1895 / 125 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

dem Landrath Freiherrn von Heintze das Landrathsamt im Landkreise Kiel, und 4

dem Landrath Dr. von Beckerath das Landrathsamt im Kreise Simmern übertragen worden.

Die Nummer 18 der Gesetz⸗Sammlung, welche von eute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 9738 das Gesetz, betreffend die unentgeltliche Ueber⸗ eignung zweier Abschnitte des großen Thiergartens in Berlin an das Reich. Vom 26. April 1895; unter

Nr. 9739 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil des v des Amtsgerichts Osterode am Harz. Vom 9. Mai 1895; und unter

Nr. 9740 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Aldenhoven, Düren, Eupen, Heinsberg, Jülich, Malmedy, Bonn, Eitorf, Euskirchen, Rheinbach, Goch, Kempen am Rhein, Ahrweiler, Koblenz, Cochem, Kirn, Münstermaifeld, Simmern, Trarbach, Zell, München⸗Gladbach, Opladen, Odenkirchen, Grevenbroich, Lebach, .“ Neuerburg, Merzig, Rhaunen und Hermeskeil. Vom 13. Mai 1895.

Berlin W., den 27. Mai 1895. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt.

Weberstedt.

6“

Karte des Deutschen Reichs . in 674 Blättern und im Maßstabe 1: 100 000,

bearbeitet von der Königlich preußischen Landes⸗Aufnahme, den

Topographischen Bureaux des Königlich bayerischen und des König⸗

lich sächsischen Generalstabs und dem Königlich württembergischen statistischen Landesamt.

Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 5. Januar 1895 wird hiermit bekannt gemacht, daß nachstehend genannte ätter: F 11“ 8 r. 142. Wilhelmshaven, 11“ 189. Nörenberg,

249. Filehne,

348. Lissa und

659. Konstanz,

d sche Abtheilung bearbeitet und veröffentlicht

worden sind. Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuchhandlung von R. Eisen⸗ schmidt hierselbst, Neuftäͤdtische Kirchstraße Nr. 4/5. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 50 Berlin, den 25. Mai 1895. Königliche Landes⸗Aufnahme. Kartographische Abtheilung. von Usedom, General⸗Major.

8—

Bekanntmachung.

Aus Anlaß der am 30. d. M., Vormittags 9 Uhr, auf dem Tempelhofer Felde stattfindenden Parade wird von 8 Uhr ab bis zur Beendi 2 derselben die Tempelhofer Chaussee für Wagen und Reiter gesperrt.

Auf das Paradefeld selbst werden nur diejenigen Equipagen zugelassen, deren Inhaber mit polizeilichen Passierscheinen versehen sind. Droschken und andere Personenwagen müssen zurückgewiesen werden, auch wenn deren Inhaber Passierscheine haben.

Auf dem Paradefelde den Wagen zu verlassen, ist nicht gestattet. 8

Die auf das Paradefeld zugelassenen Equipagen müssen nach Beendigung der Parade so lange dort halten bleiben, bis Seine Majestät der Kaiser die Belle⸗ alliancestraße erreicht und die Suite, sowie sämmt⸗ liche Truppen das Tempelhofer 885* verlassen haben. Die Abfahrt darf nur nach der Tempelhofer Chaussee und von dieser entweder nach Westen auf dem Ko⸗ lonnenweg über die Kolonnenbrücke, oder nach Osten auf dem südlich der Bockbrauerei gelegenen Wege (Straße 22) nach der Friesenstraße und von dieser durch die Bergmann⸗, Bärwald⸗ und Prinzenstraße oder durch die Bellealliance⸗, Kreuzberg⸗ und Bergmannstraße erfolgen. 8

Ueber den Schnittpunkt dieser Straßen mit der Bellealliance⸗ straße hinaus darf letztgenannte Straße nicht befahren werden.

Eqguipagen, deren Inhaber nicht im Besitz von Passierscheinen sind, sowie Droschken, Kremser und andere derartige Personen⸗ fuhrwerke können sich rechts (westlich) der Tempelhofer Chaussee auf⸗ stellen, wo ihnen ein geeigneter Platz angewiesen werden wird, von dem sie das Paradefeld übersehen können. Denselben ist jedoch das Befahren der Bellealliancestraße bis zum Steuerhause nicht gestattet, sie müssen vielmehr bei der Kreuzberg⸗ straße in die Lichterfelderstraße einbiegen, um nach Anweisung der Aufsichtsbeamten über den Kolonnenweg und die Tempelhofer Chaussee auf das Tempelhofer Feld westlich der Chaussee zu gelangen.

Die Abfahrt dieser Wagen muß auf demselben Wege erfolgen, welcher für die mit Passierschein versehenen Egquipagen vorgeschrieben ist, und zwar erst dann, wenn die letzteren sich entfernt haben.

Marketenderwagen werden auf den Platz nicht zu⸗ gelassen, ebenso ist das Aufstellen von Schank⸗ und Speisebuden daselbst nicht gestattet.

Lastwagen, einschließlich der Düngerwagen, dürfen während der Zeit vom Ausrücken der Truppen bis nach dem Einmarsch derselben 2 88 Stadt die Bellealliancestraße und die Lichterfelderstraße nicht efahren.

Mit dem Beginn des Ausmarsches der Truppen etwa 7 Uhr Vormittags bis zur Aufhebung der Absperrungen wird:

a. der Betrieb der Pferdebahn⸗Linie Kreuzberg-Friedrichstraß ganz, derjenige der Linie Mariendorf Tempelhof riedrichstraße (Ecke Behrenstraße) in dem Theile, der zwischen der Theilstreckentafel auf den des Exerzierplatzes und dem Belleallianceplatz liegt, eingestellt;

b. die Linie Gesundbrunnen- Kreuzberg (Victoriapark) und die Linie Gesundbrunnen —Opernplatz Kreuzberg nur zwischen dem Ge⸗ sundbrunnen und dem Halleschen Thor, die Linie Rixdorf —Weißen⸗ burgerstraße nur einerseits zwischen Rixdorf und dem Blücherplatz, andererseits zwischen dem Halleschen Thor und der Weißenburgerstraße, die Linie Brunnenstraße Kreuzberg nur zwischen der Demminer⸗ und der Bellealliancestraße, die Linie Gneisenauftrache (Ecke Bellealliance⸗ straße) Moabit nur zwischen König rätzerstraße (westlich des H Hleschen Thores) und Moabit, die Linie Schlesisches Thor —Lützowplatz einer⸗ seits nur zwischen dem Schlesischen und dem Halleschen Thor, anderer⸗ seits nur zwischen dem Lützowplatz und der Be die Linie Alexanderplatz —Bülowstraße nur zwischen dem Alexanderp atz und dem

lleschen Thor und die Linie Marheinekeplatz Brunnenstraße (Ecke

ammlerstraße) zwischen der Rammlerstraße und dem Halleschen Thor betrieben;

c. die Haltestelle der Omnibuslinien Marheinekeplatz —Rosen⸗ thaler Thor, Hallesches Thor —Landsberger Thor bezw. Schönhauser h 89 1 18 e“ 1 8

1“ Das „Dresdner Journal“ meldee:

Thor und Chausseestraße wird vom Marheineke⸗ bezw. nach dem Belleallianceplatz auf dessen westlichen Theil verlegt un

d. der Betrieb der anderen Pferdebahnlinien nach Bedürfniß, und zwar nur soweit unterbrochen, als das Passieren der Allerhöchsten Herrschaften und der aus⸗ bezw. einmarschierenden Truppen dies noth⸗

Se,— t. 1 „Die Umspannpferde für Omnibus⸗ und Pferdebahnwagen dürfen zwischen 7 und 1 ½ Uhr die Bellealliancestraße, den Blücherplatz, die Hallesche Thorbrücke und das Hallesche Thor nicht passieren.

Berlin, den 27. Mai 1895. 8

Der Polizei⸗Präsident. In Vertretung:

Friedheim.

G

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, omänen und Forsten Freiherr von Hammerstein, sowie der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath Sterneberg, nach Westpreußen.

Nichtamtliches. Dentsches Reich.

Prenßen. Berlin, 27. Mai.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienst in der Pfingst⸗ Kapelle zu Potsdam bei. Um 12 ¾ Uhr hatte, wie „W. T. B.“ meldet, der Lieutenant von Stuckradt vom Ersten Garde⸗ Regiment z. F. die Ehre, im Neuen Palais von Seiner Majestät dem Kaiser empfangen bn werden, Allerhöchstwelcher demselben einen Ehrensäbel für geleistete Pagendienste übergaben. Später wurde von Beiden Majestäten der Ober⸗Konsistorial⸗Rath Koehler empfangen. Am Nachmittag unternahmen Ihre Majestäten an Bord der Fregatte „Royal Louise“ eine Segel⸗ partie auf der Havel, während welcher einige Zeit vor Wannsee gekreuzt wurde. Das Souper wurde auf der Pfaueninsel ein⸗ genommen und sodann die Rückfahrt nach der Marine⸗Station bezw. dem Neuen Palais angetreten.

Heute hörten Seine Uee. der Kaiser von 9 Uhr Morgens ab den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets und an⸗ schließend daran die Marinevorträge.

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Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Dienstgebäude, Leipzigerplatz 11, zu einer Sitzung zusammen.

Der General der Infanterie von Keßler, General⸗ Inspekteur des Militär⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens, und der General⸗Lieutenant von Spitz, Devpartements⸗Direktor im Kriegs⸗Ministerium, haben Berlin verlassen.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte französische Botschafter, Herr Herbette, hat Berlin auf kurze Zeit ver⸗ lassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Zweite Sekretär, Herr Allizé, als interimistischer Geschäftsträger.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Königlich schwedisch⸗norwegische Gesandte Herr von Lagerheim hat sich auf kurze Zeit nach Stockholm begeben. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations⸗Sekretär Baron Beck⸗ Friis als Geschäftsträger.

Die Regierungs⸗Referendare Niemöller aus Danzig, Dr. jur. Pickert aus Schleswig, Freiherr von Hodenberg aus Posen, Dr. jur. von Brakenhausen aus Hannover und Frank aus Potsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kom⸗

mando der Marine ist S. M. S. „Gneisenau“, Komman⸗

dant Korvetten⸗Kapitän da Fonseca⸗Wollheim, am 24. Mai in Falmouth angekommen und beabsichtigt heute nach Wilhelmshaven in See zu gehen; S. M. S. „Hyäne“, Kommandant Kapitän⸗Lieutenant Bachem, ist am 26. Mai in San Paolo de Loanda angekommen und beabsichtigt am nach Mossamedes in See zu gehen

Sachsen. 8 An Seine Majestät den König gelangte anfangs dieses Monats in Sibyllenort ein unterschriftsloser, an Allerhöchstdenselben adressierter Brief mit dem Poststempel Dresden⸗Neustadt, welcher, mit thunlichst verstellter Hand geschrieben, neben unehrerbietiger Anrede und unzu⸗ sammenhängenden unfläthigen Worten die direkte Bedrohung mit Dynamit bez. Dynamitbomben, Pulver und Dolch enthielt.

Den Nachforschungen der hiesigen politischen Polizei, welcher kurz zuvor ein an einem Fensterladen des Grundstücks „Volksheim“ auf hiesiger Wasserstraße über Nacht angeklebter Zettel mit den Worten: „Hoch die Anarchie! Dynamit, Pulver, Revolver, Dolch, diese thun ihre Schuldigkeit!“ in die Hände gefallen war und welche eine Ueber⸗ einstimmung der Handschriften in dem oben gedachten Briefe und auf diesem Zettel fand, ist es erfreulicherweise gelungen, den Briefschreiber in der Person eines zwanzig Jahre alten, von hier gebürtigen, zwar gesunden und erwerbsfähigen, doch arbeitsscheuen Handarbeiters aus⸗ benh. und zu überführen, der nunmehr seiner Bestrafung ent⸗ gegensieht.

Ist auch zu den in dem Briefe ausgesprochenen Drohungen ein ernster Hintergrund Gott sei Dank nicht zu finden gewesen, so kennzeichnet doch die Dreistigkeit dieses unreifen Burschen, welcher bisher eifrig sozialistische Schriften gelesen und Versammlungen dieser Richtung besucht, mit sozialdemokratischen Reden gern um sich geworfen und mit Vorliebe die Tage und Nächte mit Gesinnungsgenossen in Schank⸗

sich umbergetrieben hat, anstatt zu arbeiten, so recht die

s Theils unserer gegenwärtigen Arbeiterjugend.“

kungsweise Württemberg.

Die Kammer der Standesherren hat am Sonn⸗

abend den Etat des Departements des Innern erledigt. Die Kammer der Abgeordneten beendete am Freitag die Berathung des Etats des Departements des Kirch und

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Schulwesens und ging zu der Berathung des Etats Forsten über.

Cronberg, 25. Mai. prinzen uͤnd der Kronprinzessin von Griechenland mit ihren Söhnen in Schloß Friedrichshof wird für nächsten Mittwoch entgegengesehen.

Friedrichsruh, 26 Mai. heute gegen 3000 Station Aumühle,

Mehrere Extrazüge bracht Schleswig⸗Holsteiner gü- 8s2. t von wo um 11 ½ Uhr der Ab⸗ marsch nach Friedrichsruh erfolgte. achdem die Auf⸗ stellung im Schloßpark beendet war, erschien Fürst Bismarck mit seinen Angehörigen auf dem Altan und wurde mit großem Jubel begrüßt. Graf Reventlow⸗Preetz und Oberlehrer Macke⸗Hadersleben hielten Ansprachen, auf welche Fürst Bismarck, dem „W. T. B.“ zufolge, etwa Fol⸗ gendes erwiderte: Er nehme die Huldigung als eine seinen Mitarbeitern geltende entgegen. Er sei durch Einwanderung Schleswig⸗Holsteiner geworden und sei stolz darauf; denn dieses Land sei nach seinen politischen Erinnerungen der Aus⸗ gangspunkt der deutschen Entwicklung gewesen. Als er zuerst mit der großen Politik in Berührung gekommen sei, hätten zwei Fragen das deutsche Gemüth bewegt: Schleswig⸗Holstein und die deutsche Flotte. Die Lösung beider Fragen sei außerordentlich schwierig gewesen. Besonders die europäischen Großmächte hätten Preußen die durch den Erwerb Schleswig⸗ Holsteins voraussichtlich geförderte Entwickelung damals miß⸗ gönnt, und die damit untrennbar verbundene Frage der deutschen Marine sei unlösbar gewesen, solange acht Staaten die deutsche Seehoheit und die maritime Kriegsberechtigung unter sich theilten. Wenn Dänemark nicht so aggressiv ver⸗ fahren wäre und nicht eine solche Verbitterung und eine solche Behandlung der Deutschen unter Dänemark statt⸗ gefunden hätte, wäre vielleicht nur eine Personalunion ab⸗ eschlossen worden. Nach einem Hinweis auf die Nothwendig⸗ eit von Schlachtschiffen zur Defensive betonte der Fürst auch die Nothwendigkeit von Kreuzern zum Schutz der Kauffahrer. Die Vorbedingung für Deutschlands Seemacht sei der Besitz der Herzogthümer gewesen. Der Fürst schloß mit dem Wunsche: „up ewig ungedeelt“ möge immer Anwendung finden auf die Zugehörigkeit Schleswig⸗Holsteins zum Deutschen Reich, die ihren Ausdruck darin gefunden habe, daß jetzt eine Lands⸗ männin Deutsche Kaiserin sei. Ihrer Majestät der Kaiserin gelte sein Hoch. Die Anwesenden stimmten jubelnd in den Hochruf ein. Nach einem Rundgang zog sich sodann der Fürst mit den zum Frühstück Geladenen in das Schloß

Oesterreich⸗Ungarn. 1““

Am Schluß der vorgestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses brachte der jungczechische Abgeordnete Dyk eine Interpellation wegen der Theilnahme des Statt⸗ halters von Nieder⸗Oesterreich Grafen Kielmannsegg an der Jahresversammlung des Deutschen Schulvereins ein.

Großbritannien und Irland.

Aus Anlaß des Geburtstags der Königin fand am Sonnabend Vormittag eine Parade der Horse Guards statt, welcher der Herzog von Cambridge, der Prinz und die Prinzessin von Wales, die Herzoge von Connaught und von York, der Herzog und die Herzogin von Sachsen⸗Coburg und Gotha, die übrigen Prinzen und Prinzessinnen, sowie der Sohn des Emirs von Afghanistan, Nafr Ullah Khan, beiwohnten. Am Abend veranstaltete Lady Tweedmouth, die Gattin des Lord⸗Siegelbewahrers, da der herkömmliche Empfang zu Ehren des Geburtstags der Königin infolge des Todes der Lady Kimberley ausfiel, einen Empfang. Unter den Gästen befanden sich der Prinz von Wales, die Herzoge von York, Connaught, Cambridge, Sachsen⸗Coburg und Gotha und Teck, der Prinz Heinrich von Battenberg, die Prinzessin Louise, der Sohn des Emirs von Afghanistan, sowie ferner Lord Rosebery und das gesammte diplomatische Korps. Vor⸗ her gab Lord Rosebery ein Galadiner in Downing Street, dem auch der Prinz von Wales, die Botschafter und der Erzbischof von Canterbury beiwohnten.

Frankreich. In der Sitzung der Deputirtenkammer vom Sonn⸗

abend brachte der Deputirte Castelin einen Antrag auf Ge⸗

währung eines Kredits von 50 000 Frs. ein, um die Statue der Stadt Straßburg auf der Place de la Concorde in Bronze zu gießen. Der Minister⸗Präsident Ribot theilte mit, er werde eine Vorlage behufs Errichtung eines Denk⸗ mals für die Kämpfer von 1870 einbringen, und ersuchte, den Antrag Castelin einer besonderen Kom⸗ mission zur Prüfung zu überweisen. Das Haus erklärte hierauf die Dringlichkeit für den Antrag Castelin. Der De⸗ putirte Denis interpellierte über die Judenfrage und beklagte, daß so viele Juden sich an der Spitze gewisser Verwaltungs⸗ zweige befänden. Redner verlangte Erklärungen über die Ab⸗ setzung des General⸗Schatzmeisters Isaie Levaillant und be⸗ hauptete, sei durch jüdische Wucherer zu Grunde ge⸗ richtet. Schließlich verbreitete er sich über die französische Finanzwelt. Der royalistische Deputirte d'Hugues sprach im gleichen Sinne. Der Deputirte Rouanet (Sozialist) forderte die Regierung auf, die Aufsaugung der Kapitalien durch eng⸗ lische Gesellschaften zu verhindern. Der Justiz⸗Minister Trarieux erwiderte, daß die Regierung hiergegen machtlos sei. Hierauf wurde, entsprechend einem Antrage des Deputirten Naquet, die Vertagung auf Montag mit 363 gegen 162 Stimmen beschlossen und die Sitzung aufgehoben.

Der kommandierende General des XV. Armee⸗Korps, General Vaulguenaut wird die französische Regierung bei der Einweihung des Mac Mahon⸗Denkmals in Magenta vertreten; Kapitän Mac Mahon wird als Vertreter der Familie erscheinen.

Anläßlich des Jahrestages der Besiegung der Kommune fanden gestern auf dem Peére⸗Lachaise die üblichen Kund⸗ gebungen statt. Die Polizei hatte den Eingang besetzt und ließ die Manifestanten nur zu je vier den Friedhof betreten. Die Kundgebungen verliefen ohne Zwischenfall, Verhaftungen wurden nicht vorgenommen.

Rußland.

Der kommerzielle Agent des Finanz⸗Ministeriums

Timirjasew ist zum Kommissar der tattfindenden russ Ausstellung

Stimmen bei den gestrigen; Dem Eintreffen des Kron⸗

in v“

Italien.

Nach Meldungen aus ganz Italien ist die Abgabe der Wahlen überall regelmäßig erfolgt. Die Wahlurnen wurden um 4 Uhr Nachmittags geschlossen, worauf mit der Feststellung des Wahlergebnisses sofort be⸗ gonnen wurde. Von den 508 Wahlkreisen waren bis heute früh aus 320 die Ergebnisse bekannt. Gewählt wurden 200 Ministerielle, 63 von der konstitutionellen Opposition, 28 Radikale, 8 Sozialisten und 7 Unabhängige; in 14 Wahlkreisen sind Stichwahlen erforderlich. Cris pi wurde siebenmal, davon vier⸗ mal in Sizilien, gewählt. Der Finanz⸗Minister wurde zweimal ewählt; ferner wurden gewählt der Schatz⸗Minister, der riegs⸗Minister, der Marine⸗Minister und die Unter⸗ Staatssekretäre des Schatzes, der Posten, der öffentlichen Arbeiten und der Landwirthschaft. Unter den Gewählten be⸗ finden sich außerdem: General Baratieri, di Rudini, Menotti Garibaldi, Bonghi, Zanardelli, Imbriani und Luzzatti. Giolitti wurde in seinem Wahlkreis Dronero wiedergewählt, Cavallotti in Piacenza und Corteolona, Defelice in Catania. Aus sehr wenigen Ortschaften wird von erheblicheren Zwischen⸗

fällen bei den Wahlen berichtet.

Spanien. Die Gräfin von Paris sowie die Prinzessinnen

Helene und Isabella von Orléans sind von Madrid

nach Paris abgereist.

Die für Cuba bestimmten Kavallerie⸗Regimenter sind nach Cadix zur Einschiffung abgegangen. Ein ursprünglich nach den Philippinen bestimmtes Bataillon Marine⸗ Infanterie wird sich gleichfalls nach den Antillen be⸗ geben. Der Ministerrath berieth gestern über die Mittel zur Bestreitung Feldzugskosten.

Belgien. 8

Der Gouverneur von Deutsch⸗Ostafrika von Wissmann ist in der Nacht zum Sonntag in Brüssel eingetroffen und gestern auf Schloß Laeken von dem König zum Dejeuner empfangen worden. Gestern Abend gab der deutsche Gesandte Graf von Alvensleben ihm zu Ehren ein größeres Diner.

Der „Moniteur Belge“ von gestern veröffentlicht die Er⸗ nennung de Burlet'’s zum Minister des Auswärtigen, Schollaert's zum Minister des Innern und Nyssen's zum Chef des neugeschaffenen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten.

Nach einer Meldung des „Standard“ aus Konstantinopel wäre der Posten des Großveziers am Freitag Kiamil⸗Pascha angeboten worden, der jedoch entschieden abgelehnt habe.

Serbien. Der Finanz⸗Minister hat dem „W. T. B.“ zufolge im Einvernehmen mit dem ganzen Kabinet vorbereitende Schritte zu einem neuen Arrangement mit der Banken⸗ gruppe unternommen. .

8 Bulgarien. 3 1

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Sofia vom 26. d. M. gemeldet: Auf Vorstellung der parlamentarischen Kommission hat der Minister des Innern den Befehl ertheilt, Stam⸗ bulow endgültig den Paß zu verweigern. In der Vor⸗ stellung wird hervorgehoben, die Kommission habe genügend Material gesammelt, das zur Anklage gegen Stambulow führen könne, und halte die Vernehmung des letzteren für dringend nothwendig.

1 Schweden und Norwegen.

In der Sitzung des Storthing vom 25. d. M. beant⸗ wortete, wie „W. T. B.“ aus Christiania berichtet, der Staats⸗Minister Stang eine Interpellation des radikalen Abgeordneten Engelhardt wie folgt: Da die Wahl der Minister dem König selber zustehe, sei die Vorbereitung zur Ernennung einer neuen Regierung nie Gegenstand der Berathung im Staatsrath gewesen, es finde sich e über eine solche Be⸗ rathung nichts in den Protokollen des Staatsraths. Was sonst vorgegangen sei, sei durch die Presse bekannt gemacht; er habe nichts Wesentliches hinzuzufügen. Nachdem der Versuch des Königs, eine neue Regierung zu bilden, gescheitert sei und der König keine Möglichkeit gesehen habe, den Versuch durchzuführen, könne die Regierung nichts Anderes thun als abwarten, ob die Mehrheit des Storthing Schritte thun werde, um ein Einverständniß der staatlichen Gewalten herzustellen. Die Regierung habe daher die Entscheidung über die Aufrechterhaltung ihres Abschiedsgesuchs aufge⸗ schoben, bis entweder ein solches Einverständnig zu stande ge⸗ bracht sein werde oder bis unabänderliche Hindernisse der weiteren Ausübung ihrer Funktionen entgegenträten. Die Auffassung der Regierung gehe dahin: der Konflikt sei der⸗ gestalt auf die Spitze getrieben, daß die Lage ernst sei und kritisch werden könne, wenn der Konflikt sich noch mehr zuspitze. Die Regierung habe keinen höheren Wunsch als zurückzutreten, wenn die Lösung der Schwierigkeiten dadurch erleichtert werden könne. Im weiteren Verlauf der Sitzung beantragte der Abg. Engelhardt, die weitere Be⸗ sprechung der Kabinetsfrage zu verschieben, um die außergewöhnliche Situation näher zu erwägen. Redner sprach die Erwartung aus, daß die Angelegenheit auf der nächsten Tagesordnung des Storthings wieder erscheinen werde. Der Abg. Michelet (Rechte) äußerte, die Forderung Schwedens auf Revision der Unionsakte habe die Kündigung des Handelsvertrags zwischen Schweden und Norwegen zur Folge gehabt; die Spannung sei noch verstärkt worden durch die Bewilligung des Kriegsfonds von 8 ½ Mil⸗ lionen Kronen, daher sei für das Storthing Veranlassung gegeben, mit der Unentschlossenheit Sveatkreren Redner empfahl Verhandlungen zwischen beiden Ländern. Das Storthing beschloß dann einstimmig, die Angelegenheit zu ver⸗

schieben.

1116“ 11“X“ 1“ Die „Times“ veröffentlicht ein Schreiben des mexika⸗ nischen Finanz⸗Agenten, worin dieser erklärt, er habe ein Telegramm des mexikanischen Finanz⸗Ministers erhalten, durch welches letzterer ihn anweise, kategorisch die Meldung zu dementieren, daß die mexikanische Regierung die Absicht habe oder sich in der Nothwendigkeit befinde, wegen einer neuen Anleihe zu verhandeln.

Ein in Paris eingetroffenes Telegramm des Gouver⸗ neurs von 122 ye meldet: Boote mit einer Kompagnie Marine⸗Infanterie seien am 15. d. M. ab⸗ gesandt worden, um die Auslieferung eines Feeneses zu

ichen, der von Cabral, dem Führer der brasilianischen

Auus Kapstadt meldet die

genommen

Freibeuter, auf dem strittigen Gebiet gefangen ran⸗

worden war. Die Freibeuter hätten auf den zösischen Hauptmann Lunier geschossen, als dieser als Parlamentär näher gekommen sei. Die Sol⸗ daten seien dem Angegriffenen zu Hilfe geeilt und hätten nach zweistündigem Kampf das feindliche Dorf zerstört. 60 Freibeuter seien getödtet worden. Die Franzosen hätten 5 Todte, darunter den Hauptmann Lunier, und 20 Verwundet verloren. 1“ 1141“ .“ 1 8

1“ 88

Aus Shanghai von vorgestern meldet das „Reuter'sche Bureau“: der zum Oberbefehlshaber auf Formosa ernannte japanische Admiral Kabayama sei am 23. d. M. auf den Pescadores⸗Inseln eingetroffen. Lit⸗Sching⸗Tang, der Sohn des Vize⸗Königs Li⸗Hung⸗Tschang, der die Uebergabe Formosas vollziehen solle, weile noch in Shanghai; doch verlaute, er werde in den nächsten Tagen weiterreisen.

Die Nachricht, daß Formosa sich zur Republitk erklärt habe, wird aus London, Kopenhagen und Washington be⸗ stätigt. Die Regierung der Vereinigten Staaten be⸗ trachte indessen Formosa als Japan gehörig und werde daher die Republik wahrscheinlich nicht anerkennen. Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt aus gut unter⸗ richteten Kreisen, die Ausrufung der Republik in Formosa werde schwerlich ernste Folgen haben. Die Bevölkerung sei so un⸗ gleichartig, daß keine Elemente vorhanden seien, auf die sich eine unabhängige Regierung stützen könne.

Afrika. „Times“ vom 25. d. M., der Gouverneur von Lourenzo Marques habe den fremden Konsuln mitgetheilt, daß der Aufstand nieder⸗ geschlagen sei, aber keine näheren Angaben gemacht. Daher bedürfe, wie die „Times“ hinzufügt, der Sachverhalt noch weiterer Aufklärung.

Parlamentarische Nachrichten

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sitzung des auses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten 8 1 1

Schulwesen.

Miit dem 1. April d. J. ist die Baugewerkschule zu Buxte hude (Regierungsbezirk Stade) in die Reihe der rein staat⸗ lichen Anstalten getreten. Die Baugewerkschule ist aus den im Jahre 1875 von der Stadt Buxtehude gegründeten und aus städtischen Mitteln unterhaltenen technischen Fachschulen hervorgegangen. Nachdem im Jahre 1890 an die Stelle dieses Technikums eine von der Königlichen Staatsregierung und der Stadt Buxtehude unter⸗ haltene vierklassige Baugewerkschule getreten, ist durch Ver⸗ trag zwischen den Betheiligten die Unterbaltung der Bau⸗ ewerkschule mit dem 1. April d. J. auf den Staat übergegangen. Hie Leistungen der Stadt Buxtehude beschränken sich nunmehr im wesentlichen darauf, daß sie die vorhandenen Gebäude unterhält und einen Zuschuß von jährlich 6000 zahlt. Die Anstalt wurde in den letzten Jahren durchschnittlich von etwa 215 Schülern im Winter und etwa 45 Schülern im Sommer besucht.

Land⸗ und Forstwirthschaft. g betrachtet

Die preußische Staats⸗Forstverwaltung es als eine ihrer Aufgaben, im Interesse der Landeskultur auf den Holzanbau in den Waldungen der Gemeinden, öffent⸗ lichen Anstalten, Privatgrundbesitzer ꝛc. anregend und fördernd auch dadurch einzuwirken, daß sie gutes Pflanzenmaterial zum Selbstkostenpreis denjenigen Waldbesitzern abgiebt, welche nicht Gelegenheit haben, sich die erforderlichen Pflanzen selbst zu erziehen. 1 8 In der Zeit vom 1. April 1894 bis dahin 1895 sind auf diese Weise an Holzpflanzen aus den Staatsforsten ab⸗ gegeben worden:

Nadelholz

Hunderte

Zusammen

Hunderte de dc

66 131 23 66 567 62 40 449 45 11 273 02 12 013 66 15 378 59 27 401 89 632 25 17 539 19 18 171/44 öö“ 530 43 4 237 66 4 768 09 Schleswig⸗Holstein. 85 90 859 10 945,— ve6“ 31 969,743 36 498 18 I11“” 3 450/ 39 3 761/24 en⸗Nassau 747 75 8 056/11 8 803 86 heinprovinz. 5 379 16 6 369 93

Im ganzen Staat. 264 059 82 291 881 59

61 814 93 65 137,01 38 945 25

4 316,30 1430,61 1 504 20 740 64 12 023 30

Ostpreußen. Westpreußen Brandenburg ommern Posen. Schlesien.

Sachsen

Ernteaussichten in der Türkei.

Die Aussichten für die diesjährige Getreideernte in der Türkei

sind andauernd günstig. Selbst in den 8 wo weniger an⸗

ebaut ist, als im Vorjahre, rechnet man gleichwohl auf eine reichere Ernte als im Jahre 1894.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Griechenland. 1u“

Zufolge Verfügung der Königlich griechischen Regierung ist die gegen Konstantinopel angeordnete fünftaͤgige Beobachtungsquarantäne in eine solche von 24 Stunden umgewandelt worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 86 vom 8. v. M.) ͤb1““

In Canadea ist dem Unterhause von der Regierung ein Gesetzentwurf zur Abänderung des dortigen Zoll⸗ tarifs vom Jahre 1894 (abgedruckt im „Deutschen Handels⸗ Archiv“ 1894 I. S. 886 ff.) vorgelegt worden.

Danach soll der Zoll 1 allen Zucher über Nr. 16 Holländisch Standard in Farbe und auf raffinierten Zucker aller Art für das 6 Englisch von 64⁄100 Cent auf 114/100 Cent, also um einen halben Cent erhöht werden, während Rohzucker (nicht über Nr. 16 Holländisch Standard in Farbe) ferner Zucker⸗ abläufe, Melade, oder konzentrierte Melade, Zeaereasnscße und verdickter Zuckersaft, die nach Nr. 708 des Zolltarifs

8

bisher zollfrei eingingen, einen Einfuhrzoll von ½ Zent für das 18. erlegen sollen. ußerdem sind v*n. der Zölle auf Traubenzucker,

Kandis, Syrupe und Melasse, sowie auf Spirituosen, konden⸗ sierte Milch, kondensierten Kaffee, Zwieback, eingemachte Früchte, Fruchtsäfte und alkoholische Farben vorgesehen.

Die neuen Sätze gelangen bei den canadischen Zollämtern bereits seit dem 3. Mai provisorisch zur Anwendung.

Essen a. d. Ruhr, 27. Mai. (W. T. B.) Laut Meldung der „Rheinisch⸗Westfälischen Zeitung“ haben sich nachstehende Röhrenwalzwerke zu einem yndikat zusammengethan: Düsseldorfer Röhren⸗ und Eisenwalzwerk., Oberbilk, Balcke, Benrath, Piedboeuf sämmtlich zu Düsseldorf, Rheinische Metallwaarenfabrik zu Düsseldorf, Huldschinsky und Albert Hahn zu Berlin, Lauchhammer, Donnersmarck, Charlottenhof, Königshütte, Union zu Dortmund, Laurahütte und Hildener Gewerk⸗ schaft. Der gemeinschaftliche Verkauf findet statt vom 25. Mai ab. Die Verkaufsstelle befindet sich in Düsseldorf bei C. T. Seufft, Bismarckstraße 98. ““ 8 8

Verdingungen im Auslande. 8 Niederlande. 1u“

28. Mai. Commissie voor de Gasfabriek en Straatve lichting zu Zieriksee: Lieferung von 14 000 hl englischer Gaskohle. Bedingungen käuflich für 25 Cents bei dem Direktor der „Commissie“.

28. Mai, 11 Uhr. Marineverwaltung in Willemsoord: Verdingung von 48 einzelnen Posten Marine⸗Utensilien, darunter Garn, Tauwerk, insbesondere auch verzinkte Eisendraht⸗ und Stahl⸗ drahttaue, Theer, Segeltuch, Baumwolle und Baumwollenzeug, Port⸗ laken, Wäsche, Schwimmgürtel. amerikanisches Leder, Teppiche, Wäsche, Feuerlöschartikel, eiserner Ballast, Blech⸗ und Kupfersachen, schmiede⸗ eiserne Sachen, Wasserfilter, Bürsten, Handtücher, Besen, Feldflaschen, Körbe, Linoleum, Porzellan, Tafelgeräth, Glaswerk, Lampen, Stearin⸗ kerzen, Bureauutensilien, Papier. Die betreffenden Bedingungen liegen zur Einsicht aus im Marine⸗Departement im Haag und bei den Marine⸗Verwaltungen zu Willemsoord, Amsterdam und Hellevoetsluis und sind gegen Bezahlung von 0,15 Fl. bei Frankoanfragen erhältlich bei dem Griffier der Marine zu Willemsoord. Nähere Aufschlüsse ferner zu bekommen im Bureau des Chefs der Marine⸗Ausrüstungs⸗ stelle zu Willemsoord.

29. Mai, 1 Uhr. Burgemeester & Wethouder in Zwolle im Rathhause daselbst: Lieferung von guß⸗ und schmiedeeisernen Gas⸗ rohren. Nähere Aufschlüsse zu bekommen durch den Direktor der Gasfabrik J. S. Noordhof, bei welchem auch auf Franko⸗Anfrage Abdrücke der Bedingungen zu erhalten sind.

11. Juni, 1 Uhr. Burgemeester en Wethouders von Rotterdam im Radhuis: Anlegen eines zweiten Katendrechtschen FHies nebst zugehörigen Arbeiten. Bedingungen und Zeichnungen

äuflich für 1,50 Fl. bei den Buchhändlern Wed. P. van Waesberge & Zn. zu Rotterdam. Rumänien.

2. Juli. Kriegs⸗Ministerium zu Bukarest: Lieferung des Materials für die Militär⸗Pulverfabrik: Mineralien, Chemikalien, eiserne Röhren, Schlüssel, Büchsen, Schrauben, Sägen, Hobel, Seilerwaaren, Filz, Holzpantoffeln, Mützen, Leinwandanzüge, Seiden⸗ leinwand, Flaschen, Waagen u. a. 8

5. Juli. Desgleichen: 4617 Paar Infanterie⸗ und 2366 Paar Kavallerie⸗ und Artilleriestiefel. 1

19. Juli. Ministerium für öffentliche Arbeiten in Bukarest: Bau einer eisernen Brücke auf gemauerten Pfeilern über den Fluß Trotus bei Tirgul Ocna. Kostenvoranschlag 140 023 Lei. Näheres täglich an Ort und Stelle und bei der Präfektur in Bacau.

Verkehrs⸗Anstalten.

Vor einigen Tagen ist hierselbst unter der ö „Deutscher Straßen⸗ und Kleinbahn⸗Verein“ ein Verein gegründet worden, welcher, unbeschadet schon bestehender engerer Ver⸗ einigungen oder internationaler Beziehungen, sämmtliche Kleinbahnen (Straßen⸗, Lokal⸗ und ähnliche Bahnen) des Deutschen Reichs zu einem einzigen großen festgegliederten und zielbewußten Gefüge, mit dem Zentralsitz in Berlin, zusammenzuschließen bezweckt, um so die Möglichkeit zu schaffen, die Interessen dieser sich immer mehr aus⸗ breitenden Verkehrsmittel nach jeder Richtung hin zweckentsprechend zu wahren.

Die Eisenbahn⸗Direktion in Essen macht bekannt, daß die auf den Stationen Aachen, Barmen, Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen, Cassel, Charlottenburg, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Elberfeld, Essen, Frankfurt a. M., Geeste⸗ münde, Göttingen, Halle a. S., Hamburg, Hameln, Hamm, S Hildesheim, Köln, Kreiensen, Leipzig, Löhne, Magdebur

ainz, Minden, Münster, Oberhausen, Oldenburg, Osnabrück, Soest, Vlotho, Wanne und Witten während der Zeit von 1. Juni bis 30. September d. J. von Besuchern der Bäder auf den Nordsee⸗Inseln Juist (Weg über Norddeich), Spiekeroog (Weg über Esens) gelösten Rückfahrkarten nach Norddeich bezw. Esens mit gewöhnlicher Gültigkeitsdauer auf mündlichen oder schriftlichen Antrag der Fahrkarten⸗Inhaber vor Antritt der Rückreise durch die Fahrkarten⸗Ausgabestellen zu Norddeich und Norderney bezw. diejenige zu Esens mit einem Vermerk über die Verlängerung der Gültig⸗ keitsdauer auf insgesammt 45 Tage versehen werden, sofern durch eine amtliche Bescheinigung des Gemeindevorstehers der Insel der Nachweis des Badebesuchs durch den Inhaber der in der Be⸗ scheinigung zu bezeichnenden Fahrkarte geführt wird.

Trriest, 26. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Thalia“ ist heute Vormittag, von kommend, hier eingetroffen. London, 25. Mai. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Prätoria“ ist gestern auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Norman“ ist gestern auf der Femres in Plymouth angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Warwick Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Doune Castle“ ist Donnerstag und der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Richard Wagner's „Siegfried“ („Der Ring des Nibelungen“, zweiter Abend) unter Kapellmeister Weingartner's Leitung und mit folgender Besetzung zur Aufführung: Siegfried: Herr Gudehus, Mime: Herr Lieban, Wanderer: r Betz, Brünnhilde:

rau Sucher, Erda: Frau 9 lberich: Herr Schmidt, afner: Hr. Mödlinger, Waldvogel: Fräulein Dietrich. Rein⸗ old Becker's Oper „Frauenlob“ kann wegen der bevorstehenden Ferien erst im S bei beginnender neuer Spielzeit wieder gegeben werden.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Gustav Freytag's Lustspiel „Die Journalisten“ gegeben. Die Hauptrollen

ir Klein,

Senden: Herr Purschian, Bellmaus:

err Oberländer, Lotte: Frau Schramm.

esidenz⸗Theater in Hannover gastiert als Schmock, Frau Clara Meyer giebt die Adelheid.

Im Theater Unter den Linden gelangt am Sonnabend die Vaudeville⸗Operette „Miß Helyett“ an dieser Bühne zur erstmaligen

Am Donnerstag veranstaltet das Konservatorium Klindworth⸗ Scharwenka im Saal Bechstein seinen XII. Schüler⸗ Vortragsabend (Chor⸗ und Sologesang). Der Reinertrag ist für einen wohlthätigen Zweck bestimmt.

nd wie folgt besetzt: Bolz: Herr Keßler, Oberst:

ldendorf: Herr Ludwig,

rr Moritz Zeisler vom

Ser Hertzer, Piepenbrink: