1895 / 131 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Jun 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Vormittags bis 2 Uhr Mittags in dem Zimmer Nr. 2 unseres Dienstgebäudes (Schützenstraße Nr. 26) bei dem Sekretariats⸗ Assistenten Winter oder dessen Stellvertreter unter geeignetem Aus⸗ weis über ihre Betheiligung schriftlich einzureichen oder mündlich zu Protokoll zu erklären. 8 Berlin, den 20. Mai 1895.

Königliches Konsistorium Brandenburg.

8. Abtheilung Berlinmnu.

In Vertretung: Peter.

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Frelen Thielen, nach der Provinz Schleswig⸗ Holstein;

Seine Excellenz der Staats⸗ und Kriegs⸗Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff;

Seine Excellenz der General⸗Oberst der Kavallerie Frei⸗ herr von Loë, General⸗Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Ober⸗Befehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin.

Angekommen:

Seine Excellenz der General der Infanterie, Gener⸗ Adjutant und Chef hes Militärkabinets von Hahnke.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich

Preußen. Berlin, 4. Juni.

Beide Kaiserliche und Königliche Majestäten begaben Sich am Pfingstsonntage Vormittags zum Gottes⸗ dienst nach der Friedenskirche in Potsdam. Abends 7 ½ Uhr empfingen Seine Majestät der Kaiser Seine Königliche Hoheit den Prinzen Albert von Belgien, Höchstwelcher sich anläßlich seiner Stellung à la suite des 2. Hannoverschen Dragoner⸗ Regiments Nr. 16 meldete. 3

Gestern, am zweiten Pfingstfeiertage, wurde vor dem Neuen Palais das Stiftungsfest des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons efeiert. Gegen 3 Uhr Nachmittags verabschiedeten Sich Fhre Königlichen Hoheiten der Graf von Flandern und Höchstdessen Sohn, Prinz Albert von Belgien von Ihren Majestäten. Um 4 Uhr empfingen Seine Majestät den Reichs⸗ kanzler Fürsten zu Hohenlohe zum Vortrag.

Heute Vormittag um 9 Uhr 20 Minuten Sich Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten mittels Sonderzugs nach Pasewalk, um deaselbst der Feier des 150 jährigen Jubiläums der Schlacht von Hohen⸗ eegeberg sowie der feierlichen Enthüllung des dem Hoch⸗ seligen Kaiser Friedrich errichteten Denkmals beizuwohnen. Ihre Majestäten trafen in Pasewalk gegen 1 Uhr Mittags ein, edachten daselbst bis 8 Uhr Abends zu verweilen und um hiese Zeit die Rückreise nach dem Neuen Palais anzutreten.

Ueber das gestrige Stiftungsfest des veaes s terie⸗Bataillons berichtet „W. T. B.“ aus Potsdam: Das alljährlich am Pfingstmontag gefeierte Fest hatte in diesem Jahre eine um so höhere Bedeutung für das Lehr⸗Infanterie⸗ Bataillon, als letzteres auf eine nunmehr 75 jährige Dauer seines Bestehens zurückblicken kann. Dieser Bedeutung war dadurch besonders Ausdruck gegeben worden, daß man zwischen den beiden Communs einen schwebenden Schild angebracht hatte, der die Inschrift trug: „Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon 1820 1895.“ Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs war eine große Anzahl von Einladungen Ergangen. An der Feier nahmen theil: Ihre Majestäten der Kaiser und König und die Kaiserin und Königin, die vier älteren Kaiserlichen Prinzen, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich Leopold, der Graf von Flandern mit seinem Sohne, dem Prinzen Albert, der Erbprinz und Prinz Karl Anton von Heseiagenc nebst Gemahlinnen, die Generalität und die fremdherrlichen Offiziere. Um 11 Uhr fand unter den Bäumen vor dem Südflügel des Neuen Palais der Festgottesdienst und nach demselben die Parade des Bataillons statt.

ei dem Gottesdienst, welcher von dem Divisions⸗Pfarrer Keßler abgehalten wurde, führte der Militärkirchenchor der Potsdamer Garnison⸗Kirche die Gesänge und die Kapelle des 4. Garde⸗Regiments die Musikbegleitung aus. Nach dem Gottesdienst schritten Seine Majestät der Kaiser die Front des Bataillons ab, worauf der Parademarsch ausgeführt wurde. Alsdann fand vor den Kolonnaden die Speisung des Bataillons statt. Als der Hof, an der Spitze Ihre Majestät die Kaiserin mit der Kaiserlichen Prinzessin, vom Neuen Palais her erschien, spielten die Musikcorps der Garnison das „Heil Dir im Siegerkranz“. eine Majestät der Kaiser brachten nunmehr ein Hoch auf die Armee aus, worauf General von Winterfeld mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser erwiderte; die Truppen riefen dreimal Hurrah und die Musik spielte die Nationalhymne. Die Tafel für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften sowie für die eladenen Gäste war im Muschelsaale des Neuen Palais in Hufeisenform gedeckt und zählte 130 Gedecke. Die Tafelmusik stellte das Mustkeorps des Ersten Garde⸗Regiments z. F.

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Der Staats⸗Minister, frühere Justiz⸗Minister Dr. von Friedberg ist gestern Abend 8 Uhr hierselbst gestorben.

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Der General⸗Lieutenant von Hoffbauer, In Feld⸗Artillerie, hat Berlin verlassen.

Der General⸗Lieutenant von Alten, Kommandeur der 18. Division, ist nach beendetem Urlaub von hier wieder ab⸗ gereist. 8

Der Kaiserliche Gesandte in Buenos Aires Graf von der Goltz hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der Legations⸗ Sekretär Freiherr von Heintze⸗Weißenrode als Geschäfts⸗ träger.

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Die Regierun —vv ee Frank aus Potsdam, Pickert aus Schleswig, NMiens ler aus Danzig, von Braken⸗ hausen aus Feneesen und Geißler aus Arnsberg sind bis auf weiteres den Landräthen der Kreise Osterode a. H., bezw. Pinneberg, Schroda, Stolp und des Siegkreises zur Hilfe⸗ leistung zugetheilt worden.

Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Arcona“, Kommandant Kor⸗ vetten⸗Kapitän Sarnow, am 1. Juni in Yokohama und S. M. S. „Hyäne“, Kommandant Kapitän⸗Lieutenant Bachem, am 2. Juni in Mossamedes eingetroffen; letzteres Schiff geht heute nach Kapstadt in See. b

Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“ mit dem Ab⸗ lösungstransport fuͤr S. M. S. S. „Bussard“ und ‚„Falke“, 85 Kapitän⸗Lieutenant Bauer, ist am 1. Juni in Sydney eingetroffen und geht am 6. Juni von dort mit der ablösenden Besatzung S. M. S. „Bussard“ und der abgelösten Besatzung S. M. S. „Falke“ nach Apia

Cronberg a. Taunus, 1. Juni. Ihre Königlichen Sehehtsh der Kronprinz und die Kronprinzessin von riechenland sind mit ihren Söhnen, den Prinzen Georg und Alexander, heute Mittag zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich auf Schloß Friedrichshof ein⸗ getroffen. Im Laufe des Nachmittags begaben sich Ihre Königlichen Hoheiten nach Wiesbaden zum Besuch Seiner Majestät des Königs von Dänemark und kehrten Abends nach Schloß Friedrichshof zurück.

Hessen

Ihre Königlichen Höoheiten der Prinz und die Prin⸗

vesi heeh n a⸗ n. Rumänien nebst den Prin⸗

zessinnen⸗Töchtern sind am Sonnabend Nachmittag in

Darmstadt angekommen und von Ihren Königlichen Hoheiten

dem Großherzog und der Großherzogin am Bahnhof empfangen worden.

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+ Seine Durchlaucht der Fürst hat sich am 30. v. M. nach Teplitz zur Kur begeben, nachdem Ihre Durchlaucht die verwittwete Fürstin zu Schaumburg⸗Lippe Tags zuvor von Greiz wieder abgereist war. Seine Durchlaucht der Erbprinz und Ihre Durchlauchten die Prinzessinnen haben auf Jagdschloß Ida⸗Waldhaus Sommeraufenthalt ge⸗ nommen.

Oesterreich⸗Ungairn.

Eine Deputation des Preußischen Ulanen⸗Regi⸗ ments Prinz August von Württemberg (Posensches) Nr. 10, die sich in Budweis dem neuernannten Chef des Regiments, dem Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich⸗Este, vorgestellt hatte, ist gestern in Wien ein⸗ getroffen.

Bei der am Sonnabend in Zichyfalva vorgenommenen S zum ungarischen Unterhause siegte der Kandidat der Liberalen Daniel Grosser mit großer Mehr⸗ heit über den Kandidaten der Volkspartei.

Großbritannien und Irland.

Lord Rosebery hat am Sonnabend eine auf zehn Tage berechnete Reise im Kanal la Manche angetreten. Er wird sich zuerst nach Dieppe begeben. b

In dem Befinden Gladstones, der seit Sonnabend in⸗ folge einer Erkältung das Zimmer zu hüten genöthigt war, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern eine merk⸗ liche Besserung eingetreten.

Frankreich.

Der Präsident der Republik Faure, der am Sonnabend Vormittag in Clermont⸗Ferrand eingetroffen und von der Bevölkerung herzlichst begrüßt worden war, setzte am Sonntag Vormittag die Reise von dort nach Périgueux fort, wo die Ankunft Abends 6 Uhr erfolgte. Der Minister⸗Präsident Ribot schloß sich dort dem Präsidenten an. Bei einem Bankett, das auf ein Fest der Turnvereine von Périgueux folgte, sagte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Präsident Faure in Erwiderung auf eine Ansprache des Bürgermeisters: Die leb⸗ hafte Erinnerung an die tapferen Mobilgardisten von Pöérigord, welche sich bei Coulmiers als Patrioten auszeichneten, welche wollten, daß das Heer in ihnen aufgehe, darf sich niemals ab⸗ schwächen. Eine Kundgebung, in der sich der Geist des Sol⸗ daten, des Bürgers und der Demokratie verschmelzen, muß die Manneszucht und den Gehorsam für die Gesetze befestigen.

Das österreichische Geschwader traf auf der Fahrt nach Kiel am Sonnabend um 10 Uhr auf der Rhede von Brest ein. Um 10 Uhr 30 Minuten gab der österreichische Kreuzer „Admiral“ den Salut, welcher sofon erwidert wurde. Der Erzherzog Carl Stephan besuchte am Sonntag in Begleitung des Stabes der österreichischen Kreuzer den Marine⸗ Präfekten von Brest Barrera. Eine Abtheilung Marinesoldaten erwies ihm die militärischen Ehrenbezeugungen. Der Präfekt Barrera gab gestern Abend ein großes Gastmahl zu Ehren des Erzherzogs und der österreichischen Offiziere.

In der Sitzung der Deputirtenkammer vom 1. d. M. wurde die Besprechung der Interpellation der Deputirten Rouanet und Millerand über die chinesisch⸗japanische Frage und der Interpellation Le Senne über die Ent⸗ sendung des Geschwaders nach Kiel auf den 10. Juni festgesetzt. Hierauf interpellierte Rouanet die Regierung über die Südbahn⸗Angelegenheit und führte Klage darüber, daß die Regierung seit zwei Monaten das Gut⸗ achten eines Schreibsachverständigen bewahre. Redner erklärte, er wolle die bloßgestellten Mitglieder des Parlaments nicht anführen, aber unter den Unternehmern könne er Eiffel nennen. Der Justiz⸗Minister Trarieux erwiderte, der erste der Regie⸗ rung Lugegangene Bericht betreffe keinen in der Politik thäti⸗ gen Mann, der zweite, neuerdings eingelangte beschäftige sich mit den Emissionen der Südbahn⸗Gesellschaft. Es sei keinerlei Unregelmäßigkeit festgestellt worden. Die Theilnahme von Parlamentsmitgliedern an dem Emissions⸗Syndikat falle unter keinen Artikel des Strafgesetzes. Die Untersuchung in der Südbahn⸗Angelegen⸗ heit sei noch nicht abgeschlossen. Rouanet fragte hierauf, ob nicht der Senator Magnier Geldbeträge vom Baron Reinach empfangen habe.

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erwiderte, er könne hierüber, ohne Beweise zu besitzen, nicht sprechen. Rouvier erklärte, er habe an dem Syndikat für die Emissionen der Südbahn⸗Gesellschaft theilgenommen, und forderte für diejenigen Deputirten, welche vor ihrem Eintritt in die Kammer an den Geschäften betheiligt gewesen seien, das Recht, dabei zu bleiben. Jaurèés verlangte die straf⸗ rechtliche Verfolgung der in die Südbahn⸗Angelegenheit ver⸗ wickelten politischen Persönlichkeiten; wenn die Regierung machtlos sei, müsse sie ein neues Gesetz einbringen. Jaurès beantragte eine Tagesordnung in diesem Sinne. Jules Roche erklärte, er verschmähe es, zu seiner Vertheidigung zu sprechen, er protestiere jedoch gegen den wider die Republikaner eröffneten Feldzug voller Beleidigungen und Verleumdungen. Hierauf wurde die Berathung geschlossen. Der Mäünisgen hr⸗ sident Ribot unterstützte die Erklärungen des Justiz⸗Ministers und betonte, die Regierung habe das Bewußtsein, ihre Pflicht erfüllt zu haben. Die von Jauréês beantragte Tages⸗ ordnung wurde sodann mit, 290 gegen 122 Stimmen ab⸗ gelehnt. Eine von Goblet eingebrachte Tagesordnung, welche das Bedauern über die Einmischung der Regierung in die Thätigkeit der Justiz ausspricht, wurde mit 254 gegen 229 Stimmen gleichfalls abgelehnt. Sodann nahm das Haus mit großer Mehrheit eine Tagesordnung an, welche die Achtung vor der fffelen Thätigkeit der Justiz und das Ver⸗ trauen in die Wachsamkeit der Regierung ausspricht.

Nach Berichten der Pariser Zeitungen aus Toulon hat der Kreuzer „Cosmao“ den Befehl erhalten, sich segelfertig zu halten. Es verlautet, daß er noch heute Abend nach Djeddah abgehen werde.

Rußland.

In Gegenwart des Kaisers und der Kaiserlichen Familie, des diplomatischen Korps und der Spitzen der Behörden fand, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonnabend hier die Kiellegung des Kanonenboots „Chrabryi“, des Panzerschiffs „General⸗Admiral Apraxin“, des Kreuzers erster Klasse „Rossija“ und des Schulschiffs „Wiernyi“, sowie der Stapel⸗ lauf des Panzerschiffks „Sewastopol“ statt. Letzterer verlief glücklich, und das Schiff wurde von dem Salut der Kanonen der auf der Newa versammelten Kriegsschiffe be⸗ grüßt. Ein zahlreiches Publikum wohnte der Feier bei, welche von schönem Wetter begünstigt war.

Italien. Von den 57 Stichwahlen zur Deputirtenka .

die am Sonntag stattgefunden haben, liegt das Ergebniß, mit

treten werde, do

Ausnahme von drei Wahlen, vor. Es wurden gewählt: 29 Ministerielle, 13 Anhänger der konstitutionellen Opposition, 9 Radikale und 3 Sozialisten. Unter den Gewählten befinden sich: die Sozialisten Agnini, gewählt in Mirandola, und der von dem Kriegsgericht in Palermo verurtheilte Bosco, gewählt im vierten Wahlkreise von 1Ses. ferner die Radikalen Zavattari, De Andreis und De Crisoforis, sämmtlich gewählt in Mailand. Unter⸗ legen sind bei den gestrigen Stichwahlen u. a.: in Ravenna der vom Kriegsgericht in Palermo verurtheilte Sozialist Barbato, in Turin der Sozialist Nofri, ferner der frühere Unter⸗Staatssekretär Vacchelli, sowie Zeppa, welcher bei dem Zustandekommen der Münzkonvention betheiligt war.

Das annähernde Gesammtresultat der Wahlen vom 26. Mai und der Stichwahlen vom gestrigen Tage ist somit folgendes: Gewählt sind 336 Ministerielle und 155 Oppositio⸗ nelle, darunter 98 Anhänger der konstitutionellen Opposition, 40 Radikale und 17 Sozialisten. Bei 17 Gewählten steht die Parteistellung nicht fest.

Die „Tribuna“ erklärt die Nachricht der „Italia“, daß der General⸗Prokurator dem Ju 1.. die auf den Prozeß gegen Giolitti bezüglichen Akten übersandt habe, um sie der Kammer vorzulegen (siehe Nr. 129 d. Bl.), für unbegründet.

Spanien.

Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, drang gestern Mittag ein Major der Reserve in das Bureau des General⸗ Kapitäns von Madrid Primo Rivera und gab zwei Revolverschüsse auf ihn ab, von denen einer traf und den General sehr schwer verletzte. Der Ordonnanz⸗Offizier verwundete den Major, welcher söfert verhaftet wurde. Derselbe soll an Verfolgungswahnsinn leiden. Infolge dieses Vorfalls hat die Königin⸗Regentin ein Gartenfest, welches heute in dem Königlichen Park abgehalten werden sollte, abbestellt. Die behandelnden ncht erklären, daß die Heilung des General⸗Kapitäns möglich sei, wenn nicht die Verwundung eine traumatische Lungenentzündung zur Felhe haben sollte. Nach einer Meldung aus Madrid von heute hat sich der Zustand des Generals Rivera verschlimmert. Das Fieber hat zugenommen. Das Kriegsgericht tritt heute zu⸗ sammen, um den Urheber des Mordanschlags abzuurtheilen.

Die Kammer hat heute mit 78 Stimmen ein Tadels⸗ votum gegen die Regierung angenommen, weil diese die Mit⸗ theilung verschiedener Schriftstücke des Justiz⸗Ministeriums abgelehnt hatte. Die Ministeriellen enthielten sich der Ab⸗ stimmung. Man nimmt an, daß das Ministerium nicht zurück⸗ ch sei die Lage schwierig.

Niederlande.

General Vetter, der Sieger von Lombok, traf am Sonn⸗ abend im Haag ein und wurde von den Armee⸗ und Marine⸗ behörden sowie einer Abordnung der Regierung empfangen. Der Kolonial⸗Minister Dr. Bergsma hieß den General im Namen der Regierung willkommen, wies auf die historische Bedeutung des Feldzugs hin und sprach den Wunsch aus, daß der General auch ferner in Zeiten der Gefahr seine Kraft dem Vaterland weihen möge. Im Namen eines Comités hervorragender Bürger begrüßte Admiral Rosll den General. In Erwiderung auf die an ihn gerichteten Ansprachen lehnte General Vetter für seine Person jese Ehre wegen des Sieges von Lombok ab, der dem Heere und der Flotte von Ostindien zu danken sei. In der Stadt wurde der General mit begeisterten Kundgebungen empfangen. Bei seinem Absteigequartier begrüßten ihn frühere Kämpfer in Indien.

1 Belgien. Die Regierung wird, dem „W. T. B.“ zufolge, in dieser

Woche die Vorlagen einbringen, durch welche das Kommunal⸗

Der Justiz⸗ Minister Trarieux

wahlgesetz vervollständigt und das Schulgesetz abgeändert werden soll, sowie eine Vorlage, betreffend vorläufige Maßnahmen für den Congostaat. t 1 8 Schweiz. Gestern Nachmittag ist, wie „W. T. B.“ berichtet, in Bern das Schiedsgericht zusammengetreten zur Festsetzung

der Dokumente entschied das Gericht

gefolgt, worin die C

die Produktion der Bergwerke,

der Entschädigung, welche Portugal den englischen und amerikanischen resse⸗ ergreifung der Delagoabai⸗Eisenbahn entrichten soll. 6 Hiebsrichter sind Bundesrichter Blaesi als Präsident, Bundes⸗

en Interessenten für die

richter Soldan und Professor Heusler⸗Basel. Nach Austausch bezüglich des Ver⸗ fahrens zur Beibringung der Beweisstücke: jeder Partei sei eine Frist von einem Monat eingeräumt für Vorlegung eines ge⸗

drängten Resumés ihrer Forderungen, sowie eine weitere Frist

von 6 Wochen zur Einreichung ihrer Schlüsse über Thatsachen,

von welchen sie Beweise forderten oder anböten. Die Parteien

sollen den Entwurf eines den Experten oder Zeugen vorzu⸗

legenden Fragenschemas einreichen. Nach Ablauf der Fristen wird das Gericht die Parteien auffordern, schlüssig zu werden

hüber das von der Gegenpartei eingereichte Beweisbegehren.

Die Anführung von neuen, in den gedruckten Memorialen der Parteien nicht enthaltenen Thatsachen ist nicht gestattet.

Der türkische Botschafter in Paris hat am Sonnabend dem Minister des Auswärtigen Hanotaux mitgetheilt, daß auf Befehl des Sultans von der Hohen Pforte Anweisung nach dem Vilajet Hedjaz gegeben worden sei, ein Kriegs⸗ gericht einzusetzen behufs Auffindung, Verhaftung und so⸗ fortiger strenger Bestrafung der Personen, die bei den Ausschreitungen in Djeddah betheiligt waren. Nach weiteren Mittheilungen des Botschafters wären bereits 10 Be⸗ duinen festgenommen und dem Kriegsgericht vorgeführt worden, vwelches schon begonnen habe, gegen sie zu verhandeln. Der Botschafter sprach nochmals das lebhafte Bedauern seiner Re⸗

gierung wegen dieses beklagenswerthen Vorkommnisses aus.

Nach einem Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus

8 Beyrut ist ein britisches Geschwader, bestehend aus

17 Schiffen, gestern dort eingetroffen. Dasselbe Bureau meldet aus Alexandrien, das britische Kriegsschiff Dolphin sei nach Djeddah abgegangen, die Schiffe „Melita“ und „Pique“ würden alsbald folgen.

1 Die „Agence de Constantinople“ meldet: Ein armenischer Diener, der sich in Musch mit der Kommission der Mächte auf einem Dampfer befunden habe, sei von einem türkischen Gendarmen angegriffen worden; die Mächte hätten Genugthuung verlangt.

Schweden und Norwegen.

Der Gouverneur von Upsala Graf Ludvik Douglas st zum Minister des Auswärtigen ernannt worden an Stelle des Grafen Lewenhaupt, welcher seine Entlassung enommen hat. .“ 114“

Aznmnerika.

1G Dem „W. T. B.“ zufolge sind die Beamten des Staats⸗ schatzes in Washington überzeugt, daß das Defizit des mit dem 30. d. M. endenden Finanzjahres 44 Millionen ollars nicht überschreiten werde. Für Juli wird jedoch ein nwachsen des Defizits um 10 Millionen erwartet. Der Präsident von Mexiko Porfirio Diaz ist an der Gesichtsrose erkrankt. Sein Zustand ist jedoch nicht bedenklich. Der chilenischen Gesandtschaft in Berlin ist, wie .T. B.“ berichtet, folgende Meldung zugegangen: Bei der am Sonnabend erfolgten Eröffnung des Kongresses theilte der Präsident der Republik Chile in iner Darlegung der finanziellen Lage des andes Folgendes mit: Im Jahre 1894 betrugen die Staatseinnahmen 15 900 000 mehr als die Ausgaben; im laufenden Jahre dürften die Einnahmen nach gewissenhaftester Veranschlagung die Ausgaben um 14 Millionen Mark über⸗ steigen. Der auswärtige Handel Chiles im Jahre 1894 stellte ch auf mehr als 350 Millionen Mark. Die angeführten

Summen verstehen sich in Gold.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Mokohama von heute, nach einem daselbst eingetroffenen Telegramm aus Formosa seien die japanischen Truppen am Mittwoch in der Nähe von Kelung gelandet. Es sei ein heftiges Gefecht 9. HGüüeen schwere Verluste erlitten hätten. In Hongkong eingegangene Nachrichten bestätigen die Ein⸗ nahme von Kelung durch die Japaner. Die Chinesen verloren 300 Todte.

Nach einer in Shanghai eingetroffenen Meldung ist in den Tagen vom 29. bis 31. Mai in Tschengtu, in der chinesischen Provinz Sz'tschwan, das Besitzthum des katho⸗ lischen französischen Missionars sowie dasjenige der protestan⸗ tischen Missionare aus England und Amerika von Aufrührern zerstört worden. Die Missionare selbst sollen sich in Sicherheit in chinesischen Amtsgebäuden befinden.

Afrika. des „Reuter'schen Bureaus“ aus

MNach einer Meldung Port Louis wären in Antananari vo Maueranschläge verbreitet worden, durch welche die Bevölkerung aufgereizt werde, sich gegen den Krieg zu erklären und gegen die Regie⸗ rung zu erheben, sowie die Bedingungen Frankreichs anzu⸗ nehmen.

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Das Mitglied des Abgeordnetenhauses Otto Hermann Ottens, seit dem Jahre 1870 Vertreter für den 12. schleswig⸗ holsteinischen Wahlbezirk (Norderdithmarschen), ist gestern gestorben. Ottens war am 21. September 1825 geboren und zählte zur national⸗ liberalen Partei. 8

Nr. 21 A des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 29. Mai hat folgenden Inhalt: Berechnung eines l⸗förmigen Trägers auf Verdrehung und Biegung. Vermischtes: Wettbewerb um künstlerische Entwürfe von Masten und Wandrosetten für elek⸗ trische Leitungsdrähte. Feier des 25 jährigen Stiftungsfestes des Zentralvereins für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt in Berlin. Bücherschau.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das Ende Mai erschienene 2. Heft des Jahrgangs 1895 der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ hat folgenden Inhalt: In einer vorläufigen Mittheilung Salinen und Hütten

gegenüber eine

während des Jahres 1894; Zusammenstellungen der Roggenpreise in Berlin, Wien, Budavpest, Paris und Amsterdam, und der Wechselkurse an der Berliner Börse für 6 auswärtige Plätze, beide für die Jahre 1885 bis 1894; die Konkurs⸗Statistik für das Jahr 1894, an welche sich, am Ende des Hefts, eine vorläufige Mittheilung zur Konkursstatistik für das erste Vierteljahr 1895 anschließt, welche zum ersten Male auf Grund der neuen Bestimmungen für diese Statistik bearbeitet ist und sich auf unmittelbar von den Gerichten dem Kaiser⸗ lichen Statistischen Amt gelieferte eingehende Zählkarten stützt. Das Heft enthält ferner: die Anmusterungen von Vollmatrosen und unbefahrenen EC bei der deutschen Handels⸗ marine (1894) und die Statistik des Seeverkehrs in den deutschen Hafenplätzen und der Seereisen deutscher Schiffe (1893). Weitere Abhandlungen betreffen die Getreide⸗ Ein⸗ und Ausfuhr der hauptsächlichsten Erzeugungs⸗ und. Bezugs⸗ länder in den Jahren 1890 bis 1894, den Auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1894 (definitive Ergebnisse nach und Werth); die Ueberseeische Auswanderung (1. Vierteljahr 1895) und die Branntwein⸗Brennerei und B esteueru⸗ ng (Betriebsjahr 1893/94).

ZZur Arbeiterbewegung. 6“ Forderungen der ausständigen Maurer in Leipzig (vergl. Nr. 130 d. Bl.) wurden dem „Leipziger Tageblatt“ zufolge noch von einer weiteren Anzahl Arbeitgeber bewilligt; es traten jedoch gegen 40 Arbeiter neu in den Ausstand ein.

Sämmtliche Ausständige der Kammgarn⸗Spinnerei Serwir⸗Byrom in Verviers (vergl. Nr. 129 d. Bl.) haben, wie der „Köln. Ztg.“ unter dem 1. d. M. berichtet wird, ohne Er⸗ reichung ihrer Forderungen die Arbeit wieder aufgenommen.

Gestern Vormittag wurde in Paris der Internationale Kongreß der Bergwerksarbeiter eröffnet. Zum Präsidenten wurde Calvignac gewählt.

In Aarhus (Jütland) sind, wie der „Vorwärts“ meldet, 60 Former in den Ausstand getreten. Sie fordern Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit mit ½ Stunde Frühstücks⸗ und 1 ½ Stunden Mittagspause sowie Abschaffung der Accordarbeit; Ueber⸗ und Sonn⸗ tagsarbeit soll mit 25 % Aufschlag bezahlt werden.

Kunst und Wissenschaft.

8 Zu dem VI. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, welcher vom 5. bis 7. d. M. in Wien stattfindet, werden, dem „W. T. B.“ zufolge, von deutschen Gelehrten erwartet: die Professoren Olshausen, Gusserow, Martin, Weil und Landau, sämmtlich aus Berlin, ferner Fritsch⸗Bonn, von Winckel⸗München, Zweifel und Sänger⸗Leipzig, Fehling⸗Breslau, Hofmeier⸗Würzburg, Löhlein⸗Gießen und Runge⸗Göttingen. Den Vorsitz wird Professor Chrobak⸗Wien führen, als dessen Stellvertreter Fritsch⸗Bonn fungieren E Schriftführer werden Pfa tiel⸗Breslau und Lihotzky⸗ ien sein. 1 6 88 8

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Paris, 1. Juni. Eine Meldung der „Agence Havas“ E das Gerücht von dem Auftreten der Cholera in rest.

u“ F Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat Mai abgerechnet 1 745518 000 gegen 1 809 917 500 im April d. J., 1 546 806 300 im Mai 1894, 1 722068 200 im Mai 1893 und 1 379 280 200 im Mai 1892.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 31. Mai zeizt bei einem Gesammtkassenbestand von 1 114 128 000 der Vorwoche . Abnahme von 14 667 000 ℳ, der Metallbestand allein hat um 14 682 000 abgenommen. Der Bestand an Wechseln im Betrage von 531 547 000 erscheint um 26 584 000 höher und der Bestand in Lombardforderungen im Betrage von 73 022 000 um 4768 000 höher. Auf diesen beiden Anlagekonten ergiebt sich also eine Zunahme von 31 352 000 Auf passiver Seite ist der Betrag der umlaufenden Noten um 32 821 000 auf 1 060 031 000 gestiegen, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) bei einem Betrage von 551 342 000 eine Abnahme von 14 756 000 erfahren haben.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 10 588, nicht recht⸗ zeitig gestellt 63 Wagen. In Oberschlesien sind am 31. v. M. gestellt 3558, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

„Berlin, 1. Juni. Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberskvy. la. Kartoffelmehl 17 ½ —18 ℳ, Ia. Kartoffelstärke 17 ½ 18 ℳ, IHIa. Kartoffelmehl 15 16 ½ ℳ, feuchte Karteffelstärke Fracht⸗ parität Berlin —,— ℳ, gelber Syruy 20 20 ½ ℳ, Kap.⸗ Syrup 21 ½ 22 ℳ, Kap.⸗Export 22 22 ½ ℳ. Kartoffelzucker gelber 20 20 ½ ℳ, do. Kap. 22 22 ½ ℳ, Rum⸗Kuleur 33 34 ℳ,

ier⸗Kuleur 32 —34 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23 24 ℳ, do. sekunda 20 22 Weizenstärke (kleinst.) 28 29 ℳ, Weizenstärke (großzt, 36 37 ℳ, Hallesche und Schlesische 37 ½ 38 ½ ℳ, Reisstärke (Strahlen) 49 50 ℳ, do. (Stücken) 47 48 ℳ, Maisstärke 33 34 ℳ, Schabestärke 34 35 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 15 —19 ℳ, Kocherbsen 14 19 ℳ, grüne Erbsen 14 19 ℳ, Futtererbsen 12 ½ 13 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 22 24 ℳ, weiße Flachbohnen 23 25 ℳ, ungarische Bohnen 19 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 19 ℳ, große Linsen 30 40 ℳ, mittel Linsen 18 30 ℳ, kleine Linsen 14 18 ℳ, Mohn, blauer nom. 28 40 ℳ, do. weißer nom. 44 60 ℳ, Hirse, weiße 18 20 ℳ, gelber Senf 18 26 ℳ, Hanfkörner 22 bis 23 ℳ, Buchweizen 14 ½ 15 ½ ℳ, Wicken 11 ½ 12 ½ ℳ, Pferdebohnen 12 12 ½ ℳ, Leinsaat 22 22 ½ ℳ, Mais loko 12 ½ —- 13 ℳ, Kümmel 54 60 ℳ, Leinkuchen 13 ½ 16 ℳ, Rapskuchen 11 ½ 12 ½ ℳ, pa. marseill. Erdnußkuchen 12 ¾ 14 ½ ℳ, pa. doppelt gesiebtes Baum⸗ wollensamenmehl 58 % 12 ½ 13 ½ ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30 % 9 ½ 10 ½ ℳ, pa. getr. Getreideschlempe 31 34 % 11 ½ 12 ½ ℳ, pa. getr. Mais⸗Weizenschlempe 35 40 % 12 ¾ - 13 ¼ ℳ, pa. getr. Maisschlempe 40 42 % 12 ¾ 13 ℳ, Malzkeime 7 ¾ —9 ℳ, Roggen⸗ kleie 8 ½ —9 ½˖ ℳ, Weizenkleie 8 ½ 9 ½ (alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Breslau, 1. Juni. (W. T. B.) Die schlesischen Pfand⸗ briefe, deren Umlaufsmenge mehr als 400 Millionen beträgt, sollen der „Schles. Ztg.“ zufolge vom 1. Juli d. J. ab in 3 % kon⸗ vertiert werden. Die Landschaft will den Pfandbriefschuldnern die Ablösungsvaluta beschaffen und die neuen Pfandbriefe einem Kon⸗ sortium unter Betheiligung der Seehandlung zu einem vorher ver⸗ einbarten Preise überlassen. Reicht dieser Erlös mit den vorhandenen Amortisations⸗Antheilen nicht zur Beschaffung der Valuta aus, dann gewährt die Landschaft den konvertierenden Schuldnern noch ein all⸗ mählich aus den laufenden Amortisations⸗Beträgen zurückzuzahlendes Zuschußdarlehen.

Magdeburg, 1. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker exkl., von 92 % —,—, neue —,—. Kornzucker exrkl., 88 % Rende⸗ ment —,—, neue —,—, Nachprodukte exkl., 75 % Rende⸗ ment 8,00. Geschäftslos. Brotraffinade I 23,00, Brot⸗ raffinade II 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Still. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Juni 10,05 bez., 10,07 ½ 8

Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“

in Plymout

Juli 10,30 bez. u. Br., pr. August 10,40 bez., 10,42 ½ Br., September 10,45 Gd., 10,52 ½ Br. Matt.

Leipzig, 1. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termirn⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 2,90 ℳ, pr. Juli 2,92 ½ pr. August 2,92 ½ ℳ. dr. September 2,95 ℳ, pr. Dtk⸗ tober 2,97 ½ ℳ, pr. November 2,97 ½ ℳ, pr. Dezember 3,00 ℳ, pr. Januar 3,00 ℳ, pr. Februar 3,02 ½ ℳ, pr. März 3,05 ℳ, pr. Avril

3,05 ℳ, pr. Mai 3,05

Mannheim, 1. Juni. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Juli 15,95, pr. November 16,10. Roggen pr. Juli 14,00, pr. November 14,30. Hafer pr. Juli 13,00, pr. No⸗ vember 13,20. Mais pr. Juli 12,20, pr. November 12,10.

Bremen, 1. Juni. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offtzielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Stetig. Loko 7,00 Br. Baumwolle. Sehr ruhig. Upland middl. loko 36 ¼ 4. Schmalz. Ruhig. Wilcor 36 ¼ ₰, Armour shield 35 ¾ 3, Cudahy 36 ½ ₰, Fatrbants 30 Z. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31.— Taback. 732 Packen St. Felix, 114 Seronen Carmen, 77 Packen

araguay.

Hamburg, 1. Juni. (W. T. B.) Kaffeemarkt geschlossen. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I1. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Juni 10,00, pr. August 10,40, pr. Oktober 10,67 ½, Pr. Dezember 10,77 ½. Ruhig. Zuckermarkt am Dienstag geschlossen.

Hamburg, 1. Juni. (W. T. B.) Serienziehung der Köln

Mindener Loose. 585 1023 2052 3245. Wien, 1. Juni. (W. T. B.) Serienziehung der österreichi⸗ schen 1864er Loose. 42 192 207 262 347 371 495 702 793 944 960 993 1085 1136 1177 1218 1227 1260 1265 1427 1686 1709 1715 1783 1929 1958 2220 2424 2429 2454 2459 2493 2548 2724 2886 2920 3035 3056 3074 3136 3166 3380 3459 3481 3482. 150 000 Fl. Ser. 960 Nr. 13, 20 000 Fl. Ser. 1085 Nr. 8, 10 000 Fl. Ser. 1136 Nr. 52, je 5000 Fl. Ser. 1958 Nr. 38, Ser. 3380 Nr. 52, je 2000 Fl. Ser. 1715 Nr. 61, Ser. 2220 Nr. 56, je 1000 Fl. Ser. 1227 Nr. 51, Ser. 1260 Nr. 58, Ser. 2493 Nr. 9. Pest, 1. Juni. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen schwächer, pr. Mai⸗Juni 7,47 Gd., 7,48 Br., pr. Herbst 7,53 Gd., 7,55 Br. Roggen pr. Herbst 6,62 Gd., 6,64 Br. Hafer pr. Herbst 6,07 Gd., 6,09 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 6,65 Gd., 6,67 Br., pr. Juli⸗August 6,74 Gd., 6,76 Br. Kohlraps pr. August⸗September 11,00 Gd., 1805 Br.

Budapest, 1. Juni. (W. T. B.) Heute fand hier die kon⸗ tituierende Generalversammlung der von der Unionbank gegründeten

grar⸗ und Rentenbank⸗Aktiengesellschaft unter dem

Vorsitz des Geheimen Raths Hieronymi statt. Das 24 Millionen Kronen betragende Stammkapital soll in 60 000 voll⸗ eingezahlte Aktien à 400 Kronen zerlegt werden, welche sämmtlich von den Zeichnern übernommen wurden. Die Bank macht sich zur Aufgabe: Die Unterstützung des ländlichen Kredits, den Bau kleinerer Vicinalbahnen, Boden⸗Ameliorationen ꝛc. Die Regie⸗ rung stellte der Bank die größtmöglichsten Begünstigungen seitens des Staats, sowie die Uebertragung der neuesten Wasser⸗Regulierungs⸗ in Aussicht. Das Institut wird im Herbst seine Thätigkeit

eginnen.

„— 3. Juni. (W. T. B.) Die hiesigen sowie die Provinzial⸗ blätter ohne Unterschied der Parteistellung heben die Bedeutung der ersichtlich unter dem Patronat der Regierung und im großen Stil gegründeten Ungarischen Agrar⸗ und Rentenbank hervor und erkennen die glückliche Wahl der zur Leitung des Instituts berufenen Persön⸗ lichkeiten an. Die Errichtung des Instituts mit seinem dem aktuellen Bedürfniß des Landes entgegenkommenden Programm wird allgemein als Erfolg der Regierung betrachtet.

London, 1. Juni. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ ladungen angeboten.

8 8 % Javazucker loko 12 ¼ träge. Rüben⸗Rohzucker loko

räge.

—, 3. Juni. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 25. Mai bis 31. Mai: Engl. Weizen 2062, fremder 81 539, engl. Gerste 1554, fremde 12 818, engl. Malzgerste 23 350, fremde —, engl. Hafer 217, fremder 79 138 Qrts., engl. Mehl 23 017 Sack, fremdes 71 233 Sack und 200 Faß.

8 Verdingungen im Auslaunde. Spanien.

4. Juli, 11 Uhr (Zuschlagstermin). Direcciéön General de Correos y Telégrafos in Madrid: Lieferung von 40 000 weißen und 10 000 grauen Porzellanglocken. Angebote bis zum 29. Juni an das Registro General] der ausschreibenden Behörde, oder an die Zivil⸗ gouvernements in Cördoba, Léon und Zaragoza. Maximalsatz: 1 Peseta 5 Cts. für die weißen und 1 Peseta 10 Cts. für die grauen Glocken. Provisorische Kaution 2650 Pesetas, definitive 10 % der Zuschlagssumme. Angebotsformular und ausführliche Bedingungen in spanischer Sprache beim „Reichs⸗Anzeiger“.

5. Juli, 11 Uhr (Zuschlagstermin) ebenda: Lieferung von 25 000 Zinkzylindern für Calland⸗Elemente. Angebote bis zum 30. Juni an das Registro General der ausschreibenden Behörde, oder an die Zivilgouvernements in Cördoba, Léon und Zaragoza. Maximalsatz 980 Pesetas für jedes Tausend. Provisorische Kaution 1225 Pesetas, definitive 10 % der Zuschlagssumme. Angebotformulare 1; ausführliche Bedingungen in spanischer Sprache beim „Reichs⸗ Anzeiger“.

Verkehrs⸗Anstalten.

8

Laut Telegramm aus Oberhausen (Rhld.) von heute 12 Uhr 5 Minuten früh hat die erste englische Post über Vlissingen vom 3. d. M. den Anschluß an Zug 5 in Ober⸗ Fisse nicht erreicht. Grund: Zugverspätung auf der Strecke

esel —Oberhausen.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) von heute früh 1 Uhr

30 Minuten hat die erste englische Post über Ostende vom 3. d. M. in Köln den Anschluß an Zug 91 nach Ham⸗ burg bezw. Berlin nicht erreicht. Grund: Zugverspätung in England und auf deutschem Gebiete. Die mittels des Reichs⸗Postdampfers „Sachsen“ be⸗ förderte Post aus Australien (Abgang aus Adelaide am 1. Mai ist in Neapel eingetroffen und gelangt für B fincvoraasfähtiih am 5. Juni Vormittags zur Ausgabe. 1 1 (W. T. B.) utscher Lloyd. ist am 31. Mai, 8 Uhr Abends, in New⸗York angekommen. Der Schnelldampfer „Werra“, von New⸗York kommend, ist am 1. Juni, 8 Uhr Vor⸗ mittags, in Neapel angekommen. Der Postdampfer „Oldenburg“ ist am 31. Mai, 9 Uhr Vormittags, in Baltimore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“, nach Australien bestimmt, ist am 31. Mai Nachmittags in Aden angekommen. Der Postdampfer „Willehad“, nach New⸗York und Baltimore bestimmt, hat am 1. Juni, 1 Uhr Nachmittags, Lizard passiert.

Hamburg, 1. Juni. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Schnelldampfer „Columbia“ und der Postdampfer „Prussia“ sind, von Ham⸗ burg kommend, gestern Nachmittag 1 Uhr in New⸗Vork eingetroffen. Trriest, 3. Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva“ ist aus Konstantinopel heute um 9 Uhr Vormittags hier eingetroffen.

London, 1. Juni. (8) Feee ees „Dunottar Castle“ ist auf der Ausreise heute in Durban (Natal) angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Warwick Castle“ hat auf der Ausreise heute die Canarischen Inseln passiert. Der Seh dampte 2 ntallon Castle“ ist Freitag auf der Heimreise ommen.

Bremen, 2. Juni. Nordde