1895 / 179 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Jul 1895 18:00:01 GMT) scan diff

bis jetzt nicht eingetreten.

nade II 22,50.

3,17 ½ ℳ, pr. Juni 3,17 ½ Umsatz: 15 000 kg.

480 Packen St. Felix, 102 Faß Kentucky.

Usance, frei an Bord Hamburg pr. Juli 9,80, pr. August 9,77 ⅛, pr. Oktober 10,20, per Dezember 10,40. Matt.

Geesellschaft hat den Konkurs angemeldet; die Passiva betragen

8

Getreide „Export. In der

Fexgen 2 739 000 Pud (gegen 3 205 000 Pud in der e

etwas lebhafter gestaltet, ohne daß jedoch die Preise Fortschritte gemacht hätten; sie sind aber andauernd fest; die Hochofen⸗ werke haben durchschnittlich noch Aufträge für zwei bis drei Monate gebucht. Im Siegerlande ist der größte Theil des Bedarfs für das dritte Quartal gedeckt; es herrscht daher augenblick⸗ lich nicht viel Leben; dessen ungeachtet gehen einzelne größere Auf⸗ träge immer noch ein. Auf dem Walzeisenmarkt ist die Be⸗ schaäftigung noch immer gut. Sowohl vom Inlande wie vom Aus⸗ lande ist für Stabeisen die Nachfrage befriedigend; infolgedessen haben die Preise ihre feste Haltung bewahrt, aber nur ganz vereinzelt wird etwas mehr erzielt. Nichtsdestoweniger sind die Notierungen für Stabeisen, und zwar sowohl für Schweißeisen⸗ als Eeewert. noch immer sehr unlohnend. Die vorliegenden üufträge gewährleisten noch für längere Zeit regelmäßigen Betrieb, doch würde die Kauflust eine noch größere sein, wenn mehr Vertrauen auf eine anhaltende Besserung vorhanden wäre. Träger gehen unter den früheren Bedingungen ziemlich gut zu ö ab. Das Bandeisengeschäft is unverändert geblieben. rob⸗ bleche finden mäßigen Absatz zu unlohnenden Preisen. Besser gehen Feinbleche, doch wollen auch hier die Preise nur schwer vom leck; der Wettbewerb in diesem Artikel ist noch ungemein tark, und nur eine energische Besserung der Gesammtlage dürfte hier eine endgültige Aenderung hervorbringen. Der Absatz in Walzdrabt, sowie in Drahterzeugnissen nach dem Auslande ist entschieden in der Zunahme begriffen. Es bleibt zu hoffen, daß nunmehr auch die Preise sich den erhöhten Notierungen für Halbzeug wieder einigermaßen werden anpassen können, bis jetzt sind sie noch durchweg äußerst gedrückt. Das Nietengeschäft ist unverändert geblieben. Ju den Röhrenwalzwerken fehlt es noch immer an der flotten Beschäftigung, die sonst um diese Zeit vor⸗ handen ist; zwar ist in Röhren geringerer Lichtweite die Nachfrage stark, doch fehlen Aufträge in größeren Röhreu. Die eingehenden Be⸗ stellungen geben also wohl einzelnen Gießereien für kurze Zeit Beschäf⸗ tigung, doch ist die Gesammtlage noch keineswegs befriedigend. Die Lagerbestände haben zwar allenthalben abgenommen, sind aber doch stärker geblieben, als dies in den letzten Jahren der Fall gewesen ist. Unter diesen Umständen sind die Preise zwar fest, aber den bohen Roh⸗ stoffpreisen gegenöber zu gering und kaum lohnend. Der Grundpreis ist 105 pro Tonne frei Waggon der rheinisch⸗westfälischen Röhren⸗ werke. Die Beschäftigung der übrigen Eisengießereien läßt eben⸗ falls zu wünschen übrig, und auch die Maschinenfabriken und Konstr uktionswerkstätten sind noch recht aufnahmefähig. Eine Aenderung in der Beschäftigung der Bahnwagenanstalten ist

Magdeburg, 29. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker, exkl., von 92 % —, neue —. Kornzucker exkl., 88 % Rendement —, neue —. Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,10 7,80. Geschäftslos. Brotraffinade I 22,75. Brotraffi⸗ Gem. Raffinade mit Faß 22,75 23,00. Gem. Mehlis I mit Faß 22,25. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito S. Heg et pr. Juli 9,75 bez., 9,82 ½ Br., pr. August 9,80 bez., 9,82 ½ Br., pr. September 9,95 bez., 9,97 ½ Br., pr. Oktober⸗ Dezember 10,32 ½ Gd., 10,37 ½ Br. Ruhig.

Leipzig, 29. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli —,— ℳ, pr. August 3,05 ℳ, pr. September 3,05 ℳ, pr. Oktober 3,07 ½ ℳ, pr. No⸗ vember 3,10 ℳ, pr. Dezember 3,10 ℳ, pr. Januar 3,12 ½ ℳ, pr. Februar 3,15 ℳ, pr. März 3,15 ℳ, pr. April 3,17 ½ ℳ., pr. Mai

Bremen, 29. Juli. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Breener Jar8a Feet,en e⸗ Flau. Loko 6,40 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 35 4. Schmalz. Ruhig. Wilcox 34 ₰, Armour shield 33 ½ ₰, Cudahy 34 ½ ₰, Fairbanks 29 ₰. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31. Taback. Umsatz;:

Bremen, 29. Juli. (W. T. B.) Die heutige Generalver⸗ sammlung der deutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft „Hansa“ nahm die vorgeschlagene Kapitalerhöhung an.

Hamburg, 29. Juli. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. Juli 76 ¼, pr. September 75 ½, pr. Dezember 74 ¼, pr. März 73 ½. Behauptet. Zuckermarkt. (Schluß⸗ bericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue

Wien, 30. Juli. (W. T. B.) Die Wiener Thiergarten⸗

1 400 000 Fl., die Aktiva ebensoviel. zvwondon, 29. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Preise un⸗ verändert.

An der Küste 13 Weizenladungen angeboten.

96 % Javazucker loko 11 ¾ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 9 ¾ ruhig. Chile⸗Kupfer 45 16, pr. 3 Monat 45 ½.

Glasgow, 29. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen

on Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4620 Tons gegen 2918 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 29. Juli. (W. T. B.) Wollpreise fest, Ermens ruhig, Garne fest, Spinner und Stofffabrikanten igt.

St. Petersburg, 29. Juli. (W. T. B.) Rußlands

1 8 1 Woche vom 21. Juli bis

27. Juli d. J. sind über die Haupt⸗Zollämter 9 790 000 Pud

Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen

958 000 Pud (gegen 3 131 000 Pud in der Vorwoche,

Vorwoche),

1 869 000 Pud (gegen 1 834 000 Pud in der Vorwoche),

Hafer 951 000 Pud (gegen 1 183 000 Pud in der Vorwoche), Mais

I Pud (een g 8 8— 85 Snn90.

msterdam, 29. Juli. . T. B.) Jaya⸗Kaffee good rdinary 54 ½. Bankazinn 39 ½.

Belgrad, 30. Juli. (W. T. B.) Der Direktor der Serbischen Nationalbank Peter Manoflowitsch ist gestern beim Baden im (W. T. B.) Die Börse, anfangs

Bega⸗Kanal ertrunken.

New⸗York, 29. Juli. fest und lebhaft, erhielt sich durchweg in dieser Stimmung und schloß ruhig. Der Umsatz der Aktien betrug 299 000 Stück.

Weizen anfangs fest und etwas steigend, dann Reaktion auf Zu⸗ nahme der auf dem Ozean schwimmenden Zufuhren von Argentinien und Verkäufe, darauf wieder steigend auf Abnahme der unterwegs be⸗ findlichen Menge und der sichtbaren Vorräthe, sowie infolge un⸗ günstigen Wetters im Nordwesten. „Schluß fest. Mais schwächte

nach Eröffnung etwas ab, später erholt infolge heißen trockenen

Wetters. Schluß stetig. Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 7, do. do. in New⸗Orleans 6 ⁄16, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,65, do. do. in Philadelphia 7,60, do. rohes (in gele⸗ —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 127 ½ nom., Schmalz Western steam 6,67 ½, do. Rohe u. Brothers 6,92 ½, Mais per Juli 48 ½8, do. per September 48 ¾, do. per Dezember —., Rother Winterweizen 77 ½, Weizen per Juli 76, do. per August 76 ¼, do. per September 76 ½, do. pr. Dezember 771¼, Getreidefracht nach Liverpol 1 ¾, Kaffee fair Rio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 per August 15,35, do. do. per Oktober 15,45, Mehl, Spring⸗Wheat clears 3,25, Zucker 2 ⅞, Kupfer 11,65.

Visible Supply an Weizen 39 229 000 Bushels, do. an Mais 5 207 000 Busbels.

Chicago, 29. Juli. (W. T. B.) Weizen anfangs fest und etwas steigend, dann Reaktion auf Verkäufe und auf Zunahme der auf dem Ozean schwimmenden Zufuhren von Argentinien, darauf wieder steigend auf Abnahme der Visible Supply, auf Berichte von Ernteschaden und auf Deckungen der Baissiers. Schluß fest. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig. 2 Markt wurde beherrscht durch die Fluktuationen im

markt.

Berkehrs⸗Anstalten.

„Der Schnelldampfer „Veendam“ der Niederländisch⸗Amerika⸗ nischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 27. Juli in New⸗York

angekommen.

Bremen, 30. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Postdampfer „Dresden“ hat am 27. Juli Nachmittags Lizard passiert. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 27. Juli Vor⸗ mittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Post⸗ dampfer „Graf Bismarck' hat am 27. Juli Abends Santa Cruz passiert. Der Postdampfer „Roland“ hat am 29. Juli Abends Las Palmas passiert. Der Reichs⸗Postdampfer „Prinz Heinrich“ hat am 28. Juli Morgens Gibraltar passiert. Der Reichs⸗Postdampfer Habsburg“ ist am 26. Juli in Buenos Aires angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg“ ist am 26. Juli Morgens in Genua angekommen. Der Postdampfer „H. H. Meier“ ist am 28. Juli Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 29. Juli Morgens Lizard passiert. Der Schnelldampfer „Fulda“ hat am 29. Juli Morgens Dover passiert. Der Postdampfer „Wittekind“ hat am 29. Juli Morgens Prawle Point passiert. Der Reichs⸗ Postdampfer „Bayern“ hat am 29. Juli Vormittags die Reise von Singa⸗ pore nach Colombo fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Darm⸗ stadt“ ist am 29. Juli Vormittags in Aden angekommen.

London, 29. Juli. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Greek“ ist auf der Ausreise Sonnabend von Southampton abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Guelph“ ist auf der Heimreise gestern in Southampton angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Harlech Castle“ ist Sonntag auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der „Castle⸗Dampfer „Pembroke Castle“ hat Sonntag auf der Heimreise die Canarischen Infeln passiert.

Theater und Musik.

Das Lessing⸗Theater tritt in die neue Spielzeit mit einer stattlichen Anzahl von Novitäten ein, von welchen die folgenden besonders hervorgehoben seien: Von Ernst von Wildenbruch wird ein drei⸗ aktiger Schwank „Diogenes“ zur Aufführung kommen; von Paul Lindau das dreiaktige Märchen „Die Venus von Milo“; von Felix Philippi ein dreiaktiges Schauspiel „Der Dornenweg“, das inzwischen auch am Hofburg⸗Theater in Wien zur Aufführung angenommen wurde. Von Oscar Blumenthal wird das dreiaktige Lustspiel „Gräfin Fritzi“ zur Darstellung kommen; von Wilhelm Henzen ein vieraktiges Schauspiel „Das neue Genie“; von Richard Nordmann das Volksschauspiel „Die Ueberzähligen“; von J. J. David das dreiaktige Lustspiel „Ein Regen⸗ tag“. Von Carl Laufs und Wilh. Jacoby ist der Schwank „Der große Komet“ erworben worden und von Holger Drachmann das Märchen⸗ drama „Es war einmal“, das für die Weihnachtszeit bestimmt ist. Im übrigen ist die Dramatik des Auslandes durch José Echegaray's Drama „Mariane“, durch das dreiaktige Schauspiel „Die Wiederkehr“ von Frangois de Curel, durch den französischen Schwank „Cherchez la femme!“ von A. Hennequin und E. de Najac und durch E. Rostand's preisgekröntes Vers⸗Lust⸗ spiel „Les Romanesques“ vertreten, das unter dem Titel „Die Romantischen“ von Ludwig Fulda frei übertragen worden ist. Neben diesen Neuheiten, deren Zahl noch eine Vermehrung erfahren dürfte, ist die Wiederaufnahme einer Anzahl von älteren Werken beabsichtigt; so ist Paul Lindau's Lustspiel „Die beiden Leonoren“ in den Besit des Lessing⸗Theaters übergegangen. Morray's Volksstück „Das Nullerl“ wird mit Felix Schweighofer zur Darstellung gelangen, und Ed. Pailleron's Lustspiel „Die Maus“ wird nach dem Eintritt Ludwig Stahl's in den Verband des Lessing⸗Theaters wieder auf⸗ genommen werden.

Das Theater Unter den Linden wird am Donnerstag wieder eröffnet. Den Anfang der Vorstellung macht die Offenbach'sche Operette „Die Schwätzerin von Saragossa“; hierauf folgt das panto⸗ mimische Ausstattungsballet „Rund um Wien“. Die Vorstellung beginnt um ½8 Uhr. 8

Mannigfaltiges.⸗

Zur Erweiterung der städtischen Wasserwerke am Müggelsee ist der Bau von zwei neuen Maschinenhäusern und einer Saugekammer geplant. Die Ausschreibung der Erd⸗, Ramm⸗ und Maurerarbeiten ist bereits erfolgt. 8

„Ein dritter geheizter Speisetransportwagen ist gestern in Betrieb gesetzt worden. Derselbe soll im Bezirk Moabit das Essen für die Arbeiter einsammeln, sich mit den beiden anderen Wagen behufs Austauschs der Essenträger treffen und bei Löwe in Martinikenfelde, Siemens und Halske in Charlottenburg u. s. w. ab⸗ liefern. Die Einrichtung des Speisetransports gewinnt in den Arbeiterkreisen immer mehr Freunde.

Neudamm, 29. Juli. Unter dem Namen „Waldheil“, Verein zur Förderung der Interessen deutscher Forst⸗ und Jagdbeamten und zur Unterstützung ihrer Hinterbliebenen, wurde im Juni 1894 ein Verein gegründet, welcher sich die Aufgabe gestellt hat, den unver⸗ sergten Hinterbliebenen deutscher Forst⸗ und Jagdschutzbeamten zu helfen sowie diesen selbst ein Freund und Berather zu sein. Schon im ersten Jahre seines Bestehens traten ihm rund 2200 Mit⸗ glieder bei, und es konnte eine Jahreseinnahme von über 10 000 an Wittwen und Waisen zur Linderung ihrer Noth vertheilt werden. Auch für eine Anzahl deutscher Forst, und Jagdschutzbeamten wurde durch Gewährung von Unterstützungen und Darlehen gesorgt. Die Stellenvermittelung des Vereins „Waldheil“ hat manchem von ihnen zu einer guten und ein⸗ kömmlichen Brotstelle verholfen. Alles das konnte der Verein „Wald⸗ heil“ schon im ersten Jahre seines Bestehens durch zielbewußtes Vor⸗ gehen leisten, obgleich derselbe von seinen Mitgliedern aus dem Stande der Forst⸗ und Jagdschutzbeamten einen Jahresbeitrag von nur 2 und von allen anderen Mitgliedern einen solchen von nur 5 erhebt. Am 3. August hält der Verein „Waldheil“ nun seine erste Jahres⸗ versammlung, und zwar in Müller's Hotel zum „Deutschen Hause“ hierselbst, ab. Dieselbe wird, mit einer außerordentlichen Haupt⸗ versammlung verbunden sein. Gäste aus dem Kreise der Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des Vereins haben zu dieser Haupt⸗ versammlung Zutritt.

Köln, 29. Juli. Nach Berichten der „Kölnischen Zeitung“ gingen während der letzten Tage im ganzen Rheinland und West⸗ falen starke Gewitter mit orkanartigem-Sturm und schweren Hagelschauern nieder, von denen besonders das Moselthal be⸗ troffen wurde. Der in Obstgärten und Getreidefeldern an⸗ gerichtete Schaden ist beträchtlich, während die Weinberge verhältnißmäßig verschont blieben. In Westfalen sind bisher 15 Fälle bekannt geworden, in denen der Blitz in Wohnhäuser ein⸗ schlug und sie anzündete. „In Rellinghausen wurden zwei Männer vom Blitz erschlagen, zwei andere betäubt. Im Münsterlande wurde durch Hagelschlag bedeutender Schaden angerichtet; ganze Strecken von Getreidefeldern wurden verwüstet. In Dortmund wurde durch den Blitz ein elektrischer Straßenbahnwagen außer Betrieb gesetzt.

München, 30. Juli. In der Donau⸗Gegend wüthete, nieder⸗ baverischen Blättern zufolge, gestern ein Gewittersturm. In Straubing wurden Hunderte von Fensterscheiben zertrümmert, Schornsteine umgestürzt und zahlreiche Bäume entwurzelt. Der 1Se; Geiselhöring ist besonders schwer betroffen worden. Einzel⸗

eiten über die Katastrophe, welche an den im vorigen Jahre bei Erding stattgehabten Cyclon erinnern soll, stehen noch aus.

Bern, 29. Juli. Das eidgenössische Schützenfest ist F5 in Winterthur bei prachtvollem Wetter und unter äußerst zahlreicher Betheiligung eröffnet worden. Der Schießstand war heute vollständig besetzt; es sind viele ausländische Schützen, vor allem auch

Weizen pr. Juli 71 ½, pr. September 72 ½. Mais pr. Juli 43 ½. Speck short clear nomin. Pork pr. Juli 10,72 ½. 1n

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 30. Juli. (W. T. B.) Der „Times“ wird aus Sansibar gemeldet, 200 englische Marinesoldaten wären am 21. d. M. in Gasi angekommen und hätten dasselbe verlassen gefunden. Der ganze Mymie⸗Stamm solle sich im Aufstande befinden; an der Küste herrsche Unruhe. Die Feindseligkeiten könnten binnen kurzem beginnen. Bei einem Angriff auf das befestigte Lager im Bereiche von Schimba

müsse man auf einen hartnäckigen Widerstand gefaßt sein.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

—yoNNgn

Wetterbericht vom 30. Juli, 8 Uhr Morgens.

p m.

Wind.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp. red. in Milli Temperatur

Belmullet. 8 8 765 J““ 762 Christiansund.. 752 1““ 760 v11111““ 8111111“ St. Petersburg. Moskau.. . 1I1““

Cork, Queenstown 11 764 e1“ 764 AX““ 763 Hamburg. 762 Swinemünde. . 760 Neufahrwasser. 8 11“ 11““ 756 EE1 G 763 Münster.. 1 762 ee“ 8 764 763 München 11I1I“ Chemnitz. 11616926“ 11116“ 761 ien . . Regen Breslau. 111“ 8 2) 11141Xmp““ wolki Nlan ö“ 82 vae 1) Gestern Gewitter. ²h) Nachts Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet hat sich über ganz Großbritannien und den größeren westlichen Theil Zentral⸗Europas ausgedehnt, während über Skandinavien. dem Ostseegebiet, West⸗ und Nordrußland der Luftdruck niedrig ist. Minima unter 750 mm befinden sich über Südwest⸗

Bei schwachen westlichen

wolkig halb bed. wolkig bedeckt bedeckt bedeckt halb bed. bedeckt

wolkig bedeckt Regen wolkig wolkig Regen bedeckt ¹) bedeckt

wolkig bedeckt halb bed. bedeckt wolkig wolkig bedeckt

inland und dem norwegischen Meexe. Vinden ist über Deutschland das Wetter meist trübe und kühl, vielfach fiel daselbst gestern Regen, im Osten stellenweise unter Ge⸗ wittererscheinungen. Von vereinzelten Gewittern abgesehen, ist zunächst trockenes Wetter zu erwarten. 8

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Mittwoch:

Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des Carl Schultze⸗Theaters (Ham⸗ burg) unter Leitung des Direktors José Fereneczy. Tata⸗Toto. Vaudeville in 3 Akten nach Bilhaud und Barré von Victor Léon und 5 Zell. Musik von Antoine Banés. Anfang 7 ½ Uhr. onnerstag: Tata⸗Toto.

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Eröffnungs⸗

Vorstellung. Rund um Wien. Pantomimisches Ballet in 9 Bildern von Franz Gaul und A. M. Willner. Musik von Josef Beyer, der choreographische Theil von Josef Haßreiter. Neu ein⸗ studiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Vorher: Neu in Scene gesetzt: Die Schwätzerin von Saragossa. Komische Operette in 2 Atten nach dem Französischen von Carl Treumann. Musik von Jacques Offen⸗ bach. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Julie Dietze mit Hrn. Regierungs⸗Referendar und Lieut, d. R. Dr. jur. Frhrn. von Massenbach (Neubeesen Halber⸗ stadt). Frl. Alice Frege mit Hrn Dr. Franz Stuhlmann (Ham⸗ burg Dar⸗es⸗Salam).

Verehelicht: Hr. Assessor Dr. Max Gause mit Frl. Marie Pintsch (Rittergut Loosen i. W.⸗Pr.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor Springborn (Meinsdorf). Hrn. Pastor A. Schreiber (Dorf Zechlin, Mark). Hrn. Regie⸗ rungs⸗, und Forstrath Hauschild (Magdeburg). Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. von Bülow (Küstrin). Hrn. von Hertzberg⸗ Lottin (Lottin).

Gestorben: Hr. Bergwerksbesitzer Wilhelm Eisenmann (Berlin). Hr. Bürgermeister a. D. Gustav Adolph Zehrmann (Potsdam). Hr. Dr. jur. Bernhard Stall (Bad Kissingen). Hr. General⸗ Major z. D. Richard von Scholten (Dresden). Hr. Rittmeister a. D. Otto von Unruhe⸗Wiebel (Langheinersdorf). Hr. Professor und Hauptmann d. L. Dr. Johannes Streit (Karlsruhe). Hr. Oberst z. D. Otto von Gontard (Marburg). Hr. Geheimer Regierungs⸗Rath Friedrich Meyer (Minden). ““

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin Verlag der Expedition (i. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt, 8 Berlin SW., Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilageh, die Besondere Beilage Nr. 2,

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffentlichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften)

deutsche, erschienen.

für die Woche vom 22. bis 27. Juli 1895

wird doch

1) Untersuchungs⸗Sachen

Literatur.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft. Die Einrede des reinen Differenzgeschäfts und die Rechtsprechung des Reichsgerichts. Von Dr. Fritz Bendixen, Reichsstempelrevisor in Hamburg. Berlin, Carl Hey⸗ mann's Verlag (Preis 1,20 ℳ). Die Rechtsprechung der Kammern für Handelssachen in Hamburg und des Ober⸗Landesgerichts daselbst hält gegenüber der vom Reichsgericht in zahlreichen Urtheilen in immer ausgedehnterer Weise zum Ausdruck gelangten Auf⸗ fassung daran fest, daß es an den Börsen überhaupt keine reinen Differenzgeschäfte gebe, ein darauf gerichteter Einwand des Spieles daher nicht zu berücksichtigen sei. Der Verfasser vertritt diese Ansicht in einer Weise, welche die Beherrschung der Handelsverkehrsverhält⸗ nisse außer Zweifel stellt, und in einer würdigen, den höchsten deutschen Gerichtshof stets ehrenden Fbtm; Es wird nicht verkannt, daß bei der thatsächlichen Beurtheilung der mannigfaltigen Fälle es bis an die Grenze des Unberechenbaren geht, ob die Ueberzeugung ge⸗ wonnen wird, beide Theile hätten bei dem Vertragsabschluß in Willensübereinstimmung die Effektiverfüllung ausschließen wollen. Wenn das im Verhältniß zum Umfang des abgeschlossenen Geschäfts geringe Vermögen als eine für beabsichtigtes Spiel oder Wette maß⸗ gebende Thatsache unter dem Einfluß des Reichsgerichts angenommen wird, so darf man dagegen nicht mit der Thatsache zurückhalten, daß auch unter den reichsten Handlungshäusern die geschlossenen Zeitkauf⸗ eschäfte durch Differenzzahlung ausgeglichen werden. Würde in einem ,Sens Falle auch einmal der Einwand des Spielgeschäfts erboben, so würde sich die Unsicherheit aller bisherigen thatsächlichen Beurthei⸗ lungen ergeben. Wenn die Schrift mit der Frage beginnt: „Ob es je dahin kommen wird, daß die deutschen Gerichte über die Einrede des Differenzgeschäfts einheitlich entscheiden?“ so darf diese Frage auf lange Zeit hinaus verneint werden; und selbst wenn die Richtung der Rechtsprechung des Reichsgerichts die volle Herrschaft gewinnt, in der Ungleichheit der thatsächlichen Beurtheilung ein unsicherer Zustand dauernd bleiben, denn die Rechtsprechung des Reichsgerichts reicht nicht in das Gebiet des Thatsächlichen. Auf die Vorschläge des Entwurfs eines Börsengesetzes einzugehen, hatte der Verfasser keine Veranlassung. Keineswegs will er etwa eine Erweiterung des Terminhandels in dem Handelsverkehr fern⸗ tehenden Kreisen fördern oder auch nur rechtfertigen, er befürwortet hier sogar einen neuen Paragraphen des Strafgesetzbuchs. Aber wenn die Wendung, welche die Rechtsprechung des Reichsgerichts genommen hat, auch angefochten werden mag, so hat sie doch das eine Gute bewirkt: die Verlockung, durch Börsengeschäfte reich zu werden, hat ihre Kraft mindestens zeitweilig verloren. Die Börsen⸗Agenten und deren Auftrag⸗ eber sind vorsichtig geworden, weil sie im Hinblick auf die Recht⸗ des Reichsgerichts sich vor dem Einwand des reinen Differenz⸗

eschaͤfts fürchten. 3 Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Eine Darstellung dieser Gesellschaft zum Gebrauch in der Praxis von Schlieckmann, Geheimem Justiz⸗Rath. Verlag von Siemenroth u. Worms in Berlin. Preis 1 Das vorliegende kleine Werk hilft einem praktischen Bedürfniß ab und wird sich in den betheiligten Kreisen als Nachschlagebuch nützlich erweisen. Die Darstellung ist klar, gemeinverständlich und erschöpfend und bietet der Praxis einen sicheren Anhalt bei Anwendung der Bestimmungen des Reichsgesetzes über die Gesellschaften mit beschränkter Haftung. G

Statistik. 8 8 8 Württembergische Jahrbücher für Statistik un

Landeskunde, E1“ von dem Königlichen Statistischen Landesamt. Jahrgang 1894, Heft I—III. Stuttgart (Kommissions⸗ verlag von W. Kohlhammer), 1895. Dieses Jahrbuch bringt in gewohn⸗ ter Weise eine reiche Fülle mannigfachen Materials, aus dem nur folgende Abhandlungen bervorgehoben werden mögen: „Regierung und Stände des Königreichs Württemberg 1806 1894“ von Professor Dr. Hart⸗ mann; „Das Gelehrtenschulwesen des Herzogthums Württemberg in den Jahren 1500 1534“ von Dr. J. Wagner; „Die Entwickelung der Bevölkerung Württembergs von 1871 1890“ von Finanz⸗Assessor Dr. Losch; „Die Gestaltung der Bevölkerungsverhältnisse und die steuerliche Belastung der politischen Gemeinden Württembergs von Professor Dr. Heitz; „Die Kettenschleppschiffahrt auf dem? eckar⸗ von Direktor Max Harttung; Die württemkbergische Krimi⸗ nalität“ von Finanz⸗Assessor Dr. jur. Rettich; „Mesdizinal⸗ bericht für die Jahre 1892 und 1893“, im Auftrage des

8

zeiger und Königlich Preuß⸗ bbs

Berlin, Dienstag, den 30. Juli

Königlichen Ministeriums des Innern herhusgegeben von dem König⸗ Uichen schen Tei „Kollegium; Die Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1893“9; „Die Ergebnisse der Viehzählungen im Königreich Württemberg vom 1. Dezember 1892 und 1. Dezember 1893“; „Die landwirthschaftliche Bodenbenutzung und die Ernteerträge im Jahre 1893“. Den Schluß bilden (in Heft III) kürzere statistische Dar⸗ stellungen und Mittheilungen über Forstwirthschaft, Bergwerks⸗, Salinen⸗ und Hüttenbetrieb, Gewerbe und Handel, Verkehr und Verkehrsmittel, Geld⸗ und Kreditwesen, Versicherungswesen, Preise, Löhne, Konsumtion, Finanz⸗, Justiz⸗, Kirchen⸗, Unterrichts⸗ und Er⸗ ziehungswesen. Dankbar ist anzuerkennen, daß der Vergleich mit früheren Jahren und anderen Bundesstaaten sowie mit dem Deutschen Reich, wo es anging, versucht wurde. Zahlreiche Tabellen und Karten lassen das angehäufte Material noch besonders übersichtlich erscheinen.

Land⸗und Forstwirthschaft.

Versuche und Erfahrungen mit Rothbuchen⸗Nutz⸗ holz, 8 Fethn des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Do⸗ mänen und Forsten bearbeitet durch P. von Alten, Regierungs⸗ und Forstrath. Berlin, 1895. Verlag von Julius Springer. Preis 1 Nachdem der Verf. einige Mittheilungen zur Statistik des Buchenwaldes und über die Haupteigenschaften des Rothbuchenholzes gemacht hat, berichtet derselbe über Versuche zur Verbesserung des Rothbuchenholzes und Einzelversuche mit Buchen⸗Nutzholz. Da das Buchenholz vorzugsweise geeignet sei, zur Anfertigung von Dielen, Stabfußböden, Treppen, Arbeits⸗, Verkaufs⸗ und Trinktischen ver⸗ wendet zu werden, erklärt er am Schluß den Wunsch für berechtigt, das ausländische Nadelholz von den deutschen Bauten zu verdrängen und dem schönen Buchenwald seinen Werth und seine Er⸗ tragsfähigkeit wiederzugeben. 8 Patriotisches.

Im Verlage von A. W. Hayn's Erben, Berlin SW. und Potsdam, ist soeben eine wohlfeile Ausgabe der „Offiziellen Kriegsnachrichten von 1870/71 nebst den wichtigsten Aufrufen, Erlassen, Thronreden u. s. w.“ (Pr. 50 ₰) erschienen. Das ca. 6 Druckbogen (96 Seiten) umfassende Büchelchen ist mit Bildnissen der Monarchen, Feldherren und Staatsmänner der großen Zeit ge⸗ schmückt und enthält in kurzer gedrängter Form alles das, was der Krieg an Nachrichten, Bekanntmachungen u. s. w. gezeitigt hat. Das kleine gut ausgestattete Buch empfiehlt sich namentlich als zeitgemäße Gabe für Deutschlands Jugend, welche darin auf die großen Ereig⸗ nisse vor 25 Jahren hingewiesen wird.

Verschiedenes.

Leitfaden der praktischen Fleischbeschau von F. Fischoeder, Thierarzt und Direktor des städtischen Schlacht⸗ und Viehhofs zu Bromberg. Verlag von Richard Schoetz in Berlin. Preis geb. 5 Der Verfasser theilt im Vorwort mit, daß Pro⸗ fessor Ostertag die Anregung zur Abfassung des vorliegenden Werks gegeben habe. Wenn er sich damit zu einer Nachfolge gegenüber dem (in Nr. 175 d. Bl. besprochenen) großen Werk Ostertag's: „Handbuch der Fleischbeschau“ bekennt, so kann dies nur als erfreuli bezeichnet werden. Wesentlich die praktische Durchführung und Handhabung berück⸗ sichtigend, ist das Buch allen denjenigen zu empfehlen, welche mit der Fleischbeschau betraut sind oder dieselbe zu beaufsichtigen haben. Die eingefügten Abbildungen sind zuverlässig und gut erläuternd.

Von Sperling's wohlbekanntem „Adreßbuch der deutschen Zeitschriften und der hervorragenden Tages⸗ blätter“ (Stuttgart, H. O. Sperling, 400 S., Preis geb. 4 ℳ) ist soeben der 36. Jahrgang für 1895 erschienen. Der inserierenden Geschäftswelt bietet dieses Buch ein zuverlässiges Hilfsmittel, um die für sie geeigneten Blätter richtig auswählen und das Inseratenbudget in selbständiger Weise genau aufstellen zu können; mit seiner Fülle der mannigfachsten Angaben wird es aber auch der Gelehrte, Biblio⸗ thekar und Schriftsteller, sowie überhaupt jeder, welcher mit der Presse in Verbindung steht und mit Zeitschriften⸗ Redaktionen und „Expeditionen geschäftlich irgendwie zu thun hat, wiederum mit vielem Nutzen verwenden.

Der Bericht über die Verhandlungen des am 13. und 14. De⸗ zember 1894 zu Breslau abgehaltenen, von 29 Herren zur Vertretung von 13 Bädern abgehaltenen 23. schlesischen Bädertags, be⸗ arbeitet und herausgegeben von dem Vorsitzenden J. Dengler, Bürgermeister in Reinerz, enthält außer dem medizinischen, dem statistischen Verwaltungs⸗ und dem Witterungsbericht ausführliche Referate über die bei dieser Gelegenheit gehaltenen Vorträge, unter denen die folgenden hervorzuheben sind: Feststellung der Grundwasser⸗ verhältnisse eines Ortes (Wasserstände) im Verhältniß zu den Bach⸗ und

Staats⸗

1“

lußverhältnissen von Dr. Kratzert⸗Goczalkowitz; Ueber die Behandlung 2 Borbhä tmüfseno von Feeense Mauser⸗Salzbrunn; schlesische Bäder vom klimatotherapeutischen Standpunkt aus beleuchtet von Geheimem Sanitäts⸗Rath Dr. Scholz⸗Kudowa; Die Haftpflicht⸗Ver⸗ sicherung der Bäder von Bürgermeister Dengler⸗Reinerz; Mängel der Transportmittel, welche dem Sommer⸗Fremden⸗Verkehr dienen, von Dr. Adam⸗Flinsberg; Die Blutzirkulation als Grundlage jeglicher balneologischer Behandlung von Dr. Schubert⸗Reinerz; Die Balneo⸗ methodik in Bädern von Dr. Witczak⸗Jastrzemb und über heiße japanische Bäder von Dr. Bernstein⸗Landeck.

Zeitschriften.

Das zweite Quartal 1895 der „Neuen Musik⸗Zeitung“ (Stuttgart, Verlag von Carl Grüninger; Abonnementspreis viertel⸗ jährlich 1 ℳ) enthält außer einer poetisch ausklingenden Novelle von Herbert Forbach und einer drastischen Humoreske von P. Rosegger eine Reihe musikgeschichtlicher und musikpädagogischer Aufsätze, darunter Artikel über Franz Liszt's Beziehungen zur Aristokratie, Anekdoten aus Ignaz Lachner's Leben, eine Abhandlung über Beethoven's Streich⸗ quartette, authentische Mittheilungen über Präger's Buch: „Wagner wie ich ihn kannte“, Neues aus dem Leben des Liederkomponisten Robert Franz und einen Aufsatz ven Cyrill Kistler über die Harmonien unserer Klassiker, insoweit sie Vorbilder für Rich. Wagner waren. Ferner wird die neueste Literatur über Tonsatzlehre besprochen, dann findet man Betrachtungen über die Musik als Erwerbsquelle, streng aus⸗ gewählte Texte für Liederkomponisten, Biographien hervorragender Künstler mit deren Bildnissen, kritische Briefe über neue Tonwerke u. s. w., endlich eine Reihe innig empfundener Lieder, sowie melodischer, fein harmonisierter Klavierstücke und ein wirk⸗ sames Duo für Klavier und Violine von Cyrill Kistler. Nicht minder beliebt in Familienkreisen als die vorerwähnte Halb⸗ monatsschrift ist die ebenfalls im Verlage von Carl Grüninger in Stuttgart erscheinende„Musikalische Jugendpost“ (Pr. viertel⸗ jährlich 1 50 ₰). Das zweite Vierteljahr dieser empfehlens⸗ werthen Jugendzeitschrift bietet des Anregenden, Belehrenden und Bildenden wieder außerordentlich viel, und zwar in Gestalt von Er⸗ zählungen, Humoresken, Gedichten, Anekdoten aus dem Leben be⸗ rühmter Künstler, Unterhaltungsspielen, Räthseln ꝛc. Die zahlreichen Musikbeilagen enthalten zwei⸗ und vierhändige Klavierstücke, Lieder und Violinstücke mit Klavierbegleitung. Probenummern beider Zeit⸗ schriften werden auf Wunsch von dem obengenannten Verlage kosten⸗ frei versandt.

1 neueste Nummer (43) der Wochenschrift „Von Haus zu Haus' enthält eine fesselnde Episode aus dem Leben des großen Geigen⸗Virtuosen Paganini. Eine Betrachtung über das Verwerfliche des Großthuns aus der Feder H. Waldemar's behandelt einen recht zeitgemäßen Gegenstand. Viele andere Artikel zur Unterhaltung und Belehrung reihen sich diesen beiden an. Der Roman: „Nur ein Armenarzt“ von Natalie Guth gewinnt immer mehr die Theilnahme der Leser. Die Erzählung: „Als wir Präsident wurden“ von Eva Balder findet in dieser Nummer ihren Abschluß. Die vorliegende Nummer enthält wieder ein Preisausschreiben mit Preisen im Werthe zu 1500 Der Bezugspreis für die Wochenschrift „Von Haus zu Haus“ beträgt vierteljährlich 1,50 11“ 8

In den Heften 14 bis 16 der illustrierten Zeitschrift für Naturfreunde „Natur und Haus“ veröffentlicht der Herausgeber Max Hesdörffer einen mit vielen Abbildungen geschmückten Aufsatz über Gartenbepflanzung. Der Gartenfreund wird darin hin⸗ gewiesen auf eine ganze Reihe der schönsten und dankbarsten Garten⸗ blumen und gleichzeitig über die richtige Pflanzung und Pflege der⸗ selben unterrichtet. Eine Anleitung über Kakteen⸗Kultur giebt Walter Mundt. Sehr lehrreich und nützlich sowohl für den Gartenfreund als auch für den Entomologen ist ein reich illustrierter Aufsatz von E. Sabel: „Die wichtigsten der auf Obstbäumen und Beerensträuchern lebenden Raupen und deren Schmetterlinge“. Der Vogelfreund findet Be⸗ lehrung und Anregung durch folgende Artikel: „Die Gartengrasmücke in der Freiheit und Gefangenschaft⸗, von Professor Dr. W. Heß; Die Lerchen als Zimmervögel, von Dr. Morell; Einrichtung und Bevölkerung einer Zimmervoliére, von demselben. Außerdem enthalten diese Hefte u. a. noch folgende Artikel: Ein Raubthier⸗Aquarium, von O. Schlotke; Ornithologische Skizzen vom Ostseestrande, von P Müller⸗Kaempff; Die Bepflanzung der Aquarien, von M. Hes⸗ dörffer; Der Lachs und sein Fang, von O. H. Brandt. Der Abonne⸗ mentspreis für die treffliche Zeirschrift beträgt vierteljährlich (6 Hefte) nur 1,50 Probehefte versendet auf Verlangen der „Verlag von Natur und Haus“, Berlin SW. 46.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 1 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. 8

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Konf mendit. gesenceften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

2 Steckbrief. 1 den Schlosser Friedrich Vahlteich, geboren am 15. April 1862 zu Schockendahl, Kreis Bern⸗ burg, evangelisch, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Ürtheil des Königlichen Schöffengerichts I zu Berlin vom 16. Juni 1894 erkannte Gefängniß⸗ strafe von vier Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste S. Ft gifsonih ezuleferaa,

lin, den 18. Ju 1 8 Behlinijches Amtsgericht I. Abtheilung 138.

[27354]

mittags 10 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 97 K. 63/95 liegen in der Gerichtsschreiberei Zimmer 42 zur Einsicht aus. Berlin, den 22. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht I.

Zwangsversteigerung. 3 Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 75 Nr. 3225 auf den Namen der verw. Frau Rentiere Christiane Baer, geb. Lippmann, zu Berlin eingetragene, in der Birken⸗ straße Nr. 22 belegene Grundstück am 16. Oktober 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗

Freitag, Vormittags 10 Uhr,

Abtheilung 87.

statt.

gulierung der Verkaufs⸗Bedingungen am den 25. Oktober 1895,

zum Ueberbot am Freitag, den 29. No⸗ vember 1895, Vormittags 10 Uhr, zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Freitag, den 25. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, im Zimmer Nr. 7 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 10. Oktober 1895 an auf der Gerichtsschreiberei. 8 verwalter Amtsanwalt Albrecht zu Plau wird Kauf⸗ liebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besich⸗ 15. tigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten.

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werden. Das Grundstück enthält eine Fläche von

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[27355] Zwangsversteigerung. 8

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 18 Nr. 985 auf den Namen des Kaufmanns Emil Fehrle zu Berlin eingetragene, in der Reinickendorferstr. Nr. 45 a. belegene Grund⸗ stück am 3. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue edrichftr 13, Hof, Erdgeschoß, Flügel C., Saal 40 versteigert

12 a 26 qm und ist zur Grundsteuer nicht, dagegen mit 4060 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der

zeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erd⸗ geschoß, Flügel C., Zimmer 40 versteigert werden. Das Grundstück ist mit 13 490 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil [27356 über die Frtßeisung des Zuschlags wird am 16. Ok⸗ In tober 1895, Nachmittags 12 ½ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 86 K. 54/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Die Termine am 17. August 1895 fallen fort. Berlin, den 15. Juli 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

nn5g heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte 55 durch Anschlag an die Gerichtsrafe! und durch Abdru in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse über das Vermögen des Uhrmachers Hermann Krüger zu Wohnhauses Nr. 216 c. p. an der daselbst Termine:

1895,

Mühlenstraße

Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zesichtgseln am 7. Oktober 1895, Vor⸗

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗

Plau, den 19. Juli 1895. Großherzogliches Amtsgericht.

achen der Firma A. Bracke hier, Klägerin, wider die Frau Wittwe Roloff hier, Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen, I18 Nr. 1854 an der Schöppenstedterstraße zu Braun⸗ schweig belegenen Hauses zum Zwecke der versteigerung durch Beschluß vom 8. . verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 10. Juli 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. November Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Braunschweig, Auguststr. 6, Zimmer Nr. 37, angesetzt, in welchem die Hypothekgl die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Plau gehörigen Braunschweig, den 16. Juli 1895.

Zöö Amtsgericht. X.

[27357]

In Sachen 1

1) der Mathilde Henne zu Schöningen,.

2) des Privatmanns Wilhelm Henne zu Schöningen,

3) des Zimmermanns Friedrich Kunze zu Bern⸗ burg, Kläger,

wider den Kantinenwirth Udo Henne aus Offleben, zuletzt in Schöningen, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen, sub Nr. 274 zu Schöningen belegenen Hausgrundstücks zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be⸗ schluß vom 13. Juli 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am Juli 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 4. November 1895, Morgens 9 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Schöningen angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ 6 gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. . Schöningen, den 23. Juli 19959.

1 Herzogliches Amtsgericht. Huch.

Der Konkurs⸗

071] Aufgebot. 86 Der Bäckergeselle Michael Pare in Frankfurt wangs⸗ a. M. hat das Aufgebot der ihm abhanden ge⸗ 1895 kommenen, auf den Inhaber lautenden Leihhaus⸗ Obligation Litt. A. Nr. 2203, d. d. Holzminden, den 20. Februar 1893, über 100 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Dezember 1895, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Holzminden, den 28. Mai 1805. Herzogliches Amtsgericht.

H. Cleve.

Juli