sehr glücklich erfundene Nummer, eine pikante Chanson, die melodisch und rhythmisch interessant ist; der zweite Akt bietet eine anmuthige Sicilienne. Im übrigen taucht aus der allerdings glattflüssigen, aber zumeist alltäglichen Melodienfülle kaum noch eine musikalisch originelle Idee auf. In der Instrumentation kommt der Komponist selten über den Versuch, einer dargestellten Empfindung auch den musikalisch treffenden Ausdruck zu geben, hinaus. — Die Darstellung bot als interessanteste Leistung den Chansonvortrag des Fräulein Fischer, die sich auf diesem Gebiet trotz der Gewagtheit des
extes als tüchtige künstlerische Kraft erwies. Herr Klein als Bankbeamter brachte mit gewinnender Natürlichkeit sein ange⸗ nehmes Organ und seine Gesangsfertigkeit zur Geltung. Herr Well⸗ hof spielte mit dem gewohnten Temperament und mit komischer Wirkung einen alten vornehmen Lebemann; Fräulein Cornelli und Herr Bruch trugen an ihrem Platz reichlich zu dem fröhlichen Zusammenspiel bei. 8 nahmen jede Nummer der Musik mit lebhaftem Bei⸗ all auf.
In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen neu einstudiert Adam's komische Oper „Der Postillon von Lon⸗ jumeau“ in folgender Besetzung zur Aufführung: Chapelou, Saint Herr Sommer, Magdalene, Frau von Latour: Fräulein Dietrich,
ijou und Alcindor: Herr Krolop, Marquis: Herr Schmidt. Kapell⸗ meister Sucher dirigiert. Herr Sommer singt in der 3. Abtheilung als Einlage „Wenn die wilden Rosen blühn“, Lied von Aug. Bungert.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Nicolay Gogol's Lustspiel „Der Revisor“ gegeben. Die Herren Vollmer, Blencke, Klein, Keßler und die Damen Schramm, Abich, Plan sind darin beschäftigt.
Im Deutschen Theater findet morgen die 100. Aufführung der „Weber“ statt.
Im Berliner Theater finden seit geraumer Zeit täglich zwei Proben für den Eröffnungsabend und die Festvorstellung zum Sedan⸗ fage statt. Die an diesen beiden Abenden zur Aufführung gelangenden Stücke „Penthesilea“, „Bernhard von Weimar“ und „Hohenzollern“ werden von dem Intendanten Prasch persönlich in Scene gesetzt.
In dem Drama „Mariana“,
welches morgen im Lessing⸗ Theater zur ersten Aufführung gelangt, sind Marie Reisen⸗ hofer und Emanuel Stockhausen, welche die beiden Hauptrollen spielen, noch Claudius Merten, Carl Waldow, Bernhard Vorwerk, Herrmann Böttcher, Luise von Pöllnitz, Tilly Waldegg und Nanna Theuer be⸗ schäftigt. Die Inscenierung des Werkes leitet der Ober⸗Regisseur Hans Meery.
Im Schiller⸗Theater wird morgen und am Sonntag „Minna von Barnhelm“ in derselben Besetzung wie in der Erst⸗ aufführung wiederholt. vʒ
Mannigfaltiges.
Am 2. September findet auf Allerhöchsten Befehl im Lust⸗ garten, Abends 8 ½ Uhr, ein großer Zapfenstreich, ausgeführt on sämmtlichen Musikkorps der Garnisonen Berlin, Potsdam und Spandau, statt. Wie bei ähnlichen Anlässen, werden von dem Maschineriepersonal der Königlichen Schauspiele zu diesem Zapfen⸗ streich Zuschauer⸗Tribünen im Lustgarten, gegenüber dem Königlichen Schlosse, erbaut. Billets hierzu sind im Königlichen Opernhause, Portal VI, beim Portier Linde, von Mittwoch, den 27. August an zu haben.
Dem Magistrat ist nunmehr das von der Firma Siemens und Halske ausgearbeitete Projekt für die zu erbauende elektrische Straßenbahn von der Behrenstraße nach dem Ausstellungspark bei Treptow zur Prüfung dugegangen Die 9,3 km lange elektrische Bahn soll an der Ecke der Behren⸗ und Wilhelmstraße beginnen, die Behren⸗, Mauer⸗, Schützen⸗, Markgrafen⸗, Linden⸗, Hollmann⸗, Alexandrinen⸗ und Wasserthorstraße durchlaufen, die im Bau begriffene Wasserthorbrücke gemeinschaftlich mit den Gleisen der Großen Berliner Pferde⸗Eisenbahngesellschaft überschreiten und sodann ihren Weg durch die Britzerstraße, über den Platz an der Kottbuser Brücke, an dem Kottbuser Ufer entlang durch die Grünauer⸗ und Wienerstraße nehmen. Sie überschreitet den Landwehrkanal im Zuge der neuen Wienerstraßen⸗ Brücke, durchläuft ferner den Lohmühlenweg, schwenkt von der Anilinfabrik in den neu anzulegenden Weg durch den Schlesischen Busch ein, geht auf die Köpenicker Land⸗ straße über und durch die Parkstraße bis zur Neuen Krug⸗ Allee. Die 2,1 km lange Strecke Behrenstraße bis Holl⸗ mannstraße soll mit unterirdischer Stromzuführung, die übrige 7,2 km lange Strecke mit oberirdischer Stromzuführung be⸗ trieben werden. Die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit einschließlich der Aufenthalte an den Haltestellen soll zwischen Behrenstraße und dem Görlitzer Bahnhofsgebäude etwa 12 km in der Stunde betragen. Die Höchstgeschwindigkeit soll auf dieser Strecke 18, dagegen auf der Strecke vom Görlitzer Bahnhof bis nach Treptow 25 km in der Stunde nicht überschreiten. 16 Haltestellen sind in Aussicht genommen, jedoch sollen die Wagen an den Haltestellen zum Ein⸗ und Aussteigen nur im Bedarfs⸗ falle halten. Der Betrieb soll täglich Morgens spätestens 6 ½ Uhr beginnen und bis 12 Uhr Abends dauern. Während der Hauptverkehrs⸗ stunden sollen im Bedarfsfalle die Wagen sich in Zwischenräumen
90 82 0 ₰ 902 8 —
cht vom 23. August r Morgens.
00 E
u. d. Meeressp red. in Millim. 8 8 Temperatur
Bar. auf 0 Gr. in 0 Celsius
756 756
Belmullet.. Aberdeen..
—
3 halb bed.
dem nordwestdeutschen Küstengebiete und dürfte dem⸗ nächst für das nördliche Deutschland Gewitter mit Regenfall bringen. Im übrigen dauert in Deutschland die ruhige, trockene und ungewöhnlich warme Witterung noch fort; gestern Nachmittag überstieg die Tem⸗ peratur im deutschen Binnenlande vielfach 30 Grad, in Münster in Westfalen 33 Grad.
von zwei Minuten folgen. Strecke 25 ₰ und für Theilstrecken 10, 15 bezw. . ₰3a. Der Bau der Bahn soll nach erfolgter Genehmigung so beschleunigt werden, daß die Strecke von der Lindenstraße bis Treptow schon am 15. April 1896, die übrige Strecke am 1. Juli k. J. in Betrieb gesetzt werden kann. Dem Königlichen Polizei⸗Präsidium ist ein gleiches Projekt zur Genehmigung zugegangen.
Der Berliner Boots⸗Gesellschaft ist von seiten des Magistrats die Genehmigung zur Herstellung einer Anlegestelle für Petroleum⸗Motorboote im Spreekanal, unterhalb der Inselbrücke, gegenüber den Grundstücken Neu⸗Cölln a. W. 11 und 12, ertheilt worden.
†t Unter dem Protektorat des Statthalters von Elsaß⸗Lothringen, Fürsten zu Hohenlohe⸗Langenburg, hat die Stadt Straßburg eine Ausstellung veranstaltet, welche von der Entwicklung des Gewerbes und der Industrie in den Reichslanden, dem Großherzogthum Baden und der Pfalz ein reiches und erfreuliches Bild giebt. In dem am Ausgange der Ruprechtsauer Allee gelegenen Orangeriepark hatte man ein überaus günstiges Terrain für die Ausstellungsanlagen zur Verfügung; gärtnerische Kunst trug das Ihre dazu bei, die von schönen Baumalleen durchschnittenen Wiesenflächen neben dem altbestandenen Park zu einem heiteren festlichen Ausstellungsrahmen umzuͤgestalten: tünstliche Fels⸗ und Wasseranlagen, farbenreiche Blumenparquets 5 dem Auge erfrischende Abwechslung, und die Aus⸗ tellungsgebäude selbst passen sich der freundlichen Umgebung geschmackvoll an. Keine verletzend aufdringliche Reklame, kein un⸗ harmonischer Mißklang stört das liebenswürdige Bild. Das Haupt⸗ gebäude in schlichter Holzkonstruktion birgt die reichbesetzte Maschinen⸗ halle, die umfangreicheren Stücke des Baugewerbes sowie die Ge⸗ nußmittel⸗Ausstellung und die übrigen Hauptgruppen der Aus⸗ stellungsobjekte, unter denen namentlich die kunstgewerblichen Ab⸗ theilungen der Glasindustrie, des Textilgewerbes und des Tischlerhandwerks ins Auge fallen. Weniger hervorragend sind die Metallarbeit — mit Ausnahme der Gußeisenerzeugnisse — und die Lederindustrie vertreten. Unter den einheimischen Erzeug⸗ nissen der Keramik nehmen die farbigen Fayencen von Utzschneider in Saargemünd und die Bauernmajoliken von Sufflenheim und Oberbetschdorf einen Ehrenplatz ein. Die Abtheilung für Kirchenschmuck hat in der gesonderten histo⸗ rischen Ausstellung für Kunst und Alterthum einen gefähr⸗ lichen Rivalen. Diese letztgenannte Abtheilung, deren Aufstellung der rührigen Fürsorge des Direktors Prof. Schricker zu danken ist, wicd für den kunstfreundlichen Besucher zweifellos den Hauptanziehungs⸗ punkt der Ausstellung bilden. Hier ist in reicher Fülle fast alles zusammengetragen, was an Erzeugnissen der älteren südwest⸗ deutschen Kunst und Kunstindustrie erreichbar war. Selten bietet sich dem Kunstfreund eine so bequeme Gelegenheit, die altelsässische Kunst in lehrreicher Nebeneinanderstellung zu studieren, wie in den Räumen des Orangeriegebäudes, das für diesen Zweck ausschließlich reserviert blieb. Rechts von dem Vestibül⸗ eingange sind die kirchlichen Kunstalterthümer in einem geschickten gothischen Einbau untergebracht, der ein durch Gazevelarien ge⸗ dämpftes elektrisches Oberlicht erhält. Eine kleine Chornische enthält kostbare Altarvorsätze, Vortragkreuze, Steinskulpturen und Schnitze⸗ reien des frühen Mittelalters. Die Wände bedecken spätmittelalter⸗ liche Altarschreine und Kirchenbilder, unter diesen die kostbare „Maria im Rosenhag“ aus der Martinskirche zu Colmar von Martin Schongauer, dessen Kunstweise sich in zahlreichen anderen ausgestellten Altartafeln aus dem XV. und XVI. Jahrhundert wider⸗ spiegelt. Ein großer Schnitzaltar aus Kaisersberg, ein kleinerer Sebastiansaltar aus Neuweiler, mehrere spätmittelalterliche Teppich⸗ wirkereien und Glasmalereien sowie zwei ausdrucksvolle Lindenholz⸗ gruppen des XVI. Jahrhunderts gehören zu den Hauptstücken dieser Abtheilung. Die linke Hälfte des unteren Stockwerks ist der Kunst und dem Kunstgewerbe vom XVI. bis zum XVIII. Jahrhundert ein⸗ geräumt. Eine imposante Gruppe von 23 Bildern des Straßburger Dürcerschülers Hans Baldung Grien bildet den Mittelpunkt, an den sich zahlreiche andere Schöpfungen der späteren elsässischen Kunst sowie historische Kuriositäten und kunst⸗ gewerbliche Erzeugnisse der älteren Zeit angliedern. Be⸗ sonders gut vertreten sind die Fayencen von Hagenau, das Zinn, die Möbelindustrie (u. a. durch einen kostbaren Boule⸗ Sekretär) und die Goldschmiedekunst, unter deren Er⸗ zeugnissen auch die von Seiner Majestät dem Kaiser für den Bürgermeister von Straßburg gestiftete Ehrenkette, nach einem Entwurf des Architekten Seder, des Leiters der Straßburger Kunstgewerbeschule, ihren Platz gefunden hat. Im Obergeschoß des Orangeriegebäudes schließlich erläutert eine Aus⸗ stellung von Bilderhandschriften und holzschnittgeschmückten frühen Drucken die Geschichte der graphischen Künste im Elsaß. Die Restaurationsbauten und Erfrischungshallen sind ge⸗ schickt in den Gartenanlagen vertheilt; besonderen Zuspruch findet ein altelsässisches Bauernhaus, das mit Wahrung seiner ursprünglichen Raumeintheilung und aller malerischen Zuthaten in der Ausstellung wieder aufgebaut wurde und in dem sich ein fröh⸗ liches Wirthshausleben entfaltet. Von den einzelnen Ausstellern ein⸗
geräumten Pavillons seien derjenige der Kaiserlichen Taback⸗
Deutsche Seewarte. Reues Theater.
754 761
2 Nebel
2 wolkenlcs
2 bedeckt stil wolkenlos WSW IRegen b
1 wolkenlos
Christiansund Kopenhagen. Stockholm. 760 aparanda. 755 St Petersbrg. 761. Moskau. 763 Cork, Queens⸗ town.. Cherbourg. TbEbö Hamburg.. Swinemünde Neufahrwasser Memel... ZEEEEI“ künster Karlsruhe.. Wiesbaden München. Chemnitz. Berlin.. Breslau..
haus. einstudiert:
756 762 759 761 763 764 764 762 760 764 764 767 764 763 766 766
2 halb bed.
3 bedeckt V
3 wolkenlos
2 wolkenlos 2 wolkenlos 1 wolkenlos 2 woltenlos
2 woltig I
1 wolkenlos
3 wolkenlos 20 stil wolkenlos 17
2 wolkig 21 still wolkenlos 21
3 wolkenlos 22 still woltenlos 16
2 wolkenlos 19 Ile d'Aix. . 764 3woltig 20 Miumm .... 788 stil s wolkenlos 22
Uebersicht der Witterung.
Der Wirkungskreis der barometrischen Depression im Nordwesten hat sich über das ganze Nordseegebiet ausgedehnt, wo bereits vielfach trübe Witterung zum theil mit Regenwetter, eingetreten ist. Eine flache Theildepression liegt, ostwärts fortschreitend, über
Sonntag:
G 9
Meyerbeer.
G 8
. 9&
Niemann.
6 8 8
7 ½⅛ Uhr.
Königliche Schanspirle. Sonna (Kroll's Theater.) 1 Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Fran⸗ zösischen des Leuven und Brunswick, von M. G. Friedrich. Musik von A. Adam. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister ucher. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 169. Vorstellung. Der Revisor. Lustspiel in 5 Aufzügen von Nicolai Gogol, deutsch von Elsa von Schabelsky. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. (Kroll's Theater.) Die Afrikanerin. Text von Eugoͤne Scribe, deutsch von 82 Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 1
2
Schauspielhaus. 170. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen pon Karl ieme (Annalise: Frau Clara Meyer, Ehren⸗ mitglied des Königlichen
Deutsches Theater. 100. Male: Die Weber.
Sonntag, 2 ½ Uhr: Die Weber. — 7 ½ Uhr: Der Kaufmann von Venedig
Montag: Tie Weber.
des Direktors José Ferenczy. Theater. “ Victor Lzon und F. Zell. Banés. Anfang 7 ½ Uhr. 8 8 Sonntag: Tata⸗Toto.
ben
24. Vorstellung.
Dellinger.
Anfang 7 ½ Uhr. ater.) 25. Vorstellung. Oper in 5 Akten von Giacomo
singer. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Die
Schauspiels.) Anfang b gesetzt von Adolph Ernst. Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Sonnabend: Zum Anfang 7 ½ Uhr.
Treptow. (Novität.)
Fahrpreise betragen für die ganze
Lessing⸗Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Mariana. Drama in „Becacg⸗ von José Echegaray. Deutsch von Lili Lauser. 2
Sonntag: Cherchez la femme!
Schiffbauerdamm 4 a. /5.
Sonnabend: Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des Carl Schultze⸗Theaters (Hamburg) unter Leitung G Tata⸗Toto. ville in 3 Akten nach Bilhaud und Barré von Musik von Antoine
Theater Unter den Linden. Sonnabend: Die Chansonnette. Operette in 3 Akten von Viktor Léon und H. von Waldberg. Musik von Rudolf In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Evstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Hierauf: Großes Ballet⸗Divertissement, arrangiert und entworfen vom Balletmeister J. Rei⸗ Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann.
Chansonnette. Großes Ballet⸗Divertissement. 8 8 — Hr. Rittergutsbesitzer Carl Pohl, (
Adolph Ernst⸗Theater. Sonnabend: Ma Vaudeville⸗Posse in 3 Akten von Ordonneau. Musik von Edmond Audran. Anfang 7 ½ Uhr.
In Vorbereitung: Paradebummler. posse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leon
8 Fünf Beilagen
lanufaktur sowie eine kleine Villa mit u1 und ein Miniaturtheater noch kurz erwäh Jedenfalls bietet die Ausstellung ungemein vielseitige Anregung Se5 Genuß und dürfte zahlreiche Besucher in die Reichslande locken foben die Veranstalter des Unternehmens, an deren Spitze der Bürgermeifte Ba 8 steht, für ihre Mühewaltung durch reichen Erfolg belohnt werden.
Swinemünde, 19. August. Die „Swinem. Ztg.“ berichtet: Ein Fund, der beinahe die Vermuthung erwecken könnte, die fagen⸗ umwobenen „Glocken von Vineta“ seien nun wieder gehoben, wertd. am 17. d. M. bei Baggerarbeiten im Hafen von Swinemünde macht. Ein Dampfbagger hat dort eine Kirchenglocke von fünf Zentnern Gewicht unversehrt und die Hälfte einer zweiten, die wie es scheint, seine eisernen Klauen zerrissen haben, ans Tages⸗ licht gefördert. Die unversehrt erhaltene Glocke, deren Wohl⸗ klang gerühmt wird, enthält eine Inschrift, die folgender⸗ maßen lautet: O. REX GLE. XPE. VENI. CV. PACE; übersetzt etwa: „O, König der Herrlichkeit, Christe, komm mit (Deinem) Frieden!“ Ein zwischen den Worten XBE und VENI be. findliches Bischofsbild stellt entweder den Bischof Otto von Bamberg dar, oder es ist das Bild des St. Nikolaus. Bestätigt sich de letztere Annahme, dann entstammt die Glocke höchstwahrscheinlich einer Kirche, die unter dem Schutze des Nikolaus gestanden hat. Eine Figur mit Schwert und Rad auf der Glocke ist die h. Katharina. Die nächste Vermuthung dar⸗ über, wie die Glocken in die Swine gekommen, geht dahin, daß sie im dreißigjährigen Kriege geraubt wurden und das Schiff, auf dem sie verladen waren, seinen Untergang gefunden habe An der kleinen Glocke, die das Greifenwappen trägt, hat man Brand. spuren entdeckt, die anscheinend auf kriegerische Zeiten hindeuten um für jene Annahme sprechen.
Cassel, 23. August. Die erste deutsche Samariter⸗ versammlung, welche den Zweck hat, alle Bestrebungen auf dem Gebiete des freiwilligen Rettungswesens durch Schaffung eines Bundes zusammenzufassen, wurde heute hierselbst er⸗ öffnet. Den “ führten Sanitäts⸗Rath Endemann⸗ Cassel und Dr. Aßmus⸗Leipzig. Die Versammlung war zahlreich besucht; u. A. erschienen aus Berlin Dr. Max Bauer, die Direktoren Knoblauch und Max Schlesinger und Dr. Pannewitz; ferner Dr. Kohler⸗München, Dr. Duems⸗Leipzig. Ober⸗Präsident Magdeburg begrüßte die Versammlung im Namen der Regierung, Landes⸗Rath Dr. Knorz im Namen der Stadt.
„Dresden, 22. August. Das Stadtverordneten⸗Kolle⸗ gium hat in seiner heutigen Sitzung eine Vorlage des Raths ange⸗ nommen, der zufolge für die Feier des Sedantages 17 000 ℳ bewilligt werden.
Schwerin. Ueber die schon telegraphisch kurz gemeldete Enthüllung des Schliemann Denkmals berichten die „Mecklen⸗ burger Nachrichten“: Mit einer kurzen schlichten Feierlichkeit fand am Donnerstag, Morgens 9 ½ Uhr, die Enthüllung des von seinen Verehrern und Freunden unserem verstorbenen berühmten Landsmann Heinrich Schliemann errichteten Denkmals vor dem Gymnasium statt. Das Denkmals⸗Comité war vertreten durch den Ver⸗ sitzenden desselben, Herrn Professor Dr. Schlie, den Geheimen Kammer⸗ Rath von Koppelow und Herrn Dietrich von Oertzen, der Magistrat durch die beiden Bürgermeister Geheimer Hofrath Bade und Tackert. Auch eine Anzahl Zuschauer hatte sich eingefunden. Hinter dem Denkmal, welches von einem Epheubeet umgeben ist, waren Festons mit Guirlanden und Fahnen aufgestellt. Professa Dr. Schlie übergab das Monument mit einer Anrede an den Magistrat. Hierauf fiel die Hülle und das Denkmal präsentierte sich in seiner ganzen Schönheit. Die Büste, der nicht nur edle künstlerische Auffassung, sondern auch von den Freunden Schliemann's große Aehnlichkeit nach⸗ gerthmnt wird, ist aus Bronze, der schön proportionierte Sockel aus „. chliffenem schwedischen Granit. Der Künstler Hugo Berwald ü ein geborener Schweriner. Bürgermeister, Geheimer Hofrath Bade nahm das Denkmal mit einem namens der Stadt Schwerin ausge⸗ sprochenen Dank entgegen. Ein Frühstück im Uhle'schen Lokal ver⸗ einigte sodann die an der Feier offiziell Betheiligten. An die Wittwe Schliemann's wurde eine Depesche gesandt.
Wien, 23. August. Nach hier eingegangenen Privatnachrichten steht die ungarische Stadt Sillein seit gestern Abend in Semüan⸗ Einer Depesche des „H. T. B.“ zufolge ist der ganze
arktplatz bereits abgebrannt und es bisher nicht gelungen, das Feuer zu dämpfen.
Bozen, 22. August. Die Ortschaft IJlone im Sarcathal wurde, dem „D. B. Hd.“ zufolge, von einer Feuersbrunst hein⸗ gesucht, welche die meisten Häuser einäscherte. Auch das Post⸗ und das Gerichtsgebäude sind zerstört.
Kronstadt, 22. August. In der vergangenen Nacht brach im Hote Roszija Feuer aus, wobei zwei Bedienstete verbrannten. in Bediensteter und ein Gast erhielten Brandwunden.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Ulrike Born mit Hrn. Ritterguts⸗ besitzer Fritz Huuk (Mülsen— Wargenau). — Frl. Margarete Willhöfft mit Hrn. Rittmeister
8 Dumrath (Leipzig —St. Avold). — Frl. Natalie von Grawert mit Hrn. Gerichts⸗Assessor und Sec⸗Lieut. d. R. Dr. Friedrich Grünwald (Ballenstedt a. H.— Perleberg). — Frl. Elise Ullrich mit Hrn. Assistenz⸗Arzt Dr. med. Oskar Fischer (Dresden⸗Blasewitz— Blankenburg i. Tb.)
Verehelicht: Hr. Kavallerie⸗Kapitän Fritz von Rogister mit Frl. Else von Scharfenberg (Berlin). — Hr. Fabrik⸗Direktor August Endler mit Frl. Adele Birk (Dornach — Düsseldorf).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. O. Mertens (Erfurt). — Hrn. Landrath Wilhelm Meister (Ferrbags v. d. H.). — Lieut. Ludolf von Alvens⸗ eben (Hirschberg i. Schl.). — Hrn. Marco Grafen Matuschka (Breslau). — Eine Tochter: Hrr. Divisions⸗Auditeur Riese (Berlin). — Hrn. Prem⸗ Lieut. von Bernuth (Potsdam). — Hrn. Reinhold Grafen Finckenstein (Matschdorf). 8 1
Gestorben: Hr. Oberst⸗Lieutenant a. D. Otto Wil· helm von Wichmann (Wiesbaden). — Frl. Olga von Heyne (Giebichenstein). — Hr. Pastor emer. Gustav Klunzky (Tarnowitz). — Hr. Rechnungt⸗ Rath Robert Schmidt (Breslau). — Hr. Dr. phil. Franz Harnoth (Friedersdorf, Bez. Oppeln⸗ — Hr. Bürgermeister Wilhelm Schmidt (Doberan).
Wohlau).
8 — Verw. Fr. Hauptlehrer Auguste Frantz, geb.
Fischer (Berlin).
nfang 7 ½ Uhr.
Vaude⸗
— Hierauf:
—
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und veües. Anstalt Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.
In Scene
Gesangs⸗
(einschließlich Börsen⸗Beilage).
geschmackvoller
n „
131144]
Dorothee Koch,
———
2 Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote,
ustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Stuats⸗Anzeiger.
1895.
[6. Kommandit⸗Ge ellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und 1“
irthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[31073] Steckbrief. — Gegen die unten beschriebene unverehelichte Krankenpflegerin Barbara Kubisch, geboren am 30. November 1869 zu Branau, Kreis Bomst, welche sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I, Straf⸗ kammer IV, zu Berlin vom 23. Oktober 1894 er⸗ kannte Reststrafe von 3 Monat 18 Tagen Gefängniß vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe zu ver⸗ haften und in das nächste Gerichtsgefängniß ab⸗ zuliefern und hierher zu den Akten J. III. C. 1027/94 rep. Nachricht zu geben. Berlin, den 16. August 1895. 1 Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 162 em, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Augenbrauen dunkelblond, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gewöhnlich. Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Gesicht: Pockennarben, rechter Arm ein linsengroßer Leberfleck. —— 8
[31224] Steckbrief. — Gegen den unten beschriebenen Komtoristen und Stenographen Ernst Kronberg, geboren am 16. De⸗ zember 1876 zu Wiesbaden, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungehaft wegen Unterschlagung, Urkunden⸗ fälschung und Betrugs in den Akten J. III. C. 389. 95 erhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften nd in das nächste Justizgefängniß abzuliefern. Berlin, den 16. August 1895. Königliche Staatsanwaltschaft I. Beschreibung: Alter 18 Jahre, Größe 1,60 m, Statur mager, Haare dunkel, Stirn niedrig, Bart Anflug von Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund und Kinn gewöhnlich, Gesicht schmal, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.
8 [30750] 8 Steckbrief.
Gegen die unverehelichte Dienstmagd Anna Laubmann alias Christiane Köhler, geboren am A1. November 1846 zu Groswig, welche sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗Gefängniß abzuliefern. Die p. Laubmann pflegt unter den verschiedensten Namen Gesindedienst unter Benutzung falscher oder gestohlener
Dienstbücher anzunehmen und bei passender Ge⸗ legenheit die Diebstähle auszuführen.
Potsdam, den 13. August 1895.
Königliche Staatsanwaltschaft.
[31072] Beschluß. 3
Auf Antrag des Königlichen Korpsgerichts des VIII. Armee⸗Korps wird das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des Kanoniers der 6. fahrenden Batterie des Feld⸗Artillerie⸗Regiments von Holtzen⸗ dorff (1. Rheinisches) Nr. 8 Carl Glatz, gebürtig aus Noldau, Kreis Namslau, Sohn der Gärtner Carl und Johanna, geb. Fuchs, Glatz'schen Eheleute daselbst, welcher sich nach Angabe seines Truppen⸗ theils unterm 9. Juli 1895 heimlich von diesem entfernt hat, mit Beschlag belegt. §§ 69, 59 M.⸗ St.⸗G.⸗B., §§ 325, 326 St.⸗P.⸗O.
Namslan, den 20. August 1895.
. Königliches Amtsgericht.
‧,,
2) Aufgebote, Zustellungen
und dergl.
[31142] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Berlins Umgebungen Band 73 Nr. 3715 auf den Namen des Maurermeisters Ernst Mudrack zu Berlin eingetragene, zu Berlin, Stre⸗ litzerstr. 62, belegene Grundstück am 18. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ teten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschs, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. as Grundstück hat eine Fläche von 10 a 1 m und ist mit 13 550 ℳ Iö zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über
die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. Ok⸗ tober 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 102/95 liegen
in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.
Berlin, den 9. August 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
Zwangsversteigerung.
der Zwangsvollstreckung soll das Umgebungen Berlins Band 39 Nr. 1958
„Im Wege im Grundbuche von den im Kreise Riederbarnim auf den Namen der verwittweten Privatier — geb. Schmidt, zu Charlotten⸗ burg eingetragene, zu Berlin, Hennigsdorferstraße 25 (früher 2) belegene Grundstück am 28. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück hat eine Fläche von 5 z a und ist zur Grundsteuer nicht, dagegen mit 4900 ℳ Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu chlags wird am 31. Ok⸗ tober 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda
verkündet werden. Die Akten 87. K. 74/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Ein⸗ sicht aus. “ Berlin, den 10. August 1895. G
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
[31143] Zwangsversteigerung.
Im Wege der E115 soll das im Grundbuche von Alt⸗Schöneberg Band 26 Nr. 1098 auf den Namen der minderjährigen 1) Carl Friedrich August Kujath, 2) Hedwig Gertrud Susanne Kujath eingetragene, zu Berlin, Kulmstraße 29, be⸗ legene Grundstück am 28. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück hat eine Fläche von 6 a 78 gm und ist zur Grundsteuer nicht, dagegen mit 13 070 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 31. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 72/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.
Berlin, den 10. August 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
[31153] Bekauntmachung.
In Sachen der Herzoglichen Leihhaus⸗Administra⸗ tion zu Blankenburg, Klägerin, wider den Fuhrherrn Wilh. Neugebohrn in Walkenried, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Wohnhauses No. ass. 99 nebst Stallung auf der Kirschwiese Nr. 3 des Bebauungsplanes von Plan Nr. 5 a., b., Hofraum 3 a 80 m, Garten 2 a 83 m, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be⸗ schluß vom 24. Juli 1895 verfügt, auch die Eintra⸗ gung dieses Beschlusses im Grundbuche am 24. Juli 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 27. November d. Irs., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hier angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. 1“1“
alkeuried, den 25. Juli 1895. SKSKerrzogliches Amtsgericht.
. Voges.
[53358] Aufgebot. 3
Die Erben des zu Hedersleben (Regierungsbezirk Magdeburg) verstorbenen Königlichen Ober⸗Amt⸗ manns Friedrich Heyne, vertreten durch den König⸗ lichen Landrath Herrn Geiger zu Lehe, haben das Aufgebot folgender, ihrem vorgenannten Erblasser angeblich in der Nacht vom 25. zum 26. Januar 1886 abhanden gekommenen Schuldverschreibungen der 4 % konsolidierten preußischen Staatsanleihe von 1884 Litt. A. Nr. 170 789 bis 170 792 über je 5000 ℳ, Litt. B. Nr. 327 642 über 2000 ℳ, Litt. C. Nr. 524 668 über 1000 ℳ, Litt. D. Nr. 558 272 bis 558 310 über je 500 ℳ, Litt. E. Nr. 786 422, 786 423, 806 001 bis 806 010 über je 300 ℳ, Litt. H. Nr. 69 074 bis 69 091 über je 150 ℳ beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestens in dem auf den 28. Dezember 1895, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Ke der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 3. Dezember 1894.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 81.
[31152]
Das K. Amtsgericht München I, Abth. A. f. Z.⸗S., hat unterm 17. d. M. folgendes Aufgebot erlassen:
Es sind zu Verlust gegangen:
1) die Interimsscheine der Bayer. Hypotheken⸗ und Wechselbank dahier vom 31. Dezember 1866 Nr. 384 und 385 Fol. 39 über eine theilweise Ein⸗ lage von je 25 Fl. zur I. Klasse der X. Jahres⸗ gesellschaft 1866 der Rentenanstalt genannter Bank, wonach Max Weinmann Mitglied dieser Jahres⸗ zesellschaft geworden ist, gezeichnet von Brattler und Sendtner,
2) der Versicherungsschein derselben Bank vom 16. Juli 1855 Nr. 4411 Fol. 203 G. B. II, ge⸗ zeichnet von Direktor Brattler und Administrator Gottschall, wonach der K. Forstwart Konrad Werner in Junkershausen sein Leben für 400 Fl. auf Lebens⸗ dauer versichert hat.
Auf Antrag des Notariats⸗Konzipienten Max Wein⸗ mann in Augsburg als Rentenberechtigten und des K. Advokaten und Rechtsanwalts, Justiz⸗Raths Kleinschroth, namens der ledigen großjährigen Försters⸗ tochter Maria Werner und deren Schwester, Lehrer⸗ gattin Anna Nützel, beide in Würzburg, als Erben des Versicherungsnehmers, werden nun die allenfall⸗ sigen Inhaber der bezeichneten Scheine aufgefordert, ihre Rechte auf dieselben bis spätestens im Auf⸗ gebotstermine am Montag, 9. März 1896, Vorm. 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 40/1I, Augustinerstock, anzumelden und die Scheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird. 8
München, 20. August 1895.
Der Kgl. Sekretär: (L. S.) Kirsch.
1““
31151 8 K. Amtsgericht München, I, Abth. A. f. Z.⸗S. hat unterm 17. d. M. folgendes 5— erlassen: Es sind zu Verlust gegangen die Depositen⸗
. bayer. Hypotheken⸗ und Wechselbank vom
und Hoppè, wonach der Modelleur H. Stockma
dahier Werthpapiere im Betrage von 20 520 ℳ bei genannter Bank als offenes Depot bhinterlegt hat, b. der bayer. Vereinsbank vom 30. Oktober 1888 Nr. 4550, gezeichnet von Beschoren und Fester, wo⸗ nach Frl. Emma Kallenberg in Glasgow Werth⸗ papiere im Nominalbetrage von 1700 ℳ nebst einem Rentenscheine der Allgemeinen Rentenanstalt zu Stutt⸗ 8 nl⸗ offenes Depot bei genannter Bank hinter⸗ egt hat.
Auf Antrag des K. Advokaten und Rechtsanwalts Dr. Dollmann namens des Kunstmalers Hermann Stockmann, als Erben des Hinterlegers und des Rechtsanwalts Foerst namens der Privatiere Emma Kallenberg in London werden nun die allenfallsigen Inhaber der bezeichneten Scheine aufgefordert, ihre Rechte hierauf bis spätestens im Aufgebotstermine am Samstag, den 29. Februar 1896, Vorm. 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 40/II (Augustinerstock) anzumelden und die Depositenscheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird. München, 19. August 1895.
Der Kgl. Sekretär: (L. S.) Kirsch.
[31155] Aufgebot. 80 Auf Antrag des Wagenbauers Johann Friedrich Christian Tröger in Bremen wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuchs Nr. 6647 der Bremer Gewerbebank Aktiengesellschaft hierselbst, welches auf den Namen F. W. Tröger eröffnet ist und gegen⸗ wärtig ein Guthaben von 138,95 ℳ nachweist, hier⸗ mit aufgefordert, das bezeichnete Einlegebuch unter Anmeldung seiner Rechte auf dasselbe spätestens in dem hiermit auf Freitag, den 20. März 1896, Vormittags 11 Uhr, im Gerichtshause hierselbst anberaumten Aufgebotstermine dem Ge⸗ richte vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 19. August 1895. Das Amtsgericht. (gez.) Arnold. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber. Ausfertigung.
[5392] 8 Aufgebot.
Auf Antrag des Inwohners Augustin Schottner in Berg wird der unbekannte Inhaber des von der städtischen Sparkasse in Amberg sub Litt. P. Nr. 956 auf die Gütlerskinder Taver, Anna Maria, Therese und Walburga Schottner von Berg ausgestellten Sparkassabuches, noch lautend einschließlich der kapi⸗ talisierten Zinsen auf den Betrag von 134 ℳ 74 ₰, hiermit aufgefordert, seine Rechte hierauf spätestens in dem auf Montag, den 4. November 1895, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und das Svparkassabuch vorzulegen, außerdem solches für kraftlos erklärt wird.
Amberg, den 16. April 1895. “
Königliches Amtsgericht. (L. S.)
(gez.) Nothhaas. Zur Beglaubigung: Amberg, den 19. April 1895. Der K. Ober⸗Sekretär: (L. S.) Schels.
[31154] Aufgebot. 8
Zum Zwecke der Besitztitelberichtigung ist be⸗ antragt: 8
a. durch die Wittwe Clemens Thiele, Katharina, eb. Cramer, in Salzkotten das Aufgebot des im
rundbuch von Salzkotten Band 30 Seite 70 auf den Namen des Fr. Cramer in Salzkotten eingetra⸗ genen Grundstücks Flur 9 Nr. 62 der Steuer⸗ gemeinde Salzkotten, im Osterbruche, Garten, 3 a 39 qm groß, mit 0,67 Thaler Reinertrag,
b. durch den Landwirth Joseph Weftermeier in Scharmede das Aufgebot des im Grundbuch von Thüle Band 34 Seite 65 auf den Namen des Heinrich Ostermeier zu Scharmede eingetragenen Grundstücks Flur 7 Nr. 279/6 der Steuergemeinde Scharmede, Pfennigsbreide, Acker, 21 a 26 qm groß, mit 0,75 Thaler Reinertrag,
c. durch den Ackerwirth Conrad Stelte in Schar⸗ mede das Aufgebot der im Grundbuch von Thüle Band II Bl. 45 auf den Namen des Johann Grewe vulgo Knaup zu Wewelsburg eingetragenen Grund⸗ stücke der Steuergemeinde Scharmede, Flur 9 Nr. 742/4 auf'n Dämmen, Wiese, 9 a 50 m groß⸗ mit 0,37 Thaler Reinertrag, und Flur 9.
Fr. 82, im Bruche, Weide, 67 a 52 qm groß, mit 3,17 Thaler Reinertrag,
d. durch den Ackerwirth Johann Käuper zu Schar⸗ mede das Aufgebot der im Grundbuch von Thüle Band II Bl. 45 auf den Namen des Johann Grewe vulgo Knaup in Wewelsburg eingetragenen Grund⸗ stücke der Steuergemeinde Scharmede, Flur 9 Nr. 512/98, Künkel, Weide, 14 a 75 qm groß, mit 0,35 Thaler Reinertrag, Flur 9 Nr. 514/98, Künkel, Weide, 29 a 79 g groß, mit 0,70 Thaler Rein⸗ ertrag, und Flur 9 Nr. 541/98, Künkel, Hofraum, 6 a 38 qm groß. —
Es werden daher alle diejenigen welche Eigen⸗ thumsrechte an den vorbezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen, insbesondere der Tagelöhner Josef Bergschneider und der Clemens Joseph Grewe aufgefordert, diese Rechte spätestens in dem auf den 9. Dezember 1895, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte anzumelden und zu bescheinigen, mit der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgter An⸗ meldung und Bescheinigung des vermeintlichen Widerspruchsrechts sie mit ihren Eigenthums⸗ ansüsen und Rechten an den Grundstücken aus⸗
teller als Eigenthümer der Grundstücke im Grund⸗ uch erfolgen wird.
sife⸗ en werden und die Eintragung der Antrag⸗ Salzkotten, den 15. August 1895.
27. Dezember 1886 Nr. 3727, geriaae von Otto
Königliches Amtsgericht.
[30666] Aufgebot. Auf Antrag seines Abwesenheitsvormundes, des Eigenthümers Wilhelm Miebs aus Lagowitz, wird der am 10. 881) Januar 1852 in Lagowitz geborene Sattler Johann Friedrich Schmidt, welcher nach vollendeter Lehrzeit im Jahre 1869 von Brätz aus in die Fremde gegangen und von welchem die letzte Kunde im Jahre 1876 von Appernrade gekommen ist, aufgefordert, sich spätestens den 20. Juni 1896, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werde Meseritz, den 4. August 1895. 8 Kobvönigliches Amtsgericht.
[31156] Beschluß. Aufgebot.
Vom Kgl. Amtsgerichte Ingolstadt wurden nach⸗ stehende Anträge auf Todeserklärung gestellt:
1) Seitens der Taglöhners⸗Wittwe Rosa Bach⸗ meier in München als Schwester, durch deren Ver⸗ treter, den Taglöhner Georg Harrer in Ingolstadt, bezüglich der seit mehr als 10 Jahren verschollenen beiden Töchter des vormaligen Musikanten und städtischen Holzaufsehers Anton Hartung von Ingol⸗ stadt, nämlich:
a. der am 29. Juni 1827 zu Ingolstadt geborenen Sofie Hartung, nachher verheirathet mit dem prakt. Arzt Dr. Dorsch aus München; 1
b. der am 8. März 1834 zu Ingolstadt geborenen Mathilde Hartung, nachher verheirathet mit dem Mechaniker Zirnberg aus Hannover,
beide Schwestern ausgewandert Ende der vierziger Jahre.
2) Seitens des Gütlers Michael Eisenried von Kasing bezüglich der vor dem Jahre 1813 gebornen, nach Amerika ausgewanderten und seit mehr als 10 Jahren verschollenen Weberstochter Apollonia Steib von Kasing, ehklich des Michael und der Apollonia Steib dortselbst, letztere geborne Obern⸗ dorfer.
Nachdem für sämmtliche Anträge die Voraus⸗ setzungen der Art. 103, 106, 107 Ausf. Gef. zur R. Z. P. O. u. K. O., §§ 824 ff. R. Z. P. O. gegeden sind, wurde durch Beschluß des Kgl. Amts⸗ gerichts Ingolstadt vom 6. August 1895 das Auf⸗ ebotsverfahren eingeleitet und zugleich die Ver⸗ Hiagung obiger Aufgebote gemäß § 836 R. Z. P. H. angeordnet. 8
Es ergeht hiemit deshalb die
I. an die Verschollenen, spätestens im Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden;—
II. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen;
III. an alle diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.
Aufgebotstermin wird anberaumt auf Montag, den 22. Juni 1896, Vormittags 9 Uhr, und werden hiezu die für todt zu Erklärenden und alle Interessenten geladen.
Ingolstadt, 6. August 1895.
Königliches Amtsgericht. (L. S.)
(gez) Söldner. Zur Beglaubigung: Ingolstadt, 20. August 1895. . (L. S.) Silberschmidt, K. Sekretär.
[31157] Aufgebot.
Auf Antrag des Testamentsvollstreckers des ver⸗ storbenen Stadtreisenden Abraham (auch Abraham Jacob) von der Porten, nämlich des Kaufmanns Albert Müller, hierselbst, Deichstraße 56, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Es werden
1) alle, welche an den Nachlaß des hierselbst am 29. Mai 1895 verstorbenen Stadtreisenden Abrahams(auch Abraham Jacob) von der Porten Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben ver⸗ meinen; alle diejenigen, welche den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 8. November 1894 hierselbst errichteten, am 13. Juni 1895 hierselbst publizierten Testaments, insbesondere der Ernennung des Antragstellers zum Testaments⸗ vollstrecker widersprechen wollen, hiermit auf⸗ gefordert, solche An⸗ und Widersprüche bei der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amts⸗ gerichts, Poststraße 19, 2. Stock, Zimmer Nr. 51, spätestens aber in dem auf Freitag, den
8. November 1895, Nachmittags 1 Uhr,
anberaumten Aufgebotstermin, im Justizgebäude,
Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer
Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige
thunlichst unter Bestellung eines hiesigen Zu⸗
stellungsbevollmächtigten — bei Strafe des
Ausschlusses. . Hamburg, den 16. August 1895.
. Das Amtsgericht Hamburg.
Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr. B“
Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[31150] Aufgebot.
Auf Antrag des Hausbesitzers Ernst Welz zu Görlitz, als Vormundes der minderjährigen Klara Louise Anna Vogt, einer Benefizialerbin hinter dem am 26. Januar 1895 zu Görlitz verstorbenen Gast⸗ wirth August Vogt, werden dier Nachlaßgläubiger aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 6. Dezember d. J. Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den bezeichneten
Nachlaß unter Angabe des Grundes und Beibringung