der „Gesetz⸗Sammlung“ ent
ebn des Etats der Eisenbahnverwaltung Rechenschaft zu eben.
§ 7.
Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuß, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen Kursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen (§§ 2, 3 und 5), bestimmt, soweit nicht durch die im § 1 angeführten Verträge Bestimmung getroffen ist, der 7 incz Minier
m übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der nleihen und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften es Gesetzes vom 19. Dezember 1869 (Gesetz⸗Samml. S. 1197)
zur Anwendung. .“ 88 6“ 8
8 Die Staatsregierung wird auf Grund des § 5 unter a des Gesetzes vom 24. Februar 1850, betreffend die Verwaltung des Staatsschuldenwesens und Bildung einer Staatsschulden⸗ kommission (Gesetz⸗Samml. S. 57), ermächtigt, die Verwaltung der Anleihekapitalien der Hauptverwaltung der Staatsschulden zu übertragen.
Die behufs der Tilgung eingelösten oder angekauften Obli⸗ gationen werden nach Vorschrift des § 17 des bezeichneten Gesetzes vom 24. Februar 1850 vernichtet und die Geldbeträge öffentlich bekannt gemacht.
Zede Verfügung der Staatsregierung über die im § 1 bezeichneten Eisenbahnen durch Veräußerung bedarf zu ihrer Rechtsgültigkeit der Zustimmung beider Häuser des Landtags.
Diese Bestimmung bezieht sich nicht auf die beweglichen Bestandtheile und Zubehörungen dieser Eisenbahnen und auf die unbeweglichen insoweit nicht, als dieselben nach der Er⸗ klärung des Ministers der öffentlichen Arbeiten für den Be⸗ trieb der betreffenden Eisenbahn entbehrlich sind.
§ 10. Dieses Gesetz tritt am Tage seiner Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den 16. Juli 1895. (L. S.) Wilhelm. Fürst zu Hohꝛcglaße. von Boetticher. Miquel. Thielen. Bosse. Freiherr von Ham rerstein.
ält unter
Nr. 9771 das Gesetz, betreffend den weiteren Erwerb von Eisenbahnen für den Staat, vom 16. Juli 1895; und unter
Nr. 9772 den Staatsvertrag zwischen Preußen und Bayern, betreffend die Bahnstrecke Fwsscher Lichtenfels und der bayerisch⸗sachsen⸗coburgischen Landesgrenze, vom 15. Mai 1895. Berlin W., den 12. August 1895.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. In Vertretung: Bath.
Die von heute ab zur “ gelangende Nummer 31.
e“
Seine Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und
Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums Dr. Koch, in Dienst⸗ angelegenheiten nach Lübeck.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 12. August.
Aus Cowes wird dem „W. T. B.“ berichtet: Bei den am Freitag veranstalteten Regatten gewann die Segelnyacht
„Britannia“ Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales den von Seiner Majestät dem Kaiser als Wander⸗ preis gestifteten silbernen Schild, die „Verena“ des Lord Lons⸗ dale den von Seiner Majestät gestifteten Pokal. Am Sonn⸗ abend unternahmen Seine Majestät eine Segelpartie an Bord der Nacht „Meteor“, zu welcher einige enaliß e Herren und Damen geladen waren. Dann statteten Seine Majestät Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kron⸗ prinzessin Erzherzogin Stephanie in Höchstderen Villa einen Besuch ab. Um 2 Uhr begaben Sich Seine Majestät der Kaiser nach Osborne, um bei Ihrer Majestät der Königin das Frühstück einzunehmen. Am Abend fand an Bord der Nacht „Hohenzollern“ ein Herrendiner von 44 Gedecken statt, an welchem Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, der Prinz von Wales und der Herzog von York, ferner der Marquis of Lorne, der Herzog von Abercrone und andere Mitglieder des hohen englischen Adels, die deutsche Botschaft, einige höhere englische Marine⸗ Offiziere sowie das Gefolge Seiner Majestät des Kaisers theil⸗ nahmen. Seine Majestät tranken auf die Gesundheit Ihrer Majestät der Königin Viktoria und nachher auf diejenige Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales, Höchst⸗ welcher seinerseits ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Nachdem die Gäste die „Hohenzollern“ verlassen hatten, gingen Seine Majestät mit dem Gefolge an Bord Ihrer Majestät Nacht „Alberta“, um Sich über Southampton nach Lowther Castle zu begeben.
Gestern Morgen 8 ½ Uhr trafen Seine Majestät der Kaiser, wie demselben Bureau aus Penrith gemeldet wird, mittels Sonderzugs von Southampton an der Station Clifton and Lowther ein, wo Lord Lonsdale den Kaiser erwartete und Allerhöchstdenselben dann sofort nach Lowther Castle geleitete. Eine große Menschenmenge hatte sich in der Umgegend ein⸗ gefunden, um Seine Majestät zu begrüßen. Auf dem Bahnhofe war eine Abtheilung Jäger in scharlachrothen Röcken aufge⸗ stellt. Der Wagen, in welchem Seine Majestät mit dem Lord Lonsdale Sich nach Lowther Castle begaben, wurde von be⸗ rittenen Polizeimannschaften und Jägern eskortiert. Auf dem Schlosse angelangt, nahmen Seine Majestät das Frühstück ein und besichtigten alsdann verschiedene zum Schlosse gehörige Gebäude. 1
Die Kaiserliche Nacht „Hohenzollern“, begleitet von dem Kreuzer „Gefion“, ging gestern Vormittag von Cowes nach Leith. Das englische Kriegsschiff „Australia“ sowie das deutsche Panzer⸗ schiff „Kaiserin Augusta“, welches wenige Stunden vorher von Vigo angekommen war, gaben den Salut. Als die „Hohen⸗
ern“ Osbo ne passierte, saluti sie die britische Flagge.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin wohnten, wie aus Wilhelmshöhe bei Cassel gemeldet wird, gestern mit den beiden Prinzen dem Gotiesdient in der Schloßkirche bei.
Das Befinden Ihrer Majestät hat sich in letzter Zeit wesentlich gehoben, bedarf jedoch noch der Schonung.
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Der General der Infanterie Golz, Chef des Ingenieur⸗ und Pionier⸗Korps und General⸗Inspekteur der Festungen, hat Berlin verlassen.
Der Kaiserliche Botschafter in Wien Graf zu Eulen⸗ burg ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Der hiesige Kaiserlich russische Botschafter Graf von der Osten⸗Sacken hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschafts⸗Rath, Wirkliche Staatsrath und Kammerherr von Tscharykow als Geschäfts⸗ träger.
Der hiesige Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, General Theodor Runyon ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die botschaftlichen Geschäfte wieder übernommen. 68 4 8
Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kom⸗ mandant Kapitän zur See Lavaud, und S. M. S. „Stosch“, Kommandant Kapitän zur See von Schuck⸗ mann (Hugo), am 11. August in Cowes angekommen, von wo letzteres an demselben Tage wieder in See gegangen ist; S. M. S. „Hagen“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Rosendahl, hat am 10. August von Tanger die Heimreise angetreten
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Schreiben Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin veröffentlicht die „Frauenvereins⸗Zeitung“ vom 1. d. M.:
„Es ist mein Wunsch, 8 in diesen Tagen, da vor 25 Jahren unsere gemeinsame Hilfsthätigkeit aufgerufen wurde und zu rascher Entwickelung gelangte, um sich in immer fester werdender Organi⸗ sation während der ganzen Kriegszeit und über deren Dauer hinaus segensreich zu erweisen, ein Wort dankbarer Erinnerung alle die⸗ jenigen Frauen Badens erreiche, die damals so freudig und willig die mannigfaltigen Aufgaben übernahmen. Unvergessen steht in den Herzen derjenigen, die damals mitwirkten, die Zeit der Sorge, welche uns alle vereinigte, da, erst in unmittelbarer Nähe und dann in weiterer Ferne, die Kämpfe sich vollzogen, die, sieghaft bestanden, unserem Vaterlande den Frieden errungen, dessen wir uns in Dankbar⸗ keit freuen dürfen. Unvergessen ist in meinem Herzen die Opferwillig⸗ keit, Hingebung und Schaffensfreudigkeit, welche, alle Schichten der Bevölkerung durchdringend, in der Thätigkeit unseres Badischen Hilfs⸗ vereins seinen erhebendsten Ausdruck fand. Unvergessen seien die Vielen, die, damals mitwirkend, bereits heimgegangen sind. Mein Blick wendet sich in tiefer Bewegung auf das erhabene Bild meiner in Gott ruhenden Mutter, welche uns allen voranleuchtend bis zu ihrem Lebensende unserem Verein gütige und weise Gönnerin blieb. Ich möchte hier mit diesem kurzen Wort an alle Mitglieder der damals thätigen Hilfsvereine meinen tiefempfundenen Dank sagen für die unauslöschlich meinem Herzen eingeprägten Erfahrungen jener großen Zeit, einer Liebesthätigkeit, deren segensreiche Folgen uns zu der so weit verbreiteten Vereinswirksamkeit geführt und geleitet hat, der Gott auch ferner seinen Segen bewahren wolle. St. Blasien, 27. Juli 1895. Luise.“ uu
Sachsen⸗Meiningen.
Die Landessynode des Herzogthums ist auf den 15. August zu ihrer ordentlichen Tagung nach Meiningen ein⸗ berufen.
Desterreich⸗Ungarn.
Wie die „Politische Korrespondenz“ vernimmt, ist der Erzherzog Franz Ferdinand an einem Lungenkatarrh er⸗ krankt, sodaß eine längere Schonung nothwendig wird. Nach den Anordnungen der Aerzte wird der Erzherzog an den dies⸗ jährigen Herbstmanövern nicht theilnehmen und hat daher vom Kaiser Urlaub erhalten.
Der Minister⸗Präsident Graf Kielmansegg hat, wie „W. T. B.“ berichtet, einem Ministerrathsbeschluß gemäß eine Direktive für Beamte erlassen, derzufolge das all⸗ gemeine staatsbürgerliche Recht der freien Meinungs⸗ äußerung bei Beamten sich nicht auf dienstliche Ange⸗ legenheiten erstreckt, dieselben vielmehr in dieser Beziehung zur strengen Wahrung des Amtsgeheimnisses verpflichtet sind. Auch das Fetittonsrecht der Beamten wird insofern beschränkt, als öffentliche Versammlungen zu diesem Zwecke sowie die Eingabe von Petitionen an die Volksvertretung mit Um⸗ gehung der vorgesetzten Behörde nicht gestattet sind. Schließlich oll den Beamten untersagt sein, bei Ausübung ihres politischen Wahlrechts in demonstrativer Weise hervorzutreten, weil hier⸗ durch die zur Ausübung des amtlichen Berufes nothwendige Objektivität beeinträchtigt werde.
Bezüglich des in Budapest zusammengetretenen Natio⸗ nalitäten⸗Kongresses liegt heute eine Mittheilung des „W. T. B.“ vor, nach welcher ein Theil der dazu eingetroffenen rumänischen, serbischen und slovakischen Vertreter, dem, obgleich mit Legitimationskarten versehen, der Eintritt in den Verhandlungssaal verwehrt wurde, sich versammelte und in einem von ihm unter⸗ schriebbenen Protest namens Tausender von Rumänen, Serben und Slovaken auf das entschiedenste gegen die Be⸗ schlüsse der Nationalitäten⸗Versammlung Verwahrung ein⸗ legte. Der Regierung wird darin nahegelegt, die Versammlung zu verbieten, da dieselbe sowohl für die Nationalitäten als auch für das Vaterland gefährliche Intentionen verfolge. Das auf dem Nationalitäten⸗Kongreß verlesene und als ein⸗ fümnig angenommen verkündete rögramm besteht aus 21
unkten und wünscht hauptsächlich: Wahrung der Integrität des Landes, dem jedoch eine Nation allein nicht das Gepräge geben dürfe; einen Bund zwischen Slovaken, Rumänen und Serben unter Aufrechterhaltung des bisherigen Programms; nationale Autonomie im Rahmen der Komitatseintheilung; Reform des Nationalitäten⸗ und Wahlgesetzes; Revision der kirchenpolitischen Gesetze; Aufklärung der europäischen Presse ꝛec. Nach un⸗ bedeutenden Zwischenfällen wurde der Kongreß am Sonnabend unter Absingung des „Hej slovane“ geschlossden.
Großbritannien und Irland. Die „Times“ schreibt: Die Thronrede, welche a Heneag — vngesegas begesen — wird, enthält weder ersprechungen bezüglich der Gesetzgebung, noch Aufklä bezüglich der Politik. c fklärungen Rußland.
Der Finanz⸗Minister Witte reiste, wie dem „W. T B. Z vird, vergestemn vneland ab. . ie abessinische Gesandtschaft hat am S Odessa verlassen und ihre Heimreise fortgesetzt. onnabend
Die „Tribuna“ meldet, daß der Gerichtshof des Tri 6 für Strafsachen in Rom die Uinzuftsichtaha der 8 lichen Behörde bezüglich der von Cavallotti gegen Crispi eingereichten Anklage erklärt hat.
Spanien.
116
Der Ministerrath genehmigte die Einberufung von 12 000 Mann der Jahresklasse von 1894, welche bisher von dem Dienst befreit waren. Die Verstärkungen für Cuba sollen vom 18. d. M. an nach ihrem Bestimmungsort abgehen. Gerona und Tafalla kam es, wie „W. T. B.“ berichtet, an⸗ läßlich der Einziehung von Reservisten zu allerdings be⸗ deutungslosen Kundgebungen. In Mataro weigerten sich die Reservisten zu marschieren; die Gendarmerie mußte in die Luft schießen, um die Ordnung wieder herzustellen.
Türkei. Der deutsche Botschafter Freiherr von Saurma⸗Jeltsch
wurde, wie „W. T. B.“ meldet, am Freitag nach dem Se⸗
lamlik von dem Sultan in Audienz empfangen. Nachrichten aus Ueskueb zufolge ist eine aus Kuestendil kommende 200 Mann starke Insurgentenbande vor füͤnf 8. von türkischem Militär geschlagen und zerstreut en. Bulgarien.
Das Journal „Mir“ vom 10. d. M. bespricht die für heute Vormittag erwartete Ankunft des Prinzen Ferdinand in Sofia und bemerkt dazu, daß die Stadtverwaltung Vor⸗ bereitungen zu einem glänzenden Empfange treffe. Das Blatt billigt diese Absicht und fährt fort: „Wir müssen mit alm Kräften unsere Liebe und Anhänglichkeit an den Prinzen be⸗ zeugen und seinen äußeren und inneren Feinden bewesen, daß ihre Angriffe keine andere Folge gehabt haben, als unsen Liebe und Ergebenheit zu dem Prinzen und seiner Dynafte zu erhöhen.“
„Nachdem durch Stambulow's Tod die persönlichen Differenzen zwischen ihm und Radoslawow erledigt sin, soll, in Sofia erscheinenden Blättern zufolge, eine Koalition wischen den Anhängern beider, den liberalen anttirussischen Parteien, zu stande gekommen sein; Petkow habe die Führung übernommen.
Der wegen des Verdachts der Theilnahme an der Er⸗ mordung Stambulow's verhaftet gewesene Tüfektschief ist am Freitag aus der Haft entlassen worden.
Schweden und Norwegen. “
Die Staatseinnahmen Schwedens aus den Zöllen, der Branntweinsteuer, der Rübenzuckersteuer und den Ueber⸗ schüssen der Staatseisenbahnen betrugen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 35 124 758 Kronen gegen 35 823 752 in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Dänemark. Der König machte, wie „W. T. B.“ berichtet, vorgestern und gestern im Schloßgarten zu Bernstorff Spaziergänge. Das Allgemeinbefinden des Königs ist befriedigend; Bulletins werden vorläufig nicht mehr ausgegeben.
Zwischen der brasilianischen Regierung und den Aufständischen in der Provinz Rio Grande ist, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, Frieden geschlossen
worden. Asien.
Nach Syrien ist, wie dem „W. T. B.“ aus Washington mitgetheilt wird, ein auf der europäischen Station befindliches Kriegsschiff der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika beordert worden, um die dort lebenden Bürger der Union zu schützen und bezüglich des Angriffs auf die ameri⸗ kanische Missionsschule in Tarsus Untersuchungen anzustellen.
Aus Peking meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß der britische Kreuzer „Rainbow“ und der amerikanische Kreuzer „Detroit“ sich nach Futschau begeben haben. — Die Zahl der Opfer des Christengemetzels in Kutscheng beträgt jetzt elf⸗ nachdem noch ein Kind der Pfarrerfamilie Siewarieseinen Verletzungen erlegen ist.
Der französische Gesandte wird nach einer Meldung des „W. T. B.“ am Donnerstag nach Fez zurückkehren. In Tanger sind inzwischen noch ein spanisches Geschwader, der englische Kreuzer „Arethusa“ und der franzö⸗ sische Kreuzer „Chanzy“ eingetroffen, so daß gegenwärtig neun fremde Kriegsschiffe auf der dortigen Rhede le en.
Aus Majunga (Madagaskar) berichtet dem „W. T. B.“ zufolge eine Depesche des Generals Duchesne vom 10. d. M, daß die erste Brigade vor Soavinandriana auf die Truppen der Hovas stieß, welche sich vor den französischen allmählich zurückzogen. Zu einem ernsteren Zusammenstoß ist es nicht gekommen. Soavinandriana liegt ungefähr 15 km nördlich von Andriba.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
n Bezug auf den Art. 122 des Fen x.eh 8 „Im Falle des Konkurses der Gesellschaft werden die Gläubiger derselben aus dem Gesellschaftsvermögen! eb⸗ gesondert befriedigt und können aus dem Privatvermögen der Gesellschafter nur wegen des Ausfalls ihre Befriedigung
“ uchen hat das Reichsgericht, I. Zivilsenat, durch Urtheil vom 2. März 1895 ausgesprochen: Im Falle des Konkurses über das Vermögen einer offenen TE“ verwandelt sich die im Art. 112 des Handels⸗ gesehbuche ausgesprochene Solidarhaftung der Gesellschafter in eine ubsidiäre Haftung für den im Gesellschaftskonkurse erlittenen Aus⸗ fall auch dann, wenn das Privatvermögen der Gesellschafter konkursfrei bleibt. e — Vgl. die eingehende Begründung
dieses Urtheils in der besonderen Beilage zum „Reichs⸗Anzeiger“ vom
30. Juli 1895 S. 163.)
8. “
Afritga. 8
— Beim Maklervertrag steht, nach einem Urtheil des Reichs⸗ erichts, V. Zivilsenats, vom 2. März 1895, im Gebiet des Preuß. Alg Landrechts, wenn nichts Anderes vereinbart ist, dem Auftraggeber vor vollendetem Geschäft der Widerruf des Vertrags frei, und der Makler kann die ihm in dem aufgehobenen Vertrag zugesicherte Pro⸗ vision ni fordern; nur wegen der bereits gemachten Auf⸗ wendungen und wegen eines etwa dabei auf andere Art erlittenen wirklichen Schadens kann er Ersatz verlangen. „Doktrin und Praxis nehmen in neuerer Zeit übereinstimmend an, daß der Maklervertrag eine besondere Art von Verträgen bildet, und daß in den wesent⸗ lichsten Beziehungen für die Beurtheilung desselben die Vor⸗ schriften vom ollmachtsvertrag anzuwenden sind. Der Auftraggeber bleibt Herr des Rechtsgeschäfts; er ist nicht gebunden, die Vorschläge des Maklers über den Abschluß von Verträgen zu genehmigen. Daraus folgt, daß der Auftraggeber und ebenso der Makler von dem Vertrage zurücktreten können In einem Urtheil vom 16. April 1884 führt der I. Zivilsenat aus, es sei beim Maklervertrage als stillschweigend verabredet anzusehen, daß dem Auftragenden, welcher das Geschäft keineswegs ausschließlich in die Hände des Maklers lege, der Widerruf freistehe. In demselben Sinne hat sich der II. Zivilsenat für französisches Recht ausgesprochen. Der jetzt erkennende Senat findet keinen Grund, von dieser fest⸗ stehenden Praxis des Reichsgerichts abzuweichen. Nimmt man aber an, daß dem Auftraggeber der Widerruf zusteht, so folgt daraus, daß der Makler die ihm in dem aufgehobenen Vertrage zugesagte Provision zu fordern nicht berechtigt ist. Es finden auch in diesem Falle die Vorschriften über die Folgen des Widerrufs einer Vollmacht analoge Anwendung. (A. L.⸗R. Th. I Tit. 13 §§ 159 ff.)“ (325/94.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbeweguna. 8 In Leipzig sind am Sonnabend sämmtliche Steinsetzer in einen Ausstand eingetreten. Wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, wurde in einer am Freitag abgehaltenen Versammlung mittheilt, daß die Sammlung von Unterschriften derjenigen Gehilfen, die gewillt seien, für Durchführung der Forderung einer neunstündigen Arbeitszeit und eines Stundenlohns von 50 ₰, für Ueberstunden 75 ₰, einzutreten, kein befriedigendes Resultat ergeben und daß die Lohnkommission es deshalb vorgezogen habe, die Forde⸗ rung den Meistern nicht zu unterbreiten, sondern die Ver⸗ sammlung über das weitere Vorgehen entscheiden zu lassen. Die Versammelten beschlossen einstimmig, für den geforderten Stunden⸗ lohn einzutreten, während von den 130 Anwesenden 96 für und 32 gegen die Einführung der neunstündigen Arbeitszeit stimmten. Die Versammlung beschloß nach diesem Ergebnisse, sofort in den Ausstand einzutreten, und wählte einen Ausschuß, der den Meistern die Forde⸗ rungen nochmals unterbreiten und das Resultat in einer für den heutigen Montag angesetzten Versammlung bekannt geben soll. Bisher sollen gegen 250 Steinsetzer in Leipzig gearbeitet haben.
In Bielefeld sind die Streitigkeiten beigelegt, die zum Aus⸗ stand des Personals der Schuhwaaren⸗Fabrik von Steinrück u. Krögel geführt hatten. (Vgl. Nr. 189 d. Bl.)
Hier in Berlin haben, wie der „Vorwärts“ berichtet, die Former der Firma W. Bruns wegen Lohnstreits die Arbeit nieder⸗ gelegt.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 28. Juli bis inkl. 3. August er. zur Anmeldung gekommen: 929 Lebendgeborene, 269 Eheschließungen, 29 Todtgeborene, 969 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
In der vorgestrigen letzten 1n der 26. Jahresversamm⸗ lung der deutschen anthropologischen Gesellschaft in Cassel erschien, von der Versammlung freudig begrüßt, der Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Virchow und sprach über die Verbreitung der Kelten. Als Tagungsort für die Versammlung des nächsten Jahres wurde Speyer bestimmt. Zum Ersten Vorsitzenden wurde Geheimer Rath Virchow, zum Zweiten Vorsitzenden Freiherr Andrian⸗Wien, zu deren Stell⸗ vertreter Geheimer Medizinal⸗Rath, Professor Waldeyer gewählt. Nachmittags fand ein Ausflug nach Münden statt. .
— Zu dem unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen demnächst in Dresden zusammentretenden 18. Kongreß der „Association littéraire et artistique internationale“ wird, wie „W. T. B.“ meldet, die fran⸗ zösische Regierung drei hervorragende Rechtsgelehrte, und zwar die Herren Chounat, Desjardins und Decori, entsenden. Belgien ernannte als seinen Vertreter den Vorstand der Museen zu Gent, Professor Maeterlink. 120 bestimmte Anmeldungen liegen bereits aus Frankreich, Belgien, Italien, den Niederlanden, England, Rußland u. s. w. vor, weitere 100 sind mit Sicherheit zu erwarten. — Der Direktor des physiologisch⸗chemischen Instituts an der Kaiser⸗Wilhelms⸗Universität zu Straßburg, Professor Dr. Hoppe⸗ Seyler ist gestern auf seiner Besitzung Wasserburg am Bodensee infolge eines Schlaganfalls gestorben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Nord⸗Amerika. - Nach dem Monatsbericht des Ackerbaubureaus hat sich, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, der Stand des Mais während des Juli um ungefähr 3 Points gebessert, dagegen ist der Durch⸗ schnittsstand des Frühjahrsweizens um 6 Pointz schlechter als am 1. Juli. Der Durchschnittsstand des Hafers ist um 1 Point besser, der Stand des Frühjahrsroggens hat sich um 7 Points seit dem 1. Juli gebessert, derjenige der Gerste um 4,7 verschlechtert. Der Durchschnittsstand der Baumwollernte ist 77,9; dies ist der niedrigste Stand, der bisher im Anfang August gemeldet wurde, er ist hauptsächlich Regengüssen zuzuschreiben. Der Dupcchschnittsstand ist für Frühjahrsweizen 95,9, für Gerste 87,2, für Mais 102,5, für Frühjahrsroggen 84, für Hafer 84,3.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Im Kaiserlichen Gesundheitsamt werden seit vielen Jahren ein⸗ 5 wissenschaftliche Untersuchungen über die Beschaffen⸗ eit der Trinkbranntweine angestellt. Zunächst wurden umfangreiche Vorarbeiten behufs Feststellung der zuverlässigsten Methode zur Ermittelung des Fuselöls im Brannt⸗ weine sowie über die Reinigung (Entfuselung) desselben ausgeführt; weiterhin ist an zahlreichen dem Verkehr entnommenen roben der Fuselölgehalt der in den verschiedenen Theilen eutschlands getrunkenen Branntweine festgestellt worden. Diesen bereits im Jahre 1890 in dem wissens aftlichen Organ der Behörde (den „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheits⸗ amt*) veröffentlichten Studien hat sich seither eine Reihe ein⸗ gehender Untersuchungen angeschlossen, welche sich die Erforschuug des eesens der die Verunreinigungen der Trinkbranntweine bildenden Nebenerzeugnisse der ö“ Destillation zur Auf⸗ abe machten. Der Zweck dieser Untersuchungen war, ein klares rtheil über die gesundheitliche Bedeutung dieser Verunreinigungen und damit der verschiedenen Branntweinsorten zu gewinnen; die früher von anderen Seiten publizierten Abhandlungen genügten keineswegs hierzu; nur ein größeres, mit den besten Kräften und entsprechenden itteln ausgerütetes, über zuverlässige Bezugsquellen in den Kreisen der Produktion und der Verarbeitung der verschiedenen Branntweine verfügendes Institut konnte diese sehr kostspieligen, zeitraubenden und woße Anforderungen an die Fähigkeiten des Üntersuchers stellenden rbeiten unternehmen und zu einem sicheren Ziele führen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die sogenannten Fuselöle ihrer Menge nach
nur geringfügige Bestandtheile der Branntweine bilden; mithin mußten Foße Quantitäten oft recht theurer Branntweine (z. B. Kirschwasser, ognak, Rum) in Arbeit genommen werden, um nur das für die weitere Untersuchung erforderliche Material zu gewinnen. Der ver⸗ bleibende gereinigte“ Sprit des besten Kirschwassers hat aber keinen höheren Werth, als derjenige des Kartoffelsprits, weil in den daraus entfernten sogenannten Verunreinigungen auch die aromatischen Be⸗ B-Sr enthalten sind, welche den Werth für den Genuß wesentlich edingen. „Zunächst wurde eine genaue Untersuchung des Kartoffelfusel⸗ öls und des Kornfuselöls vorgenommen, wobei die einzelnen Bestandtheile derselben ihrer Menge nach bestimmt wurden. ¹) Die vergleichende Prüfung bestätigte, daß, wie bereits bekannt war, beide Fuselöle zum größten Theil aus höheren Alkoholen epneh.Provhr⸗ alkohol, Isobutylalkohol und namentlich Amvlalkohol) bestanden. Während aber in 1 kg entwässertem Kartoffelfuselöl 999,6 g höbere Alkohole und nur 0,4 g andere Stoffe vorhanden waren, wurden in 1 kg entwässertem Kornfuselöl nur 993 g der genannten Alkohole und 7 g andere Stoffe gefunden. Wenn auch die Menge dieser anderen Stoffe selbst in dem Kornfuselöl noch gering ist, so sind dieselben doch für den Geruch, das Aroma des Kornbranntweins von großer Bedeutung. Unter ihnen befinden sich die Ester²) verschiedener höheren Fettsäuren, ferner ein Terpen und ein Terpenhydrat, deren Geruch sehr angenehm und überaus stark ist. Die Zusammensetzung des Kornfuselöls ist dem des Kognakfuselöls ähnlich.
Von den höheren Alkoholen, die im Fuselöle vorkommen, sieht man den Amylalkohol als besonders gesundheitsschädlich an. Die Untersuchungen ergaben nun, daß in 1 kg Kornfuselöl 799 g Amyl⸗ alkohol, in 1 kg Kartoffelfuselöl dagegen nur 688 g Amvylalkohol enthalten waren. Hiernach wäre das Kornfuselöl gesundheitlich be⸗ denklicher als das Kartoffelfuselöl. Da ferner durch frühere Versuche festgestellt worden ist, daß der Kornbranntwein meist eine größere I. Fuselöl enthält als der Kartoffelbranntwein, so müßte der Kornbranntwein für bedeutend gesundheitsschädlicher angesehen werden, als der Kartoffelbranntwein.
Im weiteren Verlauf der Versuche wurde ein allgemeines Ver⸗ fahren zur Untersuchung der Trinkbranntweine im kleinen aus⸗ gearbeitet.²) Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde festgestellt, daß der Kognak neben geringen Mengen von freien Fettsäuren und deren Estern nicht unerhebliche Mengen höhere Alkohole (Fuselöl) enthält. Der Rum erwies sich als sehr reich an freien Fettsäuren und deren Estern, unter denen sich stets Ameisensäure und Buttersäure befanden, aber arm an Fuselöl; 13 vom Ur⸗ sprungslande direkt bezogene Proben Roh⸗Rum waren voll⸗ kommen fuselfrei. In einigen von den letztgenannten Proben wurde die Gegenwart von Methylalkohol nachgewiesen. Der Arrac war reich an freien Fettsäuren und deren Estern (auch der Ameisen⸗ säure und der Buttersäure) und frei von Fuselöl. Sowohl der Rum als auch der Arrac enthalten ein ätherisches Oel; die Zusammensetzung der beiden letztgenannten Branntweinarten ist noch nicht genügend ge⸗ klärt. Weitere Untersuchungen bleiben vorbehalten. 1
Die letzte bis jetzt veröffentlichte Untersuchung erstreckt sich auf den Kirschbranntwein (Kirschwasser) ¹). Es wurde nachgewiesen, daß jeder Kirschbranntwein Blausäure enthalten muß, und zwar meist in recht beträchtlichen Mengen (3,1 bis 10,2 g Blausäure in 100 1 Kirschbranntwein). Während ein Theil der Blausäure in freiem Zu⸗ stande sich vorfindet, ist die größere Menge an Benzaldehyd (Bitter⸗ mandelöl) gebunden; auch der Benzaldehyd findet sich stets im Kirschbranntweine. Durch Oxydation des Benzaldehyds entsteht Benzossäure, und diese verbindet sich mit dem Alkohol zu Aethylbenzoat, das zum Aroma des Kirschbranntweins beiträgt. Der letztere ist verhältnißmäßig reich an Fettsäuren und deren Estern, insbesondere an den niederen (Essigsäure, Ameisensäure, Buttersäure), dagegen arm an höheren Alkoholen; in 100 1 Kirsch⸗ branntwein wurden nur 26 bis 41,7 g höhere Alkohole (vor⸗ wiegend Amylalkohol) gefunden. Die im Gesundheitsamt unter⸗ suchten Kirschbranntweine enthielten sämmtlich Kupfer in Lösung, und zwar in 100 1 5,1 bis 8,6 g krrstallisiertes essigsaures Kupfer; dasselbe rührt aus den kupfernen Helmen und Küblröhren der Destillationsapparate her. Bemerkenswerth ist die Beobachtung, daß auch in dem Fruchtfleisch der Kirschen die Elemente der Blausäure enthalten sind; durch Gährversuche wurde festgestellt, daß auch aus dem reinen Fruchtfleisc der Kirschen (mit Nu schluß aller Kerne) ein blausäurehaltiger Branntwein gewonnen wir 1“ 1.““ 1“ “
Handel und Gewerbe.
Die Mittheilungen über die kürzlich hier abgehaltene Konferenz
von Vertretern der Vorstände deutscher Innungsverbände und Innungsausschüsse enthalten wesentliche Unrichtigkeiten. Ein
authentisches Referat ist demnächst zu erwarten. Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 11 289, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 9. d. M. gestellt 4654, nicht recht⸗ zeitig gestellt 20 Wagen. Zwangs⸗Versteigerungen. 11“
Beim Königlichen Amtsgericht I1 Berlin stand am 10. August das Grundstück Liebigstraße 45, dem Rittergutsbesitzer G. Gummert gehörig, zur Versteigerung. Fläche 4,60 a, Nutzungs⸗ werth 8200 ℳ; mit dem Gebot von 136 000 ℳ blieben die Joh. Ripsberger'’schen Minorennen zu Berlin Meistbietende.
Der Zwangsversteigerungstermin für das im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 88 Blatt Nr. 3295 auf den Namen des Kaufmanns Adolf Roediger zu Charlottenburg, Schillerstraße 85, eingetragene, zu Charlottenburg, Schillerstraße 85, belegene Grundstück ist auf den 18. Oktober 1895 verlegt worden; der Zu⸗ schlagstermin wird an demselben Tage stattfinden. — Das Verfahren der Zwangsversteigerung der im Grundbuche von Oranienburg Band 2 Blatt Nr. 735 und 840, auf den Namen des Landwirths Franz Arendt zu Ostende bei Köpenick eingetragenen, zu Oranienburg be⸗ legenen Grundstücke wird aufgehoben.
Berlin, 10. August. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 41). Ia. Kartoffelmehl 16 ½ — 17 ℳ, la. Kartoffelstärke 16 ½ — 17 ℳ, IIa. Kartoffelmehl 13 — 15 ℳ, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin —,— ℳ, gelber Syrup 19 — 19 ½ ℳ, Kap.⸗ Syrup 20 — 20 ½ ℳ, Kap.⸗Export 21 — 21 ½ ℳ, Kartoffelzucker elber 19 — 19 ½ ℳ, do. Kap. 21 — 21 ½ ℳ, Rum⸗Kuleur 33 — 34 ℳ, Pier⸗Kuleur 32 — 34 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23 — 24 ℳ, do. sekunda 20 — 22 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 32 — 33 ℳ, Weizenstärke Froßft⸗ 37 — 38 ℳ, Hallesche und Schlesische 38 — 39 ℳ, eisstärke (Strahlen) 49 — 50 ℳ, do. (Stücken) 47 — 48 ℳ, Maisstärke 33 — 34 ℳ, Schabestärke 34 — 35 ℳ, Viktoria⸗Erbsen 15 —-19 ℳ, Kocherbsen 14 — 19 ℳ, grüne Erbsen 14 — 19 ℳ, Futtererbsen 12 — 12 ½ ℳ, inländische beihe Bohnen 22 — 24 ℳ, weiße Flachbohnen 23 — 25 ℳ, ungarische Bohnen 19 — 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 — 19 ℳ, große Linsen 30 — 40 ℳ, mittel Linsen 18 — 30 ℳ, kleine Linsen
¹) Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt 1892 Band 8 S. 140, Verlag von Julius Springer.
²) Als Ester oder zusammen 58 Aether bezeichnet man die Verbindungen von Säuren mit Alkoholen; dieselben haben zum großen Theil einen intensiven, in verdünntem Zustand angenehmen Frucht⸗ geruch 888 Feen deshalb vielsach zum Aromatisieren von Bonbons u. s. w. benutzt.
w aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt 1892 Band 8. Seite 257.
⁴) Arbeiten aus d Ketferlichen Gesundheitsamt 1895 2 Seite 25. “ 11“
8 I“
14 — 18 ℳ, Mohn, blauer nom. 28 — 40 ℳ, do weißer nom. 40 — 54 ℳ, irse, weiße 18 — 20 ℳ, gelber Senf 16 — 24 ℳ, Hanfkörner 22 bis 3 ℳ, Winterrübsen 17,20 — 17 ½ ℳ, Winterraps 17,50 — 18 ℳ,
Buchweizen 14 —16 ℳ, Wicken 12 — 13 ℳ, Pferdebohnen
12 — 12 ½ ℳ, Leinsaat 22 — 22 ½ͥ ℳ, Mais loko 11 ½ — 12 ℳ,
Kümmel 50 — 60 ℳ, Leinkuchen 13 — 15 ℳ, Rapskuchen 11 — 12 ½ ℳ,
pa. marseill. Erdnußkuchen 12 — 13 ½ ℳ, pa. doppelt gesiebtes Baum⸗
wollensamenmehl 58 % 11 ½ — 13 ℳ, pa. helle getr. Biertreber 28 bis
30 % 9 — 10 ℳ, pa. getr. Getreideschlempe 31 — 34 % 11 ½ — 12 ½ ℳ,
pa. getr. Mais⸗Weizenschlempe 35 — 40 % 12 ½¼ —- 13 ℳ, pa. getr.
Maisschlempe 40 — 42 % 12 ¾ — 13 ℳ, Malzkeime 7 ¾ — 9 ℳ, Roggen⸗
kleie 7½ —8 ℳ, Weizenkleie 7 ¾ — 8 ½ ℳ (alles per 100 kg ab Bahn
Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).
— Der Bruttogewinn des Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenvereins im vergangenen Geschäftsjahr beträgt einer Mit⸗ theilung der „Köln. Volksztg.“ zufolge, 1 720 810 ℳ u Ab⸗ schreibungen sollen 822 618 ℳ verwendet werden. Für die Vorzugs⸗ Aktien wird die Vertheilung einer Dividende von 3 % vorgeschlagen. 250 000 ℳ sollen dem Reservefonds überwiesen, 60 489 ℳ auf neue Rechnung vorgetragen werden. .
Magdeburg, 10. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker, erkl. von 92 % —, neue —,—. Kornzucker exkl., 88 % Rendement —,—, neue 10,20 — 10,40. Nachprodukte exkl., 75 % Rendement 7,10 — 7,80. Ruhig. Brotraffinade I 22,75 — 23,00. Brotraffinade II 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 — 23,00. Gem. Melis I mit Faß 22,25. Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 9,75 Gd., 9,80 Br., pr. Sep⸗ tember 9,90 bez. u. Br. pr. Oktober⸗Dezember 10,27 ½ Gd., 10,30 Br., pr. Januar⸗März 10,55 Gd., 10,60 Br. Ruhig.
Leipzig, 10. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,10 ℳ, pr. September 3,12 ½ ℳ, pr. Oktober 3,12 ½ ℳ, pr. November 3,12 ½ ℳ, pr. Dezember 3,15 ℳ, pr. Januar 3,15 ℳ, pr. “ 3,17 5½ ℳ, pr. März 3,20 ℳ, pr. April 3,20 ℳ, pr. Mai 3,20 ℳ, pr. Juni 3,20 ℳ, pr. Juli 3,20. Umsatz 35 000 kg.
Mannheim, 10. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. November 14,85, pr. März 15,30. Roggen pr. November 12,20, pr. März 12,50 Hafer pr. November 12,20, pr. März 12,50. Mais pr. November 11,00, pr. März 10,70.
Bremen, 10. August. (W. T. 8 Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Fest. Loko 6,20 Br. Schmalz. Fest. Wilcox 34 ₰, Armour shield 33 ½ ₰, Cudahy 34 ½ ₰, Fairbanks 28 ½ ₰. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31. Taback. Umsatz 125 Faß Kentucky, 37 Packen Sumatra, 837 Packen St. Felix.
Hamburg, 10. Ngnü. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. September 75 ½, pr. Dezember 74 ½, pr. März 73 ¼½, pr. Mai 73. Ruhig. — Zuckermarkt. 11“ Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,70, pr. Oktober 10,15, per Dezember 10,35, pr. März 10,62 ½. Matt.
Pest, 10. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Herbst 6,34 Gd., 6,35 Br., pr. Frühjahr 6,78 Gd., 6,80 Br. Roggen pr. Herbst 5,39 Gd., 5,41 Br. Hafer pr. Herbst 5,67 Gd., 5,68 Br. ais pr. Juli⸗August 5,63 Gd., 5,65 Br., pr. August⸗September 5,63 Gd., 5,65 Br., pr. Mai⸗Juni 1896 4,51 Gd., 4,53 Br. Kohlraps pr. August⸗September 9,05 Gd., 9,10 Br.
London, 10. August. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.
.. Javazucker 12 stetig, Rüben⸗Rohzucker loko 9 ¾ matt.
— 12. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 3. bis 9. August: Engl. Weizen 1370, fremder 48 833, engl. Gerste 58, fremde 18 961, engl. Malzgerste 13 876, fremde —, engl. Hafer 75, fremder 177 365 Orts., engl. Mehl 15 566 Sack, fremdes 35 244 Sack und 10 Faß.
Galveston, 11. August. (W. T. B.) Der Präsident der Vereinigung zum Schutze amerikanischer Baumwollpflanzer hat ein Zirkular erlassen, in welchem den Pflanzern empfohlen wird, vom Ertrage der Baumwoll⸗Ernte im Verhältniß ein Drittel weniger als in der vorigen Saison auf den Markt zu bringen. Das Zirkular erregt im Süden allgemeines Interesse, da der August⸗Bericht des Ackerbauamts während des Monats Juli eine Abnahme im Durch⸗ schnittsstande der Baumwollernte von 82,3 auf 77,9 festgestellt, der E Stand, welcher je für August gemeldet wurde. 1
msterdam, 10. August. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ¾¼. — Bancazinn 39 ½.
New⸗ YPork, 10. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft, im weiteren Verlauf herrschte Lustlosigkeit vor. Schluß lustlos, aber Kurse recht fest. Der Umsatz der Aktien
betrug 77 000 Stück. 3
Weizen eröffnete stetig, schwächte sich dann etwas ab, später erholt auf bessere Kabelberichte und Exportkäufe im Westen. Schluß stetig. — Mais infolge günstiger Ernteberichte fallend während des
anzen Börsenverlaufs. Exportkäufe verursuchten jedoch einige eaktionen.
Wagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 7 ⅜, do. do. in New⸗Orleans 615⁄6, Petroleum Stand. white in New⸗Pork 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 128 nom., Schmalz Western steam 6,50, do. Rohe u. Brothers 6,75, Mais per August 46 ½, do. per September 8 do. per Oktober 44, Rother Winterweizen 73 ¾, Weizen per August 72 ¼, do. per September 72 ⅞, do. pr. Oktb. 73 ½, do. per Dezember 74 ⅞%, Getreidefracht nach Liverpool 1 ¾, Kaffee fair Rio Nr. 7 16 ½, do. Rio Nr. 7 per September 15,40, do. do. per November 15,30, Mehl, Spring⸗Wheat clears 3,00, Zucker 3,00, Kupfer 12,00. — Nach⸗ börse: Weizen ½ C., Mais ¼ C. niedriger. 1
Derz Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 313 458 Doll. gegen 9 446 834 Dell. in der Vor⸗ woche, davon für Stoffe 3 078 992 Doll. gegen 3 150 726 Doll. in der Vorwoche.
Chicago, 10. August. T. B.) Weizen fallend einige Zeit nach Eröffnung infolge günstigen Wetters, dann lebhafte Reaktion auf Exportkäufe, später wieder fallend. — Mais infolge günstiger Ernteberichte fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen.
Weizen pr. August 67, pr. Dezember 70 ½. Mais pr 39 ⅛. Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,75.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark. 111““
. Staatsbahn⸗Verwaltung (Maskinafdelin-
gnskabsförer) Aarhus: Lieferung von: 1500 m Wagen⸗
bändern, 2500 Stück Schmierkissen, 50 m Schmierkissen⸗Zeug,
3000 Stück Lampendochten, 50 Pfund Bindgarn, 30 Stück Signal⸗
pfeifen⸗Schnüren, 1000 Pfund Spundgarn, 100 Pfund Packgarn. Bedingungen und Angebotsformulare erhältlich an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Köln hat die zweite englische Post über Ostende vom 10. August in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim nicht erreicht. Grund: 37 Minuten Zugverspätung in Belgien infolge langsamen Fahrens.
Bremen, 11. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Dresden“ ist am 9. August Abends in Balti⸗ more angekommen. Der Postdampfer „Wittekind“ hat am 9. August Nachmittags Dover passiert.
Triest, 10. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Castore“ ist, von Santos kommend, gestern in Victoria eingetroffen. Der
Lloyddampfer „Vorwäts' ist, von Alexandrien kommend, heute Nach⸗ mittag hier eingetroffen.