In der Presse wurden vor einiger Zeit wiederum Mit⸗
heilungen verbreitet, welche geeignet sind, das Verfahren der Militärverwaltung bei den Naturalien⸗Ankäufen durch die Proviantämter in ein unrichtiges Licht zu setzen.
Es wurde ausgeführt, daß die u ei ihren Ankäufen von den Produzenten der Provinz Hengever weit über die von den Händlern geforderten reise hinaus⸗ gegangen seien und zur Vermittelung der Ankäufe sogenannte Vertrauensmänner gegen Zahlung nicht unerheblicher Pro⸗ visionen angenommen häuten⸗ Der letztere Umstand lasse den Schluß zu, daß bei den Beschaffungen von den Produzenten der eNr. nicht entbehrt werden könne.
iese Angaben sind nicht begründet. b
Die betreffenden Proviantämter haben sich bei ihren An⸗ käufen von den Produzenten stets innerhalb der von den Händlern . Preise gehalten, eine nealscige Be⸗ vorzugung der Produzenten hat also nicht stattgefunden. Die Vertrauensmänner sind nicht von den Proviantämtern, sondern
von den betreffenden landwirthschaftlichen Vereinen im 299
der Produzenten bestellt worden. Eine Provision haben diese Vertrauensmänner von den Proviantämtern nicht erhalten.
5
Verschiedene et a brachten in den letzten Tagen die Mittheilung, daß ein Artillerist Julius Titz in seiner Gar⸗ nison Königsberg i. Pr. standrechtlich erschossen worden sei;
Ursache seiner kriegsgerichtlichen Verurtheilung sei die Ermor⸗ dung eines Vor hesten gewesen.
Diese Mittheilung 8 ganz und gar erfunden.
Der General der Infanterie Golz, Chef des Ingenieur⸗ und Pionier⸗Korps und General⸗Inspekteur der Festungen, hat Berlin verlassen.
Der Kaiserliche Gesandte in Santiago von Treskow
hat einen ihm Allerhöchst bew illigten Urlaub angetreten. “ 1
Laut telegraphischer Mittheilung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Alexandrine“, Kommandant Kapitän zur See Schmidt, am 8. d. M. von Tanger nach Casablanca, S. M. S. „Iltis“, Kommandant apitän⸗ Lieutenant Ingenohl, am 8. d. M. von Chefoo nach Shanghai in See gegangen und heute dort eingetroffen; S. M. S. „Bussard“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Scheder, ist am 23. April in Apia angekommen. 8
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der gemeinsame Landtag der Herzogthümer oburg und Gotha ist auf den 16. d. M. nach Gotha einberufen worden.
Der Landtag des Fersegeresns Gotha beschloß in seiner vorgestrigen Sitzung auf ntrag der Kommission, die Regierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Auf⸗ besserung der Seeh rgnce ncnRge e gemäß dem Antrage der Schulkommission vom Jahre 1892, zu ersuchen. Seitens der Regierung wurde die Bereitwilligkeit hierzu ausgesprochen und die zu bewilligende Summe auf 37 000 ℳ geschätzt.
Oesterreich⸗Ungarn.
Bei der gestrigen Taufe des Küstenvertheidigungs⸗ chiffes „Monarch“ gab, wie „W. T. B.“ aus Pola be⸗ richtet, der Kaiser in seiner Erwiderung auf die Ansprache des Marine⸗Kommandanten, Admirals Freiherrn von Sterne ck, zunächst seiner Freude darüber, unter seinen wackeren See⸗
schaffen wohlgelungene Erzeugniß aus⸗
i inländischer Arbeit sei. Daran schloß der Kaiser den Wunsch, daß alle guten Erinnerungen an das geliebte Vaterland, alle begeisternden Traditionen er Kriegsmarine auch bei dem jüngsten ““ der er⸗ robten Febegeschiffe sich bewähren möchten. eim Vollzuge es Taufaktes sprach die Erzherzogin Maria Therese en Wunsch aus, das neue Kriegsschiff möge allezeit den Ruhm der bewährten Marine Oesterreich⸗Ungarns mehren. Sämmtliche Erzherzoge F8;
— Heute Vormittag hanser in Anwesenheit des Kaisers aktische Seemanöver statt, welche von zwei aus je drei Seüegeschiffen und drei Torpedobooten bestehenden Schiffs⸗Divi sonen ausgeführt wurden. Der Kaiser sprach iederholt seinen Beifall über die Sicherheit der Führung nd über die allgemeine Durchbildung der Mannschaft, sowie ber die präzise dee dccenne und den ernst durchdachten Plan eer aus der eigenen nitiative der Divisions⸗Kommandanten hervotg pengenen Angriffs⸗ und Vertheidigungsmanöver aus. Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, sind gestern in Wien die Urkunden über das Handelsübereinkommen zwischen Oesterreich⸗Ungarn und Bulgarien aus etauscht worden. Bulgarien erkannte den Standpunkt Deserresch⸗ Ungarns, die Accisenfrage, im inzip an, machte aber geltend, daß es die betre enden Einnahmen ni entbehren könne. bis⸗ erige provisorische Arrangement Ende 1896 abläuft, so wurden zuggeich die Grundlagen für ein definitives Ahkommen nach dem Brundsatz der Meistbegünstigung mit Beibehaltung des gegenwärtigen Systems der Werihzölle festgestellt. Die letzteren sollen danach bis Ende Dezember 1896 10 ½ Proz., sodann 14 Proz. betragen, wobei für einzelne Artikel nach herbeigeführtem 11“ höhere oder niedrigere Sätze festgesetzt werden können. “ erhält die Berechti⸗ gung — unter der Bedingung der Anwendung auf Provenienzen aller Länder und gleichartiger Besteuerung der inländischen Produktion, gewisse Artikel mit Accisen zu belegen. ie Dauer des definitiven Abkommens, welches Anfang des Jahres 1896 in Kraft treten soll, ist bis zum Jahre 1908 in Aussicht genommen. sch a8 Im österreichischen geordnetenhause erklä gestern der Minister⸗Präsident Fürst Winvef S Beantwortung der Interpellationen des Fürsten Liechtenstein
und der Abgg. Dipauli und Genossen unter dem lebhaften Beifall des Paufes; die Regierung theile vollkommen die von dem Minister des Aeußern in seiner Note an den unga⸗ rischen Minister⸗Präsidenten vom 25. v. M. ausgesprochenen
rundsätzlichen Anschauungen, wonach weder das Ober⸗ der katholischen Kirche in der Leitung der kirchlichen Angelegenheiten und im legitimen Verkehr mit den Gläubigen von Staatswegen irgendwie behindert werden, noch der Staat in der Ausübung eee Rechte irgend eine Einschränkung von außen erfahren dürfe. Die Regierung glaube sedoch auf eine meritorische Beantwortung der in er zweiten Interpellation gestellten Fra e nicht ein⸗ gehen zu sollen, weil für sie innerhalb ihres Wirkungskreises ein konkreter Fall nicht vorliege. Mit Rücksicht auf den Um⸗ stand, schkoß der Minister⸗Präsident, daß die in der ersten Interpellation gestellten Fragen ausschließlich den Amtsbereich des Ministers des Aeußern berührten, und mit Rücksicht auf die Thatsache, daß eine weitere Besprechung der fraglichen, noch in der Schwebe befindlichen Angelegenheit sowie über⸗ haupt das Aufwerfen kirchenpolitischer Fragen ohne einen das Feh Staatsgebiet berührenden Anlaß vom Stand⸗ punkte des Staatsinteresses nicht erwünscht sein könne, so er⸗ laube er sich, von dem durch die Geschäftsordnung eingeräumten Rechte Gebrauch zu machen und die Beantwortung dieser Interpellationen abzulehnen. Ein Antrag des jungczechischen -8- wgeags- Kramarz 0 Eröffnung der Debatte wurde mit 123 gegen 41 Stimmen abgelehnt.
Aus Budapest meldet „W. T. B.“, dem Vernehmen nach werde sich der Minister⸗Präsident Baron Banffy am Sonnabend nach Wien begeben, um dem Kaiser über die Lage in Ungarn Bericht zu erstatten.
Im Klub der liberalen Partei wurde gestern Abend der Gesetzentwurf über die Kas senbestände berathen und angenommen. Der Finanz⸗Minister Lukacs widerlegte bei diesem Anlaß die an diese Vorlage, zumal im Auslande, ge⸗ knüpften pessimistischen Betrachtungen und erklärte schließlich, er könne sich dafür verbürgen, daß, falls nicht unvorherge⸗ sehene elementare Uebel einträten, die Finanzlage Ungarns keine Verschlechterung erleiden werde. Die liberale Partei nahm vin “ des Finanz⸗Ministers mit lebhaftem Bei⸗ all auf.
Großbritannien und Irland.
Der Herzog von York wird, wie „W. T. B.“ meldet, die Königin bei der Einweihungsfeier des Nord⸗Ostsee⸗Kanals vertreten. Der Herzog wird sich an Bord der Königlichen Nacht „Osborne“ nach Hamburg begeben und dort mit den britischen Kriegsschiffen, die an den Festlichkeiten theilnehmen, zusammentreffen.
Die Königin und die Königin⸗ Regentin der Niederlande haben England wieder verlassen.
Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments⸗ Sekretär des Auswärtigen Amts Sir E. Grey: die letzten, vom 12. Februar datierten Nachrichten aus Uganda besagten, da Kabarega die Absicht gehabt habe, Streitkräfte zu entsenden, die einen Einfall in die Uganda ⸗Provinzen machen sollten, seien die nöthigen Schritte gethan worden, um dieses Vorhaben zu vereiteln. Karawanen könnten sich von und nach Uganda ungehindert bewegen. Die franzö⸗ sische Regierung habe erklärt, der Kapitän Toutee, von dem gemeldet worden, daß er der Leiter der Expedition sei, die eine Stellung am Niger besetzt halte, sei ein Pri⸗ vatreisender. Weitere Untersuchungen seien versprochen worden, um eine vollständigere Auskunft zu erlangen. Der Parlamentssekretär des Kolonialamts Buxton erklärte, ein ö auf dem Wege nach Matongaland, um das formelle Protektorat über den Theil zu proklamieren, der nicht unter portugiesischem Einfluß stehe. Der Sekretär für Schottland Trevelyan beantragte, eine ständige Kom⸗ mission für alle Regierungsvorlagen zu ernennen, die sich ausschließlich auf Schottland beziehen; dieser Antrag wurde von Fergusson bekämpft. Maxwell brachte den Antrag ein, alle Vorschläge abzuweisen, wonach Vorlagen an ständige Ausschüsse auf der Grundlage getrennter Nationalitäten verwiesen werden sollen. Der Antrag wurde mit 186 gegen 162 Stimmen abgelehnt.
Frankreich.
Der sozialistische Deputirte Rouanet beabsichtigt, am 14. d. M. in der Deputirtenkammer eine Inte rpellation 8 die französisch⸗russisch⸗deutsche Entente einzu⸗ ringen.
Der Kardinal⸗Staatssekretär Rampolla hat an den Erzbischof von Tours ein Schreiben gerichtet, worin er der Geistlichkeit gegenüber der neuen Kon regationssteuer eine geduldige und maßvolle Haltung anemp ehlt. Die Oberen der Pariser Kongregationen hielten eine Berathung hierüber ab, wobei es sich herausstellte, daß nur ein kleiner Theil einem passiven Widerstand zuneige. ö“
Italien.
Der Minister⸗Präsident Crispi empfin gestern eine Deputation des vierten Wahlkreises Roms, nahm eine von derselben ihm angebotene Kandidatur an und ver⸗ sprach, auf dem ihm zu Ehren zu veranstaltenden Bankett eine Rede zu halten.
Die österreichischen Pilger wohnten gestern der vom Pa pft zelebrierten Messe bei; auch der Erzbischof von Warschau und die Bischöfe von Limburg und von Osnabrück nahmen an der Messe theil. Der Papst richtete freundliche Worte an die Pilger. 8
Belgien.
Die Repräsentantenkammer begann gestern die Berathung der Vorlage, durch welche die Besteuerung der Leuchtfeuer und Feuerthürme aufgehoben und eine Feihe von Einfuhrzöllen festgesetzt wird. Der Präsident der Kammer Beernaert verließ den Peüsdetenfs und bekämpfte in einer längeren Rede die Vorlage, wobei er nachzuweisen suchte, daß die Landwirthschaft, fuür die man Schutzzölle ein⸗ ühren wolle, nicht mehr Noth leide als andere Gewerbe. Ein Antrag des Abg. Cooremans, der durch die Vorfrage den Zoll auf Hafer beseitigen wollte, wurde mit 60 gegen 40 Stimmen abgelehnt.
Griechenland.
„Der Ministerrath hat, wie „W. T. B.“ meldet, in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, das Kabinet solle
demissionieren, sobald die Wahlprüfungen beendet sein würden und das Bureau der Kammer ich konstituiert haben
werde.
Numänien. 8 mit 44 gegen 3 Stimmen die Abän etzes angenommen, wonach Unruhen vor⸗
Der Minister Präsident betonten im Lau
gegenwärtigen Gesetzes zu Tage
Der Senat hat rung zweier Artikel des Wahlge orsitzende der Wahlkommis beugen, an die hewaffnete Macht wenden kann. eußeren und der Minister⸗ der Berathung die infolge des getretenen Mißbräuche.
sion sich, um
Serbien.
W. T. B.“ zufolge, das Kabinet Christ gereicht. Die Gerüchte von dem inets seien unbegründet.
Schweden und Norwegen.
Der schwedische Reichstag gemeinschaftlicher Abstimmung beider K Zollsatz für Dextrin oder Dextri das Kilogramm, beizubehalten auf 20 Oere, für Hefe auf Weizen, Kartoffel
versichert, daß
bevorstehe
Offiziell wird, dem „ keine Rede davon sei, Entlassung ein Rücktritt des Kab
beschloß vor ammern, den ngummi, 17 Oere für Zollsätze für Grütze 25 Oere und für Stärke aus schen Stoffen auf
„sowie die
n oder anderen vegetabili 20 Oere für das Kilogramm zu erhöhen.
Amerika.
wird aus Philadelphia gemeldet, die Ent⸗ en Gerichtshofs in der Einkommensteuer⸗ „ wo, wie man annehme, rig erklärt werden dürfte. chatzamt einen Einnahmeverlust ch der Fehlbetrag für Dollars erhöht werde. erklärte der mexikanische mer, daß die Importzölle 450 000 Dollars betra Periode des Vorjahrs ein Für das ganze laufende Finanz⸗ 200 000 Dollars oder 1 900 000 enen Jahre, aus den übrigen Zöllen anzen an Zolleinnahmen 19 500 000 hmen wiesen für die letzten — des Vorjahrs ein ihr gesammtes Ergebniß circa 16 000 000 Dollars Einnahmen mithin Gesammteinnahme 44 200 000 ordentlichen Ausgaben für Armee⸗ en 900 000 Dollars, und würden aus dem Er⸗ er Anleihe gedeckt. Die ordentl würden 44 200 000 Dollars nicht über inneren Schuld, deren 187 000 000 Dollars belaufen voraussichtlich
Der „Times“ scheidung des Oberst frage werde zum die ganze Steuer als verfassungswid In diesem Falle werde das S von 15 000 000 Dollars erleide das laufende Finanzjahr auf 50 000 000
Nach dem „Diario Official“ Finanz⸗Minister in der Kam in den letzten zehn Monaten 14 mithin gegen die gleiche 1 515 000 Dollars aufwi jahr seien zu erwarten 17 Dollars mehr als im vergan 2300000 Dollars, somit im Dollars. Die Stempelei 10 Monate gegen die gleich Plus von 1 300 000 Dollars auf, werde sich voraussichtlich auf
8 700 000 Dollars, Die außer
20. Mai erwartet
n, wodur
gen hätten, Plus von
e Periode
zwecke betrü löse der 189. ichen Ausgaben steigen. Die Konversion Betrag sich Ende Juni auf habe, werde die Staatslasten
von Ersparnissen
1893 10 000 000 ihr ein Guthaben von chuld habe gegenwärtig 56 Proz. in 1893. Die onaten lasse eine Periode zulassen werde, von jetzt besonders drückender Lasten in wie der Renta del timbre. worunter die Industrie leide, und Bezüge. am Schluß des leichgewicht im Budget vollstän ökonomische Krise der letzten drei Jahre Für das Finanzprogramm der Regieru Vorsicht und Rechtschaffenheit in der Gesichtspunkte bilden.
erleichtern und Amortisation. Nationale
100 000 Dollars.
Die auswärtige S einen Bör
ssenpreis von 87 Proz. gegen sichtbare Besserung in den letzten 62
dauernder Gesundung erhoffen, die es ab die Verringerung gewisser, Aussicht zu nehmen, auf Henequen, auf Gehälter
Ausfuhrzoll und Abzug Resümierend laufenden inanzjahrs dig hergestellt und die üderwunden sein werde. ng würden auch fernerhin
Verwaltung die leitenden
Parlamentarische Nachrichten.
chlußbericht über die Reichstags befindet sich in der Erste
— In der h welcher der Reich sekretär, Staats⸗Minister sekretär Nieberdin von Schellendorf nahmen, wurde die Aenderungen un buchs, des Milit
gestrige Sitzung des n Beilage.
eutigen (89.) Sitzung des Reichstags, an ürst zu Hohenlohe, der Staats⸗ r. von Boetticher, der Staats⸗ und die Staats⸗Minister Bronsart von Köller und Schönstedt theil⸗ zweite Berathung des Gesetzes, betreffend d Ergänzungen des Strafgesetz⸗ är-Strafgesetzbuchs und des Ge⸗ über die Presse, fortgesetzt.
In der weiteren Ver gesetzbuchs nahm das Wor
Abg. Gröber (Zentr.): daß die Vorlage Vorbereitung Sozialistengesetz, b bringen können, nachdem der Reichstag erklärt habe, die revolutionäre Boden des gemeinen Rechts bekämpfen Vermuthungen habe der Umstand Anlaß Wunsch nach einer Aus⸗ er Lebhaftigkeit geltend Seite die Hoffnung, auf daß diese Kreise, denen das Scheitern willkommener efürwortung eines stimmung an maßgebenden Stell des leitenden Staatsmanns weise der Redner einen Reichskanzler gebe sich sicherlich zu einem derartigen geberischen Scheinmanöver nicht her, und von irgend einem anderen e sei auch nicht anzunehmen, daß er was die verbündeten Regierungen hier ver⸗ e beiden gestrigen Minif
handlung über § 111 des Straf⸗
Es sei der Verdacht rege geworden, ernst gemeint sei, sondern nur verschärftes
unmittelbar
Zu solchen
gegeben, daß in einflußre nahmegesetzgebung bestehe und mit steigend gemacht werde. Es bestehe auf der einen der andern die Befürchtung,
zu wollen. 1 liichen Kreisen der
Ausnahmegesetzes wäre, en gefunden hätten. Für die Person solchen Verdacht
entschieden ab; der
efindlichen Staatsmann dem entgegenwirken werde, treten. Allerdings wären di entsprechend gewesen, wenn es sich um ein Entgegenwi Die Ausführungen des preußischen Ministers des Begründung eines Ausnahme listischer Versamml
terreden ganz zweck⸗ irken gehandelt hätte. Innern hätten zur epaßt, denn das Hoch sozia⸗ ie u. s. w. könne wohl von frecht getroffen werden. ja eine bedauerliche ung der von liberalen
ungen auf die Anar einem Polizeigesetz, aber nicht vom Stra D Westentasche“ Erscheinung, aber weit verderblicher sei die Wir Professoren verbreiteten Lehren ; einer der schli und Spötter, David Strauß, sei politis Die gestrige Auslassung des Staats⸗ die Mitwirkung des Reichstags
welche der preußische Justiz⸗Minister geglaubt um ertheilen zu müssen, weise er ebenfalls zurück. zu thun habe, auch heute daran stand gegen die Staatsgewalt nicht erlaubt der Frage aber, in wie weit ein passiver
nationalliberal gewese
inisters von Köller über zurückgewiesen Belehrungen, habe dem Zentr
fest, daß ein aktiver Wider sei. Bei der Abmessung
sderstand und die Anpreisung eines solchen sittlich erlaubt sei, veessag Zentrum allerdings auch seine Erfahrungen aus Kulturkampf zu Rathe. Die Entscheidung treffe es aber nur nach sachlichen Gesichtspunkten. Die ablehnende Haltung ge eenüber den §§ 113 und 114 sei auch nur durch sachliche Heltatspungte bestimmt. So lange der Begriff der Gewalt, des ge⸗ waltsamen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der Begriff der Nöthigung nicht genauer festgestellt seien, könne man nicht verlangen, daß die betreffenden Paragraphen in den § 111 aufgenommen würden. Der Antrag des Redners, sich auf das Verbot der Aufforderung zum shätlichen Angriff zu beschränken, Hhenüge dem vorhandenen Bedürfnisse vollkommen. Der Vorwurf des Reichskanzlers, daß man in der Kom⸗ mission die Bestimmungen, welche auf die Festigung der Staatsgewalt abzielten, stiefmütterlich behandelt habe, sei unberechtigt.
(Schluß des Blattes.)
— In der heutigen 882 Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurde zunächst der Gesetzentwurf, betreffend die Fischerei der Ufereigenthümer in den Eö der eeeee in zweiter Berathung in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung angenommen; desgleichen der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung von Be⸗ stimmungen des Ausführungsgesetzes zur deutschen Zivilprozeßordnung und des Gesetzes, betreffend die Aus⸗ Fen gerichtlicher Erbbescheinigungen.
Es folgte die zweite Berathung des Antrags der Abgg. von Schenckendorff und Genossen, betreffend die Förderung der körperlichen und werkthätigen Erziehung in den Schulen, wie in den Lehrer⸗ und Lehrerinnen⸗Seminaren. 8
Die Kommission hatte folgende Resolution vorgeschlagen:
Das Haus der Abgeordneten erkennt die bisherige Für orge der Unterrichtsverwaltung für körperliche Erziehung und werkthätige Unterweisung der Jugend an und spricht die Erwartung aus, 1) daß sie der Pflege von Leibesübungen und Jugendspielen fernerhin ihre unausgesetzte und volle Aufmerksamkeit zuwenden werde; 2) daß sie den Handfertigkeitsunterricht bezw. die hauswirth⸗ schaftliche Unterweisung an Orten, wo das Bedürfniß vorhanden ist oder schon zu zweckentsprechenden Einrichtungen geführt hat, bei Unvermögen der Gemeinden auch durch vermehrte Aufwendung von Staatsmitteln kräftig fördern und unterstützen werde.
Abg. von Schenckendorff (nl.) bedauerte die Einschränkung, die sein Antrag in der Kommission gefunden. Er freue sich aber, daß sowohl der Herr Kultus⸗Minister wie auch der Herr Finanz⸗Minister den in seinem Antrage zum Ausdruck kommenden Bestrebungen Wobl⸗ wollen entgegenbringen, und er hoffe, daß darum sein Ziel allmählich doch erreicht werden würde. Er bitte deshalb, die Resolution der Kommission anzunehmen. b
Abg. Glattfelter (Str.) stimmte den Kommissionsbeschlüssen in Bezug auf die Leibesübungen der Jugend in der — zu, daß dieser Unterricht fakultativ, nicht zwangsweise erfolge. Was den Sefert eg ee temint anlange, so sei nicht gesagt, an welchen
ulen ein solcher eingeführt werden solle. Er glaube, für alle Schulen gleichmäßig den Plan durchzuführen, sei nicht 8. Jedenfalls hoffe er, daß durch die Einführung des neuen Lehrfachs die christlich⸗religiöse Erziehung nicht leiden werde.
Ministerial⸗Direktor Kügler: Die Unterrichtsverwaltung ist gern bereit, die Fürsorge, die se bisher der körperlichen Entwicklung der Jugend zugewandt hat, noch zu verstärken. Allerdings, glaube ich, müßten wir uns hüten, allzuviel zu reglementieren. Ich nehme an, daß durch den Antrag zugleich auch Gemeinden auf⸗ gefordert werden sollen, für geeignete Prar Sorge zu tragen. Wenn dies geschieht, wird reicher Segen für unsere Jugend aus diesen Verhandlungen erblühen.
„ Abg. Graf von Moltke (fr. kons.) bemerkte, die Vorlage ver⸗ einige Dinge, die nicht gut vereinigt werden könnten: die körperliche und die werkthätige Erziehung. So sehr er dafür sei, daß in einer besseren körperlichen Ausbildung der geistigen Ueberanstrengung ein Gegensatz geschaffen werde, so wenig könne er sich damit be⸗ freunden, daß in der Schule ein Handfertigkeits⸗ und Haushaltungs⸗ unterricht stattfinde. Neben der Schule, in besonderen Handfertigkeits⸗ und Haushaltungsschulen, sei derselbe wohl am Platz und verdiene alle Förderung, in der Schule aber werde er nur von Uebel sein durch eine weitere Häufung des Unterrichtsstoffs. „Eine direkte Beziehun
des Handfertigkeitsunterrichts auf das praktische Leben halte er no
viel mehr von Uebel; das würde nur dem materiellen Sinn der Gegenwart zu gute kommen. Die Aufgabe der Schule in erster Linie sei und solle bleiben die Wiedergewinnung der Zucht und Selbstzucht für unsere Jugend.
(Schluß des Blattes.)
— Im Feisttes⸗ ist von den Abgg. von Dallwitz, Baron von Gustedt⸗Lablacken, Graf von olstein, von Ploetz, von Podbielski und Rettich in Form eines Gesetzentwurfs ein Untrag, betreffend die Herstellung, den Handel und Ver⸗ kehr mit Butter, Butterschmalz, Schmalz, Margarine, Kunstspeisefetten und Käse, eingebracht worden.
—
Nr. 18 A. des „Zentralblatts der Bauperwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. His hat folgenden Inhalt: Rachträgliche Anbringung einer Schutzdecke nach Bauart Kleine unter einem Wellblechdach. — Zur
wendung verzahnter und verdübelter Träger. — Grundzüge des Kleinbahnwesens. — Vermischtes: Neue Uferbefestigung.
—
Statistik und Volkswirthschaft.
1 Zur Arbeiterbewegung. 8 „Hier in Berlin begann gestern, wie die Berliner „Volks⸗Ztg.“ berichtet, der neunte Verbandstag des Zentralverbandes deut⸗ scher Brau er und verwandter Berufsgenossen. In der Nachmittagssitzung wurde beschlossen, in den Provinzen Agitations⸗ ommissionen zu gründen.
Aus Solingen wird dem „Vorwärts“ gemeldet: Der Aus⸗ stand der Federmesser⸗Ausmacher (vgl. Nr. 70 d. Bl.) geht seinem Ende entgegen. In einer am 6. Mai unter Vorsitz des Land⸗ raths abgehaltenen Konferenz, an der vier Ausmacher, vier Fabrikanten, owie die Vorsitzenden des Solinger Gewerbegerichts, des Messer⸗, Scheren⸗ und Schwertschleifervereins theilnhhmen, wurde von sämmtlichen Anwesenden folgendes Protokoll unterschrieben:
ie Ausmacher sollen den Ausstand sofort aufheben; die
hnsätze werden nach dem von dem Fabrikantenverein auf⸗ gestellten Preisverzeichniß so lange bezahlt, bis ein anderes von beiden Seiten aufgestelltes fertig ist, und zwar mit rückwirkender Kraft. Das Hefisverfeichnit soll aber in vierzehn Tagen fertiggestell sein, andernfalls soll das Gewerbegericht die Sache endgültig als Schiedsamt regeln. Diese Beschlüsse unterliegen noch der Genehmigung der Fabrikanten⸗ und der Arbeiterorgantsation⸗ 8 8
In Nordhausen haben nach demselben Blatt die Stück⸗
arbeiter in den Schuhwaarenfabriken, etwa 200 an der ahl, wegen der von den Unternehmern aufs neue eingeführten Fa⸗ rikordnung wieder die Arbeit niedergelegt. 8S Aus Schmölln wird dem „Vorwärts“ zum Ausstande der zteinnu knopfarbeiter (vgl. Nr. 79 u. flgde. d. Bl.) mit⸗ Pbeilt: m Gemeinderathe wurde angeregt, im Verein mit dem adtrath den Versuch zu machen, eine Beendigung des Ausstandes be Knopfarbeiter anzustreben. Allseitig wurde diese Anregung freudig tegrüßt. Dieser Tage soll nun eine gemeinsame Sitzung von Ver⸗ 5 des Gemeinderaths, des Stadtraths, der Fabrikanten und der eiter stattfinden.
Aus Verviers meldet „W. T. B.“: Ein großer Theil der Knüpfarbeiter und Spinner in der Umgegend von Verviers hat die Arbeit wieder aufgenommen. Der Ausstand wird als beendigt angesehen. — Der „Köln. Ztg.“ wurde unter dem 7. Mai aus Verviers geschrieben: Die Vereinigung der Tuchfabrikanten des Arrondissements Verviers macht durch Maueranschlag bekannt, daß am 13. Mai sämmtliche Fabriken geschlossen werden sollen, wenn der Fadnerausstand bis dahin nicht beendigt sei. Begründet wird die Maßnahme damit, daß der Ausstand der ganzen dortigen Ihenstrie den Untergang drohe und daher eine schleunige Beendigung erheische.
In Roubaix haben, wie der „Köln. Ztg.“ aus Paris telegraphiert wird, die Weber der Fabrik Vernier den Ausstand begonnen, um dadurch 1-1 gegen die Arbeiter zu erheben, die am 1. Mai arbeiteten, während die andern feierten.
Aus Chicago wird dem „W. T. B.“ über die mit dem Aus⸗ ghnn verbundenen Unruhen weiter gemeldet: Der durch den Aus⸗ stand herbeigeführte Illinois⸗Stahlwerke im Süden von Chicago rief am Dienstag Abend einen Angriff von etwa 1000 Arbeitern, zumeist Polen, auf die Werke hervor. Die Angreifer leisteten der Polizei Widerstand, die sich mit ihren Knütteln gegen sie wandte. Zehn Schutzleute und zwanzig Ausständige wurden verwundet. Am Mittw versuchte die Polizei eine Zusammen⸗ rottung zu zerstreuen. Hierbei leisteten die Ausständigen aber⸗ mals Widerstand und schleuderten Steine und Schlacken auf die Schutzleute, von denen vier verletzt wurden. Hierauf schoß die Polizei aus ihren Revolvern, wobei einer der Aufrührer tödtlich ge⸗ troffen wurde, und schlug sie in die Flucht. Die Werke der Illinois Company sowie die Dynamitvorräthe werden streng bewacht.
Kunst und Wissenschaft.
.
In der Konkurrenz des Vereins für deutsches Kunst⸗ ewerbe um Entwürfe zu einem gemalten Fenster, welche für berm Kommerzien⸗Rath Julius Pintsch ausgeschrieben war, haben er⸗ alten: je einen ersten Preis (zu 250 ℳ) Otto Gußmann und H. Phieler, je einen zweiten Preis (zu 100 ℳ) F. Wilh. Mayer, Carl Schröder und Richard Waller. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht: Georg Tippel, Georg Senftleben, August Glaser (München), Richard Böhland, Richard ller, Gerhard Haenisch, Anton Hansen, Bruno Drabig und Marie Ludwig. Von den belobigten Entwürfen wurden diejenigen der drei zuerst genannten Verfasser zum Preise von je
75 durch Herrn Kommerzien⸗Rath Pintsch angekauft.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
XXI. Berliner Mastvieh⸗Ausstellung. Die Jury der Ausstellung hat nunmehr auch die am zweiten Ausstellungstage geschlachteten Thiere beurtheilt. Für das beste Verhältniß zwischen Lebend⸗ und Schlachtgewicht der Schafe erhielten erste Preise Frau Landes⸗Oekonomie⸗Rath Kiepert⸗Marienfelde. Für die größte Feinheit des Fleisches und beste Entwickelung der werth⸗ volleren Fleischpartien der Schafe wurden EsFe caet mit ersten Preisen Frau Kiepert⸗Marienfelde, Amtsrath onne⸗Gaoß⸗Heidau und Heinrich Staudinger⸗Lübsee. Für Schweinezüchter waren vier Konkurrenzen veranstaltet; bei der Konkurrenz um das höchste Lebendgewicht nach Alterstagen der Thiere siegte K. Jung⸗ hans⸗Schindelmühle, dessen Borg pro Ta um 1,504 kg zugenommen hatte. Ebenderselbe siegte au bei der Kon⸗ kurrenz um das beste Verhältniß zwischen Lebend⸗ und Schlacht⸗ gewicht bei einigermaßen gleichaltrigen Thieren. In der allgemeinen Konkurrenz um das beste Verhältniß zwischen Lebend⸗ und Schlacht⸗ gewicht holte sich der Erringer der Kaisermedaille von Witte⸗Falken⸗ walde den Preis. Bei der vierten Konkurrenz um das höchste Schlacht⸗ gewicht nach Alterstagen hatte von Witte keinen Mitbewerber ge⸗ nden. Die Jury hat endlich noch beantragt, Herrn Herter⸗Burschen ür 10 vorzügliche Karbonadenschweine aus einem Wurf einen Staats⸗ ehrenpreis erwirken zu wollen. .
Saatenstand in Rumänien.
Die Witterung war während des vergangenen Monats im all⸗ gemeinen rauh und trocken. Der Frühjahrsanbau von Mais und Gerste ist fast überall beendet worden, wenn auch mit einiger Ver⸗ spätung. Die Wintersaaten stehen befriedigend und berechtigen zu schönen Hoffnungen, doch ist Regen erwünscht. Der Stand des
Raps ist ein vorzüglicher.
Handel und Gewerbe.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. Mai zeigt der esammte Kassenbestand bei einem Betrage von 1 102 152 000 ℳ der SFeigxeEae gegenüber eine Abnahme um 3 184 000 ℳ; der Metall⸗ bestand allein hat um 4 929 000 ℳ abgenommen. Der Bestand an Wechseln in Höhe von 503 334 000 ℳ zeigt einen Rück⸗ gang um 21 959 000 ℳ, der Bestand an Lombardforderungen mit 72 335 000 ℳ einen solchen Wum 5 623 000 ℳ; auf diesen beiden Anlagekonten hat also eine Verminderung um 27 582 000 ℳ stattgefunden. Auf passiver Seite erscheint der Betrag der umlaufenden Noten mit 1 074 301 000 ℳ um 21 434 000 ℳ eringer als in der Vorwoche, und die 8 täglich fälligen Ver⸗ bindlichkeiten zeigen mit 494 239 000 ℳ einen Rückgang um 9 394 000 ℳ
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koke
an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 11 156, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 8 3 In Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 3714, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 8. Mai 1895. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 350 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg) I. Qualität —,— ℳ, II. Qualität —,— ℳ, III. Qualität 88 — 96 ℳ, IV. Qualität 74 —84 % — Schweine. Auftrieb 8436 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 84 ℳ, Landschweine: a. gute 80 — 82 ℳ, b. geringere 76 — 78 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— ℳ bei 20 % Tara, Bakonyer — ℳ bei — kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 2506 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,12 — 1,20 ℳ, II. Qualität 0,96 — 1,10 ℳ, III. uälität 0,84— 0,94 ℳ — Schafe. Auftrieb 1489 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,94 — 1,04 ℳ, II. Qualität 0,88 — 0,92 ℳ, III. Qualität —,— ℳ
— Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: 8 der letzten Woche gestaltete sich das ober⸗ schlesische Kohlengeschäft etwas lebhafter, namentlich die Transporte zur Wasserverladung nach Kosel und Pöpelwitz waren recht erhebliche.
e Bezüge der 98 mehren sich, und auch die Ziegeleien fangen bereits mit Kohlenbezügen an. Bei einzelnen Gruben gingen die Verladeordres so zahlreich ein, daß es beinahe an den erforderlichen Kohlenwagen gemangelt hätte. Feierschichten brauchten besonders in der letzten Woche nirgends eingelegt zu werden; die frische Förderung kam auf den meisten Gruben schlank zur 2 — In Koks ist das Geschäft gegenwärtig ziemlich matt, da der Absatz zum 75 ten Theil auf Oberschlesien kelceöne ist und die Ausfuhr ins Ausland infolge der in Karwin und Witkowitz verstärkten Koksfabrikation in letzter Zeit merklich abgenommen hat. Man sieht auf fast allen Kokswerken Bestände lagern. Theer und Theerprodukte sind 8 Rheinisch⸗westfälische Sprengstoff⸗Aktien
— Die einisch⸗westfa c Aktien⸗ gcsellschaft wird, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, 11 ½ % Dividende zahlen.
Magdeburg, 9. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 % 86 neue 10,80 — 11,05. Kornzucker exkl., 88 % Rende⸗ ment 10,20 — 10,50, neue 10,35 — 10 75 % Rende⸗
ment 7,30 — 8,00. Ruhiger. Brotraffinade 1 22,75. Brotraffinade 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,37 ½ — 23,00. Gem. Melis I mit aß 22,12 ½. Sehr fest. Rohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. burg pr. Mai 10,00 bez., 10,05 Br., pr. Juni 10,10 Gd., 10,12 ½ Br., pr. Juli 10,20 G., 10,22 ½ Br., pr. August 10,32 ½ bez., 10,35 Br. Ruhig. 8 8 Frankfurt a. M., 9. Mai. (W. T. B.) Die Aktien der Ungarischen Elektrizitäts⸗Gesellschaft zu Budapest werden an der hiesigen Börse durch die Effektenbank eingeführt. Die Notierung ist berett. seneng. 8 Leipzig, 9. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 2,90 ℳ, pr. Juni 2,90 ℳ, pr. Juli pr. August 2,92 ½ ℳ, pr. September 2,95 ℳ, pr. Oktober 2,97 ½¼ ℳ, pr. November 2,97 ½ ℳ, pr. Dezember 3,00 ℳ, pr. Januar 3,02 ½ ℳ, pr. Februar 3,05 ℳ, pr. März 3,05 ℳ pr. April 3,05 ℳ Umsatz: 20 000 kg. Bremen, 9. Mai. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer etroleum⸗Börse.) Steigend. Loko 7,20 Br. — Baumwolle. uhig. Upland middl. loko 34† 4. — Schmalz. Ruhig Wilcox 36 ₰, Armour shield 35 ¼ ₰, Cudahy 36 ¼½ ½ Fairbank 30 Z. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31 ½4. Taback. Umsatz: 370 Kisten Seedleaf, 247 Packen Paraguay. Hamburg, 9. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags bericht.) Good average Santos pr. Mai 77 ½, pr. September 76 ¼ pr. Dezember 74, pr. März 72 ¾¼. Ruhig. — Zuckermarki 8 Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr Mai 9,92 ½, pr. Juni 10,05 pr. August 10,25, pr. Oktober 10,35. Schwächer. 8 Wien, 10. Mai. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 30. April bis 6. Mai 831 737 Fl., Mehrein⸗ nahme 30 681 Fl. 1 1b London, 9. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Preise stetig bei lebhafter Betheiligung. 1 96. % Javazucker loko 11⅛ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 10 ruhig. — Chile⸗Kupfer 43 ⅛, pr. 3 Monat 4389/16. Liverpool, 9. Mai. (W. T. B.) Offizielle Notierungen American good ordin. 32 . low middlin 0 middling 3 ⁄22, do. good middling 3 ¾, do. middling fair 42 ⁄16 Pernam fair 3 ¾, do. good fair 4, Ceara fair 3 ¾, do. good fair 4, Egyptian brown fair 6 ⁄16, do. do. good fair 6 ⅛, do. do. good 6 ⅞, b rough good fair 5 ½, do. do. good 5§. do. do fine 6 ¼, do. moder. rough fair 4 ¼, do. do. good fair 4½, do. do. good 51 316, do. smooth fair 3 ⅛, do. do. good fair 3 ¾, M. G. Broach good 3216, do. fine 32,16, Dhollerah good 3, do. fully good 3 ½, do. fine 3 ⁄16, Oomra good 3, do. fully good 3 ½, do. fine 3 5⁄16, Scinde good fair 27/⁄16, do. good 2¹1/16, Bengal fullv good 2 ⅞, do. fine 3 ⅛. Bradford, 9. Mai. (W. T. B.) Wolle ruhiger, aber immer noch thätig, bei festen Preisen. Garne und Stoffe
thätig.
rtervan. 9. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52 ½. — Bancazinn 40. 1 ” 1
New⸗York, 9. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete recht fest, verblieb auch im weiteren Verlauf in durchweg fester Fholtung und schloß recht fest zu den höchsten Tageskursen. Der
msatz der Aktien betrug 465 000 Stück. b
eizen eröffnete recht fest, stieg dann während des ganzen Börsenverlaufs infolge weniger günstiger Ernteberichte und Berichte über Trockenheit sowie auf umfangreiche Käufe und Berichte über gute Platznachfrage. Schluß stramm. — Mais anfangs fest infolge un⸗ bedeutender Ankünfte, dann trat jedoch auf erwartete Zunahme in den Ankünften Reaktion ein, später trat entsprechend der Festigkeit des Weizens abermalige Besserung ein. Schluß fest. —
Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 6 3 ⁄18, do. in New⸗Orleans 6 ¼4. Petroleum Stand. white in New⸗VYork 8,25, do. in Philadelphig 8,20, do. rohes nom., do. Pipe line cert. p. Juni 180 nom. Schmalz West. steam 6,85, do. Rohe & Brothers 7,10, Mais pr. Mai 55 ¾, do. pr. Juli 56, do. pr. September 56 ½. Rother Winterweizen 69 ¼, Weizen pr. Mai 67 ⅞, do. pr. Juli 68 ⅛, do. pr. September 69 ⅜, do. pr. Dezember 71 ½. Getreidefracht nach Liverpool 1 ½⅛. Kaffee fair Rio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 pr. Mai 14,30, do. do. pr. August 14,60. Mebl. Spring Wheat üer. 2,65. Zucker 2 v⅛. Kupfer 10,25. — Nachbörse: Weizen †½ c.
öher.
Chicago, 9. Mai. (W. T. B.) Weizen anfangs recht fest, stieg dann durchweg infolge festerer ausländischer Märkte und besserer Nachfrage für den Export, sowie auf Deckungen der Baissiers. Schluß stramm. — Mais durchweg fest infolge festerer ausländischer Märkte und besserer Exportnachfrage, sowie auf die Festigkeit des Weizens. Schluß fest. 1 1
Weizen pr. Mai 63 ⅛, pr. Juli 64 6. Mais pr. Mai 50 F, Sped short clear nomin. Pork vpr. Mai 12,02 ½.
Mexiko, 8. Mai. (W. T. B.) Die Ein⸗ und Ausfuhr⸗ zölle betrugen im Monat April 1683 000 Doll. gegen 1 820 000 Doll. im Monat März.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 9. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 7. Mai Vormittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 8. Mai Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt.
— 10. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer „Mark“ hat am 8. Mai Nachmittags die Reise von Vigo nach Southampton fortgesetzt. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 8. Mai Abends von Neapel nach New⸗York abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat am 8. Mai Abends die Reise von Neapel nach Port Said fortgesetzt. Der Postdampfer 5. H. Meier“ hat am 9. Mai Dover passiert. Der Postdampfer „Oldenburg“ hat am 9. Mai Morgens Dover passiert. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“ ist am 9. Mai Morgens in Antwerpen angekommen. Der Schnell⸗ dampfer „Trape“ ist am 9. Mai Abends auf der Weser an⸗ gekommen.
amburg, 9. Mai. (W. T. 9⁄ Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Pagetfahrt⸗Attiengefellf aft. Der Postdampfer „Prussia“ hat heute 18“ passiert.
London, 9. Mai. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Normann“ ist Mittwoch auf der Heimreise in Kapstadt an⸗ gekommen. ““
Kronstadt, 10. Mai. (W. T. B.) Die Rhede ist eisfrei. Westwärts befindet sich jedoch noch Eis. 8
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
Goethe's Schauspiel „Torquato Tasso“, das nach längerer Pause gestern Abend auf der Königlichen Bühne erschien, weckte auch in der gegen früher etwas veränderten Auffassung der Rollen und Verkörperung der Goethe'schen Gestalten bei den Zuhörern lebhafte Theilnahme und stürmische Beifallsäußerungen. Man freute sich an der schönen an der Fülle der Gedanken, dem quellenden „Fluß poetischer Empfindungen, die jeder Zeile Werth verleihen, sodaß man über dem ge⸗ sprochenen Wort den Mangel der tragischen Handlung vergißt. Die zarten Regungen des Herzens und die wellengleich auf und nieder wogenden Bewegungen menschlicher Leidenschaft, die Leonoren’s und LTasso's Busen schwellen, reichen noch immer aus, die Hörer während eines langen Abends zu fesseln, zu er⸗ reifen und zu begeistern. Wenn die Modernen, getreu ihrem Berben nach Natürlichkeit, für den Ausdruck ihrer Gefühle nach weniger andeutungsvollen und leider oft fast nüchternen Worten
suchen, so kann gerade Goethe's „Tasso“ als der schärfste und