1895 / 210 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

2 529 000 Pud (gegen 4 041 000 Pud in der Vorwoche), Roggen 570 000 Pud (gegen 1 403 000 Pud in der Vorwoche), Verste 1 818 000 Pud (gegen 2 634 000 Pud in der Vorwoche), Hafer 1 005 000 Pud (gegen 1 935 000 Pud in der Vorwoche), Mais 208 000 Pud (gegen 78 000 Pud in der Vorwoche).

„Amsterdam, 2. September. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ¼. Bankazinn 39 ½.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

9. September, 1 ½ Uhr. Zentralpersonen⸗Station zu Amsterdam, zunächst dem Wartesaal III. Klasse (Loos Nr. 626): Regulierung des Bahnkörpers, Verlegung einer Weiche, Veränderung der Signal⸗ einrichtungen und rstellung einer öffentlichen Ueberfahrt; Bau eines Perrons nebst Ueberdachung; Bau der Gebäude für eine Haltestelle an der Pontanusstraat zu Amsterdam. Schätzung: 58 000 Fl. Bedingungsheft ist gegen Bezahlung von 2 Fl. im Zentral⸗Verwaltungsgebäude der Izeren Spoorweg-Maatschappy am Droogbak zu Amsterdam, Zimmer Nr. 154, ferner bei Franko⸗ Anfrage erhältlich unter Einsendung des Betrags mit Postanweisung (Postmarken werden nicht in Bezahlung genommen). Anfragen ohne Postanweisung werden nicht berücksichtigt.

r. 10. September, 2 ½ Uhr. Rathhaus zu Bergen op Zoom: Lieferung und Aufstellung eines horizontalen Cornwall⸗Dampffkessels von 20 qm Erwärmungsfläche mit allem .“ und Perretfeuer und einem Doppelblasebalg. Bedingungsheft liegt zur Einsicht aus auf dem Bureau der Gemeinde⸗Gasfabrik und des Gemeinde⸗ Sekretärs und ist gegen Bezahlung von 10 Fl. erhältlich bei Gemeinde⸗Gasfabrik.

Auf Rügen ist die Kleinbahnstrecke Putbus Binz am 20. Juli d. J. dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Im Bau begriffen sind auf der Insel die Kleinbahnen von Putbus über Garz nach Altefähre und von Wittower⸗Fähre über Wieck nach Altenkirchen.

London, 2. September.

(W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Arundel Castle“ ist Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Warwick Castle“ 1n Sonntag auf der Heimreise in London angekommen. Der Uniondampfer „Moor“ ist Sonntag auf der Heimreise in Plymouth angekommen. Der Uniondampfer „Pretoria“ ist heute auf der Ausreise in Kapstadt angekommen.

Rustschuk, 2. September. (W. T. B.) Die Telephon⸗ linie Rustschuk Sofia ist heute Vormittag eröffnet worden.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Es ist stets eine Freude, von einem Theater⸗Abend zu berichten, an dem nationale Empfindungen in ungetrübter Kraft zur Geltung kommen. Der Abend, den der neue Direktor des „Berliner Theaters“ am Sedantage geboten, war in seiner Art erhebend und köstlich. Eine tiefe Weihe ging durch das ganze Haus und machte sich auch in der Darstellung geltend. Mit großem Geschick hatte Herr Direktor Prasch die ganze Vorstellung arrangiert. Sie begann mit dem ersten Akt des Trauerspiels „Bernhard von Weimar“ von Ernst von Wildenbruch, das bereits vor vier Jahren im Weimarer Hoftheater aufgeführt worden ist. Sonst war ihm nach unserer Kenntniß die Bühne versagt, und man versteht, weshalb ihm dieses Schicksal beschieden war. Wir wollen indeß am heutigen Tage nach Aufführung dieses einen Akts keine ästhetische Kritik üben, die in der That an diesem Trauerspiel viel zu thun hätte, sondern uns des markigen E freuen, dem Wildenbruch mächtige Worte geliehen hat.

an weiß, daß Bernhard von Sachsen⸗Weimar, einer der fähigsten Feldherren seiner Zeit, wundervolle Worte von Deutschthum und deutschen Idealen ausgesprochen hat, und von diesem seinem nationalen Geiste ist ein gut Theil in Wildenbruch's Trauerspiel übergegangen. Wacker und rühmenswerth war die ganze Darstellung; namentlich ist Frau Geßner als Johanna Lentmer hervorzuheben.

Diesem einen Akte folgte eine Reihe von lebenden Bildern: das vaterländische Festspiel „Hohenzollern“, verfaßt von Aloys Prasch und Maximilian von R. Ein Knabe eilt eoben vom Sedan⸗ fest heim, nachdem er einen Gruß vom Kaiser erhascht hat. Sein Großvater schenkt ihm ein historisches Prachtwerk und erläutert die Bilder desselben, die dann, zwölf an der Zahl, zur Darstellung ge⸗

aus, um die ihm übertragene Mark Brandenburg in Besitz zu nehmen 1415); der Große Kurfürst besiegt die Schweden in der Schlacht bei ehrbellin (18. Juni 1675); Kurfürst Friedrich III. setzt sich zu Königs⸗ erg die preußische Königskrone auf’'s Haupt (18. Januar 1701); König Friedrich Wilhelm 1. stellt dem Tabacks⸗Kollegium einen neu angeworbenen Riesen⸗Gardisten vor; Friedrich der Große zeigt sich mit seinem Heer nach der Schlacht bei Leuthen (5. Dezember 1757), wobei das Lied „Nun danket alle Gott“ angestimmt wird; Friedrich Wilhelm III. erläßt den Aufruf an sein Volk (3. Februar 1813); Königin Luise von Preußen erscheint mit ihren beiden Söhnen Friedrich und Wilhelm (1805) in einem wunder⸗ bar rührenden Bilde; die preußischen Garden gewinnen (in Gemein⸗ schaft mit Truppen des sächsischen Armee⸗Korps) die Schlacht bei St. Privat (18. August 1870); General Reille übergiebt auf der Höhe südlich Frénois dem König Wilhelm einen Brief Kaiser Napo⸗ leon’s (1. September 1870); ein Weihnachtsbild vor Paris zeigt unsere wackeren Truppen im Felde; König Wilhelm wird in Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen (18. Januar 1871); und zum Schluß erscheint ein allegorisches Bild „Die Wacht am Rhein“, das die Eini⸗ gung der deutschen Stämme darstellt. Endloser Beifall war der ohn, den das Publikum der Vorführung dieser schönen lebenden Bilder zutheil werden ließ, und man fühlte, daß deutsche Männer hier im Spiegel ihrer Geschichte die Entwickelung des Hohenzollern⸗ hauses dankbar und treu mit empfanden.

Neues Theater. 8 Die neue Spielzeit wurde am Sonnabend mit der Aufführung der Komödie „Der natürliche Sohn“ (Le fils naturel) von Alexandre Dumas eröffnet, die bei dem gut besetzten v großen Beifall fand. Dumas hat in dieser Komödie den gewohnten Weg zur Be⸗ lustigung des Theaterpublikums verschmäht, wie er etwa durch Personen⸗ verwechslungen und ähnliche, die Lachlust auf Kosten der Wahrscheinlichkeit erweckende äußere Mittel dargeboten wird; aber seine Absicht, eine Komödie edleren Stils zu schaffen, bei der die Situationen sich aus einem einheitlichen Grundgedanken der Handlung entwickeln und die erheiternden Wirkungen lediglich einem geistvollen und witzigen Dialog und der launigen Charakterzeichnung vorbehalten bleiben, ist dem Dichter nicht völlig geglückt. Trotz mancher geistreichen Wendung und manches zündenden Witzwortes erscheint der Dialog für den modernen Geschmack etwas eintönig und zuweilen alltäglich und ver⸗ mag nicht über die starken Mängel in der Entwickelung der Hand⸗ lung, deren Einzelheiten allerdings mit Bühnengeschick ausgestaltet sind, 1““ Die beabsichtigte komische Wirkung der Charakterzeichuung blieb an diesem Abend fast gänzlich aus, weil der Eindruck unüberwindbar war, daß man in den Haupt⸗ personen nicht natürliche Menschen, sondern eher Karikaturen vor sich hatte. Besonders wird die Wirkung aber dadurch beeinträchtigt, daß sich solche Figuren von einem tragischen Hintergrund abheben, der vom Dichter in einem Vorspiel so ernsthaft angelegt ist. daß man auf dieser Grundlage auf ein Trauerspiel gefaßt sein könnte.

Jacques, der „natürliche Sohn“ Charles Sternay'’s, liebt die Nichte seines Vaters, Henriette. Seine Bewerbung wird von den Anverwandten zurückgewiesen; aber weder Jacques noch Henriette verzichten auf ihre Liebe und erwarten von der Zukunft die Lösung des Konflikts. Im Laufe der Zeit schwingt sich Jaecques, dem seine Mutter, Clara Vignot, nachdem ihr eine reiche Erbschaft zugefallen war, eine treffliche Erziehung hatte geben können, durch Begabung und Fleiß zur einflußreichsten Stellung im Ministerium auf. Die veränderten Verhältnisse Jacques' führen dann einen Um⸗ schwung in der Gesinnung der Anverwandten Henriette's herbei, sodaß hierdurch und durch den JT“ Edelmuth des „natürlichen Sohnes“ die Verbindung der Liebenden ermöglicht wird.

Um die Darstellung machte sich neben Fräulein Rosa Bertens als Clara Vignot und Herrn Otto Fricke als Jacques, die ihre Rollen durch psychologisch⸗feines Spiel vertieften, Herr Pansa als Marquis d'Ongebac verdient; mit dem ihm eigenen trocknen Humor brachte er die sarkastischen Bemerkungen des Marquis, dem der Dünkel seiner Schwester zur Zielscheibe beißenden Spotts wird, treffend zur Geltung.

Zu den zehn Symphonie⸗Abenden der Königlichen Kapelle unter Weingartner's Leitung findet der Umtausch der Abonnementskarten täglich von 9 bis 6 Uhr in der Hof⸗Musikalien⸗ Handlung von Bote u. Bock statt.

Das Deutsche Theater bereitet als nächste Neueinstudierung „Romeo und Julia“ mit Josef Kainz und Agnes Sorma in den Titelrollen vor. Dieser Aufführung soll noch im September das auf der Freien Bühne mit Beifall aufgenommene Schauspiel von Georg Hirschfeld „Die Mütter“ folgen.]

Die dritte Novität des Berliner Theaters wird das am Sonnabend, den 7. September, in Scene gehende Volksstück „Der Schlagbaum“ von Heinrich Lee sein.

langen: Friedrich VI. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, zieht

Regen gefallen.

Wetterbericht vom 3. September 8 Uhr Morgens.

meist heiteren Witterung demnächst wahrscheinlich.

Fortdauer der ruhigen, warmen,

fresser. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Heimath. Sonntag Nachmittag:

Deutsche Seewarte.

V

schlacht.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp. in ° Celsius

red. in Millim. Temperatur

3 wolkenlos

2 bedeckt

1 heiter

2 heiter

2 wolkenlos still wolkenlos

1 Regen

1 wolkenlos

Belmullet.. Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Petersbrg. Moskau. Cork, Queens⸗ lown.. Cherbourg. Helber... ht . Hamburg.. Swinemünde

8

haus. (Kroll's Prophet. Gro Mevyverbeer. Tex Scribe, deutsch

Sbse⸗ eses

Ober⸗Regisseur Sucher.

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Alten sungen. Niemann.

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7 ½ Uhr.

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Der Postillon

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urg, als Gast.)

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Male: 1812. Otto von der Ober⸗Regisseur

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4 beiter still wolkenlos 3 heiter

der lügt! ¹) Nachts Gewitter. Uebersicht der Witterung.

Fast ganz Mittel⸗ und Süd⸗Europa überdeckt hoher und gleichmäßig vertheilter Luftdruck mit einem Maximum von 770 mm über West⸗ Rußland, während über Nordwest⸗Europa eine flache Depression lagert, welche indessen die Witterung unserer Gegenden kaum beeinflussen dürfte. Bei schwacher südöstlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland warm, heiter und trocken, nur zu München, wo auch ein Gewitter stattfand, ist etwas!

Freitag (I.

Anfang 7 ½ Uhr.)

Hohenzollern. Freitag

Ballet von Emil Graeb.

Anfang 7 Uhr, Schauspielhaus:

In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. (Annalise: Frau Clara Meyer, Ehren⸗ mitglied des Königlichen

Donnerstag: (Kroll’'s Theater.) 35. Vorstellung. 1 Komische Oper 8 in 3 Abtheilungen, Leuven und Brunswick, von M

Musik von A. Adam. err Heinrich Bötel, vom Stadt⸗Theater in Ham⸗

Schauspielhaus.

Deutsches Theater. Mittwoch: Weh dem, Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Die Weber.

Widerspenstigen Zähmung. 2

Berliner Theater. Mittwoch: Peuthesilea.

(1. Abonnements⸗Vorstellung): hard von Weimar. Hohenzollern.

Residenz⸗Theater. Lautenburg. (Un fil à la patte.) Georges Feydeau. Benno Jacobson. Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

Theater.) 34. Vorstellung. Der ße Oper in 3 Akten von Giacomo t nach dem Französischen des Eugéène bearbeitet von Ludwig Rellstab. In Scene gesetzt vom Dirigent: Kapellmeister

180. Vorstellung. Wie die Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl

kontrakt. Tetzlaff.

spielgesellschaft Carl und Theodor Rosenfeld.

Schauspiels.) Anfang

Breitenbach,

von Lonjumeau. nach dem Französischen des . G. Friedrich. (Chapelou und Saint Phar:

8 4

Neues Theater.

Anfang 7 ½ Uhr.

181. Vorstellung. Zum ersten Schauspiel in 5 Aufzügen von fordten. In Scene geseßt vom ax Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

7 ½ Uhr.

Theater Unter den Linden. Die Chansonnette. Operette in 3 Akten von Viktor von Waldberg. Musik von Rudolf In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ Hierauf: Großes Ballet⸗Divertissement, arrangiert und entworfen vom Balletmeister J. Rei⸗ S v Herr Kapellmeister Federmann. Fr.

Léon und H. Dellinger. Herrn Evpstein. mann.

Abonnements⸗Vorstellung): Der

singer. Anfang 7 ½ U

Großes Ballet⸗Divertissement. Bernhard von Weimar. 1“

Bern⸗ bummler.

Jacobson und Gustav Görß.

„Im Schiller⸗Theater findet die Erstaufführung v Wilbrandt's Lustspiel „Die Maler“ nicht am Sonnabend, am Freitag statt. Morgen wird „Götz von Berlichingen“ ge⸗ geben.

Morgen findet im Zentral⸗Theater die Erstaufführung der Fele e „Eine tolle Nacht“ von W. Nie esie und Jdus Freund, Musik von Julius Einödshofer, statt. Die Balletarrangements

sind vom Balletmeister Gundlach aus Wien.

Mannigfaltiges

Die Truppen der Berliner Garni Ka. sind heute früh zu den Kaiser⸗Manövern ausgerückt.

Ueber das Wesen der Stolze'schen Stenographie wird von dem Zweiten Vorsitzenden des ältesten Stenographischen Vereins zu Berlin, Herrn L. Loepert, ein öffentlicher Vortrag im Hörsaale der Königlichen Akademie der Künste, am Schinkelplatz 6 (Bau⸗Akademie), am Freitag, den 6. d. M., Abends 8 ½ Uhr, gehalten werden, zu welchem der Zutritt Herren, Damen und Schülern unentgeltlich frei⸗ steht. Der Vortragende wird im Anschluß an diesen Vortrag einen Unterrichtskursus in der Stolze'schen Stenographie eröffnen, worüber das Nähere noch bekannt ge eben werden wird.

Frankfurt a. M., 31. August. Bei den Kanalarbeiten am Opernplatz wurden heute Abend gegen 6 Uhr durch aus⸗ strömende Gase vier Arbeiter betäubt. Einer der Arbeiter blieb todt, die anderen sind noch nicht außer Gefahr.

Schwerin i. Mecklb., 1. September. des Delegirtentags des Vereins deutscher Architekten und Ingenieure dauerte von 9 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Abends. Geheimer Baurath Hinkeldeyn⸗Berlin wurde zum Vorsitzenden gewählt. Geheimer Ministerial⸗Rath von Blücher und Bürgermeister Bade bewillkommneten die Abgeordneten. Es wurde die Gründung einer Verbandszeitschrift in Aussicht genommen. Um 7 ½ Uhr fand ein Festmahl im Hötel du Nord statt. Heute wird eine Besichtigung der Bauwerke Schwerins, eine Rundfahrt auf dem See und eine Fahrt nach Lübeck unternommen.

Wien, 31. August. Wie aus Brüx offiziell gemeldet wird, be⸗ gannen dort am 1. August die behördlichen Erhebungen zur n der Ursachen des Schwimmsandein bruchs und zur Bestimmung von Sicherheitsvorkehrungen, welche die Wiederholung einer solchen Katastrophe auszuschließen geeignet sind. Sämmtliche Experten einigten sich dahin, daß sowohl an der Peripherie des Bruchgebiets, wie auch im Zentrum desselben mehrere Bohrungen vorgenommen und die Hauptbrunnen hinsichtlich des Wasserspiegels vor und nach der Katastrophe untersucht und weiterhin beobachtet werden sollen. Behufs Vermeidung weiterer Terrain⸗ rutschungen wurde angeordnet, daß sämmtliche Verbrüche im Stadt⸗ gebiet unverzüglich verstützt werden. Die Verhandlungen der Brüxer Kohlenbergbau⸗Gesellschaft mit den durch die Katastrophe Geschädigten haben bereits in mehreren Fällen zu positiven Resul⸗ taten geführt.

Laibach, 3. September. Gestern Abend 11 Uhr 8 Minuten wurde hier ein kurzer, aber sehr heftiger Erdstoß verspürt, welchem geringere Erschütterungen vorausgingen und folgten. Die Bevölkerung, die durch das heftige Getöse alarmiert worden war, beruhigte sich jedoch bald wieder. Es hat sich keinerlei Unfall ereignet.

Mailand, 1. September. Heute Nachmittag wurde im Dome der eucharistische Kongreß mit einer Ansprache des Kardinals Ferrari eröffnet. Anwesend waren 60 Erzbischöfe und Bischöfe sowie die Kardinale Mauri und Carto. 8

Die gestrige Sitzung

1

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8

Zessel, 3. September. (W. T. B.) Seine Majestät

der Kaiser kamen heute früh hier an. Im Allerhöchsten

Gefolge befinden sich Lord Lonsdale, General von Hahnke und

General⸗Lieutenant von Plessen. Seine Majestät begrüßten den dort anwesenden Finanz⸗Minister Miquel huldvollst und

ritten sodann unter dem jubelnden Hurrah der versammelten

Lessing-Theater. Mittwoch: Der Veilchen⸗ Die Schmetterlings⸗

Direktion: Mittwoch: Fernands Ehekontrakt. Schwank in 3 Akten von

Uebersetzt und bearbeitet von In Scene gesetzt von Sigmund

Donnerstag und folgende Tage: Fernands Ehe⸗

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26.

Jeden Abend 7 ½ Uhr: Gesammtgastspiel der Schau⸗

„Die Liliputaner“.

Die Reise nach

dem Mars. Großes Ausstattungsstück mit Gesang

und Tanz in 4 Akten und 13 Bildern von Robert

Schiffbauerdamm Mittwoch: Der natürliche Sohn. (Rieser naturel.) Komödie in 4 Akten und 1 Vorspiel von (Gültz). Eine To Alexandre Dumas. Deutsch von Paul Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang

Donnerstag und Freitag: Der natürliche Sohn.

Donnerstag: Die Chausonnette. Hierauf:

Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Parade⸗ Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leon Treptow. Kuplets von Ed. Musik von Gustav

Bevölkerung nach dem Exerzierplatz. Das Wetter ist prachtvoll.

8

Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. 8 8 Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. 8 11“; X“ Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Mittwoch, den 4. September: Novität! ersten Male: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Eine tolle Nacht. 8

Sigmund

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete von Flotow mit Hrn. Lieut. d. R. Friedrich von Wichelhaus (Norderney). Frl. Anna Herwarth von Bittenfeld mit Hrn. Lieut. Horst von Falkenhayn (Zoppot Bromberg). Frl. Elsbeth von Gehe mit Hrn. Prem. Lieut. Rust (Grimma).

Geboren: Ein Sohn:

iesenburg). Hrn.

Direktion:

88

(Le fils

Hrn. Pfarrer Polenske ter:

Lieut. Wilhelm von Jena (CTrier).

Gestorben: Fr. Louisa von Milewski, geb. Tichy (Detmold). Hr. Kanzlei⸗Rath Bürgermeister Karl Willert (Rotenburg a. d. Fulda). Hr. Geheimer Sekretär a. D. Fritz Meisner (Berlin).

Mittwoch: Hr. Prediger emerit. Theodor Steffens (Kyritz). 1

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 8 Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffentlichen Anzeigers (Kommanditgesell⸗

schaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 26. bis 31. August 1895

rem.⸗Lieut. von Gerlach Hrn. Rittmeister Carl Grafen von der Goltz (Berlin). Hrn.

Deulschen Reichs⸗Anz

—————

1. Untersuchun s.Sachen. 2. v Fustellungen u. der

8

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc, Versicherung. 14. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Berlin, Dienstag,

Oeffentlicher Anzeiger.

1

r ste Be I1 eiger und Königlich Preußischen

den 3. September

Staats⸗Anzeiger.

1895.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschafteteen. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[32686] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Kaufmann Emil Nüsser wegen wiederholten Betruges unter dem 27. April 1895 in den Akten U. R. II. 302. 1894 erlassene Steck⸗ brief wird zurückgenommen. 5

Berlin, den 30. August 1895. 1 DerÜntersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

[32685] 3 1 K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Die wegen Verletzung der Wehrpflicht seinerzeit verfügte Vermögensbeschlagnahme gegen den am 23. Dezember 1859 zu Unterböhringen O.⸗Amts Geislingen geborenen Karl Friedrich Wilhelm Reich⸗ mann ist wieder aufgehoben worden. Den 28. August 1895. G Seeger, H.⸗A.

Staatsanwaltschaft Tübingen. Die wegen Verletzung der Wehrpflicht seinerzeit verfügten Vermsgensbeschlagnahmen gegen: 1) Max Emil Julius Weber, geb. den 17. Fe⸗ bruar 1859, zu Weinsberg, Fasz. 9/90. 2) Ernst Hermann Alfred Weber, geb. den 25. November 1863 zu Schwenningen, Fasz. 9/121, sind wieder aufgehoben worden. Den 28. August 1895. 8 Seeger, H.⸗A.

——:—

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

8 [32683] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 48 Nr. 2304 auf den Namen des Agenten Siegmund Hauck hier eingetragene, in der Adolphstr. 16 belegene Grundstück in einem neuen

Termin am 21. Oktober 1895, Vormittags

10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue

Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 36,

versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6200 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Peitere enthält der Aushang an der Gerichts⸗ tafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ chlags wird am 21. Oktober 1895, Nach⸗ mittags 12 ¼ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Atten 85 K. 49/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Berlin, den 27. August 1895. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.

[32682]

Zur Zwangsversteigerung der beschlagnahmten

Erbpachthufe Nr. 7 zu Göhren, dem Erbpächter

Sobhst daselbst gehörig, mit Zubehor, finden Termine 1) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben ge⸗ hörenden Gegenstände und zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulierung der Verkaufsbedingungen am Sonnabend, den 16. November 1895, Vor⸗ mittags 11 Uhr, .

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 18. De⸗ zember 1895, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 6 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. No⸗ vember an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Gerichts⸗Sekretära. D. Kruse zu Döͤmitz, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit

Zubehör gestatten wird. Dömitz, den 24. August 1895. . Großherzogliches Amtsgericht.

[32679] 1 1 In der Zwangsversteigerung des Kaufmann Hugo Engels'schen Grundstücks Borsigstraße 30 (Invaliden⸗ haus⸗Parzellen XI Nr. 374) 85. K. 43. 95. werden die Termine am 20. September d. J. sowie das Verfahren aufgehoben.

Berlin, den 28. August 1895. .

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

32681 In . Zwangsvollstreckungssache des Handdiensters riedrich Kallmeyer in Stiege, Klägers, wider die hefrau des Schneidermeisters Friedrich Winnig, aroline, geb. Westphal, daselbst, Beklagte, wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre unter Angabe des Betrages an Kapital, insen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier an⸗ zumelden. Zur Erklärung über den Vertheilungs⸗ plan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird ermin auf Sonnabend, den 28. tember 1895, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Amtsgericht anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Hasselfelde, den 28. August 1895. Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.)

32747] Bekanutmachung. In dem Aufgebotsverfahren, betreffend Antrag des Gutsbesitzers Jakob Päffgen zu Frauenthal bei Liblar auf Kraftloserklärung der 3 ½ p&orozentigen Preuß. Konsols von 1885 Litt. B. Nr. 2020, 10 677 und 10 678 über je 2000 ℳ, ist der Aufgebotstermin ufgehoben und das Verfahren eingestellt worden.

W Rabe, als Gerichtsschreiber.

[66662] Aufgebpot. 1

Der Gerichts⸗Assistent Schlesmann in Reinbeck, als Pfleger des Nachlasses 1) des verstorbenen Käthners Heinrich Nicolaus Schreck in Boberg; 2 des Alten⸗ theilers Hans Jacob Peerschen dofelb st, hat das Aufgebot der Sparkassenbücher der Bergedorfer Sparkasse 1) Litt. E. Fol. 966, Nr. 4574, lautend auf für den Käthner Heinrich Nicolaus Schreck in Boberg, früher Hausknecht in Bergedorf, auf den Namen Heinrich Schreck, belegte 8141,75, und 2) Litt. B. Fol. 733, Nr. 1511, lautend auf für den Altentheiler Hans Jacob Peerschen in Boberg auf den Namen von H. J. Peerschen, Boberg belegt⸗e 500 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. No⸗ vember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. 3 Bergedorf, den 4. Februar 1895. 1

Das Amtsgericht. (gez.) Lamprecht Dr.

Beglaubigt: W. Müller, Gerichtsschreiber.

[23049] Aufgebot. Das angeblich verlorene oder gestohlene Quittungs⸗ buch Nr. 14 390 der Sparkasse der Stadt Wesel über eine Kapitalanlage von 800 ℳ, lautend auf den Namen des Sergeanten August Zernikow von der 13. Kompagnie Infanterie⸗Regiments Nr. 56 zu Wesel soll auf Antrag desselben behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden. Der Inhaber des bezeichneten Quittungsbuchs wird aufgefordert, späte⸗ stens im Aufgebotstermine, den 12. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte seine Rechte geltend zu machen und das Buch vorzulegen, andernfalls die Kraftloserklä⸗ rung desselben erfolgen wird. F. 6/95. 1 Wesel, den 30. Juni 18905. . Königliches Amtsgericht. [8104] Aufgebot. 1

Die Handlung in Firma H. Wolff, offene Handels⸗ gesellschaft in Verlin⸗ Burgstr. 29, vertreten durch den Rechtsanwalt Brühl in Berlin C., hat das Auf⸗ ebot von sechs durch sie ausgestellten, von Ludwig Grock, B. Rector’'s Nachfolger in Königshütte als Bezogenen angenommenen Wechseln über 300 ℳ, 300 ℳ, 300 ℳ, 300 ℳ, 300 und 210 ℳ, fällig am 18. April, 18. Mai, 18. Juni, 18. Juli, 18. August und 18. September 1895, beantragt. Spätestens im Aufgebotstermine am 15. April 1896, Vormittags 10 Uhr, Zimmer 8, haben die unbekannten Inhaber der Wechsel, wozu sie hier⸗ durch aufgefordert werden, ihre Rechte bei uns anzu⸗ melden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls diese werden für kraftlos erklärt werden.

Königshütte, den 25. April 1895.

Königliches Amtsgericht. [32697] -

Der Kaufmann Alexander Strich zu Berlin hat das Aufgebot beantragt eines angeblich verbrannten Wechsels, gezogen zu Beyenburg am 29. März 1895 von J. W. Braun über 121,14 auf Johann Kraus zu Huckingen per 28. Juni 1895 an eigene Ordre, indossiert auf Gotthelf Zimmer und dann auf Strich. Der Inhaber wird aufgefordert, späte⸗ stens am 4. Januar 1896, Vorm. 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Ratingen, den 29. August 1895.

Königliches Amtsgericht.

[28120] Aufgebot. ““ Das Erbschaftsamt zu Hamburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Kellinghusen in Bergedorf hat das Aufgebot der zu Gunsten von Carsten Heit⸗ mann am 2. April 1704 ausgestellten Hypotheken⸗ nrbu über Ct. R 700, eingetragen zunächst vor⸗ stehender 1800 in dem Gehöfte von Hennig Burmester, e 90 des Landbuchs für Altengamme beantragt. er Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 24. April 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bergedorf, den 29. Juli 1895. Das Amtsgericht. (gez.) Blumenbach. Veröffentlicht:

[32677] Aufgebot.

Auf Antrag des Partikulier Oswald Hüttner zu Liegnitz wird der Karl Friedrich Wilhelm Adolph Haeder, geboren am 9. September 1834 als Sohn des Inwohners Johann Samuel Haeder und der Johanne Christiane Friederike Haeder, geb. Springer, welcher sich bis zum Jahre 1871 in 82. auf⸗ gehalten hat und sodann verschollen ist, aufge ordert, sich spätestens im Aufgebotstermine, den 12. Juni 1896, Vormittags 10 ¼ Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht Zimmer Nr. 29 zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Liegnitz, den 26. August 1895.

Königliches Amtsgericht. 8

32696 1 25. Januar 1824 (vielleicht auch schon am 25. Januar 1822) hierorts geborene uhmacher⸗ geselle Johann August Friedeich Schmidt,⸗ welcher im Jahre 1851 nach St. Francisco in Amerika

Verbleib seit dieser Zeit nichts hat ermittelt werden können, wird hierdurch aufgefordert, sich binnen 2 Jahren von heute an persönlich zu melden oder den Ort seines Aufenthalts bekannt zu machen, widrigenfalls sein seit dem 18. August 1856 durch einen Abwesenheitskurator verwaltetes Vermögen, bestehend aus einem Sparkassenbuch über 330 ℳ, 64 Thalern und 24 Schillingen, sowie 20 Silber⸗ schillingen nebst Zinsen, seinen nächsten Verwandten für 21e g ““ wird. Neustrelitz, 11. Augus . Großherzogliches Amtsgericht. Abth. I. Jacoby.

[32695] Bekanntmachungg. Auf den Antrag des Maurermeisters Carl Thiel zu Langhermsdorf, als Pfleger des Nachlasses des am 1. August 1895 zu Langhermsdorf, Kreis Freystadt, N.⸗Schlesien, verstorbenen Schmiedemeisters und Schankwirths Hermann Gelfert von ebenda, dessen hinterlassene Wittwe für sich und als Vormünderin ihrer sieben Kinder der Erbschaft in den Nachlaß ge⸗ richtlich entsagt hat, werden die Nachlaßgläubiger des letzteren aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte gegen den Nachlaß spätestens im Aufgebotstermin am 16. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 11 bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie gegen den Nachlaß ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Todes des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird. Freystadt, den 28. Augaft 1895. 8 Ksönigliches Amtsgericht.

8 Krischke.

[32732] 16 Nr. 8527. Durch Endbescheid des Gr. Amts⸗ gerichts hierselbst vom 30. August 1895 wurde der im Jahre 1830 zu Nußbach geborene und zuletzt in Aachen wohnhafte Uhrenhändler Josef Feiß unter Verfällung in die Kosten des Verfahrens für ver⸗ schollen erklärt. 8

Triberg, den 30. August 1895. .

Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts:

Darlehn aus der Schuldurkunde vom ep⸗ tember 1862, eingetragen am 6. Oktober 1862 für die unverehelichte Friederike Amalie Talk in Paters⸗ walde in Abth. III Nr. 3 des Grundbuchs des dem

Boppré.

[3276338 Im Namen des Königs! Verkündet am 24. August 1895. Res. Dr. Fokuhl, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Gerichts⸗Assistenten Schles⸗ mann in Reinbek als Nachlaßpflegers in den Nach⸗ laßsachen Perschen und Schreck, Boberg, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Reinbek durch den Ge⸗ richts⸗Assessor Dr. Heintges für Recht: 1d

Die folgenden Sparkassenbücher der Reinbeker Spar⸗ und Leihkasse: 8

1) A. Nr. 19, Cath. Marg. Perschen, Boberg, 1850 ℳ,

2) A. Nr. 20, Cath. Marg. Johanna Perschen in Boberg, 1850 ℳ,

3) A. Nr. 28, Hans Jacob Perschen, Boberg, 3460 ℳ, 1 b

9 A. Nr. 2118 Heinrich Nicolaus Schreck in Boberg, 12 156,91 ℳ, 1

werden für kraftlos erklärt. Reinbek, den 24. August 1895.

Königliches Amtsgericht. es. 1 3 Ausgefertigt: Becher, Aktuar, Gerichtsschreiber

[32762] Im Namen des Königs! Verkündet am 24. August 1895.

Ref. Dr. Fokuhl, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Arbeiters Heinrich Stamer

aus Sande erkennt das Königliche Amtsgericht zu

Reinbek durch den Gerichts⸗Assessor Dr. Heintges für Recht: 1 88

Das auf den Namen des Arbeiters Heinrich

Stamer in Sande von der Schwarzenbeker Spar⸗

kasse zu Schwarzenbek ausgestellte Kontobuch Nr. 4715

Vol. XIV, auf das 142,55 belegt stehen, wird für kraftlos erklärt. 2

Reinbek, den 24. August 1895. 8 b

Königliches Amtsgericht. 1

Heintges.

Ausgefertigt: Becker, Aktuar, Gerichtsschreiber.

Im Namen des Königs

Verkündet am 7. August 1895.

Refer. Litten, Gerichtsschreiber.

In der Aufgebotssache des Besitzers '2n Carl Wolk und auf dessen Antrag hat das Königliche Amtsgericht v. 8 den Amtsgerichts⸗ Rath Uhl für Recht erkannt:

Die eclus eacehnge über 30 Thaler 18 Sgr. 7 Pfennig Erbgelder, eingetragen aus dem Erbrezeß vom 6. Oktober 1829 und 2. Juni 1832 konf. 30. September ej. a. für Friedrich Wilhelm Petschulat in Abth. III Nr. 1 des Grundbuchs des dem Besitzer August Carl Wolk gehörigen Grund⸗ stücks Reinlacken Nr. 9, gebildet aus den vor⸗ bezeichneten Rezessen und dem Hypothekenschein vom 19. Mai 1838, wird für kraftlos erklärt, und werden die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller zur

Last gelegt.

[32731]

Im Namen des Königs!

Verkündet am 7. August 1895. Refer. Litten, Gerichtsschreiber.

In der Aufgebotssache des Arbeiters Carl Schimmelpfennig aus Paterswalde und auf Antrag desselben hat das Königliche Amtsgericht zu Wehlau

[32728]

ESuskirchen, den 29. August 1895.

önigliches Amtsgericht

ausgewandert ist und über dessen Aufenthalt und

durch den Amtsgerichts⸗Rath Uhl für Recht er⸗ kannt:

““

Die Hypothekenurkunde über 41 Thaler 10 Sg

Arbeiter Carl Schimmelpfennig gehörigen Grund⸗ stückes Paterswalde Nr. 42, gebildet aus der Schuld⸗ urkunde vom 27. September 1862 und dem Hypo⸗ thekenbuchsauszuge vom 3. Oktober 1862, wird für kraftlos erklärt, und werden die Kosten des Ver⸗ fahrens dem Antragsteller zur Last gelegt. [32729) Im Namen des Königs! Verkündet am 7. August 1895. Refer. Litten, Gerichtsschreiber. In der Aufgebotssache des Gutsbesitzers Hermann Doepner aus Tölteningken und auf Antrag desselben hat das Königliche Amtsgericht zu Wehlau durch den Amtsgerichts⸗Rath Uhl für Recht erkannt:

Die Hypothekenurkunde über 2000 Thaler Dar⸗ lehn aus der Schuldurkunde vom 15. März 1856, eingetragen am 29. April 1856 für den Postinspektor Ludwig Heinrich Calame in Abth. III Nr. 10 des Grundbuchs des dem Gutsbesitzer Hermann Doepner gehörigen Grundstücks Tölteningken Nr. 5 und für die verwittwete Frau Louise Kreth, geb. Petrusch, in Tölteningken subingrossiert, gebildet aus der Schuldurkunde vom 15. 882 aus dem

83 29. April 1856, de

Hypothekenbuchsauszug vom . Auguft 1856, den Attest vom 3. September 1856 und dem Prioritäts⸗ vermerk vom 6. Oktober 1877, wird für kraftlos erklärt und werden die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller zur Last gelegt.

[32730] Im Namen des Königs!

Verkündet am 7. August 1895

Refer. Litten, Gerichtsschreiber. In der Aufgebotssache des Maurers Friedrich Raphael aus Petersdorf und auf Antrag desselben hat das Königl. Amtsgericht zu Wehlau durch den Amtsgerichts⸗Rath Uhl für Recht erkannt: Die Hypothekenurkunde über 1950 rückständige Kaufgelder, eingetragen aus dem Kaufvertrage

8 ail 24 8 vom 30. Oktober 1889, am 4. November ej. a.

für die Besitzer Friedrich und Eweline, geb. Ra⸗ poehn, Raphael'schen Eheleute in Abth. III Nr. 6 des Grundbuchs des dem Maurer Friedrich Raphael gehörigen Grundstücks Petersdorf Nr. 19, gebildet aus dem Hypothekenbrief vom 4. November 1889 26. Mai 8 1

und dem Kaufvertrag vom —20. Oktober 1889, wird für kraftlos erklärt, und werden die Kesten des2 fahrens dem Antragsteller zur Last gelegt.

[32726]

In Sachen, betreffend das Aufgebot der über die Post Abtheilung III Nr. 2 des Artikels 37 von Wölfershausen gebildeten Schuldurkunde, hat das unterzeichnete Amtsgericht heute für Recht erkannt:

Die Schuldurkunde vom 12. Januar 1856 über 160 Thaler Darlehn für den Lohgerbermeister Wilhelm Münscher zu Hersfeld, eingetragen im Grundbuch von Wölfershausen Abtheilung III Nr. 2 auf dem Grundvermögen der Wittwe des Tage⸗ löhners Heinrich Münzel, Christine, geb. Burkhardt, und deren Kinder zu Wölfershausen, wird für kraft⸗ los erklärt. (F. 1/95.) 2

Friedewald, den 29. August 1895.

Königliches Amtsgericht.

[32703] Oeffentliche Zustellung. 8 Der Julius Tschirret, Tagner, zu Aue i. E., ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Dr. Stoeber, klagt gegen dessen Ehefrau Maria, geborene Lang, früher in Thann i. E., zur Zeit ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, auf Ehescheidung, mit dem An⸗ trage: Kaiserliches Landgericht wolle die zwischen den Parteien bestehende Ehe für aufgelöst erklären und der Beklagten die Kosten zur Last zu legen, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Zivilkammer des Kaiser⸗ lichen Landgerichts zu Mülhausen i. E. auf Don⸗ nerstag, den 28. November 1895, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der nufforverung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be⸗ stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt vans gt. Mülhausen, den 31. vnouft 895. 1 oeßler Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts. 32702 Oeffentliche Zustellung. . 192 . nulg⸗ geb. Range, zu Friedland i. Meckl., vertreten durch den Rechtsanwalt Brunswig in Neustrelitz, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Wilhelm Buchwitz, früher in Friedland, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus dem Grunde böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Ehe⸗ scheidung, und ladet den Beklagten zur mün lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Zweite Zivil⸗ kammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Neu⸗ streliz auf den 19. Dezember 1895, Vor⸗ mittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Neuftrelitz, 28. August 1895. (L. S.) raun als Gerichtsschreiber des Großberzogl. Landgerichts. 32701 Oeffentliche Zustellung. .“ Die 1. Armenrecht ac gassene Minna, verehel. Scheer, geb. Scharch, in Pößneck, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Wedekind in Gera, klagt

gegen ihren Ehemann, den Schuhmacher Augu

11u“