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den Schwank für morgen und
winterlichen Hochsaison widerspiegeln wird. Vorstellung werden neben Emil Thomas einige neuengagierte Künstler
Das Lessing⸗Theater hat, nachdem die erste Wiederholung
der „Niobe“ mit Fräulein Tilly Waldegg in der Titelrolle am Montag durch plötzliches Unwohlsein der Darstellerin vereitelt wurde, 1 . Donnerstag auf den Spielplan gesetzt. Eingeleitet werden beide Theaterabende durch Ludwig Fulda's Ein⸗ akter „Unter vier Augen“, in welchem Marie Reisenhofer und Franz
Schönfeld auftreten werden.
Die von der Direktion des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters angenommene neueste dramatische Arbeit von Julius Keller und Louis Herrmann betitelt sich „Der Hungerleider“ und ist eine große moderne Ausstattungskomödie.
Im Theater Unter den Linden ist die Erstaufführung
der neuen Operette „Die Chansonnette“ von Victor Leon und H. von 8 Felhbers. Musik von Rudolf Dellinger, auf Donnerstag, den 22. August, festgesetzt.
Das Zentral⸗Theater knüpft mit seiner Eröffnungs⸗
8 Novität an die Erfolge der vergangenen Saison an, indem sich die
Autoren Wilh. Mannstädt und Julius Freund wieder auf den er⸗ giebigen Boden der Berliner Ausstattungsposse stellen, welche diesmal in einem völlig neuen Rahmen das buntbewegte Berliner Leben der In der Eröffnungs⸗
mitwirken.
Mannigfaltiges.
Das Garde⸗Kürassier⸗Regiment ist heute zum Brigade⸗ Exerzieren nach Potsdam ausgerückt und das Leib⸗Garde⸗ v 1u1*“ aus Potsdam zu gleichem Zweck hier ein⸗
gerückt.
Die gestrige außerordentliche Sitzung der Stadt⸗ verordneten war wider Erwarten beschlußfähig. Auf der Tages⸗ ordnung standen: 1) die Berichterstattung des Ausschusses über die
1 gegen die Richtigkeit der Gemeindewählerliste von 20 Personen
erhobenen Einwendungen; 2) ein Antrag des Magistrats auf Bewilligung von 6000 ℳ zur festlichen Begehung des dies⸗ jährigen Sedantags in den städtischen Schulen; 3) ein weiterer Antrag des Magistrats auf Herhafrun einer Beihilfe von 10000 ℳ an die durch Brandunglück heimgesuchte Gemeinde Brotterode; 4) die Magistratsvorlage, betreffend den Erwerb zweier Flächen des 8 Foolpgischen Gartens von zusammen 591 qm zwecks Verbreiterung des Bürgersteigs auf der Nordseite des Kurfürstendamms zwischen der Kurfürstenstraße und dem Auguste⸗Viktoria⸗Platz und 5) die dring⸗ liche Vorlage des Magistrats um Einsetzung einer gemischten Kom⸗ mission von drei Magistratsmitgliedern und sechs Stadtverordneten behufs Vorberathung einer festlichen Begehung des diesjährigen Sedan⸗ tags seitens der Stadt und Bewilligung eines Kredits von 50 000 ℳ hierzu. Der Vorsteher⸗Stellvertreter Michelet eröffnete die Sitzung um 5 ½ Uhr mit einem warmen Nachruf für den verstorbenen Staatsrechtslehrer nd Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath, Wirklichen Geheimen Rath, rofessor Dr. von Gneist, welcher der Stadtverordneten⸗Versamm⸗ ung von Berlin in den Jahren 1848—50 und 1859 — 75 als Mitglied angehört hat und von dessen eifriger Betheiligung an den Arbeiten der Versammlung die Protokolle jener Zeit berichten. Die Versammlung ehrte das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Die auf der Tagesordnung stehenden Vor⸗ lagen wurden hierauf ohne erhebliche Debatte im Sinne des Magistrats erledigt. Die Vorlage, betreffend Einsetzung einer emischten Deputation und Bewilligung von 50 000 ℳ für eine große gtädtische Sedanfeier veranlaßte den sozialdemokratischen Stadtverord⸗ neten Vogtherr zur Abgabe einer Erklärung namens seiner Freunde, in welcher er die ganze Vorlage verwarf. Die Versammlung hörte die Erklärung mit Ruhe an, würdigte sie keiner Erwiderung und nahm dann mit allen Stimmen gegen die der Sozialdemokraten ohne Debatte die Vorlage an.
In der Urania finden in dieser Woche zwei Experimental⸗ Vorträge statt, und zwar wird Herr P. Spies morgen, Mittwoch, über „Elektrische Kraft“ unter Benutzung eines Stromes von 20 000 Volt, und am Donnerstag über „Tesla's Licht der Zukunft“ vor⸗ tragen. An den noch übrigen Abenden der Woche wird das dekorative
Ausstattungsstück „Das Wunderland der Neuen Welt“ gegeben. 1““ HehresrrbsckseügisTüriceLece Zönca,
SDie von den hiesigen österreichisch⸗ungarischen Vereinen veranstaltete Feier des Geburtstags Seiner
— ajestät des Kaisers und Königs Franz Joseph I. findet neueren Bestimmungen zu⸗
folge erst am 18. August, Abends 9 Uhr, im „Kaiserhof“ statt.
VJohannisbad im Riesengebirge, 11. August. Das hiesige Bad, das seiner schönen Lage und seiner heilkräftigen Thermalquellen wegen auch viel zur Nachkur nach anderen Bädern, wie Karlsbad, Teplitz, Marienbad, Ems, Kissingen u. s. w. besucht wird, hatte nach
Ausweis der letztausgegebenen Kurliste heuer eine Frequenz von 2478 Personen.
Freihan (Regierungsbezirk Breslau), 12. August. Gestern Abend in der zehnten Stunde sind auf dem Dominium Freihan zwei Scheunen mit den Erntevorräthen gänzlich niedergebrannt. Vier große Viehställe, sämmtliche Maschinen, Ackergeräthe und Wagen sind vernichtet: das Vieh ist gerettet. Außerdem sind noch fünf andere Besitzungen abgebrannt.
Apenrade, 12. August. Bei Warnitzhoved ging infolge des in der letzten Nacht herrschenden Sturmes eine finnische Schooner⸗ brigg unter. Der Name des Schiffes ist noch unbekannt. Die anze Besatzung hat vermuthlich den Tod in den Wellen gefunden.
wei Leichen wurden bisher an den Strand getrieben.
Wiesbaden, 12. August. Wie der „Rheinische Kurier“ meldet, sandte Seine Majestät der Kaiser dem General von Stosch folgendes Telegramm: Den heutigen Tag, an welchem Sie vor 60 Jahren Ihre militärische Laufbahn begonnen haben, will Ich nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen Meine herzlichsten Glückwünsche aus⸗ Heprchen und Sie Meines fortgesetzten Wohlwollens zu versichern.
ilhelm.“
Nürnberg. Das Verzeichniß der sämmtlichen an der bayerischen Landesausstellung in Nürnberg 1896 be⸗ theiligten Industriellen, Gewerbetreibenden, Behörden und Schulen liegt jetzt im Druck vor. Dasselbe ist nach dem Stand vom 1. August d. J., alphabetisch und nach Kreisen geordnet, zusammen⸗ gestellt und vom bayerischen Gewerbe⸗Museum für 50 ₰, bei schrift⸗ licher Bestellung gegen Einsendung von 70 ₰ zu beziehen. Das Ver⸗ zeichniß enthält die Namen von 2392 Ausstellern, die sich auf die einzelnen Kreise wie folgt vertheilen: Oberbayern 296, Niederbayern 204, Rhein⸗ pfalz 142, Oberpfalz 191, Oberfranken 244, Mittelfranken 774, Unter⸗ franken 317, Schwaben 224. Die Theilnehmer der Kamnstausstenung und der Garten⸗ und Obstbau⸗Ausstellung sind in dem Verzeichnif noch nicht enthalten, weil für erstere Abtheilung die Anmeldefrist noch nicht eröffnet und für die letztere noch nicht abgelaufen ist. Außerdem stehen noch für verschiedene große Kollektivgruppen die An⸗ gaben über die einzelnen Theilnehmer aus. Die Gesammtanzahl der Aussteller darf mit ca. 3000 veranschlagt werden, während im Jahre 1882 die Anzahl aller Aussteller nur ca. 2500 betrug. — Die in jüngster Zeit durch die Blätter ge⸗ gangene Notiz über die Frachtkosten für Benutzung der neugebauten Verbindungsbahn zwischen dem Ausstellungsplatz und dem Ostbahnhof Nürnberg ist dahin richtig zu stellen, daß die mit⸗ getheilten Sätze die von der Königlichen Bahnverwaltung dem Unter⸗ nehmen für den Betrieb verrechneten Selbstkosten darstellen. Das Unternehmen erhebt jedoch zur Deckung der Bewachungs⸗ und Unterhaltungskosten der Bahn Frachtzuschläge, welche noch bekannt gepßber werden. Vorläufig wird die Bahn ausschließlich zur Beförderung der Baumaterialien benützt. — Die Bauarbeiten an den großen Ausstellungsgebäuden sind so weit gediehen, daß bereits mit der Herstellung des Fagadenschmucks begonnen werden konnte. Die dekorative Ausgestaltung der Kreisabtheilungen im E“ wird von den meisten Kreis⸗Comités noch in diesem Herbst begonnen und womöglich zu Ende geführt werden.
Gotha, 11. August. Zur dauernden Erinnerung an den an der Spitze des 6. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 95 in der Schlacht bei Wörth schwer verwundeten und infolge davon ge⸗ storbenen Obersten von Beckedorff ist, der „Mgdb. Ztg.“ zufolge, durch Bescheuß des Stadtmagistrats die hiesige Kasernenstraße in „Beckedorffstraße“ umbenannt worden.
Bremen, 12. August. Der am Sonnabend vom Seeamt in Bremerhaven bezüglich des Unterganges der „Elbe“ abgegebene Spruch hat vorbehaltlich präziserer Fassung, nach der „Wes.⸗
tg.“, folgenden Wortlaut: „Am 30. Januar 1895, Morgens zwischen 5 und 6 Uhr, hat in der Nordsee etwa 45 Seemeilen südwestlich von Haaks Feuerschiff zwischen dem von Rotterdam nach Aberdeen bestimmten englischen Frachtdampfer,Crathie“ und dem von der Weser nach New⸗York bestimmten Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd „Elbe“ ein Zusammenstoß stattgefunden, welcher den Untergang der „Elbe“ mit 332 Personen und eine starke Be⸗ schädigung der „Crathie“ zur Folge hatte. Die Schuld an diesem Zusammenstoße trifft den Steuermann Craig von der „Crathie“, welcher in der Zeit, als derselbe die Wache hatte, frivoler Weise seinen Posten verließ und sich zusammen mit dem Ausgucksmann in der Kombüse aufhielt. Dem wachthabenden Offizier auf der „Elbe“ ist der Vorwurf jedoch nicht zu ersparen, daß er bei der drohenden Gefahr durch ein rechtzeitiges Rudermanöver oder ein Signal auf der Dampfpfeife nicht versucht hat, der „Crathie“ aus dem Wege
zu gehen oder die Aufmerksamkeit der Besatzung derselben auf sich zn lenken. Die nach dem Zusammenstoß von dem Kapitän von Gössel angeordneten, von den Offizieren und der Mannschaft der „Elbe- ausgeführten Rettungsmaßregeln verdienen Anerkennung. Daß die „Elbe“ in so kurzer Zeit gesunken ist und 332 Menschen ihren Tod efunden haben, ist nicht auf Mängel in der Bauart, Beschaffenheit usrüstung, Beladung oder in der “ des Schiffs, sondern ledig⸗ lich auf die erhebliche Beschädigung zurückzuführen, welche auch das Quer⸗ schott 6 in Mitleidenschaft gezogen haben wird, sodaß sich gleichzeitig zwei Abtheilungen mit Wasser gefüllt haben. Als wünschenswerth muß es bezeichnet werden, daß auf den großen transatlantischen Passagier⸗ schiffen regelmäßig Bootsmanöver abgehalten und die Bootsrollen der Mannschaft sicherer als in bisheriger Weise mitgetheilt werden. Gegen die Schiffsleitung der „Crathie“ ist aus den unterlassenen Rettungs⸗ versuchen bei der so schnell wegsinkenden Elbe“ ein Tadel nicht zu erheben da die „Crathie“ selbst so schwere Beschädigungen erlitten hatte, daß die Befürchtung ihres eigenen Untergangs in der ersten Zeit nach dem Zusammenstoß gerechtfertigt war. Das Arbeiten bei dem schweren Wetter und das Verhalten der Mannschaft der „Elbe“ in dem Boote welches die geretteten Passagiere und Lootsen trug, ist lobend anzu⸗ erkennen. Die Aufnahme der Schiffbrüchigen an Bord der englischen Fischersmack „Wildflower“ verdient höchstes Lob.“
Metz, 12. August. Der Zugang von Kranzspenden zum Schmuck der Gräber ist überaus reich und über alle Erwartung groß. Die Stadt Berlin sandte große Kränze für die Denkmäler und Gräber des Garde⸗Korps und des III. Armee⸗Korps. Der Verband der deutschen Veteranenvereine, welcher seinen Sitz in Leipzig hat, schickte 70 große Lorbeerkränze für die deutschen Denkmäler und die großen Gräbergruppen, außerdem 5 Kränze für französische Gräber mit der Inschrift: „Dulce et decorum est pro patria morisꝰ.
Rouen, 11. August. Bei einem furchtbaren Gewitter, das sich gestern über Rouen und Umgegend entluͤd, litt auch die hiesige Kathedrale stark. Die kostbaren alten Fenster wurden zertrümmert und bedeutender Schaden an dem Bauwerk angerichtet.
Bilbao, 12. August. Auf der von hier nach Miranda führenden Eisenbahn hat ein Zusammenstoß stattgefunden, bei welchem 8 Personen verletzt wurden, darunter einige erheblich. Der angerichtete Schaden ist bedeutend.
YBstad, 11. August. Das Dampfschiff „Pan“, Kapitän Cahnbley aus Kopenhagen, wurde heute, drei Seemeilen von hier, von dem englischen Dampfer „W. Hawkeß“, Kapitän Gile aus Middlesborough, überrannt. Der „Pan“ sank auf 12 Faden Wasser; die aus 18 Mann bestehende Besatzung rettete sich in die Boote, welche später von dem Dampfer Transit Nr. 3“* hierher bugstert wurden. Der englische Dampfer, der ein groß ch am Backbord erhalten hatte, ging nach Kopenhagen ab. b
Sydney. Ueber den Schiffbruch des Dampfers „Catter⸗ thun“ von der Eastern und Australian⸗Gesellschaft (s. d. Nrn. 187, 188 d. Bl.) liegen nunmehr folgende näheren Angaben vor. Das Unglück ereignete sich bei den Seal⸗Felsen, 110 englische Meilen nördlich von Sydney. Gleich nach der Ausreise aus diesem Hafen begann ein heftiges Unwetter, das die ganze Nacht vom Dienstag zum Mittwoch anhielt. Um 2 ¾ Uhr Morgens wurden die unten in den Kajüten ruhenden durch einen furchtbaren aufgeschreckt. Es heißt, daß der Kapitän alsbald unten erschienen sei, um sie zu beruhigen, da die Erschütterung nur durch eine mächtige Welle ent⸗ standen sei. Bald zeigte es sich aber, daß der Dampfer sank. Man versuchte schnell, die Boote herunterzulassen, aber vergeblich, da die tobende See die Fahrzeuge umschlug, sobald sie die Wasserfläche berührten. Die Disziplin der Mannschaft ließ nichts zu wünschen. Mitten in dem wilden Sturm setzte sie ihre Bemühungen, wenigstens den am Steuerbord hängenden Kutter flott zu machen, unverdrossen fort. Eine mächtige Welle, die das ganze Schiff bedeckte, hob den Kutter auf und warf ihn herüber, vier Offiziere zugleich wegschwemmend. Es gelang schließlich, ein Rettungsboot nieder⸗ zulassen und einen Offizier, Kapitän Parkes, aufzufischen. Er und drei andere Europäer, Mr. Langfear, der zweite Maat, Dr. Coge⸗ man und ein Passagier, Mr. Crane, konnten sich in dem Boote bergen. Innerhalb 20 Minuten war das große Schiff unter den Wogen ver⸗ schwunden und 77 Menschen mit imn Unter den Vermißten befinden ich der Kapitän Neil Shannon, der erste Offizier Pinney, der dritte
ffizier Leffier und fast die gesammte Mannschaft, davon 30 Chinesen. Von Passagieren befanden sich auf dem verunglückten Dampfer Frau Mathias, Mrs. Loring, Mrs. Smith, Loring, Mr. Robert Frazer und 15 Chinesen. Die „Catterthun“ hatte 11 000 £ in Gold an Bord und volle Ladung.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
t vom 13. August Morgens.
Temperatur
normalen Wärmeverhältnissen das Wetter wolkig; stellenweise fanden Gewitter statt; obere Wolken Anfang 7 ½ Uhr.
ziehen allenthalben aus westlicher bis südlicher Rich⸗ — tung. Der gegenwärtigen Wetterlage entsprechend, dürfte warmes Wetter mit Gewittererscheinungen demnächst zu erwarten sein.
Unter vier Augen. Donnerstag: Niobe.
Deutsche Seewarte. Augen.
150 C. = 40 R.
Belmullet.. halb bed. Aberdeen .. halb bed. Christiansund bedeckt Kopenhagen. halb bed. Stockholm. Nebel aranda. 5 wolkenlos t. Petersbrg. wolkenlos Moskau... bedeckt Cork, Queens⸗ ET“] 55 wolkig Cherbourg. 75 Regen . halb bed. 111““ bedeckt — 8 halb bed. winemünde ill wolkig Neufahrwasser W. 2 bedeckt il bedeckt¹) Regen Eugen Zabel.
8
2=228888Ein 0 Celsius
2 Akten, nach
Kienzl. In
— —O— — — O +O — -2 00 ☛̈õ ¶ RIh⸗
4 bedeckt²)
Karlsruhe. 1 halb bed.
Wiesbaden. München.. 3 heiter Chemnitz.. 3 wolkig hr. Galhn.. still wolkig e“ W 2 Regen Breslau 762 W 2 Regen Ile d'Aix. 762 SW 6 bedeckt 7682 still wolkig “] 1 halb bed.
1) Abends Gewitter. ²) Nachm. Gewitter
Uebersicht der Witterung. Das Minimum über Nordwest⸗Europa entsendet nach der Kanalgegend einen Ausläufer, welcher sich ostwärts auszubreiten scheint, während die Depression im Osten sich wenig verändert hat. Ueber Nordost⸗ Europa hält der hohe Druck noch an. In Deutsch⸗ land ist bei gleichmäßig vertheiltem Luftdruck, vor⸗
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗ ville in 3 haus. (Kroll's ;; 14. Vorstellung. Der Victor Léon und F. Zell. Musik von Antoine Evangelimann. einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Szene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Rund um Wien. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 159. Vorstellung. Der Tugend⸗ wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels'schen meister Herrn Uebersetzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von
(Krolls Theater.) 15. Vorstellung. Viktor Leon und Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Rudolf Dellinger. Text mit Fehictung des Goethe'schen Romans
„Wilhelm Meisters Leh
und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. ul Taglioni. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag:
Ballet von 8
Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lind⸗ paintner. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Die Webe
Donnerstag:
1 . b 5 Neu einstudiert: wiegend südöstlichen bis westlichen Winden und! Anfang 7 Uhr. 1
1 Neues Theater. Theater.
usikalisches Schauspiel in Banés. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Tata⸗Toto.
9 Bildern von Franz
Jean Reisinger. In Scene gesetzt vom Ober⸗ von Dienstboten.
Donnerstag, den 22. August: Die Chansonette.
rjahre“ von Michel Carré
Adolph Ernst⸗Theater.
Freitag: 38. Abonnem.⸗Vorstellung. Don Carlos.
Lessing⸗Theater. Mittwoch: Niobe. Vorher: Ver Vorher:
Schiffbauerdamm 4a. /5.
Mittwoch: Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des ded ralh eee den (Feeuzhng⸗ Snn es Direktors José Ferenczy. Tata⸗Toto. Vaude⸗ . 3 b .
Ibbee be Gestorben: Frl. Hedwig von Gruben⸗Ochtenhausen
Theater Unter den Linden. antomimisches Ballet in von buval⸗ 8 erbiten bei aul und A. M. Willner * uval⸗Chamaré auf Stolz (Ferbit Musik von Josef Bayer, der choreographische Theil von Josef Haßreiter. Neu einstudiert vom Ballet⸗ Dirigent: Herr Fr. Kapellmeister Federmann. Vorher: Die Schwätzerin 1 gesetzt v Saragossa. Operette in 2 Akten von Offen⸗ wolkig k Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom bach. Anfang 7 ½ Uhr. Ober⸗Inspektor Brandt. — Die Genrebild in 1 Aufzug von R. Benedix. In Szene Schwätzerin von Saragossa. Fleßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
Donnerstag: Rund um Wien. — Vorher: Die
Zum 1. Male: Operette in H. von Waldberg. Musik von
Staatsrath und Profcssa Dr. Emil Schoͤne
(Berlin — Moskau). — Frl. Clara Kusenberg mit
er. Referendar Hartwig Grafen von der Schulen⸗ urg⸗Angern (Norderney).
S. Jonkheer C. N. Storm van'’s Gravesande mit Baronin Clifford, geb. Lammers van Toorenburg (Wiesbaden).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Heseech Curt Morgen (Wannsee). — Hrn. Regierungs⸗ Rath Storch (Dortmund). — der Lieut. Carl
Hrn.
Unter vier
von Diebitsch (Schleswig). rn. Oberförster Urban Cleve (Lüchow). — auptmann Carl von Dobschütz (Düsseldorf).
(Gumbinnen). — Frl. Agnes von Estorff (Han⸗ nover). — Konventualin Hermine von Kamptz (Kloster⸗Ribnitz). — Fr. Elisabeth von Schmeling, 8 8 5* Spiker (Niebusch). — Verw. Fr. Hauptmann
; 1 r. Rittergutsbesitzer Johannes Baucke (Muͤnster⸗ Mittwoch: berg i. Schl.) 8b Hr. Kämmerer Graf Anton
Salzburg). — Verw. Fr. Bürgermeister Louise Sevydel, geb. Kaulbach (Breslau). — Hrn. Profess Dr. Haußding Sohn August (Breslau). — Verw. teuer⸗Kontroleur
hut). — Hr. Baurath Albert Schultz (Königs⸗ berg). — Hrn. Staatsanwalt Schaeffer Sohn Victor (Berlin). — Hr. Stud. arch. Carl Riemer (Weißensee b. Berlin). 1“
3 Akten von
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth
Freitag, den in Berlin.
Schauspi 5. 19160. Borstelt 1. August: Wiedererg aung. S hette. Verlag der Expedition (i. V.: Heidrich) in Berlin. auspielhaus. .Vorstellung. Faust von Vaudeville⸗Posse in 3 Akten von Ordonneau. Musi 1 Wolfgang von Goethe. Der Tragötie erster Theil. von Edmond Audran. In Szene gesetzt von Adolph Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verl⸗ Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elsa Ulitz mit Kommissions⸗Sekretär Oskar Foerster (Breslau). Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche
— Frl. Elisabeth Böttcher mit Hrn. Wirklichen
(einschließlich Börsen⸗Beilage),
ssowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ rn. Spezial⸗ lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf
vom 5. bis 10. Angust 1895.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
29566)
1 Lautenburg vom 30. Juli 1895 erkannte Haftstrafe
“ 8 1“
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preufischen Staat
N.o. 191.
Kunst und Wissenschaft.
XXVI. allgemeine Versammlung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft.
In Cassel fand vom 7. bis 11. August die 26. allgemeine Ver⸗ sammlung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft statt. Der erste Tag war der Begrüßung der Theilnehmer gewidmet. Am fol⸗ genden Vormittag wurde nach einer Besichtigung der Landesbibliothek, des Museum Fridericianum, sowie des Naturhistorischen und Ethnographischen Museums im Saal der Gesellschaft „Lese⸗-Museum“ die erste Festsitzung abgehalten, bei welcher der Erste Vorsitzende der Anthropologischen Gesellschaft, Ge⸗ heimer Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Waldeyer⸗Berlin die Er⸗ öffnungsrede hielt und die Theilnehmer willkommen hieß. Derselbe nahm sodann das Wort zu einem Vortrage über die anthropologische Stellung der Geschlechter zu einander im Zusammenhang mit der Frauen⸗ frage. Der Redner wies auf die körperlichen Ungleichheiten, auf die Größen⸗ verhältnisse, auf das Gewicht der Gehirnmasse, auf die Ausbildung der Sinneswerkzeuge und ähnliche Verhältnisse hin, die schon äußerlich eine Ueberlegenheit des männlichen Individuums erkennen lassen, und zog aus diesen Ergebnissen eine Reihe von Schlüssen sozialer Natur. Das Weib, sagte er, sei nicht nur dazu geschaffen, dem Manne zu efallen, sondern auch um eine gewisse Arbeitstheilung herbeizuführen. Fr sei nöthig für das allgemeine Wohl, daß die Eigenart des Weibes und seine Bestimmung erhalten bleibe. Diejenige Zivilisation sei die wahre, in welcher die Frau als die Trägerin der Kultur in der Familie die Achtung, Anerkennung und Würdigung finde, die ihr gebührte. — Der General⸗Sekretär, Professor Dr. J. Ranke er⸗ stattete den wissenschaftlichen Jahresbericht, worin er eine Darlegung und kritische Würdigung der stattgehabten Forschungen, Funde und Errungenschaften auf dem Gebiet der Anthropologie seit der letzten (25.) Jahresversammlung gab. — Freiherr von Brackel verbreitete sich in längeren Darlegungen über „prähistorische Gräberfunde und Wegebauten in Mexiko“, worin viel des Neuen und Interessanten geboten wurde. — In der E1“ sprach Dr. Grabowsky vom Naturhistorischen Museum in Braunschweig über Wohnstätten in der Steinzeit, insbesondere über Ausgrabungen und prähistorische Funde im Norden Braunschweigs. Diese vom Redner im Thalsande bei Bienrode gemachten Funde, die in Steinwaffen verschiedener Art, wie Pfeile, Meißel ꝛc., bestehen, waren im Saal auf Wandtafeln aufgehängt und erregten viel Interesse. — Darnach hielt Professor J. Ranke⸗ München einen Vortrag über die Anthropologie des Rückenmarks. Einleitend bemerkte Redner, daß in diesem Jahre die Anthropologische Gesellschaft ihr hundertjähriges Jubiläum feiern könne, denn im Jahre 1795 habe der Naturforscher Blumenbach sein epochemachendes Werk „Ueber die natürlichen Verschiedenheiten des Menschengeschlechts“ heraus⸗ gegeben. Mit diesem wichtigen Buch beginne die anthropologische Forschung. Weiter erwähnte Redner die Forschungen des Anatomen S. Th. Sömmering, welcher im Jahre 1785 in Cassel lebte und eine vor⸗ Jtte anthropologische Monographie herausgegeben hat. In der⸗ selben werden u. a. heute noch interessierende Studien über die körper⸗ lchen Beschaffenheiten der Neger gemacht, die sich durch mehrere
—
Berlin, Dienstag, den 13. August
anthropoide Merkmale von den Europäern unterscheiden. Hiervon ausgehend, verbreitete sich der Redner des weiteren über diese Unter⸗ schiede, sowie über die Gewichtsverhältnisse von Gehirn, Rückenmark und den Sinnesorganen bei Menschen und Thieren und kam zu folgendem Schluß: Die Untersuchungen in Bezug auf das Gewichtsverhältniß zwischen Rückenmark und den Sinnesorganen geben eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Thier und Mensch; der Mensch hat unter allen Vertebraten im Verhältniß zum Gehirn den am wenigsten ausgebildeten mechanischen Nerven⸗ apparat; er hat ferner das größte und schwerste Gehirn im Ver⸗ hältniß zum übrigen Nervensystem und steht sonach hierdurch un⸗ bestreitbar an der Spitze der gesammten animalen Welt. Der alte Lehrsatz des Aristoteles: „der Mensch hat das größte und feuchteste Gehirn“, wird also in dieser Form und Bedingung neu und sicher begründet. — Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Vortrage theilte Dr. Mies⸗Köln das Ergebniß verwandter Untersuchungen mit, die er an Kaninchen, Katzen ꝛc. vorgenommen hat und die ähnliche Schlußfolgerungen ergaben. — Herr Dr. Alsberg⸗Cassel stellte darauf einen Mikrokephalen der Versammlung vor. Derselbe stammt aus Cassel, ist 26 Jahre alt, hat aber die Größe eines zehnjährigen Knaben; er besitzt einen auffallend kleinen Schädel, hat eine asymmetrische Ge⸗ sichtsbildung, der Oberkiefer überragt den Unterkiefer ꝛc. Der Bursche machte mit 3 Jahren die ersten Geh⸗, mit dem 6. die ersten Sprechversuche; er kam im 9. Jahre in die Schule, muste aber wegen mangelnder Lernfähigkeit entlassen werden. Später hat er Lesen und Schreiben gelernt, und nachdem das Erlernen eines Handwerks nicht gelingen wollte, hausiert er mit Waaren. Er stottert sehr stark. Die Anwesenden untersuchten den Mikrokephalen mit großem Interesse. — Sodann hielt der Vorsitzende, Geheime Rath Waldeyer⸗ Berlin einen Vortrag über das Thema: „Welche Art der Anthro⸗ poiden steht in ihrem Bau dem Menschen am nächsten?“, in welchem insbesondere Betrachtungen an einen auf Java gefundenen Schädel angeknüpft wurden. Der fragliche Schädel soll von einem Wesen herrühren, das man für das Zwischenglied zwischen Menschen und Affen zu halten berechtigt schien. Nach einer kurzen Debatte über diese Ansichten hielt Dr. Kossinna⸗Berlin einen Vortrag „über die vorhistorische Ausbreitung der Germanen.“ Die Ausführungen des Redners gipfelten in folgenden Sätzen: I. Das Gebiet zwischen Rhein und Leine ist erst seit 300 v. Chr. durch Germanen besiedelt worden. II. Das Gebiet zwischen Leine und Aller ist erst in der jüngsten Bronzezeit (um 600 bis 300 v. Chr.) von den germanischen Stämmen in Besitz genommen worden. III. Das Gebiet zwischen Aller und Persante (Pommern) ist erst in der späteren Bronzezeit (1000 bis 600 v. Chr.) germanisch geworden. IV. Am linken Ufer der Weichsel und an der oberen Oder saßen bis zu 600 Jahren v. Chr. Slaven und keine Germanen. V. In der Steinzeit ist auch die Ost⸗ skenze der Oder germanisch gewesen. VI. Das Gebiet der nordisch⸗ kandinavischen Bronzezeit ist maßgebend für die Ausbreitung der Germanen. VII. Mecklenburg, Schleswig⸗Holstein, Dänemark sind die Urheimath der Germanen; hier sind sie spätestens 3000 Jahre v. Chr. seßhaft gewesen. — Dr. Mies⸗Köln sprach sodann „über die Form des Gesichts“. Der Redner wünschte eine Modifikation der auf dem Kongreß zu Frankfurt a. M. aufgestellten Normen, zu denen
Geheimer Medizinal⸗Rath Dr. Virchow die Initiative ergriffen hatte Redner hat nun bei seinen Messungen gefunden, daß einige Maße un Normen abänderungsbedürftig sind. Es soll einer Kommission vor⸗ behalten bleiben, diese Vorschläge, Abänderungen ꝛc. zu prüfen und zu bestätigen ꝛc. Die Kommission wird in Berlin zusammentreten. — Es trat hierauf eine Mittagspause ein, worauf dann in dem verdunkelten Saale durch einen Apparat photographische Bilder in vergrößertem Maßstabe auf einer Wand veranschaulicht wurden. Es handelte sich in der Hauptsache darum, die graphische Methode zur Feststellung der Körperdimensionen darzustellen. Den einleitenden und erklärenden Vortrag hielt Geheimer Medizinal⸗Rath Fritsch welcher in Je ohe Form eine historische Abhandlung de graphischen Meßmethode gab und dabei besonders betonte daß hierbei nicht nur der Maler, sondern auch der Anatom ein Wort mitzusprechen habe. Am Schluß erwähnte er, daß ein neues Messungssystem, welches der Maler Karl Schmidt und der Anatom Kraus erfunden haben, sich in der Praxis sehr bewähre. Die bild lichen Darstellungen, bei welchen das neue System angewendet wurde bestätigten vollinhaltlich seine mit großem Beifall aufgenommenen Darlegungen. Darauf wurde die Sitzung geschlossen. . In der dritten und letzten Sitzung am Sonnabend folgte auf die bereits mitgetheilten Berathungen und Beschlüsse (vgl. Nr. 190 d. Bl.) wieder eine Reihe von wissenschaft lichen Vorträgen. Dr. med. G. Buschan⸗Stettin sprach zunächst „über den gegenwärtigen Standpunkt der Kriminal⸗ Anthropologie“. Es schafft in erster Linie — so führte aus — das soziale Milieu den Verbrecher, wobei allerdings ererbte Beanlagung Vorbedingung sein kann; ferner sind bei manchen Geisteszustände vorhanden, die bei Hinzutritt mächtiger Momente zum Wege des Verbrechens führen. Auch ist es richtig, daß ein guter Theil der Verbrecher schon äußerlich diese Inferiorität zur Schau trägt. Nicht nur die That, sondern auch der Thäter ist zu beachten, sowie daß es angeborene Geisteszustände giebt, die unter gewissen äußeren Anlässen zum Verbrechen führen. Hieraus ergiebt sich, daß ein Verbrecher weder für absolut zurechnungsfähig, noch für absolut unzu⸗ rechnungsfähig erklärt werden kann, daß der Richter in jedem einzelnen Fall das Strafmaß höher und niedriger zu stellen befugt sein muß, ohne beengt zu sein. Hierzu bedarf es allerdings einer Abänderung der bestehenden Gesetzesvorschriften in diesem Sinn. Nach ihm sprach Geheimer Medizinal⸗Rath, Professor Virchow über „Die Ethnologische Frage in Beziehung auf Hessen“. Er mahnte namentlich zu weiteren Ausgrabungen und Forschungen in den Bergen des Hessenlandes. Den Schlußvortrag hielt Dr. Weber⸗Cassel mit Demonstrationen über das „Phonendoskop“, ein neues Instrument zur Erforschung der Geräusche im Innern des menschlichen Organismus, konstruiert nach der Erfindung italienischer Aerzte von Martin Wallach Nachf., Cassel. Der Vortrag erweckte allseitiges Interesse und wurde mit Beifall aufgenommen. — Hierauf wurde der Kongreß mit Worten des Dankes an Alle für das gute Gelingen geschlossen. — Aus Anlaß des Kongresses veranstaltete der Casseler Festausschuß of dem großen Schwalmer Volksfest einen originellen Festzug, dessen Theilnehmer in Nationaltracht erschienen. Auf dem Festplatz wurden Nationaltänze aufgeführt. Das Fest verlief bei prächtigem Wetter glänzend.
I. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. “ 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. 8
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenscheftte. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
Steckbrief.
Richard Krzeminski, geboren am 29. Juli 1868 geschuldigten zu Filehne, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ Dembeck in
gefängniß abzuliefern. Berlin, den 3. August 1895. Köͤnigliche Staatsanwaltschaft I.
Beschreibung: Alter 27 Jahre, Größe 1,67/68 m, seschucbigten nicht mehr herausgeben. Der Ange⸗
chuldigte hat sich jeder Verfügung über die ge⸗ dunkler Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen pfändeten Ansprüche, insbesondere der Einziehung der rau, Nase etwas stumpf, Mund etwas aufgeworfene Forderung und der Annahme des Sparkassenbuchs zu
Statur untersetzt, Haare schwarz, Stirn frei, Bart
ippen, Kinn rund, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe enthalten. gesund, Sprache deutsch.
[29564] Steckbrief. Gegen den Bäcker Hermann Krotoschinski aus
Lautenburg, welcher sich 1 hälf, soll eine
durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu (L. S.)
von einem Tage vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ Efängniß abzuliefern, welches ersucht wird, die ra Akten C. 19/95 zu geben. Lautenburg, den 9. August 1895. Königliches Amtsgericht.
1 “ ist, auf Grund der §§ 480, 325 der Strafproze
“ ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten mög⸗
In der Strafsache gegen den Wehrpflichtigen licherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der [29562] Gustav Adolf Majewski, geboren am 11. Februar 1872 Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von zu Gr. Peterwitz, zuletzt daselbst aufhaltsam (Kronitz 91 ℳ in die dem Angeschuldigten zustehende Mutter⸗ Dur 1 und Genossen M. II. 34. 95) wegen PeG der erbtheilsforderung von 60 ℳ, eingetragen ohne Hypo⸗ Militär⸗Revisions⸗Gerichts ajewski thekenbrief im Grundbuche des Grundstückes Gr.
des Vergehens gegen § 140 Nr. 1 des Strafgesetz⸗ Schönforst Bl. 76 Abth. III Nr. 3, sowie in den buchs besschuldigt ist, auf Grund der §§ 480, 325 der dem Angeschuldigten zustehenden Anspruch auf den atu Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angeschul⸗ dritten Theil des Bestandes des außer Kurs gesetzten ihm dete narg digten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und in den Händen des Vormundes, Besitzers Michael Vermögen mit? und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe Bertkowski zu Gr. Schönforst befindlichen Spar⸗ von 298 ℳ in die dem Angeschuldigten zustehende kassenbuches der Rosenberger Sparkasse Nr. 6075, welches am 16. März 1895 einen Bestand von als alleinigen Erben nach seiner verstorbenen Schwester 92 ℳ 85 ₰ hatte, angeordnet. Durch Hinterlegung von 91 ℳ (in Buchstaben einundneunzig Mark) wird teren von gleichfalls 100 ℳ, beide eingetragen ohne die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der im Grundbuche des Grundstücks Angeschuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des Konradswalde Bl. 3 Abth. III Nr. 4, sowie in den vollzogenen Arrestes berechtigt. Zugleich wird die dem Angeschuldigten zustehenden Anspruch auf den dem Angeschuldigten gegen den ganzen Bestand — und zwar in Höhe der Hälfte Grundstückes Gr. Schönforst Bl. 76 zustehende als alleinigen Erben nach seiner Schwester Martha, Forderung von 60 ℳ und der dem Angeschuldigten [29599] des außer Kurs gesetzten, in den Händen des früheren gegen den Besi Vormundes Tischlermeisters Johann Dembeck zu Schönforst zuste . er Krotoschin befindlichen Sparkassenbuchs der Kreis⸗ des Sparkassenbuches der Rosenberger Sparkasse
[29565]
Wehrpflicht wird, da der Angeschuldigte
Vatererbtheilsforderung von 100 ℳ und die ihm Martha zustehende Vatererbtheilsforderung der letz⸗ Hypothekenbrie
Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. Zugleich wird die dem Angeschuldigten gegen den . 1 Eigenthümer des Grundstücks Gegen den unten beschriebenen Bäckergesellen zustehende Forderung von 200 ℳ und der dem An⸗ egen den Tischlermeister Johann - 1 rotoschin zustehende Anspruch auf haft wegen schweren Diebstahls in den Akten Herausgabe des Sparkassenbuchs der Kreissparkasse JIIIIc. 1002/94 verhängt. Es wird ersucht, den⸗ Rosenberg Nr. 5842 gepfändet. Der Eigenthümer selben zu verhaften und in das nächste Justiz⸗ des Grundstücks Konradswalde Bl. 3 darf den ge⸗ pfändeten Forderungsbetrag an den Angeschuldigten nicht mehr zahlen und der Tischlermeister Johann Dembeck das bezeichnete Sparkassenbuch an den An⸗ [29587] b 8
In der Strafsache gegen den Schlosser Karl Her⸗ 1 1 sn ee. gebaren am 1. Senr137,n Ffi dich Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise roda, zuletzt wohnhaft in Heimba ei 8 wegen hlcgt wohnhe Wehrsicht, wird, da der An⸗ des Bauunternehmers Bernhard Müller zu Berlin
eschuldigte des Vergehens gegen § 140 Absatz 1 — eingetragene, zu Berlin, Plantagenstraße Nr. 39/40, r. 1 — des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Ecke Pasewalkerstraße Nr. 6,
Elbing, den 16. Juli 1895. 1 — 9 88. Grund der §§ 480, 325 — 326 — der Strafprozeß⸗ stück am 11. Oktober 1895, Vormittags
Königliches Landgericht. Strafkammer III. (gez.) Rauscher. Klein. Levinsohn.
Elbing, den 17. Juli 1895.
von Tempski,
Gerichtsschreiber v. 9863 Landgerichts. u
eschluß. b
In der Strafsache gegen den Wehrpflichtigen Außust schlag belegt. — Karczewski, geboren am 15. Mai 1872 zu Kar
e zu vollstrecken und hierher Nachricht zu den zuletzt daselbst aufhaltsam (Kroni MII 34. 95) wegen Verletzung der da der Angeschuldigte Karezewski des Vergehens gegen bekannt gemacht. (M. 79/95.)
§ 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs e ßelnege Neuwied, Sen 8 nh 1 18 . er Erste Staatsanwalt.
A“ ende Anspruch auf Herausgabe Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise „ Niederbarnim Band 80 Nr. 3362 auf den Namen 129597]
Elbing, den 16. Juli 1895.
Ausgefertigt: Elbing, den 17. Juli 1895. (L. S. von Tempski,
ordnung zur Deckung der den Ausgefertigt:
au, Neuwied, den 6. August 1895.
und Genossen ehrpflicht wird,
Garnison Ulm.
flucht in contumaciam für s
eschlag belegt. Den 10. August 1895.
onradswalde Bl. 3 † Annahme des Sparkassenbuchs zu enthalten.
Königliches Landgericht. Strafkammer III. (gez.) Rauscher. Klein. Levi
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Königliches Landgericht. Strafkammer. 1 j 1 Vor enecgac⸗ Beschluß wird hierdurch öffentlich Akten 88 K. 93/95 liegen in der Gerichtsschreiberei,
Vermögensbeschlagnahme. d Durch Urtheil * ds eoncg Württembergischen Grundbuche von der Luisenstadt Band 21 Nr. 1248 Stuttgart vom 20. Juli auf den Namen der verwittweten
1895 wurde der Kanonier der 9. Batterie Jakob Karoline Eleonore hegget. Merschky, zu Berlin
jeder Verfügung über die gepfändeten Ansprüche, Das Grundstück is mit 12 700 ℳ Nutzungs⸗ insbesondere der Einziehung der Forderung und der werth
zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der F e an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Oktober 1895, Nachmittags 12 ³¾ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 54/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.
1 Berlin, den 17. Juli 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[29598] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
teuwied, Niederbarnim Band 82 Nr. 3426 auf den Namen
belegene Grund⸗ Angeschuldigten 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue
möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von rt 5 300 ℳ, in Worten: Dreihundert Mark, angeordnet von 7 a 55 qm und ist zur Grundsteuer nicht, dagegen
und das im Deutschen Reich befindliche Vermögen 1 t des Mas, huncFentschenr zu diesem Betrag mit Be⸗ anlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der
versteigert werden. Das Grundstück hat eine Fläche mit 12 000 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗
Gerichtstafel. Das Urtheil über die n Se. . Zuschlags wird am 15. Oktober 1895, Vor⸗ mittags 11 ¼ Uhr, ebenda verkündet werden. Die
Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 30. Juli 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
(P29596 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im
rau Auguste
eingetragenen, zu Berlin Engel⸗Ufer 1, 1 a. und 1b.
Schöck aus Mü eines V s der Fahnen⸗ eeee Pergeh erklärt Fabh das belegenen Grundstücke am 15. Oktober 1895, zustehende oder später anfallende Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten
Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Saal 40, versteigert werden. Die Grund⸗
(L. S.) Kommando des Feld⸗Artillerie⸗Regiments stücke haben eine Fläche von 26 a 80 qm und sind König Karl (1. Württembergisches) Nr. 13.
zur Grundsteuer nicht, dagegen mit 45 320 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das
W——ZIZIIZWeitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel.
und dergl.
Eigenthümer des
Im Wege der
Zwan sversteigerung. . wangsvollstreckung soll das im
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
2) Aufgebote, Zustellungen ente 12. Oüoten 185a, Basencaeage
85
88 K. 97/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus. Berlin, den 1. August 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
sparkasse Rosenberg Nr. 5842, welches im Mai 1895 Nr. 6075 gepfändet. Der Eigenthümer des Grund⸗ des Kaufmanns Adolf Schneider zu Reinickendorf ang einen .Nas von 97 ℳ 63 ₰ hatte, angeordnet. stücks Gr. dEfändet., Bl. 76 darf den gepfändeten eingetragene, zu Berlin in der Müllerstraße Grundbuche von der Königstadt Band 20 Nr. 1476
Durch Hinterlegung von 298 ℳ staben: Zweihundert acht und neunzig Mark) zahlen und der
an den Angeschuldigten nicht mehr
in Buch⸗ d sbet (in Buch⸗ Forderungsbe kag age Michael Bertkowski das be⸗
Nr. 163 b. belegene Grundstück am 7. Oktober auf den Namen der Baumeister Julius Haese hier
1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ 1 . eue Friedrichstraße 13, Erd⸗ Rechten und Anthetlen eingetragene, in der Lands⸗
und Wilhelm Klopsch zu Charlottenburg zu gleichen
wi ies s — i Sp den Angeschuldigten nicht zeichneten Gericht, d 8 1 rd die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt zeichnete Sparkassenbuch an den besch g ch zeichnct Slbeclct, Zinnnen 36, velstegert werden. bergerstr. Nr. 48 u. Katharinenstr. Nr. 12 belegene
und der Angeschuldigte zu dem Antrage auf mehr herauszugeben. Der Ange
zuldigte hat sich