1895 / 223 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 1893 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das steuerpflichtige Reineinkommen der Königsberg⸗Kranzer Eisenbahn für das Betriebs⸗Rechnungsjahr 1894/95 93730

g

Königsberg i. Pr., den 14. September 1895. e Eisenbahn⸗Kommissar.

Simson, 8

enbahn⸗Direktions⸗Präsident.

Ministeriums ermögliche hängige Haltung. stzuhalten, habe

r Zeit nur eine allseitig unab⸗ Um dieselbe auf der Grundlage der Partei der Vorstand beschlossen, unmittelbar nach er definitiven Ernennung des Ministeriums eine Partei⸗ Konferenz nach Wien einzuberufen.

Die in dem Memorandum⸗Prozeß zu mehrjährigen Gefängnißstrafen verurtheilten rumänischen Agitatoren wurden gestern infolge telegraphischen Befehls aus den Staats⸗ edin und Waitzen entlassen. ssenen begaben sich nach Budapest, um dem Minister⸗ Präsidenten für sei Kaiser zu danken.

b Königlich fängnissen zu Szeg

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Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli

893 (Gesetz⸗Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß aus dem Betrieb der Ronsdorf⸗ ür 1894/95 ein kommunalabgab

Der König und die Königin sind heute in Rom ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhof von den Behörden und Ver⸗ einen empfangen worden. wurden Allerhöchstdieselben von der Bevöl Ovationen begrüßt und erschienen später auf dem Balkon des Quirinals, um für die Jubelrufe zu danken.

In Palermo fand bei der Einschiffung der Gari⸗ den Festlichkeiten nach Rom be⸗ emonstration einer nach Hun⸗ erten zählenden Volksmenge statt, welche die Boote der Ab⸗ reisenden mit Steinwürfen bombardierte. herrschte große Aufregung. Der Polizei gelang es mit Mühe, eine Gegendemonstration zu verhindern. empfing gestern eine Abordnung von katholischen

ahrt zum Quirinal

tener Eisenbahn f rung mit begeisterten

flichtiger Reinertrag nicht erzielt worden ist. Elberfeld, den 13. September 1895.

Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar. velrlauer, weiche.

aben, eine feind liche

Bekanntmachung. In der Stadt § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz⸗Samml. S. 152) wird hiermit zur ö Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerja Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs⸗ jahre 1894/95 bei der Eisern⸗Siegener Eisenbahn auf 43 410 festgestellt worden ist. Elberfeld, den 15. September 1895, Der Königliche

Der Papst 30 Notabeln der Führung des Bischofs Cyrill Macaire und Boghos Bey's erschienen waren, um dem Papst für seine Encyklika zu danken und befriedigende Nachrichten über die unter den dissidierenden Kopten herrschende Bewegung zu Gunsten der Rückkehr zur katholischen Einheit zu überbringen. Deputation mit, daß er zwei neue koptische Bisthümer zu schaffen gedenke

Eisenbahn⸗Kommissar. Der Papst theilte der

Belgien. Angekommen: Der König hat am 13. d. M. das Schulgesetz voll⸗ 8 Seine Excellenz der Staats⸗ und Kriegs⸗Minister, General Dasselbe soll unverzüglich im „Moniteur“ publiztert der Infanterie Bronsart von Schellendorff; J“ v“

Seine Excellenz der kommandierende Admiral, Admiral

Nach einer Meldung der „Daily News“ aus Kon⸗ stantinopel vom 15. d. M. hätte die Pforte den Bot⸗ schaften mitgetheilt, daß sie im Prinzip alle in dem Reform⸗ Entwurf vom 11. Mai d. J. unterbreiteten Forderungen annehme, aber diese Zugeständnisse mit gewissen Abände⸗ rungsvorschlägen begleite. Die Botschaften hätten jedoch geantwortet, daß sie außer Stande seien, Abänderungen zuzulassen, und daß das eine Verzögerung herbeiführe.

der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohmann, von Königsberg i. Pr.

der Pforte 1 1b Indessen wiege bei den Bot⸗ schaften die Meinung vor, daß jetzt Aussicht auf ein zufrieden⸗ stellendes Abkommen in dieser Frage vorhanden sei.

Bulgarien.

Der Minister⸗Präsident Stoilow und der Kriegs⸗Minister Petrow sind, wie „W. T. B.“ aus Sofia berichtet, von einer achtzehntägigen Inspektionsreise in das Innere des Landes sehr befriedigt zurückgekehrt.

Amerika.

Aus Havanna wird berichtet, die Spanier hätten ein Fahrzeug genommen, das den Aufständischen die auf dem amerikanischen Schiff „Mascotte“ verladene Munition zuführen sollte. 400 Aufständische der von Sanchez befehligten Schaar wären geschlagen worden und hätten za und Verwundete verloren.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. September.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Wildpark⸗

Abend um 7 Uhr 5 Minuten wohlbehalten auf der Station bei Potsdam eingetroffen.

General⸗Lieutenant von Hoffbauer, Inspekteur der Feld⸗Artillerie, hat Berlin verlassen.

Der General⸗Stabsarzt der Armee, Professor Dr. von Coler, Wirklicher Geheimer Ober⸗Medizinal⸗Rath und Chef

Fehen 8 hlreiche Todte ist hierher zurückg 1b

Sanitäts⸗Korps,

1 W. „Reuter'sche Bureau“, britisch⸗russische Pamir⸗Kommission sei am 13. d. M. aus⸗

Kiel, 17. September. Der Kreuzer „Marie“ ist gestern Man glaube, daß die Grenzen befriedigend

Abend 9 Uhr durch den Kaiser Wilhelms⸗Kanal nach drei⸗ jähriger Abwesenheit hierher zurückgekehrt. Der Marine⸗ Oberpfarrer Langheld ist heute Vormittag hier gestorben. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Hoheit der

einandergegangen. geregelt worden seien.

Aus Fu⸗tschou erfährt dasselbe Bureau, daß in den Arbeiten der wegen der Vorfälle von Kutscheng ein⸗ gesetzten Untersuchungskommission infolge der Verschleppungs⸗ taktik der chinesischen Beamten Stillstand eingetreten sei.

In Hongkong verlautet, okien ein Aufstand ausgebrochen sei. ständischen hätten die Stadt Hengueng (2) besetzt. amten seien entflohen und hätten den Distrikt der Gnade der Nach einer weitern Meldung wären Truppen gegen die Aufrührer in Marsch gesetzt worden.

Seine Königliche 2 Scheveningen zurückgekehrt und hat sich zu längerem Auf⸗ enthalt nach der Wartburg begeben.

Sachsen⸗Altenburg. Der Geburtstag Seiner Hoheit des Herzogs ist gestern im ganzen Lande festlich begangen worden. Hummelshain, wo sich Seine Hoheit zur Zeit aufhält, wohnten der Feier Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und Prinzessin Albre drich Wilhelm bei.

Schwarzburg⸗Sondershausen.

Großher roßherzog an den Grenzen der Die Auf⸗

Rebellen preisgegeben.

Der Khedive ist gestern von Konstantinopel in Alexandrien

t von Preußen 3 5 I eingetroffen.

sowie der Prinz

Kunstgewerbe und Handwerk des Vereins für Sozialpolitik

nach den Forschungen Handwerks in Deutschland.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Gesandte in Belgrad Freiherr von Thömmel ist, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, unter Verleihung der Geheim⸗ rathswürde in den Ruhestand versetzt, der Gesandte in Teheran Baron Schießl zum Gesandten in Belgrad, der Legations⸗ Rath Graf Brandis Legations⸗Rath Graf Wydenbruck

Japan und Stam und der Legations andten in Teheran ernannt worden.

Dem „Fremdenblatt“ und der „Neuen Freien Presse“ zu⸗ Konstituierung des

steriums am 2. Oktober erwartet. gegen den 20. Oktober einberufen werden. des Grafen Badeni wird eine neue Wahl⸗ und Steuer⸗ reform und der Ausgleich mit Ungarn bezeichnet, welch letzterer als eine unbedingte Staatsnothwendigkeit anzusehen Das neue Kabinet würde

Parteien wenden, den extremen und radikalen Parteien aber nöthigenfalls mit dem gebotenen Ernst entgegentreten. Nachfolger des Grafen Badeni im Statthalter⸗Posten für Galizien wird der Landmarschall Fürst Sanguszko bezeichnet. Vereinigten deutschen in wiederholten Be⸗

Es ist in den letzten zehn bis zwanzig Jahren usgesprochen und wohl auch bei Maßnahmen für die Hebung des Handwerks zu⸗ weilen davon ausgegangen worden, daß das Handwerk der Neuzeit im Kunstgewerbe eine sichere Zufluchtsstätte finden könne, da auf dieses Gebiet ihm der Groß. und Fabrikbetrieb nicht zu folgen vermöge. Es ist nun von Interesse zu sehen, wie zu dieser Ansicht die Ergebnisse der Forschungen des „Vereins für Sozialpolitik“ über die Lage des Handwerks in Deutschland sich verhalten. Berichterstatter, soweit sie überhaupt das Verhältniß von Kunstgewerbe und Handwerk erwähnen, widerspricht der Ansicht ziemlich entschieden, und es wird eigentlich nur der Stand der Kunstschlosserei theilweise als ein aussichtsvoller geschildert.

Eii das Kunstgewerbe vielfach berührendes die Drechslerei.

zum Gesandten in um Gesandten in China,

ath Eperjesy zum Ge⸗ Die große Mehrzahl der

bisher vorherrschenden Der Reichsrath soll Ueber sie liegt ein Bericht aus Leipzig vor, nach welchem der handwerksmäßige Betrieb auf diesem Gebiet nicht und nicht mehr existenzberechtigt sein soll. Wenn m 8 aseinsberechtigung die erziehliche Wirkung ins Feld führe, so übersehe man, daß unter dem Existenzkampf, den es durch⸗ mache, die Ausbildung der heranwachsenden Generation Schaden leide, und daß eine gut geleitete Lehrwerkstätte nicht nur vollen Ersatz für „Werkstattlehre biete, Erziehungserfolg 2 Meerschaumdrechslerei, größten Theil auch die Horndrechslerei der gefallen seien, so werde in nicht zu ferner . Auch von dem Tapezierergewerbe wird berichtet, daß die kapitalistischen Groß⸗ betriebe nicht nur die Polsterei fast vollständig, sondern auch die De⸗ koration und Drapierung, soweit sie mit ganzen Wohnungseinrichtungen

mehr lebensfähi

drc! man für seine gemäßigten 1s

einen weit 6 Bernsteindrechslerei, Elfenbeinschnitzerei abrikarbeit anheim⸗ eit auch die Holz⸗ Berliner

gewährleiste. Ein Communiqué daß der Vorstand augenblickliche habe, welche durch die Bildung des neuen Kabinets o Einfluß der Parteien des Der außerparlamentarische

sprechungen

Abgeordnetenhauses entstanden Charakter des designierten

erstatter über die Töpferei des Kreises Bunzlau hat die Ueberzeugung gewonnen, „daß beim Uebergang zu künstlerischen Formen die handwerksmäßige Anfertigung nicht mehr aus⸗ reichen. Der Knunstindustrie, so führt er aus, widmeten sich fast ausschließlich „kleinkapitalistische Unternehmungen“. Auf eine Festigung des alten Töpferhandwerks sei somit durch die für Bunzlau in Aussicht stehende Errichtung einer keramischen Fachschule kaum zu hoffen. Dagegen strebe einer oder der andere besonders intelligente Meister „über den Rahmen der gemeinen Töpferei“ hinaus, wie denn nach Verwirklichung des Fachschulprojektes seitens eines solchen der Uebergang zur Kunsttöpferei (Majolika) mit „Investierung eines größeren Kapitals“ in dem Betriebe Hand in Hand gehen solle. So werde auch hier diese Umgestaltung dem Vordringen des klein⸗ kapitalistischen Gewerbes Vorschub leisten.

Besonders interessant sind für unsere Frage die beiden Berichte über das Schreinergewerbe in Mainz und in Augsburg. „Die Mainzer Schreinerei und Möbelfabrikation“ sagt der erstere „ist Kunsthandwerk gewesen und, soweit sie Großindustrie geworden ist, Kunstindustrie geblieben; die Massenfabrikation von Dutzendwaare ist ihr auch heute fremd. Ihre Domäne war und ist das Luxus⸗ und feinere Gebrauchsmöbel; ihre Produkte waren und sind verhältniß⸗ mäßig theuer.“ Nur ein technisch ausgezeichnetes Arbeitermaterial könne hier verwendet werden; denn wenn man auch hie und da von einer Spezialisation sprechen könne, so finde doch an ein und demselben Stück keine Zerlegung der Arbeit statt. Die Einheitlichkeit und künstlerisch⸗individuelle Gestaltung des Möbels werde gewahrt. Das Charakteristische sei die Vereinigung verschiedener Gewerbe zu einer Unternehmung, welche die schon frühe, in den letzten zwanzig Jahren natürlich beschleunigte Entwicklung der „Möbelfabrik“ zum „Dekorationsgeschäft“ bewirkt habe, und die immer mehr Gewerbe und immer mehr Meister, die heute noch zu Hause für die Fabrik arbeiten, in der Hand des kapitalkräftigen Kaufmanns vereintge. In der großen Mehrzahl werde der Kleinmeister seine Selbständigkeit aufgeben und zum Gesellen der Großbetriebe werden. Dieser selbst aber werde nicht ins Ungemessene wachsen, nicht Tausende von Arbeitern beschäftigen; auch die kleinere Fabrik mit zwanzig Gesellen werde sich neben der mit hundert behaupten können. „Wird das ein Schaden für das deutsche Kunstgewerbe sein?“ fragt der Berichterstatter und giebt zur Antwort: „Gewiß nicht; denn die Leistungen der kleinen Werkstätten konnten schon lange nicht mehr das sein, was sie früher waren, und in der Fabrik wird einem tüchtigen

ann ganz andere Gelegenheit geboten sein, Hervorragendes zu leisten, als in der eigenen kleinen Werkstatt; er wird als Werkführer dem Ganzen bessere Dienste leisten können wie als Meister.“ Ueber die Kunsttischlerei in Augsburg sagt der Berichterstatter Folgendes:

VEs ist weniger in volkswirthschaftlichen als in polytechnischen,

künstlerischen und Regierungskreisen üblich, das Kunstgewerbe als das Heilmittel für das dahinsiechende Handwerk zu empfehlen, und da sich bei dem engen Zusammenhang der Tischlerei mit Architektur und Dekorationskunst bei ihr vor allem künstlerische Motive anwenden lassen, so wurde die Tischlerei Versuchsobjekt und Schoßkind jener Eudämonisten. Man rieth den Tischlern, mehr das kunstgewerbliche Gebiet zu pflegen und bei ihren Leistungen die Gesetze der Aesthetik zu beachten, ihnen künstlerischen Charakter zu verleihen, da der auf Massenfabrikation ausgehende und auf sie angewiesene Großbetrieb hierin nicht folgen könne.“ Hierzu sei nun aber zu bemerken, daß in Augsburg die Knunsttischler nicht nur nicht, wie man nach Vorstebendem meinen könnte, wirth⸗ schaftlich eine höhere Stellung einnehmen wie ihre Kollegen, sondern von jener Seite am lautesten über mangelnden Verdienst geklagt werde, und zwar sei dies auch bezüglich derjenigen Kunsttischler der Fall, die vollauf beschäftigt seien. Die meisten Möbelfabriken ver⸗ danken nach dem Bericht ihre Entstehung und Rentabilität dem Um⸗ stande, daß sie sich auf solche Möbel werfen, deren Herstellung kost⸗ bares Material, eine aus verschiedenen Berufen zusammengesetzte Arbeiterschaft und eine die letztere unter sich in steter Fühlung er⸗ haltende künstlerische, technische und kaufmännische Zentralleitung er⸗ fordere. Zwar seien diese Etablissements vollständig mit Maschinen eingerichte, aber an diesen würden nur die Vorarbeiten ausgeführt und diese Vorarbeiten nehmen „nur einen minimalen Theil des langwierigen Produktionsprozesses ein, aus welchem die am meisten bewunderten Schöpfungen unseres Kunstgewerbes hervor⸗ gingen.“ „Günstig für den handwerksmäßigen Betrieb im Kunstgewerbe ist zunächst in beschränktem Maße das Urtheil, welches der Bericht⸗ erstatter über das Schlossergewerbe in Leipzig durch seine Unter⸗ suchung gewonnen hat. Das Wesentliche bei der Kunstschlosserei wie bei jedem Kunstgewerbe ist nach dem Urtheil dieses Berichterstatters das Individualisieren, das Herstellen eines Gegenstandes in einem gewissen Stile unter möglichster Vermeidung der Benutzung von Maschinen. Die Kunstschlosserarbeiten würden durch Schmieden aus der Hand und in Gesenken und durch Treiben hergestellt. Das Hauptwerkzeug sei der Hammer. Der Groß⸗ ketrieb habe hier an und für sich keinen Vortheil vor dem Klein⸗ betriebe, vielleicht dürfte sogar eher das Gegentheil der Fall sein. Trotzdem befasse sich der kleine Meister nur sehr selten mit der Kunst⸗ schlosserei. Die Produkte seien für die Kundschaft, für die er arbeitet, viel zu theuer. Wesentlich günstiger lautet der Bericht über die Kunstschlosserei in Nürnberg. Hier hat sich sowohl ein großer lokaler Konsum wie auch ein bedeutender Absatz nach auswärts für künstlerische Schlosser⸗ und Schmiedearbeit neuerdings herausgebildet. Das Schlossergewerbe habe zur Zeit in Nürnberg einen „goldenen Boden“. Der Berichterstatter hat in keiner Schlosserwerkstätte ge⸗ funden, daß man ernstlich über schlechten Geschäftsgang klage, sofern man nur in Hinsicht auf künstlerische Ausführung der Arbeit befriedigen könne. Der Berichterstatter führt diesen Aufschwung vor allem auf die rührige Thätigkeit des Gewerbe⸗Museums zurück. Befruchtend habe auch das Germanische Museum gewirkt, und außerdem sei Nürnberg selbst in seinen alten Bauten reich an herrlichen Mustern, die den tüchtigen Meister unwillkürlich zur Nachahmung aneiferten. Jedenfalls sei das Rürnberger Schlosserhandwerk trotz der Großbetriebe „im Aufblühen“ begriffen, begründet durch die gegenwärtige Geschmacksrichtung, die künstlerische Schlosserarbeiten nicht nur bevorzuge, sondern auch gut bezahle. 3

Es wäre zu wünschen, daß die vom Verein für Sozialpolitik in Aussicht gestellten weiteren Veröffentlichungen von Spezialforschungen über die Lage des Handwerks noch mehr zur Klarstellung der vor⸗ stehend berührten Frage beitrügen.

Zur Arbeiterbewegung.

„In Leipzig fand am Sonntag eine Versammlung der aus⸗ ständigen Malergehilfen statt, in welcher mitgetheilt wurde, daß sich noch 60 Gehilfen im Ausstand befinden. 55 Arbeitgeber sollen den Tarif der Gehilfen unterschrieben haben. (Vgl. Nr. 221 d. Bl.). Eine von 40 Personen besuchte Versammlung der ausständigen Steinsetzer beschloß, den Ausstand weiter zu führen. (Vgl. Nr. 222 d. Bl.).

Hier in Berlin soll, wie die „Voss. Ztg.“ meldet, gestern bei den Kasernenbauten am Tempelhofer Felde ein Ausstand der Maurer ausgebrochen sein. 8

Kunst und Wissenschaft.

Aus Anlaß der gestern zu Lübeck erfolgten Eröffnung der 67. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte fand ein Festakt statt, bei wel nach erfolgter Begrüßung der Anwesenden der Erste Geschäftsführer Senator Dr. Brehmer das auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Im An⸗ d daran wurde die Absendung eines Huldigungs⸗ Telegramms an Seine Majestät beschlossen. Hierauf be⸗ grüßte Bürgermeister Dr. Behn die Versammlung im Namen der Stadt Lübeck, worauf der Vorsitzende des Lübecker ärztlichen und naturwissenschaftlichen Vereins den Erschienenen einen

zusammenhänge, zum großen Theil erobert haben. Der Bericht⸗ Willkommgru den atu forscher⸗ und Aerzte⸗Versammlung, Professors Dr. Wislicenus⸗Leipzig, wurden sodann die Verhandlungen aufgenommen. Dr. Klebs⸗Basel und Dr. Behring hielten Vorträge. N. 1 sollte die Bildung der Abtheilungen erfolgen und in die Spezial⸗

berathungen eingetreten werden.

zum 21. d. M. währenden Se 1 2 n lichen Kongreß, auf welchem die meisten europäischen Staaten durch offizielle Delegirte vertreten sind. Berlin, nannt. K Berlin und Professor Hutrya⸗Budapest wurden

8 H. Schneider zu Fürstenwalde, Ersteher.

Auftrieb 1130 Stück.

oberschlesischer

entbot. Unter Leitung des Vorsitzenden der Natur⸗

Die Professoren Nachmittags

In Bern eröffnete gestern Bundesrath Deucher den bis Fhlen internationalen thierärzt⸗

Die Professoren Dr. Kcch⸗ asteur⸗Paris und Röll⸗Wien wurden zu Ehrenmitgliedern er⸗ ber⸗Regierungs⸗Rath Spvdtin⸗Karlsruhe, Professor Müller⸗ zu Präsidenten, Regierungs⸗Rath Röckel wurde zum Vize⸗Präsidenten gewählt. Der

Veterinär⸗Kongreß ersuchte den Bundesrath, bei den europäischen Re⸗

gierungen die Schaffung eines internationalen Nachrichtendienstes für Viehseuchen und die Herausgabe internationaler Bulletins über Vieh⸗ seuchen in Anregung zu bringen, sowie die Initiative für den Zusammen⸗ tritt einer Staatenkonferenz zur Berathung einer internationalen Seuchenkonvention zu ergreifen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Oesterreich. Nach dem offiziellen Cholerabericht vom 13. und 14. d. M. starben in Tarnopol 3 %, in Zbaraz 1 % der Erkrankten. Bei einer in Bucniow am 11. d. M. verstorbenen Person wurde

Cholera festgestellt.

Portugal.. Durch Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des

Innern ist der Hafen von Tanger für choleraverseucht erklärt worden,

während die übrigen Häfen Marokkos als verdächtig gelten. Marokko. In Tanger sind, dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern 21 Todes⸗

fälle an Cholera vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

ochenübersicht der Reichsbank vo 15. September ergiebt bei einem gesammten Kassenbestand von 1 010 258 000 der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 4 641 000 ℳ; der Metall⸗ bestand allein hat um 2 890 000 abgenommen. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 588 349 000 eine Zunahme um 18 502 000 ℳ, während der Bestand an Lombardforderungen mit 71. 522 000 eine

Abnahme um 3 923 000 erkennen läßt; diese beiden Anlagekonten

zusammen haben also eine Steigerung um 14 579 000 erfahren.

Auf passiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten mit

059 992 000 eine Abnahme um 1 544 000 ℳ, während der Betrag

der sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) um 11 819 000 auf 499 405 000 angewachsen ist.

88

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 370, nicht recht⸗

neitig gestellt 1046 Wagen.

In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3055, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I. Berlin stand am

16. September das Grundstück Borsigstr. 34 und Elsasserstr. 31,

en Geschwistern Hoffmann gehörig, zur Versteigerung; Nutzungs⸗ erth 28 740 ℳ; für das Meistgebot von 430 001 wurden der

Rechtsanwalt H. Simon, Victoriastr. 5, der Kommerzien⸗Rath

C. B. Simon, Königin Augustastr. 14, der Rechtsanwalt Dr. Schneider zu Fürstenwalde und der Amtsgerichts⸗Rath

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin stand das im Grundbuch von Weißensee Band 49 Blatt Nr. 1432 auf den

Namen des Maurermeisters August Peper zu Neu⸗Weißensee ein⸗ getragene, zu Weißensee, Streustr. 119 belegene Grundstück zur Ver⸗ steigerung, welches mit 5,21 a zur Grundsteuer und mit 2600 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt ist. Das geringste Gebot wurde auf 819 festgesetzt.

Meistbietende blieb die Terrain⸗ gesellschaft Weißensee, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin,

Hg Geiststr. 28, mit dem Gebot von 850 Das im Grundbuch von Weißensee Band 40 Blatt Nr. 1160 auf den Namen des Schlächter⸗

meisters Hermann Hinz zu Neu⸗Weißensee, König⸗Chaussee 8, ein⸗

getragene, zu Weißensee an der Straßburgerstr. belegene Grund⸗ stück; Fläche 4,10 a; mit 1185 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer

veranlagt. Das geringste Gebot wurde auf 710 festgesetzt; mit dem Gebot von 22 000 blieb die Baugesellschaft ür Mittelwohnungen, Aktiengesellschaft in Liquidation u Berlin, Französischestraße 16, Meistbietende. Die im Grundbuch Weißensee Band 49 Blatt Nr. 1434/35 uf den Namen des Zimmermanns Emil Jaehner zu Neu⸗Weißensee

eingetragene, zu Weißensee belegenen Grundstücke. Die Grundstücke haben einen Flächenraum von 4,82 a und 8,46 a; das geringste Gebot wurde auf 584 und 1055 festgesetzt.

Mit dem Gebot von 590 und 1060 blieb die Terraingesellschaft Weißen⸗

fee, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Heilige Geiststr. 38, Meeisstbietende.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner

Schlachtviehmarktvom 14. September 1895. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. tůc (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 118 122 ℳ, II. Qualität

Rinder. Auftrieb 3682 Stück

110 116 ℳ, III. Qualität 90 104 ℳ, IV. Qualität 80 86 Schweine. Auftrieb 8656 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.)

Mecklenburger 98 100 ℳ, Landschweine: a. gute 94 96 ℳ, b. geringere 86 92 ℳ, Galizier —,— ℳ, leichte Ungarn —,— bei 20 % Tara,

bei kg Tara pro Stück. Kälbex. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität Sualität 1,00

Bakonyer 22 1,30 ℳ, II. Qualität 1,14 1,20 ℳ, III.

1,12 Schafe. Auftrieb 14 581 Stück. (Durchschnittspreis für 1˙g.) I. Oualität 1,10 1,28 ℳ, II. Hualität 0,96 1,04 ℳ, III. Qualität —,—

In der Pstrigen Generalversammlung des Verbandes

alzwerke erfolgte die Auflösung des bisherigen Verbandes. Es vollzog sich jedoch eine neue Gruppierung Seee daß die Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte fortan den Verkauf ihrer

Walzwerksprodukte selbst in die Hand nimmt, während die übrigen Walzwerke unter der Bezeichnung „Vereinigte Oberschlesische Walz⸗ werke“ zu einem neuen Verkaufssyndikat mit dem Sitz in Berlin

zusammentreten. Hierbei wurde, wie „W. T. B.“ meldet, festgestellt,

daß sämmtliche Werke auf Monate hinaus mit Aufträgen versehen sind. Bezüglich der Preisbildung schloß man sich den Beschlüssen der rheinisch⸗westfälischen Walzwerke an.

Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Skahlmarkt: Es hat den Anschein, als ob in den letzten Wochen die Käufer erst eingesehen hätten, daß die

Besserung ernst zu nehmen sei; wie über Nacht sind sie zur Ueber⸗

zeugung gekommen, daß jetzt der Zeitpunkt zum Kaufen da sei und

daß in kurzem wohl eine Steigerung der Preise eintreten dürfte. In letzterem Punkte sind die Abnehmer jedenfalls gut berichtet; schon die naächste Woche dürfte einige Preiserhöhungen bringen. Die Konjunktur ist mit einem Schlage dadurch vollständig verändert worden; während man früher nur den dringenden Bedarf kaufte, sucht man sich jetzt zu den laufenden Preisen auf möglichst lange Zeit zu decken. Diesem

Bestreben wird von den Werken nicht überall Gegenliebe entgegen⸗

sebenc doch sind sie nun auf längere Zeit gut mit Aufträgen ver⸗

ehen und augenblickkich fast ohne Ausnahme in flottem Betrieb.

Die bessere Stimmung des rheinisch⸗westfälische Eisengeschäfts hat

auch Einfluß auf die Haltung der Erze ausgeübt. Im Siegerlande hat sich in letzter Zeit die Nachfrage wesentlich belebt, und die Preise behaupten sich fest; die Käufer sind in der richtigen Erkenntniß der Tendenz jetzt bemüht, zu den heutigen Preisen möglichst langsichtige Abschlüsse zu ewerkstelligen. Weniger ist noch der Absatz von Luxemburg⸗Lothriager Minette beeinflußt worden, doch ist das Geschäft im allgemeinen ein regel⸗ mäßiges. Spanische Erze sind unverändert. Auf dem Roh⸗ eisenmarkt war die Nachfrage in letzter Zeit sehr lebhaft; auch das Ausland verrieth bedeutende Kauflust. Für die Dringlichkeit der inländischen Abnehmer spricht am besten die tece daß Abschlüsse bis zum Ende nächsten Jahres angeboten worden sind. Die Lager⸗ vorräthe nehmen unter diesen Umständen rasch ab, und es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß die bisherige Einschränkung der Erzeugung für das letzte Viertel des Jahres in dem bisherigen Umfange nicht mehr erforderlich sein wird. Diese Thatsachen stützen die Ueberzeugung, daß die jetzige Besserung eine anhaltende sein werde. Die Preise sind unter den gegebenen Umständen sehr fest und haben entschieden steigende Tendenz. Thomaseisen ist bereits um 2 per Tonne im Preise erhöht worden; doch ist auch für Gießereiroheisen, Qualitätspuddel⸗ roheisen, Stahleisen eine Preiserhöhung in den nächsten 288 zu erwarten. Die Verkaufsstelle von Gießereiroheisen hat die Preise von Hämatitgießereiroheisen Nr. I und III um 2 pro Tonne erhöbht. Auf dem Walzeisenmarkte herrscht für die meisten Geschäftszweige rege Thätigkeit; Stabeisen ist sehr stark gefragt; die Preise werden fest behauptet, und man kommt auch mit erhöhten Notierungen ziemlich glatt durch. Die Käufer decken ihren Bedarf, und die Werke haben für die nächsten Monate vollauf zu thun. Flußeisenknüppel sind gleichfalls 1—2 im Preise ge⸗ stiegen. Auch in Formeisen sind die Werke stark in Anspruch ge⸗ nommen, und einzelne Werke haben ihre Erzeugung für das laufende Jahr bereits vollständig untergebracht. Die Spezifikationen gehen flott ein, und Mehrforderungen werden anstandslos bewilligt. Band⸗ eisen ist in ähnlicher Weise lebhaft gefragt. Das Gleiche gilt für Grobbleche; auch hier sind die Preise, wenn auch noch nicht lohnend, fest und steigend. Die Beschäftigung der Fein⸗ blechwalzwerke ist andauernd sehr gut, und auch die Preise kommen langsam vorwärts. Walzdrabt, gezogene Drähte und Drahtstifte gehen bei ungünstigen Preisen flotter, ebenso wird für Nieten, trotzdem die Nachfrage sich etwas besser gestaltete, noch ein sehr niedriger Preis gezahlt. Die Geschäftslage der Konstruktions⸗ werkstätten ist unverändert, ebenso die der Maschinenfabriken und Eisengießereien. Immerhin läßt sich ein geringer Impuls, wenn auch nicht für alle Anstalten gleichmäßig, verspüren. Die Geschäftslage der Bahnwagenanstalten ist anhaltend be⸗ friedigend.

Die Einnahmen der Ludwigs⸗Eisenbahn⸗ gesellschaft betrugen im August d. J. 2 076 225 (+ 199 353) und vom 1. Januar bis Ende August d. J. 13 945 690 (+ 366 599 ℳ).

Breslau, 16. September. (W. T. B.) Getreide⸗ und Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 % exkl. 50 Ver⸗ brauchsabgabe pr. September 54,00, do. do. 70 Verbrauchsabgabe pr. September 34,00, do. do. Rüböl pr. September 43,50, pr. Okto⸗ ber 44,00. Zink —.

Magdeburg, 16. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker, exkl., von 92 % —,—, neue 10,75. Kornzucker exkl., 88 % Rendement —,—, neue 10,05 10,20. Nachprodukte erkl., 75 % Rendement 7,10 7,75 Fest. Brotraffinade I 22,75 23,00. Brotraffinade II 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 23,255. Gem. Melis I mit Faß 22,00. Fest. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. September 9,80 Gd., 10,00 Br., pr. Oktober 10,27 ½ bez. u. Br., pr. November⸗De⸗ zember 10,37 ½ bez., 10,45 Br., pr. Januar⸗Februar 10,67 ½ Gd., 10,70 Br. Fest.

Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 3,55 ℳ, pr. Oktober 3,57 ½ ℳ, pr. November 3,60 ℳ, pr. Dezember 3,62 ½ ℳ, pr. Januar 3,65 ℳ, pr. Februar 3,65 ℳ, pr. März 3,67 ½ ℳ, pr. April 3,67 ½ ℳ, pr. Mai 3,70 ℳ, pr. Juni 3,72 ½ ℳ, pr. Juli 372 ½ ℳ, pr. August 3,72 ½ Umfsatz 55 000 kg. Rahig.

Bremen, 16. September. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Ruhig. Loko 6,15 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 40 ¾ ₰4. Schmalz. Matt. Wilcox 32 ¼ ₰, Armour shield 31 ½ ₰, Cudahy 33 ¼ ₰, Fairbanks 27 ₰. Speck. Feade. Short clear middling loko 29 ½. Wolle. Umsatz 124 Ballen. Taback. Umsatz 40 Faß Maryland.

Hamburg, 14. September. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags⸗ bericht.) Good average Santos pr. September 74, pr. Dezember 72 ¼, pr. März 71 ¼, pr. Mai 70 ¼. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben⸗Rohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. September 9,97 ⅛, pr. Dezember 10,57 ½, pr. März 10,82 ½, per Mai 10,95. Fest.

Wien, 16. September. (W. T. B.) Die von der Aussig⸗ Teplitzer und der Buschtiehrader Bahn nachgesuchte Ge⸗ nehmigung zur Einführung des neuen Personentarifs der Staats⸗ bahnen ist dem Vernehmen nach vom Handels⸗Ministerium nicht er⸗ theilt worden, da der geplanten Tarifänderun mehrfache, in gesetz⸗ lichen und konzessionsmäßigen Bestimmungen begründete Bedenken im Wege stehen, die behoben sein müßten, bevor der Ertheilung dieser Genehmigung näher getreten werden tann.

Die Brutro⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 35. Woche (vom 27. August bis 2. September 1895) 301 353 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 37 165 Fr. Seit Beginn des Betriebs⸗ jahres (vom 1. Januar bis 2. September 1895) betrugen die Brutto⸗ Einnahmen 6 916 947 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1694 Fr.

London, 16. September. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ ladungen angeboten. 1

96 % Japazucker 11 ¾ fester, Rüben⸗Rohzucker loko 9 ¾ stramm. Chile⸗Kupfer 47 ½, pr. 3 Monat 47 ⅛.

Glasgow, 16. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9280 Tons gegen 2757 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 16. September. (W. T. B.) Wolle stramm, Garne und Stoffe stetig.

St. Petersburg, 16. September. (W. T. B.) Rußlands Getreide⸗Export. In der Woche vom 8. September bis 14. September sind über die Haupt⸗Zollämter 9 522 000 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 4 029 000 Pud (gegen 3 480 000 Pud in der Vorwoche), Roggen 1 474 000 Pud (gegen 2 189 000 Pud in der Vorwoche) Gerste 2 732 000 Pud (gegen 2 486 000 Pud in der Vorwoche), Hafer 1 226 000 Pud (gegen 1 568 000 Pud in der Vorwoche), Mais 61 000 Pud (gegen 98 000 Pud in der Vorwoche). 1

Amsterdam, 16. September. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55 ¼. Bankazinn 39 ¾. Konstantinopel, 16. September. (W. T. B.) Die Betriebs⸗ Einnahmen der Anatolischen Eisenbahn auf der Stammlinie Haidar⸗Pascha Angora (578 km) betrugen im Juli 1895 324 833 Fr., im Juli 1894 277 335 Fr. Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1895 betrugen die Betriebs⸗Einnahmen 1 812 992 Fr., für den gleichen Zeitraum 1894 1 768 030 Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im Juli 1895 148 939 Fr., im Juli 1894 184 688 Fr., vom 1. Januar bis 31. Juli 1895 1 062 670 Fr., im gleichen Zeitraum 1894 1 199 315 Fr.

Washington, 6. September. (W. T. B.) Nach dem amt⸗ lichen Ausweis überstieg der Werth der Einfuhr im August den der Ausfuhr um 15 ¼ Millionen Dollars, in den ersten 8 Mo⸗ naten d. J. hat die Einfuhr die Ausfuhr um 36 ½ Millionen uͤber. troffen. Im August 1894 hatte die Ausfuhr 9 Millionen Dollars mehr als die Einfuhr und in den Monaten Januar⸗August 1894 64 ¾ Millionen Dollars mehr als die Einfuhr betragen. Im August 1895 überftieg die Goldausfuhr die Einfuhr um 15 ½ Millionen Dollars und in den Monaten Januar⸗August 1895 um. 27 ¾ Millionen Dollars.

New⸗York, 15. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete schwach, wurde aber im weiteren Verlauf lebhaft und im allgemeinen fest. Schluß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 450 000 Stück.

In der letzten Woche betrug die Goldausfuhr eine Million Dollars; die Waareneinfuhr betrug 10 719 812 Dollars einschließlich 3 112 487 Dollars für Schnittwaaren.

Weizen anfangs schwach, fiel heftig infolge von großen An⸗ künften im Nordwesten, sowie auf schwächere Kabelberichte und die Meldung von dem Fallissement eines englischen Hauses, kräftigte sich dann auf Kaufordres sowie Abnahme der unterwegs befindlichen Zu⸗ fuhren und weil die sichtbaren Vorräthe weniger zugenommen hatten, als erwartet wurde; schließlich trat wiederum ein Sinken der Preise ein. Schluß stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf günstiges Wetter und bedeutende Ankünfte; später erholt. Schluß stetig. 1““ .

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York 8 ⅛, do. do in New⸗Orleans 718/16, Petroleum Stand. white in New⸗York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 125 nom., Schmalz Western steam 6,17 ½, do. Rohe u. Brotbers 6,40, Mais per September 37 ½, do. per Oktober 37 ½, do. per Dezember 35 ¼. Rother Winterweizen 62 ⅛, Weizen per September 61 ⅞, do. per Oktober 61 ¾, do. per Dezember 63ꝛ do. pr. Mai 67 ⅜. Getreidefracht nach Liverpool 2 ¼, Kaffee fair Rio Nr. 7 15 ¼, do. Rio Nr. 7 per Oktober 14,65, do. do. per Dezember 14,40, Mehl, Spring⸗Wheat clears 2.55, Zucker 31/16, Kupfer 12,10.

Visible Supply an Weizen 38 093 000 Bushels, do. an Mais 4 934 000 Bushels. b

Chicago, 16. September. (W. T. B.) Weizen ging nach Eröffnung im Preise zurück auf schwächere ausländische Märkte, sowie auf auswärtige finanzielle Störungen und auf Verkäufe der Haussiers. Dann trat Erholung ein auf Exportkäufe, und weil die sichtbaren Vorräthe weniger zugenommen hatten, als erwartet wurde. Schluß behauptet. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs. Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Weizen beherrscht. 1

Weizen pr. September 56 ⅛, pr. Dezember 58 ¼. Mais pr. September 31 ¼. Schmalz pr. September 5,77 ½, pr. Januar 5,72 ½, Speck short clear nomin. Pork pr. September 8,05. 8

Mexiko, 16. September. (W. T. B.) Die bei der Eröff⸗ nung des Kongresses verlesene Botschaft des Präsidenten General Porfirio Diaz sagt mit Bezug auf die Finanzen des Landes: „Die seit Ende des letzten Jahres fühlbare wirthschaftliche Besserung macht sich in offener, nachhaltiger Weise in allen Zweigen des nationalen Wohlstandes, sowie in der Lage des Staatsschatzes geltend. Import, Export und der innere Verkehr nehmen in großem Maßstabe zu. Die Einnahmen der Zollämter haben im letzten Fahre 20 Millionen Dollars, die Stempel⸗Einnahmen 15 Millionen Dollars überschritten. Die noch erheblichere Vermehrung der Erträg⸗ nisse dieser beiden Steuern während der Monate Juli und August dieses Jahres gewährt der Regierung die Ueberzeugung, normalen Einkünfte hinreichen werden, um alle Erfordernisse des Budgets in ausgedehntem Maße zu ddeecken, ungeachtet der kürzlich dekretierten Ermäßigung des Briefportos um 50 %, sowie der letzten Aufhebungen oder Verminderungen einiger Steuern. Der Reinigungsprozeß der alten Schuld, die Konversion und Einlösung der ganzen schwebenden Schuld und die Unifikation der zahlreichen Subventionstitel in 5 % Bonds der inneren Schuld gehen ihrer erfolgreichen Beendigung entgegen. Die Münzstätten sind ohne jede Ausnahme seit dem 1. Juli d. J. in das ausschließliche Eigenthum der Regierung übergegangen, welche die Forderungen der Pächter beglichen hat. Der Präsident schließt feine Ausführungen, indem er beiden Kammern die Annahme des von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Aufhebung der zwischen den einzelnen Staaten bestehenden Oktrois für die ganze Republik warm empfiehlt.“

Verdingungen im Auslande.

Britisch⸗Indien.

24. September, 12 Uhr. M. Edw. Z. Thornton, secretary of the Southern Mahratta Railway Comp., 44 Finsbury Circus, London E. C.: Lieferung von I. Puffern für Eisenbahnwagen, II. stählernen Radreifen, III. Kautschukartikeln, IV. kupfernen Platten für Heizräume. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft. Nr. II für 1 f 1 sh., Nr. II für 10 sh. 6 d., Nr. III und IV für 5 sh.

25. September, 12 Uhr. M. N. Urban Broughton, secretary of the Southern Punjab Railway Comp., 70 Cornhill, London E. C.: Lieferung von 350 t Krampen. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für 10 sh.

25. September. M. E.⸗L. Marryat, secretary of the Bengal and North Western Railway Comp., 237 Gresham House, Old Broad street, London E. C.: Lieferung von 44 metallischen Brücken mit 20 Fuß Spannweite und von 29 desgl. mit 12 Fuß Spannweite. Bedingungsheft und Submissionsformular in den Bureaux der Gesell⸗ schaft für 1 £.

8. Oktober, 12 Uhr. M. Urban Broughton, secretary of the Southern Punjab Railway Comp, 70 Cornhill, London E. C.: Lieferung von 140 Sätzen von Kreuzungsstücken und Weichen. Be⸗ dingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für 21 sh. .“

Rußland.

M. Eugen Geyer, Präsident des Comités für die Reinigung der Industrie⸗Abwässer in Lodz (Polen): Einreichung von Plan und Voranschlag für die Reinigung der Abwässer aus den Fabriken von Lodz. b

Spanien.

22. September, 12 Uhr. Stadtverwaltung von Jerez de los Caballeros, Provinz Badajoz: Einrichtung der öffentlichen Be⸗ leuchtung der Stadt mittels elektrischen Lichts. Dauer der Kon⸗ zession 15 Jahre. Schätzung 10 000 Peseten jährlich. Kaution 7500 Peseten. Auskunft bei der erwähnten Verwaltung.

Portugal. 3 8

9. Oktober, 12 Uhr. Koͤniglich Portugiesische Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft in Lissabon: Lieferung von 40 000 kg Gußeisen in Barren, Marke Coltneß, Gartsherrie oder ähnliches. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft, 28 Rue de Chateaudun, in Paris.

Niederlande. 1

25. September. M. D. Lodderide, Sekretär der „Landbouw- vereeniging“ in Goedereede: Lieferung von ca. 30 500 kg Super⸗ phosphat und 19 000 kg Kainit. 1

30. September, 2 Uhr. Direktion der holländischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft, Zentral⸗Personenbahnhof in Amsterdam: Unterbau einer Brücke beim Polder „Prins Alexander“. Voranschlag 10 450 Fl. 1 1

30. September, 2 Uhr. Ebendaselbst: Unterbau einer Brücke über die Schie nebst Anschlußarbeit. Voranschlag 40 700 Fl.

Asiatische Türkei.

Demnächst. Generalverwaltung für den Bau und Betrieb der Eisenbahnen in Konstantinopel: Unterbau (Erd⸗, Maurer⸗ und Kunstbauten ꝛc.) der Verlängerung der Linie Cassaba (Klein⸗Asien) von Alascheir bis Afioun⸗Kara⸗Hissar in 21 Loosen von 5 bis 15 km. Bedingungen: I. in Konstantinopel in den Bureaux der Generalverwaltung, 1 Rue Misk Pera; II. in Smyrna in den Bureaux der Generalverwaltung, Passage Aliotti.

Chili.

General⸗Intendanz der chilenischen Armee: Lieferung verschiedener

Gegenstände für die Ausrüstung von Offizieren. Egypten.

21. Oktober. Verwaltung der Eisenbahnen und Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Lieferung von Feilen. Liste und Bedingungen beim Magazin⸗Inspektor in Gabbary⸗Alexandrie Näheres beim „Reichs⸗Anzeiger“.

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