1895 / 125 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

gerufen. Die Vereinigung hat inzwischen die Zeit genutzt, um in internationalen Zusammenkünften wie in Tagungen ihrer einzelnen Landesgruppen und durch Herausgabe einer eigenen Heitcet darzu⸗ thun, in welchem Sinne sie die praktische Gestaltung ihrer wissenschaft⸗ lichen Grundsätze sich denke. Es hat trotzdem noch jüngst ein scharfer Austausch der Meinungen über die Zielpunkte der Vereinigung statt⸗ gefunden, und die Leiter und Anhänger derselben haben die Behaup⸗ tung zu widerlegen versucht, daß sie dem Determinismus huldige; sie haben sich darauf berufen, daß von vornherein jeder Anschluß an eine Strafrechtstheorie und jedes Schlichten theoretischer Schulstreitigkeiten ausdrücklich ausgeschlossen worden sei. In diese Kämpfe, welche Kunde von der regen Bewegung auf dem Felde des Strafrechts geben, kann hier nicht eingetreten werden. Aber man wird anerkennen müssen, daß die Internationale kriminalistische Vereinigung in ihren offiziellen Aus⸗ lassungen stets die Verfolgung des praktischen Ziels einer allmählichen Umwandelung des geltenden Rechts in den Vordergrund gestellt hat. Sie hat bierbei betont, daß jede Strafgesetzgebung nationalen Charakter tragen und der Eigenart des Staats, für dessen Volk sie bestimmt ist, sich anpassen müsse, andererseits aber die wissenschaftlichen Grund⸗ lagen, auf welchen die Gesetzgebung ruhen muß, für frei von den nationalen Schranken erklärt und von der Verwerthung der im ge⸗ meinsamen Wettbewerb errungenen Ergebnisse der Einzelländer ge⸗ deihliche Förderung der Reformarbeit erwartet. .

In Bethätigung dieser Grundsätze hat nun die Internationale kriminalistische Vereinigung jetzt einen Schritt gethan, der mehr als jedes Andere geeignet sein wird, eine gerechte Würdigung ihrer Thäteg⸗ keit zu ermöglichen. Sie veröffentlicht nämlich unter dem Titel: „Die Strafgesetzgebung der Gegenwart in rechtsvergleichender Dar⸗ stellung“ ein groß angelegtes Werk, dessen erster von sechs Bänden mit dem Untertitel: „Das Strafrecht der Staaten Europas“ im Verlage von Otto Liebmann zu Berlin erschienen ist. Die Anregung u diesem Unternehmen ist auf der internationalen Versammlung von

ern 1890 gegeben worden, die Herausgabe auf dem Kongreß von Christiania 1891 definitiv beschlossen; es sollen in ihm die Bausteine für eine Gesetzgebung der Zukunft zusammengetragen und das Fun⸗ dament für eine solche gelegt werden. An der Ausführung dieser gewaltigen Aufgabe wird man am besten die Beschaffenheit des Baues und die Tüchtigkeit der Baumeister prüfen können.

Der vorliegende, vornehm ausgestattete Band umfaßt 770 Seiten Lexikonformat und erscheint außer in der deutschen zugleich in einer französischen Ausgabe, welche den Titel trägt: La législation pénale comparée. Folgendes sind die Namen der darin behandelten Länder und der dieselben besprechenden Autoren: Belgien General⸗Inspektor der Gefängnisse, Professor Prins⸗Brüssel, Bulgarien Richter am Obersten Kassationshof Schischmanov⸗Sofia, Dänemark Dr. Eyvind Olrik⸗Kopenhagen, Deutschland Geheimer Justiz⸗Rath, Professor

Seuffert⸗Bonn, Finland Professor Forsmann⸗Helsingfors, ““ I. Schriftführer der Société générale des prisons ert Rivisre⸗Paris, Griechenland Advokat Dr. Kypriades⸗Athen, Großbritannien barrister-at-law Dr. Schuster⸗London, Italien und San Marino Professor Alimena⸗Neapel, Luxemburg Advokat Victor Berg⸗Luxemburg, Niederlande Professor van Hamel⸗Amsterdam, Nporwegen Ober⸗Reichsanwalt Dr. Getz⸗Christiania, Monaco Dr. Georg 1“ und General⸗Advokat, Staatsrath Turrell⸗Monaco, Kontenegro Amtsrichter Dr. Dickel⸗Berlin, Oesterreich Regierungs⸗Rath, Professor Hiller⸗Czernowitz, ortugal Advokat Tavares de Medeiros⸗Lissabon, Rumänien rofessor Missir⸗Jassy, Rußland General⸗Advokat, Professor Foinitzky⸗St. Petersburg, Schweden Häradshöfding Dr. Uppstroem⸗ Stockholm, Deutsche Schweiz Professor Teichmann⸗Basel, Französische Schweiz Professor Gautier⸗Genf, Kanton Tessin Advokat Gabuzzi⸗Bellinzona, Serbien Dr. Vesnitsch⸗Belgrad und Dr. Josefowitsch⸗Belgrad, Spanien Dr. Ernst Rosenfeld⸗Halle, Türkei und Egypten ehemaliger Staats⸗Minister Sapvas⸗Pascha⸗Aix- en-Provence und Professor van den Berg⸗Delft, endlich Ungarn von Wlassics⸗Budapest. Die Uebersetzungen hat Dr. Georg Crusen⸗Hannover, theilweise auch Dr. Ernst Rosenfeld⸗Halle gefertigt. Allem vorausgeschickt ist ein sich „Rückblick und Zukunfts⸗ pläne“ benennendes umfangreiches Vorwort des Professors von Liszt⸗Halle, des Vorsitzenden des Redaktions⸗Aus⸗ schusses und zielbewußten Leiters des Unternehmens. Er setzt aus⸗ einander, weshalb die ursprünglich geplante Veröffentlichung des Textes aller Strafgesetzbücher und die Beschränkung auf Europa unterbleiben mußte. An die Stelle des Gesetzestertes ist eine systematische Dar⸗ stellung des Strafrechts der einzelnen Länder getreten, welche für Europa im ersten Bande fertig vorliegt und im zweiten Bande, Theil I, für die außereuropäischen Staaten abgeschlossen werden wird. Der zweite Band, Theil II, und der dritte Band sollen die allgemeinen Lehren des Strafrechts und der vierte und fünfte Band die einzelnen strafbaren Handlungen umfassen. Diese Folgebände werden im Unterschied von den ersten anderthalb Bänden, welche nur die Grundlage für die Rechtsvergleichung bieten, und deren Ausarbeitung übrigens auch seitens des deutschen Auswärtigen Amts thatkräftige Förderung erfahren hat, in rechtsvergleichender Form geschrieben sein, sodaß z. B. unter den Abschnitten: Quellen des Strafrechts, Lehre vom Verbrechen, Lehre von der Strafe, alles zusammengefaßt sein wird, was über das betreffende Thema hinsichtlich jedes einzelnen Kulturvolks zu sagen ist. Hierbei wird namentlich darnach gestrebt werden, die allen modernen Rechten gemeinsamen Grundzüge klar herauszuarbeiten und so eine Summe von einheitlichen Grundgedanken zu gewinnen, welche, angepaßt den Forderungen der Kriminalpolitik, leitende Sätze einer reformierenden Gesetzgebung der Zukunft zu werden vermögen. So soll im Wege der Empirie, des Erfassens der fremden Rechtssatzungen, die nationale Rechtswissenschaft auf eine höhere Stufe der Vervollkommnung ge⸗ stellt und die Findung der allgemeinen Merkmale der grundlegenden Begriffe in gemeinsamer internationaler Thätigkeit erstrebt werden. Das Ziel ist hochgesteckt. Aber was bisher geschehen ist, läßt die Zuversicht gerechtfertigt erscheinen, daß in jedem Fall die Strafrechts⸗ wissenschaft eine wesentliche Förderung durch dieses groß angelegte Werk finden wird.

Ein genaueres Studium desselben ergiebt, daß zwar diejenigen Ausführungen, welche sich über die weitere Ausgestalkung des geltenden Rechts verbreiten, im Geiste der Internationalen kriminalistischen Ver⸗ inigung gehalten sind, daß im übrigen aber die Darstellung eine

ollkommen objektive ist. Jedem einzelnen Mitarbeiter ist freie Hand elassen worden, und deshalb findet sich auch hier und da einmal ein kleiner Widerspruch zwischen den verschiedenen Abschnitten des Bandes. Dieser ge⸗ ingfügige Mangel wird dadurch ausgeglichen, daß der einzelne Autor keinen Zwang von außen in seine Arbeit hineingetragen erhielt und darum mit einer wahren Schaffensfreudigkeit an diese heranging. So ist das Ganze frisch und lebendig geschrieben. Fast durchweg gehört der Ver⸗ asser dem Staat selbst an, dessen Recht er behandelt. Dadurch ist es ermöglicht, die nationalen Eigenthümlichkeiten in ihrem Zusammen⸗ ange mit den Rechtssatzungen klar erkenntlich zu machen. Es be⸗ stimmt z. B. das serbische Recht, daß das Uebergehen zu den Heiducken mit Gefängniß bis zu 5 Jahren und Ehrverlust zu bestrafen ist, 1b der Thäter edoch straffrei bleibt, wenn er vor Verübung einer Handlung von Heiduckenwillkür sich der Behörde ausliefert, und daß auch sonst ddeem Heiducken, der seine Raubthätigkeit freiwillig einstellt, eine ver⸗ hältnißmäßig milde Behandlung zu theil wird. Auf Seite 355 f. wird nun gezeigt, daß diese gesetzlichen Vorschriften auf folgender geschichtlicher Entwicklung beruhen. Das Heiduckenunwesen wurde ursprünglich als eine Art berechtigter Reaktion gegen die Willkür⸗ herrschaft der Türken aufgefaßt, die Heiducken selbt als natürliche Beschützer der geknechteten Raja betrachtet. Mit dem Erstarken der erbischen Staatsgewalt schwand die Daseinsberechtigung der Heiducken, in Stelle des Heldenhaften trat das nesabe mee. aber der Abglanz des Heldenschimmers, der in den Augen des Volks noch immer auf diesen Gestalten lag, zwang den Gesetzgeber, die Rückkehr der Raubgesellen in die bürgerliche Gesellschaft auf alle Weise u erleichtern, weil sonst die größten Gewaltthätigkeiten seitens erselben und ihrer zahlreichen Helfershelfer zu befürchten gewesen wären. Ein anderes Beispiel: er Umstand, da in der Türkei noch Sklaverei herrscht, hat zur Folge, daß jede, au

mit beiderseitiger Uebereinstimmung des Willens erfolgte Vereinigung mit einer anderen Frauensperson als der Ehefrau oder der Sklavin mit den außerordentlich harten Strafen der Steinigung oder Geiße⸗ lung oder Verbannung bestraft wird; freilich ist viermaliges Ge⸗ ständniß der That oder Zeugniß von vier männlichen einwandsfreien zur Ueberführung nothwendig. Auch manche weit verbreitete

hümer werden in dem Werk richtig gestellt. So glaubt man ;3. . allgemein, daß der türkische Kadi nach den Satzungen des Korans entscheidet. Thatsächlich zitiert er jedoch weder diesen noch die Sonnah oder Sunnah, welche nur das Grundgesetz und die metaphysische Unterlage des Rechts bilden, sondern die Werke der als Autorität anerkannten Rechts⸗ gelehrten; diese haben selbstschöpferisch Rechtssatzungen geschaffen, welche allerdings in ihrem Kern immer wieder auf den Koran zurück⸗ geführt werden. 1

Ohne daß die Wissenschaftlichkeit darunter leidet, ist der Stil oft ein glänzender; man lebt mit dem Autor in dem Staat, dessen Recht er schildert. Für die äußere Anordnung des Stoffs ist die Einthei⸗ lung vorbildlich geworden, welche Seuffert für Deutschland gewählt hat, und welche die übrigen mit geringen Abweichungen befolgt haben. Seuffert hat nachstehende Unterabschnitte gemacht: die Grundlagen der deutschen Strafgesetzgebung; die Herstellung und Umbildung des Strafgesetzbuchs; der Inhalt des Strafgesetzbuchs; die Spezialstraf⸗ gesetzgebung des Deutschen Reichs; das besondere Strafrecht der Beamten und die Disziplinarstrafgewalt; das

Literatur gebührend berücksichtigt worden.

Man wird das Buch nicht aus der Hand legen, ohne reiche An⸗ regung aus ihm erfahren zu haben. Der Theoretiker wie der Präktiker, der einzelne Forscher wie die Behörden werden es willkommen heißen und der Gesetzgeber nicht umhin können, Lehren aus ihm zu ziehen. Denn an einer solchen zusammenhängenden Darstellung des Strafrechts des gesammten Erdballes hat es bislang gefehlt. Daß die erste Inangriffnahme der Aufgabe sogleich nach jeder Richtung Vollkommenes geschaffen habe, wird die Inter⸗ nationale kriminalistische Vereinigung selbst nicht erwarten. Aber daß die Vereinigung sich der Aufgabe überhaupt unterzogen und mit dem, was sie bietet, einen hohen Grad praktischer Brauchbarkeit und wissenschaftlicher Tüchtigkeit erreicht hat, dient ihr zur Ehre und wird nicht nur unter ihren Anhängern, sondern auch bei denjenigen Anerkennung finden, welche aus diesem oder jenem Grunde in den Reihen ihrer Gegner stehen. Man muß dem Unternehmen aufrichtig einen gedeihlichen Fortgang wünschen.

Nr. 20 A. des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. Mai hat folgenden Inhalt: Die künftige Betriebs⸗ verwaltung des Nord⸗Ostsee⸗Kanals. Die elektxrische Untergrundbahn in Budapest. (Schluß.) Vermischtes: Wettbewerb um ein Land⸗ haus im Grunewald. Wettbewerb um den Ausbau des Thurmes der evangelischen Kirche in Nienburg a. d. Weser. Preis⸗ ausschreiben des Vereins für deutsches Kunstgewerbe in Berlin. Sonderausstellung von Erzeugnissen des Kunstdrucks im Kunstgewerbe⸗ Museum in Berlin. Untersuchung der Wasserverhältnisse in den der Ueberschwemmungsgefahr besonders ausgesetzten Flußgebieten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Verunglückungen und Selbstmorde im Deutschen Reich

im Jahre 1892. Mitt dem 1. Januar 1892 hat in einer Anzahl von Bundesstaaten die Bearbeitung der Todesursachen⸗Statistik auf Grundlage eines ein⸗ Heitlichen Formulars begonnen, deren Ergebnisse erstmals in den kürzlich erschienenen „Medizinalstatistischen Mittheilungen aus dem e8eisane Gesundheitsamt“ (II. Band, 3. Heft) veröffentlicht wurden.

An dieser Statistik betheiligen sich folgende 9 Bundesstaaten: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Pefsen. Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha, Bremen und Hamburg, sowie das Reichsland Elsaß⸗ Lothringen; dieselben machen nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 mit 46 355 297 Einwohnern oder 99 % der Gesammtbevölkerung den weitaus größten Theil des ganzen Reichs aus. Auf sie erstrecken sich die im Folgenden mitgetheilten Zahlen über die im Jahre 1892 durch tödtliche Verunglückung und Selbst⸗ mord im Deutschen Reich umgekommenen Personen. Es starben also durch Verunglückung durch Selbstmord

% aller 1 % aller

absolut Ge⸗ absolut Ge⸗ storbenen storbenen

11 890 1,7 6256 0,9 Bayern 2 020 3 762 11I11¹ 1105 e1X“ 715 349 v4“*“ 533 345 293 253 Sachsen⸗Coburg⸗Gotha .. 46 75 1116*“ 102 64 AA6““ 387 262 Elsaß⸗Lothringen .... 720 210 im Ganzen. 17 824 9 681

Davon waren alt: 8 unter 1AIII 537 1 15 Jahre.. 4 495 117 15— 60 Jahre. 10 290 7552 60 Jahre und mehr. 2 344 1929 unbekannt 18 158 83

Die tödtlichen Verunglückungen kamen hiernach in Bremen mit 2,8 % aller Todesfälle am zahlreichsten zur Beobachtung; die nächsthöchste Sterblichkeit von 2,0 % wurde in Elsaß⸗Lothringen erreicht, was insbesondere auf Rechnung Lothringens zu setzen ist, wo 2,2 % aller Gestorbenen an tödtlichen Verunglückungen umkamen. Außerdem belief sich die Fahl der Todesfälle noch in den Regierungs⸗ bezirken Stade (2,3 %), Arnsberg (2,6) und Aurich (2,9) auf mehr als 2 %, in allen übrigen größern Verwaltungsbezirken sowie in den übrigen Bundesstaaten auf 1 2 %..

Die Selbstmorde machten im Reich nicht viel mehr als die Hälfte der tödtlichen Verunglückungen aus. In mehreren Staaten war das Verhältniß allerdings ein wesentlich anderes, so in Bayern und Elsaß⸗Lothringen mit etwas über ein Drittel, in Sachsen und Hessen mit annähernd gleichviel Selbstmorden und Verunglückungen; nahezu umgekehrt war das Verhältniß zwischen beiden Todesursachen in Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, wo 75 Selbstmorde auf 46 Ver⸗ unglückungen kamen. Das Gleiche traf für Berlin (520 Selbstmorde und 381 Verunglückungen) und die Regierungsbezirke ꝛc. Liegnitz, Erfurt, Leipzig und Starkenburg zu. Zum theil ist dies auf eine verhältnißmäßig hohe Zahl von Selbstmorden (Berlin 1,6 %, Herzogthum Gotha 1,9 % aller Gestorbenen), theilweise indeß auf eine geringe Anzahl von tödtlichen Verunglückungen zurückzuführen. Außer Berlin und Gotha hatten nur noch die Regierungsbezirke Potsdam (1,5 %) und Frankfurt (1,1 %) mehr als einen Selbst⸗ mörder unter 100 Gestorbenen aufzuweisen. In 9 Regierungsbezirken machten die Selbstmorde weniger als ½ % aller Todesfälle aus Köslin, Posen, Schwaben je 0,4, Oppeln, Münster je 0,3, Trier, Aachen, Oberpfalz je 0,2, Niederbayern 0,1 % —; unter den be⸗ richtenden Bundesstaaten zeichnete sich Bayern durch die wenigsten Selbstmorde (0,5 b%), Bremen (1,8 %) durch die meisten aus.

„Von den verschiedenen Altersklassen weist natur v2. die⸗ jenige der Erwerbsthätigen (15 bis 60 Jahre alten Seeeer die üü Antheile auf, abgesehen von den Personen unbekannten

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2 Militärstrafrecht; die Landesstrafgesetzgebung. Ueberall sind die Gerichtspraxis und die

mördern bestanden. Immerhin ist es indessen bemerkenswerth, d mehr als 5000 Kinder im Alter bis zu 15 Jahren verunglückten und 117 zwischen 1 bis 15 Jahre alte Kinder selbst Hand an sich legten; von letzteren kamen 76 auf Preußen und 21 auf Sachsen.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie die „Lpzg. Ztg.“ meldet, hat am 21. d. M. eine in Leipzi abgehaltene, von etwa 700 Maurergehilfen besuchte Versamm lung beschlossen, in eine Lohnbewegung einzutreten, um eine Erhöhung des Stundenlohns auf 45 ₰, der von einer größeyen Anzahl von Arbeitgebern bereits bewilligt sei, allgemein durchzusetzen.

Die Zimmerleute Nürnbergs haben, wie der „Vorwärtz⸗ berichtet, ihre Forderungen von 29 Meistern, darunter 5 Innungsmeistern bewilligt erhalten (vergl. Nr. 123 d. Bl). 8

In Mauth stellten, nach der Wiener „Arbeiter⸗ Zeitung⸗

Nagelschmiede (Hausarbeiter) die Arbeit ein.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest vom 24. d. M. wird der „Wien. Ztg.“ telegraphiert: Der Saatenstand um Mitte Mai ist nach den beim Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Berichten folgender:

In der ersten Hälfte des Monats Mai herrschte im allgemeinen große Trockenheit. Das trockene, windige und dürre Wetter ver⸗ ursachte hauptsächlich in dem nordöstlichen Theile des Landes und in den Siebenbürger Komitaten außerordentlichen Schaden an den Pflanzen. Auch in anderen Theilen des Landes, hauptsächlich am linken Theiß⸗Ufer, in den Komitaten Bekes, Bihär, Hajdu, Szilaͤgy und Szatmär, in kleinerem Maße am linken Donau⸗ Ufer, ja sogar stellenweise am rechten Donau⸗Ufer, haben die Saaten gelitten, ebenso auch in den südlichen Theilen des Alföld. Trotzdem ist der an den Pflanzen bemerkbare Verlust nirgends so bedeutend wie im Nordosten, respektive in den Siebenbürger Komitaten, wo ein großer Theil des Herbstanbaues umgeackert werden muß. Aber nicht nur die Wintersaaten, sondern auch die Sommersaaten sind in den obengenannten Gegenden durch das Aufackern schütter geworden. Die Erde begann rindig, ja sogar steinhart zu werden, bis endlich am 12. Mai nach langer Trockenheit ein schwacher Regen und nach einigen Tagen ein Landregen eintrat. Diesmal erfreuten sich alle Landestheile des langersehnten guten Regens, und die Pflanzen, die schon zu ver⸗ welken begannen, bekamen langsam die frische grüne Farbe wieder. In einzelnen Gegenden, wo das Getreide auch sonst in vollster Kraft war, begannen die Saaten schon nach einigen Tagen sich sehr schön zu entwickeln. Daß sich die Ertragsaussichten in einem großen Theil des Landes bedeutend besserten, ist dem Regen zu verdanken. In den öst⸗ lichen, an der Grenze befindlichen Theilen hat der Roggen infolge starken Schneefalls etwas gelitten. Reif kam nur sporadisch vor; ebenso Rost. An vielen Orten haben große Mengen ver⸗ schiedener Insekten das Getreide und die Sommersant an⸗ gegriffen. Doch ging der größte Theil derselben infolge des kalten, windigen und regnerischen Wetters zu Grunde. Unter den Wintersaaten steht Winterweizen, welcher so ziemlich am besten überwinterte, verhältnißmäßig recht gut. Infolge der hoch⸗ gradigen Dürre ist zwar im Laufe des Frühjahrs ziemlich viel zu Grunde gegangen, namentlich im Nordosten und in den Sieben⸗ bürger Komitaten, doch kann dieser Schaden im Verhältniß zu der gesammten Saat auf den mit Weizen bebauten Feldern kaum auf einige Prozente geschätzt werden. Der Regen kam für den Winter⸗ weizen zur besten Zeit, da derselbe größtentheils erst jetzt Stengel an⸗ setzt und den Halm bisher nicht entwickelte. Der Stand der Weizen⸗ saaten wird gelobt am linken und rechten Donau⸗Ufer zwischen der Donau und der Theiß und im Theiß⸗Maros⸗Winkel, weniger links und rechts von der Theiß.

Roggen steht viel schwächer als Weizen. Vom Winter⸗ roggen ist schon im Laufe des Winters infolge der großen Schnee⸗ fälle ein bedeutender Theil vorloren gegangen; in einzelnen Komitaten variiert der Schaden zwischen 20 und 50 %. In den östlichen Komi⸗ taten hat sich der Schaden infolge der Trockenheit und Dürre ge⸗ steigert, sodaß es Orte giebt, wo kein fiesie Kern stehen blieb. Der Roggenertrag wird daher voraussichtlich nicht einmal an⸗ nähernd dem vorjährigen gleich sein. Der stehengebliebene und weniger geschädigte oggen steht mittelmäßig, hat aber stellenweise sehr kleine Halme und wurde an mehreren Orten auch vom Unkraut unterdrückt, daher man auf dessen gute Entwicklung nicht sehr rechnen kann. Sommerweizen und ⸗Roggen haben sich an dem Regen sehr erfrischt. Die Frühjahrssaaten können sich im allgemeinen noch viel bessern, da sie überall als lebensstark be⸗ zeichnet werden.

Sommergerste und Hafer stehen im westtlichen Theile des Landes sowie im Alföld sehr schön, nur daß auch hier ziemlich viel Unkraut vorhanden ist. 1

Die frühgesäete Fancenhekühe und Futterrübe wurden an sehr vielen Orten durch Insekten zu Grunde gerichtet und mußten an vielen Orten nochmals gesäet werden. 1

Wintergerste und Raps wurden durch den Winter nicht so hart mitgenommen wie im Vorjahre. Die Ernte⸗Aussichten sind aber nicht überall zufriedenstellend, insbesondere was den Raps be⸗ trifft, in welchem Flöhe und Raupen bedeutenden Schaden verursachen. Der Raps hat zum größten Theil abgeblüht.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 11 203, nicht recht⸗ zeitig gestellt 2325 Wagen. . In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 4064, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 25. Mai. Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky. Ia. Kartoffelmehl 17 ½ —18 ℳ, la. Kartoffelstärke 17 ½ 18 ℳ, IIa. Kartoffelmehl 15 16 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin —,— ℳ, gelber Syrux 20 20 ½ ℳ, Kap.⸗ Syrup 21 ½ 22 ℳ, Kap.⸗Export 22 22 ½ ℳ, Kartoffelzucker elber 20 20 ½ ℳ, do. Kap. 22 22 ½ ℳ, Rum⸗Kuleur 33 34 ℳ, Bier⸗Kuleur 32 34 ℳ, Derxtrin, gelb und weiß, Ia. 23 24 ℳ, do. sekunda 20 22 Wieizenstärke (kleinst.) 28 29 ℳ, Weizenstärke (großst.) 36 37 ℳ, Hallesche und Schlesische 37 38 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 49 50 ℳ, do. (Stücken) 47 48 ℳ, Maisstärke 33 34 ℳ, Schabestärke 34 35 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 15 19 ℳ, Kocherbsen 14 19 ℳ, grüne Erbsen 14 19 ℳ, Futtererbsen 12 ½ 13 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 22 24 ℳ, weiße Flachbohnen 23 25 ℳ, ungarisf Bohnen 19 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 19 ℳ, große Linsen 30 40 ℳ, mittel Linsen 18 30 ℳ, kleine Linsen 14 18 ℳ, Mohn, blauer nom. 28 40 ℳ, do. weißer nom. 44 60 ℳ, Hirse, weiße 18 20 ℳ, gelber Senf 18 26 ℳ, Hanfkörner 22 bis 23 ℳ. Buchweizen 14 ½ 15 ½ ℳ., Wicken 11 ½ 12 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 12 ½ ℳ, Leinsaat 22 22 ½ ℳ, Mais loko 13 13 ½ ℳ, Kümmel 54 60 ℳ, Leinkuchen 13 ½ 16 ℳ, Rapskuchen 11 ½ 12 ½ ℳ, pa. marseill. Erdnußkuchen 12 ¾ 14 ½ ℳ, pa. doppelt gesiebtes Baum⸗ wollensamenmehl 58 % 12 ½ 13 ½ ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30 % 9 ½ 10 ½ ℳ, pa. getr. Getreideschlempe 31 34 % 11 ½ - 12 ½ ℳ, a. getr. Mais⸗Weizenschlempe 35 40 % 12 ¾ 13 ¾ ℳ, pa. getr.

aisschlempe 40 42 % 12 ¾ 13 ℳ, Malzkeime 7 ¼ 9 ℳ, Roggen⸗ fleie 8½8 9 ½ ℳ, Weizenkleie 8 ½ 9 ½ (alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg). 1

Der Geschäftsbericht des Vorstandes der Aktien⸗Gestll⸗ schaft für Monjer⸗Bauten vorm. G. A. Wayß u. Coz, welcher in der am 24. d. M. stattgehabten Generalversammlung der Aktionare zur Vorlage kam, lautet im wesentlichen wie folgt: Das verflosfes Geschäftsjahr war leider wieder für das Baugeschäft ein unrenta - namentlich haben Berlin und die meisten anderen Großstädte

außerordentlich an den Folgen der Jahre 1888 bis 1891 zu leiden. Der b; der Gesellschaft war gegenüber dem Vor⸗ jahre zurückgegangen. esentlich trug allerdings hierzu der Umstand bei, daß die süddeutschen Filialen verkauft wurden und daß der Bau der großen Venezuela⸗Eisenbahn beendet ist. Auch ist der Betrieb der Gipswerke reduziert worden, weil die gesunkenen Preise keinen Verdienst übrig ließen. Die im vorigen Jahre bereits erwähnten Bestrebungen, zu rreisen zu gelangen, die einen mäßigen Fabrikationsnutzen lassen, sind inzwischen fort⸗ gesetzt worden und bieten günstige Aussichten. Der Name der Firma soll in „Baugesellschaft Monier“ geändert werden. Die Betheiligung bei der Aktiengesellschaft für Beton⸗ und andere Bauarbeiten in Moskau brachte nur einen Ge⸗ winn von 2 %. Dem gegenüber ist es als ein Vortheil anzusehen, daß im laufenden Jahre diese Betheiligung verkauft werden konnte, wobei der volle Buchwerth erzielt wurde. Durch diesen Verkauf wurden an flüssigen Mitteln 320 000 zugeführt. Der Ueberschuß beziffert sich nach Abzug der statutenmäßigen Abschreibungen und der Reparaturkosten an den älteren Bauten aus früheren Jahren, die nun in der Hauptsache beendet sein dürften, auf 18 893 Von dieser Summe sollen 18 000 der Spezialreserve überwiesen und der Rest von 893 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die jetzt vorliegenden festen Aufträge betragen 1 200 114 ℳ, und in sicherer Aussicht stehen weitere größere Ausführungen. Die von der General⸗ versammlung im Jahre 1894 beschlossene Reduktion des Aktienkapitals ist inzwischen durchgeführt, und beträgt dasselbe jetzt 1 880 000 egen 2 250 000 Die Bemühungen, innerhalb der Betriebe Er⸗ parnisse zu machen, haben bereits im verflossenen Geschäftsjahre gute Erfolge gehabt, und dieselben werden in jeder Hinsicht fortgesetzt werden. Die finanzielle Lage der Gesellschaft hat sich weiter erheblich verbessert. Sie verfügt über 26 265 Kassa, 19 695 Wechsel, 950 226 Außenstände, 69 141 Bankguthaben und 41 991 Effekten bei 422 368 Verbindlichkeiten.

Vom oberschlesichen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: Die Lage des oberschlesischen Eisengeschäfts war im allgemeinen unverändert. Der Betrieb der Hochofenwerke verblieb in der bisherigen Stärke, und Roheisen lagert nur noch in ganz geringen Quantitäten, und zwar weniger Puddel⸗ wie Gießerei⸗Roh⸗ eisen, welches die Werke in der Zeit des schwachen Absatzers für den Sommerbedarf auf Lager erblasen hatten. Obgleich den Roh⸗ eisenwerken gegenwärtig im. Innern bei offener Schiffahrt seitens der Engländer Konkurrenz gemacht wird, so dürfte doch der A seß in oberschlesischem Gießerei⸗Roheisen wenigstens augenblicklich ein befriedigender zu nennen sein. Abgeschwächt hat sich dagegen der Export für Gießerei⸗Roh⸗ eisen nach Oesterreich. Der Export an Puddelroheisen nach Russisch⸗

olen stockt gänzlich In Walzeisen geht das Geschäft recht ott, und die Spezifikationen gehen den Werken recht zahlreich ein. ieferungsfristen von mehreren Wochen werden fast von sämmtlichen

erken ausbedungen, trstzdem sind dieselben nicht im stande, die immer noch verlustbringenden Preise auch nur einigermaßen zu erhöhen. In den Abladungen von Walzeisen hat der gefallene Wasserstand der Oder eine unliebsame Verzögerung hervorgerufen, da allenthalben noch große Quantitäten verkauften Walzeisens ihrer Ver⸗ ladung harren. Der Absatz nach Rußland hat sich in letzter Zeit gehoben, und wird besonders Feineisen sowie Qualitätseisen dahin begehrt. Feinbleche gehen sowohl nach dem In⸗ wie Auslande recht gut, und in Grobblechen hat sich die Nachfrage auch in letzter Woche wieder etwas gehsben. Die Maschinen⸗ und Kesselfabriken sind größtentheils ziemlich gut beschäftigt. In Walzröhren hat sich das Geschäft recht lebhaft gestaltet, und nament⸗ lich für Gasröhren hat sich die Nachfrage bedeutend gehoben. Die Draht⸗ und Nägelwerke haben auf Grund der e Aufträge mit ihren Ablieferungen begonnen und sind lebhaft beschäftigt. Im Betriebe der Gießereien ist eine Aenderung nicht eingetreten. Zur Anfertigung von Wasserleitungsrohren liegen bedeutende Aufträge aus dem Revier selbst vor, und für Bauguß und andere Gußwaaren, als Maschinenguß und Ofenarmaturen, Platten ꝛc., gehen den Gießereien die Aufträge nunmehr in genügender Anzahl zu. Im Zink⸗ geschäft war die Tendenz in verflossener Woche weiter eine steigende.

Weizen pr. Mai 16,15, pr. Juli 16,10, pr. November 16,

Wenn auch die Notierungen der Londoner Börse in den letzten Tagen etwas gewichen sind, so ist dies doch auf den schlesischen Zinkmarkt nicht von Einfluß gewesen. Der letztere liegt nach wie vor recht fest, und dürften neue Abschlüsse unter den Preisen der Vorwoche kaum gethätigt worden sein. Unverkaufte Bestände sind auf den ober⸗ schlesischen Hütten überhaupt nicht vorhanden, so daß die Anfragen aus Spekulationskreisen wenig Beachtung finden. Auch in Zinkstaub hat sich das Geschäft lebhafter gestaltet, und die Preise hierfür sind entsprechend den Rohzinkpreisen erhöht worden.

Nr. 21 des „Gewerbeblattes aus Württemberg“, herausgegeben von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel, hat folgenden Inhalt: Ueber die Einfuhr von Maschinen in Nordamerika. Entstehung von Benzinbränden und deren Ver⸗ hütung. Verschiedene Mittheilungen. (Kunstgewerbliche Fälschungen. Niedergang der Holzschneidekunst in England. Vereinigung von Dynamomaschine und Turbine. Vorrichtung zum Desinfizieren von Spülaborten.) Mittheilungen aus dem Vereins⸗ leben. (Gewerbeverein Ellwangen.) Preisausschreiben. Neues im Lesezimmer. Ankündigungen.

Magdeburg, 25. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker erkl., von 92 % —, neue 11,20 11,35. Kornzucker exkl. 88 % Rende⸗ ment 10,45 10,70, neue 10 60 10,75, Nachprodukte exkl., 75 % Rende⸗ ment 7,35 8,25. Ruhig. Brotraffinade I 23,00, Brotraffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,87 ½ 23,25. Gem. Melis I mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Man 10,37 ½ bez. u. Br., pr. Juni 10,37 ½ Gd., 10,40 Br., pr. Juli 10,50 Gd., 10,52 ½ Br., pr. August 10,60 Gd.,

10,65 Br. Ruhiger.

Frankfurt a. M., 25. Mai. (W. T. B.) Aus Dortmund wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet: Die Generalversammlung der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder⸗Eisenbahn beschloß die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von 6 Millionen Mark zu Neu⸗ x Die Dividende wurde auf 5 % festgesetzt, gegen 4 ½ % im Vorjahre.

Köln, 25. Mai. Bei der Gaskohlen⸗Submission für die Gasanstalt zu Dordrecht bewegten sich der „Köln. Volks⸗Ztg.“ zufolge die Ruhrkohlen⸗Offerten zwischen 6,105 und 6,92 Gulden pro Tonne frei Dordrecht; die billigste englische Offerte lautete auf 6,65 Gulden.

Leipzig, 25. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai ℳ, pr. Juni 2,95 ℳ, pr. Juli 2,95 pr. August 2,97 ½ ℳ, pr. September 3,00 ℳ%, pr. Oktober 3,00 ℳ, pr. November 3,02 ½ ℳ, pr. Dezember 3,02 ½ ℳ, pr. Januar 3,05 ⸗ℳ, pr. Februar 3,07 ½ ℳ, pr. März 3,10 ℳ, pr. April 3,10 Umsatz: 70 000 kg.

Mannheim, 25. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. . Roggen pr. Mai 13,90, pr. Juli 13,90, pr. November 14,40. Hafer pr. Mai 12,60, pr. Juli 12,95, pr. November 13,00. Mais pr. Mai 12,50, pr. Juli 12,20, pr. November 12,10.

Weimar, 25. Mai. (W. T. B.) In der heutigen ordent⸗ lichen Generalversammlung der Weimar⸗Geraer Eisenbahn waren 16 870 Stammaktien und 6877 Prioritäten mit 9 187 200 vertreten. Der Geschäftsbericht für das Jahr 1894 sowie die Jahresrechnung mit der Bilanz, die Gewinn⸗ und Verlustrechnung, die Verwendung des Ueberschusses und die Feststellung der Dividende wurden nach den in dem Geschäftsbericht gemachten Vor⸗ schlägen genehmigt. Der Direktion und dem Aufsichtsrath wurde Entlastung ertheilt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichts⸗ raths wurden wiedergewählt. In der ordentlichen Generalversammlung und in den darauf folgenden außerordentlichen Generalversammlungen der Inhaber von Stammaktien und Prioritäten wurde der Vertrag mit Preußen wegen Ankaufs der Bahn genehmigt, ebenso daß die Be⸗ stimmungen des Vertrags von dem Zustandekommen des letzteren an als statutarische Feststellungen in Gültigkeit treten.

Bremen, 25. Mai. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Willig. Loko 7,0 Br. Baumwolle. Stetig. Upland middl. loko 36 ½¼ 4AB. Schmalz. Ruhig. Wilcox 36 ₰, Armour shield 35 ½ ₰, Cudahy 36 ¼ ₰, Fairbanks

11,05 Gd., 11,10 Br.

30 ₰. Speck. Ruh Short clear middling loko 31 ¼. Taback. Umsatz: 25 Faß Kentucky. 8

Hamburg, 25. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Mai 76 ¾, pr. September 76, pr. Dezember 74, pr. März 72 ¾. Kaum behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg vr. Mai 10,30, pr. Juni 10,32 pr. Angust 10,55, pr. Oktober 10,72 ½. Matt.

Pest, 25. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen behauptet, pr. Mai⸗Juni 7,43 Gd., 7,44 Br., pr. Herbst 7,48 Gd. 7,49 Br. Roggen pr. Herbst 6,60 Gd., 6,62 Br. Hafer pr. Herbst 6,07 Gd., 6,09 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 6,48 Gd., 6,50 Br, pr Juli⸗August 6,65 Gd., 6,67 Br. Kohlraps pr. August⸗September (W. T. B.) Wollauktion. (Schluß.)

London, 25. Mai.

Tendenz fest, Preise gegen letzte Auktion wenig verändert.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

18 96 * Javazucker loko 12 stetig, Rüben⸗Rohzucker loko 10 ¼ matt.

27. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be trugen in der Woche vom 18. Mai bis 24. Mai: Engl. Weizen 3113 fremder 69 703, engl. Gerste 1137, fremde 22 459, engl. Malzgerste 21 254, fremde —, engl. Hafer 551, fremder 74 568 Orts., engl. Mehl 18 208 Sack, fremdes 28 983 Sack.

Amsterdam, 25. Mai. (W. T. B.) ordinary 53. Bancazinn 40 ¼.

Brüssel, 25. Mai. (W. T. B.) Die Einnahmen der

rinz Heinrich⸗Bahn betrugen in der zweiten Mai⸗Dekade us dem Bahnbetriebe 107 336 Fr., aus den Minen 8632 Fr., Gesammteinnahmen 115 969 Fr., Mehreinnahmen gegen die provi⸗ sorischen Einnahmen im entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres

5139 Fr. New⸗York, 25. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete

Jabva⸗Kaffee good

in ruhiger Haltung, wurde im weiteren Verlauf unregelmäßig und

schloß schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 155 000 Stück.

Weizen eröffnete unbestimmt, schwächte sich dann auf günstigen Regen im Westen und ausgedehnte Realisierungen etwas ab, steigerte sich dann aber plötzlich auf Vorhersagungen von Frost, sowie infolge großer Käufe behufs Erfüllung von Engagements und schloß recht fest Mais schwächte sich nach Eröffnung infolge großer Ankünfte etwas ab, dann trat auf die Festigkeit des Weizens Erholung ein Schluß fest.

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 7 ⅜, do. in Rew.⸗Orleans 6 v⅛. Petroleum Stand. white in New⸗York 8,25, do in Philadelphio 8,20, do. rohes 8,50, do. line cert. p. Juni 162 ½ nom., Schmalz West. steam 6,85, do. Rohe & Brothers 7,10. Mais pr. Mai 57 ⅜, do. pr. Juli 58 8¾, do. pr. September 59. Rother Winterweizen 81 ½, Weizen pr. Mai 80 ¼, do. pr. Juli 81 ½¼, do. pr. September 81 ⅞, do. pr. Dezember 83 ¾. Getreidefracht nach Liverpool 1 ½¼. Kaffee fair Rio Nr. 7 15 ⅛, do. Rio Nr. 7 pr. Mai 14,60, do. do. pr. August 15,10. Mebl. Sypring Wheat clears 3,05. Zucker 3. Kupfer 10,50. Nachbörse: Weizen §c. höher.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9 114 955 Doll.

hicago, 25. Mai. (W. T. B.) Weizen anfangs schwächer, da der sehr nothwendige Regen jetzt eingetreten ist, sowie infolge schwächerer Kabelberichte, stieg dann plötzlich auf Käufe für inländische Rechnung und Vorhersagungen von Frost und schloß recht fest. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, erholte sich aber später und schloß stetig. Der Markt wurde durch die Fluktuationen des Weizens beherrscht.

Weizen pr. Mai 78 ½, pr. Juli 79 ½. Mais pr. Mai 52 ½, Speck short clear nomin. Pork pr. Mai 12,25.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 27. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 24. Mai 5 Uhr Morgens in New⸗York angekommen. Der Reichs Postdampfer „Sachsen“, von Australien kommend, ist am 24. Mai in Aden angekommen.

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, W u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. 8

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen. ——2

[13506] b

Der Steinsetzer Eduard Ebert, zuletzt wohnhaft in Naumburg a. S., geboren daselbst am 20. Mai 1866, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen ““ hier⸗ selbst auf den 29. August 1895, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be⸗ zirks⸗Kommando zu Naumburg a. S. ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Naumburg a. S., den 21. Mai 1895. stück

8 Hoppe, B Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[13504] Grundbuche

weh8 K. Staatsanwaltschaft Hall. und ist Sufhebung einer Vermögensbeschlagnahme.

Die durch Beschluß der Strafkammer des K. Landgerichts hier vom 30. Dezember 1886 sowie durch Urtheil derselben vom 15. April 1887 über das Vermögen des abwesenden militärpflichtigen Jo⸗ hann Friedrich Blumenstock, geboren den 21. Mai 1865 zu Blaubach, O.⸗A. Gerabronn, bis zum Be⸗ trag von 670 verhängte Vermögensbeschlagnahme au ist durch Beschluß desselben Gerichts vom 21. d. M. die aufgehoben worden.

Den 22. Mai 1895.

Jehle, H.⸗St.⸗A. des

rolle,

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. Im Wege

[13503]

im Grundbu

[13505] Zwangsversteigerung.

Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 1 Nr. 44 auf den Namen des Fabrikanten Reinhard Mohr eingetragene, hier, Camphausen⸗ straße 25 belegene Grundstück am 20. August 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Erdgeschoß, Eingang C., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 0,14,08 ha noch nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundhu

Nutzungswerth Nr. 1061

Abschrift der 8

etwaige Grundstück betreffende sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, gesehen werden. des Zuschlags wird am 23. Vormittags 11 Saal 40 verkündet werden. zur Berlin, den 17. Mai 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im von der Nr. 4449 auf den Namen der Klakow, Auguste, geb. Krottke, zu Berlin einge⸗ tragene, in der Lietzmannstraße 9 belegene Grund⸗ am 15. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, gang C., Erdgeschoß, 3 Das Grundstück hat eine Fläche von 3 a 40 qm mit 5730 8 bäudesteuer veranlagt. beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗ gungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 42, eingesehen werden. das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins Einstellung l widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kauf⸗ geld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle Grundstücks tritt. Ertheilung des Zuschlags wird am 19. August 1895, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 18. Mai 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

Zwangsversteigerung.

der Zwangsvollstreckung sollen die ch von Dahme Band VIII Nr. 379 8 und Band XXVYII Nr. 1061 auf den Namen Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im 1) des Schuhmachers Carl Mathias, 2) dessen Ehe⸗ frau Marie Louise, geb. Dieke, eingetragenen, zu Dahme belegenen Grundstücke am 19. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle versteigert werden. Die Grundstücke sind und zwar Nr. 1061 mit 2,38 Thlr. Reinertrag zur Grundsteuer und Nr. 379 mit 140

mit einer

veranlagt. Lr aus der Steuerrolle, beglaubi te

schätzungen und andere die treffende Nachweisungen, sowie bedingungen können in der zu Dahme eeingesehen berechtigten

und andere das Nachweisungen, sowie be⸗

ingang D., Zimmer 17, ein⸗ Das Urtheil über die Ertheilung August 1895,

uhr, im vorangegebenen

Königstadt Band 86 Ge. Frau Kaufmann bei Feststellung des sichtigt werden und bei August 1895, Vormittags Hof, Ein⸗ immer 40, versteigert werden.

utzungswerth zur Ge⸗ Auszug aus der Steuer⸗ über die

richtsstelle verkündet werden. Diejenigen, welche

des Verfahrens herbeizuführen, machtem Proklam finden zur der dem Erbpächter Das Urtheil über die Zubehör Termine

gehörenden Gegenstände

u Zubehör gestatten wird. zur Gebäudesteuer und zwar Fläche von 0,5210 ha Amtsgericht.

rundbuchblätter etwaige Ab⸗

Grundstücke be⸗ besondere Kauf⸗ Gerichtsschreiberei werden. b en werden aufgefordert, selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren wider den Klempnermeister Hermann Cissée hierselbst Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden He

Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der. betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben eringsten Gebots nicht berück⸗ ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum der Grund⸗ stücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun fahrens herbeizuführen, widrigenfalls na Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle der Grundstücke tritt. Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Juli 1895, Mittags 12 Uhr, an Ge⸗

Dahme (Mark), den 22. Mai 1895. Kaöünigliches Amtsgericht.

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ wangsversteigerung August Nürnberg gehörigen kanonfreien Erbpachthufe Nr. 1 zu Techentin mit

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗ gulierung der Verkaufsbedingungen am Dienstag, den 3. September 1895, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Freitag, den 27. Sep⸗ tember 1895, Vormittags 11 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben am Dienstag, den 3. September 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, im Schöffengerichtssaale des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 20. August an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Segquester bestellten Schulzen Schepler zu Techentin, welcher Kaufliebhabern nach Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit

Ludwigslust, den 20. Mai 1895. 8 Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches

[13496] In Sachen 1) des Tapezierers Louis Jürgens, 1 2) dessen Ehefrau, Caroline, gebr. Bode, beide hierselbst, Kläger,

Alle Real⸗ die nicht von

für sich und als gesetzlicher Vertreter seiner minder⸗ jährigen Tochter Meta Emilie Elsbeth, genannt Else Cissée, Beklagte, wegen Hypothekzinsen, wird, nach⸗ dem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen, Nr. 2393 im Rosenhagen zu Braunschweig belegenen Hauses sammt dem 4. Antheile an 2 qm des früheren Okergrabenterrains und übrigem Zubehör zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 4. Mai 1895 ver⸗ fügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 6. Mai 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 11. September 1895, Morgens 19 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Braunschweig, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 9. Mai 1895. 1 Herzogliches Amtsgericht. IX. Heinemann.

ungen oder

des Ver⸗ erfolgtem

Das Urtheil

[49613] Aufgebot. 8 Der Grundbesitzer und Erheber bei der Sparkasf e Adolf Amort in Przemysl (Rußland), vertreten durch den Rechtsanwalt von Trampczynski in Posen, hat das Aufgebot der angeblich aus Versehen verbrannten Aktie Nr. 708 der Aktiengesellschaft „Bank Ziemski“ in Posen beantragt. Indem bemerkt wird, daß die bezeichnete Aktie unter dem 1. Februar 1889 aus⸗ gestellt ist und über eine in vollem Betrage einge⸗ zahlte Summe von eintausend Reichsmark lautet, ergeht an den Inhaber dieser Urkunde die Auf⸗ forderung, spätestens in dem auf den 2. Juni 1898, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Sapiehaplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 26, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Aktie vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben wirh⸗ Posen, den 2. November 1894. Königliches Amtsgericht.

[13497]

Das Aufgebotsverfahren haben beantragt:

1) Die Schneiderin Anna Wiedfeld hier wegen der 3 „%igen Herzoglich Braunschweigischen Leihhaus⸗ Obligation über 100 Litt. A. Nr. 7595 vom 1. Mai 1891,

2) die Bäckermeister Adolf und Julius Bohner zu Bulach wegen des Antheilscheins der Braunschwei⸗ Lischen Prämien⸗Anleihe d. d. 1. März 1869

7726 Nr. 18 üb 20 Thaler = 60 ℳ,

Abth. IV.

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