Theater Unter den Linden.
Am Sonnabend eröffnete die italienische Opern⸗Stagione vom Lyrischen Theater Sorzogno in Mailand ihre Gastvorstellungen mit
der Oper „Martire“ von L. Illica, zu der Spir
Musik geschrieben hat. Der Librettist nennt seine Arbeit „scenische Novelle als eine Reihe novellistischer Bilder dar, die sich zu einem stark realistischen Gesammt⸗
Novelle“; auf der Bühne stellt sich diese
eindruck vereinigen und das tragische Geschick Gattin des Schiffsabladers Tristano, schildern.
sich in die verführerische Liedersängerin Nina verliebt, mit der
er sein Gut und Geld verbringt; selbst die dem Tode seines Kindes
den Tod. — Samara hat sich in der musikalischen
Tertes als feinfübliger Komponist bewiesen, der den Empfindungs⸗ gehalt der Dichtung zumeist glücklich trifft; am besten beberrscht er das lprische Gebiet, und seine Stärke liegt im Melodischen. Die
ganze Tondichtung ist in den Formen des modern
entworfen, doch fast nur in der Erfindung melodiöser Sätze zeigt sie Hervorragendes; selbst wo die Melodien an andere Meister wie Wagner und Mascagni absichtlich oder unbewußt erinnern, bleibt ihnen Eigen⸗ art in der Behandlung erhalten. Auch für die humoristische Ausbeutung
des Textes zeigt Samara Talent; so wirkt z. B.
Verwendung Wagner'scher Motive im Kuplet des Bänkelsängers Troll sehr eet Weniger gelingt dem Komponisten die Entwicklung und
charakteristische Gestaltung großer tragischer Scenen;
schöpferische Kraft nicht zur dramatisch bedeutsamen Steigerung der
musikalischen Mittel aus. Die Instrumentierung ist und nur zuweilen gelangt die polvphone Kunst völlig
Daß die Vorstellung am Sonnabend keinen entscheidenden Erfolg erzielte, wurde zumeist dadurch bedingt, daß die Erwartungen der Hörer zu hoch gespannt waren; ferner entsprachen aber die Gesangs⸗ kräste nicht ganz den Anforderungen, und bei den männlichen Mitgliedern der Gesellschaft stellte sich dem veristischen Text gegenüber ein Mangel an schauspielerischer Fähigkeit heraus. Fräulein Elisa Frandin schuf in ihrer Natalie eine Gestalt von lebendiger Wirkung, die be⸗
sonders im dritten Akt durch seelenvolles, Spiel zu tragischer Größe wuchs; was aber anbetrifft, so fehlt es dem Organ an
gebt dem Ton oft ein unangenehmes Timbre.
In Kroll's Theater bringt die Königliche
Verdi's „Rigoletto“ unter Kapellmeister Weingartner’s Leitung in folgender Besetzung zur Aufführung: Rigoletto: Herr Bulß. Gilda: 8. Herzog, Maddalena: Fräulein Rothauser, Sparafucile: Herr rolop. Herr Naval singt zum ersten Mal den Herzog. — Von
6 Uhr ab konzertiert der Kaiserliche und Königliche direktor Herr Eduard Strauß mit seiner Kapelle im Garten.
Im Koöniglichen Schauspielhause geht ronnek's Lustspiel „Halali“
Ellimor: Fräulein Poppe, Frau Schettler: Frau Seebach, Gramatzke:
Herr Klein, Hartung: Herr Keßler, Schnabel:
Fräulein Hausner spielt zum ersten Mal die Gertrud.
folgt der Schwank „Die stille Wache“, in welchem
Herr Hertzer, den Baranski Herr Hartmann spielt.
Hausner tritt zum ersten Mal als Margarethe auf.
Im Lessing⸗Theater wird „Madame Sans⸗Gône“ unter Abänderung des angekündigten Spielplans nicht nur morgen, sondern auch am Mittwoch und Freitag zur Aufführung gelangen.
Von Berthold Roy verfaßt und von dem Herzoglich anhal⸗ „ist soeben ein
tischen Musikdirektor Willy Boehme komponiert neues, Rheinlands Sängern, insonderheit dem Kölner
verein gewidmetes Lied: „Zum Rhein mich zieht's mit All⸗
gewalt“ zum Besten hilfsbedürftiger Veteranen
(D. Charton), Berlin W. 56, erschienen und durch alle Mustkalien⸗ beziehen. Das Lied, das mit Trompeten⸗Fanfaren eingeleitet wird und dessen Wirkung sich bei einer Probe⸗Aufführung bewährt hat, ist für Männerchor, Klavier und Gesang, großes Streich⸗
handluͤngen zu
Orchester, große Infanteriemusik, Kavallerie⸗, Jäger⸗ und Pionier⸗
musik eingerichtet.
vom 16. September r Morgens.
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Temperatur
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Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda St. Petersbrg. Moskau. Cork, Queens⸗ town.. N2 8 .” Cherbourg. ill wolkenlos 12 15 13 12 Neufahrwasser 2 13 Memel N 2 b L NNO 2 wolkenlos 9 NW 1 wolkig 11 NO 3 wolkenlos 9 still wolkenlos 10 W 1 beiter 11 WSW 2 bedeckt 9 NW 3 wolkig 11 NW 3 wolkig 12 NW 3 bedeckt 11 13
— 0 200O0⸗
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ONO 5 beiter — 2 wolkig 18 1 wolkenlos 20 Uebersicht der Witterung.
Eine Depression besteht über dem Meere im Nordwesten Europas, eine zweite Depression um⸗ faßt das füdliche Rußland und enthält ein Minimum unter 750 mm über der Ukraine. Sonst ist der
druck über dem Berichtsgebiet hoch und über⸗ steigt über England 770 mm. Bei meist schwachen nordwestlichen Winden ist in Norddeutschland das Wetter vorwiegend trübe, stellenweise neblig, in Süddeutschland heiter; im deutschen Binnenlande liegen die Morgentemperaturen unter den normalen, an der Küste nahe derselben. Stellenweise siel in
Deutschland Regen. Deutsche Seewarte.
vermag ihn nicht zur zu bewegen. Einen Augenblick denkt Natalie daran, mit dem Boots⸗ mann Michael, der sie schon vor ihrer Heirath geliebt hat, zu ent⸗ flieben; aber beim Anblick ihres todten Kindes erwacht ihr Pflicht⸗ gefühl und, nachdem sie Michael fortgeschickt hat, giebt sie sich selbst Bearbeitung des Eine Sonder⸗Ausstellung für Schulhygiene wird hier Mitte Oktober in den Räumen des Medizinischen Waarenhauses eröffnet werden. Der Eintritt wird unentgeltlich sein.
Ausgiebigkeit, und die offene Vokalisation in Verbindung mit einem starken Tremolo Fräulein Rosina Storchio spielte die Rolle der verführerischen Nina mit übermüthiger Laune und zeichnete sich im Liedervortrag zugleich durch Anmuth und Pikanterie aus. Herr Bieletto besitzt einen etwas spitzen, aber gicht Unsympathischen Tenor, konnte aber als Michael darstellerisch nicht recht befriedigen. Den Tristano (Bariton) sang Herr Barbieri.
Die Deputation für o Samara die
Nataliens, der Tristano hat
Nachricht von Umkehr
der Station machen so
en Musikdramas
die parodistische
hier reicht die
zumeist einfach, zu ihrem Recht.
zu kühl war.
leidenschaftliches ihre Stimme
balben normalen Menge. In der
Oper morgen
Hofball⸗Musik⸗ morgen Skow⸗ bis zum 23. langsam os Herr Grube, Hierauf den Bergemann
Fräulein als 100 im Tagesmittel abnahm.
für den Monatsschluß eine geringe
Kiel, 13. September. Männergesang⸗
bei Carl Paez
““
Aönigliche Schanspiele. Dienstag: Opern⸗ baus. (Kroll'’s Theater.) 47. Vorstellung. Rigoletto. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Terxt nach dem Italienischen des F. M. Piave. Tanz von Paul Taglioni. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ gartner. Anfang 7 ½ Uhr.
Von 6 Uhr at: Garten⸗Konzert. Herr Eduard Strauß, K. K. Hof⸗Ball⸗Musikdirektor, mit seiner vollständigen Kapelle aus Wien.
Schauspielhaus. 193. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Die stille Wache. Schwank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Regisseur Plaschke. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: (Kroll's Theater.) 48. Vorstellung. Tristan und Isolde in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 6 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 194. Vorstellung. 1812. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Dienstag: Zum ersten Male: Die Mütter. Schauspiel in 4 Akten von Georg Hirschfeld. Anfang 7 ½ UÜbir.
Mittwoch: Romeo und Julia.
Donnerstag: Die Mütter.
Berliner Theater. Dienstag: Zum ersten Male: Nur drei Worte. — Hierauf: Beruhard von Weimar. — Hohenzollern. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Die Journalisten.
Donnerstag: Der Schlagbaum.
Lessing-Theater. Dienstag: Madame Sans⸗ Gene. (Jenny Groß.) Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Madame Sauns⸗Geéene. (Jenny Groß.)
Donnerstag: Zum ersten Male: Der grotßze Komet. Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Wilh. Jacoby.
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Feruands Ehekontrakt.
(Un fll à la patte.) Schwank in 3 Akten von
Mannigfaltiges.
Anstalten bielt am Sonnabend unter Vorsitz des Stadtraths Bail eine Sitzung ab, in welcher mehrere Berathungsgegenstände zur Er⸗ ledigung gelangten. Unter Anderem wurde beschlossen, das zum Oktober cr. freiwerdende ehemalige städtische Siechenhaus in der Gitschinerstraße 104/5, dessen Räume gegenwärtig das ‚Heimaths⸗ haus für Töchter höherer Stände“ inne hat, il station einzurichten, um der bereits vorhandenen Ueberfüllung der Krankenhäuser, die sich voraussichtlich im herannahenden inter tag steigern dürfte, möglichst abzuhelfen. 1 Behufe eine Subkommission eingesetzt, welche die Räume in der Gitschinerstraße e und geeignete Vorschläge zur Einrich tung
Ein „Atelier für Kunstmalerei und graphische Künste“, unter Leitung des Malers Franz Th. Würbel, des Schöpfers des in Nr. 220 d. Bl. besprochenen „Gedenkblattes zur Vollendung des neuen Reichstagsgebäudes“, ist durch Eckstein's Verlagsanstalt errichtet worden. In demselben sollen vorzüglich Aufträge auf Porträts von dem genannten Künstler persönlich ausgeführt werden. 2 befindet sich in den Räumen der Verlagsanstalt, Wilhelmstraße 105.
Ueber die Witterung im Monat Au gust 1895 berichtet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen Folgendes: Nach seiner Mitteltemperatur war der vergangene August nahezu normal; denn die Abweichungen vom Durch⸗ schnittswerthe sind ganz geringfügig. kleiner Ueberschuß zu verzeichnen, während der Westen meist ein wenig Der Verlauf der Temperatur zeigte beträchtliche Schwankungen. Zu Beginn der zweiten und besonders zu Beginn der dritten Dekade traten Perioden sehr heißen Wetters ein, in denen die Temperatur den Normalwerth sogar im Tagesmittel um mehr als 5⁰ überstieg, und jeder dieser Perioden folgte unmittelbar eine starke Ab⸗ kühlung. Die Menge und Vertheilung der Niederschläge war wesentlich durch das Auftreten von Gewittern bedingt, die stellenweise erhebliche Regen⸗ fälle im Gefolge hatten. Dazu kam noch um den 15., besonders im nach Westen, eine mehrtägige Regenperiode. Demzufolge ist in Ostpreußen 1 und Posen sowie zwischen Elbe und Weser meist ein beträchtlicher Ueberschuß beobachtet worden; in den übrigen Landestheilen war es dagegen zu trocken, an der Nordseeküste und im Südwesten bis zur
unter dem Einflusse mehrerer Depressionen, die von Südwesten und Westen ostwärts zogen und trübes, zu Gewitterregen neigendes Wetter bei gleichmäßigem Temperaturverlauf veranlaßten. Erst als am Schlusse der Dekade von Süden her ein Hochdruckgebiet vordrang und Aufklären brachte, trat für einige Tage, besonders im Binnen⸗ lande, eine erhebliche Wärmesteigerung ein. Schon am 11. August aber nahte aus West eine neue Depression, wodurch wieder Bedeckung des Himmels, ergiebige Regenfälle und schnelle Abkühlung verursacht wurden. Um den 15. lag das Minimum im 1— Deutschland ggeg von Norden her 1½ 2 st. morgen Stoc⸗ aber kam ein Hochdruckge diet im Südwesten zur Geltung, das si folgendermaßen besetzt in Scene: sam ostwärts bewegte und bei heiterem Himmel eine außerordentlich starke Erwärmung bervorrief. Fast überall wurde in dieser Zeit das Maximum der Temperatur beobachtet. Um den 24. erlangte eine Depression im Norden Einfluß auf die Witterung, indem bei kͤhlen nordwestlichen Winden die Wärme bis zum 26. um mehr In den letzten Tagen des Monats lag dem Minimum im Norden ein Maximum im Süden gegenüber; es herrschten demzufolge Winde aus dem westlichen Quadranten, die Wärmesteigerung bewirkten.
Das Torpedoboot „S 41“ ist am Mittwoch Nachmittag in der Jammerbucht gefunden worden. Der Marineschlepper „Föhn“, das Wasserfahrzeug I der Kaiserlichen Werft, die Hulk „Musquito“ und zwei Prähme sind der „Kieler Zeitung“ zufolge am Donnerstag nach der Nordsee abgegangen, um für Hebungszwecke verwendet zu werden.
Würzburg, 16. September. Nr. 401 ist bei der Einfahrt in Lohr dem ausfahrenden Güterzug Nr. 1966 in die Flanke gefahren. 8. 1 leichte Ouetschungen am Kopf und im Gesicht. Fünf Wagen sind
die städtischen Kranken⸗
. verletzt. zu einer Hilfskranken⸗
Die Deputation bat zu diesem
Das Atelier
Immerhin ist im Osten ein
der Dritte
ersten Dekade stand Deutschland
—₰½
Osten, sodaß an seiner Rückseite
tiges Band in
gleitung.
Der heutige Personenzug
Fünf Personen erhielten
Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Zum ersten Male: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26.
Jeden Abend 7 ½ Uhr: Gastspiel der Schausviel⸗ Gesellschaft „Die Liliputaner“”“. Die Reise nach dem Mars.
Sonnabend, den 21., und Sonntag, den 22. Sep⸗ tember, Nachmittags 3 Uhr: Nachmittags⸗Vor⸗ stellungen. Die Reise nach dem Mars.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a./5. Dienstag: Der natürliche Sohn. (Le fils naturel.) Komödie in 4 Akten und einem Vorspiel von Alexandre Dumas, deutsch von Paul Lindau. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. (Rosa Bertens — Dora Lux — Paula Carlsen — Eugen Pansa — Carl Weiß — Otto Fricke — Sigmund Lautenbura.) Anfang 7 ½ Uhr. ittwoch und Donnerstag: Frau Müller. Schwank in 3 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. Regie: Siegfried Jelenko. — Vorher: Der Eisbrecher. Plauderei in 1 Akt von Felix Dörmann und Friedrich Fuchs. 8
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Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche.
Dienstag: Ensemble⸗Gastspiel des Lyrischen Theaters Sonzogno aus Mailand. Martire. Oper in 3 Akten von 2. Illica. Musik von Spiro Samara. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Martire.
Freitag, 20. September: Cavalleria rusti- cana. — Pagliacci. 88
Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Hamburg, 1 1 (vgl. Nr. 221 d. Bl.) verhandelte in seiner heutigen Sitzung über wirthschaftliche und kechnische Fragen und wählte in den Vor⸗ stand Professor Abbe⸗Jena, H. Haensch⸗Berlin, Dr. Krüß⸗Hamburg, W. Petzold⸗Leipzig, L. Tesdorpf⸗Stuttgart, Professor Westphal⸗Berlin.
St. Petersburg, 15. September. Der in ausländischen Blättern gemeldete Eisenbahnunfall in Schukowka Nikolskaja beschränkt sich, wie „W. T. B.“ meldet, auf den zweier Güterzüge, wobei ein Oberkondukteur getödtet wurde. Die Nachricht, daß 26 Menschen umgekommen seien, ist erfunden.
ihrem Logis bestimmt ist. Beim Pass ein Turnerlied an. Bei ihrer Ankunft am Palazzo Ferri bielten Himmelen und Hoppe Ansprachen, welche die Turner mit lebhaften Beifallsrufen „Es lebe Italien!“ aufnahmen. — Heute marschierten die Vertreter der italienischen und auswärtigen Turnvereine in imposantem, von General Heusch geführtem Zuge mit wehenden Fahnen nach dem Pantheon, wo am Grabe Victor Emanuel’s ein Kranz niedergelegt wurde. Von dort zogen die Vereine dem Vereinsplatz nationale
großen Menschenmenge eröffnet. namentlich die deutsche Stadt zeigt reichen Flaggenschmuck, in den Straßen herrscht überaus reges Leben. Das Weter ist herrlich. — Die Eröffnung des Kon⸗ gresses gestaltete sich zu einer glänzenden Festlichkeit. Die Trupps der Turner in ihren verschiedenen Kostümen defilierten unter dem Jubel der Menge vor der Tribüne, wo sich die Vertreter der Behörde, darunter der Unter⸗Staatssekretär Galli, befanden. Turner erwiderten die besonders herzlichen Zurufe durch Schwenken der Hüte. Senator Todaro als Präsident des Kongreßcomités rief den Führer der Berliner Turnerschaft, Hoppe, an seine Seite und er⸗ öffnete, umgeben von der Fahne der Berliner Turner und derjenigen der italienischen 1 aufgenommenen Begrüßungs⸗Ansprache an die Gäste und schloß mit dem Ruf: „Sempre avanti Savoia!“ Hoppe erwiderte berzlich und knüpfte, unter dem Ruf: „Es lebe König Humbert, es lebe Italien!“ an das Banner des römischen Turnvereins ein präch⸗
Schleife in den österreichischen Farben. jubelnden Beifall aus. Sodann sprach der Bürgermeister; er gedachte der Vereinigung der italienischen und deutschen Farben, die sich hier bei einem brüderlichen, friedlichen Feste bekunde. Die Vertreter der Behörden durchschritten hierauf, während die Musik den Königsmarsch spielte, die Reihen der Turner. Bevor die deutschen Turner den Platz verließen, sangen sie unter dem stürmischen Jubel der Ver⸗ sammlung ein patriotisches Lied: eine Militärkapelle spielte die Be⸗
beschädigt und entgleist. Die Verkehrsstörung dauerte drei Stunden Die Ursache des Unfalls liegt im Uebersehen des Sperrsignals infolge Nebels durch den Führer des Personenzugs.
Leipzig, 16. September. Heute Nacht wurde bei der Station Eutritzsch ein mit 13 Personen besetzter Kremser von einem Güterzug überfahren. Eine Person wurde getödtet, fünf schwer
14. September. Der VI. Deutsche Mechaniker⸗
Zusammenstoß
St. Petersburg, 16. September. Nach Meldungen aus Grosny im Terekgebiet hat sich daselbst eine neue Naphtha⸗ fontäne, 70 Faden hoch schlagend, geöffnet. 800 000 Pud Naphtha liefern.
Rom, 15. meldet, zum Turner⸗Kongreß 76 deutsche Turner hier ein. Auf dem Bahnhofe wurden sie von den Mitgliedern des römischen Turn⸗ vereins und einer Anzahl Mitgliedern des italienischen Turnerbundes sehr herzlich empfangen. Auch der General Heusch und der Senator Todaro hatten sich auf den Bahnhof begeben. Sektionen zu vier Rotten rangiert, mit ihrer Fahne an der Spitze, marschierten nach dem vor der Porta pia gelegenen Palazzo Ferri, der zu
Dieselbe soll täglich
September. Gestern trafen, wie „W. T. B.*
Die Turner, in
—
ieren der Volturnostraße stimmten sie
der Radfahrer, und hier wurde Turnerkongres in Anwesenheit einer Das Publikum begrüßte den Zug, Delegirten, mit lebhaftem Beifall. Die
Die deutschen
Turnvereinigung, den Kongreß mit einer jubelnd
den italienischen und deutschen Farben mit einer Die Menge brach in
Brüssel, 15. September. Aus Hal (Brabant) wird gemeldet: Der Luftschiffer Toulet unternahm mit drei anderen Aufstieg. In der Luft verbrannte oder zerriß der Ballon die Insassen stürzten herab und wurden vollständig zerschmettert.
Personen einen
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Bentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 39. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Dienstag: Eine tolle Nacht. Große Aus⸗ stattungsvosse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Eine tolle Nacht.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Anna Müller⸗Kannberg mit Hrn. Oberlehrer Dr. Willi Stoewer (Berlin⸗Bochum). — Frl. Elfriede Schmidt mit Hrn. Ingenieur und Prem.⸗Lieut. d. L. Gustav Schultz (Potsdam). —
rl. Maria Scherer mit Hrn. Dr. phil. Wilhelm iderich (Köln⸗Ehrenfeld). ¹ 1 Verehelicht: Hr. Stabsarzt Waldemar Hahn mit rl. Wanda Eisermann (Berlin). — Hr. Heino hr. von Münchhausen mit Frl. Hedwig Gabler (Althaus⸗Leitzkau).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Diakonus Steffani
(Posen). — Hrn. F. von Baumbach (Ropper⸗ ausen). — Hrn. Regierungs⸗Referendar und Rittergutsbesitzer Felr Grafen von Stosch (Bessen⸗ bach). — Hrn. Major von Kurowski (Stettin). — Hrn. Hauptmann Ribbentrop (Brandenburg a. H.) — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann
Conrad von Wurmb (Berlin). — Hrn. Kammer⸗ herrn Walter von Stoesser (Straßburg i. E.). — Hrn. Landrath von Saldern⸗Mantel (Klein⸗ Mantel). — Hrn. Dr. Weiß (Schw. Gmünd). — Hrn. Professor Dr. Ballowitz (Greifswald).
Gestorben: Fr. Geheime Kanzlei⸗Rath Caroline Saßnick, geb. Wöhlert (Berlin). — Fr. Antonie von Kathen, geb. von Benda (Eldena). — Hr. Regierungs⸗Assessor und Majoratsherr Dr. jur. Ernst von Wedel eee — Hr. Oberst a. D. Friedrich Wilhelm von Hillner (Glogau).
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Dr. Fischer in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (1521)
4
1“
Literatur.
8
Gesetze, Verordnungen ꝛc. Zu der Gesetzsammlung „Die neueren Gesetze auf dem Gebiete des preußischen Volksschulwesens“, zusammen⸗ gestellt vom Ober⸗Regierungs⸗Rath Pogge (Verlag von Carl Hey⸗ t sc Dasselbe enthält das Gesetz, betreffend die Ruhegehaltskassen für die Lehrer und es von vornherein
mann, Berlin), ist ein Ergänzungsheft erschienen.
öffentlichen Volksschulen, Ausführungsbestimmungen
Lehrerinnen an den 1893, nebst den
5. August und 14. September 1893; ferner
den öffentlichen nichtstaatlichen Ministerial⸗Erlaß vom 4. August 1893.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Die Konkursordnung für das Deutsche Reich vom 10. Februar 1877, erläutert von Dr. von Sarwey. bearbeitet von Dr. G. Bossert, Landrichter in Stuttgart. Verlag von Carl Heymann, Berlin. — Diese neue Auflage des vortrefflichen Kommentars, deren Erscheinen an dieser Stelle bereits angezeigt worden ist, liegt nunmehr bis zur siebenten Lieferung vor uns und ist bis zum Titel „Vertheilung der Konkursmasse“ gediehen. Umfang und Reichhaltigkeit hat die Bearbeitung erheblich gewonnen; das ergiebt eine Vergleichung mit den früheren Auflagen. Der zweite Theil, welcher von dem Koakursverfahren handelt, beginnt in dem neubearbeiteten Kommentar mit Seite 561, während in der ersten Auflage der das materielle Konkursrecht enthaltende erste Theil nicht piel über 400 Seiten umfaßte. Aber auch der Inhalt erfüllt die Er⸗ wartungen, welche man nach der Durchsicht der ersten Lieferungen mit recht.
Sicherheit hegen durfte. Eine Würdigung der in
Vollendung des Werks am Platze sein.
— Kommentar zum Allgemeinen deutschen Handels⸗
— —
erlag von J. J. Heine, Berlin. — Die vereinte dritte und vierte Auflage dieses Kommentars ist mit den inzwischen erschienenen Liefe⸗ rungen 4 und 5 bis zum Art. 347 gelangt. Der Verfasser ist in anerkennenswerther Weise bemüht, in allen seinen Damit steht zu erwarten, daß auch das Werk nicht erheblich im Umfange verstärkt werden wird. In dem von demselben Verfasser soeben herausgegebenen Kommentar zur Wechselordnung ist auch auf die österreichische Rechtsprechung Rücksicht genommen und öfters auf die fremdländische Gesetzgebung nach Spaeing's bekanntem Werk „Französisches, belgisches und engli⸗ sches Wechselrecht“ (Berlin, Franz Vahlen) verwiesen. Eine gewisse Beachtung der fremdländischen Gesetzgebung und Rechtsprechung sei hiermit auch für das Handelsrecht in Anregung gebracht, wobei Spaeing's „Französisches und englisches Handelsrecht im Anschluß an das Allgemeine Handelsgesetzbuch“ verwerthet werden könnte. Mit dem Werth und der Vortrefflichkeit eines Werkes steigern sich die
Kürze mit Klarheit zu verbinden.
Wünsche und Ansprüche. “ Volkswirthschaft.
Volkswirthschaftliches Jahrbuch des Serbien, herausgegeben von Dr. F. B. Pfeiffer. Berlin 1894, Verlag von Hermann Walther. I. Band (Preis 6 ℳ).
Das Bedürfniß sozialer und insbesondere
Orientierung macht sich heute besonders stark geltend. Befriedigung bieten für jene, welchen es darauf ankommt, einen raschen Gesammt⸗
Anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Montag,
offenbar
1 Es war ihm vielmehr, wie das Gesetz, 1 1
gebung Serbiens bietet. In
Schon an
gegeben ist.
der neuen Be⸗
Erläuterungen Gesundheitswesen.
Grundriß der Schulgesundheitspflege von Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. R. Wehmer. Mit 17 Abbildungen. Verlag von Richard Schoetz in Berlin. Preis 3 ℳ — Das vor⸗ liegende Buch will die Errungenschaften der Gesundheitspflege der sowie auf die Entwickelung des deutschen Ehr⸗ und Nationalgefühls, Schule nutzbar machen und giebt an der Hand der im Königreich Preußen geltenden Bestimmungen und Anweisungen, die ihrem Wort⸗ laut nach angeführt sind, eine Anleitung für den Gebrauch der ein⸗ zelnen Einrichtungen der Schule sowie für die Fernhaltung und Un⸗ schädlichmachung der einer gesunden körperlichen Entwickelung der Schüler hinderlichen und die Erkrankungen begünstigenden Einwirkungen; unter den letztgenannten Aufgaben ist namentlich die rechtzeitige Erkennung der wichtigeren ansteckenden Krankheiten und aus praktischen Gründen die erste Hilfeleistung bei plötzlichen Unglücksfällen berücksichtigt. Die eigenen Ausführungen des Verfassers zeichnen sich durch übersichtliche Gliederung des Stoffes, Knappheit und wohlthuende Klarheit der Form aus und machen den Grundriß zu einem Volksbuch im besten Sinne des Worts, das für die Lehrer und die im Dienste der Schul⸗ 8eeessgee ele beschäftigten Aerzte ein Hand⸗ und Nachschlagebuch
ngehörigen der Schüler eine Quelle der Belehrung
Königreichs
wirthschaftlicher 8 und für die werden wird.
1
1. Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, S.nn u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe,-Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
überblick über die Verhältnisse eines Gebiets zu gewinnen, die zu weiter Verbreitung gekommenen „Statistischen Jahrbücher“, deren Herausgabe die statistischen Zentralstellen der verschiedenen Länder besorgen. Wo die Landesstatistik noch nicht weit genug entwickelt ist, fehlt es an solchen Behelfen. Um so dankenswerther ist in einem solchen Falle das Ein⸗ greifen von sach⸗ und landeskundiger Privatthätigkeit, wie dies bei dem vorliegenden Jahrbuch für Serbien der Fall ist. Uebrigens war b 1 1 nicht die Absicht des Verfassers, vom 23. Juli Ersatz für ein Statistisches Jahrbuch für f vom 28. Juli, 8 der Inhalt des x betreffend das Ruhegehalt der Lehrer und Lehrerinnen an den öffent⸗ “ “ “ 16 lichen nichtstaatlichen mittleren Schulen und die Fürsorge für ihre — ei. b 8 Hinterbliebenen, vom 11. Juni 1894, mit den Ausführungs⸗ bestimmungen vom 22. Juni 1894 und einem Runderlaß vom 5. Fe⸗ bruar 1895, betreffend die Auslegung des § 4 dieses Gesetzes, sowie den die zwangsweise Pensionierung von Lehrern und Lehrerinnen an mittleren Schulen betreffenden
und bei dieser Gelegenheit die wichtigeren wirthschaftsstatistischen Nach⸗ weise für Serbien in angemessener Klarlegung und Verarbeitung zu bieten. Diese Monographien verleihen dem Buch einen dauernden
els⸗ und einem besonderen zweiten The Dritte Auflage, des Buches ist auch der Handelsvertrag Serbiens mit Oesterreich⸗ Ungarn vom 9. August/ 25. Juli 1892, einschließlich des Tarifs, voll⸗ ständig abgedruckt. Den Wirthschaftspolitiker wird außer den Nach⸗ weisungen über die Entwicklung des Ein⸗ und Ausfuhrhandels von Serbien namentlich die zweifache Beleuchtung der agrarischen Ver⸗ hältnisse des Landes interessieren, welche in einer etwas „pessimistischen“ Darstellung von Svetozar Gavrilovic und in einer „optimistischen“ Kritik dieser Darlegung durch den Herausgeber des Jahrbuchs Der den Dabei kommen Fragen von hoher wirthschaftlicher und sozialpolitischer Bedeutung zur Besprechung, z. B. der Prozeß In 32 Schlußsätzen ist das Wesentliche seiner Ausführungen der fortschreitenden Ersetzung der Hauskommunionen durch Einzel⸗ wirthschaften und das in Serbien gesetzlich bestehende Heimstätten⸗ Der Finanzpolitiker wird mit hohem Interesse beispielsweise verfolgen, wie in verhältnißmäßig kurzer Zeit das serbische Steuer⸗ arbeitung enthaltenen Aenderungen und Verbesserungen wird erst nauch wesen aus der erhebung sich zu seiner heutigen Gestaltung — bei welcher dem b — Tabackmonopol eine erhebliche Rolle zufällt — entwickelt hat. Kurz, gesetzbuch von Dr. Herrmann Staub, Rechtsanwalt in Berlin. es ist ein Buch, das nicht nur als gelegentlich zu benutzendes Nach⸗ V schlagebuch, sondern in seinen Monographien, besonders jenen über die Geschichte und Lage der Finanzen Serbiens und über den Stand Landwirthschaft in Serbien, gute Dienste leisten wird.
althergebrachten
den 16. September
Serbien zu schaffen. Buchs zeigt,
verbinden
Richtungen
dankbar sein, Volkswirthschaftsgesetz⸗
pielseitigen
Daten zu
Kopfbesteuerung und Zoll⸗
1815).
drungene
en Staats⸗Anzeiger. Lee
zusammengefaßt. punkt, sondern zieht mit freiem Blick auch die Feststellungen der epidemiologischen Choleraforschung zu Rathe. deshalb nicht nur für Mediziner, sondern auch für alle städtischen Verwaltungsorgane, die mit dem öffentlichen Sanitätswesen zu thun haben, ein weitgehendes Interesse.
Deutsches 6 Entwickelung durch Philosophen und Dichter (1600— 15). Von Dr. F. W. Behrens. Leipzig. 1,50 ℳ — Das von edlem Patriotismus durch⸗
Buch giebt in gemeinverständlicher Form eine kurze geschicht⸗ liche Darstellung der Philosophie und Ethik, wie der Poesie des 17., 18. und der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts und schildert ihren Einfluß auf das lebendig pulsierende Volksleben jener Zeit
1
— Die Cholera in Hamburg in ihren Ursachen und Wirkungen. Eine ökonomisch⸗medizinische Untersuchung. II. Theil: „Verlauf und Bekämpfung der Epidemie“ von Dr. med. Friedrich Wolter, praktischer Arzt in Hamburg, 2. Abtheilung: „Die Evidemie des Jahres 1892.“ Herausgegeben und verlegt von der Aktiengesellschaft „Neue Börsen⸗Halle“ in Hamburg. — Kurz nach Beendigung der Cholera⸗Epidemie, die Hamburg im Jahre 1892 so schwer heimsuchte, begann das Werk unter dem Titel „Die Cholera in Hamburg 1892“ in dem genannten Verlag zu erscheinen. berufener Feder wurden die ökonomischen und sanitären Verhältnisse, die der Epidemie vorausgingen, und diejenigen, welche als ihre Folgen zu betrachten sind, an der Hand statistischer Aufstellungen und unter sorgfältiger Zuratheziehung der Erfahrungen nach den verschiedensten htu behandelt. Während sich der erste Theil mit den sozial⸗ se Mor ph d. zuch politischen Momenten, den Bau⸗, Wohn⸗ und Lebensverhältnissen Werth. Wirthschaftspolitiker, Finanzpolitiker wie viele Andere werden eee. beschäftigte, behandelte der dritte Theil die Wirkungen der die einschlägigen Erörterungen mit Interesse lesen. Wer unmittelbar 8 als Fabrikant oder Kaufmann mit serbischen Angelegenheiten sich befaßt, wird für die eingehenden Aufschlüsse s welche das Buch über die Hand
In Artikeln aus
holera auf Handel, Schiffahrt, Gewerbe und Industrie und brachte eine eingehende Schilderung der Bekämpfung des durch die Epidemie hervorgerufenen materiellen Nothstandes. dann die erste Hälfte des zweiten Theils, der medizinischen Darstellung, in Form eines Rückblicks auf Hamburgs frühere Cholera⸗Epidemien. Das Erscheinen der zweiten Hälfte dieses Theils und damit des Schlusses des ganzen Werks hat sich bis jetzt verzögert, weil das offizielle, der vor kurzem erst erschienenen Denkschrift des Professors Dr. Gaffky zu Grunde gelegte statistische Material benutzt werden mußte. Wohl um die Darstellung bei aller wissenschaftlichen Gründlichkeit möglichst allgemeinverständlich zu halten, sind Tabellen Verfasser mannigfach
Im Herbst 1893 folgte
indessen nur die Resultate der reichen und le des Gaffky'schen Werkes herangezogen. ist aber auf Grund dieser Zahlen und abweichenden Folgerungen gekommen. Er steht nicht einseitig auf bakteriologischem Stand⸗
Seine Arbeit bietet
Verschiedenes. Ehr⸗ und Nationalgefühl in seiner
Verlag von Gustav Fock in
wie es in den Befreiungskriegen und zuletzt in den ruhmreichen Kämpfen um ein einiges, von selbstbewußter Kraft erfülltes Deutsches Reich hervorgetreten ist.
— Die Verhandlungen des am 20. Januar 1895 eröffneten und am 26. Januar geschlossenen 29. Schleswig⸗Holsteinischen Provinzial⸗Landtags nebst Anlagen, sowie die Verhand⸗ lungen des 39. Rheinischen vom 28. April bis zum 8. Mai 1895 zu Düsseldorf tagte, mit drei Anlageheften, enthaltend den stenographischen Bericht über dieselben, den Verwaltungsbericht pro 1893/94 und die Etats pro 1895/96 und 1896/97, sind soeben im Druck erschienen, und zwar erstere in der Buchdruckerei der Provinzial⸗Taubstummen⸗Anstalt (Julius Bergas) zu Schleswig, letztere bei den Königlichen Hofbuchdruckern L. Voß u. Cie. in Düsseldorf. 8 8
Provinzial⸗Landtags, der
1 1“ auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Erwerbs⸗ und .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
irthschafts⸗Genossens chaften.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[34509] 1
Der unter dem 29. September 1885 hinter den Schlossergesellen Theodor Wilhelm Gustav Zschunke aus Rützen wegen wissentlichen Meineides in den Akten J. IV. E. 566/85 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.
Berlin, den 11. September 1895. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.
be
und dergl.
[34603] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 24 Nr. 1740 auf den Namen des Kaufmanns Julius Erxleben zu Berlin, jetzt im Konkurse befindlich, eingetragene, in der Jägerstr. Nr. 28 belegene Grundstück am 22. November 1895, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrich⸗ straße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 36, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück hat eine Fläche von 1,15 a und ist weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. No⸗ vember 1895, Nachmittags 12 ¼ Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85. K. 89/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Ein⸗ sicht aus. 8
Berlin, den 31. August 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[34604] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 153 Nr. 6822 auf den Namen des Kaufmanns Hermann Semmel zu Berlin eingetragene, zu Berlin in der Brunnen⸗ straße Nr. 100 belegene Grundstück am 2. Novem⸗ ber 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 10 a 89 qm mit 14 000 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über
die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Novem⸗ ber 1895, Nachmittags 1 Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Die Akten 86 K. 79/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Berlin, den 11. September 1895. b Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.
[34631] 8
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des bisher dem Schlosser Friedrich Eckhardt hieselbst gehörigen, allhier an der Plauerstraße sub B. IV. Nr. 15 G. des Katasters belegenen Wohnhauses c. p. hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Ver⸗ theilung Termin auf Sonnabend, den 5. Ok⸗ tober 1895, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Seguesters werden vom 25. September d. Is. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Ab⸗ theilung für Zwangsvollstreckungen und Konkurse, niedergelegt sein.
Güstrow, den 11. September 18
Kummerad, Gdtr. [34602] 8
In Sachen Maurermeister Adolf Wilke'schen Zwangsversteigerung Hasenhaide und Weinberge III Nr. 86, Bergmannstr. Nr. 2 — K. 55/95 — werden das Verfahren und die Termine am 23. Oktober d. J. aufgehoben.
Berlin, den 9. September 1895.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85. [60402] Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender, angeblich abhanden 1eSS. Preußischer Staatsschuldverschreibungen seantragt worden:
1) der konsolidierten 40 ⁄igen Staatsanleihe:
a. von 1882 Litt. F. Nr. 212 685 über 200 ℳ,
b. von 1884 Litt. D. Nr. 638 373 über 500 ℳ und Litt. E. Nr. 799 426 über 300 ℳ, von dem Kaufmann Paul Rochwitz hier,
2) der konsolidierten 40 %igen Staatsanleihe von 1884 Litt. E. Nr. 876 422 über 300 ℳ, von Frau Johanna Reichenbach zu Oederan i. S., vertreten durch den Rechtsanwalt Reichenbach hier,
3) der konsolidierten 4 %igen Staatsanleihe von 1885 Litt. E. Nr. 1 102 910 über 300 ℳ, von dem Geheimen Justiz⸗Rath Stämmler zu — Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,
5
spätestens in dem auf den 17. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.
Berlin, den 3. Januar 1895.
Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 82.
[21406] Bekanntmachung.
Auf den von der Wittwe Marie Schober, geb. Klingmüller, in Kottbus als Rechtsnachfolgerin ihres verstorbenen Ehemannes, des Brennereibesitzers Gustav Schober in Kottbus, gestellten Antrag wird der an⸗ geblich verloren gegangene, von dem Königl. Haupt⸗ Steuer⸗Amte in Kottbus unter dem 5. November 1888 ausgestellte Pfandschein, inhalts dessen der genannte Gustav Schober bei dieser Behörde 5 Scheine der 3 ½ % Anleihe des Deutschen Reichs über zusammen 4500 ℳ nebst Talons und Zins⸗ scheinen zur Sicherstellung des ihm gewährten Branntweinsteuer⸗Verbrauchsabgaben⸗Kredits ver⸗ pfändet hat, aufgeboten. Der unbekannte Inhaber
des Pfandscheins wird aufgefordert, spätestens im
Aufgebotstermin am 23. Januar 1896, Vor⸗ mittags 11 Uhr, in Zimmer 18 seine Rechte an⸗ zumelden und den Pfandschein vorzulegen, widrigen⸗ falls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. Kottbus, den 26. Juni 1895. Königliches Amtsgericht.
[9076] Bekanntmachung.
Auf Antrag des Richard Krumm von Haigerseel⸗ bach als Vormund der minderjährigen Erben des August Paul von Rodenbach, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, seitens des Vorschuß⸗ vereins Dillenburg für den August Paul zu Roden⸗ bach ausgestellten Schuldscheins d. d. 15. Januar 1868 über 350 Gulden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermil am 18. November 1895, Vor⸗ mittags 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und den Schuldschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Dillenburg, den 3. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht. I.
[34598] Aufgebot. 8 Der Gastwirth Wilhelm Greiling in Löbnitz a. L. hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen,
mit 100 ℳ gezogenen Gewinnlooses der Cöthener
Thurmbau⸗Lotterie Nr. 27 772 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. März 1896, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Cöthen, den 10. September 1895.
Herzoglich Anhalt. Amtsgericht
Schwencke.
“ Ausgefertigt:
Cöthen, 10. September 1895.
(L. S.) Jennicke, Gerichtsschreiber Herzogl. Amtsgerichts.
[10760] Aufgebot.
Die Magdeburger Privatbank, Aktiengesellschaft zu Magdeburg hat das Aufgebot des am 11. April 1894 von A. Lefloch & Comp. in Paris auf He mann Schmidt in Wolmirstedt gezogenen und bei Wilh. Schmidt jun. in Magdeburg⸗Neustadt am 15. Juli 1894 zahlbar gewesenen Wechselaccepts über 1626 ℳ, welches durch Giro auf die Antrag⸗ stellerin gediehen und bei derselben verloren gegangen ist, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 10. Dezember 1895, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Domplatz 9, Zimmer 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die
Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung
des Wechsels erfolgen wird. Magdeburg⸗A., den 8. Mai 1895. “ Königliches Amtsgericht. Abtheilung 8.
[34610]
Die Herzogliche Kammer, Direktion der Domänen zu Braunschweig, hat als Eigenthümerin der Band III Blatt 909 des Blankenburger Grundbuchs einge⸗ tragenen Obermühle No. ass. 14 hieselbst nebst Zu⸗ behör, insbesondere den Plan Nr. 436 auf dem Mühlenstiege zu 12,51 a, glaubhaft gemacht, daß die folgenden darauf eingetragenen Hypothekkapitale:
1) ursprünglich 6000 Thlr. Konvent.⸗Münze, jetzt noch 10 485 ℳ für den Mühlenbesitzer Carl Gott⸗ lieb Hendrich zu Blankenburg aus der Schuldurkunde vom 9. Januar 1832,
2) 3100 Thlr. Kurant für den Hof⸗Apotheker Carl Stephani zu Gernrode aus der Schuldurkunde vom 18. August 1833
getilgt seien, und das Aufgebot der beiden obigen Schuldurkunden beantragt.
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