der Universitäten einzutreten und an der wissenschaftlichen Arbeit, sowie am Unterricht der Theologiestudierenden theil⸗ zunehmen, 2) daß denselben für die Dauer solcher Dienstleistungen von seiten der Kirche eine ausreichende Besoldung gewährt werde, 3) daß überall an den Universitäten freie Konvikte begründet werden, in denen die Theologiestudierenden wissenschaftlich im Geiste der Kirche gefördert werden und die Konviktsvorsteher als künftige akademische Lehrer sich ausrüsten und erproben können. III. Die Versammlung beschließt, einen Ausschuß zu wählen, der zur Verwirklichung der in der Resolution enthaltenen Ge⸗ danken die erforderlichen Schritte zu thun hat.“ — In den unter III erwähnten Ausschuß wurde der Vorstand der Konferenz mit dem Recht der Kooptation gewählt. Der Vorstand setzte sich folgendermaßen zusammen: Graf von Wartensleben, Erster Vorsitzender; Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath Hahn, Zweiter Vor⸗ sitzender; Superintendent Holtzheuer, Pastor Knaack, Konsistorial⸗ Rath a. D. Mathis, Hofprediger a. D. Stöcker, Beisitzer.
Der Ausschuß der Stadtverordneten⸗Versammlung zur Vor⸗ berathung der Magistratsvorlage, betreffend die Verbreiterung des Fahrdamms der Potsdamerstraße vom Potsdamer Platz bis zur Lützowstraße, hielt am Dienstag Abend unter dem Vorsitz des Stadtverordneten Spinola und in Anwesenheit des Stadtsyndikus Meubrink eine Sitzung ab, in welcher einstimmig beschlossen wurde, der Versammlung zu empfehlen: den Magistrat zu ersuchen, in Verfolg ihrer Beschlüsse vom 4. Juni 1881, 14. Januar 1892 und 6. Oktober 1892 nunmehr baldigst ihr eine Vorlage zu machen bezüglich Verbreiterung des ,nee der Potsdamerstraße vom Potsdamer Platz bis zur ützowstraße um etwa 2m auf jeder Seite. Auch möge sie den Magistrat ermächtigen, daß derselbe das zu diesem Zweck etwa erforderliche Enteignungsverfahren gegen die betheiligten Hausbesitzer sofort einleite.
Im städtischen Obdach befanden sich am 1. April d. J. 48 Familien mit 150 Personen (darunter 22 Säuglinge) und 106 einzelne Personen. Am 1. Mai war der Bestand 19 Femütte mit 48 Personen (darunter 12 Säuglinge) und 59 einzelne Personen. Das Asyl für nächtliche Obdachlose daselbst benutzten im Laufe des Monats April 21 795, und zwar 20 548 Männer und 1247 Frauen. Von diesen Personen wurden 5 dem Krankenhause am Friedrichshain, 17 dem Krankenhause Moabit und 7 der Charité überwiesen, 435 (423 Männer, 12 Frauen) der Polizei vorgeführt. Der Kranken⸗ station des Obdachs wurden 78 Maͤnner überwiesen.
Die 10 Berliner Unfallstationen wurden im Monat April in 801 Fällen für erste Hilfe in Anspruch genommen, und zwar 690 mal bei Unfällen und 111 mal bei inneren Erkrankungen.
sonen behandelt. Die Benutzung der Krankentransportmittel geschah
in 34 Fällen. Die Frequenz steigerte sich von Woche zu Woche.
Wien, 9. Mai. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Budapest ist die Stadt Also⸗Kubin zur Hälfte durch eine Feuers⸗ brunst zerstört worden. Die katholische Kirche, das Pfarrhaus und mehrere öffentliche Gebäude wurden in Asche gelegt. Der Wind übertrug das Feuer in das Nachbardorf NanzhHalan welches voll⸗ ständig niederbrannte. “ 856
Triest, 8. Mai. In den letzten Tagen sind in Grado Aus.
schreitungen vorgekommen, welche dem „W. T. B.“ zufolge da⸗ durch veranlaßt wurden, daß ein Benediktinermönch, der den Urlaub überschritten hatte, von dem Orden zurückberufen worden war. Das Fischervolk, welches dem Mönche Ovationen dar⸗ brachte, schrieb die Rückberufung dem Bürgermeister und dem Pfarrer zu, rottete sich vor dem Gemeindehause zu⸗ sammen und bewarf die Gendarmen, das Zollhaus und die Wohnung des Bürgermeisters mit Steinen. Die Gendarmerie wurde verstärkt und mußte von den Waffen Gebrauch machen. Neun Personen wurden verhaftet und eine weitere Verstärkung der Gendarmerie an⸗ geordnet. Jetzt ist die Ruhe und Ordnung daselbst wieder hergestellt.
Budapest, 8. Mai. Der „Pester Lloyd“ meldet aus Miskolsz: In Szikszo brach am Sonnabend unter den Anhängern der Reformkirche während des Gottesdienstes ein Streit aus, welcher außerhalb der Kirche in eine erbitterte Schlägerei ausartete. Zwei Gendarmen, welche die Kämpfenden trennen wollten, wurden mit Steinen geworfen und mit Knütteln angegriffen; die Beamten mußten von der Waffe Gebrauch machen und verwundeten viele Personen erheblich. Schließlich flüchteten die Gendarmen in die Kaserne. Diese wollte die erbitterte Menge stürmen; die Gendarmen gaben nunmehr Feuer und zerstreuten dadurch die Menge. Die Rädelsführer sind verhaftet worden.
Rom, 8. Mai. „W. T. B.“ berichtet: Die auswärts ver⸗ breiteten Meldungen über einen Unfall, der dem Zuge, mit dem das Königspaar von Venedig nach Rom reiste, zugestoßen sein sollte, enthalten grundlose Uebertreibungen. Es handelt sich lediglich um den zu⸗ fälligen Bruch eines Koppelhakens zwischen zwei Wagen, die indessen durch die unversehrte Kette verbunden blieben. Der König und die Königin bemerkten nichts von dem Vorfall; auch ist niemand verletzt worden. Der Zug fuhr nach Figline weiter, wo der Haken mit einem Zeit⸗ verlust von 9 Minuten ausgewechselt wurde. Daß es sich um einen böswilligen Anschlag gehandelt hätte, ist völlig ausgeschlossen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Pola, 9. Mai. (W. T. B.) In Anwefenheit des Kaisers fand heute früh der Stapellauf des Küsten⸗ vertheidigungsschifkfs „Monarch“ statt. Nach der um 8 Uhr erfolgten ersten Einweihung des Schiffs durch den Marinepfarrer, begab sich nach 10 Uhr der Kaiser in Begleitung der anwesenden Erz⸗
herzoge und Erzherzoginnen nach dem 5
wo Allerhöchstders elbe von dem Marine⸗Kommandanten Admiral Freiherrn von Sterneck und den Spitzen der Marine⸗ und Zivilbehörden empfangen wurde. Hierauf vollzog der Marine⸗ pfarrer die zweite Einweihung des Schiffs, das sodann zum Ablauf bereit gestellt wurde. Die Erzherzogin Maria Theresia nahm die Taufe des „Monarch“ vor, der dann — unter dem Salut der im Hafen liegenden Schiffe — vom Stapel ge⸗ lassen wurde. Der Kaiser wurde sowohl bei der Ankunft wie bei der Rückkehr nach der Nacht „Miramar“ von der zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung begeistert begrüßt.
St. Petersburg, 9. Mai. Wie die Blätter melden, zählt die russische Flotte in den Gewässern des Ostens 1 Geschwader⸗Panzerschiff, 5 Kreuzer ersten Ranges, 3 Kreuzer zweiten Ranges, 2 Torpedokreuzer, 6 Kanonenboote und 3 Torpedoboote.
Frste Beilage eichs⸗-Anzeiger und Königlich Preuß
Berrlin, Donnerstag, den 9. Mai
Bemerkung: Die gesperrt gedruckten Schiffe sind Fla
Kommandant ment
Fahrt⸗ geschwindigkeit
8
des N ord⸗Ost see ggschiffe.
des Eintreffens in Kiel bezw. auf der Elbe.
Länge Breite
ziere sammt
— 8 ScoOO IOCO oddo —
Panzer⸗Kreuzer Kreuzer III. Kl.
Admiralitäts⸗Vacht
Schlachtschf
ö“ orpedo⸗Kreuzer
14 Panzer⸗Korvette
anzerdecksschiff
15 16 V chraubenbrigg
Panzerschiff Kanonenbt. I. Kl.
Kanonenbt. I. Kl.
8
1““
euzer 8
8
„Royal Sovereign „Empreß of
„Resolution
„Blenheim“ „Endymion“ „Bellona“ Torpedo⸗Jäger „Speedy“
„Enchantreß“
Kapt. z. S. Barrow 14 150
Kapt⸗Lt. Dodgson
„Elisabeta“
ö“ 1387 12 553
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
„Sleipner“
„New⸗York“ Columbia“
rancisco“ „Marblehead“
England.
Geschwader⸗Chefs: Vize⸗Admiral Lord Kerr,
Kontre⸗Admiral Alingto
Barlow 14 150
Bickford 14 150 Watson 14 150 58 9 000
romley 7 350
Korv.⸗Kapt. Tudor 1 830
Elliott
Kapt. z. See Urseanu 1 300 Korv.⸗Kapt. Coanda 350
18 115,8
115,8
115,8 115,8 114,3 109,7 85,3 70,1 76,2 70,1
20,0 114,0
16,2 106,0 19,5 95,0 V
10 61,0
18,5 75,0
w 380
Schweden und Norwegen.
Schweden.
Korv.⸗Kapt. Olsen V 3 100
3 150
. agg Kapt.⸗Lieut. Fenren I 640
Norwegen.
5 Fabricius
Geschwader⸗Chef: Kontre⸗Admiral von Klinteberg.
11 227 18 794 13 55,52
15 63,0
Geschwader⸗Chef: Kontre⸗Admiral Kirkland.
Kapt. z. See Evans V 8 Sumner 7 375
22,8
Shepard 4098 20,2
Italien.
Korv.⸗Kap. O'Neill 2074 18,44 78,
außer Ehebruch: öffentliche
Landfriedensbruch (§ 125), tu
und Gebräuche einer vom Staat anerkannten Religions⸗
gemeinschaft (§§ 166, 167), Nöthigung 8 240), Diebstahl er
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Kiel 15./6.
ischen Staats⸗Anzeiger.
Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden. Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung des
Gesetzentwurfs, betreffend Aenderungen und Er⸗ gänzungen des Strafgesetzbuchs, des Militärstraf⸗ gesetzbuchs und des Gesetzes über die Presse („Umsturz⸗
vorlage“). . b
111 erklärt die Aufforderung, die Anpreisung und Rechtfertigung einer Anzahl von Vergehen für strafbar. Die Kommissions⸗Vorlage zählt h Vergehen solcher Art auf;
usammenrottung (§§ 115, 124), eschimpfung der Einrichtungen
§ 242), Zerstörung von Bauwerken, Verkehrs⸗ oder Sicher⸗
n (82a2 atsn G 305, 317, 321). Die Strafbarkeit der An⸗ preisung der in §8§ 167 1 ist von der Kommission eingefügt.
§ 166, 167 mit Strafe bedrohten Vergehen
Die Abgg. Dr. von Levetzow, Freiherr von Manteuffel
und Graf Mirbach beantragen, aus der Regierungsvorlage noch hinzuzunehmen: Widerstand gegen Beamte (§ 113) und die gewaltsame Nöthigung zu JE (§ 414).
Abg. Dr. Barth will ferner die Vergehen des Duells unter
diesen Paragraphen einfügen, sowie bestimmen, daß die Anpreisung nur 2. strafbar ist, wenn sie in der Absicht geschieht, dadurch zur Begehung der bezeichneten strafbaren Handlungen anzureizen.
Debattiert wird zunächst nur über das Prinzip der An⸗
preisung, Aufforderung und Rechtfertigung von Verbrechen
Das Wort nimmt zuerst der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe: Meine Herren! Gestatten Sie mir, gleich zu Beginn der Dis⸗
kussion über § 111 einige allgemeine Bemerkungen zu machen. Ich thue dies, um meine Ansichten vom allgemeinen Gesichtspunkt aus gleich zusammenzufassen, um bei den einzelnen Paragraphen Wieder⸗ holungen zu vermeiden.
Meine Herren, schon bei der ersten Lesung habe ich Gelegenheit
gehabt, darauf hinzuweisen, daß das Gesetz, betreffend die Aenderungen
und Zusätze zum Strafgesetzbuch, nicht hervorgegangen ist aus allge⸗
meinen theoretischen Erwägungen, sondern veranlaßt wurde durch die
mehr und mehr sich geltend machende Ueberzeugung, daß die Grund⸗ lagen des religiösen und sittlichen Lebens, daß die Achtung vor den überkommenen Einrichtungen unserer Staatsordnung, daß der Gehorsam gegen das Gesetz und das Ansehen der Obrigkeit erschüttert sind. Eine Umkehr schien nöthig und Maßregeln wurden gefordert und er⸗ wartet, die zur Wiederherstellung und Festigung jener Grundlagen führen könnten. Je größer die Besorgniß vor revolutionären und anarchistischen Ausschreitungen war, um so stärker trat an die Regierung die Forderung heran, die bürgerliche Gesellschaft zu schützen.
Als nun die verbündeten Regierungen dieser Forderung durch eine Reform des gemeinen Rechts zu entsprechen unternahmen, konnten sie sich der Hoffnung hingeben, daß sie der Zustimmung wenigstens des Theils der Bevölkerung sicher sein würden, der am lautesten nach Schutz und strengeren Strafbestimmungen gerufen hatte. (Sehr gut! Große Heiterkeit.) Und als bei der ersten Berathung an⸗ gesehene Mitglieder dieses hohen Hauses sich im gleichen Sinne
Höchstkommandierender: Herzog von Genua. Geschwader⸗Chefs: Vize⸗Admiral Accini, Kontre⸗Admiral Grandville.
T Königl. Yacht „Savoia“ Kapt. z. See Persico 2 850] 14,5 Theater⸗Anzeigen. “ I. Kl. „Re Umberto“ Hettojo 13 296 187 Aönigliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ Freitag: Der Obersteiger. Operette in 9 Sonnabend: Zum wohlthätigen Zweck. Jubiläums⸗ en 13 860 1976 haus. 118. Vorstellung. Der Evangelimann. 3 Akten von L2. Held und M. West. Musik von i-ebe. Se Asbe. „Ruggero di Lauria“ 10 663 17,0 Musikalisches Schauspiel in 2 Aufzügen, nach einer Carl Zeller. Regie: Herr Fredy. Dirigent: Herr ejen. C. ,⸗ r: Bei halben Kassen⸗ Kreuzer II. Kl. „Stromboli“ 3 475 17,9 von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Kapellmeister Dahms. Ermäßigte Preise der Plätze. preisen: Charley’s Tante. „„ I „Etruria“ Korv.⸗Kapt. Ruelle 2 281 19,94 enn diese Anträge auch nur zum theil zur Annahme gelangten Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. In Scene ge⸗ Anfang 7 ½ Uhr. 8 Torpedo⸗Kreuzer „Aretusa“ 4 Boccardi 846 20,7 “ g dea peas zFeghe setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ Sonnabend: Der Obersteiger. „Partenope“ 8 Carnevali 834 18,6 12 10 6 so vermehrten sie doch den ungünstigen Eindruck. Von vielen 8 ö“ 8 16““ 1G .“ ““ Seiten erhoben sich Warnungsrufe, vielleicht auch von solchen,
richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: 8 8 b
hans be. ie eeehr. Dr. Muck. Anfang 7 ½ Uhr. 8 11A“ “ 1“““ Rustland. 8 die das Gesetz gar nicht einmal gelesen hatten (sehr richtig!), und
Christiansund 2 S l wolkenlos 13 Lrnusptfghaus. 124. Voeftelung Halali. 2uft. Nenes Theater iffbauerdamm 4a./5. Zhilh
Kopenhagen halb bed spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In g zeg . Schi “ 8./5. Philharmonie. Freitag, Anfang 8 Uhr: 8
Srocholm 1“ wolkenlos Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Freitag: Demi⸗Monde. Sittenbild in 5 Akten Konzert vom Sängerbunde des Berliner Lehrer⸗ Die stille Wache. Schwank in 1 Aufzug von von Alexandre Dumas. Anfang 7 ½ Uhr. Vereins (Leiter: Prof. F. Schmidt) zum Besten
lee ar. 2 wolkenlos Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Re⸗ Sonnabend: Zur Feier des 70. Geburtstages der Lehrer⸗Wittwen und ⸗Waisen, unt. güt. Mitw.
t. Petersbg. 3 W wolkenlos . t 78. 8 ; I1 gisseur Plaschke. Anfang 7 ½ Uhr. Gustav von Moser's: Zum ersten Male: Ein 8 w Moskau... wolkenlos Sonnabend: Opernhaus. 119. Vorstellung. Die Husarenstreich. Schwank in 1 Akt von G. von Pe, Fhnl. ese Surzbers (Kl.) u. d. Herrn
Cork, Queens⸗ STochter des Regiments. Komische Oper in Moser. — Hierauf: Die zweite Frau. Schauspiel : i tef town ... heiter 2 [2 Akten von Gastano Donizetti. Text nach dem in 4 Akten von Arthur A. Geschwader⸗Chef: Kontre⸗Admiral Erzherzog Karl S .“ . Kiel 12,/6. versammlungen abhalten. (Sehr richtig! Hiterkeit.) Ich habe eine
B Pinero. x “ neha; 8 Cherbourg. heiter Französischen des Saint Georges. (Marie: Frau, Sonntag, Nachmittag 3 Uhr: Zu halben Prise ——————— Panzerdecks⸗Kreuzer „K. u. K. Maria] Kapt. z. See R. v. Pöltl- 5 270] 19,35 106,6 zu hohe Meinung von dem Volke der Denker, als daß ich es wagen lIder 764 wolkenlos Marcella Sembrich, Königl. Kammersängerin, als Demi⸗Monde. — Abends 7 ½ Uhr: Die zweite Ferei 1 98,0 14,8 do 5 h s könne die Geistesarbeit eines deutsche vlt 1766 bedeckt Gast) — Karneval. Ballet⸗Burleske in 2 Auf⸗ Frau. ües 1 3 „K. Franz Josef I. v. Pirkers⸗ 4 030 19,0 V do. möchte anzunehmen, es könne die stesarbeit eines deutschen mburg 1764 wolkigl) zügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Stein⸗ ““ Familien⸗Nachrichten. . 8 4064 198 979 148 . DPhilosophen, es könne der große, weltbewegende Kampf der Geister winemünde 768 heiter²) mann. Anfang 7 ½ Uhr. Erhöhte Preise. Residenz⸗-Theater. Blumenstraße Nr. 9. 9. ““ „K. Elisabeth 8 r. 200 670 80 und der Fortschritt der Menschheit gehemmt werden durch gesetzliche e ü Sles Schauspielhaus. 125. Vorstellung. Der Biblio. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Fer⸗ ernlobt. Frl. Marthe er, e b Bestimmungen, die öffentliche beschimpfende Aeußerungen unter 1 . beüte⸗ thekar. Schrank in 4 Aufzügen von G. von nand's Ehekontrakt. (Vil b la patte.) Schwank sichten Cornetnis Feldbnn. Ib 1 Spanien. Strafe stellen. (Bewegung.) Münster 762 5SO Zwolkenlos zug von. G. von Moser und Thilo von Trotha. arbeitung von Benno Jacbbson. Anfang 78 hr. G b Sel-ne, eeet “ — 8 g 16,2 1005 Kiel 17./6. Vielleicht hat zu den Besorgnissen und; ändnissen auch Karlsruhe .. 764 SW heiter Anfang 7½ Ubr. Sonnabend und folgende Tage: Fernand’'s 8S Scht 23 828 (Haus 18e. atee⸗ * 26 8 p 8Fe. 1 8 20,24 103˙6 do. beigetragen, daß die Kommission Materien in das Gesetz hinein⸗ Müatsden. 88 2'” “ Ehekontrakt. meeah. 28 Fire . ert ocn deeutenang 1 eresa⸗ 8 8 getragen hat, die demselben früher in dem gleichen Maße fern⸗ 765 SO wolkig S. he EA1“ Se (Colmar i. E.). — Hrn. Pfarrer Ernst „Marquss de la En⸗ 57,6 Clb⸗ 18 geblieben waren. Während üs Vorlage 8 Stärkung 18 980 Zwoltig: A ne 7öhühr rinz Friedrich von Homburg. Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. 6 899 L“ 12 senadaa“ 8 der Staatsgewalt und den Schutz der öffentlichen Ordnung im 68 89 wolkenlos 1 :* : Juli — Freitag: örbe: Hr. ittergutss , Nas. üee 1 Dã k Auge hatte und deshalb vor allem die Abschnitte VI und VII 769 S wolkenlos Sonnabend: Weh dem, der lügt! Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Rund um (gCleutsch). — Fr. Sanitäts⸗Rath Maria Hahn, geb. 18“ e“ 1 S ee. ’ moelgenlegs 1 Sonntag: Das Lumpengesindel. Wien. — Vorher: Pariser Leben. Operette von Ernst (Reichenbach). — Hr. Hauptmann a. D. Carl Geschwader⸗Chef: Kommodore Theil II des Strafgesetzbuchs in den Kreis ihrer Vorschläge zog, 786 . 85 —— 8 Offenbach. Anfang 7 ½ Uhr. 8 von Glasenapp (Breslau). — Hr. Gerichts⸗Assessor 45 Kreuzer III. Kl. „Hekla“ Kapt. Zachariae 1 290 erstrecken sich die Aenderungen der Kommission vorzugsweise auf das 764 5nO bette Berliner Theater. Freitag (34 Ab ts. L Reein 111““ Franz Oskar Scheven (Berlin). — 6 . III. Kl. Geiser“ . Klixbüll 1 290 Gebiet der strafbaren Handlungen gegen Religion und Sitte (Ab⸗ — * Freitag (34. Abonnements⸗ Leben. — Verw. Fr. General⸗Superintendent Emilie Poetz⸗ 47 Torpedoboot „Havhesten- vis Pheerd, viu- schnitt Xl und XIII des Strafgesetzbuchs), ja, sie wollen dieses gn Gebiet noch erweitern. Dagegen sind gerade diejenigen Bestimmungen,
EEö“ be ” e 7 ½ 8* 1 geb. Kaefer (Königsberg). dich eheD ff . itter. onnabend: Fest⸗Vorstellung zur Fe⸗ es g edoboots⸗Division 7 „
N 2 Zentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. JMarhvalen“ Pr⸗dt⸗ Brockmeyer die auf die Festigung der Staatsordnung, der Staatsgewalt Bezug
Block haben, ziemlich stiefmütterlich behandelt.
) Gestern Gewitter. 70. Geburtstages Gustav von Moser's: Zum ersten Uebersicht der Witterung. Male: Der Lebemann. Lustspiel in mn.- von Direktion: Richard Schultz. — Freitag: Zum Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth “ Sölöven“ 18 So hat die Kommission in § 111 die Verherrlichung des Wider⸗ standes gegen die Staatsgewalt, die recht eigentlich in den Rahmen
Eine breite Zone höchsten Luftdrucks erstreckt sich Gustav von Moser. 7. Male: Unter artistischer Leitung des Herrn 5 . . Farstensen vom Schwarzen 1“ lüftr dt sch Sonntag, 2 ½ Uhr: Madame Sans⸗Geue. — Adolf Brakl vom Königl. Gärtnerplatz⸗Theater in in Berlin. 1“ „Stören stens dinavien hinaus, während ein anderes Maximum 7 ½ Uhr: Die Ehre. München; Figaro bei Hof. (Roroco.) Operette Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. ““ Miederlanche. 13“”“ n geringerer Höhe über Südwest⸗Europa lagert. e“ in 3 Akten (nach Beaumarchais' Memoiren) von 2 r II. Kl Atjeh“ Kapt. z. S. van Waning 3 565 2 dieses Gesetzes gehört, beseitigt dadurch, daß sie die Bezugnahme Bei im Norden leichten bis frischen, meist östlichen Bohrmann⸗Riegern. Musik von Alfred Müller⸗ Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und. Verlags⸗ u. III. KI. ⸗Alken . Kapt. 2 van Afferden 1 010 1G 0,2 8 auf den § 113 des Strafgesetzbuchs gestrichen hat. Ich gebe mich füb cben schne eeeee 8 südöslicen bis † Lessing Theater. Freitag: Madame Bont. mese easf. Sahe ae dof ““ — 88 der Hoffnung hin, daß der Reichstag diesen Paragraphen wieder ein⸗ üdwestlichen n i 2 S : . ; 8 8 4 “ inden ist das Wetter in Deutschland vard. Anfang 7 ½ Uhr. 2 Sechs Beilagen Türkei setzen wird; umsomehr, als es sich ja nicht um passiven Widerstand
hygienischer Unterrichtskurse und Verbreitung systematischer Gesund- In den Stationen wurden 733 Personen, außerhalb derselben 68 Per⸗ aussprachen, gaben wir uns der Hoffnung hin, daß aus den Be⸗
rathungen der Kommission ein Gesetz hervorgehen werde, das dem Zweck der Vorlage entspräche. Diese Hoffnung ist nur zum theil in Erfüllung gegangen. (Hört, hört!)
Im Laufe der Kommissionsverhandlungen vermehrten sich zu⸗ sehends die Feinde der Vorlage. Anträge wurden in der Kommission gestellt, die die Außenstehenden erschreckten. (Sehr richtig!) Und
— —
—
Friedrich · Wilhelmstädtisches Theater. Audran. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Chausseestraße 25/26. Anfang 7 ½ Uhr.
—₰
— —₰
SEPPEbgZge 00,90 b0 980 08OUSde do do Obo 0oo ᷣ 0o 00
—
0 Celsius 50 C. = 40 R.
Stationen. S8 ind. Wetter.
—
9oo & σ&ꝙ, ϑ☛, 90 90 90,90 2SnSSNdo
—
Temperatur
in
1“ Geschwader⸗Chef: Kontre⸗Admiral Skrydlow. 1“ “ 8 b 1 b gierung und dem Reichstag der Vorwurf öö“ 88 Ketlrr e“ ö V “ V “ gemacht, daß sie die Geistesfreiheit des deutschen Volks beschränken Gepanzerter Kreuzer „Rurik“ 8 Krüger I 10 940 18 1129,8 20,4 wollten — während doch nur beschimpfende undden öffentlichen Frieden Panzer⸗Kanonenboot „Grosjaschtschti“ Korv.⸗Kapt. Scharon 1492 12,5 67,8 12,6 ’1 ’1 e“ sgefährdende Aeußerungen, keineswegs aber wissenschaftliche Kritik ich⸗ unter Strafe gestellt werden sollen.
““ Ueberhaupt verstehe ich die Herren nicht, die Entrüstungs⸗
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warm und ziemlich heiter; gestern Nachmittag gingen Sonnabend: Fest⸗Vorstellung zur Feier des
zahlreiche Gewitter, meist mit Regenfall, nieder; in Hamburg ist auch Hagel gefallen. Auch heute sind Gewittererscheinungen wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
70. Geburtstages Gustav von Moser's: Der
Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von Gustav
von Moser. Sonntag: Madame Bonivard
Madame Suzette. Ordonneau.
3 Akten von
seinschließlich Börsen⸗Beilage),
Adolph Ernst⸗Theater. Letzte Woche. Frei⸗ und das Verzeichniß der gezogenen Pfan Vaudeville⸗Posse in briefe der Baterischen Hypotheken⸗ und Musik von Edmond Wechselbank.
53] Kreuzer⸗Korvette
Oberst⸗Lt. Ismarl⸗Bey 1 960
handelt, sondern nur um den Widerstand mit Gewalt, Bedrohung und thätlichem Angriff. Eine Ausscheidung dieses Paragraphen würde