1895 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

dasein verlangt, die warnende Stimme der Ueberirdischen, die ihn durch Zos, das von ihnen erwählte Abbild der ewig sich ver⸗ jüngenden Form, von seinem Beharren loszulösen beschließen. Apelles wandelt nun unsterblich auf der Erde, ein neuer Ahasver, und neben ihm, in stets wechselnder, doch immer in geheimnißvoller, längst er⸗ schauter und bekannter Gestalt eine erkörperung des buddhistischen Gedankens der Seelenwanderung 308. Sie spricht über ihn als sterbende Märtyrerin den Fluch des ewigen Erdenlebens und tritt dann wieder in sein Leben in der Gestalt der schönen leichtgesinnten Römerin Phoebe als sein wonniger Liebesfrühling; als sein stolzer Sommer, wenn sie als sein Weib Persida erscheint, und endlich als sein verheißungsvoller Abendstern in der rührenden Erscheinung seines jungen kampfesfrohen Enkels Nymphas. Jedesmal reißt ihr Abschied oder ihr Tod ein Stück seines Lebens⸗ muthes mit sich fort, bis dem Todestraurigen und vergeblich nach Er⸗ lösung Ringenden die werkthätiger Liebe geweihte Zenobia, der wieder die unvergängliche Seele der Zoë innewohnt, das Lebenszeichen von der Stirne loͤscht. Dem einst geschmähten Tode, der in stets neuer Erscheinungsform Apelles; Wege vielfach kreuzte, um des Meisters Lebensfreude allmählich schwinden zu lassen, reicht er dankbar und willig wie einem Freunde, einem echten Sorgenlöser, die Hand.

Die dramatisch⸗künstlerische Ausgestaltung des philosophischen Gedankengangs erforderte viele wechselvolle Lebensausschnitte; ein um⸗ fassender scenischer Appärat mußte in Bewegung gesetzt werden, der große Ansprüche an die Aufmerksamkeit und ausdauernde geistige

rische der Zuhörer und Zuschauer stellt. In den einzelnen Bildern bleibt nur Apelles derselbe; seine Umgebung, die Freunde und die Zeitseele wechseln. Die Grundidee, die diese ver⸗ schiedenen Erscheinungsformen verbindet, ist zuweilen dichterisch so schwer formuliert, daß sie nur mit Mühe als verknüpfendes Band entdeckt wird; daher sind die einzelnen Bilder in ihrer Wirkung zum theil auf die eigene dramatische Kraft angewiesen; von diesem Gesichtspunkte aus muß man als Höhepunkte der Dichtung den zweiten und den dritten Akt bezeichnen: die Flucht der Phoebe und den Tod der Gattin Persida. Von unendlich zarter, lyrischer Stimmung ist der vierte Akt erfüllt: ein Nachtbild am Wüstensaum von Palmyra, in dem der Tod mit den süßen Klängen des Adonisliedes die junge Seele des Nymphas lockt. Die dichterische Schönheit in Wort und Bild nachzufühlen und den tiefen, ernsten und milden Ge⸗ danken der Dichtung nachzuspüren, erfordert die ganze Seelen⸗ und Geistesthätigkeit des Zuschauers. Mit ehrfürchtiger Spannung folgte gestern Abend das Publikum der Aufführung und rief in stürmischer Erregung fast nach jedem Aktschluß nach dem Dichter.

Der Erfolg der Darstellung wurzelte in den Leistungen der beiden Hauptpersonen. Herr Kainz als Apelles hielt sich vollkommen in dem vornehmen Stil der Dichtung; mit edler Geberde, mit klarer leiden⸗ schafterfüllter Sprache, maßvoll und erschütternd zugleich, lieh er den Worten des Dichters siegreichen Ausdruck. Frau Sorma hatte die Wandelrolle der Zos durchzuführen. Für den Ausdruck schwärme⸗ rischer Begeisterung der Märtyrerin gebricht es ihr nicht an Macht der Empfindung, aber an der Kraft des Organs. Ihr Antlitz glänzte in hei⸗ liger Verklärung, in rein menschlicher Milde, als sie die Rollen der Persida und der Zenobia verkörperte; froher Lebensgenuß strahlte von ihrer Gestalt als Phoebe aus, und von jugendfrischem Kampfesmuth beseelt erschien sie als der Hirtenknabe Nymphas. Herr Reicher spielte die Rolle des Todes, dessen furchtbarer Ernst das Menschenherz er⸗ schauern läßt und der sich bei näherem Anschauen doch als milder Sorgenlöser darstellt, der der Seele den Weg zur Freiheit öffnet.

Konzerte.

Im Saale der Sing⸗Akademie gab am Montag der Violinist Herr Paul Meyer aus Frankfurt a. M. ein Konzert unter Mitwirkung des von Herrn Professor Mannstädt geleiteten Vetar wonischen Orchesters und der bereits wohlbekannten Konzertsängerin Frau Amélie Gmür⸗Harloff aus Norwegen. Der Violinist bewies in Konzerten von Viotti und Paganini eine weit entwickelte technische Fertigkeit, die nur zuweilen durch zu scharfe Tonerzeugung beeinträchtigt wurde; die Vortragsweise ließ mehr Ver⸗ ständniß als inneres Empfinden erkennen. Die Sängerin trug mit klangvoller, wohlgeschulter Stimme und mit beseeltem Ausdruck eine Arie von Max Bruch sowie einige Lieder von Schumann, Jacobi und Anderen vor und erntete wohlverdienten Beifall.

richt vom 9. Oktober Uhr Morgens.

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Wetterbe 8

Tanzbild, frei

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Stationen.

in 0 Celsius

50 C. = 40 R.

red. in Millim 5 —9 Temperatur

Bar. auf 0 Gr.

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Regisseur Max

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4 wolkig 6 bedeckt 4 heiter 4 bedeckt

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Gestern gab Frau Marie Blanck in demselben Saale einen Lieder⸗Abend, in welchem sie ihre kleine, aber gut geschulte Mezzo⸗ Sopranstimme vortrefflich zur Geltung brachte. Besonders wirkte auf die Zuhörer ihre äußerst zarte und feinsinnige Vortragsweise in Liedern von Schubert, Schumann, E. E. Taubert und Anderen, während in den Arien von Astorga und Bellini mehr Kraft der Stimme zu wünschen blieb. Der Pianist Dr. Hans Harting unterstützte das Konzert durch den sehr gelungenen Vortrag einiger Piscen von Schubert und Chopin. Beiden Vortragenden wurde von dem zahl⸗ reich erschienenen Publikum lebhafter Beifall gezollt.

Das gestrige zweite Konzert des Philharmonischen Orchesters brachte eine sehr interessante Novität von dem ver⸗ storbenen russischen Komponisten Tschaikowski, eine „Sinfonie pathé- tique“ in H-moll (op. 74). Die beiden Hauptsätze, das erste Allegro und das Finale, sind ernst gehalten und voll von großen und schwung⸗ vollen Ideen, während die beiden Sätze Allegro con grazia (im ¾¼ Takt) und Allegro molto vivace überwiegend heiteren Inhalts sind. Die feinsinnige Art der Instrumentierung ist glänzend, ohne je lärmend zu werden. Das Werk wurde von dem zahlreichen Zuhörer⸗ kreise mit rauschendem Beifall aufgenommen. Das Orchester führte unter Professor Mann städt's Leitung die Symphonie mit echt künst⸗ lerischer Hingebung aus.

In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Verdi's „Maskenball“ in folgender Besetzung: Graf Richard: Herr Sommer, René: Herr Bulß, Amelia: Fräulein Hiedler, Ulrica: Frau Götze, Page Oskar: Frau Herzog, unter Kapellmeister Sucher's Leitung, sowie das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“ zur Aufführung. Anfang7 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen die Ge⸗ sammtaufführung von Friedrich Hebbel's „Nibelungen“ mit der dritten Abtheilung „Kriemhild's Rache“ ihren Abschluß. Die Besetzung lautet: Kriemhild: Fräulein Poppe; Hagen: Herr Molenar; Etzel: Herr Ludwig; Dietrich von Bern: Herr Nesper; Hildebrant: Herr Kahle; Markgraf Rüdiger: Herr Klein.

Im Lessing⸗Theater kommt als Nachmittagsvorstellung des nächsten Sonntags „Emilia Galotti“ zur Aufführung. Die Titel⸗ rolle spielt eine junge Wiener Künstlerin, Fräulein Friederike Um⸗ lauft, die durch Adolf Sonnenthal warm empfohlen ist. .

Direktor Lautenburg hat den Wangenheim'schen Einakter „Zehntausend Fuß hoch“, der am Dresdener Hoftheater mit Erfolg aufgeführt wurde, für seine Berliner Bühnen erworben.

Im Schiller⸗Theater findet morgen eine Aufführung von Scribe's Lustspiel „Das Glas Wasser“ statt.

Mascagni's Oper „Silvano“ hat es bei ihrer gestrigen Erstaufführung im Neuen Theater, wie hiesige Blätter melden, trotz der Anwesenheit und persönlichen Leitung des Komponisten kaum zu einem Achtungserfolg gebracht.

Im Konzerthause wird Kapellmeister Meyder am nächsten Sonnabend einen „internationalen Komponisten⸗Abend“ veranstalten, in welchem als Novität die V. Symphonie in E-dur (op. 64) von Tschaikowski zur Aufführung gelangt.

Der Komponist Fritz Hoyer, von dem bereits mehrere Klavier⸗ stücke und Orchesterwerke, die sich durch melodische Erfindung und ge⸗ diegene Formgestaltung auszeichnen, weitere Verbreitung gefunden haben, hat soeben im Selbstverlage zwei neue Hefte: „Waldleben“ (op. 25) und drei leichte Stücke (op. 26) für Klavier herausgegeben. Letzteren ist auch eine theoretische Erklärung der Euharmonik beigefügt, die in einem Bilde sinnreich veranschaulicht wird. ““

Jagd. Am Freitag, den 11. d. M., findet die nächste König⸗ liche Parforce⸗Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr, Jagdschloß Stern.

Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Mafh. Dieftt⸗ getfasc 7 Uhr. Schauspielhaus. 216. Vorstellung. G 8 lungen. Ein deutsches Trauerspiel in 3 Abtheilungen Die Reise nach dem Mars. von Friedrich Hebbel. In Scene gesetzt vom Ober⸗

vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dritte Abtheilu

(Kroll's Theater.)

nach Wilhelm Hauff, von Emil 1 Dirigent: Vorstellung. und die sieben Zwerge. Die Nibe⸗

Montag: Dekorative Einrichtung putaner.

Zweiter Abend. Nenes Thenter.

Grube.

ng: Kriemhilds Rache. Ein Aufzügen. Anfang 7 ½ Uhr.

1

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr und Abends 7 ½ Uhr: Abschieds⸗Vorstellung der Lili⸗

Mannigfaltiges. 8 E“

Der von den städtischen Behörden eingerschtete unentgeltliche Unterricht in der Gesetzeskunde, in der städtischen Fort⸗ bildungsschule, Fruchtstraße 38, findet auch während des Winters jeden Mittwoch, Abends von 7 bis 9 Uhr, statt (Beginn heute). Ins⸗ besondere wird über Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reichs und des Preußischen Staats sowie über Steuerrecht vorgetragen werden, sodaß der Kursus auch für weitere Kreise Interesse bietet.

Die Besteigung des Rathhausthurms wird der vor⸗ gerückten Jahreszeit wegen mit dem morgigen Tage eingestellt werden. Von dem Tage der Eröffnung, dem 8. April, bis jetzt haben rund 63 500 Personen den Thurm ohne Entgelt bestiegen.

In dem Kindergarten für taubstumme Kinder, Körner⸗ straße 22, sind mit dem Halbjahrswechsel wieder einige Stellen frei geworden. Aufnahmegesuche für taubstumme Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren sind an Dr. Theodor S. Flatau, Potsdamerstraße 113, Villa III (Sprechstunde ü4 bis 5 Nachmittags), zu richten. Un⸗ bemittelten können Freistellen gewährt werden.

Das Personal des Zirkus Renztrifft morgen, Donnerstag, mittels Extrazuges auf dem Lehrter Bahnhof ein, und am nächsten Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr, wird der Zirkus mit einer „Elite⸗Vorstellung“ er⸗ öffnet werden, in welcher Direktor Franz Renz den Beweis liefern will, daß er für diese Saison ausgezeichnete Kräfte aus allen circen⸗ sischen Kunstfächern gewonnen hat. So wird namentlich die höhere Reitkunst durch die drei gegenwärtig berühmtesten Schulreiter Mr. James Fillis, Mr. G. Gaberel und Herrn Ritter von Renroff, so⸗ wie durch die Schulreiterinnen Señüora Rita del Erido, Mlle. Dudley, Frau Robert Renz, Fräulein Wally Renz (mit neuen Schulpferden) und

Blanche Cooke (mit drei Schulpferden) vertreten sein. Von den übrigen Künstlertruppen seien vorläufig nur die Gesellschaft James Jee, die Parterre⸗Gymnastiker de Kock und die Komiker Gobert Belling, Angelo und Vitalo, welche schon in Hamburg erfolgreich auftraten, genannt. Am Eröffnungsabend sollen die Besucher auch durch die EE“ glänzend ausgestatteten, großen Foyer⸗ und Restaurationssäle sowie die farbenprächtige Beleuchtung der Vestibüle überrascht werden.

Münster i. Westf., 9. Oktober. Zur Bekämpfung der Un⸗ ruhen (vgl. Nr. 240 u. 241 d. Bl.) war, wie „W. T. B.“ meldet, in der Nacht vom Montag zum Dienstag die Polizei durch Gendarmerie verstärkt worden. Die Beamten mußten mit der blanken Waffe vorgehen, wobei einzelne Verwundungen vor⸗ kamen. Die besseren Elemente ziehen sich von den Ausschreitungen zurück. Die gestrige Nacht ist ruhig verlaufen.

Brüssel, 9. Oktober. Die amtliche Untersuchung über das Eisenbahnunglück bei Ottignies (vpgl. die Nrn. 240 und 241 d. Bl.) hat ergeben, daß den Zweiten Bahnhofsvorsteher Dewez keine Schuld trifft; einstimmig wird der ums Leben gekommene Lokomotiv⸗ führer, welcher von Ottignies mit der Lokomotive abfuhr und die Sighatetauger Acht ließ, als der allein an der Katastrophe Schuldig⸗ bezeichnet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Konstantinopel, 9. Oktober. (W. T. B.) Der Unter⸗ Staatssekretär im Ministerium des Aeußern Artin Dadian Pascha, der selbst Armenier ist, wurde am 6. d. M. beauftragt, die Stimmung der armenischen Bevölkerung zu beruhigen. Seine Mission, die in drei Kirchen geflüchteten Leute zum Verlassen derselben zu bewegen, ist jedoch gescheitert; seit dem 7. d. M. sind die Zugänge der Kirchen gesperrt, niemand darf ein⸗ oder ausgehen.

Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Phan⸗ Jeden Abend 7 ½ Uhr: Die Reise nach dem stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern

tasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Mars. 1 b Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Letzte Kinder⸗ von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom

Zum letzten Male:

von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musitk

Sneewittchen Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements

vom Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

„Jubel⸗Ouverture“, Weber. DOuv. „Mignon“, Thomas. „Dichter und Bauer“, Suppé.

4 .9 2 19 v⸗ 8 7 Donnerstag: Abschieds⸗Vorstellung des Teatro Karnevals⸗Polonatfe⸗ vd. Kaun. „O sener Mal⸗,

Konzert-Hjaus. Donnerstag: Karl Meyder⸗ Schiffbauerdamm 4a./5. Konzert.

9 2

Kopenhagen. Stockholm. Haparanda . St. Petersbrg Moskau. Cork, Queens⸗

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Cherbourg . 5 bedeckt H 338 8 4 halb bed.

Hamburg . . 2 wolkenl. ¹) Swinemünde 749. 3 wolkig Neufahrwasser 754 2 wolkig2) Memel 758 Z halb bed. ³) Peris ö““ 3 bedeckt

ünster. 746 S 1 halb bed. Karlsruhe.. 748 NO 2 wolkig Wiesbaden . 748 still heiter München 750 O 4 halb bed. Chemnitz .. 750 SO 2 wolkig¹) Berlin. 748 SO 2 bedeckt 767528 S 2 wolkig Breslau.. 752 SO 4 bedeckt 18 Ile dAix.. 745 SW 5 Regen 14 1ö1 4 Gewitter 12 Triest 756 SO 1 bedeckt 19

1¹) Dunst. ²) Thau. ³) Thau. ⁴) Thau, Nebel. 8 Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum, nordostwärts fortschreitend, liegt über Ost⸗England, im Kanal frische nördliche, am Eingange des Skagerraks stürmische östliche Winde verursachend. Der höchste Luftdruck lagert über Rußland. In Deutschland ist bei schwacher, vorwiegend südlicher bis östlicher Luftströmung das Wetter meist wärmer, theilweise heiter ohne nennens⸗ werthe Niederschläge. Auf den Britischen Inseln und Umgebung sind reichliche Regenmengen gefallen. In Süd⸗Frankreich fanden zahlreiche Gewitter ftatt.

Deutsche Seewarte.

EHMS'FSEMSSsaeesabn es2nXIESEvUTMUne. EMvcs:EnoeeEs asSeregüha; Theater.

Koönigliche Schanspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. (Kroll's Theater.) 69. Vorstellung. Ein Maskenball. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Deutscher Texrt von Grünbaum. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur

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Freitag: 70. Vorstellung. Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. Bajazzi. Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. (Nedda: Frau Lieban⸗Globig, als Gast.) Phan⸗ tasien im Bremer Rathskeller. Phantastisches Tanzbild, frei nach Wilhelm Hauff. von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 217. Vorstellung. Mirandolina. Lustspiel in 3 Aufzügen, nach dem Italienischen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. Der Diener zweier Herren. Possenspiel in 1 Aufzug, nach dem Italienischen des Carlo Goldoni, von Emil Pohl. Anfang 7 ½ Uhr.

Dentsches Theater. Donnerstag: Lumpengesindel. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Zum ersten Male wiederholt: Der

Meister von Palmyra. Sonnabend: Die Mitter.

Berliner Theater. Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag (6. Abonnements⸗Vorstellung): Götz von Berlichingen. 1

Sonnabend: Götz von Berlichingen.

Lessing⸗Theater. Donnerstag: Gräfin Fritzi. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Madame Sans⸗Gene.

Sonnabend und Sonntag: Gräfin Fritzi.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Preisen: Emilia Galotti.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Der Rabenvater. Schwank in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. Vorher: Aber die Ehe! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag und folgende Tage: Der Rabenvater.

Vorher: Aber die Ehe!

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 26.

Letzte Woche des Gastspiels der Liliputaner.

Lirico Sonzogno. Vierter und letzter Mascagni⸗ Abend. Unter persönlicher Leitung des Maöstro. Silvano. Drama in 2 Akten von G. Targioni⸗ Tozzetti. Musik von Pietro Mascagni. Vorher: Festa a Marina. Oper in 1 Akt von G. B. Coronaro. Zum Schluß: Cavalleria rusti- cana. Oper in 1 Akt von Pietro Mascagni. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Francillon. 1

Sonnabend: Fer ersten Male: Der Militär⸗ staat. Lustspiel in 4 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha.

Sonntag, Nachmittag: Zu halben Preisen: Frau Müller. Abends 7 ½ Uhr: Der Militärstaat.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Fritzsche. Donnerstag: Burschenliebe. Pantomimisches Ballet in 3 Bildern von H. Regel und J. Haßreiter. Musik von Jos. Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister J. Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Winné. Vorher: Die Chansonnette. Operette in 3 Aufzügen von Viktor Léon und H. von Waldberg. Musik von Rudolf Dellinger. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Winné. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Burschenliebe. Die Chansonnette.

onnabend, den 12. Oktober: Mit vollständig neuer Ausstattung: Zum ersten Male (neu): Der goldene Kamerad. Operette in 3 Akten nach einer Idee aus Bret Harte's Erzählungen von Hermann Hirschel. Musik von Louis Roth. Billets für diese Vor⸗ Peüanc sind von heute ab an der Theaterkasse zu haben.

Adolph Ernst⸗Theater. Donnerstag: Parade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernst, Julius Eyben, Hug⸗ Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Worlitzsch. Ansang 7 ½ Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung. 8

Zentral⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.

Donnerstag: Eine to Nacht 88 Große. Aus⸗

Walzer v. Strauß. Potpourri a. „Orpheus in der Hölle“ v. Offenbach. „Der Liebestraum“ f. Piston v. Hoch (Herr Werner).

Sing⸗-Akademir. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Klaviervirtuosen Nicolas de Lestov⸗

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: I. Qnartett⸗Abend. Hollaender, Nicking, Bandler, Schrattenholz, unter gütiser Mitwirkung des Herrn Prof. Fr. Gernsheim.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Margarete Otto mit Hrn. Prem.⸗ Lieut. Mauve (Schweidnitz). 1 Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Bauführer Rauch⸗ held mit Frl. Lotte Lampe (Oldenburg i. Gr.). Hr. Prem.⸗Lieut. Paul Berger mit Frl. Henny

Gudewill (Kleinburg). Hr. Lieut. Fritz von Watzdorf mit Frl. Lyza von Wostrowsky⸗Skalka

(Rankau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Polizei⸗Assessor Lengsfeld (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Franz von Dresler und Scharfenstein (Aschaffen⸗

urg). Hrn. Major Schöngarth (z. Z. Wies⸗ baden). Hrn. Revierförster Kurnoth (Forsth.⸗ Gabersdorf).

Gestorben: Hr. Strafanstalts⸗Direktor, Haupt⸗ mann a. D. Arthur von Dewitz (Sagan). Hr. Bürgermeister a. D. Louis Cavalier (Reppen). Hr. Bahnmeister I. Kl. Alois Grötzner (Schweid⸗ nitz). Verw. Fr. Hauptmann Clara Thüre, geb. von Schütz (Jülich).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börfen⸗Beilage).

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Mittwoch, den 9. Oktober

Oeffentlicher Anzeiger.

8. Niederlassung ꝛc. von 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

6. Kommandit⸗Gesellchaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaftte.

echtsanwälten.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

39736] Der gegen den Kaufmann Oskar Heinrich Ulrich Brünler aus Stettin wegen Meineids am 28. Sep⸗

tember 1885 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Frankfurt a. M., den 5. Oktober 1895. Königliches Landgericht. Der Untersuchungsrichter II.

[39735] Steckbriefs⸗Erledigung. Die unter dem 18. März 1886 gegen 1) die verehelichte Bertha Tiltz, verwittwete Leifrid, geb. Päsler,

2) den Max Friedrich Tiltz wegen Betruges in den Akten J. IV C. 4. 86 er⸗ lassenen Steckbriefe werden zurückgenommen. 4

Berlin, den 4. Oktober 1895.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[39734] 1 Oeffentliche Sitzung der Ia. Strafkammer des Königlichen Landgerichts. Hannover, den 12. Juli 1895. Gegenwärtig

1) Landgerichts⸗Rath Koppe, als Vorsitzender,

2) Landgerichts⸗Rath Hastenpflug,

3) Landrichter Forkel,

4) Landrichter Dr. Röchling,

5) Gerichts⸗Assessor von Hartwig,

als beisitzende Richter,

Staatsanwalt Caspar, als Beamter der Staats⸗ anwaltschaft,

Referendar Dr. Alken, als Gerichtsschreiber.!

In der Strafsache gegen

1) den Carl Otto Wilhelm Schüler, geboren am 17. März 1871 zu Düsseldorf, zuletzt wohnhaft in Hannover,

2) den Ludwig Otto Julius Grebasch, geboren am 24. Oktober 1871 zu Cassel, zuletzt wohnhaft in Hannover,

3) den Heinrich Friedrich Ludwig Danterstädt, geboren am 28. November 1871 zu Teterow, zuletzt wohnhaft in Hannover, bestraft,

4) den Bernhard Johannes Felber, geboren am 9. Juni 1874 zu Coburg, zuletzt wohnhaft in Hannover,

5) den Peter Jendrasiak, geboren am 26. Juni 1870 zu Slupia, zuletzt wohnhaft in Hannover,

6) den Gustav Friedrich Wilhelm Ries, geboren am 28. April 1870 zu Leipzig⸗Gohlis, zuletzt wohn⸗ haft in Hannover,

7) den Adolf Langner, geboren am 21. September 1867 zu Breslau, zuletzt wohnhaft in Hannover,

8) den Georg Friedrich Wilhelm Ahrens, geboren am 4. September 1871 zu Hannover, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

9) den Adolf Bonheim, geboren am 20. Sep⸗ tember 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

10) den Heinrich Theodor Brennecke, geboren am 29. Juni 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

11) den Philipp Louis Gaston Bruchmüller, geboren am 11. Juni 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

12) den am 17. August 1871 zu Hannover ge⸗ borenen zuletzt wohnhaft daselbst, Sohn des Ingenieurs Gustav Adolf Buchholz und der Mathilde Karoline, geb. Croß,

13) den Ludwig Karl Engelhardt, geboren am .“ 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft da⸗ selbst,

14) den Gebhard Christian Friedrich Fuchs, ge⸗ boren am 13. Dezember 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst, .

15) den Heinrich Georg Arnold Gülke, geboren am 24. März 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

16) den Louis Wilhelm Henseler, geboren am si Tkär 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft da⸗ elbst,

17) den Louis Friedrich Martin Kettler, geboren am 9. November 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

18) den Wilhelm Heinrich Klauckemeyer, ge⸗ boren am 23. März 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

19) den Ernst Louis Künnecke, geboren am 2. Juli 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

20) den Heinrich Bernhard August Löhr, geboren Sun u Oktober 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft aselbst,

21) den Gustav Lölleke rect. Lödecke, geboren em .“ 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft aselbst,

22) den Karl Heinrich Friedrich Marx, geboren am 14. November 1871 zu Hannover, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

23) den Willy Michaelis, geboren am 26. Juni 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

24) den Paul Franz Pastorf, geboren am 13. Juli 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

25) den Charles Karl Pauer, geboren am igsenar 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft da⸗

26) den August Louis Hermann Pfänner, ge⸗ boren am 5. August 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

27) den (ohne Vornamen) Rademacher, geboren E“ 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft

28) den Wilhelm Karl Heinrich Christ. Regen⸗ hardt, geboren am 22. Juli 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

29) den Georg Röper, geboren am 16. Oktober 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

30) den Wilhelm Ludwig Rotermund, geboren

am 18. April 1871 zu Hannover, zule f dafelbst, p zu H zuletzt wohnhaft 8 3¹) 9 * Pn Runge, geboren

m 25. Dezember 1871 zu Hannover, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

32) den Karl Gerhard Schmidtlein, geboren am 7. November 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft b

33) den Franz Hermann Schocke, geboren am 24. Januar 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft I den gaul

den Paul Gotthelf Schön, geboren am 7. April 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft daselbst,

35) den (ohne Vornamen) Schricker, geboren 8 8 Oktober 1871 zu Hannover, zuletzt wohnhaft

aselbst,

36) den Albert Schwabe, geboren am 28. No⸗ vember 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

37) den Emil Oskar Tott, am 16. Mai 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

38) den Ludwig Georg Theodor Tutenberg, geboren am 15. Oktober 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

39) den Wilhelm Ludwig Vespermann, geboren am 17. November 1871 zu Hannover, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

40) den Johannes Julius Theodor Vogeler, geboren am 24. Oktober 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

41) den Friedrich Wilhelm Paul Voß, geboren am 2. September 1871 zu Hannover, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

42) den Friedrich Wilhelm Weber, geboren am 10. Dezember 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

43) den (öohne Vornamen) Wedekind, geboren den 4. November 1871 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft, 1

44) den Adolf August Ernst Ritter, geboren am 19. Juli 1872 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

45) den Alfred Bolzmann, geboren am 30. April 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

46) den Heinrich Friedrich Ernst Heimberg, geboren am 2. August 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

47) den Julius Adolf Karl Küsterbeck, geboren am 31. Januar 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

48) den Karl Gottlieb Georg Wilhelm Kühne⸗ mund, geboren am 8. Dezember 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

49) den Karl Wilhelm Peter, geboren am 24. Sep⸗ tember 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

50) den Heinrich Georg Friedrich Ritter, geboren Mai 1874 zu Hannover, zuletzt daselbst wohn⸗

aft,

51) den Karl Heinrich Heß, geboren am 9. Februar 1873 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnbaft,

52) den Karl Hermann Richard Rönicke, geboren am 20. August 1873 zu Hannover, zuletzt daselbst wohnhaft,

53) den Georg Heinrich Friedrich Reibe, geboren am 16. Oktober 1872 zu Pommau’I, zuletzt wohn⸗ haft in Hannover,

54) den Anton Johann Rudolf Stiewe, geboren am 17. März 1867 zu Marienburg, zuletzt wohnhaft in Pyrmont,

55) den Otto Franz Paul Pauli, geboren am 11. März 1871 zu Halle a. S., zuletzt wohnhaft in Hannover,

56) den Gustav Karl Wilhelm Käding, geboren am 13. August 1873 zu Daber, zuletzt wohnhaft in Hannover,

wegen Vergehens gegen § 140 Abs. 1, Nr. 1, Str. G. B. erschien bei Aufruf für die Angeklagten niemand ꝛc. j

Zugleich beschließt das Gericht, und der Vorsitzende verkündete:

Auf Grund des § 140 letzter Absatz St. G. B. und der §§ 480, 326 St. P. O. wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen eines Jeden der An⸗ geklagten in Höhe von 300 Dreihundert Mark zur Deckung der Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Für den beurlaubten Vorsitzenden Landgerichts⸗Rath Koppe: 1 (gez.) Hastenpflug, Landgerichts⸗Rath. (gez.) Hastenpflug. Forkel. Röchling. 8 v. Hartwig. Zur Beglaubigung: Für den beurlaubten Vorsitzenden Landgerichts⸗Rath Koppe: (gez.) Hastenpflug, Landgerichts⸗Rath. Dr. Alken. Ausgefertigt: 1

Hannover, den 2. Oktober 18905.

(L. S.) Kaltwasser, 88* Gerichtsschreiber Königlichen Landgerichts.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

8 [39777 Zwangsversteigerung. 8 Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 12 Nr. 848. auf den Namen des Baumeisters Richard Landé zu Berlin eingetragene, in der Französischen⸗ straße Nr. 9/10 belegene Grundstück am 28. No⸗ vember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 29 880 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Ürtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Dezember 1895, Vormittags 11 Uhr,

ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 89/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 30. September 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87. [39776] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 46 Nr. 2238 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Kraeutlein zu Berlin ein⸗ getragene, Bremerstraße 53, belegene Grundstück am Z2. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 5 a 56 qm groß und mit 7630 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veran⸗ lagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Dezember 1895, Vor⸗ mittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 86/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 30. September 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[39775] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 12 Nr. 846 auf den Namen des Baumeisters Richard Landé zu Berlin eingetragene, in der Französischestraße Nr. 11/12 belegene Grundstück am 28. November 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 20 700 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. De⸗ zember 1895, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 90/95 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berlin, den 30. September 1895.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[39774] In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse zu Braun⸗ schweig, Klägerin, wider den Glasfabrikanten Friedrich Maetz in Helmstedt, Beklagten, wegen Gerichtskosten, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag⸗ nahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke: 1) des sub No. ass. 1075 zu ö be⸗ legenen Wohnhauses sammt Zubehör, 2) der sub No. ass. 1079 zu Helmstedt belegenen Glashütte sammt Zubehör, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 18. d. M. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt 19 Termin zur Zwangsversteigerung auf den 14. Januar 1896, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helmstedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs⸗Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Be⸗ theiligten Sicherheit bis zu 10 % seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werth⸗ papiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie die Grundbuchauszüge können innerhalb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden. Helmstedt, den 30. September 189 1 Herzogliches Amtsgericht. Kruse. 8

11““

[39771] Aufgebot.

Auf Antrag des Stadtratbs Adolf Hoffmann in Ratibor, vertreten durch die Rechtsanwalte Frieden⸗ thal und Dr. Rive in Breslau, werden die Inhaber der angeblich verloren gegangenen 4 ½ prozentigen

fandbriefe der Schlesischen Boden⸗Kredit⸗Aktien⸗ Bank zu Breslau, nämlich:

a. Serie I Litt. C. Nr. 211 über 200 Thaler, ausgestellt am 1. November 1872, versehen mit Zins⸗ kupons laufend bis 1. Juli 1897 und Talon berech⸗ tigend zur Empfangnahme neuer Kupons für die Zeit vom 1. Juli 1897 bis 1. Juli 1902;

b. Serie II Litt. B. Nr. 1039 über 1500 ℳ, aus⸗ estellt am 15. September 1880, versehen mit Zins⸗ upons laufend bis 1. April 1895 und Talon be⸗ rechtigend zur Empfangnahme neuer Kupons für die

Zeit vom 1. April 1895 bis 1. April 1900,

aufgefordert, spätestens in dem im Zimmer 89, II. Stock, im unterzeichneten Amtsgerichte statt⸗ findenden Aufgebotstermine am 28. April 1900, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Breslau, den 3. Oktober 1895.

Königliches Amtsgericht. 8

[37473] Aufgebot.

Auf Antrag des Eisenhändlers Friedrich Islaub zu Homburg v. d. H., welcher glaubhaft vorgetragen, daß er einen von der Landgräflich Hessischen kon⸗ zessionierten Landesbank zu Homburg v. d. H. unter dem 13. November 1886 ausgestellten Depotschein über 220 Nr. 1914 verloren habe, wird der In⸗ haber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine am 29. April 1896, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselbe für kraftlos erklärt wird.

Homburg v. d. H., 25. September 1895

Königliches Amtsgericht. I.

[38063] Aufgebot.

Die verehelichte Eisenbahnsekretär Emma Fhaeß, eb. Meyer, zu Hamburg und die Wittwe Maria Eniharinma Johanne Meyer, geb. Süchting, daselbst haben das Aufgebot des auf den Inhaber lautenden Sparkassenbuches des Altonaischen Unterstützungs⸗ Instituts Litt. F. Nr. 3458 über 1900 und des auf den Namen der verwittweten Meyer lautenden und auch zur Verfügung von deren Tochter Emma Paetz stehenden Sparkassenbuches derselben Sparkasse Litt. T. 2710 über 600 beantragt. Ferner haben das Fräulein Johanne Magdalena Brethauer zu Hamburg das Aufgebot des Sparkassenbuches des Altonaischen Unterstützungs⸗Instituts Litt. C. Nr. 2983 über 76 20 und die Eheleute Emil Friedrich Lamp zu Hamburg, vertreten durch die Rechtsanwalte Dres. Suse u. Peppler daselbst das Aufgebot des Spar⸗ kassenbuches desselben Instituts Litt. J. J. Nr. 6726 über 1775 23 beantragt. Endlich haben die ver⸗ ehelichte Anna Kabel, früher verwittwete Maack zu Hasloh im Beistande ihres Ehemannes des Gast⸗ wirths Max Kabel daselbst und der Vormund ihrer minderjährigen Kinder, Landmann Ernst Sellhorn⸗ Timm zu Hasloh, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Stammer zu Altona das Aufgebot der dem verstorbenen Gastwirth Ernst Maack gehörig gewesenen je über 300 lautenden Stamm⸗Aktien Nr. 307 und 308 der Altona⸗Kaltenkirchener⸗Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft beantragt. Die Inhaber der Spar⸗ kassenbücher und Aktien werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Mai 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 64, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und dieselben vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Altona, den 26. September 1895.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IIIa. Veröffentlicht: Schmidt, Sekretär,

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts Abth. IIa.

8

[39763] Aufgebot.

Der Kaufmann F. Berghöfer zu München⸗Glad⸗ bach hat das Aufgebot des angeblich verloren ge⸗ gangenen, an eigene Ordre gestellten Wechsels über 136,25 (Einhundertsechsunddreißig Mark Fünf⸗ undzwanzig Pfg.), gezogen zum 20. Dezember d. J. auf die Firma Schreiber u. Comp. in Herne i. W., zahlbar bei der Reichsbank⸗Nebenstelle Bochum, aus⸗ gestellt von der Firma J. J. Anner, Reutlingen, am 20. September cr., ffech ht von der vorge⸗ nannten Firma Schreiber & Comp., beantragt. 8 wird daher der unbekannte Inhaber desselben aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermin am 12. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr, Zimmer 22, seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Bochum, den 3. Oktober 1895.

Khöhnigliches Amtsgericht.

[38894] Aufgebot. Es ist das Aufgebot beantragt:

I. von dem Landmann Hermann Ottens und seiner Ehefrau in Horst hinsichtlich der verloren gegangenen Obligation vom 27. Januar 1879 über die im Grundbuch von Horst Band VI Artikel Nr. 258 Abtheilung III Nr. 3 für Otto Witt in Offenau eingetragene Hypothek von 1000 ℳ,

II. von dem Rentier Martin Bielenberg in Horst hinsichtlich der verloren gegangenen Obligation vom 7. September 1878 bezw. Zessionsakte vom 29. No⸗ vember 1880 über die im Grundbuch von Horst Band I Artikel Nr. 35 Abtheilung III Nr. 8 für ihn eingetragene Hypothek von 960 ℳ,

III. von dem Hofbesitzer Henning Hoffmann in Reuenbrook hinsichtlich der verloren gegangenen zwei Obligationen vom 22. Juli 1820 und 23. August 1835 über die im Grundbuch von Neuenbrook Band I Artikel Nr. 45 Abtheilung III Nr. 2 und 5 d. ihn eingetragene Hypothek von 240 und 240 ℳ,

IV. von dem Hofbesitzer Martin Magens in Elskop hinsichtlich der beim Brande seines Wohn⸗ hauses verbrannten Urkunden, nämlich

1) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Wittwe Bertha Magens, gebor. Heiden⸗ reich, in Elskop im Grundbuch von Elskop Band I. Artikel Nr. 8 Abtheilung III Nr. 4 eingetragenen Grundschuldrest von 4600 ℳ,

2) Kaufkontrakt vom 14. April 1861 über das für die Ebengenannte im Grundbuch von Krempe Band II Artikel Nr. 89 Abtheilung III Nr. 1 ein⸗ getragene Restkaufgeld von 3225 ℳ,

3) Obligation vom 25. Juni 1862 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung III Nr. 2 eingetragene Hypothek von 1125 ℳ,

4) Grundschuldbrief vom 11. August 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung III Nr. 4 eingetragene Grundschuld von 4600 ℳ,

5) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung III Nr. 5 eingetragene Grundschuld von 2000 ℳ,

6) Grundschuldbrief vom 28. September 1885 über die für die Ebengenannte ebendaselbst Abtheilung III. Nr. 6 eingetragene Grundschuld von 3000

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 24. April 1896, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunden erfolgen wird.

Krempe, den 26. September 1895.

Koönigliches Amtsgericht.

Baur.