1895 / 189 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Gestern Abend wurde neben dem Drama „Drei“ der von Oskar Blumenthal geschickt bearbeitete Schwank „Niobe“ von Harry und .A. Paulton gegeben, in welchem Fräulein Tilly Waldegg die Titelrolle spielte. Die Darstellerin konnte in der neuen Rolle ihr ge⸗ winnendes Wesen nach zwei Richtungen hin in das beste Licht stellen. Sie traf das Pathos der zum Leben erwachten antiken Gestalt sehr glücklich und wirkte hier zugleich durch die Grazie der Erscheinung; sie erfaßte aber auch den satirischen Gehalt ihrer Aufgabe und brachte ihn belustigend zur Geltung. Der Schwank, der auch in den übrigen Partien gut besetzt war, fand im Ensemble auch gestern die beifällige Aufnahme und dankbare Anerkennung der Zuschauer, die ihm immer zu theil wurde.

In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Leoncavallo's „Bajazzi“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung zur Auf⸗ führung. Herr Sylva tritt zum ersten Mal in dieser Spielzeit als Canio auf. Im übrigen bleibt die Besetzung: Tonio: Herr Bulß, Nedda: Frau Herzog, Silvio: Herr Fränkel. Hierauf folgt das Ballet „Carneval“, in welchem die Damen dell'Era und Urbanska auftreten. Am Montag

eelangt Humperdinck's „Hänsel und Gretel“ in der bekannten Be⸗ ung unter Kapellmeister Weingartner's Leitung zur Aufführung. Hierauf folgt das Ballet „Slavische Brautwerbung“.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen Sko⸗ wronnek's Lustspiel „Halali“, in welchem die Damen Poppe, von Mavyburg, Schramm und die Herren Keßler, Grube, Hertzer, Purschian mitwirken, und der Schwank „Die stille Wache“ gegeben. Am Montag geht Nicolaj Gogol's Lustspiel „Der Revisor“ in Scene. Es spielen darin die Herren Vollmer, Blencke, Klein, Keßler, die Damen Schramm,

Abich, Plan.

Im Deutschen Theateer wird morgen „Das Fümmpenochindel. gegeben. Wiederholungen der „Weber“ finden in nächster Woche drei

statt: am Montag, am Mittwoch und am Sonnabend. Am Dienstag

kommt „Der Talisman“ mit Josef Kainz als König Astolf zur Auf⸗ führung. Am Donnerstag geht neu einstudiert „Don Carlos“ in

Scene. Dieselbe Vorstellung wird am Freitag als 38. Abonnements⸗

Vorstellung und am nächstfolgenden Sonntag wiederholt.

Das Lessing⸗Theater kündigt für Sonnabend, den 17. d. M., seine erste Novität an, und zwar den dreiaktigen Schwank „Cherchez la femme!“, zu dessen Autorschaft sich zwei der erfolgreichsten fran⸗ zösischen Bühnendichter vereinigt haben: A. Hennequin und E. de Najac. Der weitere Wochen⸗Spielplan lautet: Montag: „Drei“ und „Niobe“, Dienstag und Donnerstag: „Der Raub der Sabinerinnen“, Mittwoch: „Der Herr Senator“, Freitag: „Die Schmetterlingsschlacht“.

„Im Theater Unter den Linden bewähren die Operette

„Die Schwätzerin von Saragossa“ und das Ausstattungsballet „Rund

um Wien' eine derartige Zugkraft, daß auch in kommender Woche

der Spielplan unverändert bleibt. Die Klavierproben zu der nächsten Novität, der Dellinger'schen Operette „Die Chansonnette“, sind bereits in vollem Gange.

Das Adolph Ernst⸗Theater eröffnet seine neue Spielzeit am Freitag, den 16. August, mit der Audran’schen Vaudevilleposse „Madame Suzette“, welche an diesem Abend zum 55. Mal in Scene geht. In der Rolle des Robiquet wird Herr Richard Jürgas vom Lessing⸗Theater debütieren, während die übrige Besetzung dieselbe sein wird, wie am Tage der ersten Aufführung.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat der Stadt Berlin beabsichtigt, den üh Sedantag in besonders feierlicher Weise zu begehen. Das Magistrats⸗ Tollegium hat daher in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, an die Stadtverordneten⸗Versammlung den Antrag zu richten, daß eine gemischte Kommission aus Mitgliedern der beiden städtischen Behörden gebildet werde, um darüber in Berathung zu treten, ob und welche Veranstaltungen außer den bisher alljährlich aus dieser Ver⸗ anlassung üblich gewesenen (Beleuchtung des Rathhauses und Musikaufführung auf der Galerie des Thurms) seitens der Stadt zur

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Ausführung zu bringen seien. Zu diesem Zweck soll alsdann die Ver⸗ sammlung dem Magistrat einen Kredit bis zu 50 000 bewilligen. Auch dieser Antrag wird in der am nächsten Montag stattfindenden außerordentlichen Sitzung der Stadtverordneten⸗Versammlung (s. u.) einen Gegenstand der Berathung bilden. Dem Antrage der Ber⸗ liner Elektrizitätswerke, behufs weiterer Ausdehnung ihres Kabelnetzes nach Osten und Südosten der Stadt die Verlegung ddieser Kabel zu genehmigen, hat das Magistratskollegium zu ent⸗ sprechen beschlossen. Durch diese Erweiterung des elektrischen Er⸗ euchtungsnetzes wird es ermöglicht, auch die neuerbaute Ober⸗ paum⸗Brücke mit elektrischem Lichte zu versehen. Die Speisung sämmtlicher in das neue Kabelnetz einbezogenen Vertheilungsstrecken wird von der Zentralstelle in der Spandauerstraße erfolgen, und die Leitungen werden durch die Jüden⸗, König⸗, Kaiser⸗, Stralauer⸗, Schickler⸗, Alexander⸗, Blumen⸗, Wallner⸗Theater⸗, Holzmarkt⸗, Grunerstraße, Straße an der Stadtbahn und den Alexanderplatz in das neue Beleuchtungsnetz eingeführt werden. Zur Verbreiterung der Königstraße zwischen Burg⸗ und Poststraße ist von den städtischen Behörden die sogenannte,alte Post“ in Aussicht genommen. Der Magistrat

8. beabsichtigt indessen nicht, das Vorderhaus des Gebäudes zur Verbreiterung

des Fahrdammes zum Abbruch bringen lassen; vielmehr will derselbe

das Erdgeschoß des Hauses zu einem Durchgang für den Fußgänger⸗ verkehr herrichten chen sodaß der Fahrdamm bis zu der je 2* Baufluchtlinie der „alten Post“ verbreitert und die Anlage der Pferde⸗ bahn durch die Königstraße ermoͤglicht werden kann. Magistratskollegium hat daher beschlossen, der Stadtverordneten⸗ versammlung mit Rücksicht darauf eine Vorlage, betreffend die Benutzung des Gebäudes der alten Post, zu machen. Der Vorstand der Vereinigung zur Schmückung und fort⸗ dauernden Erhaltung der Kriegerdenkmäler bei Metz hat sich an die deutschen Städte mit der Bitte gewandt: „Die deutschen Städte möchten durch Stiftung eines Kranzes für eines der vielen auf dem Schlachtfelde bei Metz errichteten Denkmäler ihren Gefühlen gegen die Gefallenen sichtbaren Ausdruck verleihen.“ Das Magistrats⸗ kollegium hat beschlossen, an den Denkmälern der Regimenter des Garde⸗Korps und des III. Armee⸗Korps, welchem letzteren die meisten Berliner angehören, am 16. und 18. d. M. Kränze mit Widmungen niederlegen zu lassen.

Für die außerordentliche Sitzung der Stadtverord⸗ neten⸗Versammlung, am Montag, den 12. August, Nachmittags 5 Uhr, ist folgende Tagesordnung aufgestellt: 1) Berichterstattung über die gegen die Richtigkeit der Gemeindewählerliste erhobenen Ein⸗ wendungen; 2) Vorlage, betreffend die Bewilligung von 6000 zur festlichen Begehung des diesjährigen Sedantages in den städtischen Schulen; 3) Vorlage, betreffend die Gewährung einer Beihilfe an die Gemeinde Brotterode zur Linderung des durch Brandunglück ent⸗ standenen Nothstandes; 4) Vorlage, betreffend den Erwerb zweier Flächen des Zoologischen Gartens von zusammen 591 qm zwecks Verbreiterung des Bürgersteigs auf der Nordseite des Kurfürsten⸗ damms zwischen der Kurfürstenstraße und dem Augusta⸗Victoria⸗Platz.

Für die Generalversammlung des Gesammtvereins der deutschen Geschichts⸗ und Alterthumsvereine, welche in Verbindung mit der Generalversammlung des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung in den Tagen vom 15. bis 18. September d. J. in Konstanz ab⸗ gehalten werden wird, ist nachstehendes Programm aufgestellt: Sonntag, den 15. September, von Abends 8 Uhr an: Gesellige Ver⸗ einigung beider Vereine und ihrer Gäste im großen Saal des Insel⸗ Hotels; Begrüßung der auswärtigen Theilnehmer durch den Präsidenten des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Montag, den 16. September, 9 Uhr Morgens: Erste Hauptversamm⸗ lung des Gesammtvereins sowie Hauptversammlung des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung im Theatersaal, wo auch die übrigen Hauptsitzungen statrfinden. Eröffnung durch den Vorsitzenden; Begrüßungsreden; Geschäftliche Berichte ꝛc. des Haupt⸗ vereins. Vortrag 1) des Msgnr. Theodor Martin, Fürstlich fürsten⸗ bergschen Hofkaplans in Heiligenberg: Ueber die Geschichte von Konstanz. Vortrag 2) des Herrn Professors Dr. Gerold Meyer von Knonau in Zürich: Ueber Bischof Gebbard III. von Konstanz. Hiernach: Delegirten⸗ und Sektionssitzungen in den Räumen des „Museums“ am Pfalzgarten neben dem Münster. Für diejenigen, welche an den Delegirten⸗ und Sektionssitzungen nicht theilnehmen, findet sich Gelegenheit zur Besichtigung von Kon⸗ stanz (und Kreuzlingen), als Kirchen, Rosgarten⸗Museum, Wessenberg⸗ haus, Archiv, Kaufhaus (Konziliumssaal), Insel⸗Hotel 2c.). 2 Uhr: Gemeinschaftliches Festmahl im großen Saale des Insel⸗Hotels. Abends, etwa von 7 ½ Uhr an: Konzert im Stadt⸗ garten oder Konziliumssaal. Dienstag, den 17. Sep⸗ tember: 8 Uhr Morgens: Sektionssitzungen; Besichtigung von Konstanz (s. o.). 9 ½ Uhr: zweite Hauptversammlung des Ge⸗ sammtvereins. Vortrag 1) des Herrn Professors Dr. Brecher aus Berlin: Ueber die Hohenzollern und das Konstanzer Konzil. Vor⸗ trag 2) des Herrn Dr. Ludwig Wilser aus Karlsruhe i. B.: Ueber Alter und Ursprung der Runenschrift. Frühstück bezw. Mittagessen in den verschiedenen Absteigequartieren ꝛc. Punkt 1 Uhr: Abfahrt vom Hafen mittels eines zu miethenden Rheindampfboots nach Reichenau⸗Mittelzell. Besichtigung und Erklärung des Münsters und seines Kirchenschatzes. Punkt 3 ½ Uhr: Abfahrt nach Stein a. Rh.; Besichtigung dieses alterthümlichen Städtchens und insbesondere der mittelalterlichen Ausstellung im Kloster St. Georgen daselbst. Wer vorzieht, auf Reichenau die Kirche von St. Georgen in Oberzell mit ihren alten Fresken zu besuchen, hat Gelegenheit, mit den Kursschiffen 4 Uhr 40 oder 6 Uhr 5 nach Stein abzufahren und um 5 Uhr 50 oder 7 Uhr 15 daselbst anzukommen. Abendessen in Stein; Rückfahrt nach Konstanz mit der Eisenbahn um 6 Uhr 34 oder 8 Uhr 58 und Ankunft in Konstanz um 7 Uhr 33 oder 9 Uhr 57. Mittwoch, 18. September: 1) 8 Uhr Morgens: Sektionssitzungen. 9 Uhr Morgens: Allgemeine Schluß⸗ sitzung. Bericht über das Ergebniß der Sektions⸗ und Delegirten⸗ sitzungen. 2) Zu noch näher zu bestimmender Stunde: Festfahrt auf einem Salondampfer in den Ueberlinger See, Besuch der Insel Mainau und nach Umfahrt bis an das Ende des Sees (Bodman) der Stadt Ueberlingen. Daselbst gesellige Vereini⸗ gung im Bad⸗Hotel. 3) Bei einbrechender Dunkelheit: Rückfahrt,

Beleuchtung der Konstanzer Bucht. Am Donnerstag, den 19. Sep⸗

tember, ist den auswärtigen Festtheilnehmern Gelegenheit geboten, unter ortskundiger Führung entweder Lindau und Bregenz, wozu eine besondere Einladung der Stadt Lindau vorliegt, oder den Hohentwiel und Rheinfall zu besuchen.

Neu⸗Ruppin. Für die Jubiläumgfeier des ℳ4. J fanterie⸗Regiments Großherzog Friedrich Franz II. gas Mecklenburg⸗Schwerin war der 8. August, der Tag, an welchen im Jahre 1870 das Regiment den franzoösischen Boden betrat, aus⸗ ersehen worden, weil sich das Regiment an seinem Ehrentage, Tage von Vionville, am 16. August, bereits im Manöver befinden wird AmzAbend des 7. August kündigte ein Zapfenstreich den Beginn de⸗ Festlichkeit an. Der Festtag selbst wurde Morgens um 6 uh durch ein Wecken der Regimentsmusik eingeleitet. 8 Vormittag zog das Regiment mit den drei eichenlaubgeschmückten Fahnen zum feierlichen Gottesdienst in die evangelische und in die katholische Kirche. Dann schritten die Truppen zur Parade⸗Aufstinn auf dem großen Paradeplatz. Oberst und Regiments⸗Kommandeur Albedyll trat in die Mitte des Carrés und wies in packenden Worte auf die großen Thaten des Regiments sowie auf dessen ungeheuen Verluste bei Vionville und in späteren Tagen hin. Dann forderte er ais jungen Mannschaften auf, den Altvordern nacheifernd, das Ehrenkleih des Regiments rein zu halten und Gottesfurcht, Königstreue, Mannes, zucht, Kriegstüchtigkeit zu wahren. In einem Hoch auf Seine Majestit den Kaiser klang die markige Rede aus, die begeisternden Widerhal in den Herzen aller Anwesenden fand. Darauf führten die Truppe einen Parademarsch aus, dem der der Veteranen folgt Mittags wurden die Mannschaften in den Kasernen gespeit Veteranen und Unteroffiziere versammelten sich gemei schaftlich in einem der Gärten vor dem Thore. Daz Offizier⸗Korps des Regiments war mit seinen zahlreichen Gästen in der Offtzier⸗Speiseanstalt vereint; Oberst von Albedyll brachte das jubelnd aufgenommene Hoch auf den Kaiser aus, und General⸗Major Ziegner toastete auf das Regiment. Ueber hundert Glückwunsch⸗ Telegramme, darunter solche von dem direkten Vorgesetzten des Re⸗ giments, Seiner Durchlaucht dem Prinzen Friedrich von Hohen⸗ zollern, waren eingelaufen. Ein Gartenfest vereinigte Offiziere und Mannschaft, alte und junge Krieger zum Schluß der Feier.

Hannover, 10. August. In den einer englischen Gesellschaft gehörigen Asphaltgruben bei dem Dorfe Ahlem, Kreis Linden wurden durch herabstürzende Erdmassen drei Arbeiter verschüttet⸗ von denen einer todt, einer schwer verwundet und der dritte leichter verletzt hervorgezogen wurde. Im Jahre 1881 fanden an derselben Stelle fünf Arbeiter ihren Tod.

München, 9. August. Magistratsbeschluß, für die Sedanfeier 5500 zu bewilligen, ein⸗ stimmig und ohne Debatte angenommen. Die Feier wird mit einem Festzug von Veteranen, Schützen und Turnvereinen eröffnet, der sich am Abend unter Fackelbeleuchtung durch das Siegesthor, die Ludwigsstraße entlang vor die Feldherrnhalle begiebt. Die Ludwigsstraße wird dazu als via triumphalis, wie beim Truppeneinzuge 1871, geschmückt. Vor der Feldherrnhalle, wo am Armeedenkmal Lorbeerkränze niedergelegt werden, gelangt ein von 1000 Sängern vorgetragenes patriotisches Lied zum Vortrag, dem sich eine Ansprache anschließt. Unter Glockengeläut und Kanonen⸗ donner wird die Feier dann mit dem Gesange der „Wacht am Rhein“ geschlossen.

Braunschweig, 10. August. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent hat angeordnet, daß der diesjährige 2. September als Landesfesttag begangen werde. In allen Kirchen des Herzogthums sindet eine Dankfeier mit Tedeum statt. Für den Morgen und den Vorabend des Festtages ist volles Glockengeläut angeordnet. Sämmt⸗ liche Schulen bleiben am 2. September geschlossen.

Steineck (Tirol). Den Absturz eines norddeutschen Touristen vom Hohenzahn in den Gschnitzer Bergen meldeten vorgestem süddeutsche Blätter. Die Leiche ist jetzt rekognosziert: der Verunglückte ist der Oberlehrer Bergmann aus Schöneberg bei Berlin. Der Absturz ist anscheinend schon vor etwa zwölf Tagen erfolgt. Am Freitz hat in Gschnitz die Beerdigung stattgefunden.

Triest, 9. August. Heute Abend wurde hier ein schwacher, wellenförmiger Erdstoß verspürt, welcher drei Sekunden andauerte.

Rom, 9. August. Heute Abend fanden in Foggia, Fermo und Neapel Erderschütterungen statt. In Foggia war die v tekns von einem langanhaltenden unterirdischen Rollen be⸗ gleitet.

Turin, 10. August. Ein Ingenieur, welcher mit fünf Off⸗ zieren den Monviso⸗Gletscher bestiegen hatte, stürzte, dem „H. T. B.“ zufolge, ab und blieb todt.

Söderköping, 7. August. Store⸗ und Lillega sind mit unglaublicher Schnelligkeit gestiegen und haben einen Theil der Stadt und Umgegend überschwemmt; an mehreren Stellen ist das Wasser in die Höfe eingedrungen. Der Weg zwischen Söderköping und Norrköping ist fast unfahrbar, und das Wasser überfluthet stellen⸗ weise den Eisenbahndamm, so daß die Abendzüge eingestellt werden mußten. Aus Linköping wird berichtet, daß infolge der heftigen Regenfälle eine Schleuse des Götakanals überschwemmt ist und durch den Kanal wohl für mehrere Tage werde aufhören müssen.

Das Geme ndekollegium hat den

Wetterberi

t vom 10. August Morgens.

5sp. 2

m.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeress red. in Millirn

Wind.

40 R.

Wetter.

Temperatur in ° Celsius

50 C.

SW SW

Belmullet.. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen.

ockholm .

NO

WSW WNW

O ONO

3 bedeckt 2 wolkig 3 2

wolkig bedeckt

4 bedeckt

2 halb bed.

1 bedeckt

SW SW SW WS WS

WS WS

Gon ...

Swinemünde Neufahrwasser

Nemel.

756

SSO

wolkig wolkig bedeckt

W W W W

760 759 762 761 764 761 760 761 761

—. Münster

Karlsruhe ..

SW

NW SW

S SSW

WSW W

1 wolkig

1 wolkig

2 beiter still bedeckt 1 halb bed. 3 halb bed. 2halb bed. 2 wolkenlos 3 wolkigs)

758 NO 763

764

¹) Abends Regen. 2²) Regen. ³) Nachts Regen.

3 heiter 1 still heiter 21 still wolkenlos 23.

Seit Morgens 7 Uhr

Uebersicht der Witterung. „Eine Depressionszone erstreckt sich von den Bri⸗ tischen Inseln ostwärts nach Großrußland hin mit Ausläufern nach Süden über der Biscayasee und Südrußland, während über dem südlichen Zentral⸗ und Süd⸗Europa sowie über Nordskandinavien der Luftdruck hoch ist. Die südwestliche Luftströmung hält, in allerdings meist nur geringer Stärke, mit veränderlichem Wetter über Deutschland an; die Temperaturen sind gestiegen und haben im deutschen Binnenlande die normalen überschritten. In Nord⸗ deutschland fiel stellenweise Regen; zahlreiche Ge⸗ witter und Regenfälle sind besonders zu erwarten. Deutsche Seewarte.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. (Kroll's Theater.) 11. Vorstellung. Bajazzi. Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Karneval. Ballet⸗Burleske von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Dirigent: Musik⸗ direktor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 156. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Die stille Wache. Schwank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Re⸗ gisseur Plaschke. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Kroll’s Theater. 12. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik komponiert und arrangiert von P. Hertel. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 157. Vorstellung. Der Revisor.

Lustspiel in 5 Aufzügen von Nicolai Gogol, deutsch von Elsa von Schabelskv. Anfang 7 ½ Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Martha. (Lyonel: Herr Heinrich Bötel, vom Stadt⸗Theater in Hamburg, als Gast.) Mittwoch: Der Evangelimann. Donnerstag: Mignon. Freitag: Zur Feier des 100. Geburtstages Heinrich Marschner's: Neu ein⸗ studiert: Der Vampyr. Sonnabend: Hänsel und Gretel. Die Puppenfee. Sonntag: Lohen⸗ grin. (Lohengrin: Herr Otto Holdack, als Antritts⸗ rolle. Heerrufer: Herr Mitterlein als Gast.) An⸗ fang 6 ½ Uhr.

Schauspielhaus. Dienstag: Die Braut von Messina. Mittwoch: Der Tugendwächter. Die Dienstboten. Donnerstag: Faust. Anfang 7 Uhr. Freitag: Die Schule der Franen. Der eingebildete Kranke. (Erstes Wiederauftreten der Frau Conrad. Sonnabend: Die Journalisten. (Conrad Bolz). Herr von Wymetal, vom Stadt⸗ Theater in Brünn, als Gast.) Sonntag: Die Quitzows.

Deutsches Theater. Sonntag: Das Lumpen⸗ gesindel. Anfang 7 ½ Uhr

Montag: Die Weber.

Dienstag: Der Talisman.

Lessing Theater. Sonntag: der Sabinerinnen. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Drei. Hierauf: Niobe.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5.

Sonntag: Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des Carl Schultze⸗Theaters (Hamburg) unter Leitung des Direktors José Ferenczu. Tata⸗Toto. Vaude⸗ ville in 3 Akten nach Bilhaud und Barré von Victor Lgon und F. Zell. Musik von Antoine Banés. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Tata⸗Toto.

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Gestorben:

Der Raub

Theater Unter den Linden. Sonntag: Rund um Wien. Pantomimisches Ballet in 9 Bildern von Franz Gaul und A. M. Willner. Musik von Josef Bayer, der choreographische Theil von Josef Haßreiter. Neu einstudiert vom Ballet⸗ meister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Her⸗ Kapellmeister Federmann. Vorher: Die Schwätzerin von Saragossa. Operette in 2 Akten von Offen⸗ bach. Anfang 7 ½ Uhr. 8

Montag: Rund um Wien. Vorher: Die Schwätzerin von Saragossa.

ErxnMNEROGPxExrrrserexms Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else von Scharfenberg mit Hr⸗⸗ Prem. Lieut. Fritz von Rogister (Kalkhof Berlin Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Bau⸗ meister Meiners (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Frhrn. von Ketelhodt (Allen⸗ stein). Hrn. Roßarzt Alfred Bierbach (Witten⸗ berg). Hrn. 8 M. Hirschlaff (Berlin⸗. Hr. Assistenz⸗Arzt 1. Kl. d. R.

Dr. med. Alfred Knüppel (Berlin). Hr. Witk⸗ licher Geheimer Kriegs⸗Rath a. D. August Müller (Friedenau). Hr. Professor Dr. Gustav Michasl’ (Verlin). Hr. Rathsherr Otto Lattke (Steina a. O.) Hr. Kanzlei⸗Rath Josef Feicke (Oppeln)

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (i. V.: Heidrich) in Berlin⸗ Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Vexlagt⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

1

Deutschen Reichs⸗Anzeig

ntersuchungs⸗Sachen. 1 Unfecbote zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

rste Beilage er und Königlich Preußisch

Berlin, Sonnabend, den 10. August

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

)) Untersuchungs⸗Sachen.

,9132] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schriftsteller Herr⸗ mann Dachs, zuletzt in Königsberg, angeblich in dün a. Rh. geboren, welcher flüchtig ist, ist die vttersuchungshaft wegen wiederholten Betrugs ver⸗ singt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und n das nächste Justizgefängniß abzuliefern. Akten⸗ jichen J. 1.261/95. 8 Königsberg, den 31. Juli 18905.. Königliche Staatsanwaltschafft.

Beschreibung: Alter ca. 50 Jahre, Größe ca. 1 m 80 cm, Statur mehr kräftig, Haare: dunkel⸗ blond, Stirn hoch, Bart dunkel, Vollbart, Augen⸗ brauen stark, Nase groß, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache sehr gewählt und gewandt. Klei⸗ dung: dunkler Jaquet⸗Anzug, grauer Havelock, engl. Stoff.

29133] Das Ersuchen vom 31. v. M. um Festnahme des Schneiders Oskar Obstfelder aus Dröbischau hat sich erledigt. 1 8 Königsee, den 8. August 1895. 8 Fürstliches Amtsgericht. Wachsmuth.

[29197] Aufgebot. b 8 I. Die in Wyk a. Föhr beheimathete Kuff „Martha“ Unterscheidungssignal K. C. W. R. sst unter Führung des Schiffers Hermann Gerdel⸗ mann aus Haren a. d. Ems am 10. Mai 1895 mit einer Ladung Steinkohlen von Warkworth nach Wyk in See gegangen, seither jedoch am Bestimmungsort nicht angelangt. Das Schiff muß als mit der Mannschaft verschollen angesehen werden. Die Mannschaft bestand aus folgenden Personen: dem vorgenannten Schiffer, dem Bestmann Johannes Clausen aus Wyk a. F., dem Leichtmatrosen Ferdi⸗ nand Lorenz aus Tönning und dem Koch Wilhelm Dethlefs von da.

II. Der auf Sylt beheimathete Ewer „Gloriosa“ Unterscheidungssignal K. M. D. B. ist unter fübrung des Schiffers Wilke Janssen aus Rhauder⸗ noor am 11. Mai 1895 mit einer Ladung Stein⸗

vhlen von Warkworth nach Munkmarsch auf Sylt ir See gegangen. Da das Schiff am Bestimmungs⸗ at nicht angelangt ist, muß dasselbe als mit der Mannschaft verschollen angesehen werden. Die Nannschaft bestand aus folgenden Personen: aus dem vorgenannten Schiffer, dem Bestmann Harm Meyer in Rhaudermoor, dem Leichtmatrosen Friedrich Fäger aus Westerland auf Sylt und dem Koch gmil Cornelius Pohlmann aus Olversum auf

öhr.

Es ergeht nunmehr an alle diejenigen, welche über den Verbleib der Kuff „Martha“ und des Ewers „Gloriosa“ und über die Art der Verunglückung dieser Schiffe Angaben zu machen im stande sind, hierdurch die Aufforderung, innerhalb 4 Wochen entweder hierher oder der nächsten deutschen Behörde nngeige von ihrer Kenntniß des Sachverhalts zu machen.

Friedrichstadt, den 5. August 1895. Der Vorsitzende des Kgl. Preuß. Seeamts Tönning.

EsmeeizTEnATTFESeRemmERmEEEEE

2) Aufgebote, Zustellungen unnd dergl.

[29152] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 7 Nr. 503 auf den Namen des Kaufmanns Hugo Kaumann hier eingetragene, hier Mauerstraße Nr. 11 belegene Grundstück am 7. Oktober 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück hat eine Fläche von 2 à 54 qm und ist zur Grundsteuer nicht, dagegen mit 12 450 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die ö zuschlags wird am 10. Oktober 1895, Vor⸗ mittags 10 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 62/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, gimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 25. Juli 1895. 1 18

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

899153] Bekanntmachung. In Sachen des Rentners Abraham Grunsfeld in Lerdhausen, Klägers, wider den Schlachter Otto dute in Hohegeiß, Beklagten, wegen Forderung, rnd, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ muhme des dem Beklagten gehörigen Grundstücks 5 Abth. Wolfsfleck Plan Nr. 306 zu 80 a 47 m um Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be⸗ schluß vom 25. Juli 1895 verfügt, auch die Eintra⸗ gung dieses Beschlusses im Grundbuche am 25. Juli erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf der 16. November d. Irs., Nachmittags 3 Uhr, in der Engelmann’schen Gastwirthschaft zu Hohegeiß vherseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thetenbriefe zu überreichen haben. Seeen Walkenried, den 27. Juli 1895. SKeerzogliches Amtsgericht Voges.

119155) Aufgebot. Der Königliche Förster Nikolaus Trost in Weimar

hat das Aufgebot der Obligation der Landeskredit⸗

kafse Nr. 17 029 Litt. D. Serie XVI über drei⸗

hundert Mark beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf den 18. März 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 19, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Cassel, den 17. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[73027] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommenen Urkunden beantragt:

I. eines Primawechsels d. d. Berlin, den 24. Sep⸗ tember 1894, lautend über 360 ℳ, ausgestellt von Carl Landsberg, gezogen auf Eduard Stolle in Neu⸗ stadt a. D., angenommen von demselben, zahlbar am 1. Dezember 1894 bei Carl Landsberg, Berlin, Alexanderplatz 1, von dem Letztgenannten Lands⸗ berg —, vertreten durch den Rechtsanwalt Landsberg hierselbst, 1

II. eines Wechselformulars, enthaltend als Wechsel⸗ summe dreitausend Mark, ferner die Worte „Char⸗ lotte Hassert“ als Ausstellerin, „Bruno Thun“ als Acceptant und „Herrn Buchhändler Bruno Thun in Berlin, Lindenstraße 103“ als Bezogenen, von Frau Charlotte Hassert zu Neu⸗Rahnsdorf, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Rosenbohm hierselbst, Hackescher Markt 5, 1

III. des 4 % pari rückzahlbaren Zentral⸗Pfand⸗ briefs der Preußischen Zentralbodenkredit⸗Aktien⸗ gesellschaft zu Berlin von 1884 Litt. D. Nr. 1856 über 300 ℳ, von dem Schankwirth August Gorn hierselbst, Brunnenstr. 41,

IV. folgender Anleihescheine der Stadt Berlin:

1) Litt. M. Nr. 23 614, ausgestellt am 15. Sep⸗ tember 1876, lautend über 500 ℳ, verzinslich ur⸗ sprünglich mit 4 ½ %, später mit 4 %, vom 1. Ok⸗ tober 1889 ab mit 3 ½ %, von dem Gastwirth Gustav Block zu Biesenthal,

2) der je unter dem 1. Juli 1886 ausgefertigten zu 3 ½ % verzinslichen

a. Litt. N. Nr. 45 862, lautend über 200 ℳ,

b. Litt. O. Nr. 52 715, lautend über 100 ℳ,

zu a. von Theodor Krüger zu Berlin, Muskauer⸗

straße 27, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Paul Gronau zu Berlin,

zu b. von den Erben (Kindern) des Steuererhebers Carl Böhlendorf hierselbst, vertreten durch ihre Vor⸗ münderin, Wittwe Böhlendorf, Auguste, geb. Götze, hierselbst, Adalbertstr. 64,

V. folgender Sparkassenbücher städtischen Sparkasse hierselbst:

1) Nr. 20 597, ausgestellt für Reinhold Hoff⸗ mann, Lehrling, Holzmarktstr. 21, lautend über 461,53 ℳ, von dem Postschaffner Reinhold Hoffmann hier, Langestr. 17 III, 8 1

2) a. Nr. 368 548, ausgestellt für Carl Heiniz, Kaufmann, Wrangelstr. 12, lautend über 90,04 ℳ,

b. Nr. 567 142, ausgestellt für Heiniz, Hermann, Mündel der Wittwe Heiniz, Kottbuserstr. 14, lautend über 749,89 ℳ,

c. Nr. 567 143, ausgestellt für Heiniz, Robert, Mündel der Wittwe Heiniz, Kottbuserstr. 14, lautend über 590,24 ℳ, 1

zu a. bis c. von der verwittweten Posamentier Pauline, geb. Linke, hierselbst, Teltower⸗ traße 60, als Vormünderin bezw. Bevollmächtigte ihrer Kinder Carl und Robert Heiniz,

3) Nr. 504 212, ausgestellt für Klemt, Paul, Buchhalter, Tempelhofer Ufer 34/35, lautend über 325,85 ℳ, von Paul Klemmt hierselbst, Großbeeren⸗ straße 16,

VI. folgender Depotscheine des Komtors der Reichs⸗ Hauptbank für Werthpapiere hierselbst:

1) a. Nr. 747 543 (roth), 8

b. Nr. 747 544, 8 je vom 2. Mai 1893, lautend je über von der verw. Frau Arbeiter Gießler, Auguste, geb. Deter, hier⸗ selbst, und zwar:

zu a. als Vormünderin des minderjährigen Paul August Bernhard Gießler übergebene 900 3 ½ % Deutsche Reichsanleihe mit Zinsscheinen, je fällig am 2. Januar 1894 ffl., und Anweisung,

zu a. und b. von der vorgenannten Wittwe Gießler hierselbst, Veteranenstr. 10, 1

2) Nr. 552 183 (roth), vom 1. November 1889 über von dem Schmiedemeister Werner Giese, als Vormund für die minderjährigen Geschwister Gustav und Hermann Friß übergebene 1900 3 ½ % Deutsche Reichsanleihe mit Zinsscheinen, fällig am 2. Januar 1890 ffl., und Anweisung, von dem frü⸗ heren Molkereibesitzer Werner Giese hier, Kösliner⸗ straße 2 II (als Vormund),

3) Nr. 471 540 vom 5. Juli 1888 über von der Friederikenstiftung in Berlin übergebene 125 Rubel 3 % Transkaukasische Priorit.⸗Obl. mit Zinsscheinen, fällig 15. Dezember 1888 ffl., und An⸗ weisung, von dem geschäftsführenden Kurator der Friederikenstiftung, Rechnungs⸗Rath Eichberg, hier, Prinzessinnenstr. 19,

VII. folgender Versicherungsscheine der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft zu Berlin:

1) Nr. 72 379 (Tab. A. 1) vom 29. Juli 1892, betreffend die Versicherung des Lebens des Kaufmanns August Edgar Bittcher, zu Landsberg a. W., mit 10 000 ℳ, eventuell aber zahlbar am 1. August 1917, von dem vorgenannten Bittcher, jetzt zu Kolberg

ohnha 8 9 hift 29 752 (Fol. 561) A. vom 19. No⸗ vember 1873, betreffend die Versicherung des Lebens des Kaufmanns Adolph Behrle in Herbol heim mit 3000 Thalern, von dem Vorgenannten Behrle —,

VIII. folgender Werthpapiere:

1) der 3 ½ % Pfandbriefe der Preußischen Hypo⸗ theken⸗Aktien⸗Bank zu Berlin, Serie XIII Nr. 73 über 500 und Nr. 3235, 4038, 4039 über je

der

300 (ausgestellt am 14. Juli 1886 bezw. 21. Juli

1888 bezw. je am 7. Dezember 1888) nebst den Zins⸗ F. fällig am 1. Juli 1889 und folgd., zuletzt ällig am 1. Fuli 1896,

2) des Hypothekenzertifikats der Preußischen Hypothekenversicherungs⸗Aktiengesellschaft zu Berlin Serie VI Nr. 3564 über 300 ℳ, ausgestellt am 1. Sep⸗ tember 1886, betreffend die auf dem Grundbuchblatt des im Grundbuche von den Umgebungen Berlins in Abtheilung III unter Nr. 1 eingetragenen 218 000 nebst Talon und den Zinsscheinen, fällig am 1. Oktober 1889 und flgd., zuletzt fällig am 1. Oktober 1896,

von dem Magistrat zu Gassen, vertreten durch den Justiz⸗Rath Fleck zu Berlin, Unter den Linden 48/49.

Die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden werden aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestens in dem auf den 29. Oktober 1895, Vormittags 11 ½ Uhr, bezw. betreffs der zu VIII 1 und 2 erwähnten Zinsscheine, soweit dieselben vom 1. April 1895 ab fällig werden, auf den 13. April 1897, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 26. Februar 1895. b Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 81.

[28292] 8 1

Es wird hiermit das Aufgebotsverfahren eröffnet zum Zwecke der Kraftloserklärung der nachstehend unter 1 bis III verzeichneten Sachsen⸗Meiningschen Prämienloose d. d. 8. Februar 1870 à 7 Fl. rh. und des weiteren unter IV aufgeführten Inhaber⸗ papiers:

2418

Sere 28 und am 1. November 1894

mit 13 71 (8 Fl. rh.) rückzahlbar gewesen, Sene 3362 am 1. Mai 1894 ebenso rückzahlbar

Serie 341 710 760 1649 4321 5860 gewesen. Nr. 17 9 47 25 28 35 6693 6851 7025 8150 8973 899b6

II“n Antragstellerin: Fräulein Emmy Hagemann in Bernburg.

II. Sle 122 „Antragsteller: Lehrer emer. G. Liehte

in Lüneburg, am 1. d. M. in der Serie gezogen.

II. Sere-2333 Antragsteller: Fidel Schönbucher

zu Vilsingen (Sigmaringen).

IV. Herzogl. S.⸗M. Landeskredit⸗Obligation Litt. C. Nr. 771 über 100 Fl. rh., bereits am 1. Juli 1880 zur Rückzahlung gezogen. Der Betrag ist hinterlegt. Antragsteller: Kaufmann Hugo Jüh⸗ ling als Mitinhaber der Firma Roth & Sohn hier, welche Firma die Rechte aus der Obligation von der früheren Besitzerin Caroline Christen hier zediert erhielt.

Sämmtliche unter I bis IV aufgeführten Werth⸗ papiere sind als durch Verbrennen untergegangen be⸗ zeichnet.

Aufgebotstermin wird auf Donnerstag, 5. De⸗ zember, Vormittags 11 Uhr, anberaumt.

Die etwaigen Inhaber der Urkunden unter I bis IV werden hierdurch aufgefordert, spätestens im Auf⸗

ebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Meiningen, 28. Juli 1895.

Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung I. (gez.) Bibra. . Ausgefertigt: (L. S.) Reiche, Gerichtsschrbr.

[28810] Aufgebot.

Der Kaufmann H. Müser sen. in Dortmund hat durch seinen Prozeßbevollmächtigten Rechtsanwalt Doepner allda unterm 6. präs. 8. Juli 1895 den Antrag gestellt, das Aufgebotsverfabren zum Zwecke der Kraftloserklärung eines ihm gehörigen und zu Verlust gegangenen Kuxscheins, welcher ihm als Be⸗ sitzer von 12 Kuxen der Gewerkschaft der Stein⸗ kohlengrube Consolidiertes Nordfeld bei Waldmohr, Kgl. Bezirksamts Homburg, am 5. Januar 1891 von dem Kgl. Bezirksbergamte Zweibrücken ausge⸗ stellt wurde, einzuleiten. Der Besitz von den zwölf Kuxen durch den Antragsteller Müser ist in dem von letzterer Behörde geführten Gewerkenbuche der Ge⸗ werkschaft vorbezeichneter Grube sub pagina 73 vorgetragen und führt der über diesen Antheil aus⸗ gestellte, dem ꝛc. Müser abhanden gekommene Kur⸗ schein eine Nummer nicht. Es ergeht nun öffentliche Aufforderung an den Inhaber der obenbeschriebenen Urkunde, spätestens im Aufgebotstermine, welcher in die Sitzung des Kgl. Amtsgerichts hier vom Mitt⸗ woch, den 19. Februar 1896, Vormittags 9 Uhr, anberaumt wird, seine Rechte geltend zu machen, andernfalls auf Antrag die Kraftloserklärung fraglicher Urkunde durch Ausschlußurtheil erfolgen wird.

Waldmohr, den 12. Juli 1895.

S. Amtsgericht. (gez.) Neubert, K. Oberamtsrichter.

1 Zur Brlas ensg.

Waldmohr, den 5. August 1895. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

(L. S.) Fehrentz, K. Sekretär. 8 29156 Aufgebot. 1 Nößlg trag des Amtsvorstehers W. Betzien zu Greifenhagen soll das Sparkassenbuch der Sparkasse zu Greifenhagen Nr. 14194 über 804,04 ℳ, für den landwirthschaftlichen Zweigverein in Greifen⸗ hagen ausgestellt und von diesem an den Antrag⸗ steller abgetreten, behufs neuer Ausfertigung des

Buches aufgeboten werden. Der unbekannte In⸗

haber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. März 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des letzteren erfolgen wird. Greifenhagen, den 2. August 1895. Königliches Amtsgericht.

[29157] Aufgebot. Auf Antrag der Ehefrau Heuermanns Niemann, Engel, geb. Lange, zu Böhmte wird der etwaige Inßaher des hiermit aufgebotenen Ouittungsbuchs der Sparkasse zu Essen Nr. 5539, lautend pro 3. Oktober 1893 über 1212,01 ℳ, aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Februar 1896, Mittags 12 Uhr, hier anstehenden Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Quittungs⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserk erfolgen wird.

Wittlage, den 8. August 1896.

Königliches Amtsgericht.

[28809] Aufgebot. 1

Auf Antrag des Kaufmanns Martin Wattjes in Soest wird der von der Firma C. Engelhardt in Huͤde bei Lenne am 20. Juni 1894 auf den C. H. Kleinschmidt in Dortmund gezogene, von diesem acceptierte, an die Ordre der Ausstellerin lautende, am 20. September 1894 fällig gewordene, mit dem Blanko⸗Indossement des A. Bloink von Fleckenberg versehene Wechsel über 55 ℳ, der dem Indossatar Wattjes angeblich verloren gegangen ist, aufgeboten.

Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 14. April 1896, Vormittags 10 Uhr, sich vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 39, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Dortmund, den 30. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht.

[20114] Aufgebot. 1

Baumaterialienhändler Carl Lenz hier, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Vossen, hat das Aufgebot eines am 12. Mai 1892 von Schuffert & Engelhardt hier auf Bauunternehmer August Hesse hier gezogenen, über 500 lautenden, am 15. August 1892 bei der Barmer Volksbank zahl⸗ baren, von Hesse acceptierten, von Schuffert & Engel⸗ hardt an Lenz und von diesem an H. Reinarz Mosaikplattenfabrik zu Heerdt girierten, angeblich abhanden gekommenen Wechsels beantragt. Der In⸗ haber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 20. März 1896, Vor⸗ mittags 9 Uhr, im Sitzungssaale anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Barmen, den 20. Juni 1895.

Königliches Amtsgericht. III.

[16514] Aufgebot. 3

Die Ehefrau des Rentners Heinrich Bock, Bern⸗ hardine, geb. Meine, in Braunschweig, hat das Auf⸗ gebot des Hypothekenbriefes vom 16. April 1886 über die im Grundbuche von Parsau Band I Blatt 5 unter Nr. 1 für den Kaufmann Siegismund Katzen⸗ stein in Hannover aus der notariellen Schuldurkunde vom 12. April 1886 eingetragene Hypothek zu 10 000 ℳ, welche ihr nach der notariellen Verhand⸗ lung vom 27. November 1891 zediert ist, be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. September 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem i Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Vorsfelde, den 29. Mai 1895. ö11116“ e.

[29159] AUArlunufgebot.

Der mit unbekanntem Aufenthalte von hier ab⸗ wesende Johann Jakob Rind, Sohn der verstorbenen Eheleute Johann Gottfried Rind und Sophie Ka⸗ tharine, geborene Hemmerich, geboren am 1. März 1824 in Frankfurt a. Main, bezw. seine Leibeserben werden, nachdem seit seiner Geburt 70 Jahre und seit der letzten Kunde von seinem Leben mehr als 5 Jahre verflossen sind, aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 1. März 1896, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine im hiesigen Gerichts⸗ gebäude, Zimmer 71, zu melden, widrigenfalls er für todt und als ohne Leibeserben verstorben erklärt werden wird. 6

Frankfurt a. Main, den 22. Juli 1895.

Königliches Amtsgericht. II8.

29187 Vorbescheid. . Nr. 10 599. Gegen die am 24. September 1829 in Kommingen geborene ledige Philippine Stihl, welche bis zum Jahr 1853 in Kommingen wohnhaft war, in diesem Jahre nach Amerika ausgewandert ist und seitdem vermißt wird, ist die Verschollen⸗ erklärung beantragt worden. 8 Die Vermißte wird erseseedet fese spätestens binnen Jahresfrist, Nachricht hierher gelangen zu lassen. Pie gleiche Aufforderung ergeht an alle, die über Leben oder Tod der Vermißten Auskunft geben können. Engen, den 7. August 1895. Großh. Bad. Amtsgericht. (gez.) Geißmar. Dies veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: J. Schäffauer.

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