80‿
*
7
10
utsbildung
den sind
enteng
verwendet wor der ganzen Güter
Anzahl der Güter, welche ganz oder theilweise zur R
Zahl der
ausgelegten Rentengüte
82
80 9.
Ländereien
der aufgetheilten unter 2 ½ ha
90
von 10 bis 25 ha c
über 25 ha
Summa a— f
Verbleib derselben
Taxwerth der Renten⸗ güter
ℳ
Schleswig⸗ olstein..
— von 2 ½ bis 5 ha *
00
30141 13 491 9 64 7954 3 13 3 875 3 8 5 535 16 68
2
von 5 bis 7 ⅛ ha 0
S von 7 ½ bis 10 ha 2.
— ‿
129 101 78 42 21 41 12 3 30
188
4
1 117 21 18
12 7 18
de 8
7 83
Die Restgüter sind zum größten Theil im Besitz der Rentenguts⸗ 5 Ausgeber verblieben; ein Theil ist in Renten⸗ güter umgewandelt, welche noch nicht auf die Rentenbank über⸗ nommen sind; ein Theil ist b verkauft, beziehungs⸗ weise soll später frei⸗ händig veräußert wer⸗ den; ein Theil soll zu 210 gemeinschaftlichen An⸗
lagen verwendet wer⸗ 36 den; ein Theil ist zur Rentengutsbildung noch verfügbar.
2 472 955 pro ha 690 5 578 322 pro ha 806 4 550 403 pro ha 719 2 307 928 pro ha 881 280 666 pro ha 782 1 274 967 proha 1067
1) 35 897 pro ha 561 33 306 pro ha 900
254 227 proha1729
939 440 proha 1637
Kaufpreis der Renten⸗ güter
8 in Kapital
8 Anzahlungen ⁵ Rentenbriefe
8 Privatrenten
in Renten⸗ lige Ein⸗ &œ
er Darlehen
briefen für die erstma
Betrag d richtung
ℳ
Betrag der Rentenbankrenten für die Rentenbriefe
79 376 proha22 166 764 proha 24 142 599 proha23 72 868 proha28 9 011 proha25 pro ha 177 34 237 325 839 proha29
3 311 prohab52 pro ha 261 750 proha20 9 494 proha64 21 016 proha36
0 A.
28 214 pro ha 175 986 420 pro ha 142 1 063 563 pro ha 168 425 006 pro ha 162 63 461
pro ha 273
16 717 1 325
108
pro ha 1 349 402 pro ha 609
pro ha 36 ü8
1 821 664 3 860 611 3 291 157 1 675 901 227 897 924 403
204 416 654 963 629 804 425 006
63 461 255 698
89 415 19 284 181 318 559 103
6 863 12 826 11 227 10 720
2 778
567
304
423 798 331 457 433 759
30 028
121 947 330 600 113 165 147 183 16 656 15 588
’ 154 419 131 714
67 045 9 115 37 017
78779 13 223 80 4 526 60 5 887 26 666 24 6ao70
3 678 60 771 7 252
22 364
70⁰0% 597 40 70 10
2 580
167 643 136 240 72 933 9 782 37 648
4 276 1 091 7 252 24 944
239
53 307 21 829 97,398
) Es sind nicht alle Rentengüter taxiert.
383 271
9
e
17 728 111
pro ha 812
539 426 3 860 05 proha25 pro ha 17
5
812 660758 45 5 1 300 342
506 501 11 33 31052
539 811 63
0
3
4
7 1
10
tsbildung
Flächen⸗ inhalt
Zahl der ausgelegten
Rentengüter
General⸗
2
r, welche ganz oder
Kommission
theilweise zur Rentengu verwendet worden sind
Anzahl der Güte
Güter
der ganzen
Ländereien
der aufgetheilten
1 in Hektaren
unter 2 ½ ha.
von 10 bis 25 ha 0
bis 10 ha 2.
† * 2
von 7
Verbleib derselbe
Hektar
Gesammtgröße in 5
(Taxwert
Renten⸗
Kaufpreis der Renten⸗ güter
“ 1
Die Veräußerer erhalten
der
güter
in Rente
8 in Kapital
Anzahlungen Rentenbriefe
△₰ 8
8
Privatrenten
8 Hypotheken
der Darlehen in Renten⸗ briefen für die erstmalige Ein⸗
richtung
Betrag 8
Betrag der Rentenbankrenten für die Rentenbriefe
Spalte
₰₰
Breslau Bromberg.. Cassel Düsseldorfö.. Frankfurt a. O. Hannover... Merseburg ..
Münster i. W.
5 535 1 195 34 332 16 832
147 11 829 347
16 68 30 47 283 304 2
11 447 2
12 148
132 1419 10
7
Die Restgüter sind zum größten Theile im Besitze der Renten⸗ gutsausgeber verblie⸗ ben; ein Theil ist in Rentengüter umge⸗ wandelt, welche noch nicht auf die Renten⸗ bank übernommen sind; ein Theil ist frei⸗ händig verkauft, bezw. soll später freihändig veräußert werden; ein 246 Theil soll zu gemein⸗ schaftlichen Anlagen verwendet werden; ein Theil ist zur Renten⸗ gutsbildung noch ver⸗ fügbar.
9 ‿ —+½
8 849
2
543
1 274 967 pr.ha 1067 12 601 680 pro ha 749 pr. ha 1729 2 588 594 pro ha 869
pro ha 685
pr. ha 1637
254 227
69 203
939 440
pro ha 29 pro ha 23 pro ha 64
pro ha 27 pro ha 40
34 237 388 739 9 494
81 879 4 061
325 839 pro ha 273 2 678 197 pro ha 159 108
pro ha 1
488 467 pro ha 164 18 042
pro ha 179
21 016
pro ha 36
349 402 pro ha 609
924 403 8 973 432 181 318
255 698 1 489 183
1 903 798 V 108 699
319 392 559 103
30 916 2 778
11 287
34
36
304
69 288 1 189 014
12 012
30 028
15 588 565 712
163 839 22 800
64 511
37 017 37 359 255
7 252
630 70 22 628 30
76 161 4 450
22 364
37 648 0 381 883 40 7 252 70
’ 82 715 24
5 367 70
Summa..
Resultate a. d. Jahre 1894
Resultate a. d. früher. Jahren
21 829 mit V
es sind 17 120 Acker 3 268 Wiese 988 242
land
b 53 307 21 829
59 376 18 379 1
V
398 383
414 397
97 398 383 271573 180 1902 d
¹) 70 960 Thlr. Grundsteuerrein⸗
V ertrag und
¹) 38 130 ℳ Gebäudesteuer⸗ nutzungsw.
Hofraum und Garten
und Hütung
Holzung ege, Gewässer und Un⸗
I
271 573
272 411
da⸗ von sind 1383 519 es sind 1083 814 4 1222 601 46 33
1902
1882
31 478
Neuansiedelung Adjazentenkäufe
evangelischer Hand, katholischer 8 israelitischer mennonitischer
deutscher
polnischer
litthauischer mas üris che
in in in in in in in in
31 478
40 997
17 728 111 spro ha 812
17 728 111 pro ha 812
14 888 444 pro ha 810.
539 426
3 860 055
pro ha 25 pro ha 177
usammenstellung. pro ha 25
pro ha 30
3 860 055 pro ha 177
2 679 710 pro ha 146
539 426
558 940
2 558 87812 650 753
*
2 558 878 12 650 753
3 3)
2 088 322 10 144 005
45 355
5
50 482
355 V
b
1 300 342
1 300 342
780 366
- nachträglich gemeldete
832 450
832 450
772 612 1 282 63 145
506 501 11
V 506 501 11 33 310 52
1
8) 424 211 51
2 525 80 Jahren 1892,93
539 811 63
31 029 29 ³)455 240 80
2 525 00
Resultate aus den
Gesammt⸗Re⸗ sultate d. Ges. vom 7. Juli 1891 bis zum Schluß des Jahres 1894
1) Die
²) Es sind nicht alle
40 208 es sind 380
30 734 6 240 2 535 319
112683
Acker Wiese
Wege,
Fert chreizun⸗ der Rentengutsflächen im
entengüter taxiert.
Neuansiedelungen und sogenannten Adjazent
330 812 780 543
V
I
p
Hofraum und Garten
und Hütung
Holzung Gewäss. u. Unland 2218 8 1556
“
3) Infolge n. enkäufen.
984 335 3784 3)
2661 1123
es sind
avon sind 3 p Neuansiedelungen Adjazentenkäufe
evangelischer Hand, katholischer 8 israelitischer mennonitischer
deutscher polnischer litthauischer masurischer
in in in in
in in in in
euerer
Grundsteuerkataster ist noch nicht Ermittelungen ändern sich bei den
in österreichischer „
güter sind
2 616 555 ro ha 811 (einige Renten⸗
nicht taxiert)
überall durchgeführt. Resultaten der früheren
1 098 366 pro ha 27
6 539 765 pro ha 163
4 647 200
23 064 758 95 837 2 080 708 Darunter 5036 Domänen⸗Amo
8
1 669 489
930 712 62 66 865 rtisationsrenten
“
Der Gebäudesteuer⸗Nutzungswerth der mit übernommenen G Jahre die Angaben in den Spalten 8 , 8c, 10 a, 10 c,
ebäude steht nicht in allen Fällen
fest
sowie das Antheilsverhältniß zwischen
Berlin, Montag, den 22. Juli
8 8
8⸗Anzeiger und Königlich Preußi chen Stnats⸗Anzeiger
1895
8 —
Literatur.
”“”“; 1u“ ff. Neue Mittheilungen und Erläuterungen zur Begründung des Deutschen Reichs durch Wilhelm I. Von Heinrich von Sybel. München und Leipzig, R. Olden⸗ bourg, 1895. — In diesem Nachtrag zu seinem großen Werk wendet sich der Herr Verfasser gegen mehrere Rezensenten und Publizisten, die eine andere Auffassung von der Genesis des letzten Krieges ver⸗ treten als er. Zunächst widerspricht er da der Behauptung Constantin Rößler's, daß die österreichische Regierung keineswegs, wie Syvbel darstellt, durchaus friedlich Süehnen gewesen sei, sondern nur aus Mangel an einem plausibeln Vorwand den französischen Angriff nicht unterstützt habe. Sybel verweist demgegenüber auf die Korrespondenz des leitenden österreichischen Ministers, Grafen Beust, aus der hervorgeht, daß die österreichische Regierung mehrere Anerbietungen Napoleon's, ein Offensiv⸗ bündniß zu schließen, abgelehnt hat, um in der Reorganisation des österreichischen Staats nicht durch kriegerische Verwickelungen gestört zu werden. Allerdings hat Erzherzog Albrecht mit Napoleon über einen gemeinsamen Feldzugsplan gegen Preußen unterhandelt, aber diese Gespräche waren ohne aktuelle Bedeutung und sollten Napoleon beweisen, daß Frankreich allein zu schwach zum Kriege sei und Oester⸗ reichs Heer sich noch nicht genügend erholt habe, um theilzunehmen: ein neuer Beweis der österreichischen Friedenspolitik. Kaiser Franz Joseph vollends war, wie seine Aeußerungen beweisen, von jeder Angriffslust weit entfernt. — Auf französischer Seite wurde nach Sybel die Kriegspartei vornehmlich durch den Minister des Auswärtigen Herzog von Gramont, einen persönlichen Feind Bismarck's, und den Kriegs⸗Minister Leboeuf vertreten. Der Kaiser war im Sommer 1870 eben durch eine schmerzhafte Krankheit körperlich und geistig geschwächt und stand den Kriegstreibereien seiner Minister fast widerstandslos gegen⸗ über. Sehr gegen seinen Willen wurde der gebrechliche, fast be⸗ wegungsunfähige Mann in den Krieg getrieben, was aber Gramont nicht hinderte, nach dem Kriege die Verantwortung für den unheil⸗ vollen, von ihm selbst heraufbeschworenen Krieg dem Kaiser aufzu⸗ bürden. Zu diesem Zweck scheute er selbst vor groben Entstellungen nicht zurück, wie Sybel an mehreren Beispielen nachweist. Aehnlich ungerecht wie Napoleon ist die Kaiserin Eugenie beurtheilt worden: sie, so glaubte ganz Deutschland und Frankreich, habe vor allem das Feuer geschürt und über den Ausbruch des Krieges eine kindische Freude empfunden. Gramont, und im Anschluß an ihn Lano und Geffcken, behaupteten gar, sie habe durch unerlaubte Mittel die friedlich ge⸗ sinnten Minister von dem letzten über Krieg und Frieden entscheidenden Ministerrath ausgeschlossen, um der Kriegspartei die Majorität zu sichern; ferner sollte sie ein Telegramm Benedetti's unterschlagen haben, dessen rechtzeitige Bekanntmachung den Krieg verhindert haben würde, u. dgl. mehr. Sybel legt dar, daß dieses angeblich unterschlagene Telegramm an dem von jenen angegebenen Datum überhaupt noch nicht existierte und daß für alle übrigen Beschuldigungen jede Spur eines Beweises fehlt. Den Krieg verabscheute die Kaiserin von Grund ihres Herzens, und wenn sie, was nicht ausgeschlossen ist, im Ministerrathe für den Krieg stimmte, so that sie es, weil sie durch Gramont über die wahren Vorgänge in Ems getäuscht war und in der Zurückweisung Benedetti's eine Beleidigung Frankreichs erblickte, die nur mit den Waffen zu sühnen sei. Also nicht unbedachte Kriegs⸗ und Ruhmsucht, sondern politische Erwägungen leiteten sie, und wie schwer ihr der Entschluß wurde und welchen tiefen Kummer ihr der Krieg bereitete, erfahren wir aus Aeußerungen ihrer Ver⸗ trauten. — Der letzte Abschnitt des Büchleins ist der Politik Bismarck's gewidmet. Hier polemisiert Sybel gegen Delbrück und Brandenburg. Diese beiden Forscher hatten auf Grund der kürzlich publizierten Tagebücher des Königs von Rumänien angenommen, Graf Bismarck habe von Anfang an gewußt, daß Frankreich der spanischen Kandidatur des Prinzen Leopold entgegen sei, sie aber dennoch be⸗ günstigt, weil sie für Preußen Vortheile verhieß, vielleicht auch mit dem Hintergedanken, daß ein darüber aus⸗ brechender Krieg mit Frankreich die Einigung Deutsch⸗ lands beschleunigen werde. Svbel giebt zu, daß Bismarck von der spanischen Kandidatur Vortheile für Preußen erwartet habe; die Tage⸗ bücher König Karl's legt er aber anders aus und meint, daß der Bundeskanzler mit dem Vater des Prinzen Leopold in Napoleon eher einen Freund als einen Gegner des ihm nahe verwandten Hohen⸗ zollernprinzen gesehen habe und eine kriegerische Verwickelung infolge dieser Frage nicht entfernt hätte vermuthen können. Jedes kriegerische Gelüste lag ihm fern; er wollte durch lange Friedensarbeit im Zollverein allmählich die partikularen Neigungen des Südens über⸗ winden, und hierin konnte ihn ein Krieg nur stören. Diese ganze An⸗ schauung beherrschte ihn auch während des Streites, der sich an die spanische Kandidatur knüpfte: bemüht, jede unnütze Provokation zu
A☛3
.Untersuchungs⸗Sachen. .Aufgebote, Zustellungen u. dergl. .Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
.Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
vermeiden, leitete ihn allein der Entschluß, Preußens Ehre unbefleckt zu erhalten. Hierin allerdings war er unerschütterlich, und da die französische Regierung kein Entgegenkommen zeigte, vielmehr Gramont und Ollivier durch lärmende Kammerreden die öffentliche Meinung in Deutschland und Frankreich aufs höchste erregten, so brach ohne Bis⸗ marck's Zuthun der gr aus. Die Resultate der Sybel'schen Studie sind also kurz folgende: 1) Oesterreich war im Sommer 1870 weder geneigt noch fähig zu einem Angriffskriege gegen Preußen. 2) In Paris vertraten Gramont und Leboeuf die Kriegspartei, das Kaiserpaar hätte den Krieg gern vermieden. 3) Bismarck hat nicht erwartet, daß die spanische Thronfrage zum Kriege führen werde. 4) Bismarck' Politik war durchaus friedlich. 5) Die Verantwor⸗ tung für den Krieg tragen die französischen Minister.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
5 Saatenstand in Oesterreich. Bericht des K. K. Ackerbau⸗Ministeriums nach dem von Mitte Juli 1895.
Die Witterung war in der Berichtsperiode im großen Ganzen ziemlich normal, somit der Vegetation günstig, wenn auch große Temperaturdifferenzen und viele und heftige Gewitter eintraten. Be⸗ merkenswerth ist auch der äußerst verschiedene Witterungsverlauf in benachbarten Gebieten. In vielen Gegenden war die Witterung in der zweiten Junihälfte mehr regnerisch und trat erst in der ersten Julihälfte die erwünschte Aufheiterung ein; in anderen Gegenden machten inderersten Julihälfte wohlthätige Regen der schon gefährlich gewordenen Dürre ein Ende. Ueberwiegend aber vollzogen sich Witterungswechsel in kürzeren Zeiträumen, sodaß weder übermäßige Nässe noch Dürre sich geltend machten. Allerdings sind auch die Fälle nicht sehr selten, in welchen Perioden der Trockenheit oder Nässe zu lange anhielten. Solche Ausnahmen betreffen namentlich die nordwestlichen Theile von Böhmen und mehrere Gegenden vom ehemaligen Troppauer Kreise, Kärntens, Krains und des Küstenlandes, in welchen die Dürre zu lange anhielt, und manche Gegenden Galiziens, in welchen die anhaltenden Regengüsse entweder bereits zu lokalen Ueberschwemmungen führten oder wenigstens der Vegetation bereits nachtheilig wurden. Die Ent⸗ wickelung der Zerealien steht im direkten Verhältniß mit dem Maß der empfangenen Niederschläge. Ein Uebermaß an Regen hat selten viel geschadet, wohl aber öfter ein zu geringes Maß desselben; be⸗ sonders in Galizien und in der Bukowina ist eine sehr wesentliche Verbesserung des Standes der Zerealien zu konstatieren. Dagegen haben jene Ländertheile, welche längere Zeit von Dürre heimgesucht waren, und zwar vor allen die nordwestlichen Theile Böhmens eine sehr wesentlich ungünstige Veränderung ihres vorher sehr hoffnungs⸗ vollen Saatenstandes erfahren. Besonders günstig war die Berichts⸗ periode für den Roggen, da er in der Entwickelung schon so weit vorgeschritten war, daß selbst die Dürre ihm nicht mehr viel schaden und nur hie und da Nothreife hervorbringen konnte, während er von den reichlichen Niederschlägen namentlich in der Körnerausbildung, sowie auch im Wachsthum wesentlich gefördert wurde; in manchen Gegenden der Nordostländer ist manchmal sogar noch während der Berichtsperiode eine Verdichtung des Standes des Roggens ermög⸗ licht worden. Ein schütterer Stand des Roggens ist zwar überhaupt sehr häufig und bildet namentlich in den Nordostländern geradezu die Regel; etwas weniger häufiger sind in allen Ländern die „schartigen Aehren“ infolge ungünstiger Blüthezeit. Lagerung und Rost⸗ bildung kamen beim Roggen nicht sehr häufig vor; über Mutterkorn im Roggen wird nur in einigen Berichten aus Böhmen und Galizien ge⸗ klagt; dagegen werden die hohen und starken Halme, die langen und vollen Aehren und die gut entwickelten schweren Körner des Roggens in den meisten Berichten hervorgehoben. Es läßt sich demnach er⸗ warten, daß die Roggenernte, welche in den mittleren und wärmeren Gegenden der nördlichen Zone bereits im Zuge ist, noch ein be⸗ friedigendes Ergebniß liefern werde. Die Erntewitterung war bisher überwiegend günstig und sehr selten besonders ungünstig. Der Weizen, dessen Ernte in den Südländern und auch schon in manchen Gegenden der mittleren Zone begonnen hat, läßt im allgemeinen ein besseres Ernteergebniß erwarten als der Roggen, hauptsächlich aber mit Rücksicht auf das viel geringere Maß der bei ihm vor⸗ gekommenen Auswinterungen. Sein Stand ist vorwiegend dicht, und auch der Verlauf der Blüthezeit war im ganzen nicht ungünstig; da⸗ gegen ist er häufig stark gelagert (verhältnißmäßig am häufigsten in Galizien), nicht sehr selten auch an den Blättern mit Rost behaftet; Brand kommt in einigen Gegenden ziemlich häufig vor; in manchen Lagen der nördlichen Zone wurde er von verschiedenen Schädlingen heimgesucht. Die in ÜUntersteiermark, Krain und in den Südländern gebaute Wintergerste wurde bereits größtentheils eingeheimst und lieferte theils gute (Untersteiermark), theils auch schlechte (Krain) Ernteergebnisse. Sommergerste und Hafer erwiesen sich am
““
Stande
Oeffentlicher Anzeiger.
meisten von dem rechtzeitigen Eintreffen von Niederschlägen abhängig, sie stehen daher entweder gut bis sehr gut, oder mittel bis schlecht, je nach der Länge des Anhaltens der Trockenheit. In letzterem Falle blieben sie kurz, ja mitunter kaum eine Spanne und wurden vom Unkraut, namentlich Hederich, überwuchert. Im nordwestlichen Böhmen konnte hie und da die Gerste gar nicht aus⸗ schossen, und vertrocknete dieselbe. Immerhin sind in allen Ländern, etwa Krain ausgenommen, die befriedigenden Sommersaaten in der Mehr⸗ zahl. Gerste steht im allgemeinen besser als der Hafer. Die besseren Gerstensaaten sind ziemlich häufig gelagert, und zeigt sich bei solchen auch hie und da Rost an den Blättern; bei den Hafersaaten zeigt sich hie und da Staubbrand, seltener bei der Gerste. In der Entwickelung sind die Sommersaaten im allgemeinen des späteren Anbaues wegen gegen andere Jahre zurück, und hat daher auch die Gerstenernte heuer später begonnen als sonst. In den von der Dürre heimgesuchten Gegenden im nordwestlichen Theil Böhmens haben Sommer⸗ und Wintersaaten auch von den Feld⸗ mäusen viel zu leiden, welche in manchen dieser Gegenden massenhaft auftreten. Der Mais steht mit verhältnißmäßig seltenen Ausnahmen hoffnungsvoll. Die einzige wesentliche Ausnahme betrifft das Gebiet von Triest, wo er sehr schlecht steht. Nur ist infolge des verspäteten Anbaues die Vegetation desselben im allgemeinen etwas verspätet. Die 11 weisen ebenfalls zumeist einen recht erfreulichen Stand auf; doch litten sie mehr oder weniger, wo längere Trocken⸗ heits⸗Perioden waren, hie und da auch von Insekten. Raps, dessen Ernte theils noch im Zuge, theils schon beendet ist, liefert zumeist recht gute Ernten; allerdings sind in manchen Gegenden auch mittelmäßige und ausnahmsweise auch schlechte Ernten zu erwarten. In Galizien hatte er hie und da durch schlechtes Erntewetter zu leiden, durch welches Verluste an Qualität und Quantität entstanden. Besonders 8 Ernten mit ziemlich seltenen Ausnahmen verspricht der Flachs. erselbe ist nach mehreren Nachrichten besond ers lang geworden (bis 130 Zentimeter). Frühflachs wird in Mähren bereits gezogen. Er⸗ freulich ist auch im allgemeinen der Stand der Kartoffel. Allerdings begegnet man hie und da einem lückenhaften oder sonst unbefriedigenden Stande, infolge des Ausfaulens von Saat⸗ kartoffeln in nassem Boden und des starken Auftretens von Unkraut, des Auftretens von Engerlingen u. s. f.; auch war der Knollenansatz dort sehr schwach, wo längere Zeit Trockenheit herrschte, doch von der Peronospora infestans blieben die Kartoffeln, und zwar auch Frühkartoffeln, mit verhältnißmäßig wenigen, in den Ländern der nördlichen Zone vorkommenden Aus⸗ nahmen verschont. Die Zuckerrüben, deren Anbaufläche in den Nordwestländern beträchtlich reduziert ist, haben sich mit Ausnahme der von der Dürre zumeist ö Gegenden zumeist gut ent⸗ wickelt und decken zumeist den Boden. Der Stand derselben kann im allgemeinen als ziemlich befriedigend, speziell in Mähren als recht befriedigend bezeichnet werden. Manche Kulturen sind ausgezeichnet schön, viele aber nur mittelmäßig, namentlich wegen Leer⸗ stellen und wegen Insektenschäden (Engerlinge, Maulwurfs⸗ grillen und Nematoden). Die Heu⸗Ernte wurde theils be⸗ endet, theils ist sie noch im vollen Zuge. Letzteres ilt nament⸗ lich von den Nordostländern. In diesen wird infolge der ein⸗ getretenen Niederschläge dort noch manche Mittelernte gewonnen, wo man nur noch eine schlechte erwartet hatte. Doch bleibt die Ernte dort im Ganzen immerhin noch ziemlich weit unter dem Mittel, und wurde der Ertrag außerdem auch durch die anhaltenden Regen in der Qualität sehr geschädigt. In den übrigen Ländern verschwinden die allerdings auch vorkommenden schwachen Ernten unter der Menge der reichlichen, welche zudem in der Berichtsperiode zumeist in guter Qualität gewonnen wurden. Für das Grummet bestehen in den Alpenländern ebenfalls fast allgemein gute, aber in den Län⸗ dern der nördlichen und der südlichen Zone theils gute, theils schlechte Aussichten. Die Entwickelung des Wein⸗ stocks hat sich sehr erfreulich gestaltet. Die guten⸗Nachrichten bilden nun die Regel, die ungünstigen die Ausnahme, und zwar betreffen die Ausnahmen zumeist Gegenden mit unbedeutendem Weinbau. Die guten Nachrichten werden meist aufrecht erhalten, wenn auch hie und da Beschädigungen durch mäßig auftretende Pilze (Peronospora, Oidium, Brenner ꝛc.) und thierische Schädlinge (Sauerwurm, Dickmaulrüßler, Larven der Saat⸗Eule u. s. w.) ge⸗ meldet werden. Aus Dalmatien wird aber auch über Beerenabfall, aus Süd⸗Tirol über Auftreten von Peronospora zugleich mit dem Rüsselkäfer geklagt, wodurch die Lese⸗Hoffnung beeinträchtigt wird. Die Aussichten bezüglich des Obstes haben sich insofern esssenlcher gestaltet, als nun auch ziemlich viele recht gute Nachrichten aus den meisten Kronländern, allerdings meist nur einzelne Oestattttbagen be⸗ treffend, vorliegen. 1 “
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und 1.“
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälte
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
zuletzt
zuliefern.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[25796] Steckbrief.
Gegen den Ziegelarbeiter Karl Friedrich Ferdinand Meier, 23 Jahre alt, geboren zu Breitenkamp, Herzogthum Braunschweig, evang., Soldat gewesen, in Arbeit auf der Blohm'schen Ziegelei bei Bergedorf, welcher flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Betheiligung
n einer Schlägerei am 28. Juni d. J. zu Rothe⸗ haus, durch die der Tod eines Menschen verursacht
urde, verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß ab⸗
Schwarzenbek, den 19. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. H. Koenigsmann, Dr. 5797] Steckhbriefs⸗Erledigung. Dder gegen den Kaufmann Albert Meisel (Meysel) wegen wiederholten Betrugs unter dem 20. April 1891 in den Akten U. R. II 207 1891 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 18. Juli 1895.
Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht I.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
258631 Zwangsversteigerung. „Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Schwanow Band III Blatt
Nr. 85 Seite 217 auf den Namen des Handels⸗ manns Adolf Balzuweit zu Schwanow eingetragene, zu Schwanow belegene Grundstück am 10. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1,23 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 1 ha 50 a 70 qm zur Grund⸗ steuer, mit 18 ℳ Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei in den Bienststunden eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund⸗ stücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am
12. Oktober 1895, Vormittags 11. Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. 8 Rheinsberg, den 15. Juli 1895.
Königliches Amtsgericht.
[25861] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ barnimschen Kreise Band 83 Nr. 3452 auf den Namen der offenen Handelsgesellschaft in Firma J. Brasch zu Berlin eingetragene, hierselbst in der Feldzeugmeisterstraße Nr. 6 belegene Grundstück am 5. Oktober 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erd⸗ geschoß, Flügel C., Zimmer 40, verstei gertwerden. Das Grundstück hat eine Fläche von 8 a 89 am und ist mit 12 600 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Das weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Oktober 1895, Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 86 K. 66/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.
Berlin, den 13. Juli 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.
25864]
— In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Fuhrmann Carl Dehn gehörigen Ackerstücks Nr. 45 zu Crivitz steht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan und [zur Vornahme der Vertheilung Termin
auf Sonnabend, den 3. August d. J., Vor⸗
mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht
an, wozu die Interessenten hierdurch geladen werden. Crivitz, den 18. Juli 1895.
Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
666988] 4“*“ Es ist das Aufgebot folgender, angeblich abhanden gekommener Urkunden beantragt:
I. eines Prima⸗Wechsels, de dato Berlin, den 15. März 1892, lautend über 315 ℳ, ausgestellt von J. Jacobowitz, gezogen auf Max Senft in Char⸗ lottenburg, Verlteerseraß⸗ 85, zahlbar bei J. Beh⸗ rendt, Berlin, Bischofstraße 19, und zwar am 15. Juni 1892, angenommen von Max Senft, versehen mit dem Blankoindossament: J. Jacobowitz, von dem Kaufmann J. Jacobowitz zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Guth zu Charlottenburg,
II. fällt fort,
1II. folgender Versicherungsscheine der Berlinischen Lebens⸗Versicherungsgesellschaft zu Berlin, 1
1) Nr. 71 748, Tab. A., vom 31. Mai 1892, lautend über 10 000 ℳ, betreffend die Versicherung des Lebens des Leimfabrikanten Arnold Christian Friedrich Führ zu Brackwede, von dem Vorgenannten
Führ, 2) Nr. 43 397, Tab. O., “ vom 1. Februar 1881, betreffend die eventuelle Gewäh⸗ rung von 3000 ℳ am 1. Februar 1901 an Magda Martha Emilie Marie Klosz zu Kreuzburg O.⸗Pr. von der Vorgenannten, vortreten ei Frau ver⸗ wittwete Amtsgerichts⸗Rath Klosz, artha, geb. André, zu Königsberg Pr.,