2
8 8
“
“
Aenderungen in der Liste der Eifenbahnen. — Gesetze und Vollzugs⸗ Verordnungen. Allgemeines Gesetz für die russischen Eisenbahnen; Transport⸗Reglement der schweizerischen Eisenbahn⸗ und Dampf⸗ schiffunternehmungen, Nachtrag zum Anhange XI. — Aus dem Ge⸗ schäftskreise des Zentralamts. — Nichtamtlicher Theil. Gesetzgebung und Staatsaufsicht über die belgischen Eisenbahnen. — Die große Sibirische Eisenbahn. Fortsetzung. — Rechtsprechung. — Verschie⸗ dene Mittheilungen. — Verzeichniß der internationalen Tarife.
— 1
.““ Lessing⸗Theater. v Die modernen Lustspiele, Schwänke und Possen deutschen wie französischen Ursprungs pflegen in den letzten Jahren der Arbeit zweier Autoren ihr Dasein zu verdanken. Die Theilung der Arbeit auf diesem Gebiet hat aber selten zu einer Erhöhung des inneren Werths der literarischen Produkte geführt. Der Schwank „Der große Komet“, der gestern Abend seine erste Aufführung erlebte, rührt wieder von zwei Dichtern: Carl Laufs und Wihelm Jacoby her. Die Folge der Doppelarbeit zeigt sich hier in dem überstarken Nach⸗ druck, der auf die Entwicklung einzelner komischer Episoden gelegt wird, die mit der leitenden Handlung nur lose im Zusammenhang stehen. Der Zuschauer wird auf Augenblicke durch die episodischen lustigen Scherze zum Lachen gereizt, bleibt aber im übrigen den Vorgängen egenüber fast gleichgültig, so daß der Werth der Arbeit fast aus⸗ schließlich in den fluͤchtigen Lachwirkungen besteht. Zum Ausgangs⸗ punkt der Handlung dient im „Großen Komet“ ein Zeitungsscherz, den der Gutsbesitzer Appelius und sein Wirthschaftsvolontär Fritz Strecker, unabhängig von einander, zu ihren besonderen Zwecken aus⸗ beuten. Mit der Nachricht von dem Herannahen eines großen Kometen, der den Untergang der Welt herbeiführen soll, dupieren sie sich gegenseitig und verbreiten unter ihrer ganzen Umgebung Angst und Schrecken, der die sonderbarsten Folgen zeitigt. Der bisber in allem gehorsame Ehemann schwingt sich zum Gebieter auf, die jungen Mädchen machen ihren Auserkorenen Liebesgeständnisse, die Dienstboten spielen sich als Herren auf, bis die Ernüchterung das Leben wieder in das alte Geleise zurückführt. Der alte Gutsbesitzer aber — und das ist die Moral des Schwankes — hat bei der plötz⸗ lichen Revolution der Gemüther den Werth der Menschen, seiner
reunde, entfernten Verwandten und Diener kennen gelernt und sieht ich nun liebevoll nach seinem einzigen, verstoßenen Sohn um. — Dem Gedanken, durch einen panikartigen Schrecken die innersten Gedanken der Menschen ans Tageslicht zu ziehen, wohnt ursprünglich eine sehr ernste Erscheinung inne, die von der Schwäche der Menschen⸗ natur redet; aber gerade diese Schwäche kann auch im humoristischen Sinne ausgebeutet werden. Wenn die Verfasser damit nicht immer die kräftigsten Resultate erzielt haben, so liegt das zum theil an dem Maͤngel an Ursprünglichkeit in der Charakterzeichnung der handelnden Personen und an dem Nebeneinander⸗ und nicht Ineinanderlaufen der Fäden der Handlung. Der Eindruck des Stücks, der in den beiden ersten Aufzügen recht erheiternd war, schwächte sich im dritten Akt erheblich ab.
Die Darstellung konnte fast in allen Einzelleistungen und auch im Ensemble befriedigen. Herr Guthery (Wendelin Klingelschmidt) zeichnete sich, wie gewöhnlich, in der Rolle eines gehorsamen Ehemannes aus, und Frau von Pöllnitz machte sehr geschickt die resolute Ehefrau dazu. Herr Schönfeld (Fritz Strecker) war mehr ein liebenswürdiger als durchtriebener Spaßbogel. Einen vorgeblich vor Schreck taubstumm
“
wird unter Mitwirkung der Königlichen Kapelle und Leitung des
Musik⸗Direktors Wegener zu Gehör gebracht. 1
Im Lessing Theater gelangt am Montag wieder das Lust⸗ spiel „Die Maus“ von Edouard Pailleron in Verbindung mit dem einaktigen Lustspiel „Die Welt, in der man sich unterhält“ zur
Becs eusg . Im Neuen Theater werden während der ganzen nächsten Woeche die neuen Stücke „Frau Müller“ und „Der Eisbrecher“ ge⸗ geben merden. “ “ 8
Mannigfaltiges.
Die städtische Fortbildungsanstalt des Dorotheen⸗ städtischen Realgymnasiums (Georgenstraße 30/31) für männ⸗ liche Personen beginnt das neue Winter⸗Semester am 9. Oktober. Der Unterricht wird in den ersten 5 Wochentagen von 8 bis 9 ¾ Uhr ertheilt und erstreckt sich auf Deutsch, Englisch, “ kauf⸗ männisches Rechnen, einfache und doppelte Buchführung, Geschäfts⸗ kunde und Handelslehre sowie Chemie.
Der Verein ehemaliger Kameraden des Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1 hält seine diesmonatige Sitzung am 21. d. Mts. im Café Belvedere, Jannowitzbrücke, Abends 9 Uhr, ab. Außer der Aufnahme neuer Mitglieder findet die Berathung über die 25 jährige Feier von Le Bourget statt.
München, 19. September. Der deutsche Verein gegen den Mißhkanc der geistigen Getränke hielt hier unter starker Betheiligung der Bevölkerung große Versammlungen ab. In einer derselben sprachen unter Vorsitz des Geheimen Raths, Professors Dr. von Pettenkofer Professoren der hiesigen Universität, Geistliche beider Konfessionen, Aerzte, Lehrer und — neben einem Arbeiter — auch ein bekannter Sozialist, und zwar traten alle Redner ausnahms⸗ los für die Mäßigkeitssache ein. In der Jahresversammlung wieder⸗ holte der Verein seine Forderung nach einem Trunksuchtsgesetz, welches er für höchst dringlich erklärte, da der jetzige Rechtszustand an den Verheerungen der Trunksucht mitschuldig sei.
Chemnitz, 20. September. Wie die hiesigen „Neuesten Nach⸗ richten“ melden, stieß in der vergangenen Nacht auf der Strecke zwischen Freiberg und Oederan ein Militär⸗Extrazug, welcher das 133. Infanterie⸗Regiment aus dem Manöver⸗ gelände in seine Garnison Zwickau bringen sollte, auf einen Güterzug. Fünf Wagen des Militärzuges und zwei Wagen des Güterzugs sind zertrümmert. Nach den Berichten der „Neuesten Nachrichten“ wären noch in der Nacht in zwei Zügen 45 Verwundete und 8 Todte nach Chemnitz gebracht worden. Die Verunglückten gehören zumeist der 1. Kompagnie des Regiments an.
Stuttgart, 20. September. Der „Schwäbische Merkur“ be⸗ richtet aus Jagstfeld, daß die Rutschungen in dem Salz⸗ schacht in Friedrichshall fortdauern. Die Bodenrisse sind jetzt 1 ½ m. breit; die 40 m bhohe Esse des Schachtgebäudes droht einzustürzen. Der etwa einen Kilometer vom Schachtgebäude entfernte, aber höher als die Grube gelegene Bahnkörper Jagstfeld — Untergriesheim senkte sich auf der einen Seite.
Wien, 19. September. Nach einer Meldung der Blätter aus
London, 19. September. Nach einer Meldung des „Lloyd“ aus Plymouth kollidierte während eines dichten Nebels der Dampfer „Edam“ auf der Fahrt New⸗York — Amsterdam 1 Uhr Morgens, mit dem Dampfer „Turkistan“ 50 Meilen südlich Start⸗Point. „Edam“ ging unter. Der „Turkistan“ blieb an der Stelle, bis alle gerettet waren. Die . Mannschaft und die Passagiere des „Edam“, 93 an der Zahl, wurden von dem 28 „Vulture“ aufgenommen und sind in Plymouth an⸗ gekommen.
Paris, 20. September. In Bordeaux wurde der Elektri⸗ zitäts⸗Pavillon der Ausstellung durch Feuer zerstört. Havre, 19. September. Der Panzerkreuzer „Pothuau“, dessen Stapellauf mehrfach mißglückte, wurde heute durch vier Remor⸗ queurs flottgemacht.
Rom, 19. September. Bei der heutigen Preisperthei⸗ lung des Turnerkongresses erhielt die Verliner Turner⸗ schaft einen Lorbeerkranz für allgemeines gutes Turnen, eine silberne Medaille für freies Riegenturnen und den Ehrenpreis der Stadt Como in Gestalt eines chinesischen Säbels. Weingaertner erhielt als bester Einzelturner je eine goldene Medaille von der Stadt Rom und vom Comité. Flatow und Graemer erhielten goldene Medaillen als zweiten und dritten 182 Zimmermann, Schumann, Zahn erhielten silberne Medaillen, Neukirch eine bronzene Medaille. Das Publikum und die Turner begrüßten die Prämiierung der Deutschen, welche besonders durch Kraft, Ausdauer und Eleganz in ihren Uebungen alle Anderen weit überragten, mit lautem Beifall. Der Präsident forderte in der Ansprache, mit welcher er die Prämiierung einleitete, die Italiener auf, sich Methode, Eleganz und Disziplin der deutschen Turner zum Muster zu nehmen.
Madrid, 19. September. Ein amtliches Telegramm aus Havanna berichtet über den Untergang des Kreuzers „Barcaiztegui⸗ Folgendes: Der Kreuzer lief letzte Nacht, an Bord den Chef der Marine, Kontre⸗ Admiral Delgado Pares., der den Kanal von Roca besichtigen wollte, aus. m Hafen stieß derselbe mit dem Kauffahrteischiff „Mor⸗ tera' zusammen. Die „Barcaiztegui“ sank. Der Kontre⸗Admiral Delgado Parejo kam ums Leben, der Leichnam wurde später auf⸗ gefunden. Der Kommandant Ibanez, 3 Offiziere und 36 Motrosen werden vermißt. Der zweite Kommandant, 4 Offiziere und 116 Matrosen wurden gerettet.
„Bern. Am Montag sind, wie die „Münchener Neuesten Nachrichten“ mittheilen, neue Massen vom Altelsgletscher abgestürzt, und da im Gletscher Spalten sichtbar sind, wird eine neue Katastrophe befürchtet. Das Gasterenthal ist nun gefährdet. — Auch werden abermals zwei Unfälle in den Alpen gemeldet. Auf dem Suldner Ferner in der Ortler⸗Gruppe stürzte ein Ber⸗ liner Tourist in einen Gletscherspalt und riß den Führer Kuntner mit sich. Beide schwebten in größter Lebensgefahr. Ein auf dem Rückweg befindlicher Führer Gruber aus Schlanders rettete beide, wofür ihm der Tourist 300 ℳ spendete. — Ferner stürzte von zwei deutschen Touristen, welche den St. Bernhard be⸗ stiegen, der eige über einen Felsen. Er starb bald darauf in den Armen eines Hospizgeistlichen, der hilfreich herbeieilte. Der Name des Verstorbenen ist noch nicht festgestellt.
Abläufe.
syrup.
307 304]
sammen.
Erste Beilage s⸗-Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Freitag, den 20. September
Rüben⸗Verarbeitung sowie Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet
im Monat August 1895.
Rüben⸗ Verkehr.
mengen. Raffi⸗
Einfuhr
Verarbeitete von ausländischem on inländischem Zucker
Zucker in den freien der Klasse:
nierter Rohzucker. Zucker. des Gesetzes vom 31. Mai 1891.
V
e
ebacd
e 917]¹) 537 092
539
einschl. des
Invert⸗
zucker⸗
syrups.
25 124 28 746 24 558
Farine.
V 124 89 8 965 56 514 20 539
180 895
und 11 28 118 52)
gemahlene Raffinaden Melis.
zucker (crushed und pilé). 13 511 16 007
Krümel⸗
b
Produzierte Zucker.
und 93 654 12 276
Würfel⸗ 70 153
Stangen⸗ zucker.
zucker. 84 990 67 980 56 955 80 924
Brot⸗
Raffinierte und Konsumzucker:
11 212 10 421
Kandis.
V
Ostpreußen ... Westpreußen Brandenburg
ommern
E.“
chlesien Sachsen.. Schleswig⸗Holstein
annover.
estfalen. F en⸗Nassau ““ heinland. v4““
Summe Preußen
P111666“ 8 “
EE“*“ .
e.“
Baden und Elsaß⸗Lothringen. 1“”
Thüringen. ““ Oldenburg.
Braunschweig
WI1
ee“
Bremen..
Hamburg.
ö14““
Ueberhaupt.. . In demselben Zeitraum des Vorjahres
100 kgnetto.
141 5968 22 262 36 939 97 574
1 392 198
5 042
51 2535 2 670 127 105 278 446
233 062 363 944
194 251
10 610 1 955 163 152 67 986
gewordenen redseligen Liebhaber stellte Herr Sauer mit vielem Humor Laibach haben dort in der letzten Zeit fast täglich unbedeutende dar. Auch die Herren Horn (Christian) und Merten (Knußmann) Bodenschwankungen stattgefunden; heute Nacht 1 ½ Uhr wurde S die 8 e Sern hccgheangen ne e. ö heftiger, hae “ u. 8 Die Damen Jäger (Gustel) un inger (Emmy) wirkten durch verspürt, dessen starke Erschütterungen etwa 4 Sekunden währten. A ; Zierlichkeit und Anmuth der Erscheinung. Viele Personen verließen ihre Wobnungen. Nach Schluß eingegangene
8 bepeschen. ““
152 542 66 031
Berlin, im September 1895
Zucker.
Kaiserliches Statistisches Amt. In Vertretung:
Herzog.
246 324
3 073 2 124 31 317 19 256 bis 3). 73 191 34 636 46 426 21 704 In Vertretung: Herzog.
zucker.
Krystall⸗ granulierte
. “ Mürzzuschlag. Am vergangenen Sonntag ist hier auf dem 1 5 1u“ In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Sen See; Fgfeph Scheffel’s, Rom, 20. September. (W. T. B.) In einer amtlichen Be⸗
“ v1“ ff. Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Literatur. 3 1 Geschichte. Ferggege ⸗ vom Vereinsvorstand. 16. Jahrgang. G ich 8 “ “ Hambarg, W. Mauke. 1894. — In diesem Heftchen ist zunächst von 8 1 esch ““ 8 4 nteresse der Aufsatz von Adolf Wohlwill über die Beziehungen ff. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig⸗ zwischen Hamburg und Gustav Adolf. Der Verfasser führt aus, wie Holstein⸗Lauenburgische Geschichte. 24. Band. Kiel, Uni⸗ sich die Schweden damals um die Bundesgenossenschaft der großen versitäts⸗Buchhandlung. 1894. — In diesem Heft finden wir zunächst niederdeutschen Städte bewarben, die ihrer wiederum bedurften, um einen Beitrag zur Geschichte der Schleswig⸗Holsteinschen Erhebung sich gegen die siegreiche katholische 8 zu halten. Schweden und gegen Dänemark im Jahre 1848: eine Schilderung des Seekriegs Hamburg waren insbesondere auf einander angewiesen, da beide in zwischen den Herzogthümern und Dänemark aus der Feder des Vize⸗ änemark einen gemeinsamen Feind zu bekämpfen hatten. Admirals Batsch. Es war natürlich, daß die beiden M52 . nach Aus diesen Gründen kam es 1631 zu einem Vertrage, den Ausbreitung des Krieges die Gründung einer Flotte in Angriff nahmen, Wohlwill hier veröffentlicht: Hamburg erhielt den Schutz des um den Dänen, die den deutschen Handel durch die Blockade der Häfen Schwedenkönigs zugesichert und versprach, dafür eine namhafte Geld⸗ empfindlich schädigten, zur See entgegentreten zu können. Ueberdies summe zu bezahlen. Ein merkwürdiges Schriftstück aus dem Ende war gerade die Begründung einer deutschen Kriegsmarine eine des 17. Jahrhunderts publiziert sodann derselbe Verfasser: den Vor⸗ populäre Forderung, und man durfte auf Unterstützung der schlag eines Hamburgers, mit Hilfe der holländisch⸗ostindischen Kom⸗ nationalgesinnten Elemente ganz Deutschlands rechnen. Freilich pagnie eine deutsche Kolonie in Süd⸗Afrika zu gründen. Die Noth⸗ ging das Werk nur langsam vorwärts, die Geldmittel waren schwer wendigkeit von Kolonien begründet der Urheber des Projekts theils zu beschaffen, disciplinierte Mannschaften und erfahrene Offiziere waren mit Handelsvortheilen, theils mit der Uebervölkerung Europas. Die wenig vorhanden, und auch das todte Material war nur mit großer übrigen Aufsätze enthalten nur Mittheilungen von lokalhistorischem Mühe zu beschaffen, da es damals in Deutschland noch wenig große BInteresse; erwähnt sei noch die Publikation von F. Voigt, die eine Werften gab. Dazu kamen noch mancherlei andere Reibungen; so Uebersicht über die Gebäude und Ländereien der Stadt Hamburg vor wollte der Ober⸗Feldherr der Herzogthümer, Prinz Friedrich von Noer dem dreißigjährigen Kriege giebt, woraus sich ein Theil der Einnahmen nichts von einer Flotte hören, da er nicht glaubte, daß Deutschland der Stadtverwaltung erkennen läßt. den Dänen auf diesem Gebiet je gewachsen sein werde. Große Schläge fk. Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volks⸗ konnten daher die wenigen, schnell ausgerüsteten Schiffe nicht voll⸗ kunde. Herausgegeben von Dr. A. Kirchhoff, Professor an der bringen, aber ihre Wirksamkeit war keineswegs ruhmlos und ist heute Universität Halle. 9. Band. 1. und 2. Heft. Stuttgart, Engelhorn, noch als der erste Anfang einer deutschen Flotte von hohem 1895. — Die beiden vorliegenden Hefte enthalten ausschließlich Mit⸗ Interesse. — Ein anderes Kapitel aus dem großen Kampf theilungen über die siebenbürger Sachsen in Vergangenheit und der Herzogthümer gegen Dänemart behandelt Jansen, der einen Gegenwart. Den Historiker interessiert in erster Linie der Aufsatz Briefwechsel zwischen König Friedrich VI. und seinen vertrautesten von Fr. Teutsch über die Ansiedlung und Ackerwirthschaft der Sachsen, Rathgebern aus dem Jahre 1830 publiziert, in dem ausschließlich von aus dem durch Analogieschlüsse gewiß mancherlei über die Besiedelung schleswig⸗holsteinschen Dingen die Rede ist. Es machte sich damals römischen Bodens durch die Germanen zu lernen ist. In in den Herzogthümern wie in ganz Europa eine Bewegung auf Ein⸗ den sächsischen Siedlungen gehörte das Land der Gemeinde; führung einer ständischen Verfassung geltend, der die dänische Regie⸗ der Bewirthschafter besaß nur den — allerdings erblichen — rung schroff entgegentrat. — Einen werthvollen Beitrag zur Geschichte Nießbrauch des Ackers; wenn er ihn verfallen ließ oder ohne und Geographie Nordfrieslands im Mittelalter liefert ferner Reimer Erben starb, fiel der Acker an die Gemeinde zurück, die zugleich streng Hansen mit der Zusammenstellung der Sturmfluthen, und zum über die gleichmäßige Vertheilung des Bodens wachte. Dieses Ober⸗ Schluß sei auf die Uebersicht über neuere Erscheinungen zur Landes. Eigenthumsrecht der Gemeinde blieb bis ins vorige Jahrhundert in geschichte von Dr. Wetzel hingewiesen. Kraft und verhinderte ein Eindringen undeutscher Elemente in die fr. Neues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der deutschen Distrikte, lähmte aber andererseits auch nicht selten die Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften herausgegeben von Thatkraft energischer Landwirthe, da sich bei so gebundenen Verhält⸗ Dr. Richard Jecht. 71. Bd. 1. Heft. Görlitz, Tzschaschel. 1895. nissen der Einzelne nicht über die Anderen erheben konnte. In poli⸗ — In diesem Heft publiziert Dr. E. Schulze eine Quelle zur Gör⸗ tischer Bezieh ung waren die siebenbürger Bauern frei und nur dem litzer Geschichte aus dem 16. Jahrhundert, ein vSeen. des Raths⸗ König zu Heerdienst und Steuerzahlung verpflichtet. — Von den herrn Paul Schneider. Als Stadtrichter war der Verfasser mit allen übrigen Beiträgen sind zu erwähnen: eine Volksstatistik von F. Schuller, inneren Angelegenheiten seiner Vaterstadt genau vertraut, auch die der infolge großer Auswanderung eine nur geringe Zunahme der sächsischen äußere Politik war ihm nicht unbekannt, da er wiederholt in Bevölker ung, insbesondere der städtischen, konstatiert, ferner eine städtischem Auftrag reisen mußte, und so haben seine Aufzeichnungen Schilderung O. Wittstock's über volksthümliche Sitten und Gebräuche allen Anspruch auf Zuverlässigkeit. Der Inhalt ist sehr verschieden: bei den Sachsen, und endlich eine eingehende philologische Untersuchung juristische Entscheidungen, Verfügungen des Raths über Handwerk, über die Mundart der Sachsen von A. Scheiner. Marktverkehr und städtische Pauten wechseln ab mit Todesfällen, Gesetze, Verordnungen ꝛc. anormalen Witterungsverhältnissen und sonstigen i e aenchesten Das Stempelsteuergesetz vom 31. Juli 1895, Text⸗ Ereignissen. Wichtig für die allgemeine Geschichte ist das Diarium ausgabe mit Anmerkungen, ausfüh rlichen Tabellen, zur Berechnung der kaum, für die Görliver Lokalgeschichte wird aber manches daraus Stempelabgaben und Sachregister, nebst einem Anhang, enthaltend zu lernen sein. Ein Kapitel aus dem dreißigjährigen Kriege behan⸗ das preußische Erbschaftssteuerg esetz unter 1h Berücksichtigung delt sodann Emil Thürmer in seiner Geschichte der Stadt Sonnen⸗ der Novelle vom 31. Juli 1895, von dem Geheimen Regierungs⸗Rat walde. Auf einem Haupt⸗Kriegsschauplatz gelegen, hatte Sonnen⸗ und Stempelfiskal a. D. B. Gaupp und dem Regierungs⸗Assessor a. d. walde — zu einer kleinen Herrschaft gleichen Namens gehörig — viel Provinzial⸗Steuerdirektion zu Berlin P. Loeck. Verlag von von Durchzügen und Einquartierungen zu leiden, die es wehrlos über J. Guttentag in Berlin. Preis 2. ℳ — Die seit dem Jahre 1822 sich ergehen lassen mußte. Besondere Züge bietet das hier entrollte erschienenen mehrfachen Gesetze und Verordnungen über die Stempel⸗ Bild nicht, die geschilderten Plünderungsscenen sind überall dieselben. steuer im Königreich Preußen haben sich überlebt, und an Stelle der Zum Schluß stellt H. Knothe in einer fleißigen Abhandlung die zahlreichen älteren Bestimmungen ist ein einziges neues Gesetz berlausitzer zusammen, die auf den Universitäten Wittenberg, ergangen. Obwohl nun die Bestimmungen des neuen Stempel⸗ Bologna, Frankfurt, Leipzig und Prag studiert haben, und theilt zu⸗ steuergesetzes erst am 1. April nächsten Jahres in Kraft treten, gleich mit, was er über ihren Lebensgang erfahren konnte. Als aus⸗ so kann man dennoch bei den so tief in das praktische giebige Quelle sind ihm da die kürzlich durch die preußische Archiv—. Leben einschneidenden Aend erungen nicht dringend geuug empfehlen, verwaltung veröffentlichten Universitätsmatrikeln zu statten gekommen. sich mit dem Gesetz schon jetzt vertraut zu machen. Die vorliegende
2) Zuckerraffinerien.
2
35 340
Flot ow's „Martha⸗ zur Aufführung. Herr Naval singt den Lyonel, dessen Kosten die Honoratioren Mürzzuschlags im Verein mit Wiener kanntmachung des Justiz⸗Ministeriums wird gelegentlich die Lady Harriet: Fräulein Dietrich, die Nanecy: Fräulein Rot⸗ und Grazer Schriftstellern und Künstlern aufgebracht haben, in feier⸗ des 20. Septembers ein Amnestie⸗Erlaß für die von den 812 den Plumket: Herr Krolop. Musikdirektor Steinmann licher 8 enthüllt e 5 Fe erhebt sich Militärgerichten in Sicilien und Massa Carrara zu Haftstrafen von irigiert. 1 2 2 vor einer ruppe von annen und achholdergrun in Form weniger als 1 3 b
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Shake⸗ einer Pyramide aus unbehauenen Felsblöcken, in deren Mitte als 8. Jühren “ “ speares ⸗Wintermärchen folgendermaßen besetzt in Scene: Leontes: Herr eine schwarze Marmortafel mit dem bronzenen Medaillon⸗Porträt des 14. März dieses Jahres ein Drittel ih 1 Str lass - d Ludwig, Hermione: Fräulein Poppe, Autolykus: Herr Vollmer, Ober⸗ Dichters und der Inschrift: Zum Andenken an Joseph Victor ird jett i “ ihrer Strafe erlassen wurde, priester: Herr Molenar, Die Zeit als Chorus: Fräulein Lindner, Camillo: v. Scheffel, 1873“ eingefügt ist. Das Porträt Scheffel's ist eine ge⸗ wird jetzt ihre Haftzeit um ein weiteres Drittel verkürzt. 8 Herr Kahle, Polyxenes: Herr Keßler, Florizel: Herr Purschian, lungene Arbeit des Mürzzuschlager Bildhauers Joseph Einspinner, 8 Perdita: Fräulein Galafreès. Die Musik von Friedrich von Flotow die Marmorplatte ein Geschenk des Wiener Architekten W. Klingenberg. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
sanstalten.
4 152 7 655 6 934
fabriken überhaupt (1
147 758 134 367
Kaiserliches Statistisches Amt.
54 24 11 294
Rohzucker aller Produkte
anderer Verfahren. ’
V 117 271]
sse⸗Entzuckerung
125 998
8 200 8 500 8 596
1) Rübenzuckerfabriken.
der 13 560
Stron⸗ tian⸗
Jarno. — Vorher: Aber die Ehe! Komödie in Theater. 111“ Konzerte.
* . * — 1“ “ 8 So tac d f de To 2 8 “ Aönigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern. —urlag, und sosende gaße: Der Rabenvater. onzert⸗Haus. Eröffnnng der 29. Konzert⸗ Feole Fbent g) 51. Marthoe. — Saison am Sonnabend, den 21. September. omantisch⸗komische Oper in en von Friedri 1 ; 2„1 I. Karl Meyder⸗K t. —: 25 K von. Flotow. Text (theilweise nach dem Plane des Friedrich 8 Wilgelmstädtisches Theater. 10 ℳ, 10 Fner bü 8 696 Saint Georges) von Wilhelm Friedrich. Dirigent: 1 Chausseestraße 25 — 26. des Hauses. — Musikdirektor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr. Gesammt⸗Gastspiel der „Liliputaner“. Schauspielhaus. 197. Vorstellung. Das Winter⸗ Sonnabend: 2 Vorstellungen. Nachmittags 3 Uhrs( —TE —— 6 9 5 1 8½ William 5 ve 4½ 8 8 vofts neuer und Shakespeare, na er Uebersetzung von Franz von glänzender Ausstattung: ie eise nach dem . ili 8 1 und Sen ” 5 I Fiera. dindr zahlen Nachmittags auf allen Familien⸗Nachrichten. von Flotow. anz von Emi raeb. Regie: ätzen halbe Preise. 8 ; S ; deer ehe 1¹“ “X““ L eh e.. de S 88 vom Ober⸗Inspektor Brandt. usikalische Di⸗ 8 1““ g. Plti G rektion: Musikdirektor Wegener. s.. Uhr. Nenes Theater. Schiffbauerdamm 4a./5. Hre“ g Pnsg. (Kroll's Theater.) 52. Vorstellung.!] Sonnabend: Fran Müller. Schwank in 3 Akten i. M.). — Frl. Edith Hollmann mit Hrn. Guts⸗ Sic⸗ Susgehnntzen. Große Oper in 5 Akten von von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. besitzer Gerhard Hoffmann (Berlin). — Frl. ““ Text nach dem Französischen Regie: Siegfried Jelenko. — Vorherr Der Eis. Margarete Meißner mit Hrn. Ingenieur Georg 5 80 „ 59e t von Ignaz Castelli. brecher. Plauderei in 1 Akt von Felix Dörmann Sy Perne Mötznerk müt n. — Frl. Marianne 8 von L lhr nfang 7 Uhr. und Friedrich Fuchs. Anfang 7 ½ Uhr. Brose mit Hrn. Direktions⸗Ober⸗Inspektor und Schauspielhaus. „Vorstellung. Das Leben Sonntag: Frau Müller. — Vorher: Der Lieeut. d. R. Max Oemler (Berlin). Fia⸗ Ser. Dramatisches Gedicht in 5 Akten. Eisbrecher. Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. von Unruh mit 1 8 orher: Der recher. . f West. Anfang 7 Ubr. , Peen Ved ehe⸗ Falkenhahn mit Frl. Martha
I“ jrektion⸗ Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptlehrer M. Arlt Deutsches Theater. Sonnabend: Romeo Theater Unter den Linden. rh (Maria⸗Höfchen, Kr. Breslau)h. — Hrn. Prem.⸗ Chemnitz . 769 NO Fä wolkig Sonntag, 24 Uhr Nachmittags: Don Carlos. Schauspiete. Sonnabend: Cavalleria rusti- Hrn. Pastor H. Fuchs (Oberwinter). . Hrn. Wien . 765 & 3 halb bed. Montag: Die Mütter. ““ Hierauf: Pagliacei. Oper in 2 Atten von Prn. Professor Dr. Arnold Krause (Steglitz). — Dreglau.765 8 3 wolkig 8 —— R Leoncavallo Anfang 7 ½ Uhr . Eine Tochter: Hrn. Dr. Martin Scchöpff Ile d Air 765 ONO 4 wolkig 4 b ö“ Sonntag: Dieselbe Vorstellung. — Mittags (Herspberg⸗ “ Pürr .. 88 OSO d 285 78 Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten 12 Uhr: Große Matinée bb“ britbesiher Gustov Hertel . 7 b 8 2; 5 8 rben: r. abr itzer usta e ri 88 — halb bed Male. Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 8 (Breslau). — Hr. General⸗Lieut. z. D. Avolf gebersicht der Witterung. Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Nur drei Worte. Adolph Ernst⸗Theater. Sonnabend: Parade. Wal Dorpowski (Berlin). — Hr. Bibliotbekar Ueber dem westlichen Europa ist das Barometer — Bernhard von Weimar. — Hohenzollern. bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Den ber 9.98 Helgoland). — Hr. Lehrer stark gestiegen, über Großbritannien und den Nie⸗ — Abends 7 ½ Uhr: Der Schlatzbaum. Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph “ reißnes lt er ). lott 8 H derlanden über 770 mm. Das Minimum des Luft. Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Frnst, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. E“ arlottenburg). . n vg 68 v 2n ——— -. 7 ½ u. 8 i St. ersburg. Ueber Norddeutschland wehen 5— Sonntag: Dieselbe Vorstellung. 53 voüßsge. an der vhidentschen Kü Dedog noch .E Sonnabend: Der große 9 s st ung fri is starke nordwestliche Winde. Die Bewöl⸗ Komet. Anfang 7 r. 8 8 . . is kung ist in Deutschland veränderlich, die Temperatur Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Volksthümliche nlbe B Nr. F Verantwortlicher 1 1ö Dr. Fischer gesunken, sodaß sie am Morgen meist etwas unter Fe. Der Geizige. — Vorher: Unter vier Sennaße 88 Er buis Nacht domne⸗ cnr 1 1 Küasgan b der normalen liegt. Im deutschen Küstengebiete fiel Angen. Abends ½˙ Der große Komet. K T.senr 8 5F Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. stellenweise Regen. D.. — von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik Druck der Norddeutschen Buchdrackerei und Verlags eutsche Seewarte. “ von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements ünf Beil Lautenburg. Sonnabend: Der Rabenvater. Schwank vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. “ Fünf eilagen in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Sonntag Eine tolle Nacht. (einschließlich Börsen⸗Beilage).
8 Uhr Morgens.
4) Zucker
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.
3) Mela
der Aus⸗ scheidung. verfahren.
in ° Celsius 50 C. = 40 R.
Temperatur
der
Sub⸗ stitution.
Belmullet .. “ 1 wolkenlos Aberdeen . 772 1 wolkig Christiansund 762 1 8 Regen Kopenhagen. . 4 halb bed. Stockholm. 2 bedeckt Haparanda. still bedeckt Moskau. W 2 bedeckt Cork, Queens-
oon . .. 753 3 balb bed. Cherbourg. 771 O 5 bedeckt N V 772 4 wolkig EEqq61616I 4 bedeckt
mburg 768 3 heiter Swinemünde 763 4 halb bed. Neufahrwasser 759 5 bedeckt Memel 754 2 bedeckt Paris 770 NNO Z bbedeckt Karlsruhe.. 769 O 2 bedeckt Wiesbaden. 770 N. 2heiter
— — — — — 00 b5b 2 Dbo
Hiervon wurden entzuckert mittels
der
Elution und
Fällung.
—
der Osmose.
— — — — don o 90⸗
— ο‿
m
i
Ganzen.
I. Verwendete Zuckerstao fe.
— —,—— + 8——
Raffinierte Zucker
aaren 136 (100 kg).
Berlin, im September 1895.
596 449 292 666
zucker.
Rüben.
t 1894. ¹) Darunter Zuckerw
s
5
Zeitabschnitt, auf welchen agegen im August 1894.
August 1897
die Betriebsergebnisse
m August 1895
Dagegen im August 1894.
Dagegen im August 1894 ...
Im August 1895
Im August 1895 Dagegen im Augu
Im
₰ ₰ ◻ά D