1895 / 217 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

FSochdruckgebiet über

und Bleiweiß; C. Drehscheiben für Lokomotiven; D. Bürsten, Feilen, Eisenketten, verschiedenes Werkzeug, Portland⸗Zement. Bedingungs⸗ heft in den Bureaux der Gesellschaft A. für 21 sh., B. für 10 sh. 6 d., C. für 5 fh., D. für 2 sh. 6 d.

Italien.

17. September, 12 ½ Uhr. I. Marine⸗Departement in La Spezia: Lieferung von Feilen und Raspeln verschiedener Art und Größe aus Gußeisen. Voranschlag 54 000 Fr., Kaution 5400 Fr., Kosten 800 Fr. Def. Zuschlag 7. Oktober 12 Uhr.

25. September, 12 Uhr. II. Marine⸗Departement in Neapel: Lieferung von Draht, Kupfer und Messing in Stangen und Blättern für 1895/96. Voranschlag 161 000 Fr. Kaution 16 000 Fr. Kosten 3200 Fr. Def. Zuschlag Gb“ 8 Uhr.

ortugal.

25. September, 1 Uhr. Königlich portugiesische Eisenbahngesell⸗ schaft, Zentralstation von Lissabon (Rocio): Lieferung von I. Kupfer⸗ platten für Lokomotiven⸗Heizräume, II. Kupfer⸗ und Messingröhren und Kupfer in Stangen. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft, 28 Rue de Chzateaudun in Paris.

Rumänien.

30. Oktober, 3 Uhr. Stadtverwaltung von Galatz: Ausführung der Pflasterung in 17 Straßen in Granitsteinen und Bau der Trottoirs aus Lavaplatten mit Graniteinfassung; die Berlad⸗Straße allein wird makadamisiert. Totaloberfläche der Straßen 50 832 qm, der Trottoirs 19 936 qm. Totalvoranschlag 1 388 800 Fr. Prov. Kaution 70 000 Fr. Auskunft bei der Stadtverwaltung in Galatz an den Nichtfeiertagen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bei Packeten nach der Schweiz bedarf es der Beifügung besonderer Ursprungszeugnisse, welche bisher bei Waaren, die in der Schweiz je nach der Herkunft verschiedenen Zollsätzen unterlagen, erforderlich war, nach einem Beschluß des schweizerischen Bundesraths hinfort nicht mehr.

Der vom 1. Oktober ab gültige Fahrplan für die der König⸗ lichen Eisenbahn⸗Direktion St. Johann⸗Saarbrücken unterstellten Eisenbahnstrecken weicht in folgenden wichtigeren Aende⸗ 8 von dem Sommerfahrplan ab: Aufgehoben werden: P.⸗Z. 356 ab Bingerbrück 10,92, g. .341 a ab Saarbrücken 11,34, P.⸗Z. 347 a ab Saarbrücken 2,22, P.⸗Z. 346a ab St. Wendel 3,55 für die Zeit vom 1. November 1895 bis 29. Februar 1896. Neu eingelegt werden: P.⸗Z. 488 Völklingen—Saarbrücken, P.⸗Z. 409 Saarbrü en Völk⸗ lingen, P.⸗Z. 201 Kaisersesch Mayen, P.⸗Z. 212 Mayen-—Kaisersesch und P.⸗Z. 207 Mayen—-Andernach.

Bremen, 10. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“ ist am 9. Sep⸗ tember Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 7. September Nachmittags von New⸗York nach Genua abgegangen. Der Postdampfer „Bonn“ ist am 8. Sep⸗ tember Abends in Antwerpen angekommen. Der Schnell⸗ dampfer „Trave“ ist am 7. September von New⸗ York nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Ems“ hat am 8. September Abends die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer „Roland“ ist am 7. September von Buenos Aires nach der Weser abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“ ist am 8. September Morgens in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „Saale“

ist am 9. September Nachmittags auf der Weser angekommen.

Theater und Must.

Neues Theater. 8 Am Sonnabend fand in neuer Einstudierung und zum theil neuer Besetzung eine Aufführung von Pailleron s Lustspiel „Komödianten“ (Cabotins) statt. Ueber die Eigenschaften des Stückes ist bereits im vergangenen Jahre an dieser Stelle berichtet worden; es genügt also, über die jetzige Darstellung einige Worte zu sagen. Im allgemeinen war dieselbe flott und lebendig. Von den neuengagierten Kräften ist vor allem Herr Richard Georg, ehedem am Schiller⸗Theater, lobend hervorzuheben, der den redegewandten Journalisten Pégomas mit Frische und Natürlichkeit spielte. Neben ihm boten die Herren Hubert Reusch als St. Marien und Carl Weiß als Bildhauer Cardevent anerkennenswerthe Leistungen. Hin⸗ gegen traf Fräulein Brandstädter den leichten Konversationston nicht so gut, da sie einerseits zuviel Pathos aufwandte und dann auch auf

schlackenfreie Aussprache zu -2 Werth legte. Besser war Fräulein Lux. Sie spielte die kindlich naive Valentine schlicht und natürlich; eine gewisse Befangenheit wird wohl bald überwunden sein. Frau Carlsen füllte als zärtliche Mutter Cardevent ihren Platz wieder ganz

aus. Das Publikum war recht beifallsfroh.

In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Richard Wagner's „Tannhäuser“ (Pariser inrichtung) mit Herrn Sylva in der Titelrolle zur Aufführung. Den Wolfram singt Herr Betz, die Elisabeth Fräulein Hiedler, die Venus Frau 1 den Landgrafen Herr Mödlinger. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Am Freitag geht Beethoven’'s „Fidelio“ mit Frau Sucher als Leonore und Herrn Gudehus als Florestan unter Kapellmeister Weingartner’s Leitung in Scene.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shake⸗ speare’'s „Romeo und Julia“ mit Herrn Matkowsky und Frau von Hochenburger in den Hauptrollen gegeben.

Die neue Operette, welche Johann Strauß soeben vollendet hat, soll Anfang Mai des nächsten Jahres im Lessing⸗Theater zur Aufführung kommen, und zwar, wie die Direktion mittheilt, entweder mit einer auserlesenen eigenen Gesellschaft, die unter Leitung einer ersten mustkalischen Kraft gestellt werden soll, oder mit einem aus⸗ wärtigen Operetten⸗Ensemble.

Im Schiller⸗Theater werden die Hauvptrollen des Scribe’schen Lustspiels „Das Glas Wasser“ von den Damen Detschy, Pauly und Meyer, den Herren Patry und Bach dargestellt werden. Morgen gelangt G. von Moser's Schwank „Ultimo“ zur Aufführung.

Im Neuen Theater wird zusammen mit Gustav von Moser's und Thilo von Trotha's dreiaktigem Schwank „Frau Müller“ eine Plauderei in einem Akt „Der Eisbrecher“ in Scene gehen, die den Wiener Schriftsteller Felix Dörmann zum Mitverfasser hat.

Im Garten von Kroll's Etablissement konzertiert morgen der K. K. Hofball⸗Musikdirektor Herr Eduard Strauß mit seiner vollständigen Kapelle aus Wien. Derselbe bringt bei dieser Gelegen⸗ heit einige für Berlin neue Kompositionen zu Gehör, und zwar: „Innig und sinnig“, Polka von Ed. Strauß. „Die Jubilanten“, Walzer von Ed. Strauß. Walzer aus dem Ballet „Der Berggeist“ von Erik Meyer⸗Hellmund. „Elektrisch“, Polka von Ed. Strauß. Der Eintrittspreis beträgt 1 (Dutzendbillets 8 ℳ).

Die Uebungen des Philharmonischen Chors (Dirigent: Siegfried Ochs) beginnen am Dienstag, den 17. September, im Saal Bechstein. 1

Die V. Symphonie von Tschaikowsky, welche zu den hervor⸗ ragendsten Werken des verstorbenen russischen Meisters gehört, ist für eines der ersten Philharmonischen Konzerte zur Aufführung gewählt worden.

Die vier Daten des ersten Cyelus der dieswinterlichen Joachim⸗ Quartett⸗Abende lauten definitiv, wie folgt: 12. Oktober, 26. Oktober, 11. Dezember und 28. Dezember. Das Abonnement ist in der Hof⸗Musikhandlung von Bote & Bock, Leipzigerstraße 37, eröffnet. Den vorjährigen Abonnenten des ersten Cyeclus werden ihre bisherigen Plätze bis zum Donnerstag, den 3. Oktober, Abends 6 Uhr,

reserviert.

Mannigfaltiges.

Zum 1. Oktober 1895 bezw. 2. Jannar 1896 können vom Magistrat Stiftungsgelder im Betrage von 280 500 bezw. 1 670 000 auf Grundstucke innerhalb der Stadt Berlin zur ersten Stelle ausgeliehen werden. Schriftliche Anträge sind im Bureau Zimmer 27 des Rathhauses abzugeben.

Die Erhebung der von den hiesigen Grundstücken zu entrichtenden Real.⸗Sublevations⸗Beiträge wird für die Zeit vom 1. Ok⸗ tober bis Ende Dezember 1895 unterbleiben.

Der 74. Unterrichtskursus in der vereinfachten Stolzeschen Stenographie unter Leitung des Herrn L. Loepert, Zweiten Vorsitzenden des öö“ Vereins zu Berlin, beginnt im Hörsaal der Königlichen Akademie der Künste, am Schinkel⸗ platz 61 (Bau⸗Akademie), Freitag, den 13. d. M., Abends 8 ½ Uhr. Der Kursus umfaßt 12 Lektionen, welche Dienstag und Freitag von 8 ½ bis 9 ½ Uhr Abends stattfinden. Theilnehmerkarten für Herren, Damen und Schüler à 6 sind bei Beginn des Kursus im Hörsaal, vorher beim Hauswart der Bau⸗Akademie und im preußischen Abge⸗ ordnetenhause, Leipzigerstraße 75, beim Pförtner zu entnehmen.

Der Unterricht der Fach⸗ und Fortbildungsschule des Vereins der Berliner Gastwirkhe und des Vereins der Berliner Weißbierwirthe beginnt am Wetsf. den 16. September Nachmittags 4 Uhr. Anmeldungen zu demselben werden an diesem Tage, von Nachmittags 3 ½ Uhr ab, im Schullokal, Alte Jakob⸗ straße 75, Parterre⸗Saal, entgegen genommen.

Potsdam. Das Zivil⸗Waisenamt in Potsdam macht bekannt, daß die diesjährige Generalversammlung des Stiftungs⸗ Vereins des Zivil⸗Waisenhauses am Mittwoch, den 23. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, im Anstaltshause, Neue König⸗ straße 122 daselbst, stattfindet. Die Mitglieder des Vereins werden zu derselben mit dem Bemerken eingeladen, daß die Rechnungen der Fil eaisenbanaase für das Jahr 1894 für die stimmberechtigten

rren im Anstaltssaale in den Tagen vom 1. bis 15. Oktober und der Sitzung selbst vor und während derselben ausliegen werden.

Hannover, 9. September. Zur Hauptversammlung des Gustav Adolf⸗Vereins sind zahlreiche Abgeordnete hier ein⸗ getroffen. Heute findet eine Vorstandssitzung statt. Die Verhand⸗ lungen dauern bis einschließlich den 12. September.

Paris, 9. September. Heute Abend 10 Uhr 20 Minuten fand zwischen dem Tunnel von Batignolles und dem Bahnhof Saint⸗ Lazare ein Zusammenst zweier Züge statt, von denen der eine nach Versailles, der andere nach Moulineaux fuhr. Zwanzig Personen sind verwundet, darunter zehn schwer.

Paris, 9. September. Die Persönlichkeit des Urhebers des gegen Rothschild versuchten Bomben⸗Attentats ist jetzt identifiziert, doch wird der Name noch geheim ge⸗

alten, um die gerichtliche Untersuchung nicht zu er⸗

schweren. Dem „W. T. B.“ zufolge sei es ein gewisser Victor B.; derselbe stamme aus sehr guter Familie, sei ein Schüler der höheren Gewerbeschule zu Chalons und vordem angeblich Maschinist bei der Nordbahn gewesen. Er habe sich an Rothschild rächen wollen, weil er aus dieser Stellung entlassen worden sei. “X“

Rybinsk, 9. September. Auf einem Schleppdampfer fand hier eine Kesselexplosion statt. Der Kapitän und zwei Matrosen wurden getödtet und drei verletzt. Der Dampfer ist gesunken.

Turin, 9. September. Der zur Zeit hier tagende dreizehnte Kongreß der italienischen Katholiken ist stark besucht. Der⸗ selbe wurde gestern Nachmittag von dem Erzbischof von Turin mit einer Rede eröffnet. Anwesend sind 20 Erzbischöfe und Bischöfe und 40 Episkopats⸗Delegirte.

Zürich, 9. September. Der heute im hiesigen Polytechnikum eröffnete Kongreß für die Prüfung von Baumaterialien zählt 300 Theilnehmer aus 14 Staaten. Den Gruß des Landes entbot der Präsident des schweizerischen Schulraths Oberst Bleuler. Kick aus Wien hielt eine Gedächtnißrede auf den verstorbenen Stifter des Kongresses Bauschinger, und Professor Dyckehoff eine solche auf den verstorbenen Professor Böhme.

Antwerpen, 10. September. In der vergangenen Nacht stieß der norwegische Dampfer „Xania“, von Bergen nach Ant⸗ werpen unterwegs, mit dem spanischen Dampfer „Manilla⸗, welcher sich auf der Reise von Antwerpen nach Santander befand, östlich von Vlissingen zusammen. Die „Fania“ wurde in zwei Stücke zerschnitten und sank fofort, die ganze Besatzung mit sich in die Tiefe ziehend. Ein belgischer Lootse, der die „Pania“ führte, zwei Kinder des Kapitäns und drei Matrosen sind ertrunken. Der Rest der Besatzung wurde von der „Manilla“ aufgefischt, welche dieselbe in Vlissingen ans Land setzen

wird. Die Beschädigungen der „Manilla“ sind keine schweren.

. New⸗York, 9. September. Aus Houghton (Michigan) wird berichtet: Durch einen Brand in der Orceola⸗Kupfer⸗

mine wurden 30 Bergleute von der Außenwelt abgeschlossen; man befürchtet, daß dieselben umgekommen sind.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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vom 10. September Morgens.

Wetterberi

8 2*

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haus.

Wetter. hãnser

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim. Temperatur in 0 Celsius [50 C. = 40 R.

7 halb bed. 3 wolkig

2 bedeckt

1 wolkig

2 wolkenlos 4 wolkig

1 bedeckt

Schlegel. Max Grube.

f AO

5 halb bed. 3 bedeckt 2 wolkenlos

wolkenlos halb bed. heiter

Regen

wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos

0, O——

Mosenthal. NO

Alten sungen. Niemann.

8 F oᷣ =SS=n

NO O SW

767 NW Ile d'Aix.. 765 N wolkig C1616G ill wolkenlos

Triessf 763 ONO heiter 2

Uebersicht der Witterung.

Bei Annäherung eines barometrischen Minimums vom Ozean westlich von Schottland ist das Baro⸗ meter auf den Britischen Inseln und über dem nor⸗ wegischen Meer bei auffri chenden westlichen bis füd⸗ östlichen Winden stark gefallen, und hat sich das silea. b entral⸗Europa etwas ostwärts verlegt. Die Depression siber Rußland ist in Ab⸗ nahme begriffen. In Deutschland ist das Wetter ruhig, trocken und wolkenlos; die Morgentemperatur ist durchschnittlich etwas niedriger als vor 24 Stun⸗ den. Die Depression im Nordwesten wird wahr⸗ scheinlich nordostwärts fortschreiten und dürfte dabei die Witterung im nordwestlichen Deutschland beein⸗

flussen. Deutsche Seewarte.

28

7 ½ Uhr.

und Inlia.

baum. Anfang Donnerstag: Hohenzollern.

fresser. Donnerstag:

Sonntag

——

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ (Kroll's Theater.) 41. Vorstellung. und der Fe-eehe auf burg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 187. Vorstellung. Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersetzt von August Wilhelm von In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dekorative Inspektor Brandt. 3 Donnerstag: (Kroll's Theater.) 42. Vorstellung. Cavalleria rusticana (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Das wolkenlos goldene Kreuz. Brüll, Text nach dem Franssschn von S. H. Tanz von

7 Uhr. Schauspielhaus. 188. Vorstellung. Wie die

ieme (Annalise: Frau Clara Meyer, Ehren⸗ mitglied des Königlichen Schauspiels.)

Deutsches Theuter. studiert: Romeo und Julia. Donnerstag: Die Weber. Freitag (2. Abonnements⸗Vorstellung): Romeo

Berliner Theater. Mittwoch: Der Schlag⸗

Freitag (2. Abonnements⸗Vorstellung): Penthe⸗

Lessing⸗Theater. Mittwoch: Der Veilchen⸗ Anfang 7 ½ Uhr.

Welt, in der man sich unterhält. Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu volksthüm⸗ lichen Preisen: Die wilde

Theater. Residenz⸗Theater.

Lautenburg. (Un fil à la patte.) Tann⸗ Georges Feydeau.

Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

kontrakt.

gesellschaft „Die Liliputaner“. 75 vom Ober. dem Mars. ö1 tember, Nachmittags 3 Uhr:

Die Reise nach dem Mars. Plätzen halbe Preise.

Oper in 2 Akten von Ignaz

aul Taglioni. Anfang

in 4 Akten von Edouard P

Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl

Anfang

Der Eisbrecher. Dörmann und Friedrich Fuchs. Mittwoch: Neu ein⸗ Anfang 7 ½ Uhr.

Herrn

Hierauf: Großes

7 ½ Uhr.

Beruhard von Weimar. singer.

fang 7 ½ Uhr. Donnerstag:

Sonnabend, den

Sonzogno aus Mailand.

Die Maus. Hierauf: Die

Tageskasse.

agd. bummler.

Besetzung

Direktion: Mittwoch: Fernands Ehekontrakt. Schwank in 3 Akten von Uebersetzt und bearbeitet von Wart⸗ Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund

Donnerstag und folgende Tage: Fernands Ehe⸗

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26

Jeden Abend 7 ½ Uhr: Gastspiel

Die Reise nach

Sonnabend, den 14., und Sonntag, den 15. Sep⸗ Kinder⸗Vorstellung. Kinder auf allen

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5. Mittwoch: Komödianten. (Cabotins.) Lustspiel ailleron. gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag und Freitag: Der natürliche Sohn.

Sonnabend: Zum ersten Male: Frau Müller. Schwank in 3 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. Vorher: Zum ersten Male: lauderei in 1 Akt von Felix

Theater Unter den Linden. Die Chansonnette. Operette in 3 Akten von Viktor Lson und H. von Waldberg. Musik von Rudolf Dellinger. In Scene gesetzt vom 9

Evstein Dirigent: Herr Kapellmeister Wi Beallet ⸗Divertissement, arrangiert und entworfen vom Balletmeister J. Rei⸗ Dirigent: Herr Kapellmeister Wiene. An⸗

Die Chansonnette. Hierauf:

Großes Ballet⸗Divertissement.

14. September: Erste Gast⸗

Vorstellung des lyrischen Theaters um

Martire. Oper in 3 Akten von Spiro Samara. Der Vorverkauf der Billets von heute ab an der

Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Parade⸗ der Hauptrollen: Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph

Ernst, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

ZBentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Mittwoch: Eine tolle Nacht.

Sigmund

von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik

von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom

Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements

vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Eine tolle Nacht.

e˙˙‧n

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene Fischer mit Hrn. Pastor Otto K (Breslau —Reichthal).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Rusche (Charlottenburg). Hrn. Pastor Kiock (Gutten⸗ tag O.⸗S). Hrn. Berg⸗Assessor Fiebig (Zabrze). Hrn. Ober⸗Steuer⸗Kontroleur Rahn (Jarotschin). Hrn. Amtsgerichts⸗Rath Herrmann (Brieg). Hrn. Hauptmann Fritz von Borcke (Rudolstadt). Hrn. Major Franke (Köln). Hrn. Haupt⸗ mann Götz von Olenhusen (Dresden). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann von Unger (Potsdam). 88 Joachim Grafen von Schwerin (Leipzig).

örn. Regierungs⸗Assessor Bodo v. d. Knesebeck (Lyvchow). Hrn. Amtsrichter Sasse (Damm⸗Hast b. Zehdenick).

Gestorben: r. Gutsbesitzer Robert Rother (Breslau). Hrn. Fabrik⸗Direktor Conrad Tochter (Sakrau). Verw. Fr. Kammergerichts⸗Assessor Maria Wache, geb. Reinicke (Berlin). Fr. Major Agnes von Kathen, geb. Schumann (Freienwalde, Oder). Hr. Frhr. Carl Georg von Manteuffel (Katzdangen, Kurland). Hr. llmeiste Hugo Robert August von Donop St. Blasien).

der Schauspiel⸗

In Scene

Mittwoch:

iene.

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeutlichen Anzeigers (Kommanditgesell⸗

schaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 2. bis 7. September 1895.

ersten Male:

Anna

2 Große Aus. stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern

No. 217.

Königreich Preußen.

Königliche Technische Hochschule zu Hannover.

Beginn der Vorlesungen des Winter⸗Semesters am 21. Oktober 1895.

Einschreibungen dazu erfolgen vom 7. bis 28. Oktober 1895.

Programme werden vom Sekretariat gegen Einsendung von 60 in Briefmarken oder gegen Nachnahme portofrei zugesandt.

Verzeichniß der Vorlesungen und Uebungen im Winter⸗Semester 1895/96.

Prof. Dr. Kiepert: Differ.⸗ u. Integralrechn. I 5 Vortr. u. 1 Ueb.; Differ.⸗ u. Integralrechn. III 3 V., 1 Ueb. Prof. Dr. Runge: Differ.⸗ u. Integralrechn. II 5 V., 1 Ueb.; Analyt. Geometr. d. Ebene u. d. Raumes 3 V.; Ausgew. Kapitel d. höh. Mathematik 2 V. Prof. Dr. Rodenberg: Darstellende Geometrie 3 V., 6 Ueb.; darstellende Geometrie II 3 V., 6 Ueb. Prof. Dr. Jordan: Grundz. der prakt. Geometrie 2 V.; Prakt. Geometrie 4 V., 2 Ueb.; Höhere Geodäsie 2 V. Prof. Dr. Dieterici: Physik 4 V.; Arbeiten im Laborat. d. Phys. 1 St. Prof. Keck: Mechanik 3 ½ V., ½ Ueb.; Elastizitätslehre 5 T., 1 Ueb.; Graphische Statik 1 V. Prof. Dr. Seubert: Anorganische Chemie 6 V.; Arbeiten im Laborat. d. Chemie täglich mit Ausnahme des Sonnabends. Prof. Dr. Behrend: Organische Chemie 4 V.; Arbeiten im Laborat. d. organ. Chemie täglich mit Ausnahme des Sonnabends. Prof. Dr. Ost: Technische Chemie 1 5 V.; Technische Chemie f. Masch.⸗Ing. I 3 V.; Arbeiten im Labo⸗ rat. der Techn. Chemie täglich mit Ausnahme des Sonnabends. Prof. Dr. S. Zoolegie 5 V.; Grundz. der Zoologie 2 V.; Bo⸗ fanik I 3 V. Prof. Dr. Rinne: Grundz. der Mineralogie 2 V., 1 Ueb.; Chemisch⸗ krystallographische Untersuchungs⸗ methoben 2 Ueb.; Hüttenkunde 3 V. Maler Jordan: reihandzeichnen 1 V. (g.), 6 Ueb. Prof. Maler Friedrich: reihandzeichnen 6 Ueb.; Figurenzeichnen 6 Ueb. Archit. Schlieben: rchitekturzeichnen 5 Ueb. Maler Voigt: Landschaftzeichnen und Aquarellieren 4 Ueb. Prof. Hofmaler Kaulbach: Aktzeichnen 6 Ueb. Prof. Engelhard: Modellieren 6. Ueb. Prof. Stier: Ornamentik I u. II je 2 V., 2 Ueb.; Geschichte des Kunstgewerbes 2 V.; Formenlehre d. altchristl. u. röm. Baukunst 3 Ueb.; Innen⸗ architektur mit farb. Dekoration 5 Ueb. Prof. Schleyer: Bau⸗ konstruktionslehre I f. Archit. 3 V., 4 Ueb⸗; Baukonstruktionslehre II f. Archit. 3 V., 4 Ueb.; landwirthschaftl. Baukunst 1 V.; Einrichtung d. Gebäude 2 V., 2 Ueb. Prof., Geh. Reg.⸗Rath Köhler: d. antiken Baukunst 3 V., 6 Ueb.; Anordn. von ohnhäusern u. öffentl. Gebäunden 2 V.; Formenlehre d. Re⸗ naissance 2 V.; Entwerfen im Stil der Renaiss. 6 Ueb.; Monumental⸗ bauten und Städteanlagen 1 V., 4 Ueb. Prof. Mehh gahe Formenl. der goth. Baukunst 3 V.; Entwerfen öffentl. Gebäude 2 V., 9 Ueb. Prof. Dr. Holtzinger: Geschichte der Baukunst 4 V.; Ausgew. Kapitel aus d. Kunstgeschichte 1 V. Prof. Schröder: Entw. u. Detaill. v. Wohngeb. 1 V., 5 Ueb.; Geschichte u. Formenl. d. Baukunst f. Bau⸗Ing. 3 V., 4 Ueb. Prof. Lang: Baukonstr.⸗Lehre f. Masch.⸗Ing. 2 V., 2 Ueb.; desgl. I f. Bau⸗Ing. 4 V., 6 Ueb.; desgl. II f. Bau⸗Ing. 2 V., 4 Ueb. Prof., Geh. Reg.⸗Rath Launhardt: Grundz. d. Ing.⸗Bauwesens 3 V., 2 Ueb.; Erd. u. Straßenbau 2 V.; Trassieren 2 V. Prof., Geh. Reg.⸗ Rath Dolezaleck: Eisenbahnbau II 2 V.; Steinbrücken 2 V., 8 Ueb.; Statische Berechnung der Baukonstr. 2 V. Prof. Bark⸗ hausen: Eisenbau 1 2 V.; Eisenbau II u. Holzbrücken 5 V.; Uebg. i. Entwerfen von Eisenbauten f. Bau⸗Ing. 8 Ueb.; desgl. f. Masch.⸗ Ing. 4 Ueb. Prof. Arnold: Hydrologie u. Grundbau 4 V.; Fluß⸗, Kanal⸗ u. Hafenbau 4 V.; Uebg. im Entw. von Wasserbauten 6 Ueb. Prof. Frese: Theoret. Maschinenlehre 4 V.; Grundz. des Maschinenbaues f. Bau⸗Ing. 3 V., 4 Ueb.; Grundz. der Maschinen⸗ lehre 3 V.; Exper. aus dem Gebiet des Maschinenwesens u. der techn. Hydraulik 1 V., 2 Ueb. Prof. Müller: Allgem. Maschinen⸗ lehre f. Masch. Ing. 4 V.; Aufzugs⸗Masch. u. Pumpen 2 V.; Maschinenzeichnen 3 Ueb.; Bautechnologie 3 V.; eee Techno⸗ logie II (Fabrikationsweise der Textil⸗Industr.) 2 V.; Technolog. Praktikum 3 Ueb. Prof., Geh. Reg.⸗Rath Fischer: Allgem. mech. Technologie 4 V.; Spezielle Technologie I einschl. Werkzeugmaschinen⸗ kunde 4 V.; Heizung, Lüftung u. Beleuchtung geschlossener Räume 3 V.; Einrichtg. der Werkstätten u. Fabrikanlagen 2 V., 2 Ueb. Feos⸗ Geh. Reg.⸗Rath Dr. Rühlmann: Ausgew. Kapitel der allgem. aschinenlehre 2 V.; desgl. der theoret. I aschinenlehre 2 V. Prof. Frank: Masch. Organe 5 V., 7 Ueb.; Regulatoren 2 V.; Fisenbahn⸗Maschinenbau 3 V., 3 Ueb. Prof. Riehn: Bau u. Theorie der Kraftmasch. 6 V., 8 Ueb.; Uebg. im Entw. von Kraft⸗ u. Hebemasch. 4 St.; Schiff⸗ bau 3 V., 4 Ueb. Prof., Geh. Reg.⸗Rath Dr. Kohlrausch: Grundz. der Elektrotechnik 2 V.; Theoret. Elektrotechnik I 4 V.; Elektrotechn. Laborat. 1 8 St.; desgl. II 15 St. Heim: Elektr. Anlagen u. Betriebe 2 V., 2 Ueb.; Grundz. der techn. Elektrolyse 2 V.; Elektrolptische Uebungen 4 St.; Elektretechn. Messungen 1 2 V. Dozent Nußbaum: Gewerbl. Gesundheits⸗ lehre 2 V. Dozent Dr. med. Kredel: Die erste Hilfeleistung bei plötzl. Unglücksfällen, 1 Kursus von 12 Stunden. Prof. Dr. chaefer: Gewerbe⸗Oekonomie 2 V.; Ausgew. Kapitel des Gewerbe⸗ rechts 2 V. Prof. Dr. Kasten: Englische Sprache 4 St. rof. Ey: Franzoͤsische Sprache 4 St. Prof. Dr. Köcher: Neuere deutsche u. allgem. Geschichte von Friedrich d. Großen bis Wilhelm I. 2 V. Dozent Petzold: nl brat. Analysis u. Trigonometrie 2 ½ V., ½ Ueb.; Uebg. in der usgleich.⸗Rech⸗ nung u. in der Methode d. kl. Quadrate 1 St. Privat⸗ dozent Prof. Dr. Paschen: Praktische Physik 2 V. Pribatdot Prof. Dr. Eschweiler: Analytische Chemie 2 V. rivatdoz. Dr. Wehmer: Pilz⸗Demonstrationen 1 St. (g.); Uebungen in mikroskopischen Arbeiten 3 V., 6 Ueb. Privatdoz. Thiermann: Elektrotechnische Messungen I1 2 V. Privatdoz. Dr. med. Kirchner: Grundz. der Bakterienkunde 2 9— rivatdoz. Dr. Gel: Praktikum für Architekten 4 Ueb. Privatdoz. of. Dr. Haupt: Deutsche Renaissance I 2 V. Privatdoz. 5 aum. Schlöbcke: Architektonisches Zeichnen, bes. Perspektive 1 V., 1 Ueb.; Mittelalterliche Ornamentik 1 V., 1 Ueb. Pehrrndae Reg.⸗Baum. Roß: Ausbildung der Gebäude mit Rücksicht auf Hören und Sehen 1 V.; Stadt⸗ und Landhäuser der italienischen

Renaissance 1 V. 1 1 Haäannover, den 5. September 1895. Der Rektor. In Vertretung: Kohlrausch.

E“ 1“

XIX. Konkurrenz⸗Prüfung von Marine⸗Chronometern.

In Gemäßheit der von Seiner Excellenz dem Herrn Chef der Kaiserlichen Admiralität unterm 2. Dezember 1875 erlassenen In⸗ struktion für die Deutsche Seewarte, §§ 2 und 4, wird in Hamburg auf der, der Leitung der dortigen Sternwarte unterstellten Ab⸗ theilung IV der Seewarte (Chronometer⸗Prüfungs⸗Institut) in der Zeit vom 15. November 1895 bis 23. April 1896

Prof. Dr.

Erst e Beilage

Berlin, Dienstag, den 10. September

die neunzehnte der alljährlich zu veranstaltenden Konkurrenz⸗ Prüfungen von Marine⸗Chronometern abgehalten werden, zu welcher es jedem im Gebiete des Deutschen Reichs etablierten Uhrmacher freistehen wird, bis zu zehn Marine⸗Chrono⸗ meter, über deren Anfertigung in der eigenen Werkstatt und selbst⸗ ständige Durcharbeitung der Haupttheile, Unruhe, Spirale und Hemmung, wie Ausführung der Reglage, eine schriftliche Erklärung beizufügen ist, unter Beachtung der nachstehenden Bedingungen und Tragung der Transportkosten sowie der Verantwortung einzusenden. Gemäß hoher Verfügung Seiner Excellenz des Herrn Staats⸗

sekretärs des Reichs⸗Marineamts vom 12. Juli 1889 werden die

geprüften Chronometer, soweit dieselben sich als brauchbar für die nautische Praxis erweisen, in 4 Klassen eingeordnet, welche durch folgende Prädikate bezeichnet werden:— 1. Klasse: „Vorzüglich“. 2. Klasse: „Sehr gut“. o“ 4. „Genügend“.

Für die einzelnen Klassen werden die folgenden Maximalwerthe der die Fehler der Chronometer zum Ausdruck bringenden Koeffizienten 4, B und OC festgestellt:

Kl II 11“

580 685 1080 1 1.20 1.60 2.50 C 0.08 0.10 0.12 0.20

4A stellt den Kompensationsfehler, B den durch sprungweise Gang⸗ änderung, C den durch Acceleration erzeugten Fehler dar.

Zur Bestimmung von 4, B und C werden die Chronometer stufen⸗ weise anfangs fallenden (bis 50 Celsius) und später wachsenden Tem⸗ peraturen (bis 300 Celsius) ausgesetzt, und es werden durch sorgfältige Standbestimmungen die mittleren täglichen Gänge innerhalb der einzelnen Zeitabschnitte (Dekaden) ermittelt. Je zwei der so er⸗ mittelten Gänge, welche zu gleicher Temperatur, also zu zwei zur Mitte der Prüfungszeit symmetrisch gelegenen Dekaden gehören, werden paarweise zu einem Mittelwerth zusammengefaßt. Es ist sodann 4 gleich der größten Differenz zwischen den so gefundenen Mittelwerthen. Bezeichnet ferner Bi die größte Differenz der täglichen Gänge von zwei auf ein⸗ ander folgenden Dekaden, 1 die Differenz der mittleren Temperaturen während dieser beiden Zeitabschnitte und 2 die Differenz der höchsten und niedrigsten überhaupt während der Prüfung vorge⸗ kommenen mittleren Dekaden⸗Temperatur, so it

8

Die zehntägige Acceleration des täglichen Ganges, C, erhält man, indem man die Gangdifferenzen je zweier zur Mitte der Untersuchungs⸗ zeit symmetrisch gelegenen Dekaden gleicher Temperatur bildet, die⸗ selben durch die Anzahl der zwischen beiden Zeitabschnitten liegenden Tage dividiert und aus den so erhaltenen Zahlen das Mittel nimmt. Zur größeren Genauigkeit der Bestimmung der Größe C werden in dieser Weise die Gänge während der zwei ersten und der zwei letzten Dekaden in Rechnung gezogen.

Innerhalb der einzelnen Klassen werden die Chronometer nach der Summe 4 + 2 5 + O geordnet, d. b. dasjenige Chronometer, bei welchem diese Summe den geringsten Werth. erreicht, nimmt den der Güte nach ersten Rang ein. .“

Einer Verfügung der Kaiserlichen Admiralität vom 24. August 1887 zufolge gelangen auch in diesem Jahre für die ersten 6 der in oben beschriebener Weise geordneten Chronometer Prämien zur Ver⸗ theilung. Die Prämiierung erfolgt indessen nur dann, wenn das Instrument der ersten Klasse angehört, und der Besitzer sich ver⸗ pflichtet, das Chronometer der Kaiserlichen Marine auf deren Wunsch zum Preise von 600 zu überlassen. Die erste Prämie beträgt 700 ℳ, das dis zweite Stelle einnehmende Chronometer erhält eine Prämie von 600 und die vier folgenden Instrumente erhalten eine solche von resp. 500, 400, 300 und 300 6“

Ein und dasselbe Chronometer kann nur einmal prämiiert werden. Den einzusendenden Instrumenten ist beizufügen eine genaue Angabe über die Zeit der Fertigstellung, die Art der Kompensation und der Hemmung unter Bei 82 einer dieselben erläuternden Süttfac sowie die Zeit der letzten Reinigung, da nur Uhren, welche innerh⸗ Ib eines Jahres vor Beginn der Prüfung gereinigt wurden, bei der Prämiierung berücksichtigt werden können. b

ezüglich des Ankaufs von Chronometern behält sich das Reichs⸗ Marineamt die freie Wahl vor, wird aber, wie schon bemerkt, für jedes in den Besitz der Marine übergehende Instrument neben der auf dasselbe entfallenden Prämie noch 600 zahlen. 8

Nach Beendigung der Prüfung wird einem jeden Fabrikanten ein von dem Vorstande des Chronometer⸗Prüfungs⸗Instituts unterzeichnetes und mit dem Dienstsiegel versehenes Attest über das Verhalten der von ihm eingelieferten Chronometer gebührenfrei zugestellt werden.

Ueber die Resultate der Konkurrenz⸗Prüfung werden eingehende Berichte in den „Annalen der Hydrographie ꝛc.“ veröffentlicht, und werden jedem Fabrikanten, welcher sich an derselben keth säs hat, Exemplare dieser Berichte zugestellt werden, sowie letztere selbst auch sonst noch in geeigneter Weise in den sich dafür interessierenden fach⸗ wissenschaftlichen Kreisen verbreitet. 1

Anmeldungen von Chronometern oder sonstige, auf die Prüfung selbst bezügliche Anfragen sind entweder an die Direktion der Seewarte, oder an den Direktor der Hambee Sternwarte, Herrn Professor G. Rümker, als Vorstand der Abtheilung IV. der Seewarte, zu adressieren. Der Anmeldung muß der Name des Fabrikanten, welcher die Chronometer konstruiert hat, sowie die Zahl und die Nummer der einzelnen Chronometer beigefügt werden. 8

Es wird gebeten, die Anmeldungen baldmöglichst zu machen und die Chronometer spätestens Ende Oktober einzusenden; Chronometer, welche nach dem 8. Novpember zu den genannten Instituten gelangen, können nicht mehr zur Konkurrenz⸗Prüfung zugelassen werden.

Die Chronometer⸗Sendungen sind direkt an die „Seewarte Ham⸗ burg“ zu adressieren. Bei Sendungen aus dem Innern Deutschlands würde es sich empfehlen, die Chronometer, nach zuvor eingeholter Ge⸗ nehmigung der betreffenden Kaiserlichen Postdirektion, an den Eisenbahn⸗ stationen den den Postwaggon begleitenden Postbeamten zur besonderen Fürsorge direkt zu übergeben, und wird ein Beamter der Seewarte die Uhren, falls der Zug, mit dem sie eintreffen, mit Bestimmtheit angegeben werden kann, in Hamburg am Bahnhof in Empfang nehmen.

Bei Seraenees denaedech Post werden die folgenden Vorsichts⸗ maßregeln in Vorschlag gebracht: 8. 8

88 Man 28 sr 78 8 heterschsgen. bes Kerücechen oder Papierstre fest, sodaß jede Bewegung verhindert wird.

3 büers vfeatfef die Sg lpaß. Aufbingung durch Einschieben des Befestigungsarmes oder auf irgend eine andere fest und sicher er⸗

einende Weise. 8 8 III. Man fülle den ganzen Raum zwischen dem Uhrgehäuse und dem hölzernen Kasten mit trockenem, staubfreiem Werg oder mit Papierschnitzeln oder anderem weichen Material aus, um jede Be⸗ wegung des Chronometers zu verhinderr. 8

IV. Der geschlossene Chronometerkasten ist in einem Weidenkorb oder einem etwas elastischen Kasten in einer großen Menge weichen Materials zu verpacken. .

V. Zwei Chronometer können in einem Korb verpackt werden doch so, daß jeder Kontakt zwischen ihnen durch Füllmaterial, Stro oder Werg, permieden wird.

Die bei Gelegenheit der bisherigen Konkurrenz⸗Prüfungen ge⸗

Gestorbene kommen.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Sta

machten Erfahrungen veranlassen die Direktion, diese Maßregeln der Berücksichtigung der einzelnen bei der Konkurrenz Betheiligten ange⸗ legentlich zu empfehlen. . , Ueber den Eingang der Chronometer wird dem Absender eine von dem Abtheilungsvorstand unterzeichnete Bescheinigung zugestellt werden, und erfolgt die Aushändigung der Chronometer nach be⸗ endigter Prüfung gegen Rückgabe dieses Scheins. „Sollte es von auswärtigen Uhrmachern gewünscht werden, so können ihnen die Chronometer mittels der Post, in der angegebenen Weise verpack wieder zugestellt werden; die Unkosten der Verpackung werden alsdan mittels Postnachnahme erhoben, doch wird für etwaige Beschädigung eine Verantwortlichkeit nicht übernommen. 8 Eine Versicherung der Chronometer gegen erfolgt nicht, sodaß keinerlei Ersatz für Feuerschaden rend der Dauer der

K nkurrenz⸗Prüfung geleistet wird.

Hamburg, im August 1895. Die Direktion der Seewarte Dr. Neumayer.

Statistik und Volkswirthschaft

Die Sterblichkeit der Gesammtbevölkerung des preußischen Staats nach Todesursachen und Alters⸗ klassen während des Jahres 1893.

(St. Corr.) Von der Gesammtbevölkerung des Staates sind im Jahre 1893 385 661 männliche und 360 817 weibliche, übe haupt 746 478 Personen gestorben. Außerdem sind den Standes⸗ beamten 39 043 (21 990 männliche und 17 053 weibliche) Todt⸗ geborene gemeldet worden. Ohne Berücksichtigung der Todtgeborenen beträgt die Sterbeziffer, auf 1000 Lebende am 1. Januar 1893 berechnet, für die Bevölkerung überhaupt 24,2, für den männlichen Theil derselben 25,5 und 23,0 für den weiblichen. Vergleicht man dieses Ergebniß mit dem für die früheren Jahre ermittelten bis zum Jahre 1875 zurück, seitdem durch die Standesamts⸗Einrichtung eine einheitliche Berichterstattung und Verarbeitung der Nachrichten über die Gestorbenen ermöglicht worden ist, so erscheint das Jahr 1893 ungünstiger als die sechs vorhergehenden Jahre bis 1887.

Die Sterbeziffer schwankte übrigens während der Zeit von 1875 bis 1893 nur in engen Grenzen, nämlich für die männliche Be⸗ völkerung von 24.2 bis 28,1, für die weibliche von 21,6 bis 24,6 und für die Gesammtbevölkerung von 22,9 bis 26,3. Von 1887 an ist die Sterbeziffer in noch engere Grenzen gebannt; denn sie schwankte für die Gesammtbevölkerung zwischen 22,9 bis 24,2, für die männ⸗ von 24,2 bis 25,5 und für die weibliche von 21,6 is 23,0.

Für die einzelnen Regierungsbezirke ist die Sterbeziffer der Be⸗ völkerung im Jahre 1893 eine sehr ungleiche. Als günstigste steht die des Regierungsbezirks Aurich voran, woselbst auf 1000 Einwohner 17,2 Es folgen dann die Bezirke Stade mit 19,4, Osnabrück mit 19,5, Schleswig mit 20,1, Köslin mit 21,0, Wies⸗ baden mit 21,6, Lüneburg mit 21,7, Minden mit 21,8, Hannover mit 22,0, Düsseldorf mit 22,1, Stadtkreis Berlin mit 22,3, Cassel mit 22,6, Erfurt und Hildesheim mit 22,7, Arnsberg und Trier mit 22,9, Posen und Koblenz mit 23,2, Aachen mit 23,5, Frankfurt mit 23,7 und der Staat mit 24,2. Ueber dem Durchschnitt des Staats befinden sich Münster mit 24,4, Stettin mit 24,6, Bromberg mit 24,8, Merseburg mit 25,0, Sigmaringen mit 25,1, Magdeburg und Köln mit 25,3, Gumbinnen mit 25,5, Königsberg mit 25,7, Marien⸗ werder mit 25,8, Danzig mit 25,9, Potsdam mit 27,2, Stralsund mit 27,5, Oppeln mit 27,8, Liegnitz mit 28,9 und Breslau mit 29,3. Eine höhere Sterblichkeit als der Staat im Ganzen haben sonach 16 Bezirke. 1

Die Bevölkerung, nach dem Geschlecht in Betracht gezogen, zeigt einige Abweichungen hierin. Beim Regierungsbezirk Aurich ist auch für die männliche Bevölkerung die Sterbeziffer am günstigsten gewesen, nämlich 17,7 auf 1000 männliche Einwohner. Eine weitere günstige Erscheinung war vorhanden bei den männlichen Personen in denjenigen Bezirken, welche unter der für den Staat ermittelten Verhältnißzahl (25,5) Fehxehen sind. Es waren dies die Bezirke Stade, Osnabrück, Schleswig, Köslin, Lüneburg, Minden, Wiesbaden, Hannover, Cassel, Düsseldorf, Hildesheim, Trier, Arns⸗ berg, Koblenz, Stadtkreis Berlin, Erfurt, Aachen, Posen, Münster und Frankfurt. Ueber der Sterbeziffer des Staats stehen diejenigen der Bezirke Stettin, Bromberg, Magdeburg, Merseburg, Köln, Gumbinnen, Marienwerder, Sismaringen, Königsberg, Danzig, Potsdam, Stralsund, Oppeln, Liegnitz und Breslau, wo von 1000 männlichen Personen bis 31,7 gestorben sind.

Bezüglich der weiblichen Bevölkerung 6 es ebenfalls der Be⸗ zirk Aurich, der die günstigste Sterbeziffer hat; sie betrug 16,8. Fe die Sterbeziffer des Staats von 23,0 treten mit noch niedrigeren

erhältnißzahlen die Regierungsbezirke Stade, Osnabrück, Schleswig, Köslin, Stadtkreis Berlin, Wiesbaden, DeaßeHar⸗ Erfurt, Hannover, Lüneburg, Minden, Posen, Hildesheim, Arnsberg, Cassel, Trier, Aachen, Koblenz und Frankfurt. Mit höheren Verhältnig zahlen als jener für den Staat ermittelten von 23,0 er scheinen die Bezirke Stettin, Sigmaringen, Merseburg, Bromberg, Münster, Königsberg, Köln, Gumbinnen, Danzig, Magdeburg, Marienwerder, Potsdam, Stralsund, Oppeln, Breslau und Liegnitz. Hier stieg die fragliche Ziffer bis 27,2. Ein Vergleich der Sterbeziffer des Berichtsjahres in den verschiedenen Regierungsbezirken mit der des Vorjahres Aegast zeigt bei 8 Bezirken eine geringere, bei einem Bezirk eine ebensolche und bei 27 Bezirken eine durchweg höhere Sterblichkeit.

der Fünfeshet einzelner wichtiger Todesursachen sind 136 Todesfälle an Pocken zu nennen, von denen 86 das männliche und 50 das weibliche Geschlecht betrafen. In diesen beiden Zahlen sind 81 Gestorbene (58 Knaben und 23 Mädchen) nechrvtesen die weniger als 15 Jahre alt waren. Alle übrigen Gestorbenen kamen vereinzelt in höheren Altersklassen vor.

Ferner fielen der Cholera asiatica 185 männliche und 104 weib⸗ liche Personen zum Opfer. Darunter befanden sich 20, Knahen und 19 Mädchen unter 15 Jahren, 28 männliche und 14 weibliche eneen im Alter von 15 bis 30 Jahren, 119 männliche und 56 wei liche Feaes über 30 bis 60 Jahre sowie 18 männliche und 15 weibli

ersonen über 60 Jahre. Besonders heftig trat diese Seuche in der

rovinzial⸗Irrenanstalt zu Nietleben Regierungsbezirk Merseburg auf, woselbst 55 Insassen (47 davon im Monat Januar und 8, im Februar) daran starben. 1

Weiter sind von 10 000 Einwohnern gestorben: an Scharlach 3,23, Masern und Rötheln 2,84 Diphtherie und Croup 17,97, Keuchhusten 4,95, Typhus 1,71, Ruhr 0,37, einheimischem Brech⸗ durchfall 7,37, Diarrhöe (der Kinder) 6,44, akutem elenkrheuma⸗ tismus 0,63, Skropheln und englischer Krankheit 0,96, Tuberkulose 24,96, Krebs 5,10 Luftröhrenentzündung und Sehie kot. e Lungen⸗ und Bruft ellentzündung 18,64, infolge Selbstmordes 206 und durch Verunglückung 3,68.

Endlich ist das Auftreien der Influenza im Jahre 1893 zu er⸗ wähnen. Nachdem diese Krankheit in den beiden letzten Monaten des Jahres 1889 nach den Angaben der Standesbeamten 314, im Jahre 1890 9576, im Jahre 1891 8050 und im Jahre 1892 segar 15 911 seeen dahingerafft hat, sind derselben im ahre 1893 10,403 Per⸗ onen erlegen.